Ein bescheidener Vorschlag zur Umwandlung Europa | Yanis Varoufakis | TEDxAcademy
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0:08 - 0:13Als Gandhi gefragt wurde, was er
von der europäischen Zivilisation hält, -
0:13 - 0:17war seine Antwort:
"Das wäre eine sehr gute Idee." -
0:18 - 0:20Fragt man uns heute
zur Europäischen Union, -
0:20 - 0:24kann man es uns nachsehen,
wenn wir ähnlich antworten. -
0:24 - 0:28Was für eine großartige Idee,
wenn wir sie nur umsetzen könnten. -
0:28 - 0:31Die Europäische Union -- leider nur
dem Namen nach eine Union -- -
0:31 - 0:33befindet sich zurzeit leider
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0:33 - 0:36in einem Prozess der Auflösung.
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0:36 - 0:42Mit der Hingabe und Entschlossenheit
eines Termitenstaates, -
0:42 - 0:44der sich in die Fundamente hineinfrisst,
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0:44 - 0:46wird sehr bald nichts mehr
übrig sein als eine leere Hülle, -
0:46 - 0:52die uns an die erhabenen Ideale erinnert,
aus denen die Europäische Union bestand. -
0:53 - 0:58Liest man bei Romanen von
Agatha Christie den Klappentext, -
0:58 - 1:02erfährt man von einer Gruppe von Figuren,
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1:02 - 1:07üblicherweise Personen der Oberschicht,
die auf einem Landsitz zusammentreffen, -
1:07 - 1:10und weiß, was man zu erwarten hat,
nämlich eine Reihe von Morden. -
1:10 - 1:12Gleichermaßen wissen wir heute,
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1:12 - 1:15wenn sich unsere europäischen
Politiker treffen, -
1:15 - 1:20was wir erwarten können,
nämlich eine Komödie von Irrungen, -
1:20 - 1:25die in glorreiche Rhetorik verpackt wird,
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1:25 - 1:28aber sich schon sehr bald
als nichts anderes erweist -
1:28 - 1:31als gefährliches, schädliches Geschwafel.
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1:33 - 1:35Irren ist menschlich.
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1:35 - 1:37Aber um es spektakulär zu vermasseln,
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1:37 - 1:40benötigen wir eine Elite
bestehend aus Staatsoberhäuptern, -
1:40 - 1:44Präsidenten, Ministern,
Funktionären, Lobbyisten, -
1:44 - 1:46die nicht bereit sind,
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1:46 - 1:51einer systemischen Krise
systematisch zu begegnen. -
1:51 - 1:55Zumindest haben wir jetzt
ausreichende Beweise, -
1:55 - 2:00die jegliche Ausreden
unentschuldbar machen. -
2:00 - 2:03Die Menschheit hat sich
nicht oft selbst überrascht, -
2:03 - 2:06aber sie hat es zwei Mal
in der Vergangenheit getan: -
2:06 - 2:11Einmal 1929 und noch einmal
in jüngerer Zeit, im Jahr 2008. -
2:11 - 2:171929 hätte uns in zweierlei Hinsicht
eine sehr einfache Lehre sein sollen. -
2:17 - 2:25Erstens, das erste Opfer einer solchen
Krise ist die gemeinsame Währung. -
2:25 - 2:291929 war das die Goldwährung,
heute ist es der Euro. -
2:29 - 2:32Das zweite Opfer ist natürlich
die Wahrheit und der Anstand. -
2:32 - 2:36Eine so furchtbare Krise trifft die Welt.
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2:36 - 2:40Ein Hobbsch'er Krieg, jeder gegen jeden,
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2:40 - 2:43bricht über eine
nichtsahnende Menschheit ein -
2:43 - 2:45und das erste Opfer ist unsere Fähigkeit,
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2:45 - 2:47die systemische Krise,
in der wir uns befinden, -
2:47 - 2:49als solche zu erkennen:
eine systemische Krise. -
2:49 - 2:55Und das macht uns unfähig,
unsere Verantwortung anzuerkennen, -
2:55 - 2:59wenigstens für einen Teil dieser Krise.
