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rC3 Vorspannmusik
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Herald: Ich freue mich auf den nächsten
Vortrag. Hier ist Volker Quaschning.
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Volker: Super. Vielen, vielen Dank für die
Einladung und danke auch für die netten
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Worte. Ich habe noch ein kleines Echo.
Vielleicht lässt sich das noch beseitigen,
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ansonsten leg ich mal los. Genau. Das
heißt, nach der Corona Krise ist mitten in
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der Klimakrise. Wenn irgendwas mit den
Slides nicht funktioniert, bitte kurz
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Rückmeldung, weil ich hier auch kein
visuelles Feedback habe. Ja, es geht los.
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Die Frage: Illusion der Unverwundbarkeit.
Wir haben ja die letzten Jahre immer
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gelebt und Illusion der Unverwundbarkeit.
Ich habe einfach nochmal den
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Jahresrückblick letzten Jahres mir
angeschaut und das war spannend. Anfang
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des Jahres - diesen Jahres, wir sind ja
noch 2020, war also hier das Wuhan
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Krankenhaus, wo man gesagt hat: "Boah
krass, in China baut man in 3 Tagen ein
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Krankenhaus auf" und man hatte gar nicht
den Eindruck, bei uns passiert da ja
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nichts. Nicht? Wir sind unverwundbar, wir
können machen, was wir wollen. Es geht
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alles so weiter und dann kommt der Virus auch
zu uns. Nachdem am Anfang das RKI gesagt
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hat, die Gefahr wird als gering
eingeschätzt, also da sieht man auch, dass
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man ja auch selbst die Experten manchmal
danebenliegen können. Das Problem bei
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Corona ist gar nicht unbedingt die
Sterblichkeit, also wenn man sich andere
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Sachen anguckt. Wir haben zwar jetzt schon
30.000 Tote in Deutschland, das ist
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richtig dramatisch, aber natürlich mit
anderen Sachen Alkohol, Rauchen oder sowas
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sterben etwa ähnlich viele. Problem ist
eigentlich die Überlastung des
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Gesundheitssystems. Das heißt, Corona
führt dazu, dass wir Kipppunkte erreichen.
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Das heißt Kipppunkte. Und genau hier
nochmal ganz kurz: "flatten the curve".
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Das kennt jeder. Also wir haben es in
Bergamo gesehen, Anfang des Jahres.
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Irgendwann ist das Gesundheitssystem
überlastet. Man kann die Leute nicht mehr
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versorgen. Triage, das möchte man auf alle
Fälle vermeiden. Und deswegen muss man
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einfach hier die, ja die Kurve abflachen.
Und das geht halt einfach nur mit
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Shutdown. Das heißt also, um hier wirklich
das Kippen unseres gesamten Gesundheits-
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und Gesellschaftssystems zu verhindern.
Und für viele ist das auch gar nicht so zu
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verstehen, dass also Corona so ein Problem
ist. Wir sehen es ja nicht und man hört ja
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immer: "Naja, ich sehe auch nicht, wie man
sich ansteckt und ich kenne ja gar keine
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Corona Toten". Also das heißt immer das,
was der Mensch nicht sehen kann oder was
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er nicht wahrnimmt, das ist ein Problem.
Und hier sind's kleinste Partikel, die etwas
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auslösen. Und wenn wir das übertragen,
haben wir hier noch viel kleinere
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Partikel, die ebenfalls was auslösen
können. Das heißt, auch das sehen wir
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nicht. Viele haben gesagt "Naja, wenn das
Kohlendioxid rosa wäre und wir dann sehen,
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wie die Atmosphäre sich irgendwie farblich
dann verändert, dann würden wir ja schon
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lange reagieren." Aber wir sehen
eigentlich im Prinzip nicht viel oder wir
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sehen gar nichts. Kohlendioxid ist hier
unsichtbar. Was wir hier sehen, ist
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Wasserdampf und es ist nicht sichtbar.
Aber wir können sehen, dass das
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Kohlendioxid durchaus Veränderungen vor
sich nimmt. Wir haben also hier Beispiele,
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die zeigen, dass das Kohlendioxid wirklich
ganze Planetensysteme kippen lassen kann.
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Wir haben ja 2 Nachbarplaneten, das
eine ist der Mars. Da möchte ja Elon Musk
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gerne hinfliegen und ihn besiedeln. Das
andere ist die Venus, die etwa genauso
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weit entfernt ist, müsste eigentlich auch
noch einigermaßen lebensfreundliche
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Temperaturen haben. Die Venus hat
allerdings eine Kohlendioxid Atmosphäre
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mit über 90% CO2 und die
Oberflächentemperatur ist dann über 400
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Grad. Das heißt, wir haben dort einen
Pizzaofen, ist da eine angenehme Umgebung
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und das zeigt, dass wir hier wirklich mit
Kohlendioxid Systeme zum Kippen bringen
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können. Es gibt ja immer Leute, die
bezweifeln, dass einfach mal zur Venus
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fliegen und dann hat man glaube ich
verstanden, was Kohlendioxid anrichten
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kann. Zum Glück ist es bei uns auf der
Erde nicht so viel. Das heißt, wir reden
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hier nicht über 90%. Wir reden über viel,
viel weniger. Das ist auch gut so. Also
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wie gesagt, wenn wir in den Bereich von
mehreren Prozent kämen, dann wären die
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Temperaturen so, dass hier kein Leben mehr
auf der Erde möglich wäre. Wir sind hier
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noch im Bereich von PPM, das sind parts
per million und was wir hier sehen anhand
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von Eisbohrkernen die Rekonstruktion der
CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Und
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wir wissen immer, wenn wir wenig CO2 in
der Atmosphäre hatten, gab es eine Eiszeit
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und bei viel CO2 in der Atmosphäre eine
Warmzeit. Das heißt also, da hatten wir
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entsprechend hohe Werte. Ja. Was jetzt
passiert ist seit 1750 bis heute. Hier
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sehen wir den Anstieg der
CO2-Konzentration. Das heißt also, wir
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haben es geschafft, den Wert der
CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf
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einen Wert zu treiben, den wir hier schon
drei Millionen Jahre nicht mehr gesehen
-
haben. Auf der Erde 411 ppm ist im
Vergleich zur Venus immer noch niedrig,
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aber wir brauchen ja auch keine 400 Grad.
Das heißt, für die Menschheit wird schon
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schwierig, wenn wir 1, 2, 3 Grad
Veränderung haben. Und dafür reichen diese
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kleinen Konzentrationsschwankungen halt
leider aus. Und wir können das hier auch
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ganz gut am Temperaturbereich sehen. Das
sind jetzt nochmal die letzten 20.000
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Jahre auf der Erde. Hier links sehen wir
nochmal die letzte Eiszeit hier auf der
-
rechten Seite die heutige Warmzeit. Wir
sehen die Eiszeit ungefähr so vor 10.000
-
Jahren zu Ende gegangen. Und das spannende
ist eigentlich der Temperaturhub. Das
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heißt, wenn wir von der Eiszeit bis zur
Warmzeichen gucken, also von minus 20.000
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bis minus 5.000, so etwa, da haben wir etwa
knapp 4 Grad ungefähr als Plus gesehen.
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Und was nun dazugekommen ist, ist hier
durch die CO2-Konzentrationsanstieg. Hier
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dieser schnelle Anstieg seit etwa 100
Jahren. Das heißt, wir haben 1 Grad oben
-
draufgelegt. Wenn wir das übersetzen
würden, haben wir eine Viertel Eiszeit on
-
the top obendrauf. Also das ist natürlich
schon eine relativ starke Veränderung. Das
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kann man ganz klar sagen. Und wenn wir
sehen, wie schnell das geht. Das heißt
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also, wenn wir hier sehen, der Übergang
von der Eiszeit bis zur Warmzeit, der hat
-
ja über 10.000 Jahre gedauert. Wir machen
das in 100 Jahren. Dann sehen wir, dass
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das wirklich eine katastrophale
Veränderung vom Klima ist, die in der Art
-
und Weise in der jüngsten Geschichte, also
da muss man hunderte von Millionen Jahren
-
zurückblicken, bis man Ähnliches gesehen
hat. Und das hat natürlich auch
-
Konsequenzen auf diesen Planeten. Das
eine Grad Plus können wir ganz gut sehen.
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Also das Eis taut momentan sehr sehr
schnell ab, wir haben also hier, das ist
-
der Nordpolarbereich. Wir haben hier
Grönland. Wir haben hier unten dann
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Kanada. Hier oben Russland. Das war die
Eisbedeckung 1979. Das ist die gleiche
-
Aufnahme von der NASA 2012. Also wir
sehen, wie radikal hier die Eisbedeckung
-
abnimmt. Und wir gehen davon aus, dass wir
Mitte des Jahrhunderts im Sommer einen
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eisfreien Nordpol sehen werden. Das sind
also erst einmal die ersten sichtbaren
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Veränderungen. Für die Menschheit ist das
nicht so dramatisch. Größere Gedanken
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machen wir uns, wenn das Festlandeis
abtaut. Also wenn wir Grönland komplett
-
abtauen, reden wir über einen
Meeresspiegelanstieg von 7 Metern.
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Dann wird es für Hamburg eng, ja also
das heißt, da kommen noch ganz große
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Veränderungen, die hier auf uns zukommen.
