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33C3 Vorspannmusik
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Herald: Ich begrüße jetzt André Lampe.
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Applaus
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Er ist Laserphysiker, was ziemlich
großartig klingt, Wissenschaftskommunikator
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und erfolgreicher Science-Slammer. Und er
guckt heute mit uns auf die kleinen Dinge
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im Leben. Und obwohl es ein sehr großes
Bild ist, ist es nicht Big Picture,
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sondern Hochauflösungsmikroskopie. Es
geht um Bilder, Messergebnisse und wie sie
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zusammenhängen. Und wie unser Denken
eigentlich von Wahrnehmungen geprägt wird.
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Eine große Runde Applaus und los gehts!
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Applaus
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André Lampe: Dankeschön. Ja schönen
guten Morgen. Fangen wir direkt mal an.
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Erst mal zu mir: Warum stehe ich hier
überhaupt? Ich bin Physiker, der in die
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Biochemie gewechselt ist, um ein Mikroskop
zu bauen. Das habe ich neulich mal einer
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Comiczeichnerin erzählt und das hat
irgendwie eine halbe Stunde gedauert, was
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ich jetzt gerade in einem Satz
zusammengefasst habe. Und dabei ist dieses
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Bild entstanden. Das ist eine ganz, ganz
tolle Künstlerin, folgt Ihr auf Twitter
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und ich bedanke mich noch mal recht
herzlich für dieses großartige Bild, was
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sie gemacht hat. Ja also ich habe in der
Physik angefangen und habe dann irgendwie
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meinen Weg in die Biochemie gefunden und
angefangen, Mikroskope zu bauen. Der Talk
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heißt: "Es geht um die kleinen Dinge" und
jetzt gucken wir uns erst mal an, welche
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kleinen Dinge ich meine. Hier habe ich mal
ein Centstück mitgebracht. Und da drauf
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kann man so erkennen, da habe ich ein
kleines Stück Glas drauf gelegt, ein
-
Deckgläschen, auf dem Zellen angewachsen
sind. Das können wir so noch nicht
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erkennen, einfach so mit einer Kamera
fotografiert, da müssen wir schon unser
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erstes Mikroskop hernehmen und das wäre
ein Phasenkontrast-Mikroskop, und da sieht
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das erste Bild so aus. Da kann man so ein
bisschen auf der rechten Seite erkennen:
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Ja, da sind irgendwelche kleinen Flecken.
Links kann man noch die Rundung von dem
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Centstück erkennen. Damit man so ein
Gefühl für die Größe bekommt. Wenn ich
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da jetzt weiter reinzoome, mit 20-facher
Vergrößerung, da kann man schon ein
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bisschen mehr von den Zellen sehen, und
bei 40-facher Vergrößerung kann man
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tatsächlich die Kerne erkennen und auch
ein bisschen was von der Zellperipherie.
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Wenn man jetzt mehr Details erkennen
möchte, dann kann man nicht mehr
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Phasenkontrast-Mikroskopie machen, da muss
man Fluoreszenz machen. Man färbt Dinge
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in der Zelle an, beleuchtet sie dann,
nimmt dieses Licht auf und kann dann halt
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verschiedene Strukturen in der Zelle
farbig darstellen. Und wir bleiben bei
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derselben Vergrößerung wie bei der
40-fachen Phasenkontrast-Mikroskopie und
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wechseln zur Fluoreszenz. Und da fängt es
dann irgendwie an, wirklich schöne Bilder
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zu liefern, weswegen ich auch irgendwie
dieses Feld sehr, sehr liebe. Und wenn wir
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da jetzt in so eine Zelle noch mal ein
Stück weiter reinzoomen, links bisschen
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Übersichtsbild und rechts schon eine
Teilansicht von einer Zelle. Dann kann
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man irgendwie sehen, ja, okay, da ist
eine Menge los in so welchen Dingern. Und
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wenn ich da jetzt noch weiter reingehe,
und zwar so weit, dass ich wirklich nur
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interne Zellstrukturen mir angucke, dann
wird's irgendwie.. hmmm.. verschwommene
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Spaghetti. Bevor ich erkläre, warum die
verschwommen sind: Was sind das überhaupt
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für Spaghetti? Das, was ich da angefärbt
habe, sind Mikrotubuli. Die sind ein
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wichtiger Teil vom Zytoskelett, also vom
Skelett der Zelle, damit sie ihre Form
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bewahren kann. Und die sind aus Proteinen