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3:00 - 3:07Krimis beginnen mit einem gerissenen
Ermittler, der die zwielichten Gestalten, -
3:07 - 3:11eine nach der anderen, entlarvt.
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3:11 - 3:14Aber die guten Krimis,
die ich Ihnen vorstelle, -
3:14 - 3:17enden nicht damit,
den Bösewicht aufzudecken. -
3:17 - 3:20Sie gehen einen Schritt weiter.
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3:20 - 3:24Sie erreichen den entscheidenden Moment,
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3:24 - 3:30in dem der gerissene Ermittler
sich versehentlich selbst entlarvt. -
3:30 - 3:35Verwirrt starrt er
in sein eigenes Spiegelbild. -
3:35 - 3:39Diese Krise hat einen
ähnlichen Effekt auf uns alle. -
3:39 - 3:42Unsere Masken fallen.
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3:42 - 3:45Skrupellose Bänker, dümmliche Politiker,
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3:45 - 3:51listige Unternehmer, zynische Akademiker,
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3:51 - 3:55unkritische Bürger
werden allesamt demaskiert, -
3:55 - 4:01und während ihre Masken fallen,
greift Niedergeschlagenheit um sich. -
4:01 - 4:04Zeitgleich häufen sich
die menschlichen Verluste -
4:04 - 4:06und die einzige Möglichkeit,
diese zu begreifen -
4:06 - 4:11und sie vernünftig zu messen, ist es,
die verlorenen Generationen zu zählen. -
4:11 - 4:19Es wird Zeit, Europa umzuwandeln,
und in dem Prozess umgewandelt zu werden. -
4:20 - 4:23Der Ärztestand hat
erst vor kurzem erreicht, -
4:23 - 4:27mehr Menschen zu retten, als zu töten.
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4:28 - 4:31Bis etwa in die 1920er Jahre
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4:31 - 4:34war die Krankheit erträglicher
als die Heilmethode. -
4:34 - 4:37Ähnlich ist es jetzt mit der Euro-Krise.
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4:37 - 4:39Unsere Politiker in Europa verordnen,
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4:39 - 4:43das was ich eine "giftige Medizin" nenne.
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4:43 - 4:46Toxische Rettungspakete,
unsinnige Austerität. -
4:46 - 4:50Um das Euro-System zu retten,
schufen wir eine Währungsunion, -
4:50 - 4:54die nie dafür gedacht oder ausgelegt war,
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4:54 - 4:56der Katastrophe von 2008 standzuhalten,
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4:56 - 4:59den Schockwellen dieses großen Erdbebens.
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4:59 - 5:01Wir haben ein Gerüst gebaut,
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5:01 - 5:05das, anstatt das Gebäude
vor dem Einsturz zu bewahren, -
5:05 - 5:07nur noch mehr Druck darauf ausübt.
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5:07 - 5:10Wir schufen diesen
europäischen Finanzstabilisierungs- -
5:10 - 5:12oder Instabilisierungsmechanismus
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5:12 - 5:13und haben ihn gestaltet.
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5:13 - 5:15Wir bauten ihn nach dem Vorbild
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5:15 - 5:18der berüchtigten
Lehmann-Brothers-Derivate auf. -
5:18 - 5:20Es war, als hätten wir
zwei Steine genommen -
5:20 - 5:22und sie mit einer Schnur zusammengebunden
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5:22 - 5:25in der Hoffnung, dass sie so
besser schwimmen würden! -
5:25 - 5:28Das Ergebnis war natürlich
die unkontrollierbare Zersetzung, -
5:28 - 5:30die wir nun erleben.
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5:30 - 5:34Inzwischen begreifen das
die meisten Menschen. -
5:34 - 5:39Hier wird ein neues Jerusalem angepriesen.
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5:39 - 5:43Es kommt in der Gestalt der
sogenannten "Föderalen Option". -
5:43 - 5:47Wohlgesonnene Europäer und
manche Freunde aus dem föderalen Umfeld -
5:47 - 5:53beten uns eine Litanei föderaler Konzepte,
Ideen und Vorschläge vor. -
5:53 - 5:55Ich werde Ihnen nur einige nennen.
