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Stadtlücken - Wem gehört die Stadt? | Christine von Raven | TEDxStuttgart

  • 0:06 - 0:10
    (Ap­plaus)
  • 0:10 - 0:12
    Wenn ihr in die Stadt geht
  • 0:12 - 0:15
    und das Bedürfnis habt
    neue Menschen kennen zu lernen,
  • 0:15 - 0:17
    etwas neues zu sehen,
  • 0:17 - 0:19
    wo geht ihr dann hin?
  • 0:19 - 0:23
    Oder wenn ihr Lust habt
    euren Feierabend zu genießen,
  • 0:23 - 0:26
    ohne Geld dabei ausgeben zu müssen?
  • 0:26 - 0:28
    Geht ihr dann vielleicht hier hin?
  • 0:28 - 0:30
    Okay, zugegeben,
  • 0:30 - 0:33
    dieser Ort sieht nicht unbedingt
    nach Austausch und Vielfalt aus.
  • 0:33 - 0:37
    Es ist ein Parkplatz
    unter einer Autobrücke.
  • 0:37 - 0:40
    LKWs und Autos donnern
    einem hier über den Kopf,
  • 0:40 - 0:42
    es ist düster,
    riecht unangenehm,
  • 0:42 - 0:45
    also der perfekte Ort für einen Parkplatz.
  • 0:45 - 0:49
    Direkt nebenan hat gerade
    eine Shopping Mall eröffnet.
  • 0:49 - 0:51
    Da ist es natürlich viel heller
    und freundlicher.
  • 0:51 - 0:55
    Aber vor allem hat sie auch
    eine riesige Tiefgarage.
  • 0:55 - 0:57
    Direkt neben dem Parkplatz.
  • 0:57 - 1:00
    Also werden die Parkplätze
    eigentlich gar nicht mehr gebraucht.
  • 1:01 - 1:03
    Die Stadt ist Lebensraum.
  • 1:03 - 1:06
    Für mich, für uns Stadtlücken
    und für viele von euch.
  • 1:06 - 1:10
    Wir haben hier unsere Wohnungen,
    unsere Freunde und Jobs.
  • 1:10 - 1:12
    Wir verbringen die größte Zeit
    unseres Lebens hier.
  • 1:12 - 1:16
    Aber es wird auch immer
    enger in der Stadt.
  • 1:16 - 1:20
    Die Mieten steigen,
    das Leben und Wohnen wird immer teuerer.
  • 1:20 - 1:24
    Man muss nehmen, was einem angeboten wird
    und meistens zu viel dafür bezahlen.
  • 1:24 - 1:27
    Ein Parkplatz wie dieser hier,
    der gar nicht als Parkplatz gebrauch wird,
  • 1:27 - 1:29
    ist ein Restraum.
  • 1:29 - 1:32
    Er ist nicht sonderlich schön,
    aber deshalb auch unauffällig.
  • 1:32 - 1:35
    und noch keiner Spekulation
    zum Opfer gefallen.
  • 1:35 - 1:39
    Er ist eine Lücke.
    Eine Lücke mitten in der Stadt.
  • 1:39 - 1:43
    Und genau hier könnt ihr hinkommen.
    Wann immer ihr Lust habt.
  • 1:43 - 1:48
    Zum Tischtennis spielen mit Freunden,
    oder auf einen Espresso auf Spendenbasis
  • 1:48 - 1:52
    und um einfach dort zu sein
    mit anderen Leuten die einfach dort sind.
  • 1:52 - 1:55
    Manchmal könnt ihr auch
    zu einem Konzert kommen,
  • 1:55 - 1:57
    euch einfach dazustellen
    und kostenlos zuhören.
  • 1:57 - 2:02
    Egal, ob ihr das lange geplant habt,
    oder gerade zufällig vorbeikommt.
  • 2:02 - 2:06
    Wenn ihr selbst Musik macht,
    könnt ihr hier auch einmal auftreten.
  • 2:06 - 2:09
    Ansonsten gibt es ab und zu
    gemeinsame Abendessen,
  • 2:09 - 2:15
    oder Chorproben, wo man sich ungezwungen
    dazustellen und mitsingen kann.