Aber das, was momentan schon passiert, wir
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können es sehen. Wir sehen auch eine Zunahme
der Brände. Letztes Jahr Australien,
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dieses Jahr entsprechend denn hier Sibirien,
also Sachen, wo man gar nicht auf dem
-
Schirm hat, dass es da gigantische Brände
gibt oder auch in Kalifornien. Das heißt
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also, durch die Veränderung der Niederschläge
infolge der Klimaveränderungen
-
der Klimakatastrophe haben
wir hier auch schon Ereignisse, die
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uns hier auch dramatisch heimsuchen. In
Deutschland selber trifft es wohl den
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Wald. Also wir haben hier eine starke
Veränderung der Niederschlagsereignisse in
-
Deutschland. Jetzt zum 3. Jahr in
Folge eine Dürre und wir haben hier das
-
größte Waldsterben hier auch in der
jüngeren Geschichte Deutschlands. Und auch
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da sagen also viele Experten: "Das ist die
Frage, ob wir das überhaupt noch stoppen
-
können". Und das ist nur 1 Grad
Erwärmung. Das wir also sehen, was dieses
-
eine Grad ausübt. Auch die Dürren hier in
Deutschland katastrophal trifft
-
mittlerweile auch die deutsche Wirtschaft.
BASF kriegt seine Rohstoffe nicht mehr den
-
Rhein hoch geschippert, wenn Niedrigwasser
ist. Und das sorgt auch schon für ja zig
-
Millionen an Schäden. Das heißt also, der
Klimawandel ist nicht nur ärgerlich,
-
sondern er trifft die Menschen und die
Wirtschaft. Das ist allerdings wie gesagt
-
nur das eine Grad plus, von dem wir erst
einmal wissen, dass es schon da ist. Und
-
die Klimamodelle, die wir in der
Klimaforschung machen, die sagen, dass wir
-
bei Business as usual gegen Ende des
Jahrhunderts eine Erwärmung von 4, 5
-
Grad plus zu erwarten haben. Also das
heißt, in den nächsten 80 Jahren könnte
-
die Temperatur so stark hier nach oben
schnellen wie hier, dass wir innerhalb von
-
100 Jahren einen größeren Temperaturhub
hinbekommen, wie von der letzten Eiszeit
-
bis heute. Und dass das nicht spurlos
irgendwie an diesem Planeten vorbeigehen
-
kann, das muss man sich, übersehen nicht,
bei der letzten Eiszeit. Die Meeresspiegel
-
waren 120 Meter niedriger, Norddeutschland
war mit 200 Metern Eis bedeckt. Also kein
-
Mensch käme auf die Idee oder wäre damals
auf die Idee gekommen, in Berlin eine
-
Stadt zu gründen. Das heißt, wo ich heute
sitze. Das heißt also, der Planet hat sich
-
durch den Klimawandel von der Eiszeit
radikal verändert und wir werden in 100
-
Jahren nochmal ähnliche oder noch größere
Veränderungen oben drauf bringen. Und das
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sind Veränderungen, die so schnell sind,
wo wir Sorge haben, dass hier wirklich die
-
Menschheit und auch die Natur überhaupt
eine Chance hat, sich anzupassen. Früher
-
oder später werden die Meeresspiegel
ansteigen. Also im Worst Case werden wir
-
2 Meter plus sehen. Das reicht, um
schon mal die ersten Küstenstädte zu
-
versenken. Also Miami hat heute schon
Probleme und dann fallen Gebiete weg pro
-
Meter Meeresspiegelanstieg, etwa der
Lebensraum von 100 Millionen Menschen.
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Also das heißt, hier kommt ein massiver
Druck, Migrationsdruck von den Küsten dann
-
Ende des Jahrhunderts Richtung Binnenland.
Die Leute werden wegziehen müssen und das
-
werden am Anfang noch nicht so viele sein.
Aber das geht dann irgendwann wesentlich
-
schneller. Etwa ein Drittel der Menschheit
wohnt küstennah. Dass man also hier auch
-
schon mal überlegt, was das insgesamt
bedeutet. Wir sehen jetzt schon, dass die
-
Niederschlagsereignisse sich verändern. Es
regnet nicht weniger auf der Erde, aber
-
woanders. Und dort, wo es halt nicht mehr
regnet, fehlt das Wasser. Aber das sorgt
-
natürlich auch dort dafür, dass die
Menschen dort hingehen müssen, wo Wasser
-
ist. Gerade von Afrika aus, da gibt es
viele Regionen, die trocken fallen werden
-
und da gibt es einen massiven
Migrationsdruck, der auftritt. Fällt da
-
Niederschlag aus, wird es auch schwierig
mit der Ernährung. Das heißt, die Ernten
-
fallen aus. Wir haben das hier in
Deutschland schon gesehen und das erste
-
Mal, dass mir so das Thema Ernährung und
Klimawandel bewusst war, war vor 2
-
Jahren. Also ich selber wohne in Ost
Berlin, also bin ich jetzt sozusagen
-
Wahlossi und habe sehr viele nette
Nachbarn, die in der DDR aufgewachsen sind
-
und einer sagte vor 2 Jahren, "Du
Volker, du machst doch was mit
-
Klimaschutz. Zu DDR-Zeiten hätten wir
jetzt ein Problem." Wieso ein Problem? Ja,
-
ich meine DDR war Umweltschutz ja noch
schlimmer als bei uns? "Ne ne. Ich hab
-
gerade gestern in den Nachrichten gehört, ein
30% Ernterückgang aufgrund der Dürre. Das
-
hätten wir in der DDR im real
existierenden Sozialismus nicht
-
ausgleichen können. Wir hätten nächstes
Jahr keine Brötchen mehr." Und da hat es
-
bei mir Klick gemacht. Er sagt eigentlich,
wir denken der Klimawandel kommt. Er ist
-
einfach schon krass da. Das heißt, wenn
wir im Mittelalter gewesen wären, hätten
-
wir jetzt 2019/2020 richtig Hungersnot
gehabt, weil wir 2018 zu wenig geerntet
-
hätten. Also das wäre in allen
Geschichtsbüchern als eine der größten
-
Hungersnöte hier in Europa reingegangen.
So Globalisierung. Wir kaufen halt jetzt
-
einfach irgendjemand das Getreide weg und
gut ist. Aber das geht natürlich nicht
-
mehr unendlich. Und das ist ja auch eine
Horror Studie, die Kollegen vor 3
-
Jahren publiziert haben. Hier hat man mal
ausgerechnet, wenn wir wirklich den Worst
-
Case Fall kriegen, also 4 bis 5 Grad
Temperaturanstieg weltweit. Was passiert
-
mit dem Lebensraum der Menschen? Und die
rot gekennzeichneten Flächen, die werden
-
dann so heiß werden, dass man dort
tagsüber nicht längere Zeit mehr im Freien
-
sich aufhalten sollten, weil dann eine
Überhitzung des Körpers droht. Und wir
-
reden dann von tötlichen Hitzetagen. Und
wenn wir sehen, welche Gebiete dort
-
wegfallen, dann ist das schon dramatisch.
Also hier halb Brasilien. Also wir haben
-
hier dann Zentralafrika und auch Indien
z.B. betroffen auch Indonesien. Die ganzen
-
Bereiche, das heißt der Lebensraum von
1.5 bis 2 Milliarden Menschen
-
wäre dann betroffen. Also wenn wir hier
wirklich business as usual machen, der
-
dann so heiß wird, dass man den Tag besser
im Keller verbringt. Und auch das wird
-
natürlich den Migrationsdruck auf die
anderen Flächen erhöhen. Also es wird
-
nicht so sein wie auf der Venus, dass der
Planet zu heiß wird zum leben, in Flammen
-
aufgeht. Wir sehen, es gibt ganz, ganz
viele weiße Gebiete noch. Aber was hilft
-
es jetzt dem Afrikaner, wenn irgendwie
Gebiete in Sibirien auftauen und
-
lebenswert werden? Das heißt also, hier
werden wir einfach ein massives Problem
-
haben, dass wir also eine der größten
Völkerwanderungen, wirklich eine der
-
größten, die mit Abstand größte
Völkerwanderung der Menschheit auslösen
-
werden. Und wenn wir schon sehen, wie
schlecht Europa mit 20 000 Flüchtlingen in
-
Griechenland zurechtkommt, dann möchte ich
mir nicht vorstellen, was passiert, wenn
-
wir 3 oder 4 Nullen dranhängen. Das
heißt also, wir gehen mittlerweile davon
-
aus, wenn das wirklich so katastrophal
kommt, wie wir es hier in den
-
Klimaprognosen sehen, dass sich die
Zivilisation durch die Konflikte, die
-
durch den Migrationsdruck ausgelöst
werden, dann am Ende selbst zerstören
-
wird. Und deswegen sollten wir tunlichst
alles unternehmen, also hier das Ganze in
-
den Griff zu bekommen. Im Vergleich zu
Corona also, oder, ist die Klimakrise eine
-
ganz andere Dimension? Also Corona ist der
Kindergarten dagegen, wenn die Klimakrise
-
in voller Wucht zuschlägt. Und deswegen
sollten wir wirklich handeln. Wir reden
-
halt immer vom Ende des Jahrhunderts und
das ist immer so ein bisschen schwierig,
-
wenn meine Generation anfängt
nachzurechnen. Da sagt man Naja, okay,
-
2100, das klappt halt nicht mehr. Aber die
junge Generation hat natürlich ein
-
Problem. Das heißt, wer heute geboren wird
2110, 2120, vielleicht sogar. Das heißt
-
also, da hat man eine entsprechende
Lebenserwartung und die junge Generation
-
wird voll in das Schlamassel reingeraten,
das wir heute auslösen. Und deswegen haben
-
wir auch im letzten Jahr die fridays for
future Bewegung gesehen, die zurecht
-
gesagt hat: also was soll das Ganze? Wir
lernen in der Schule, es gibt ein
-
Klimaproblem. Und wenn wir fragen Wo sind
die Lösungen, dann erklärt man nächstes
-
Thema. Das kann das nicht sein. Natürlich
nur, weil ihr Alten, die jetzt an der
-
Regierung seid, nicht mehr so massiv von
der Klimakrise betroffen sein wird, kann
-
man doch nicht dagegen nichts unternehmen.