aufgebaut, das ist so ein Ring aus 13
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Unterstrukturen, die wie so eine
Wendeltreppe nach oben gehen. Und der
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Durchmesser von den Dingern ist 25
Nanometer. Jetzt kann man allerdings auf
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so einem Mikroskopiebild, was auf der
rechten Seite ist, erkennen: Ja, wirklich
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25 Nanometer sind die nicht, wenn man sich
den Messbalken, den Scale Bar, anguckt,
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der ist 1 Mikrometer, das passt irgendwie
nicht. Die sind deutlich dicker auf dem
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Mikroskop dargestellt. Und das liegt
leider nicht irgendwie an einem Mangel an
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Vergrößerung oder so, sondern da spielt
uns die Physik ein Schnüppchen. Verdammte
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Physik! Der ein oder andere hat vielleicht
schon mal von einer Beugungsgrenze
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gehört. Die hat Ernst Abbe ausgetüftelt,
1873, wenn mich nicht alles täuscht. Aber
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viel wichtiger für die
Fluoreszenzmikroskopie ist der junge Mann
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da oben: Das ist Baron Rayleigh. Äh,
Baron Rayleigh ... ja, ich glaube schon.
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Er hat auf jeden Fall sich das
Rayleigh-Kriterium ausgedacht und das war
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ein Kriterium, wann man zwei punktförmige
Lichtquellen noch so gerade voneinander
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trennen kann, was der minimale Abstand
ist. Und der ist für
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Fluoreszenzmikroskopie, weil die ganzen
Farbstoffe, die wir benutzen, die uns
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unsere schönen bunten Markierungen
machen, sind quasi punktförmige
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Lichtquellen. Das ist bei uns 250
Nanometer. Kleiner können wir keine
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Strukturen auflösen. Leider. Auf jeden
Fall nicht mit normaler
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Fluoreszenzmikroskopie. Man kann diese
Beugungsgrenze jetzt allerdings ein
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bisschen austricksen. Da gibt es viele
Ansätze für, aber there is no free
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lunch. Das heißt, man handelt sich andere
Probleme ein, wenn man die Beugungsgrenze
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austrickst. Drei hab ich mal mitgebracht:
Das eine ist die strukturierte Beleuchtung
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oder Structured Illumination Microscopy,
kurz SIM. Dann Stimulierte
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Emissionsverarmung, STED. Und
Einzelmokül-Lokalisationstechniken, für
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die letzten beiden, stimulierte
Emissionsverarmung und
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Einzelmolekkül-Lokalisationstechniken,
gab es 2014 den Nobelpreis in Chemie. Für
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die strukturierte Beleuchtung leider
nicht. Was dahinter steckt, wie die die
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Beugungsgrenze austricksen, das sind sehr
unterschiedliche Herangehensweisen. SIM
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macht das mit Fourier-Transformationen,
STED schafft das mit Lasertechnik, das
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heißt, die machen direkt etwas mit dem
Licht, was auf die Probe fällt. Und bei
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der Lokalisationsmikroskopie, da wird das
über massenhaftes Anfitten von einzelnen
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Signalen gemacht. Deswegen: STED ist eine
total faszinierende Technik, aber ein
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bisschen langweilig für unseren
Kontext hier, weil SIM und die
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Lokalisationsmikroskopie braucht sehr viel
Rechenleistung und gute Programme, die
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dahinter stecken und darüber möchte ich
heute sprechen. Und ich fange mit SIM an.
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Erst mal die Strukturierte Beleuchtung
funktioniert auf, basierend auf dem
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Moiré-Effekt oder Moiré-Pattern. Da
links kann man sehen, wenn man zwei Gitter
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hat und die nebeneinander verschiebt, dann
entstehen lustige Muster. Das kennt man
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vielleicht auch von einer Autobahn, wenn
man unter einer Autobahnbrücke
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langfährt und sich die beiden Geländer
gegeneinander verschieben. Dann entstehen
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auch solche interessanten Muster. Wer
jetzt auf der rechten Seite noch nicht so
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richtig viel erkennt, fangt mal an, Euren
Kopf zu schütteln. Kann man da was
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erkennen? Ich hoffe schon, ich hab da oben
noch was Kleines: Man sollte einen Mensch
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in einem roten Hoodie sehen. Das basiert
auch auf diesem Moiré-Effekt. Das
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irritiert so. Schüttelt Ihr den
Kopf oder seht Ihr nichts?