  • 2:15 - 2:17
    Jede Woche geschieht etwas anderes.
  • 2:17 - 2:20
    Aber warum?
    Was passiert hier?
  • 2:20 - 2:22
    Und was ist aus den Parkplätzen geworden?
  • 2:22 - 2:25
    Dafür müssen wir kurz ein paar
    Jahrzehnte zurückspringen.
  • 2:25 - 2:29
    In den 1990er Jahren gab es
    einen großen Trend zur Privatisierung.
  • 2:29 - 2:32
    Gebäude und Freiräume die
    in Besitz der Kommunen waren,
  • 2:32 - 2:34
    wurden damals meistbietend verkauft.
  • 2:34 - 2:37
    Seit dem liegt das Mitspracherecht
    für diese Räume bei diesen Käufern,
  • 2:37 - 2:40
    diesen wenigen und
    ihren privaten Interessen.
  • 2:40 - 2:42
    Aber wem gehört die Stadt eigentlich?
  • 2:42 - 2:46
    Diesen wenigen,
    oder nicht doch eigentlich uns allen?
  • 2:47 - 2:52
    In Hand der Städte geblieben
    sind die Infrastrukturen – Straßen.
  • 2:52 - 2:55
    Und damit auch diese Fläche hier
    unter der Straße.
  • 2:55 - 3:00
    Dieser Platz hier gehört also der Stadt,
    damit uns allen,
  • 3:00 - 3:03
    er ist mitten im Stadtzentrum,
  • 3:03 - 3:06
    und hat im Gegensatz zu den meisten
    anderen Freiräumen ein Dach.
  • 3:06 - 3:10
    Aber trotzdem wurde dieser Raum
    von kaum jemandem wahrgenommen,
  • 3:10 - 3:15
    bis dort plötzlich und ungefragt
    ein Souvenirshop aufgetaucht ist.
  • 3:15 - 3:18
    Mit Souvenirs von einem Ort,
    den es so eigentlich gar nicht gab.
  • 3:18 - 3:22
    Ein Shop, der fragt,
    wo dieser Platz eigentlich ist?
  • 3:22 - 3:25
    Fragen hatten vor allem auch
    Passanten die vorbeikamen.
  • 3:25 - 3:27
    Was will man an so einem Ort überhaupt?
  • 3:27 - 3:29
    Gute Frage.
  • 3:29 - 3:31
    Uns ging es gar nicht so sehr darum
    Antworten zu geben,
  • 3:31 - 3:35
    sondern vielmehr darum,
    Möglichkeiten aufzuzeigen.
  • 3:35 - 3:38
    Bilder wie dieses hier
    haben Aufmerksamkeit erregt.
  • 3:38 - 3:41
    Es sind Bilder, die von der
    Zeitung abgedruckt werden konnten,
  • 3:41 - 3:44
    Bilder die wir in eine Ausstellung
    ins Rathaus tragen konnten,
  • 3:44 - 3:46
    dem Gemeinderat zeigen, um zu fragen,
  • 3:46 - 3:49
    ob das hier wirklich
    ein Parkplatz sein muss,
  • 3:49 - 3:52
    oder nicht viel mehr ein Ort
    für Menschen sein sollte.
  • 3:52 - 3:56
    Und tatsächlich, der Gemeinderat,
    in dem sich normalerweise alle Parteien
  • 3:56 - 3:58
    gegenseitig das Leben schwer machen,
  • 3:58 - 4:02
    war sich plötzlich einig und hat
    unserem Vorschlag einstimmig zugestimmt.
  • 4:02 - 4:06
    Die Autos kamen weg
    und dafür kamen wir Stadtlücken.
  • 4:06 - 4:10
    Für zwei Jahre wurde die Fläche
    offiziell an unseren Verein verpachtet.
  • 4:11 - 4:16
    Unser Anliegen war es hier ganz viel neuen
    Raum für Möglichkeiten zu schaffen.