Und deswegen müssen wir wirklich versuchen
-
zu handeln. Genauso wie bei der
Coronakrise, wo es sozusagen Kipppunkte
-
gibt. Bis zu einem gewissen Bereich merkt
man eigentlich die Corona Krise nicht so
-
dolle. Ist dann nicht schlimmer als eine
Grippe und irgendwann kippt das System und
-
das werden wir bei der Klimakrise auch
sehen und wir gehen davon aus, dass diese
-
Kippgrenze so etwa bei anderthalb irgendwo
zwischen 1,5 und 2 Grad ist, wo dieses
-
System in einen unkontrollierbaren Zustand
kippt. Aber anders wie bei Corona bei
-
Corona wir haben es gesehen in Bergamo.
Also irgendwann beruhigt sich das System
-
wieder. Wenn wir das Klimasystem einmal
zum Kippen gebracht haben, dann bleibt es
-
stabil im Chaoszustand. Und das ist das,
was uns halt noch mehr Sorge bereitet.
-
Mittlerweile ist es zum Glück auch in der
Politik angekommen. Wir haben 2015 den
-
Pariser Klimagipfel gehabt und dort auch
ganz klare Ziele vereinbart. Das heißt,
-
die globale Erwärmung soll deutlich unter
2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad Celsius
-
begrenzt werden und alle Länder der Welt
haben dem zugestimmt. Auch die USA Donald
-
Trump ist kurzzeitig ausgetreten. Joe
Biden hat schon gesagt, er wird wieder
-
eintreten. Das heißt also, alle Länder
sind dabei. Aber es gibt keine Sanktionen
-
oder so etwas. Alle Länder müssen selber
aktiv werden. Und das ist natürlich so ein
-
bisschen das Problem. Und wenn wir uns
anschauen, wie schnell wir aktiv werden
-
müssen, dann ist es auch ein Problem. Das
heißt, wenn wir wirklich die Kippgrenze
-
von 1,5 Grad Celsius nicht überschreiten
wollen, dann haben wir etwa eine Menge von
-
2700 Gigatonnen an CO2, die wir in die
Atmosphäre pusten können. Das Problem ist,
-
dass wir 2300 Gigatonnen schon emittiert
haben und das Restbudget, was wir noch
-
haben, damit wir also hier, was wir noch
in die Atmosphäre pusten dürfen. Das sind
-
nicht mehr viel. Und wenn wir jetzt sofort
Klimaschutz machen und die CO2 Emissionen
-
jedes Jahr linear runtergehen spätestens
2040 müssten wir global bei Null sein.
-
Wenn wir diese Kippgrenze nicht
überschreiten wollen. Und da sehen wir.
-
Das sieht nicht gut aus. Und jetzt sind
wir hier in Deutschland, in Deutschland
-
sieht es auch nicht gut aus. Also wir
sehen hier anders wie in einigen Ländern
-
der Welt gehen die CO2-Emissionen zwar
runter, sehen also hier einen Rückgang der
-
Kohlendioxid-Emissionen. Das sind eine
Gigatonne ungefähr die Deutschland
-
verursacht. Also in 400 Jahren würde
Deutschland alleine dafür sorgen, dass wir
-
sie Kippgrenze von 1,5 Grad Celsius
überschreiten, da brauchen wir die anderen
-
gar nicht dazu. Aber es geht halt
wesentlich schneller. Und hier sehen wir
-
den Rückgang der CO2-Emissionen momentan
relativ stark nach unten. Das ist aber
-
hier die Corona Krise durch Corona weniger
Energie, weniger Transport weniger
-
Industrie. Dadurch gehen die CO2
Emissionen runter. Wir gehen davon aus,
-
dass es nach Corona weiter nach oben geht
und wir einfach in dem gleichen Tempo
-
business as usual nach unten gehen.
Derzeit gibt es keine Ambition der
-
Politik, hier schneller Klimaschutz zu
machen. Und wir können noch dazu sagen die
-
ersten Rückgänge hier die ersten 10 Jahre
dieser Grafik sind eigentlich eher auf die
-
Wiedervereinigung zurückzuführen, weil in
der DDR die Industrie zusammengebrochen
-
ist. Und deswegen haben wir hier
eigentlich nur ab dem Jahr 2000 hier einen
-
Rückgang und der beträgt vielleicht so um
die 20%. Das sind die Ziele der
-
Bundesregierung, immer bezogen auf 1990.
Wir können uns also hier die
-
Wiedervereinigungsgewinne erst einmal
zugute rechnen. Da sind erst einmal die
-
Emissionen um 15, 20% runtergegangen, was
erst einmal geholfen hat. Dann haben wir
-
noch ein bisschen Klimaschutz gemacht und
wir sehen, das sind die Ziele der
-
Bundesregierung, also 40% bis 2020. Durch
Corona werden wir dieses Ziel temporär
-
dummerweise erreichen. Aber das hilft
natürlich. Das nimmt Druck raus, aber
-
hilft uns beim Klimaschutz nicht, wenn es
danach wieder nach oben geht. Und die
-
Ziele der Bundesregierung sind eigentlich
viel zu knapp. Wir wissen, wenn wir da
-
wirklich das Pariser Klimaschutzabkommen
einhalten wollen, müssen wir irgendwo in
-
den 30er Jahren auf Null runter, d.h. mit
den Zielen der Bundesregierung, die sie ja
-
momentan gar nicht wirklich einhält,
würden wir auch auf eine Erwärmung von
-
über 2 Grad hinsteuern. Das heißt also,
hier sehen wir also drei Punkte. A: Die
-
Bundesregierung hat sich Ziele gesetzt mit
dem Rückgang der CO2-Emissionen, mit denen
-
das Pariser Klimaschutzabkommen nicht
einzuhalten ist. Und B: der Rückgang der
-
CO2-Emissionen in Deutschland ist so
gering, dass wir auch nicht die schwachen
-
Ziele der Bundesregierung derzeit
einhalten können. So, das ist natürlich
-
dramatisch. Und deswegen ist die Frage was
müssen wir tun? Und deswegen müssen wir
-
ganz klar sagen Wir brauchen eine echte
Energiewende. Das heißt also wie, was
-
müssen wir tun und das möchte ich hier in
den nächsten 10, 15 Minuten nochmal
-
aufzeigen. Das heißt, hier sehen wir den
Stromverbrauch in Deutschland. Wir haben
-
einiges an erneuerbaren Energien, wir
haben Biomasse, wir haben Wasserkraft, wir
-
haben Windenergie, wir haben Windkraft
offshore, Photovoltaik im letzten Jahr 43%
-
Erneuerbare. In diesem Jahr werden es
sogar 50 sein, weil durch Corona der
-
Stromverbrauch zurückgegangen ist. Und
dann könnte man sagen: Naja, sieht doch
-
gar nicht so schlecht aus. Man könnte sich
doch durchaus vorstellen, dass wir bis
-
2040 auf 100% kommen. Und diese Zahlen
verkauft natürlich die Regierung auch
-
immer als Erfolg. Jetzt muss man es
anschauen. Strom ist halt nur ein Teil.
-
Das ist die gleiche Grafik. Aber in
y-Achse gestaucht heißt also wir sehen der
-
Stromverbrauch hier, die ganzen
Erneuerbaren und das heißt also knapp die
-
Hälfte beim Strom. Weil wir haben
natürlich noch andere Bereiche. Das heißt
-
hinzu kommt einmal die Wärme, es kommt
hinzu dann auch noch der Verkehr. Und dort
-
verbrauchen wir auch fossile Energieträger
Benzin, Diesel, Heizöl, Erdgas. Natürlich,
-
wenn wir klimaneutral werden wollen,
müssen wir die auch ersetzen. Wir haben
-
ein paar erneuerbare Energien in den
Bereichen, im Wesentlichen Biomasse, also
-
Brennholz oder bisschen Biodiesel
Biosprit. Aber das ist auch nicht so viel.
-
Die hab ich hier nochmal aufgetragen. Und
wenn wir alle klimaneutralen Energieformen
-
zusammenpacken und uns die ganzen Bereiche
Verkehr, Wärme und Strom anschauen, dann
-
decken die erneuerbaren Energien in
Deutschland erstmal nur 20%. Das heißt,
-
die Herausforderung für das Pariser
Klimaschutzabkommen ist jetzt von 20%
-
Erneuerbaren in weniger als 20 Jahren auf
100% zu kommen. Das ist natürlich eine
-
Herausforderung. Und wir sind halt auch
hier im Bereich der
-
Ingenieurwissenschaften tätig. Wenn uns
jemand sagt "Okay, das müssen wir machen,
-
das Geld haben wir", dann sagen wir okay.
So sieht das System aus. Und das werde ich
-
jetzt mal skizzieren, was wir machen
müssten. Viele, sagen immer, oh da müssen
-
wir auf die Kernenergie setzen. Ich habe
den Anteil der Kernenergie nochmal
-
dargestellt. Alle denken irgendwo, der ist
irgendwo bei 50% . In Deutschland liegt er
-
bei drei bis vier Prozent. Ob wir nun
Kernkraftwerke laufen lassen oder nicht,
-
hilft uns nicht wirklich, sorgt für ganz
andere Probleme. Wir müssen diesen grauen
-
Bereich hier ersetzen und wir werden viel
über Kernenergie noch diskutieren. Eine
-
Lösung ist sie nicht. Das heißt, wir
brauchen eine andere Dimension. Und die
-
erste Sache, die wir sagen müssen Wir
müssen runterkommen mit dem Verbrauch.
-
Vollkommen klar, dass wir es nicht mehr
schaffen, in 15 bis 20 Jahren von 20 auf
-
100 bei dem heutigen Verbrauch zu kommen.