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Lachen
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Ja, sehr schön! Okay. Das hat also
funktioniert. Also man kann mit diesen
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Moiré-Pattern tatsächlich verborgene
Dinge sichtbar machen. Und das benutzen
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wir auch in der Mikroskopie. Wir nehmen
ein Gitter und beleuchten damit quasi.
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Also wir projizieren ein Gitter mit
unserem Anregungslicht in unsere Probe
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rein, verschieben dieses Gitter, drehen es
um 60°, verschieben es noch ein paar Mal,
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drehen es wieder um 60° und daraus machen
wir Fourier-Transformationen, aus diesen
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Rohdaten. Die sehen dann so pillenförmig
aus. Wenn man die alle übereinander legt,
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dann entsteht so eine schöne Blume.
Da fragt man sich jetzt:
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Fourier-Transformation? Hä? Also das ist
einfach nur eine Transformation vom Bild-
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in den Frequenzraum. Das heißt, außen
liegen die kleinen Frequenzen, die kleinen
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Bildunterschiede, kleine
Helligkeitsunterschiede, und in der Mitte
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die großen. Und was hier jetzt dabei
rauskommt, sind die lustigen
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Blütenblätter außen. In der Mitte
dieser Kreis, das wäre ein normales
-
Mikroskopiebild. Und SIM, diese
Verschiebung und Rotation, führen dazu,
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dass wir außen ein bisschen mehr
Informationen aus dem Bild herauskriegen.
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Und dann wird mit dieser Technik das
Ergebnis daraus. Und da kann man schon
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ziemlich deutlich sehen, dass da
tatsächlich mehr Informationen aus so
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einem Bild herausgezogen wurden. Einfach
nur, weil wir ein paar Mal hin- und
-
hergeschoben haben und rotiert haben, also
mehrere Bilder aufgenommen haben als nur
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eins. Jetzt hab ich da noch ... Ach ja,
genau ... Wie es funktioniert. Wir nehmen
-
Rohdaten, diese Verschiebungen und
Rotationen, und stecken das in eine
-
Software rein. Hier zum Beispiel FairSIM.
Das ist eine offene, freie Software, wer
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Bock hat, geht mal auf Github und guckt
Euch das an. Das ist ein Kumpel von mir,
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mit dem ich studiert hab an der Uni
Bielefeld ... ja ... Ah, keine Reaktion.
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Ist ja noch früh.
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Gelächter
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Die haben eine freie Software geschrieben
und es gibt für SIM, gibt es größtenteils
-
nur Software von Mikroskopieherstellern,
die das mit ihrem Gerät verkaufen, ja.
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„Hier.“ Und dann ist das eine Black Box.
Und die haben jetzt sich das mal
-
vorgeknöpft und eine offene Software
daraus gemacht, die, wenn jetzt dann
-
demnächst, im Februar glaube ich, das
nächste Paper raus kommt, was auch Open
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Access sein wird, wo sie auf GPUs rechnen,
werden sie jede kommerziell verfügbare
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Software schlagen.
Was ich irgendwie sehr gut finde.
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Applaus
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Und zwar kommerzielle Software braucht für
ein Bild zwei Minuten; die: 30 Millisekunden.
-
Applaus
-
Das ... Genau. Was das Schöne an dieser
Technik ist aber auch: Man kann die
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Rohdaten nehmen und vielleicht kommt
irgendwer darauf: Ey, wir könnten das
-
vielleicht noch viel besser machen.
Vielleicht ist dieses Gitter nicht eine
-
perfekte Sinuswelle und wir haben eine
Korrektur dafür gebastelt und dann haben
-
wir eine bessere Software, eine andere
Software, in die wir das noch mal
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reinstecken können und dann wird unser
Bild noch besser. Rohdaten sind geil! Wenn
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Ihr eins mitnehmt, dann nehmt „Rohdaten
sind geil“ mit, okay? Ich hab hier noch
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mal ein kleines Beispiel mitgebracht.