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5:55 - 5:57Wir hören von der Wichtigkeit,
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5:57 - 6:00eine Fiskal- oder Transferunion
in Europa zu schmieden, -
6:00 - 6:02oder eine [EU]-Staatskasse zu haben,
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6:02 - 6:08also einen neues Monster zu erschaffen,
einen neuen ökonomischen Zaren, -
6:08 - 6:13mit der Macht, uns alle mit eiserner Hand
zu beherrschen und in Angst zu versetzen. -
6:14 - 6:18Wir hören von zentralisierter Veräußerung
von Staatsvermögen, -
6:18 - 6:21insbesondere der griechischen Art.
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6:21 - 6:22Den Verlust staatlicher Souvernität
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6:22 - 6:25als Preis für diese Fiskalunion,
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6:25 - 6:28und natürlich die gefürchteten
[EU]-Vertragsänderungen, -
6:28 - 6:33die durch 27 Parlamente und/oder
Wählerschaften gebracht werden müssen. -
6:33 - 6:37Das ist weder umsetzbar
noch wünschenswert. -
6:37 - 6:39Warum ist es nicht umsetzbar?
-
6:39 - 6:42Weil -- und das ist eine Botschaft
an die Föderalisten -- -
6:42 - 6:45der schlimmste Feind des Föderalismus
im Moment er selbst ist. -
6:45 - 6:48Ich sage das aus folgendem Grund:
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6:48 - 6:52Wenn wir uns in Richtung
der Föderalisten bewegen, -
6:52 - 6:56wird uns die Krise
mit Sicherheit überholen. -
6:56 - 6:58Sie würde sich zu schnell ausweiten.
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6:58 - 7:02Und dauern die [EU]-Vertragsänderungen
länger als der Zusammenbruch des Euro, -
7:02 - 7:06wird alles, was übrig bleibt,
ein schwelender Trümmerhaufen sein, -
7:06 - 7:09in dem nichts mehr übrig bleibt,
was man zusammenschließen könnte. -
7:09 - 7:15Es gibt aber einen zweiten Grund, warum
die "Föderale Option" aufzuschieben ist: -
7:16 - 7:21Wenn die "Vereinigten Staaten
von Europa" eine gute Idee ist, -
7:21 - 7:27dann sollte sie nicht verworfen werden,
-
7:27 - 7:32auch nicht beim Versuch,
diese Krise zu bewältigen. -
7:32 - 7:36Um es ganz klar auszudrücken:
Die "Föderale Option" ist nur möglich, -
7:36 - 7:39wenn die Krise vorüber ist, und sie nicht
das Gegenmittel zur Krise ist. -
7:39 - 7:43Wir werden nur dann einer Föderation
fähig und würdig sein, -
7:43 - 7:45wenn wir uns als Europäer
eine Zukunft vorstellen können, -
7:45 - 7:48in der Griechen und Deutsche gemeinsam
-
7:48 - 7:52griechische und deutsche Politiker wählen,
die uns repräsentieren sollen. -
7:52 - 7:57Wir werden nur dann ein ordentliches,
föderales Europa darstellen, -
7:57 - 8:02wenn wir uns vorstellen können,
dass unsere nationalen Armeen aufgelöst -
8:02 - 8:06und zu einer gemeinsamen
europäischen Streitkraft werden. -
8:06 - 8:10Wir können nur dann eine
ordentliche Föderation bilden, -
8:10 - 8:16wenn wir uns vorstellen können,
dass unsere Ansichten innerhalb Europas -
8:16 - 8:19auf Grundlage ihrer Vorzüge, und alleine
wegen ihrer Vorzüge, bewertet werden, -
8:19 - 8:23was die antiken Athener
als "Isigoria" bezeichneten, -
8:23 - 8:26nämlich das, was jemand sagt,
-
8:26 - 8:29nicht danach zu beurteilen, wer er ist
und mit welchem Akzent er spricht -
8:29 - 8:31oder aus welchem Land er kommt.