  • 4:16 - 4:19
    Das bedeutet erstmal
    ihn wieder zugänglich zu machen,
  • 4:19 - 4:22
    einen öffentlichen Raum für Begegnung
    und Austausch zu schaffen.
  • 4:22 - 4:24
    Einen konsumfreien Ort
    mitten in der Stadt,
  • 4:24 - 4:27
    der allen immer zugänglich ist.
  • 4:27 - 4:31
    Aber wir wollten in diesen zwei Jahren
    auch der Stadt zeigen,
  • 4:31 - 4:34
    welche Potenziale noch an so einem Ort
    versteckt sein können.
  • 4:34 - 4:36
    Und das sollten nicht nur
    wir Stadtlücken sein,
  • 4:36 - 4:40
    sondern wir alle
    die in dieser Stadt leben.
  • 4:40 - 4:44
    Aus dem Parkplatz sollte
    ein Experimentierfeld werden.
  • 4:44 - 4:47
    Ein Experimentierfeld
    auf dem alle Vereine, Initiativen,
  • 4:47 - 4:49
    und engagierte Einzelne
    aktiv werden können
  • 4:49 - 4:52
    und ihre Ideen für den öffentlichen Raum
    ausprobieren können.
  • 4:52 - 4:56
    Es sollte für alle Ideen
    einen Raum geben.
  • 4:56 - 5:00
    Es sollte räumlich gestaltet
    werden können, wie hier,
  • 5:00 - 5:04
    und bis zum gemeinsamen Kochen geretteter
    Lebensmittel alles passieren können.
  • 5:04 - 5:07
    So sollte eine Plattform entstehen,
    die Vielfalt zulässt
  • 5:07 - 5:09
    und Anreize schafft
    selbst aktiv zu werden.
  • 5:09 - 5:12
    Um so gemeinsam rauszufinden,
    was diesen Ort
  • 5:12 - 5:17
    und unsere Stadt langfristig
    lebenswerter macht.
  • 5:17 - 5:18
    Das war unsere Vision.
  • 5:18 - 5:23
    Aber wie wird aus einem Parkplatz
    ganz konkret ein Experimentierfeld?
  • 5:23 - 5:27
    So genau wussten wir das auch nicht,
    aber wir haben einfach mal angefangen
  • 5:27 - 5:29
    und sauber gemacht.
  • 5:29 - 5:33
    Bevor das letzte Auto vom Platz rollte
    haben wir bereits nass ausgewischt.
  • 5:33 - 5:37
    Dafür braucht man Wasser.
    Aber wo kommt es her?
  • 5:37 - 5:40
    Wir haben es von einem Nachbarn bekommen,
  • 5:40 - 5:44
    der uns uns einfach den Schlüssel für den
    Hahn an seiner Außenfassade anvertraute.
  • 5:44 - 5:47
    Der saubere Platz braucht
    als nächstes eine Grafik,
  • 5:47 - 5:50
    damit auch jeder sieht, dass aus
    dem Parkplatz etwas Neues entsteht,
  • 5:50 - 5:52
    öffentlicher Raum wird.
  • 5:52 - 5:54
    Am besten nutzt man ganz viel Farbe,
  • 5:54 - 5:59
    um durch die Grafik diesen düsteren Ort
    heller und freundlicher zu machen.
  • 5:59 - 6:02
    Der neu gestaltete Ort muss
    dann auch digital werden.
  • 6:02 - 6:05
    Er braucht eine Website
    und digtiale Medienpräsenz,
  • 6:05 - 6:08
    um die Idee des Ortes zu verbreiten
  • 6:08 - 6:12
    und damit neue Ideen
    an den Platz zu holen.
  • 6:12 - 6:15
    Im öffentlichen Raum möchte man
    sich sicher mal setzen.
  • 6:15 - 6:19
    Um Möbel dafür zu bauen,
    braucht es Werkzeuge.
  • 6:19 - 6:20
    Zum Beispiel Akkuschrauber.
  • 6:20 - 6:23
    Um diese aufladen zu können,
    braucht es Strom.