Das ist eine SIM-Aufnahme und
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Lokalisationsmikroskopieaufnahmen von
Leberzellen. Und tatsächlich wurde
-
festgestellt, dass man in der Diagnostik,
also tatsächlich auf der Anwendungsseite,
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da wo es relativ schnell gehen muss,
tatsächlich einen Vorteil mit
-
Hochauflösung hat für bestimmte
Krankheiten, weil die Poren in Leberzellen
-
die perfekte Größe haben, um das mit
Hochauflösung zu untersuchen, wo man
-
sonst längere Laborarbeit tun musste. Das
ist aus einem Paper, was auch Open Access
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ist, das Video könnt Ihr Euch auch online
angucken. Tut das doch mal. Von meiner
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lieben Kollegin Viola Mönkemöller.
Genau. So, jetzt gehts weiter zu der
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Lokalisationsmikroskopie. Da hab ich drauf
gearbeitet, da hab ich meine Doktorarbeit
-
drin geschrieben. Die Technik heißt
Direct Stochastic Optical Reconstruction
-
Microscopy. Oder kurz: dSTORM. Find ich
schön! Und es geht im Prinzip um Blinken.
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Wir schütten eine Chemikalie drauf, also
photochemisch klären wir das, dass die
-
ganzen Farbstoffe, die sich auf den
Strukturen befinden, keine Lust mehr
-
haben. Einer von 2000 ist mal an. Aber die
meisten sind in einem Aus-Zustand. Und
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wenn man sich das dann auf einem Mikroskop
anguckt, dann sieht das so aus. Am Anfang
-
dreh ich den Laser ein bisschen auf, also
dafür brauch ich dann tatsächlich auch
-
einen Laser. Und dann gehen langsam alle
aus. Und dann fängt so einzelnes Blinken
-
an. Und diese Signale sind tatsächlich
Signale von einzelnen Molekülen. Die so
-
punktförmig sind. Und wenn ich diese
Signale jetzt aufzeichne, so 10-20000
-
Bilder nehm ich davon, als Rohdaten. Und
dann wird aus so einem verschwommenen
-
Bildchen da so ein Bild, wenn ich das in
die richtige Software, RapidSTORM oder
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ThunderSTORM, sehr kreative Namen,
übrigens auch freie Software, kann man
-
sich runterladen, einfach nach googlen mit
Lokalisationssoftware hinten dran, weil
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ThunderSTORM, da kommt man auf andere
Suchergebnisse, hab ich festgestellt. Aber
-
auf jeden Fall kann man, wenn man das
rekonstruiert, so wie hier, dann erkennen:
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Ah, das ist nicht ein Mikrotubuli, sondern
das sind in der Tat zwei. Und wenn man das
-
auswertet, man kann die tatsächlich
auseinanderhalten. Was den Biologen in mir
-
sehr, sehr gefreut hat. Aber was auch
irgendwie ... naja ... ist ziemlich
-
deutlich, dass das eine Auflösungs-
verbesserung ist. Wie das Ganze
-
funktioniert, habe ich mal ... herzlichen
Dank an Ricardo Henriques, der dieses
-
tolle Video zusammengeklöppelt hat. Wenn
man das Blinken vom Eiffelturm aufzeichnet
-
mit sehr, sehr vielen Bildern, dann fängt
man an, erst mal quasi die Signale
-
zusammenzusuchen, genau so ist es auch in
der Zelle, und dann rekonstruiert man das
-
Bild Pünktchen für Pünktchen für
Pünktchen. Diese gefundenen Signale sind
-
immer noch beugungsbegrenzt, also
verschmiert und unscharf. Aber wenn man
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das so einzeln macht, weiß man, dass es
eine Punktquelle ist und dann hängt die
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Auflösung nur noch von der Anzahl der
Photonen ab und nicht mehr von den
-
Begrenzungen, die wir mit unserer Optik
haben. Und deswegen wird dadurch die
-
Auflösung deutlich besser. Wenn man mehr
Farben machen will, dann hat man auch ein
-
bisschen Probleme damit. Also wir
bleiben thematisch auch in Frankreich.
