-
Herzlich willkommen zu meinem Talk. Vielen Dank für die nette Einführung und die nette Begrüßung von euch allen!
-
Ihr seht der Talk hat den anspielungsreichen Namen "Überwachen und Sprache"
-
spielt natürlich auf Foucault an "Überwachen und Strafen"
-
Allerdings, lange bevor Foucault die Genese der Disziplinargesellschaft dargestellt hat
-
findet man in einem Kinderbuch eine sehr schöne moralische Erzählung
-
die heißt "Das Kind im Glashaus" von Heinrich Oswalt entstanden 1877 und sehr weitsichtig
-
In Frankfurt lebt ein Glasermeister,
Herr Lebrecht Scheibenmann, so heißt er;
-
Der hat ein kleines Töchterlein,
Das wollte nie gewaschen sein.
-
Und kam mit Schwamm und Seif sein Gretchen,
Da lief davon das böse Mädchen;
-
Es warf sogar den Waschtisch um -
Das Wasser floß im Haus herum.
-
Da fing Herr Lebrecht Scheibenmann
Ein seltsam Haus zu bauen an,
-
Aus lauter Glas ein Haus, das, ach!
Durchsichtig war bis unters Dach.
-
Und in dies Glashaus setzte man
Das böse Töchterlein sodann.
-
Da blieben, um es anzusehn,
Die Leute auf der Straße stehn.
-
[…]
Da schämte sich das Kind und lief
Im ganzen Haus herum und rief:
-
“Wo soll ich mich denn nur verstecken?
Man sieht mich ja in allen Ecken!
-
Das Dach, der Keller, jedes Zimmer
Ist ja von Glas! man sieht mich immer!”
-
Die Mutter sprach: “Mein liebes Kind!
Ein Mittel gibt’s, das hilft geschwind:
-
Wenn dich die Leute artig sehn
Dann werden sie vorübergehn;
-
[…]
Das merkte sich das Töchterlein;
Es nahm sich vor, geschickt zu sein.
-
Und weil’s beim Waschen nicht mehr schrie,
Da lachten auch die Leute nie;
-
Denn jeder, der ins Haus jetzt blickt,
Der sieht ein Kind, das ganz geschickt.
-
Und habt Ihr selbst ein Kind, Ihr Leut’,
Das bei dem Waschen immer schreit,
-
Sagts nur Herrn Lebrecht Scheibenmann,
Der schafft Euch gleich ein Glashaus an.
-
Ja, da … erste Applausansätze lacht
Applaus
-
Ja, interessante Geschichte, die natürlich sehr gut auf unsere Zeit passt
-
denn Lebrecht Scheibenmann heißt Keith Alexander und arbeitet für die NSA
-
Die NSA hat aus unser aller Zuhause Glashäuser gemacht
-
wir können alle gesehen werden in diesen Glashäusern
-
und man weiß nicht, bzw. ich bin mir ziemlich sicher, dass man damit pädagogische Ziele verfolgt
-
dass bestimmte Handlungen nicht mehr als akzeptabel gelten
-
und dass wir diese Beobachtung verinnerlichen
-
Bei dieser Beobachtung spielt Sprache natürlich eine ganz wichtige Rolle
-
Viele unserer Äußerungen finden im Medium der Sprache statt
-
Das hat auch viele Hacker auf die Idee gebracht, dass wir die NSA austricksen mit einer Seite wie "Hallo NSA"
-
Eine Website, die wie ein „Bullshitter“ verdächtige Wörter zu Botschaften zusammensetzt
-
und diese dann getweetet, gemailt oder verchattet werden sollen
-
um soetwas zu erreichen wie hier "Operation Troll the NSA“
-
dass man die NSA-Scanners jammen kann, dass man eine DDOS Attacke machen kann.
-
indem man einfach zu viel Content schickt, der quasi verdächtig ist auf der Basis von Keywords
-
In meinem Vortrag soll es darum gehen, dass dieses Bild von der NSA falsch ist.
-
Wir können nicht davon ausgehen, dass in der NSA die Leute tatsächlich bei Anzeige eines Keywords
-
sofort etwas ausdrucken und zu einer Gelächter
Analyse schreiten
-
und sich das genauer anschauen und qualitativ quasi auswerten
-
und das natürlich eine sehr intensive Tätigkeit
-
und deswegen ist ein Keyword-Spam-DDoS natürlich erfolglos wäre
-
Ihr alle werdet vermutlich die thanksgiving taklkingpoints der NSA gelesen haben.
-
Ich weiß nicht, ob ihr darüber gestolpert seid, dass unter Punkt 4 etwas ganz wichtiges steht
-
“NSA brings together the best linguists, analysts, mathematicians, engineers and computer scientists
-
in the United States.“
und die Linguisten werden als erstes genannt.
-
verhaltenes Lachen
-
Also da sieht man, der NSA ist durchaus bewusst, dass Sprache ein wichtiges Medium ist
-
und das auch für sie sehr wichtig ist. Insofern macht es durchaus Sinn, sich damit zu beschäftigen
-
Zufälligerweise wurde vom Innenminister die neuste Analysesoftware geleakt, der "Advanced Security Toolkit"
-
Entwickelt vom von-Leitner-institut für verteiltes Echtzeit-Java. Gelächter
-
Wir gucken uns zunächst unsere heutige Mission an.
-
Die heutige Aufgabe besteht darin, die deutsche Bloggerszene unter die Lupe zu nehmen
-
die radikalisiert sich ja offenbar seit Regierungsübernahme durch die Große Koalition
-
wichtig ist es, zu schauen, ob Aktionen in Vorbereitung sind, und ggf. radikale Subjekte zu identifizieren,
-
die sich da besonders hervortun. Zunächst wählen wir unsere Targets, wir kriegen natürlich welche vorgeschlagen
-
Leider kann ich nur eine kleine Auswahl möglicher Targets präsentieren. Ich hätte gerne noch viel mehr genommen
-
Es gibt ein paar gesellschaftskritische Blogs und Newssites
-
wie blog.fefe.de, indymedia, Mädchenmannschaft, Netzpolitik.org, rebellmarkt.blogger.de
-
Und religiös motivierte Webseiten, wie kreuz.net, islambruderschaft.com-blog und Diskussionsforum salafistisches
-
und wir bestätigen natürlich die Auswahl. Das ist eine sehr sinnvolle Auswahl
-
Folgende Analysen sind möglich. Ich kann natürlich nur eine Auswahl an möglichen Analysetools heute zeigen
-
Ich würde gerne viel mehr zeigen, aber die Zeit wird nicht reichen.
-
Zunächst gucken wir uns an, was schreiben Autoren über mögliche sensible Ziele
-
Wir machen also mal eine Zielanalyse.