-
8:31 - 8:34Und letztlich, auf einer symbolischen,
aber sehr wichtigen Ebene, -
8:34 - 8:39werden wir nur dann zu einer
ordentlichen Föderation fähig sein, -
8:39 - 8:44wenn wir uns als Europäer entscheiden,
was wir auf unsere Banknoten drucken. -
8:44 - 8:51Anstatt abstrakter Gegenstände wie Brücken
und Tore, die nur eines symbolisieren: -
8:51 - 8:55unsere Unfähigkeit, uns auf
gemeinsame Symbole zu verständigen. -
8:55 - 8:59Wenn ich also Recht habe, dass das neue
Jerusalem eigentlich kein neues ist -
8:59 - 9:05und dass es eine Idee befördert, die
weder umsetzbar noch wünschenswert ist, -
9:05 - 9:09die zudem zu einer unkontrollierbaren
Zersetzung führen wird, -
9:09 - 9:11was ist dann die Alternative?
-
9:11 - 9:14Bevor wir uns auf eine Alternative
einigen, schlage ich vor, -
9:14 - 9:17dass wir uns auf einige
gemeinsame Grundsätze einigen, -
9:17 - 9:20die unsere Zukunft bestimmen sollen.
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9:20 - 9:24Diese Grundsätze für die Zukunft
mögen widersprüchlich erscheinen, -
9:24 - 9:28aber sie können harmonisch
abgestimmt werden, -
9:28 - 9:31und wenn das nicht gelingt,
haben wir keine Zukunft. -
9:31 - 9:32Ich nenne Ihnen einige Beispiele.
-
9:32 - 9:36Ein Grundsatz ist, dass wir
das perfekt geteilte Europa beenden, -
9:36 - 9:40das wir in Maastricht geschaffen haben,
um den Euro ins Leben zu rufen, -
9:40 - 9:44während wir gleichzeitig
nationale Souveränität -
9:44 - 9:48und nationale Verantwortung
innerhalb dieses Modells stärken. -
9:48 - 9:50Ein anderer Punkt.
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9:50 - 9:52Beenden wir die Pseudosolidarität,
-
9:52 - 9:55welche den Deutschen und
Niederländern aufgezwungen wurde, -
9:55 - 9:59um angebliche Rettungsaktionen für
die Griechen und Iren zu unternehmen. -
9:59 - 10:03Stoppen wir die sinnlose Austerität, die
die Schuldenkrise noch schlimmer macht. -
10:03 - 10:09Ignorieren wir alle Rufe nach Rückkäufen
von Schulden, die nicht funktionieren, -
10:09 - 10:14während wir stattdessen Investitionen und
Handhabung unserer Probleme integrieren, -
10:14 - 10:18wie die existierenden Schulden
und die Verluste der Banken. -
10:18 - 10:21Das verstehe ich unter
"dezentralisierter Europäisierung". -
10:21 - 10:23Erlauben Sie mir daher eine Abkürzung:
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10:23 - 10:25"Ordentliches Europa".
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10:25 - 10:26Europäisierung von was?
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10:26 - 10:28Freier Bereiche.
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10:28 - 10:32Wir brauchen eine Verwaltung bestehender
Schulden auf europäischer Ebene. -
10:32 - 10:34Wir brauchen eine Verwaltung
des Bankensektors, -
10:34 - 10:36der über uns allen zusammenbricht,
-
10:36 - 10:42und wir brauchen insgesamt
eine europäisierte Investitionspolitik. -
10:42 - 10:45Wie erreichen wir das, ohne [EU-]
Vertragsänderungen und Föderation? -
10:45 - 10:48Wir haben bereits existierende
Institutionen in Europa -
10:48 - 10:51und jeder kann eine dieser Aufgaben
zugewiesen werden. -
10:51 - 10:53Ich werde das jetzt nicht vertiefen.
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10:53 - 10:55Das ist nicht der Ort und die Zeit dafür.