Aber wenn wir erst einmal von oben
-
runterkommen, dann wird es natürlich
wesentlich leichter. So was können wir
-
dort tun. Das heißt also, wir brauchen
eine echte Wärmewende. Wir gehen total
-
ineffizient mit der Wärme um. Das heißt,
wir verfeuern Erdöl und Erdgas. Und wir
-
wissen, dass wenn wir die Klimakrise in
den Griff bekommen wollen, dass wir keine
-
fossilen Energieträger mehr verfeuern
dürfen. Das heißt, wir brauchen ein
-
sofortiges Einbauverbot für neue Öl- und
Gasheizungen. Das ist ganz wichtig. Und
-
stattdessen auf müssen wir auf die
elektrische Wärmepumpe setzen. Die
-
Wärmepumpe wandelt Strom in Wärme um, aber
sehr effizient. Das heißt, sie nutzt die
-
Umgebungswärme noch als Hilfsenergie. Und
da kann ich dir aus einer Kilowattstunde
-
Strom drei Kilowattstunden Wärme machen.
Das heißt, wenn ich die Gasheizung
-
rausschmeiße und durch eine Wärmepumpe
ersetze, spare ich zwei Drittel an Energie
-
ein. Und das ist der Bereich, wo ich sage:
"Ja, da kommen wir runter". Das heißt also
-
ein wesentlicher Punkt, um hier mit den
Emissionen runterzukommen oder mit dem
-
Energiebedarf runter zu kommen, ist die
Heizungssysteme auszutauschen. Und das
-
müsste eigentlich hier flächendeckend
passieren. Andere Länder sind da
-
wesentlich besser unterwegs. Dänemark, die
Schweiz oder so, aber Deutschland. Wir
-
haben nicht einmal Öl und Gas und die
deutsche Regierung traut sich nicht
-
einmal, diese Schritte zu beschließen.
Dann brauchen wir eine echte
-
Verkehrswende. Da ist es ein bisschen
schwieriger Deutschland als Autoland.
-
Erster Punkt ist Wir brauchen ein anderes
Mobilitätsverhalten. Deutschland hat 47
-
Millionen Autos auf 83 Millionen
Einwohner. Wenn wir das auf den Rest der
-
Welt übertragen, müssten wir drei
Milliarden zusätzliche Autos bauen. Da
-
brauchen wir nicht drüber diskutieren, ob
Wasserstoff oder sonst irgendetwas. Also
-
wenn wir so viele Autos auf diesem
Planeten bewegen würden, dann ist Ende.
-
Also das heißt, wir müssen, damit es auf
den Rest der Welt übertragen können, hier
-
in Deutschland die Anzahl der Autos
halbieren. Das müsste auch ganz klares
-
Konzept sein. Und wir dürfen keine Benzin
und Dieselautos mehr auf die Straße
-
bringen. Benzin und Dieselautos gleiches
Problem. Noch schwierigeres Problem als
-
bei der Heizung. Das heißt, wir haben
Benzin und Diesel, fossile Energieträger
-
und wir verbrennen sie in Maschinen mit
einem Wirkungsgrad von 20 bis 30% im
-
Durchschnitt. Das heißt also hier enorm
ineffiziente Vernichtung an Energie. Und
-
das können wir uns auf Dauer nicht
leisten. Und wir können jetzt auch nicht
-
einfach sagen, wir ersetzen diese Drei,
die Treibstoffe durch irgendwelche
-
anderen, also weil wir einfach diese
ineffizienten Verbrennungsmotoren haben.
-
Das heißt, wir brauchen Elektromobilität
besser, erst einmal auf diese Art und
-
Weise elektromobil unterwegs zu sein. Und
wenn man unbedingt dann in die Wahl
-
Verkehr haben will oder haben muss, weil
man vielleicht nicht anders von A nach B
-
kommt, dann muss es elektrisch sein. Weil
das Elektroauto hat einen Wirkungsgrad um
-
den Faktor 3 höher. Und damit sparen wir
alleine dadurch, dass wir ein Verbrenner
-
durch ein Elektroauto einsetzen,
zweidrittel an Energie ein. Das heißt, wir
-
müssen von oben runterkommen. Hier können
wir es auch nochmal ganz kurz sehen. Ein
-
typischer Verbrenner. Der braucht irgendwo
5-6 Liter Sprit. Das sind dann 55
-
Kilowattstunden. Mit einer Kilowattstunde
komme ich dann 1,8 km weit. Dann gibt's
-
die Leute, die sagen: Oh, wir warten auf
den Wasserstoff. Ist insofern keine gute
-
Alternative, weil Wasserstoff ist sehr
ineffizient in der Herstellung. Das hat
-
zwar beim Wasserstoff Auto den effizienten
Elektromotor, muss aber vorher den
-
Wasserstoff aus Strom herstellen. Das ist
sehr ineffizient und deswegen spare ich,
-
wenn ich das Wasserstoff Auto mit dem
Benzin Auto vergleiche kaum Energie ein.
-
Das heißt, ich komme mit der gleichen
Energiemenge nicht weiter, nur dass ich
-
klimaneutral genau so weit komme. Das
heißt, wenn ich im Verkehr wirklich
-
einsparen möchte, dann muss ich auf direkt
elektrische Systeme gehen. Wenn ich also
-
hier ein Batterie elektrisches System
habe, dann habe ich nicht die Verluste bei
-
der Wasserstoff Herstellung und ich komme
mit der gleichen Menge Strom
-
zweieinhalbmal so weit wie beim
Wasserstoff Auto. Und das ist der
-
Schlüssel, um wirklich mit dem Bedarf
runterzukommen. Also ich habe gesagt, wir
-
müssen noch runterkommen. Das kriegen wir
hin, indem wir die Benzin und Dieselautos
-
verbieten, indem wir hier die Öl- und
Gasheizung verbieten und indem wir im
-
Wesentlichen auch nicht auf das
Wasserstoff Auto setzen, weil das zu
-
ineffizient ist, um mit dem Bedarf
runterzukommen. Und wenn wir diese wenigen
-
Punkte ambitioniert umsetzen, dann könnten
wir im Jahr 2040, wenn wir jetzt hier
-
sofort starten würden, wie einige Länder
es machen, Norwegen oder so hier auch
-
entsprechend runterkommen mit dem Bedarf.
So, dann müssten wir den Rest klimaneutral
-
decken. Die aktuellen Ausbaupläne der
Bundesregierung sind so gewesen. Man
-
diskutiert jetzt noch im nächsten Jahr
möchte man hier die Ausbaumengen für die
-
erneuerbaren Energien etwas erhöhen. Und
im Gespräch ist das die Bundesregierung
-
sagt: Wir erhöhen jetzt den Ausbau an Solar
und Windenergie. Und das ist der
-
Vorschlag, der hier so auf dem Tisch
liegt. Auch das reicht nicht ansatzweise
-
aus. Das heißt, es gibt derzeit keine
Idee, keinen Plan, keine Vision von der
-
Regierung, einen ausreichenden Ausbau
Energiewende Tempo zu machen, damit wir in
-
Deutschland rechtzeitig klimaneutral
werden können. Das muss man ganz klar
-
sagen. Und hier ist ein ganz großes
Fragezeichen. Es gibt auch keinen Plan,
-
wie wir mit dem Energiebedarf runterkommen
können. Das heißt also, wir sehen momentan
-
eine Zielverfehlung, etwa um den Faktor
vier. Das heißt, wir brauchen. Wir haben
-
ein Viertel des Tempos für die
Energiewende, das wir brauchen, um aus-
-
rechtzeitig klimaneutral werden zu können,
ohne dass die Regierung sich derzeit Mühe
-
gibt, hier Tempo zu machen. Ja, was kann
man machen. Man kann natürlich versuchen,
-
auf Solarwärme zu setzen. Das geht
bedingt. Biomasse wird knapp, also da
-
werden wir nicht viel mit erledigen
können. Und Wasserkraft? Ja, das ist
-
Norwegen. Die haben Berge. Wir in
Deutschland, ein bisschen in
-
Süddeutschland. Aber da ist die
Wasserkraft schon genutzt. Auch die fällt
-
aus. Das heißt, die wichtigsten
Energieformen, die wir in Deutschland
-
ausbauen können, sind Wind und Sonne. Und
wir haben mal ausgerechnet in Studien, was
-
wir bräuchten. Wollen wir wirklich hier
die erneuerbaren Energien zu 100% den
-
Bedarf decken lassen, dann brauchen wir
ein Zubau von etwa sieben Gigawatt
-
Windenergie an Land drei für Offshore. Und
das sind die Zubauzahlen letztes Jahr. Das
-
heißt, wir sehen, dass wir hier um
Größenordnungen daneben liegen und wir
-
eigentlich den winzigen Zubau mal
mindestens verdrei- verfünffachen müssen.
-
Ja, Windenergie. Also erst einmal
Natürlich müssen wir gucken, dass wir
-
versuchen, Offshore einiges zu machen, ich
sag da immer na dann: wenn es an Land
-
nicht klappt, dann bauen wir doch mehr in
der Ostsee. Das wird nicht klappen. Die
-
ist zu klein. Die Ostsee und die Nordsee.
Das heißt, wir werden. Wir haben in
-
unseren Szenarien eh schon angenommen,
dass wir die Nordsee alle Standorte nutzen
-
und wir von derzeit 1400 Windräder auf
8700 in der Nord- und Ostsee kommen
-
müssen. Dann ist da zu. Deswegen brauchen
wir auch noch die Windenergie an Land.
-
Ohne die werden wir nicht klimaneutral
werden können. Und nach unseren
-
Berechnungen brauchen wir etwa 2% der
Landesfläche. Und das heißt, wir müssen
-
aus derzeit etwa 29500 Windrädern etwa 67
000 machen und könnten dann also hier mit
-
der Windenergie, der Summe Offshore und an
Land gut die Hälfte des Energiebedarfs
-
decken. Das wäre ganz gut. Wir sehen hier
nochmal die Entwicklung des Windenergie
-
Zubaus rot sind Neuinstallation gelb, da
hat man alte Anlagen durch neue ersetzt.