-
diese untersucht auf Basis von Named-Entity-Recognition die Kollokation zu möglichen Terrorzielen
-
Wir müssen … was ist das denn? … wir gucken mal ins Handbuch rein, was Named Entities sind
-
ist ja unser erster Tag heute
-
Named-Entities sind zunächst mal Ausdrücke, die eine Etentität eindeutig von anderen Entitäten mit ähnlichen Attributen unterscheiden
-
Man denkt spontan an Namen, aber es ist nicht so trivial zu sagen was ein Name ist
-
Named-Entitiy-Recognition ist entsprechend das Verfahren, wie man solche Named Entities identifiziert
-
Es gibt sicherlich unterschiedliche Klassen von Named Entities, bspw. Personen, Organisationen, Orte
-
Manchmal ist auch nicht so deutlich zu was eine bestimmte Named Entity gehört. z.B. „der Bundestag“
-
das kann sowohl ein geografischer Ort sein, als auch eine Organisation
-
Jetzt müssen wir noch wissen, was Kollokationen sind
-
Das sind statistisch überzufällig häufige Wortkombinationen
-
d.h. “we define a collocation as a combination of two words, that exhibit a tendency to occur near each other in natural language that is to cooccur”
-
also z.B. „ein Weg einschlagen“, „ein Weg gehen“
-
Das sind typische Verbindungen zwischen den Worten „Weg“, „gehen“ bzw. „einschlagen“
-
und diese Verbindungen bilden Kollokationen, wenn sie überzufällig sind
-
wie wir mit statistischen Tests feststellen können
-
und wir können die in natürlicher Sprache beobachten
-
Ein Beispiel – ihr müsst das jetzt nicht lesen können – ich wollte ein Beispiel zeigen zum Wort „Spezialexperte“
-
man sieht hier das “keyword in context”, also das gesuchte Schlüsselwort
-
und man sieht die Kontexte dieses Wortes, also einen „ausgesuchten Spezialexperten für Internetfragen“ haben sie wohl nicht gefunden
-
Wir müssen kein Ratespiel machen, aus welchem Blog das wohl stammen könnte
-
Was man dann macht, bei einer Kollokationsanalse
man untersucht Kontexte
-
z.B. hier fünf Wörter links, fünf Wörter rechts bis Satzanfang oder -ende
-
Man zählt einfach die Wörter, die im blauen Bereich stehen
-
und vergleicht die relative Frequenz mit Wörtern, die links und rechts im weißen Bereich stehen
-
Wenn ein Wort signifikant häufiger im blauen Bereich vorkommt, kann man sagen, es ist eine Kollokation des Worts „Spezialexperte“
-
Hier fällt bspw. auf „kriegen“ oder „Adobe-Spezialexperten“ Gelächter
-
Man kann Kollokationen als Graphen visualisieren Gelächter
-
Die Knoten bezeichnen Lexeme, (ich weiß jetzt nicht, was es da zu lachen gibt) mehr Gelächter
-
(das ist ernste Linguistik!) und die Kanten bezeichnen „ist Kollokation von“
-
Sie sehen also hier „die besten der besten, Sir“, Sarrazin und Mehdorn gehören dazu.
-
Es wuchert ein bisschen weiter. „Adobe-Backup“, „Backup-Spezialexperten“ … interessant
-
Ok. Wir sind im Bereich der Zielanalyse. Wir starten mal die Analyse.
-
Was machen wir da eigentlich? Was wir machen ist, wir erkennen in allen Corpora alle Named Entities
-
Wir berechnen das erstmal mit Methoden maschinellen Lernens.
-
D.h. man untersucht bestimmte Kontexte in denen Named Entities stehen.
-
Wir haben einen Trainings-Corpus, in dem steht bereits drin, was Named Entities sind
-
bspw. dass „Bundestag“ eine Organisation ist und die Software lernt aus diesen Kontexten
-
was typische Kontexte für solche Named Intities sind und versucht diese auf neue Corpora anzuwenden
-
Was wir hier machen: wir identifizieren in allen Corpora, in allen Blogs, die wir untersuchen die Named Entities.
-
wir kategorisieren diese Named Entities nach Personen, Organisationen, geografischen Orten und Sonstigen
-
und dann berechnen wir die Kollokationen eben zu relevanten Named Entities.
-
z.B. „Angela Merkel” könnte interessant sein oder sowas.
-
Und dann schauen wir auch in den Kollokationen, ob darin irgendwelche Gefährderwörter sind.
-
Also Wörter, die auf Anschlagsplanungen oder sonstiges hindeuten. Das machen wir jetzt.
-
die Analyse ist offenbar abgeschlossen und Ergebnis ist, wir haben Gefahrenstufe 1 von 5, also nicht weiter tragisch
-
die Software schlägt uns eine Überprüfung der Gefährdungslage in Hinblick auf Berlin vor
-
also der Ortsangabe bei donalphonso, Rebellmarkt-Blogger
-
Potentielles Ziel bei Fefe ist SPD Gelächter und bei der Mädchenmanschaft sollen wir nach Kristina Schröder als Person gucken Gelächter
-
Wir haben jetzt zum Beispiel als Auftrag bekommen, zu schauen, warum donalphonso Böses über Berlin schreibt und ggf. etwas plant
-
Wir können uns jetzt Kollokationsgraphen anzeigen lassen oder Geokollokationen
-
D.h. wir haben eine Landkarte und darauf stehen an den Orten, über die donalphonso schreibt, die Kollokationen zu den Orten
-
In Amerika schreibt er über Boyd und Kultur, Einzeltäter, verwirrt und „hassen Mail“ und sowas
-
Deutschland, Mitteleuropa ist natürlich im Fokus. Das geht auch bis Italien runter
-
Da sieht man auch, worüber donalphonso so schreibt.
-
Wir nähern uns Berlin. Da sind zu viele Kollokationen als dass wir sie alle auswerten könnten
-
Deswegen schauen wir uns den Kollokationsgraphen an und suchen nach Hinweisen auf Terror, der stattfinden könnte
-
Ich lese einige vor: „Berlin“, „Slum“, „Reichshauptslum“, „arm“, „Transferleistung“, „abscheulich“, „Berliner Hipster“ Gelächter
-
Das zeigt zwar eine sehr negative Haltung zu dem Gegenstand, aber ich würde nicht sagen terrorverdächtig.
-
Das weitere potentielle Ziel waren die Organisationen „SPD“ bei Fefe
-
Wir lassen uns den Kollokationsgraphen anschauen. Fefe und die SPD. Gelächter
Applaus
-
hey „Verräterpartei“, „Umfallerpartei“, mal kurz zurück
-
Insgesamt in der gesamten Liste fanden sich tatsächlich so Wörter wie:
-
„erhängen“, „erzwingen“, „Spitzenkandidat“, „Verräterpartei“, „Umfallerpartei“, „Pest“, „Cholera“ Gelächter, Applaus
-
Wenn wir uns den Kollokationsgraphen anschauen, dann merken wir schon, das sind Vorwurfshandlungen.
-
Aber da wird nicht geplant, dass der Spitzenkandidat um die Ecke gebracht werden soll von Fefe
-
Wir machen jetzt weiter mit dem Ideologiemonitor. Wir wollen jetzt mal messen …
-
Es ist belegt, dass die NSA viele Softwarepatente für Algorithmen zu Named-Entity-Recognition angemeldet hat
-
Es wurde in der Tat viel in dem Bereich Forschung betrieben vor einiger Zeit
-
Aber man findet zunächst heraus, was interessante Targets sind und was über die gesagt wird
-
Das kann man sicherlich noch besser machen, in dem man Idieologien misst.