-
Chromatische Abberation führt dazu, dass
man so eine Verschmierung hat. Wenn man
-
einen weißen Lichtstrahl nimmt, dann wird
der von rot über weiß nach blau
-
verschmiert. Das nennt man chromatische
Abberation. Das muss man normalerweise
-
korrigieren. Mit Registrierung. Das heißt
also, man nimmt die beiden Bilder und
-
versucht sie wieder übereinander zu
legen. Aber so eine Registrierung ist
-
niemals perfekt und man baut dabei Fehler
ein. Ich hab in meiner Doktorarbeit eine
-
Technik entwickelt, die haben wir Spectral
Demixing dSTORM genannt oder SD-dSTORM, da
-
hab ich jetzt leider keine Zeit zu, genau
zu erklären, wie das geht. Aber wir
-
machen Farbe aus Rohdaten. Das kann man
sich auch angucken, wie die Software
-
funktioniert. Rohdaten sind geil, ja? Noch
mal! Und hier hab ich dann noch mal ein
-
paar Beispiele davon mitgebracht, wie das
dann aussieht. Wir können damit nicht nur
-
zwei Farben, sondern auch
3D-Rekonstruktion machen. Das sieht jetzt
-
alles so ein bisschen zusammengeklöppelt
aus, so ein bisschen verpixelt. Aber
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tatsächlich sind wir in einer so hohen
Auflösung, das glaubt man fast nicht. Und
-
da Ihr mir das fast nicht glaubt, will ich
Euch mal einen kleinen Größenvergleich
-
geben. Am Anfang sind wir ja vom Cent nach
unten gegangen. Den hab ich jetzt noch mal
-
mitgenommen. Und dieses Vesikel, diese
kleine Kugel, die ich eben auf der rechten
-
Seite hatte, die hat einen Durchmesser von
150 Nanometer, was wirklich nicht viel
-
ist. Und so ein Centstück hat einen
Durchmesser von 15 Millimeter. Wenn wir
-
uns jetzt mal vorstellen, dass so ein
Vesikel, 150 Nanometer, eigentlich ein
-
Stecknadelkopf ist, der 3 Millimeter
Durchmesser hat, dann müsste zum
-
Vergleich das Centstück eine Größe von
300 Meter haben oder drei Fußballfelder.
-
Und zur Erinnerung von einem Bild vom
Anfang: Diese Stecknadelköpfe oder
-
Vesikel wären diese grünen, ver-
schwommenen Pünktchen, die man am
-
Anfang in der normalen Fluoreszenz-
mikroskopie gesehen hat. Das
-
heißt, wir sind schon echt ziemlich gut
dabei, mehr Details aus diesen Messdaten
-
rauszuholen. Das führt dazu, dass es
wahrscheinlich eine gute Idee ist,
-
Mikroskope selber zu bauen. Weil so ‘n
Spectral Demixing dSTORM, SD-dSTORM, gab
-
es nicht. Hier hab ich mal ein Timelapse
mitgebracht, wie wir unser tolles
-
Mikroskop, was wir zusammengebastelt
haben, gerade umziehen in einen neuen
-
Raum. Manche Leute sagen, besonders so in
den Lebenswissenschaften: „Do it
-
yourself, Hacking, Tinkering, DIYbio
tut erschrocken
-
das macht man doch nicht! Habt Ihr nicht
genug Geld, dass Ihr Euch das bestellen
-
könnt?“ Und ich sag: Basteln ist
Wissenschaft! Und Wissenschaft ist Basteln!
-
Applaus
-
Das gehört dazu! Sonst gibt's keinen
Fortschritt oder sonst hätten wir diese
-
tollen Techniken nicht. Viele dieser Dinge
sind 2006 bis 2008 überhaupt erst
-
erfunden worden, weil es ein paar
bekloppte Physiker gab, die mit Biologen
-
sich zusammengetan haben und überlegt
haben: Hey, wie können wir die Auflösung
-
besser machen? Also ich kann das nicht
verstehen und jeder, der das denkt, sollte
-
vielleicht noch mal kurz drüber nach-
denken und mir jetzt weiter zuhören.