-
Dann reden wir von Repowering und das
Blaue hier ist Offshore Wind. Bis 2017 sah
-
es ganz gut aus. Das hier sind die Mengen,
die wir hier mal ausgerechnet haben, die
-
wir bräuchten, um wirklich rechtzeitig
klimaneutral werden zu können. Und was
-
jetzt passiert Die Bundesregierung hat
2017 die Regeln für die Windenergie
-
geändert. Daraufhin ist die Windenergie
regelrecht eingebrochen und wir haben
-
derzeit einen komplett kollabierten
Windenergie Markt. Das ist eine
-
Katastrophe hinsichtlich des
Klimaschutzes. Man hat ja ein paar Mini-
-
Maßnahmen jetzt beschlossen, um etwas zu
verändern, aber damit werden wir den
-
Ausbau nicht mehr in diesen großen Mengen
nach oben kriegen. Da müsste eigentlich
-
viel viel mehr passieren. Ja und dann
sehen wir aber selbst wenn wir Windenergie
-
also die Nordsee und Ostsee zustellen an
Land etwa 2% der Landesfläche mit
-
Windenergie belegen, fehlt immer noch was
hier um das decken zu können. Dafür
-
brauchen wir die Solarenergie. Bei der
Solarenergie sieht es auch so aus Wir
-
brauchen ungefähr 18 Gigawatt. Gebaut
letzten Jahres 4. Also das heißt, auch
-
hier liegen wir um Größenordnungen daneben
und an der Menge sieht das jetzt gar nicht
-
so schlimm aus. Wir müssen etwa knapp 4%
der Landesfläche belegen. Die Hälfte davon
-
geht auf Gebäuden, die andere Hälfte auf
Freiflächen. Und wenn wir uns das
-
anschauen, dann können wir z.B. Städte wie
Berlin uns angucken. Berlin nutzt nicht
-
mal ein Prozent des Dachflächen
Potenzials. Also da geht richtig was. Und
-
da müsste man nur die Regeln so verändern,
dass der Zubau auch wirklich durchstartet,
-
was hier leider auch nicht der Fall ist.
Und wir müssen auch einiges auf die
-
Ackerflächen setzen. Etwa ein Prozent der
Ackerflächen bräuchten wir ein knappes
-
Prozent. Und da sehen wir, dass wir hier
auch Arten der Photovoltaik hier z.B.
-
installieren können, die wir dann
gleichzeitig mit der Landwirtschaft nutzen
-
können. Und insofern ist das ganz gut. Das
heißt, wir brauchen ungefähr 1 000
-
Quadratkilometer und 182.000
Quadratkilometer landwirtschaftliche
-
Flächen haben wir. Das heißt, Flächen
haben wir genug. Aber man wird auch die
-
Photovoltaik sehen. Und es wird auch die
Menschen geben, die danach sagen: Oh, das
-
Rapsfeld war aber schöner. Aber diesen Tod
müssen wir sterben, wenn wir Energie
-
brauchen. Natürlich habe ich gesagt, wir
haben im wesentlichen Solar- und
-
Windenergie. Das heißt auch dann brauchen
wir Speicher. Wir brauchen viel mehr
-
Speicher wie heute, weil jeder weiß,
Nachts scheint keine Sonne. Und wenn der
-
Wind nicht da ist, dann müssen wir das
überbrücken. Und auch hierfür kennen wir
-
die Lösungen. Wir werden erst einmal den
Strom möglichst dezentral vor Ort
-
verbrauchen. Dann werden wir hier
Batteriespeicher, auch Elektroautos haben
-
große Batterien, die man für
Speicherzwecke einsetzen kann, verwenden.
-
Damit kommen wir über die Nacht und wenn
wir dann längere Zeiträume haben, dann
-
werden wir Überschüsse z.B. im Sommer aus
der Solarenergie verwenden und dann über
-
Power-To-Gas, also Elektrolyse in
Wasserstoff und Methan umwandeln. Das
-
können wir in bestehenden Gasspeicher
zwischenspeichern und wir können dann das
-
bestehende Erdgasnetz verwenden und dann
hier in Kraftwerken, die heute schon da
-
sind, die Lücke schließen. Und somit haben
wir auch die Möglichkeit, hier wirklich
-
längere Flauten mit wenig Sonne zu
überbrücken. Das Ganze ist technisch
-
durchgerechnet, auch ökonomisch. Es
funktioniert. Man muss es nur umsetzen.
-
Und wie einfach das Ganze ist, sehen wir
auch hier nochmal als Beispiel. Das ist
-
der größte deutsche Energiespeicher.
Relativ unspektakulär. Das ist der
-
Gasspeicher Rehden in Niedersachsen. Hier
ist die technische Anlage dazu. Das Gas
-
wird unter Tage gespeichert. Wir können
hier 4,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas
-
speichern und theoretisch zwei Wochen am
Stück alleine mit diesem einzelnen
-
Speicher die deutsche Stromversorgung
sicherstellen. Und wir haben Dutzende
-
davon. Also das Problem der Speicherung
ist gelöst, wenn man es entsprechend
-
nutzen möchte. Und die Energiewende wäre
auch bezahlbar. Mittlerweile sind die
-
erneuerbaren Energien so preiswert
geworden, dass der Zubau nicht mehr
-
richtig dramatisch teuer ist. Das heißt
also, wenn wir das, was wir für Corona
-
ausgegeben hätten, für die Energiewende
ausgeben, dann werden wir klimaneutral.
-
Das verstehe ich irgendwo nicht. Bei
Corona geht das über Nacht, dass man
-
Hunderte von Milliarden raushaut. Und die
viel größere Krise, die Klimakrise, die
-
kann man in Deutschland, wo sie bezahlbar
ist, entsprechend nicht bekämpfen. Das
-
heißt, wir brauchen eine vollkommen andere
Klimaschutzpolitik. Das Problem ist aber
-
auch, dass wir uns selber ändern müssen,
d.h. also man muss sich selber verändern,
-
weiter zusehen oder handeln. Und das
Problem ist, dass es in den Köpfen auch
-
noch nicht angekommen ist, wie dramatisch
die Klimakrise ist und was man tun kann.
-
Es gab 2019 von A.T. Kearney eine Umfrage:
Welche persönliche Aktion hat den größten
-
Einfluss auf die Reduktion des
persönlichen CO2-Fußabdrucks? Also was
-
können Sie selber tun? Am besten um CO2
einzusparen? Und die Antwort Nummer eins
-
war: Keine Plastiktüte mehr benutzen. Das
ist wichtig, weil wir hier natürlich
-
dieses Müllproblem haben. Aber für den
Klimaschutz bringt das reichlich wenig.
-
Die Herstellung der Plastiktüten ist nicht
sonderlich CO2 intensiv. Wir sparen,drei
-
Kilogramm CO2 mit ein. Drei Kilogramm von
10 000 Kilogramm, die wir pro Person pro
-
Jahr verursachen. Das heißt, wir müssen an
die großen Dinger ran und die großen
-
Dinger sind etwas unangenehmer, wie nur
die Plastiktüte zu ersetzen. Zwei
-
Rindersteaks pro Woche machen 300
Kilogramm CO2. Da kann man 100 Jahre lang
-
Plastiktüte für einsparen, wenn man
genauso viel Klimawandel hat. Siebenmal
-
soviel wie ein Einwohner der
Demokratischen Republik Kongo. Das heißt
-
also, wir müssen an den Fleischkonsum ran.
Alleine der Fleischkonsum verursacht 10%
-
des Treibhauseffekts. Das heißt also, hier
kann man sehr, sehr schnell was ändern und
-
das muss passieren. Ein Flug nach Florida
4 Tonnen, 4 000 Kilogramm. Dann müssen wir
-
1500 Jahre lang Plastiktüten sammeln, um
das hier irgendwie einen Flug zu
-
kompensieren. Das heißt also, das sind die
dicken Dinger. Und da, wir sehen ja jetzt
-
in Corona, also dass man mit der
Digitalisierung auch einiges ohne Flüge
-
machen kann. Das müssen wir weiter
fortsetzen. 10.000 Kilometer Autofahren,
-
1,5 Tonnen CO2, dreimal so viel wie ein
Einwohner von Bangladesch pro Jahr
-
verursacht. Und die werden zuerst
absaufen. Also hier müssen wir gucken,
-
dass wir die Lösung finden. Das hatte ich
vorhin skizziert, was man machen kann und
-
ein unsaniertes Einfamilienhaus sieben
Tonnen CO2, viermal so viel wie ein Inder
-
pro Jahr verursacht. Gut, dass man in
Indien nicht so viel heizen muss. Ja, wir
-
haben auch Lösungen. Elektro-Auto zum
Beispiel eine Tonne CO2 Einsparung pro
-
Jahr. Da kann man relativ viel machen. Man
kann eine eigene Photovoltaikanlage bauen.
-
Sechs Tonnen CO2 Einsparung, d.h. im
persönlichen Umfeld lässt sich relativ
-
viel machen. Wir können die Dächer voll
machen und ja, jeder kann einen Beitrag
-
leisten. Also hier sehen wir Studenten, die
einfach ihren Balkon genutzt haben und
-
damit auch immerhin eine halbe Tonne CO2
im Jahr einsparen. Also das heißt, es
-
geht, wenn man will. Und wichtig ist aber
auch, dass die Politik die
-
Rahmenbedingungen macht. Wenn jetzt
Einzelne handeln, hilft das nicht viel.
-
Wir müssen in Deutschland ja komplett
klimaneutral werden, d.h. wir müssen also
-
auch alle zur Handlung auch im
Zweifelsfall dann zwingen. Und das kann
-
nur die Politik. Und deswegen brauchen wir
enormen Druck auf die Politik. Im Jahr
-
2021 ist Bundestagswahl und deswegen ganz,
ganz wichtig. Wir müssen den Politikern
-
klarmachen, dass es wahlentscheidend ist,
dass wir hier echten Klimaschutz machen.