  • 6:23 - 6:26
    So banal wie es klingt,
    ein Stromkasten,
  • 6:26 - 6:29
    der hinter einer der Säulen
    neu für uns installiert wurde,
  • 6:29 - 6:32
    ist ein bisschen das Herz
    des Platzes geworden.
  • 6:32 - 6:36
    Erst mit ihm konnten wir die Möbel bauen,
    die man im öffentlichen Raum möchte,
  • 6:36 - 6:40
    aber vor allem auch die meisten
    Experimente erst ermöglichen.
  • 6:40 - 6:44
    Strom braucht man heute für fast alles:
    Etwa für W-LAN, oder Mikrofone,
  • 6:44 - 6:49
    damit man auch in der letzten Reihe hört,
    was vorne gesprochen wird.
  • 6:49 - 6:55
    Oder auch für Kaffeemaschinen
    und Hüpfburgpumpen.
  • 6:55 - 6:58
    Für alle möglichen Anlässe
    braucht es Strom.
  • 6:58 - 7:00
    Vor allem natürlich auch für Licht.
  • 7:00 - 7:05
    Licht für besondere Anlässe und damit man
    abends einander noch erkennen kann.
  • 7:05 - 7:11
    Und damit man nach dem Sommerkino,
    wenn die Veranstaltungen vorbei sind,
  • 7:11 - 7:15
    man auf dem Weg nach Hause
    nicht über die Bordsteinkante stolpert.
  • 7:15 - 7:18
    Für das alles braucht es Geld.
  • 7:18 - 7:21
    Für unser Experimentierfeld
    kam es von der Stadt.
  • 7:21 - 7:26
    Um genau zu sein wurde der konsumfreie Ort
    von der Wirtschaftsförderung gefördert.
  • 7:26 - 7:29
    Mit 80.000 €
    für zwei Jahre Experimentierfeld.
  • 7:29 - 7:31
    Natürlich war es auch
    nicht immer ganz einfach.
  • 7:31 - 7:37
    Unbezahlt blieb die ehrenamtliche Arbeit
    aller Beteiligten an dem Projekt.
  • 7:37 - 7:40
    Und wie immer, wenn
    viele Menschen beteiligt sind,
  • 7:40 - 7:43
    gab es sehr viel auszuhandeln.
  • 7:43 - 7:46
    Zum Beispiel mit den Nachbarn
    -- vor allem über die Lautstärke.
  • 7:46 - 7:49
    Oder was ist eigentlich mit den
    Obdachlosen und Substituierten,
  • 7:49 - 7:52
    für die der Platz schon lange zuvor
    eine Art Wohnzimmer war,
  • 7:52 - 7:56
    bevor wir Stadtlücken alle anderen
    eingeladen haben?
  • 7:56 - 8:01
    Finden sie vielleicht auch
    einen neuen Platz an diesem Ort?
  • 8:01 - 8:04
    Viel Klärungsbedarf gab es
    auch mit der Stadt.
  • 8:04 - 8:07
    Öffentlicher Raum hat
    keine eindeutige Zugehörigkeit
  • 8:07 - 8:09
    innehalb der Stadtverwaltung,
    sondern ganz viele.
  • 8:09 - 8:13
    In unser Projekt involviert war
    die Wirtschaftsförderung, das Tiefbauamt,
  • 8:13 - 8:16
    die Bezirksbeiräte und viele mehr.
  • 8:16 - 8:18
    Und auch in der Verwaltung
    wusste niemand so richtig
  • 8:18 - 8:21
    wie so ein Experimentierfeld
    funktionieren sollte.
  • 8:21 - 8:23
    So etwas gab es noch nie.
  • 8:23 - 8:25
    Aber der politische Wille war da
  • 8:25 - 8:28
    und daher wurde ein runder Tisch
    ins Leben gerufen.
  • 8:28 - 8:30
    Ein runder Tisch,
  • 8:30 - 8:35
    an dem das erste Mal alle Beteiligten
    zusammen saßen, um Ideen zu entwickeln,
  • 8:35 - 8:39
    wie verwaltungstechnisch und rechtlich
    so ein Experiment funktionieren könnte.