-
Dieses Mikroskop-selber-Basteln
funktioniert, weil es da auch eine offene
-
Softwarelösung gibt, nämlich µManager,
basiert auf ImageJ, ist nicht wirklich
-
wichtig, was ImageJ ist, ist eine tolle
Sache, die Biologen gerne benutzen für
-
Bildauswertung. Aber µManager ist
großartig. Damit kann man wirklich die
-
modernsten Mikroskope steuern, unser
SD-dSTORM hat zwanzig Geräte von 12
-
verschiedenen Herstellern, die laufen alle
über diese Software. Die wurden da
-
erkannt, wenn irgendjemand ein neues
Gerät hat und sagt, ah da gibt’s keinen
-
Treiber für, dann schreibt er den, knallt
das in die µManager- Community und dann
-
können das alle benutzen. Also
großartig. Aber was auch cool ist: Dieses
-
Bild hier, das ist ein Bild von meinem
12-Euro-Mikroskop, was ich hier auch
-
mitgebracht habe. Das heißt, die
Software, die die modernsten Mikroskope
-
ansteuern kann, kann auch das
12-Euro-Teil, was man bei dem
-
Onlineversandhändler seines Vertrauens
bestellt, ansteuern und damit tolle Sachen
-
machen. Übrigens Arduino auch. Also wenn
man sich seinen eigenen Mikroskoptisch
-
basteln will: geht! Guckt Euch das Ding
an. Es gibt so ein paar Leute, die
-
dachten: Hey, Selber bauen, das können wir
doch auf die Spitze treiben! Ein Artikel
-
wäre: A Blueprint For Cost-Efficient
Localisation Microscopy. Und wenn man sich
-
das anguckt, so Lokalisationsmikroskope
kriegt man von einem kommerziellen
-
Hersteller für 800.000 Euro. Die können
dann zwei Farben und 25 Nanometer
-
Auflösung. Man kann das auch bauen für
20.000 mit zwei Farben, mit 40 Nanometer.
-
Und es ist wichtig, dass wir solche
Überlegungen machen. Weil unsere Unis
-
können dann sagen: Hey, wir können
Sachen von der Forschungsgrenze auch schon
-
Leuten im Studium anbieten, dass sie da
mal einen Praktikumsversuch dran machen
-
können. Aber was das heißt für Zweit-
oder Drittweltländer, wo es vielleicht
-
auch mal eine Universität irgendwo gibt,
die Forschung machen wollen, ich glaub,
-
ich muss das nicht weiter unterstreichen,
wenn man sich die Zahlen anguckt. Dasselbe
-
gilt auch für SIM. FairSIM habe ich eben
schon drüber gesprochen, FastSIM ist so
-
eine Idee, wie man relativ günstig auch
ein Structured Illumation Microscope
-
aufbaut. Da hat man dann so, wenn man sich
das Kommerzielle anguckt, die kosten
-
ungefähr eine Million, so ein
kommerzielles SIM-Mikroskop, kann vier
-
Farben, braucht für eine
Bildrekonstruktion zwei Minuten. Oder man
-
nimmt die offene, freie Software und kauft
sich seine Teile selber zusammen mit nicht
-
ganz so, ist halt nicht ganz so schön und
mit abwischbaren Oberflächen und so
-
weiter, ja? Aber deutlich günstiger, 25
Kilo-Euro, drei Farben und 30
-
Millisekunden mit FairSIM,
was ich großartig finde.
-
Applaus
-
Der Applaus für alle Leute, die in diesem
Gebiet arbeiten. Also ich geb das total
-
gerne weiter. Ich treffe die auch bald
wieder in zwei, drei Wochen. Wenn sie
-
nicht auch gerade zugucken. Hallo! Warum
spielen so wenige mit Mikroskopen? Wenn
-
man in Lebenswissenschaften unterwegs ist,
also die Menschen, die in den
-
Lebenswissenschaften forschen, kümmern
sich meistens erst um ihr Experiment, ihre
-
Probe, um das Stück kleine Leben, die
Zellkultur, Zelle, die man da hat, die man
-
drei Wochen hegt und pflegt, bis man damit
ein Experiment macht. Da hat man irgendwie
-
den Kopf voll. Manchmal hat man auch
ganz andere Ideen, die gar nichts mit
-
Bildauswertung oder mit Mikroskopen zu tun
haben. Zum Beispiel sich eine Banane in
-
den Kopf zu stecken oder so. Das
funktioniert alles etwas langsamer. Dieser
-
ganze Gedanke von Open Data, Open Source,
dass wir die Software frei zugänglich
-
machen. Aber ich merke immer mehr, dass es
anders eigentlich nicht geht. Und was ich
-
erzählen will, ist: Es geht hier weniger
um Bilder bei der
-
Hochauflösungsmikroskopie, sondern es
geht um Daten. Und es geht darum, das
-
alles offen zu machen. Weil wir brauchen
gute Leute, die viel besser Software
-
schreiben können als wir das tun.