-
Was wir jetzt berechnen wollen ist die Ähnlichkeit von Texten, von Blogs zu bestimmten weltanschaulichen Ideologien
-
Wir haben die Möglichkeit, linksextreme, rechtsextreme oder islamistische Einstellungen zu messen
-
Das machen wir so, dass wir typische Kollokationen berechnen … also zu einem bestimmten Korpus
-
Von diesem Korpus lernen wir. Das ist also das Vergleichsmodell.
-
Wir nehmen mal die „Islambruderschaft“. Die hat ein Blog und da schreiben sie böse Sachen
-
und wir lernen von diesem Blog: was sind typische Wortverbindungen, die wir als islamistisch betrachten können
-
wir wollen gerne wissen, wer in einem salafistischen Diskussionsforum besonders viel von radikalislamischer Ideologie hat
-
also das ist ein ganz fieses Untersuchungsprogramm, das wir hier starten. Ja, die Analyse läuft
-
Das Ziel ist es, wie sind bestimte Texte von bestimmter Ideologie durchdrungen
-
und wir gleichen ein salafistisches Diskussionsforum mit unserem Trainingskorpus ab
-
und dieses Trainingscorpus ist ein Blog von der Islambruderschaft
-
was wir bekommen sind Wortverbindungen, die womöglich auf islamistische Grundhaltungen verweisen
-
– also ich hoffe, ihr denkt die Anführungszeichen immer mit –
-
Wir haben hier „Allah -> Krieg“, „Bombe -> Jahr -> Feind“, „Kufr -> beleidigen“, „Gesetz -> Islam“, „Bedeutung -> Jihad“, „Allah -> Afghanistan“, „martern -> Kufr“, usw.
-
Also es gibt eine ganze Reihe dieser Wortverbindungen, die wir aus diesem Korpus lernen
-
und jetzt schauen wir, wie diese Wortverbindugnen in personenspezifischen Korpora von Mitgliedern
-
in diesem Diskussionsforum vorkommen. Wir sehen hier einen User – natürlich ist der Nickname nicht echt
-
man sieht es ein bisschen schlecht, aber hier sind rote Verbindungen angeleuchtet
-
Das sind islamistische
Gelächter
-
Das sind sämtliche Kollokationen in diesem Korpus mit der höchsten Typizität
-
und solche Verdichtungspunkte verweisen auf bestimmte Themen
-
Wir haben auch den User „JihadFan“ Gelächter – der aber offenbar auch nicht so jihadistisch unterwegs ist
-
weil es sind relativ wenige – wir haben aber die Userin „Muslima“ – und leider sieht man das jetzt wirklich nicht so gut
-
ich mach es mal ein bisschen größer – bei ihr sehen wir relativ viele rote Verbindungen
-
wir können uns natürlich auch ein paar verdächtige Verbindungen anschauen
-
jetzt müssen wir wieder klein werden – da sind solche Verbindungen wie „der -> ganzen -> Welt -> Frieden -> Krieg -> bringen“
-
Da sind Verbindungen wie „Bombadierung -> Zivilist -> schlachten -> martern -> Invasoren“, „erfolgreiche -> Operation“
-
oder Verbindungen wie „Koran -> Taliban -> edel -> Sieg“, die vielleicht auf das Schreiben über das Thema hindeuten
-
das heißt, wir würden sagen, das wäre ein Ziel für weitere operative Maßnahmen, diese Userin,
-
und das schicken wir ab und dann geht es weiter.
-
Damit haben wir aber nichts mehr zu tun, denn wir sind ja nur Linguisten. Gelächter, Applaus
-
Ich deute das als Zustimmung. Gelächter Gut, wir fahren mit weiteren Analyseschritten fort.
-
Und zwar messen wir Radikalität. Radikalität ist etwas, das man so ohne weiteres erstmal nicht messen kann
-
denn es ist ja selbst ein ideologisches Konzept
-
Wir – vom Innenministerium – verstehen unter Radikalität zunächst eine stark negative Weltsicht
-
wir verstehen darunter eine Intoleranz gegenüber abweichenden Auffassungen, also ein schwarz-weißes Weltbild
-
wir verstehen darunter eine hohe emotionale Involviertheit
-
und eine Neigung zu Verschwörungstheorien
vereinzeltes Gelächter Ja! mehr Gelächter
-
Das ist nicht ganz vom Himmel gefallen. Es gibt tatsächlich Forschungsliteratur, die diese Punkte nennt
-
wie operationalisieren wir das jetzt, also eine negative Weltsicht? Ich möchte euch zwei Ansätze vorstellen
-
Es gibt also den sehr einfachen, listenbasierten Ansatz. Man sagt, wir haben eine bestimmte Liste von Wörten,
-
deren Bedeutung wir kennen und gucken, wie häufig finden sich die Listenelemente in Texten
-
Bspw. wenn wir „negative Weltsicht“ operationalisieren wollten, könnten wir sagen, wir suchen nach Phrasen
-
oder auch Vokabeln, die skandalisieren, wie: „Blindheit“, „Blödheit“, „Bodenlosigkeit“, „Chaos“, „Debakel“,
-
„Desaster“, „Dreistigkeit“, „Dummheit“, das könnte man alles anders nennen, könnte Indikator sein für negative Weltsicht
-
Wir haben auch den Gebrauch von negativ wertenden Adjektiven. Nur mal die ersten: „abartig“, „aberwitzig“,
-
„abfällig“, „abgedroschen“, „abgegriffen“, „abgeschmackt“, usw. Insgesamt 700, oder so
-
das wäre also der listenbasierte Ansatz.
-
Was wir natürlich auch machen können ist ein schwarzweißes Weltbild operationalisieren
-
das kann man mit Hilfe von „semantischen Taxonomien“ machen. Semantische Taxonomien beschreiben die Relationen
-
zwischen Wörtern in unserem Wortschatz, bspw. könnte auf schwarzweiß-Denken in Texten hindeuten
-
eine hohe Frequenz von „polaren Antonymen“, also Gegensatzwörtern, die man ohne degradierte Form gebraucht
-
also dass man sagt „lang“ und „kurz“ statt „länger …“ oder „kürzer als“.
-
Noch deutlicher wird es vielleicht bei Wörtern, die gar nicht gradierbar sind, wie „wahr“ oder „falsch“,
-
„tot oder lebendig“, „anwesend oder abwesend“, „dafür oder dagegen“. Da gibt es nichts dazwischen,
-
die sind komplementär und ihr Gebrauch, könnte man meinen, lässt Rückschlüsse auf ein schwarzweißes Weltbild zu.
-
Emotionale Involviertheit könnte man operationalisieren mit Hilfe von Gradpartikeln
-
das ist sowas wie „ich finde das absolut toll“, oder „total toll“. Ja, nicht nur „toll“, sondern „total“
-
Das wäre bspw. ein Gradpartikel aus dem absoluten Intensivierungsbereich
-
wir können Gradpartikel unterscheiden nach Intensivierungsbereichen und es gibt unterschiedliche Abstufungen
-
wie den „absoluten“ Intensivierungsbereich, in den „absolut“, „gänzlich“, „grundlegend“, „gründlich“,
-
„im geringsten“, „komplett“, „längst“, „rein“ usw. reinfallen, den „extrem hohen“ Intensivierungsbereich:
-
„höchst“, „äußerst“, „zutiefst“, „aufs äußerste“, „aufs höchste“, „aufs Tiefste“, „höchstlichst“, usw.