  • 8:39 - 8:44
    Ein Beispiel: Normalerweise muss
    jede Veranstaltung im öffentlichen Raum
  • 8:44 - 8:49
    angemeldet und genehmigt werden
    – Monate im Voraus.
  • 8:49 - 8:52
    Als Veranstaltung zählt schon,
    wenn wir ein Tisch rausstellen
  • 8:52 - 8:53
    und Kaffee ausschenken.
  • 8:53 - 8:55
    Das ist natürlich ein Problem.
  • 8:55 - 8:58
    Die Lösung war am Ende eine
    besondere Generalgenehmigung
  • 8:58 - 9:01
    für diesen Ort und diese zwei Jahre.
  • 9:01 - 9:03
    Eine andere Frage ist
    die der Versicherung.
  • 9:03 - 9:05
    Damit will man gar nicht erst anfangen.
  • 9:05 - 9:09
    Jeder weiß, wie kompliziert schon die
    eigene Haftpflichtversicherung sein kann.
  • 9:09 - 9:13
    Aber was ist, wenn man einen
    öffentlichen Raum versichern muss
  • 9:13 - 9:15
    mit einer immer zugänglichen Kletterwand?
  • 9:15 - 9:18
    Oder welche Auflagen hat
    ein ganz neues Stadtmöbel,
  • 9:18 - 9:24
    in dem Lebensmittel gekocht und gelagert
    und sogar geschlafen werden kann?
  • 9:24 - 9:27
    Wer ist verantwortlich und haftet,
    wenn etwas passiert?
  • 9:27 - 9:32
    Von einer Hochzeit bis zum Herzstillstand
    haben wir alles an diesem Ort erlebt.
  • 9:32 - 9:35
    Für alles das passiert,
    tragen wir die Verantwortung
  • 9:35 - 9:37
    und unsere Vereinsversicherung.
  • 9:37 - 9:46
    Zu dieser Verantwortung kamen 15.000
    Mails, Posts, analoge Briefe und Plakate,
  • 9:46 - 9:50
    über 2.000 Belege und Kassenbons,
    einzeln abgeheftet,
  • 9:50 - 9:53
    12 runde Tische im Rathaus und
    unzählige Gespräche mit Anwohnern,
  • 9:53 - 9:58
    Ideengebern, Ämtern und Initiatoren.
  • 9:58 - 10:03
    Ein unglaublicher Verwaltungsaufwand,
    der all das erst möglich macht.
  • 10:03 - 10:07
    Aber kann uns muss das eigentlich
    wirklich vom Ehrenamt getragen werden?
  • 10:07 - 10:11
    Bräuchte es nicht eine neue Instanz,
  • 10:11 - 10:15
    die sich genau diesen rechtlichen
    und haftungstechnsichen Fragen widmet,
  • 10:15 - 10:18
    runde Tische organisiert und
    damit zu einer Schnittstelle wird
  • 10:18 - 10:21
    zwischen bürgerlichem Engagement
    und der Stadtbürokratie?
  • 10:21 - 10:26
    Braucht es nicht vielleicht ein neues
    Amt für öffentlichen Raum?
  • 10:26 - 10:29
    Gerade wenn man solche Orte
    verbreiten will?
  • 10:29 - 10:32
    Das Experimentierfeld hat
    auf jeden Fall gezeigt,
  • 10:32 - 10:35
    dass es ein enormes Bedürfnis gibt,
    in der Stadt aktiv zu werden.
  • 10:35 - 10:38
    Hinter jeder dieser Ideen steckt
    jemand anderes,
  • 10:38 - 10:40
    der sich dafür eingesetzt hat.
  • 10:40 - 10:45
    Der Platz ist Ursprung und Anker geworden
    für unzählige Projekte und Initiativen.
  • 10:45 - 10:48
    Und genau das soll er auch bleiben.
  • 10:48 - 10:51
    So wie wir Stadtlücken gemeinsam
    mit der Stadtverwaltung,
  • 10:51 - 10:55
    den Menschen vor Ort und den Initiativen
    den Platz so möglich gemacht haben,
  • 10:55 - 11:00
    braucht es alle dabei, um langfristig
    einen Ort für alle zu schaffen.