Ich bin Physiker! Mein Gott, ja? Also
-
Programmieren ist für mich so Hammer und
Meißel, ja? Also da kommt dann immer nur
-
eine Steinskulptur raus, obwohl es
vielleicht ein Gemälde sein soll. Blöder
-
Vergleich, lassen wir das. Zusammen-
fassung: Ich habe Euch was von
-
einer Beugungsgrenze erzählt, wie sie uns
Ärger bereitet, ich hab Euch gesagt, wie
-
bessere Rechner, bessere Softwarekultur,
aber auch moderne Kameras und im
-
Allgemeinen bessere Technik dazu führt,
dass wir Hochauflöungstechniken wie SIM
-
und dSTORM haben und dass wir günstige
Eigenbauten deswegen auch erstellen
-
können. Es geht hauptsächlich um die
Daten. Man muss Mikroskopie als
-
Datensammlung begreifen und nicht
zwangsläufig als etwas, was Bilder macht.
-
Rohdaten sind geil! Zum dritten Mal.
Ich hoffe, jetzt sitzt es. Und wir
-
Wissenschaftler sind, was das angeht, ein
bisschen langsam. Es gibt relativ viele,
-
die angefangen haben, ihre Software offen
rauszugeben, die immer mehr Open Access
-
publizieren, die immer mehr Daten auch ins
Internet stellen. Das muss noch mehr
-
werden. Habt Geduld mit uns Wissen-
schaftlern. Aber es wird immer mehr
-
Open Science und dann kann jeder
mitspielen. Und ich lade jeden herzlich
-
ein, der ein bisschen Liebe für
Bildrekonstruktion und Programmieren in
-
der Richtung hat, sich die Sachen, die ich
heute vorgestellt habe, mal anzugucken.
-
Vielleicht habt Ihr eine coole Idee, auf
die wir in unseren Laboren gar nicht
-
gekommen sind. Dann bleibt wir wohl nichts
Anderes zu sagen als: Herzlichen Dank
-
fürs Zuhören. Ich treib mich rum an einem
kleinen Assembly, Science,
-
Hacking & Communication, das ist
beim Sendezentrum an der Garderobe.
-
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!
-
Applaus
-
Herald: Danke noch mal für den Extraapplaus
für Open Science, die Technikgeschichte und
-
Wissenschaftsgeschichte, wie alles
zusammenhängt. Wir werden Zeit haben für
-
vier Fragen. Signal Angel, gibt’s was aus
dem Internet vielleicht? Leider nein.
-
Hier links und rechts sind die Mikrofone.
Ich rufe auf, wir starten mit Dir.
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André: Gibst Du mir ... Du kannst sofort
Deine Frage stellen. Eine Sache wollte ich
-
noch sagen. Ich hab hier gerade µManager
laufen auf diesem crappy 12 Euro ...
-
da hab ich ein Centstück drunter und
selbst mit 12 Euro ist eine Vergrößerung
-
ziemlich gut möglich, die einen schon
bisschen beeindruckt. Verdammt, wo ist der
-
Stern? Ah, da sieht man eine Spitze. Ja,
Software, die teure Mikroskope treibt,
-
kann auch 12 Euro treiben. Also guckt Euch
das an. Okay, jetzt bitte, Deine Frage.
-
Frage: So eine simple Frage für meine
Verhältnisse: Du hast gesagt, dass Du
-
mehrere Fotos machen musst, und dann packst
Du die alle zusammen, und dann hast Du ein
-
Gesamtbild. Was passiert, wenn die Dinge
sich bewegen unter Deinem Mikroskop?
-
André: Das ist, also ... Wichtige Frage.