-
Ich höre immer viele, die immer sagen: Oh,
das geht doch alles gar nicht. Ich finde
-
mal ein ganz gutes Beispiel in der
Geschichte, dass wir große Dinge durchaus
-
bewegen können. 1962 hat sich John F.
Kennedy in einer Rede vor die Nation
-
gestellt und gesagt: Die amerikanische
Regierung hat heute beschlossen, dass wir
-
auf den Mond fliegen werden. Das war 1962
Computer mit Lochkartenstreifen. Mein
-
Handy hat mehr Rechenleistung als die
NASA. Den Mond muss man erst einmal
-
treffen. Das war wirklich damals eine
große Leistung. Alle haben den Kopf
-
geschüttelt und dann hat man gesagt, das
kostet Geld. Das ist ein schwieriger Punkt
-
und wir werden das ausgeben, was bezahlt
werden muss. Also ganz einfach nicht die
-
Frage: Das kostet so viel, sondern wir
werden das dafür bezahlen, dass bezahlt
-
werden muss. Die Amerikaner haben die
Steuern erhöht, 300 Milliarden Dollar
-
ausgegeben, um als Erster auf dem Mond zu
sein, ein Wettrennen gegen Russland zu
-
gewinnen. Und wenn wir mit dem gleichen
Elan das Wettrennen um die
-
Zukunftsperspektiven der künftigen
Generationen starten, dann glaube ich,
-
können wir es auch schaffen. Die
Amerikaner haben sieben Jahre gebraucht,
-
auf den Mond zu kommen. Wir haben noch
[Unverständlich] zu stoppen. Machen wir
-
Klimaschutz zu unserem Man to the Moon
Projekt. Und wenn wir das schaffen, glaube
-
ich, haben wir noch eine realistische
Chance, unseren Planeten zu retten. Aber
-
die Zeit wird knapp. Wir können nicht mehr
warten. Wir müssen jetzt handeln. Und
-
damit bin ich am Ende. Dankeschön für die
Aufmerksamkeit. Hier vielleicht nochmal
-
ein paar Links, d.h. es immer sehr, sehr
viel komprimierte Information. Ich habe
-
einen YouTube-Kanal, wo einige der
Beiträge auch sehr schön nochmal in
-
Kurzfassung da sind. In schriftlicher Form
auf der Webseite, ganz old fashioned auch
-
noch im Buch. Und seit drei Monaten gibt's
auch ein Podcast, der regelmäßig
-
rauskommt, der Informationen zur
Klimakrise hier bespricht. Ja, ich bedanke
-
mich für die Aufmerksamkeit und hoffe,
dass wir jetzt nochmal ein bisschen Zeit
-
haben in die Diskussion und in die Fragen
einzusteigen.
-
Herald: Herzlichen Dank, Volker! Das war
in der Tat eine geballte Ladung
-
Information. Stellt sich die Frage: Wenn
das alles so offensichtlich vernünftig
-
ist, warum wird es nicht gemacht?
Volker: Naja, wir haben erst einmal sehr
-
sehr große Veränderungen. Es gibt erst
einmal zwei Punkte. Wir sehen das Erste
-
wie bei Corona. Da hatten wir ja auch die
Corona-Leugner. Genauso gibt's halt auch
-
die Klimaleugner. Es gibt eine Partei, die
die Klimaleugner vertritt. Das ist die
-
AfD. Und natürlich, Klimaschutz sorgt für
Veränderungen. Das heißt, ich habe jetzt
-
eine Windkraftanlage auf dem schönen
Acker, die ich vorher nicht habe. Muss man
-
nicht schön finden, aber das ist natürlich
irgendwie erst einmal unangenehm. Und wenn
-
es dann natürlich eine Partei gibt, die
verspricht irgendwie, es gibt ja gar
-
keinen Klimawandel, die Windkraftanlage
brauchen wir nicht. Kann man damit
-
natürlich auch Wählerstimmen einfangen.
Und da gerade die konservativen Parteien
-
CDU/CSU Angst haben, dass sie noch mehr
Wähler an die AfD verlieren, also
-
versuchen sie auch die AfD Themen zu
besetzen. Und das hat man z.B. in Sachsen
-
gesehen beim Wahlkampf. Da waren bezüglich
Windenergie oder auch Nordrhein-Westfalen,
-
die CDU hat Plakate fast deckungsgleich
mit den AfD Plakaten, wenn es um die
-
Windenergie geht. Und das ist Punkt Nummer
eins. Punkt Nummer 2 ist natürlich wir
-
haben auch starke Veränderungen, die auch
die Industrie betreffen. Also was kann
-
Deutschland gut? Verbrennungsmotoren
bauen. Im Klimaschutz Szenario gibt es
-
aber keine Verbrennungsmotoren mehr. Und
das ist natürlich erst einmal sehr
-
schwierig. Gerade die deutschen
Automobilkonzerne haben sehr, sehr lange
-
gebremst. Jetzt mittlerweile, sagen wir
mal so, der Dieselskandal war
-
wahrscheinlich ein Segen für VW. Also die
haben sich jetzt mal durchgeschüttelt und
-
neu sortiert. Also VW versucht jetzt
zumindestens mal den Weg der
-
Elektromobilität zu gehen. Immer noch
nicht schnell genug. Aber sie machen es
-
wenigstens und bremsen nicht mehr und das
ist eigentlich sehr, sehr interessant.
-
Aber das sind auch die Kräfte, die lange
auf der Bremse standen. Genauso die
-
Energiekonzerne. Also wenn ich jetzt
Kohlekraftwerke habe, wenn ich jetzt ein
-
Kohlekraftwerksliefervertrag abgeschlossen
habe bis zum Jahr 2040. Das gibt's
-
durchaus. Das gibt's also Energiekonzerne,
die haben jetzt Verträge gemacht, dass sie
-
bis zum Jahr 2040 Kohle geliefert
bekommen. So, wenn sie den Vertrag
-
brechen, dann kostet die 100 Millionen
Euro und die haben gar kein Interesse an
-
der schnellen Energiewende. Die sagen
Okay, lass uns mal im Jahr 2040 wieder
-
drüber reden. Bis dahin haben wir ein
Kohlekraftwerk gebaut und das sind alles
-
so alte Sachen. Und natürlich muss man
sich an sich selber anfangen. Also es ist
-
natürlich immer schön, in den Urlaub zu
fliegen. 3% der Weltbevölkerung ist
-
letztes Jahr oder vorletztes Jahr, letztes
Jahr oder letztes Jahr 2019, wir sind
-
2020, also 3% der Weltbevölkerung ist in
einen Flieger eingestiegen, die anderen 97
-
% nicht. Aber wenn wir in Deutschland
sagen würden, der Urlaubsflug steht auf
-
der Disposition, ist das sicherlich kein
Punkt der wahlentscheidend ist oder der,
-
der sehr helfen würde, die nächste Wahl zu
gewinnen. Und deswegen haben auch Parteien
-
Angst davor, solche unangenehmen Fragen zu
diskutieren.
-
H: Verstehe. Das ist natürlich, die
Politisierung ist natürlich ein großes
-
Thema. Dann ist die Frage. Sie haben kurz
angeschnitten, Kernenergie. Da habe ich
-
auch oft gehört, ist total sauber, warum
benutzen wir das nicht, wäre viel
-
pragmatischer.
V: Naja, also gut, sauber ist es, wenn wir
-
kein Problem haben. Also wir haben jetzt
öfter schon gesehen, dass es Probleme
-
gibt. Einmal Tschernobyl, das ist derzeit,
wo ich aufgewachsen bin. Also muss man
-
nicht nochmal haben. Oder Fukushima. Das
heißt also, sauber ist es bis zu einem
-
gewissen Punkt. Also wir haben kein CO2,
aber natürlich Radioaktivitätsproblem. Das
-
heißt, wir ersetzen die Pest durch die
Cholera, würde ich immer sagen. Wenn man
-
das Risiko betrachtet. Jetzt blenden wir
mal das Risiko aus und sagen: Okay, wir
-
kriegen das mit der Radioaktivität im
Störfall und dem Atommüll in Griff. Dann
-
spricht trotzdem alles gegen die
Kernenergie, weil: die Kernenergie setzt,
-
deckt derzeit etwa 3-4 % des gesamten
Energiebedarfs. Das heißt also, wenn wir
-
wirklich mit der Kernenergie signifikant,
also 3 %, das ist lächerlich. Also in
-
Deutschland ist der Anteil der Kernenergie
kleiner als der von Brennholz. Also
-
Brennholz hat mehr in Deutschland mehr
Klimaschutzwirkung als Kernenergie. Das
-
heißt also, dass ist wie gesagt momentan
lächerlich. Wir reden dann über Dutzende,
-
über Hunderte von neuen Kernkraftwerken
hier in Europa, die man dann innerhalb von
-
fünf Jahren bauen müsste. Wie soll
funktionieren? Also. Und dann gibt's den
-
nächsten Punkt. Kernenergie ist teuer. Das
heißt also, wir bauen derzeit neue
-
Kernkraftwerke oder aber viele nicht. Es
sind zwei im Bau. Also eins in Frankreich,
-
eins in Großbritannien, eins in Finnland
soll noch fertig gebaut werden. Das in
-
Großbritannien hat man jetzt neu
angefangen. Das ist etwa dreimal so teuer
-
wie Wind- und Solarstrom. Das heißt also,
ich setze auf eine riskante Technologie,
-
die sehr, sehr aufwendig, teuer zu bauen
ist, die derzeit einen ganz geringen
-
Anteil hat. Und dann kommt das dritte
Problem, der Brennstoff Uran ist nur
-
begrenzt verfügbar. Das heißt also, wenn
wir jetzt ad hoc sagen würden: Okay, wir
-
bauen jetzt nächstes Jahr 5000 neue
Kernkraftwerke für die ganze Welt und
-
decken alles mit Kernenergie, dann ist
leider das Uran in drei Jahren alle. Und
-
dann muss man wieder anfangen, mit anderen
Technologien zu arbeiten oder auf die
-
Fusion zu hoffen, wo wir gar nicht wissen,
ob die überhaupt jemals funktioniert. Also
-
insofern ist die Kernenergie, wenn man
sich ganz genau reinschaut, keine Lösung.