  • 11:00 - 11:04
    Deshalb soll nun aus der Lücke ein
    "Kooperativer Stadtraum" werden.
  • 11:04 - 11:09
    Kooperativer Stadtraum, der von
    verschiedensten Vereinen und Initiativen,
  • 11:09 - 11:12
    unter gemeinützigen Aspekten
    verwaltet und organisiert wird
  • 11:12 - 11:16
    und so auch allen anderen
    zugänglich gemacht wird.
  • 11:16 - 11:19
    Die Stadtverwaltung hat sich
    aus der Komfortzone gewagt
  • 11:19 - 11:23
    und ist bereit eine weitere Entwicklung
    des Ortes zu begleiten
  • 11:23 - 11:28
    in Kooperation mit neuen Initiativen,
    die hier langfristig mitgestalten wollen.
  • 11:28 - 11:30
    Wir Stadtlücken treffen
    uns jeden Mittwoch.
  • 11:30 - 11:34
    in den vergangenen zwei Jahren vor allem,
    um all die Anfragen und Herausforderungen
  • 11:34 - 11:36
    rund um den Platz zu besprechen.
  • 11:36 - 11:39
    Wir telefonieren so lange mit
    Versicherungssachbearbeitern
  • 11:39 - 11:43
    bis ein Vertrag unterschrieben ist,
    mit dem wir alle gut schlafen können.
  • 11:43 - 11:45
    Wir beantworten Mails
    von verärgerten Nachbarn,
  • 11:45 - 11:47
    wenn die Chorprobe wieder zu laut war.
  • 11:47 - 11:49
    Wir sind am Platz und putzen
  • 11:49 - 11:52
    und erklären Passanten,
    wie sie sich einbringen können.
  • 11:52 - 11:56
    Wir machen all das, um Experimente
    möglich zu machen,
  • 11:56 - 11:59
    um Neues auszuprobieren
    und neue Ideen zu entwickeln,
  • 11:59 - 12:02
    was wir in unserer Stadt
    langfristig haben wollen.
  • 12:02 - 12:05
    Und vor allem machen wir das,
    weil es uns Spaß macht.
  • 12:05 - 12:08
    Wir werden morgen wieder
    in unserer Lücke sein,
  • 12:08 - 12:10
    werden hier Popcorn ausgeben,
    das Sommerkino ansehen
  • 12:10 - 12:13
    und danach die Leinwand
    wieder abbauen,
  • 12:13 - 12:16
    damit die Nächsten hier
    etwas enstehen lassen können.
  • 12:16 - 12:18
    Diese Lücke ist schließlich
    nicht die Einzige.
  • 12:18 - 12:21
    Man findet sie überall in jeder Stadt.
  • 12:21 - 12:24
    Wir werden uns jetzt eine neue Lücke
    suchen, die uns Spaß macht.
  • 12:24 - 12:26
    Und vielleicht kennt
    ihr auch eine Lücke
  • 12:26 - 12:28
    in der ihr Lust habt,
    neue Ideen zu entwickeln.
  • 12:28 - 12:32
    Die Stadt gehört schließlich uns allen!
  • 12:32 - 12:37
    (Ap­plaus)
Title:
Stadtlücken - Wem gehört die Stadt? | Christine von Raven | TEDxStuttgart
Description:

Wir Stadtlücken sind ein gemeinnütziger Verein, initiiert von jungen Gestalter*innen unterschiedlicher Disziplinen. Wir wollen das Bewusstsein für öffentlichen Raum schärfen und ein digitalanaloges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt fördern. Öffentlicher Freiraum in einer Stadt bedeutet für uns, dass man sich hier austauschen, kennenlernen und unser Zusammenleben immer wieder aushandeln kann.

This talk was given at a TEDx event using the TED conference format but independently organized by a local community. Learn more at https://www.ted.com/tedx

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Video Language:
German
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
12:37

German subtitles

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