-
und den hohen Intensivierungsbereich mit „sehr“, „stark“, „gewaltig“, „besonders“, „so“, „arg“, „übertrieben“ usw.
-
Wenn wir die Distribution dieser Gradpartikel in Korpora messen, dann könnten wir sagen:
-
vielleicht sind die Indikator für emotionale Involviertheit. Und die Neigung zu Verschwörungstheorien
-
das ist natürlich besonders schwierig zu operationalisieren, da haben wir einfach
-
eine Liste von Wörtern genommen, die darauf verweisen, dass vielleicht etwas nicht so ist, wie es sein könnte
-
wenn man Wörter hat wie „angeblich“, „vermeintlich“, „scheinbar“, „behaupten“, „heucheln“,
-
„verheimlichen“, „verschweigen“, „fingieren“, „vorgaukeln“, „entlarven“, usw
-
das sind natürlich Wörter, die zumindest das Potential haben, darauf zu verweisen,
-
dass die Welt nicht so ist, wie sie uns verkauft wird oder dargestellt wird.
-
Und das findet man natürlich eher bei Personen, die Verschwörungstheorien anhängen
-
Wenn man jetzt den Radikalitätsindex berechnet – das hier sind normalisierte Werte – dann kann man sehen Gelächter
-
dass Fefe, knapp gefolgt von donalphonso und mit kleinem Abstand das salafistische Forum lautes Gelächter
-
und weiterem Abstand kreuz.net hier aufschlagen. Fefe hat nirgendwo die erste Position, muss man dazu sagen
-
also auch bei den Verschwörungen nicht, da schlägt kreuz.net Fefe noch um Längen
-
– interessanterweise übrigens, wie ich fand –
-
und donalphonso ist also tatsächlich ein großer Skandalisierer und Intensivierer, kann man feststellen
-
wenn man sich noch einmal das Ranking anschaut, dann sieht das so aus … Fefe, donalphonso, salafistische …
-
Also ob wir operative Maßnahmen einleiten überlasse ich euch. Ich würde sagen, wir behalten die im Auge.
-
Das waren jetzt ein paar Techniken, die ich euch darstellen wollte, die wenig zu tun haben mit dem „Keywordbullshitter“
-
den wir gesehen haben. Denn diese Keywords selbst spielen eine sehr geringe Rolle bei den Analysen, besonders wie zuletzt gesehen
-
Ich denke die Linguistik und die NSA-Linguisten sind sicherlich sehr viel weiter um e-Mails zu filtern
-
Ich denke, wenn man sich den Rechenschaftsbericht der G10-Kommission anschaut, die die deutschen Geheimdienste überwachen
-
die hatten ja zunächst so dargestellt es wurden so wahnsinnig viele e-Mails gescreent, aber das meiste davon war Spam
-
und wenn man sich den neueren Bericht anschaut, dann steht da, wir haben die Spamerkennung verbessert
-
und es wurden deswegen sehr viel weniger e-Mails. Aber es ist auch die Rede von mehreren Ebenen des Screenings
-
und es werden erst zu einem sehr späten Zeitpunkt e-Mails tatsächlich in die Hand genommen und qualitativ ausgewertet
-
und ich denke, dass vielleicht der allererste Zugriff über ein Keyword erfolgt, das auch sehr allgemein gehalten sein kann
-
dass die weiteren Ebenen dann natürlich viel feinere Analysen beinhalten, die eben Kollokation, semantische Taxonomien
-
oder Topic-Modelling, über das ich heute leider nicht sprechen kann, benutzen
-
Ja, ich bin noch nicht fertig. Vielleicht kennen einige von euch den Film „Alphaville“?
-
Alphaville ist ein Film von Jean-Luc Godard, in dem es darum geht dass Lemmy Caution, ein Spion,
-
in die Stadt Alphaville kommt, die von einem allmächtigen, diktatorischen, totalitären Computer beherrscht wird: Alpha 60
-
und ein Teil seiner Aufgabe ist es, diesen Computer auzuschalten und den Erzeuger von Braun zu finden.
-
Er spricht dann mit einem der Programmierer dieses Computers, einem Assistenten von von Braun
-
und der Assistent fragt ihn: „Sind Sie auch ein Spion?“ – Ich kann den Screenshot wegen Urheberrecht leider nur so zeigen
-
Darauf sagt Lemmy Caution: „Nein, das wissen Sie genau, ich bin nämlich ein freier Mann!“
-
Daraufhin sagt der Assistent: „Ihre Antwort ist bedeutungslos. Wir wissen nichts.
-
Wir registrieren, berechnen und ziehen unsere Schlussfolgerungen.“
-
Und dieser Satz erfasst eigentlich das Problem, das wir mit den Diensten haben, relativ gut.
-
Denn die Dienste unterwerfen unsere Lebensäußerungen einer Logik, die zunächst nicht unsere Logik ist
-
sie werten sie nach bestimmten Mustern aus: „Wir registrieren, berechnen…“, sie ziehen Schlussfolgerungen daraus
-
aber sie müssen sich dafür nicht rechtfertigen. Sie müssen ihre Methoden nicht offenlegen
-
und ihre Logik nicht zur Diskussion stellen. Und genau das ist das Problem.
-
Das ist aber ein Kennzeichen für alle totalitären Systeme, dass sie ihre Logik nicht rechtfertigen müssen.
-
Wir wissen überhaupt nicht, was überhaupt verdächtig sein könnte
-
und der Grund dafür ist, dass diese Dienste eben im Geheimen operieren können
-
und unsere Aufgabe sollte es sein, diese Methoden öffentlich zu machen, diese Methoden zu diskutieren
-
zu beweisen, dass diese Methoden fehlerhaft sind und unglaublich viele „false positives“ produzieren
-
und dass wir es deswegen lieber lassen sollten und wir vielleicht ein paar Scheiben ins Glashaus werfen
-
Vielen Dank
-
Applaus
-
Engel: Ja vielen Dank, Josh, für diesen richtig coolen Talk. Was auch cool ist:
-
Was auch total cool ist, wir haben noch richtig viel Zeit für Fragen und Antworten
-
Wir haben vier Saalmikrofone hier, wir haben zwei auf jeder Seite
-
für Leute, denen es schwerer fällt, zum Saalmikro zu kommen, habe ich auch das tragbare Handmikro
-
und wir können noch gucken, ob es Fragen aus dem Internet gibt und die dann den Signal Angle stellen
-
seid nicht so schüchtern, wir haben noch eine halbe Stunde, das war ja wohl ein guter Input
-
wenn ihr also eine Frage habt, dann bewegt euch dahin.
-
Ja vielleicht fangt ihr an, euch zu den Mikrofonen zu bewegen, geht das auch für euch beide?
-
Dann komm ich gleich zu dir, dann die erste Frage
-
Frage: Wie ist denn das mit diesen Kollokationen und Kultureller Kontext? Also es könnte sein, dass wir jetzt bspw.
-
da wollte jetzt ein Osama ein Konto eröffnen und das wurde ihm verweigert, weil er Osama heißt
-
dass wir dann diese Kollokation quasi feststellen, aber dass der Name Osama ein recht geläufiger im arabischen Kontext ist
-
wie wird damit umgegangen, dass das etwas ganz normales dort ist, für uns aber sofort verdächtig erscheint?