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10:55 - 10:58Sie können mehr von diesem Vorschlag
an anderer Stelle finden. -
10:58 - 11:01Ich möchte Ihnen
einen Eindruck davon vermitteln, -
11:01 - 11:04worum es bei der ganzen Sache geht.
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11:04 - 11:06Die dezentralisierte Europäisierung
schafft Bedingungen, -
11:06 - 11:10um nationale Souveränität
und nationale Verantwortung zu stärken. -
11:10 - 11:14Integrieren wir nämlich
diese drei Bereiche in Europa -- -
11:14 - 11:18die existierenden Schulden, die Banken
und die Investitionsströme -- -
11:18 - 11:20dann kann auf nationaler Ebene
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11:20 - 11:23jeder Mitgliedsstaat einen
ausgeglichenen Haushalt führen -
11:23 - 11:25und kann lernen innerhalb diesem zu leben,
-
11:25 - 11:29und wird auch ermächtigt,
innerhalb dieser Grenzen -
11:29 - 11:33seine volle nationale
Souveränität auszuüben. -
11:33 - 11:36Daher präsentiere ich Ihnen diesen
Vorschlag eines "ordentlichen Europas" -
11:36 - 11:40als, wenn Sie möchten, ein Schmied der
Grundlagen einer zukünftigen Föderation, -
11:40 - 11:44die ich bereits genannt habe
und nicht erneut nennen werde. -
11:46 - 11:49Lassen Sie mich damit schließen,
Sie an eine Sage zu erinnern, -
11:49 - 11:51in der die Prophetin Sibylle von Cumae
-
11:51 - 11:55dem damaligen König von Rom,
Tarquinius Superbus, -
11:55 - 11:59die neun Bücher der Weisheit anbot
zu einem Preis, den Tarquinius aber -
11:59 - 12:01für maßlos übertrieben hielt
und das Angebot ablehnte. -
12:01 - 12:06Wie Sie alle wissen, begann Sibylle
ein Buch nach dem anderen zu verbrennen, -
12:06 - 12:10bis Tarquinius nachgab und einwilligte
den hohen, zuerst geforderten Preis -
12:10 - 12:13für die drei verbleibenden
Bücher zu bezahlen. -
12:13 - 12:14Ich möchte Ihnen nahelegen,
-
12:14 - 12:17dass die europäische Krise
Sibylles Strategie folgt. -
12:17 - 12:23Das Problem ist, dass unsere Politiker
weiterhin "Nein" sagen und daher drohen, -
12:23 - 12:29unser gemeinsames Erbe
vollständig verbrennen zu lassen. -
12:30 - 12:35Dezentralisierte Europäisierung
bietet Europa eine Chance, -
12:36 - 12:39seine letzten drei Bücher der Weisheit
bzw. deren Äquivalent zu retten. -
12:39 - 12:43Es bietet uns die Chance,
ein neues Zeitalter einzuleiten, -
12:43 - 12:47in dem sich Europäer,
Nord- und Südeuropäer, -
12:47 - 12:51West- und Osteuropäer,
in die Augen sehen können -
12:51 - 12:54und sich als Partner anerkennen.
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12:54 - 12:57Wenn wir diese Chance vertun,
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12:57 - 12:59wird Europa den ganzen Planeten
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12:59 - 13:03zum dritten Mal in einem Jahrhundert
in einen entsetzlichen Abgrund stürzen. -
13:03 - 13:09Es ist unsere Pflicht und allumfassende
Obliegenheit, das zu verhindern. -
13:09 - 13:11Vielen Dank.
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13:11 - 13:14(Applaus)
- Title:
- Ein bescheidener Vorschlag zur Umwandlung Europa | Yanis Varoufakis | TEDxAcademy
- Description:
-
Professor Varoufakis schlägt ein dezentralisiertes System für Europa vor, um es umzuwandeln, bevor die systemische Krise Europa zerstört. Er beleuchtet alle zur Auswahl stehenden unterschiedlichen Handlungsoptionen und erklärt, weshalb sein Vorschlag die beste Alternative ist.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 13:22
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