-
Kurzfristig klingt das ganz gut. Für mich
ist die Kernenergie immer so ein bisschen
-
ne Ausrede, nichts verändern zu müssen.
Nicht so nach dem Motto: Wir lassen doch
-
alles so, wie es ist. Da kommt dann
einfach, wir lassen einfach die
-
Kernkraftwerke weiter so laufen und dann
kann ich weiter in Urlaub fliegen und
-
weiter Fleisch essen. Und sonst irgendwie.
Nein, ist halt nicht so.
-
H: Genau. Die Bequemlichkeit und die
Trägheit der Gesellschaft ist natürlich
-
ein Thema. Dazu kommt auch die Frage: Wie
kann man dieses Thema mehr an die Mitte
-
der Gesellschaft bekommen, dass die
Menschen tatsächlich ein Bewusstsein
-
entwickeln und nicht einfach: Ach naja,
ich kauf eine Plastiktüte weniger, ich
-
habe meinen Jutebeutel. Alles gut.
V: Also ich denke, im letzten Jahr hat
-
wahnsinnig viel dazu beigetragen. Ich bin
ja sehr, sehr lange schon dabei. Und im
-
Jahr 2018, wir sind ja im Bereich
erneuerbare Energienforschung und
-
Klimaschutz tätig, mit meinen
Mitarbeitern. Also vor zwei, drei Jahren
-
waren wir ziemlich frustriert. Weil, es
ist ja jetzt nicht so, dass wir das erst
-
seit letztem Jahr, seit der Fridays for
Future Bewegung publizieren. Das heißt
-
also, dass sind also diese ganzen Zahlen
und Zusammenhänge, die veröffentlichen wir
-
schon seit 10, 20 Jahren. Also das heißt,
das ist alles nicht neu. Und vor zwei,
-
drei Jahren haben wir gesagt: Irgendwie
wir erzählen geht nach links und die
-
Bundesregierung geht nach rechts. Also das
heißt, die Bevölkerung sagt: Es ist mir
-
doch scheiß egal, wohin wir laufen. Und
das war so ein bisschen der Eindruck, den
-
wir hatten. Und wir hatten zwei
Ereignisse, die jetzt durchaus als
-
Gamechanger vielleicht auch anzusehen
sind. Das war erstmal der dürre Sommer
-
2018. Also ich glaube, der hat bei vielen
was verändert. Ich hatte 2019 letztes Jahr
-
ein Interview mit Frontal 21, da hatte mir
der Redakteur gesagt: Also ich war 2018
-
Segeln in Finnland, in Schweden und da sah
es aus wie in Südspanien und seitdem weiß
-
ich, also wir müssen uns hier im Fernsehen
mehr um die Klimakrise kümmern. Also das
-
heißt, man muss es sehen. Also wir sehen,
in anderen Ländern haben wir die eigenen
-
Sachen, also Australien mit diesem enormen
Buschfeuer, also Australien eines der
-
schlimmsten Klimasünderländer. Also Kohle-
Exporteur. Auch da findet ein Umdenken
-
statt, weil sie sehen, dass ihr eigenes
Land damit zerstören. Das heißt, die
-
Klimakrise, die Ereignisse, die wir haben,
verändern etwas. Und diese Ereignisse
-
haben natürlich auch dann das Land
gebreitet, dass man es gesehen hat und
-
dass wir jetzt diese Fridays for Future
Bewegung haben. Dann kommt halt noch ein
-
Mädchen und setzt sich vor den
schwedischen Reichstag. Das hat man vor
-
drei Jahren auch nicht gedacht. Und löst
eine Klimaschutz Bewegung aus. Und das
-
finde ich eigentlich sehr, sehr schön,
weil wir in meiner Generation wir sind ja
-
eigentlich alle eher Täter als Opfer,
nicht. Also das heißt, wir, also auch wir,
-
die in der Klimabewegung sind, nicht.
Natürlich fährt man Auto und man ist auch
-
schon geflogen oder sonst irgendwie. Also
da muss man sich an die eigene Nase
-
fassen. Und da ist es natürlich immer sehr
schwierig.
-
H: Darf ich hier kurz einhacken. Wir haben
noch viele Fragen...
-
V: Ok, dann mach ich nicht so lange.
H: Ein kleines bischen können wir, weil
-
das ein sehr interessantes Thema ist und
viele Rückfragen kommen, können wir
-
vielleicht ein bisschen überziehen. Aber
nicht viel.
-
V: Ok.
H: Eine sehr interessante Frage. Ich würde
-
dich bitten, vielleicht eher so auf ein
paar Sätze...
-
V: Ich mach ein bisschen kürzer dann.
H: Prägnante Frage: Glaubst du, es wird
-
tatsächlich, dass wir als Menschheit die
Kurve kriegen werden?
-
V: Also es ist noch möglich. Also ich sage
mal, als Ingenieur kann man sagen, wenn
-
mich jemand fragt können wir es? Können
wir die Kurve kriegen? Ist die Technik
-
dafür da? Sag ich ja, Punkt. Also das
heißt, wir wissen, wie wir klimaneutral
-
werden können. So, die zweite Frage ist:
Können wir es bezahlen? Wenn ich mir
-
angucke, was wir für Corona rausgehauen
haben ja, teurer wird die Energiewende
-
nicht. So, das heißt, wir können zweimal
Ja machen. Sind wir da bereit dazu? Da
-
muss ich sagen momentan noch nein. Aber es
ist ein reines psychologisches Problem. Es
-
ist ein psychologisches, politisches
Problem. Ob wir das gelöst kriegen, weiß
-
ich nicht. Aber als Ingenieur sag ich halt
immer: Also liebe Leute, wenn die Technik
-
schon mal da ist, also wenn jetzt
irgendwie ein Meteroit auf die Erde zurast
-
und wer sagt, die Erde geht unter, dann
haben wir eine technische Lösung, um den
-
Meteoriten abzulenken. Und ich muss sagen:
Nein. Dann, es geht halt die Erde unter.
-
Aber wir haben eine Lösung und wir können
sie uns auch leisten. Das heißt also...
-
H: Zum Thema Technisches. Ich hack hier
mal ein, ansonsten wird das tatsächlich zu
-
weit. Zum Thema technische Fragen Wie
sieht es aus mit der Nachhaltigkeit von
-
Windturbinen und Solaranlagen? Wie lange
halten die? Was braucht man an seltenen
-
Erden, an Material und so weiter. Also ich
hab z.B. auch gehört, dass die das
-
Recycling von Windturbinenblättern wird
von einigen Menschen als Gegenargument
-
benutzt. Spielt das eine
Rolle, was weiß man da?
-
V: Genau. Also jede Technologie hat einen
Fußabdruck. Das heißt also, erneuerbare
-
Energien haben auch einen ökologischen
Fußabdruck. Nur der ist halt etwa um den
-
Faktor 10 kleiner. Er ist nicht bei Null.
Das muss man ganz fairerweise sagen. Aber
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vergleiche ich das mit Kohlekraftwerken,
bin ich um den Faktor 10 besser. Und
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diesen Rest Fußabdruck muss man natürlich
versuchen in Griff zu kriegen. Bei
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Solarenergie will ich sagen, ist nicht so
schlimm. Die Rohstoffe sind Silizium,
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Aluminium, im wesentlichen Glas. Also da
geht das ganz gut. Bei Windenergie ist
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dann viel Stahl für den Turm. Dann ein
bisschen Kupfer für die Wicklung. Ja, und
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die Rotorblätter sind aus GFK
Glasfaserverstärkte Kunststoffe gemacht.
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Die kann man nicht so gut recyceln. Ja,
die werden ... den Stahl vom Turm schon.
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Aber ja, im Auto hat man auch Kunststoffe
drin, die man nicht recyceln kann. Also
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das heißt, dass ist das gleiche Problem
wie bei anderen Produkten. Man muss daran
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arbeiten, sehe ich jetzt aber nicht als
KO-Kriterium. Also das heißt, es sind
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jetzt keine problematischen Rohstoffe. Es
sind halt einfach Glasfaser und
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Kunststoff. Das ist ähnlich wie ein
Surfbrett oder sowas. Es kann ja auch
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nicht recyclen. Deswegen kann man den...
H: Ja. Ansonsten weiteres Argument zum
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Thema oder weitere Frage zum Thema
Material auch. Hauptargument gegen
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Elektromobilität ist die Herstellung,
Lebensdauer, Gewicht der Batterien.
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V: Ja.
H: Sind da Fortschritte zu erwarten?
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V: Ja, definitiv. Also wir sind bei der
Batterie bei der Steinzeit Technik noch.
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Viele arbeiten an der sogenannten
Feststoffbatterie. Die hat etwa einen
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Faktor 10 in der Energiedichte. Das heißt,
wir würden mit einem Zehntel des Materials
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auskommen wie heute. Und in 20 Jahren
werden wir über die Batterietechnologie
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lachen. Und deswegen gehen wir eigentlich
davon aus, dass die Rohstoffe, die wir
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heute kennen, bei den Batterietechnologien
reichen müssten. Und auch die Preise
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werden niedriger. Also, das heißt derzeit
fallen die Kosten bei Batterien um ein
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Prozent pro Monat. Also deswegen werden
wir hier eine ganz dynamische Entwicklung
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sehen, auch andere Technologien und auch
die ganzen problematischen Rohstoffe. Es
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ist gut, dass wir dieses Disskussion haben
im Vergleich zum Verbrennungsmotor oder
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anderen Sachen. Da muss man auch immer,
dass kann man relativieren. Aber dadurch,
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dass jetzt alle genau hingucken, gucken
auch die Autohersteller das z.B.