-
Antwort: Vielen Dank, ich weiß nicht auf welcher Ebene ich die Frage beantworten soll.
-
Aus linguistischer Perspektive kann man damit, glaube ich, recht gut umgehen, indem man weiteren Kontext dazu nimmt
-
und relativ schnell disambiguieren könnte, dass es sich eben nicht um Osama bin Laden handelt,
-
zumal der ja auch schon tot ist
Gelächter
-
aus Sicht eines Analytikers, der vielleicht gar nicht versteht, was unter der Haube eines solchen Toolkits läuft, ist es erstmal egal
-
denn er folgt seiner Logik, er hat seine Mission und wie gesagt, die Menge an false positives ist riesig
-
das wird eben damit gerechtfertig, dass das, was auf dem Spiel steht, so unglaublich monströs ist, wenn es denn fiele, dass das jedes Mittel rechtfertigt
-
E: Okay danke, dann haben wir noch eine Frage von dir und dann du als nächstes, bitteschön
-
F: ja, mich würde interessieren, ob du dir mal die Mühe gemacht hast, mit diesen Methoden
-
auch mal sowas wie die Pressemitteilungen des Innenministeriums zu analysieren
-
weil da ist doch bestimmt auch eine Menge Schwarzmalerei und emotionaler Sprachgebrauch zu finden
-
A: Sehr interessant, das ist eine gute Frage. Habe ich nicht gemacht
-
Was ich gemacht habe, war bei Politikerinnen und Politikern, also Angela Merkel, usw.
-
das trieft aber natürlich von positiven Darstellungen der Wirklichkeit
-
weil als Regierungschefin ist man natürlich bemüht, die Wirklichkeit so zu konstruieren,
-
dass sie in einem möglichst positiven Licht erscheint und es wäre sicherlich interessant das genauer anzuschauen
-
E: Die nächste Frage von dir bitteschön
-
F: Wäre es eigentlich möglich, so Konnotationsspam zu erzeugen
-
in einem etwas komplexeren Zusammenhang mit ein paar Bots?
-
A: Naja, hier kommt eine kluge Frage. Wenn wir jetzt schon wissen, dass Keyword-Bullshitting zu grob ist
-
ob wir dann nicht klugerweisen unser Wissen nutzen können, um Texte automatisiert zu erstellen,
-
die bestimmte Kollokationsprofile abbilden, bspw. Das können wir alles machen.
-
Aber ich möchte noch einmal drauf hinweisen, was mir wirklich ganz zentral ist
-
es hat, glaube ich, keinen Sinn, sich zu verstellen, sich zu verbergen in diesem Kontext
-
was sich ändern muss, ist diese Logik, in der dieses Spiel gespielt wird
-
Denn für jede Methode gibt es eine Gegenmethode. Das ist ein Wettrüsten, das in diesem Fall sehr wenig Sinn macht
-
Natürlich ist Verschlüsselung und alles sehr sinnvoll, aber gegen Dinge, die geäußert werden
-
und wir wollen uns eben auch öffentlich äußern, da sind wir gegen Ausspähung nicht gefeit.
-
und ich bin der Meinung, dass wir uns durch diese Dinge nicht einschränken lassen sollten
-
sondern dass wir uns eher darum bemühen sollten, die Logik der Dienste zu hinterfragen,
-
sie aus dem Geheimen herauszuziehen und das zu diskutieren, was da passiert, das ist das Entscheidende
-
E: Okay, die nächste Frage
Applaus
-
die nächste Frage ist von mspro und danach hätten wir noch Fragen aus dem Internet
-
F: Hallo, ich hätt da noch ne Frage zu deiner Anspielung am Anfang mit „Überwachen und Strafen“
-
und deinem Schlussstatement. Das passt nicht so richtig zusammen. Du hast gesagt:
-
sowohl im Glashaus, als auch beim Panoptikum geht es darum, dass ich weiß, dass der Überwacher da ist
-
und weiß, nach welchen Kriterien er mich beurteilt, damit ich eine disziplinarische Wirkung habe
-
jetzt sagst du aber, dass ja genau diese Opakheit der Geheimdienste nach ihren Verdachtskriterien das Problem ist
-
das widerspricht sich total. Wenn ich nicht weiß, wonach ich als verdächtig betrachtet werde,
-
diszipliniert mich das ja gar nicht. Irgendwie passt das nicht zusammen
-
A: Danke für die Möglichkeit, das noch ein bisschen zu präzisieren. Ich denke,
-
wir haben natürlich eine Ahnung. Das ist ja das Schlimme, wir haben nicht mehr als eine Ahnung davon,
-
was denn als vermeintlich gefährlich betrachtet wird. Und genau das ist das Problem
-
also das Nicht-Wissen darum ist vielleicht noch die totalere Methode uns zu überwachen,
-
denn, ich möchte ein Beispiel geben: ich habe kürzlich ein Buch gelesen über ein maoistisches Gefängnis
-
und da ist es so, die Verhöre finden so statt, dass der Verhörende ein Buch hat.
-
und er sitzt dem Delinquenten gegenüber und sagt: „In diesem Buch steht alles, was du falsch gemacht hast,
-
alle deine Sünden stehen hier geschrieben. Du musst nur gestehen.“ Aber er darf nie in das Buch schauen
-
und er zermartert sich sein Gehirn unglaublich, weil er nicht weiß, was in diesem Buch steht
-
und er überlegt sich, „was kann ich noch alles gestehen, damit ich dieses Buch abarbeiten kann?“
-
und ich glaube gerade die Unwissenheit darüber ist die viel raffiniertere, perfidere Methode der Kontrolle
-
und insofern schließt sich das nicht gegenseitig aus, weil unser Kopfkino,
-
was alles gefährlich sein könnte, ist mächtig genug.
-
E: Alles klar, danke. Dann haben wir jetzt Fragen aus dem Internet. Magst du die kurz stellen?
-
F: Gibt es eine Instanz, die die Keyword-Listen überprüft, und wenn ja, welche ist das?
-
A: Ja, sehr gute Frage! Keine Ahnung, weil wir wissen es nicht. Die leaken ab und zu
-
– und ich habe mir überlegt, mal eine Zusammenstellung zu machen:
-
es gibt die Echelon-Liste und es gibt ganz verschiedene Listen – also nein.
-
die sind nicht validiert, aber man kann davon ausgehen, dass die schon irgendwie an Fallbeispielen überprüft sind
-
denn sonst würde man sich ja unglaublich viel Arbeit machen. Aber wie und wo
-
und wie man das wissenschaftlich nachvollziehen kann, das ist leider nicht beschrieben und nachlesbar.
-
E: Da gibts wohl noch mehr Fragen aus dem Internet?
-
F: Noch eine zweite: Brächte es was, wenn wir jetzt alle schön in unserem Dialekt schreiben,
-
weil dann werden die Keywörter eventuell nicht erkannt, oder ist das sinnfrei?
-
Gelächter und Applaus
-
A: Also als Hess kann ich dir da sache, das det schon was bringe wärdd Gelächter
-
also in der Tat, das hätte tatsächlich Chancen, es den Diensten schwerer zu machen, absolut
-
es gibt natürlich Verfahren, mit denen man Ähnlichkeiten zwischen Wörtern messen kann, usw.
-
das ist durchaus möglich. Aber es würde es schwerer machen.
-
Es würde ja auch die Kommunikation erheblich schwerer machen, wenn wir alle im Dialekt schreiben
-
es gibt dann keine Standardorthografie, aber es funktioniert natürlich auch. Wie in der Schweiz
-
Gelächter
-
E: okay, die nächsten beiden Fragen sind von euch und dann seid ihr beide da drüben dran
-
F: Ja, mich würde interessieren, wie man mit der Schwierigkeit von Fremdsprachen umgeht
-
oder allgemein der Vielfalt an Sprachen. Wie kann man ggf. einen Bezug herstellen,
-
wenn der eine in Deutsch, der eine in Englisch schreibt. Oder wie analysiert man die Salafisten,
-
wenn sie in ihrer Muttersprache sprechen.
-
A: Ja, also grundsätzlich gibt es Software, die designt ist das sie sprachunabhängig funktioniert
-
Zumindest wenn die Sprache sich klar in Wörter abgrenzen lässt, usw.
-
Ich glaube, diese Software ist nicht so gut wie Tools, die sprachliches Wissen einbringen,
-
aber nichtsdestotrotz wird sie eingesetzt. Siemens macht sowas, bspw. zur Autorenerkennung
-
das wird eingesetzt und funktioniert eben auch tatsächlich sprachabstrakt.
-
Man lernt Feature und es ist egal, in welcher Sprache man die lernt.
-
es wird halt reicher und besser, wenn man sprachliches Wissen einbringt
-
F: Ich hab eine Frage, die ein bisschen schwarz-weiß ist. Wenn man sagt, wir reden über diese Listen
-
und die Worte, die darin stehen, dann ist doch das Problem, dass sie nicht mehr wertvoll sind, sobald sie bekannt sind
-
d.h. man hat nur die binäre Option, solche Techniken nicht anzuwenden, oder die Listen nicht zu veröffentlichen
-
oder kommt man irgendwie darum herum
-
A: eine gute Frage. Ich glaube eben, es gibt überhaupt kein Entkommen.
-
Klar, wenn die Listen bekannt sind, dann funktioniert es nicht mehr, wir können die wegschmeißen
-
wir arbeiten ja schon nicht mehr mit Listen. Aber auch die anderen Verfahren.
-
Wenn wir die kennen, können wir sie wegschmeißen. Ich glaube, dass dann die nächsten Verfahren kommen
-
Verfahren, die klandestine Kommunikation erkennbar machen, die maximale Abweichung
-
von normaler Kommunikation sichtbar machen und damit ist man wieder gefangen.
-
Ich glaube, dieses Katz-und-Maus-Spiel existiert, aber ich glaube, wir müssen da raus,
-
weil ich glaube, dass es das nicht bringt. Ich glaube, man soll es einfach lassen.
-
Applaus
E: Okay, du bist als nächster dran
-
F: Ich fühlte mich durch den Vortrag an den Fall des Staatssoziologen Andrej Holm erinnert,
-
der als angebliches Mitglied der militanten Gruppe im Gefängnis gelandet ist und zwar deswegen,
-
weil die Bekennerschreiben der militanten Gruppe angebliche Parallelen
-
zu seiner wissentlichen Veröffentlichungen aufwiesen, was damals soweit in die Öffentlichkeit
-
kolportiert wurde, dass es hieß, in beiden käme das Wort „Gentrifizierung“ vor,
-
das damals noch ein bisschen seltener war als im Nachgang.
-
Hast du dich mit dem Fall mal näher beschäftigt, wie die Behörden da scheinbar vorgegangen sind?
-
A: Ja, ich hab auf den Datenspuren letztes Jahr einen Vortrag gehalten zu Autorenidentifizierung,
-
gerade auch mit Aufhänger Andrej Holm. Ich denke, dass da ganz unterschiedliche Dinge passiert sind
-
bspw. hat das BKA ein Gutachten gemacht und gesagt, dass Andrej Holm nicht der Autor ist
-
der Tipp kam offenbar woanders her, von irgendwelchen Diensten, die wohl auf maschinelle Verfahren zurückgegriffen haben
-
um da Ähnlichkeiten festzustellen. Wäre jetzt mein Tipp, aber das wissen wir natürlich auch nicht.
-
Aber irgendwoher muss das ja gekommen sein. Wenn das BKA sagt, er wars wohl nicht, aufgrund der Sprachanalyse, ist schon interessant.
-
Die Sprachdaten haben letztlich für den Fall keine große Rolle gespielt. Es wurde zwar kolpotiert in den Medien,
-
aber für den Haftbefehl und weiteres waren andere Aspekte ausschlaggebender.
-
E: Vielen Dank, du da hinten am Mikro bist als nächstes dran
-
F: Ja, ich wollte sagen, dass es mich gefreut hat, dass du den Link zu Foucault gemacht hast,
-
weil es ja bei „Überwachen & Strafen“ genau darum geht, dass wir dazu erzogen werden,
-
uns selbst zu überwachen, was letztlich diese Schere im Kopf ist. Ich finde das ein sehr schönes Bild, dass du da diese Parallele gezogen hast.
-
Meine Frage wollte ich eigentlich auch nach einem Beispiel für so ein False positive stellen,
-
das wurde ja gerade mit diesem Fall beantwortet.
-
A: Die spülen mal immer wieder in die Medien rein. Jemand hat in der Schweiz T-Shirts drucken lassen,
-
– die haben da Schwierigkeiten mit dem Flughafen – „Südanflug“. Und hat die T-Shirts auch bezahlt
-
und dann wurden die Tremata über den Umlauten weggemacht. Und dann stand da „Sudanflug“,
-
was dann aber gleich „Sudan-Flug“ gelesen wurde. Und dann hat die Bank gleich den Staatsschutz informiert.
-
Also so kuriose Fälle tauchen natürlich auf, wir haben auch von der Frau mit Schnellkochtopf gehört
-
das sind Dinge, die tauchen tatsächlich immer wieder auf. Wir kriegen es in vielen Fällen auch gar nicht mit, was passiert.
-
Man muss ja auch nicht informiert werden, wenn man Gegenstand von Überwachung ist. Ist ja auch so.
-
Wenn es im Interesse der Bundesrepublik ist, muss man nicht informiert werden
-
E: Ich hätte gerne Kooperation von Leuten der ersten Reihe, könnt ihr eure Sachen wegnehmen? Vielen Dank.
-
Wir haben noch eine Frage aus dem Internet, wenn ich das richtig sehe, bitteschön
-
F: Nicht aus dem Internet. Linguistik ist ja eine Geisteswissenschaft
-
und die sind ja bekanntlich an den Unis nicht so gut finanziert. Ist es bekannt, oder hast du eine Idee davon,
-
wie groß die Differenz zwischen der öffentlichen Forschung und der der Geheimdienste in der Linguistik
-
oder gerade im Bezug darauf ist. Wenn man sich die Budgets so anguckt, könnte da ja eine echte Differenz sein.
-
A: das ist eine interessante Frage. Richtig, Geistes- oder Kulturwissenschaften sind nicht so toll finanziert
-
aber die Forschung findet zum Teil auch in der Informatik statt. Die Verfahren, die ich vorgestellt habe,
-
haben zunächst mal nichts mit Überwachung zu tun. Ohne die Verfahren wäre Google keine so tolle Suchmaschine
-
d.h. die Verfahren sind im Grunde erstmal abstrakt von ihrer Verwendung.