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kobaltfreie Batterien entwickelt werden
oder sowas. Also da werden wir in drei
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Jahren ganz andere Batterietechnologie
sehen, da bin ich fest überzeugt.
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H: Sehr schön. Anderes Thema, was noch
nicht so richtig angeschnitten wurde, war:
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Wie sieht es aus mit dem Thema Geothermie?
Was gibt's da an Pro und Contra? Ist das
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relevant in unseren Breiten?
V: Genau. Also Geothermie - spannende
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Technologie. In Island z.B. die decken
schon relativ viel damit. Türkei hat auch
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gute Möglichkeiten. In Deutschland liegt
die Erdwärme relativ tief. Das heißt, wir
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müssen sehr tief bohren, um an die
Erdwärme ran zu kommen. Und da reden wir
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über Bohrtiefen 3, 4, 5 km und jeder
Kilometer kost halt ne Millionen Euro. Das
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heißt also, diese Löcher, die wir an die
Erde machen müssen, sind sehr, sehr teuer.
-
Und deswegen ist die Geothermie in
Deutschland zwar nutzbar, aber im
-
Vergleich zur Windenergie erheblich
teurer. Und deswegen wird man die nur in
-
einzelnen Gebieten einsetzen, z.B. der
Rhein Tiefebene. Da gibt's gute
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Bedingungen, da muss man nicht ganz so
tief bohren, oder auch in Bayern gibt es
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ein paar Gebiete. Im Rest von Deutschland
aber macht es wenig Sinn, weil es einfach
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zu teuer ist.
H: Wie sieht es aus mit den CO2
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Emissionen, über die du gesprochen
hattest? Sind die tatsächlich real oder
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sinken die, weil die externisiert werden
und zum Beispiel nach China und dortige
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Produktion verschoben werden?
V: Ja, also ein Teil davon. Also wenn wir
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jetzt z.B. in Deutschland ein Stahlwerk
dichtmachen oder eine Aluhütte und
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woanders aufmachen. Und das Stahl und Alu
wieder importieren, um Autos herzustellen,
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dann sinkt natürlich die CO2 Emissionen.
Da ist durchaus auch ein kleiner Anteil
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dabei. Da gibt's aber keine wirklichen
Zahlen dazu, weil das irgendwie keine
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Studien mir bekannt sind, die das mal
ausgerechnet sind. Ich gehe schon aus,
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dass der Rückgang schon ein bisschen real
ist, weil wir sehen natürlich auch, dass
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hier in Deutschland Kohlekraftwerke
abgeschaltet werden. Jetzt nicht, weil ein
-
Stahlwerk zugemacht hat, sondern weil wir
wirklich Solar und Windräder gebaut haben.
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Also insofern sorgt die Energiewende schon
für einen Rückgang, aber sicherlich sorgt
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natürlich auch, das Outsourcen von
energieintensiven Sachen für einen Teil
-
des Rückgangs. Aber ich würde sagen, den
kleineren Teil.
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H: Vorletzte Frage. Wie sieht es aus mit
der Wärmeabsorption der Erde durch
-
schwarze Straßen oder Solaranlagen? Sollte
man sich nicht vielleicht vollständig
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darauf konzentrieren, Energie, die bereits
auf der Erde ist, zu benutzen?
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V: Puh, ja, also natürlich. Wenn ich jetzt
anfange, Solarmodule entsprechend irgendwo
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aufzustellen, kommt immer drauf an, wo man
sie aufstellt. Also wenn ich jetzt ein
-
Haus baue, habe ich auch dunkle Dachziegel
und all die Dachziegel absorbieren. Ich
-
hab auch graue Dachziegel, die kriegen
auch 60 Grad, wenn ich dann ein
-
Solarmodule drauf mache, verändere ich
nicht viel. Wenn ich natürlich jetzt
-
irgendwo eine Sandwüste habe, die - sage
ich mal - sehr hell ist und da dann
-
großflächig Solarmodulen aufbaue, wird's
ein bisschen dunkler. Ein Teil der Energie
-
wird ja auch in Strom umgewandelt. Also
insofern würde ich sagen, ist der Eingriff
-
in den Wärmehaushalt zwar da, aber
erheblich kleiner als z.B. durch Straßen
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und Häuserbau. Also wir bauen ja.. In
Deutschland sind 13% des Landes Verkehrs-
-
und Siedlungsfläche. Also soviel
Solaranlagen können wir gar nicht bauen
-
wie wir Straßen und Häuser gebaut haben
und deswegen.. Also wir haben einen
-
Effekt. Wir können den aber verringern,
indem wir die Solaranlagen auf Gebäuden
-
machen und im Vergleich - wie gesagt - zum
Verkehrs - und Siedlungsbau würd ich
-
sagen, ist es vertretbar.
H: Wäre sowas realistisch wie eine Straße
-
mit integrierten Solarzellen?
V: Hat man schon mal gebaut. Ich bin..
-
kann man machen. Also ich bin selber kein
Fan davon. Es wird einfach teuer. Genau.
-
Die Autos verkratzen die Oberfläche, wenn
irgendwie Schmutz drauf kommt. Also es ist
-
besser... Also dann lieber irgendwo eine
überdachte Straße machen, wo man einfach
-
irgendwo... Dann hat man auch den Vorteil,
dass dann die Radfahrer drunter irgendwie
-
trocken durch den Winter kommen, als
irgendwie das sehr sehr aufwendig... Es
-
muss ja dann auch LKW-befahrbar sein und
dann werden die Solarmodule einfach auch
-
sehr,sehr teuer, die ich in die Straße
einlassen muss.
-
H: Ja, dann... Wie sieht das aus mit dem
Recycling von Solarmodulen? Meine Frage
-
ist: Gegenargument sei, es würde immer so
viel Sondermüll machen und wäre zu
-
(heil/ei?)?
V: Also eigentlich nicht. Das heißt,
-
Solarmodule lassen sich sehr, sehr gut
recyceln. Die (?) mahlt man relativ klein.
-
Die werden dann geschreddert und in kleine
Partikel gemahlt. Da kann man also die
-
wesentlichen Rohstoffe Silizium, Silber,
Alu und Glas irgendwie wieder rausholen.
-
Kunststoffe sind auch drin, die lassen
sich in der Regel nicht recyceln. Also das
-
heißt... aber das ist generell das
Problem, dass sich Kunststoffe schlecht
-
recyceln lassen, also die gehen verloren,
aber wenn man die mal abzieht, der Rest
-
lässt sich eigentlich wirklich gut
recyceln.
-
H: Gut, und jetzt tatsächlich letzte
Frage. Wie kann man verhindern, dass die
-
Politiker sich immer mit so fernen
Jahreszahlenzielen, 2040/2050 aus der
-
Affäre ziehen und im Endeffekt keine
sofortigen Maßnahmen treffen? Was kann man
-
tatsächlich als eigene Stimme...
V: Na ja, da hat schon glücklich die
-
Fridays for Future Bewegung sehr viel
gemacht. Die EU hat sich ja als neue
-
Klimaziele für 2030 gesetzt. Also 2030 ist
ja nicht mehr ganz so weit weg. 10 Jahre.
-
Und das heißt, da wird man relativ schnell
sehen, ob man auf der Spur ist oder nicht.
-
Und deswegen.. Da muss Deutschland jetzt
auch nachschärfen. Und ich glaube, das war
-
bislang immer der Trick, dass wir sagen,
wir werden 2050 klimaneutral - genau
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lacht - ist ja noch 30 Jahre hin und
dann fangen wir 2049 an damit, nicht.
-
Und bis dahin brauchen wir nichts
verändern. Das klappt jetzt aber nicht
-
mehr. Wir haben jetzt also hier von der EU
sehr viel Druck, auch 2030 schon etwas
-
vorweisen zu können. Und deswegen glaube
ich, dass bei der nächsten Bundestagswahl
-
auch die Frage ganz klar im Raum steht
"Was wollt ihr überhaupt machen, um diese
-
Ziele erreichen zu können?". Und die muss
man nur sehr, sehr oft jetzt stellen. Und
-
dann glaub ich auch, muss die Politik
Antworten liefern.
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H: Also tatsächlich öfter mal zum lokalen
Bundestagsabgeordneten oder
-
Regionalpolitiker gehen und fragen..
V: Ja, die Wahlkreisabgeordneten, die
-
wollen ja wiedergewählt werden. Also
einfach in eigene Wahlkreis gehen, sagen
-
genau, ihr habt jetzt den Wahlkreis
gewonnen. Also wenn ihr nächstes Jahr
-
meine Stimme wollt, was macht ihr denn für
den Klimaschutz? Wie wollt ihr denn 2030
-
irgendwie die EU-Ziele einhalten mit dem
jetzigen reichts ja nicht? Und bitte mal
-
was erzählen. Und vorher ein bisschen
informieren, weil natürlich es kommen dann
-
immer warme Worte, was man alles Tolles
tut. Also das heißt, die Politik ist
-
natürlich auch sehr erfolgreich darin, den
unzureichenden Klimaschutz als
-
Riesenerfolg zu verkaufen.
H: Genau. D.h. wir haben jetzt noch ein
-
ungefähr Dreivierteljahr bis zur
Bundestagswahl. Bis dahin ist Zeit. Damit
-
würde ich jetzt den Vortrag schließen.
Herzlichen Dank, Volker. Das war sehr,
-
sehr spannend, sehr umfangreich, sehr
geballte Ladung an Information, die sehr,
-
sehr wichtig werden wird für uns. Ja,
herzlichen Dank.
-
V: Danke auch für die Einladung. Viel Spaß
noch mit der restlichen Konferenz.
-
H: Dankeschön.
-
rC3 Abspannmusik
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