-
Viel Forschung findet dann tatsächlich in Privatunternehmen statt, wobei die Unis glaube ich noch mithalten können,
-
aber ich würde meinen, die NSA finanziert ja auch Forschung an Unis, auch in Deutschland, und es geht gut voran in dem Bereich
-
Um das mal zu sagen: das ist zentrale Technologie, die brauchen wir. Wir erschließen uns Wissen, über Sprache
-
Unsere Anfragen an die Welt funktionieren mit dem Medium Sprache. Wir suchen Informationen mit komplexen Anfragen,
-
die alle erstmal sprachlicher Natur sind. Auch bei einer Google Bildersuche. Wir ordnen uns die Welt durch das Medium Sprache
-
und das ist eine zentrale Technologie, in die auch in Zukunft sehr viel Geld fließen wird.
-
E: Gut, ich habe noch mindestens drei Fragen gesehen, aber wir haben ja auch noch eine viertel Stunde Zeit
-
du bist als nächstes dran.
-
F: Ich würde mal gerne die Aktualität deiner vorgestellten Informationen hier überprüfen
-
Erstmal würde ich gerne wissen, woher du die Information hast, dass solche Sachen benutzt werden, kommt das aus den Snowden-Files?
-
Und: wie alt ist das ganze Zeug. Dieses Toolkit, kann ja auch sein, dass das schon fünf Jahre alt ist
-
und das mittlerweile flächendeckende Liveüberwachung jeglicher Sprache stattfindet und alles viel intelligenter ist.
-
A: Wichtige Frage natürlich, aber auch ganz wichtig: Das Toolkit war natürlich frei erfunden.
-
Keine Ahnung, wie das aussieht, werden wir auch nicht zu Gesicht bekommen. Ist schon klar.
-
– F: Das hab ich schon verstanden – A: Gut, klang jetzt eben so, tschuldigung.
-
Also, wie alt sind die Verfahren: die Entwicklung geht weiter, es geht vor allem um Verfeinerungen
-
in bestimmten Bereichen. Wie gesagt, Topic-Modelling hyped im Moment sehr, ist aber nicht grundlegend verschieden
-
von Kollokationsanalysen. Es ist ein ähnliches Verfahren. Die Algorithmen für maschinelles Lernen werden besser.
-
Die Rechenleistung wird besser. Wir können größere Daten anschauen, um von ihnen zu lernen, da tut sich eine Menge.
-
Aber grundsätzlich würde ich sagen, viel Neues gibt es nicht. Wir hätten uns das Identifizieren von Frames angucken können
-
aber ich würde meinen, es sind schon Technologien, die zum Einsatz kommen könnten und ausgereift genug sind,
-
dass sie zum Einsatz kommen aber darüber, ob sie tatsächlich zum Einsatz kommen, weiß ich nichts.
-
E: Alles klar, die nächste Frage ist von dir da hinten
-
F: Vielen Dank erstmal, für den spannenden Vortrag,
-
es war ein Ausflug in die Linguistik, den sogar ich als Ingenieur verstanden habe
-
du hast vorhin zurecht gesagt, dass man vermutlich anstatt mit Bullshitting von Keywords
-
es sichtbar machen sollte, was da passiert. Den Ansatz fand ich richtig.
-
Im zweiten Satz fragte ich mich: was wären denn dann die Möglichkeiten
-
wir haben ein paar absurde Beispiele gesehen, wie das mal in der Presse herauskommt
-
du als jemand, der sich damit viel beschäftigt hat, was würdest du sagen,
-
was sind so die Dinge, mit denen man sich, mit denen sich die Szene beschäftigen sollte?
-
A: Ganz schwierig, ja. Ich glaube, es geht nur der Weg über die Politik.
-
Es ist ein politisches Anliegen zu sagen, dass die Methoden öffentlich gemacht werden müssen
-
dass sie gerechtfertigt werden müssen in Hinblick auf Vadilität, u.ä. Aber das ist ein politischer Weg.
-
Das heißt Lobbying da, wo es wehtut. Man muss zu den Parteien gehen, die die Macht haben
-
und man muss auch mit denen reden und die überzeugen. Es ist ein hartes Brot, aber wichtig.
-
Man kann das nicht mit technischen Mitteln lösen. Ich weiß, das ist eigentlich unser Ansatz, aber das reicht nicht.
-
E: OK, du hast die nächste Frage
-
F: Wir haben uns jetzt hier kollokationsbasierte Sachen angeschaut.
-
In wie weit kommen denn formale Grammatiken zum Einsatz, die auch die Satzsyntax berücksichtigen?
-
Schauen wir uns den Satz an „auf keinen Fall sind unsere Politiker als Verbrecher und Dilettanten zu sehen“
-
da wird man mit der Kollokationsanalyse schnell einen False positive haben, oder?
-
A: Der Trend geht eindeutig weg von formalen Grammatiken, hin zu großen Datenmengen.
-
Zu eher mehr Kontext angucken, stärkeres maschinelles Lernen auf größeren Corpora
-
und eher der Google-Ansatz … F: wie Google Translate, so ähnlich A: … genau
-
mit vielen Daten die Sache lösen. Und das ist für uns Linguisten natürlich total frustrierend.
-
F: ja, ich komme selbst aus der Computerlinguistik, deshalb frage ich A: ja, das dachte ich mir schon.
-
Aber ja, es ist so. Aber wir sind uns, denke ich einig, mit linguistischem Wissen kann man vieles besser machen.
-
E: mspro, du hattest vorhin signalisiert, als wolltest du noch fragen, hast du es dir anders überlegt?
-
– hat sich erledigt – alles klar, dann bist du als nächstes dran
-
F: Was mir noch einfiel: wie würdest du das bewerten,
-
wenn man eine Überlegung zu einer Theorie sprachlicher Bedeutung da mit hinein bringt?
-
Was der Staat ja prinzipiell macht ist, er schmeißt sein Gewaltmonopol in unsere Sprache rein
-
und macht Regelsysteme auf, in denen er nachher die Bedeutung von gewissen Aussagen festlegt
-
und sagt: das hier ist wahrscheinlich eine kriminelle Äußerung oder die eines Kriminellen
-
kann man schon beobachten, bzw. ich könnte mir vorstellen aus einer Sprechertheorie,
-
dass das Verwüstungen in der Sprache anrichtet, dass der Staat Einfluss auf die Bedeutung unseres Sprachgebrauchs nimmt.
-
A: Das ist eine spannende Hypothese zu sagen, dadurch dass der Staat die Definitionsmacht hier hat zu sagen,
-
wie eine sprachliche Handlung verstanden werden soll, dass dadurch eine Bedeutungsverschiebung stattfindet,
-
die ggf. tatsächlich im Sinne eines „Neusprech“ nur noch bestimmte Äußerungen ermöglicht
-
das wäre eine spannende Hypothese, die mal zu überprüfen wäre
-
F: ja, also wenn man eine ganz moderne Theorie so „freier Signifikation“ annimmt, dann …
-
A: … dann haben wir immer noch Macht dann. Immerhin, subversiv können wir sein!
-
Aber das ist eine interessante Frage. Ich glaube nicht, dass der Einfluss auf den Alltag schon so stark ist,
-
das glaube ich nicht, aber warten wir es ab.
-
E: Gut, du hast die nächste Frage
-
Du sprachst gerade von den großen Datenmengen, die Datenmengen werden immer größer
-
damit ja auch irgendwie die Erfolgsquote dieser Voraussagen,
-
typischerweise selbst wenn die Algorithmen nicht besser werden, wenn die Datenmenge größer ist, wird es irgendwie besser
-
Was wird denn passieren, wenn wir einmal so große Datenmengen haben und die Algorithmen sich dann zusätzlich verbessern,
-
dass wir fast keine false positives mehr haben. Wir werden das dann nicht mehr mitbekommen
-
und es werden nur noch die Leute tatsächlich … das Horrorszenario, das ich mir gerade vorstelle,
-
es werden tatsächlich nur noch die echten Terroristen verhaftet. Und dann? Wie lange dauert es noch, bis es so weit ist?
-
Ich glaube, wir müssen jetzt handeln, bevor es so weit kommt. Denn sonst wird der Kampf dagegen
-
und die Rechtfertigung, dagegen Aktionen zu machen, immer schwieriger. Wie ist da deine Einschätzung?
-
A: Ganz spannender Punkt, hab ich noch nicht darüber nachgedacht.
-
Als erstes bin ich skeptisch, dass es so gut sein könnte, aber es ist ein spannender Punkt, ja
-
wenn nur noch die Terroristen verhaftet werden … die echten … dann haben wir ein Problem, ja …
-
Gelächter, Applaus
-
(Einruf; wird nicht aufgegriffen)
E: Du bist als nächstes dran
-
F: Wenn du dir mal die Berichte von Jeremy Scahill – das wurde im Tagesspiegel kolpotiert – anguckst,
-
die werten ja nicht nur die linguistischen Beziehungen aus, sondern tatsächlich auch:
-
wer hat mit wem telefoniert, wer ist mit wem verwandt und – eine ganz gefährliche Beziehung ist eben:
-
„Vater ist Islamist”, auch wenn man ihn 16 Jahre nicht gesehen hat – das ist evtl. ziemlich tödlich
-
und es scheint so zu sein, dass die ganzen Drohnenangriffe in zwei Zuständen laufen
-
nämlich im militärischen, operativ aktiven Zustand und dass sie eine Liste abarbeiten, wenn sie
-
gerade nicht operativ benötigt werden, wo eine Metadatenbank von oben nach unten nach einem Scoring abgearbeitet wird
-
und dann ist das Linguistische, glaube ich, nicht das gefährlichste, wenn man die falsche Verwandtschaft hat
-
A: ist richtig. Wir haben uns nur einen kleinen Teilbereich angeschaut von Daten,
-
die aber natürlich sehr wertvoll sind, weil sie sehr viel tieferen Einblick in unser Leben geben
-
als andere Daten. Gerade Radikalität zu messen – wovon ich nicht weiß, ob es stattfindet, etwas, was wir selbst vielleicht gar nicht wissen –
-
aber die Metadaten sind sehr viel mächtiger, wenn es um so harte Fakten geht.
-
Da sind die Metadaten natürlich interessanter.
-
E: Du hast die nächste Frage
-
F: Ich stimme zu, dass das ganz super wäre, wenn wir das auf der politischen Ebene besser in den Griff bekämen,
-
aber mit einer üblichen pessimistischen Einstellung, gibt es nicht eigentlich schon jede Menge Beispiele,
-
dass Politiker einfach auf den Zug aufspringen und das ganz super finden.
-
„Ist doch eine tolle Methode, funktioniert doch großartig!” ?
-
A: Ja! Was gemacht werden kann wird gemacht. Der Vortrag parallel ist ja über den „tiefen Staat“
-
das wär dann zu überprüfen, ob wir nicht trotzdem zu Regularitäten kommen können, zu einer Gesetzgebung
-
kommen können, die zunächst bestimmte Dinge zunächst mal verbietet. Ich finde das immer noch ein Ziel,
-
das wir glaube ich teilen. Aber natürlich, der Zug fährt in eine andere Richtung.
-
Aber was bei Snowden so unglaublich ist, ist, dass er Dinge in das Licht der Öffentlichkeit zerrt,
-
aber sie müssen eben da sein! Solange es nur Gerüchte sind, kann man nichts machen,
-
– und Desinformation ist eine wichtige Strategie – sind wir ausgeliefert.
-
Aber sobald harte Fakten da sind, wird es interessant. Dann kann man darüber diskutieren
-
und an dem Punkt sind wir jetzt wenigstens mal. Mal sehen, ob wir da nochmal hinkommen.
-
E: Okay, die nächste Frage kommt aus der ersten Reihe
-
F: Eher eine Ergänzung: Du hast gesagt, „was machen wir, wenn wir alle Terroristen fangen können?“
-
Natürlich müssen wir uns dann immer noch wehren, natürlich gibt es dann immer noch keine Rechtfertigung,
-
denn es wird immer noch alles gesammelt und – welche Datenbank ist 100% sicher?!
-
Früher oder später kommen die Daten an die Öffentlichkeit! Will ich dann wirklich wissen,
-
was man über mich weiß? Will ich, dass andere wissen können?
-
Wir brauchen keine Rechtfertigung, um dagegen vorzugehen.
-
Selbst wenn man nur noch die Terroristen fangen kann … wenn alle Daten gesammelt werden …
-
Können wir nicht wollen!
-
A: Danke, zumal auch das Konzept „Terrorist“ etwas ist, was man gesellschaftlich diskutieren kann.
-
E: Noch eine Frage von da hinten. Ich würde sagen, die letzte Frage, weil die meisten schon aufbrechen
-
F: Kurze Frage zum Thema false positive. Mal ein Forum zu etwas wie Medizin oder Sterbebegleitung gegen-gescannt?
-
Auf die Themen schwarz-weiß, Negativität, und so? Thema Operation?
-
Einfach so im Ranking im Vergleich zu Fefe, donalphonso, usw. liegen würde?
-
A: Wäre interessant, habe ich nicht gemacht. Es gibt viel zu tun, viel zu rechnen
-
F: na einfach von der Idee her, könnte da ja auch relativ viel false positive auftreten, oder?
-
A: Klar … (durcheinander) … tschuldigung F: Rein aus dem Bauch heraus
-
ist so die Richtung mal so ein Ansatz, wenn man sagt, man möchte viel false positive aufdecken.
-
A: Ja, es ist ganz wichtig, dass wir die Entstehungskontexte und die Medien der Texte mit berücksichtigen müssten
-
das haben wir jetzt überhaupt nicht gemacht, wir haben so getan, als seien alle Texte gleich,
-
aber es ist natürlich nicht so. Wer sich mit der Thematik beschäftigt, merkt, dass Textsorten usw.
-
einen unglaublichen Einfluss darauf haben, auf was wir da eigentlich messen.
-
Deswegen hat die Fragestellerin völlig recht.
-
Aber es gibt natürlich Methoden, Textsorten zu erkennen.
-
E: Alles klar! Dann ganz vielen Dank nochmal an Josh und auch dass da noch so viel Zeit war…
-
subtitles created by c3subtitles.de