Wenn man sich irgendwelche Dynamiken in der
-
Biologie angucken muss, muss man natürlich
zügig die Bilder machen. Mit SIM, ich hab
-
ja eben so am Anfang gesagt, wenn man
Hochauflösung macht, handelt man sich ganz
-
andere Probleme ein. Wenn man diese
strukturierte Beleuchtung macht, dann macht
-
man 15 Bilder. Also fünf Verschiebungen,
eine Rotation, fünf Verschiebungen,
-
eine Rotation, fünf Verschiebungen.
Wenn man es schafft, diese 15 Bilder
-
schnell genug zu machen, ich sag mal
innerhalb von 20 Millisekunden, und genug
-
Licht da raus bekommt, dann hat man, wenn
man das schnell rekonstruieren kann, hat
-
man die Möglichkeit, daraus tatsächlich
Dynamiken in der Biologie zu beobachten.
-
Wenn ich 20.000 Bilder machen muss, dann
bin ich jetzt nicht so in einer Lage, sehr,
-
sehr schnelle Prozesse zu beobachten. Aber
ich sag mal mit modernen CMOS-Kameras gibt
-
es schon so die ersten Versuche, diese
Lokalisationsmikroskopie zu machen. Man
-
nimmt in einem Burst 1000 Bilder auf und
rekonstruiert dann und dann hat man pro
-
Sekunde vier Bilder. Damit kann man
- hochaufgelöste - , damit kann man schon
-
anfangen, langsame Dynamiken sich
anzugucken. Aber ja. Im Prinzip sind diese
-
Mikroskopietechniken, besonders die
Lokalisierungsmikroskopie: Man tauscht
-
Auflösung gegen Zeit. Das heißt das, was
man im Raum besser auflöst, verliert man in
-
der Messzeit. Also für so ein Zweifarbenbild,
was da so gedreht hat, das hat so zehn
-
Minuten gebraucht, um das Bild zu machen.
-
Herald: Okay, bitte hinten an der Vier.
-
Frage: Ich hab eine Frage. Wie willste
denn bei selbstgebauten Mikroskopen
-
Reproduzierbarkeit von Ergebnissen machen?
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André: Man kann ja ... Eigentlich ist es so:
Selbst die kommerziell Gebauten sind jetzt
-
ja nicht zwangsläufig das, was so ein
Standardgerät ist, ja? Also wenn ich da
-
beim Selbstgebauten, okay, das hat
vielleicht eine Seriennummer,
-
aber die ist dann 3. Aber ähm ...
-
Frage: Du hast Optiken, die sind schon im
stärkeren Maße standardisiert, als wenn Du
-
irgendwas selber zusammenklebst.
-
André: Nee, also so selber zusammenklebst ...
Sagen wir es mal so: Warum diese Sachen,
-
die ich da vorgestellt habe, immer noch so
im 20.000-Euro-Bereich liegen, ist: Man
-
muss ein gutes Objektiv nehmen. Und da
nimmt man ein Standardobjektiv und das
-
ist das Einzige daran, wo ’s dran hängt
und womit es steht und fällt. Und Kamera
-
und alle Optik dazwischen und so, da hat
man, da benutzt man auch die sagen wir mal
-
die normalen Fehlerstandards und dann legt
man natürlich erst mal, wenn man ein
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Mikroskop gebaut hat, charakterisiert man
seinen Aufbau, macht Testmessungen und
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dann funktioniert es. Dann sind die Dinger
reproduzierbar. Aber die liefern tatsächlich
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überraschend gute Ergebnisse. Also bei manchen
Sachen denkste so: Oh, zusammengebaut,
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dann gucken wir mal ... Hm! Ach, sieht ja
aus wie ein richtiges Mikroskop. Aber ist
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ja eigentlich auch ein richtiges Mikroskop.
Man darf nicht so viel Angst davor haben,
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irgendwie Sachen selber zu basteln.
Vernünftige Testmessungen, dann führt das
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auch zur Reproduzierbarkeit. Aber das gilt
auch für die kommerziellen Systeme: Wenn
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die nicht nachweisen, dass sie stabil
sind, dann ... schulterzuck
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Beantwortet das Deine Frage?
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Herald: Hier vorne in Blau.
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Frage: Es gibt da verschiedene Techniken,
wie schon versucht wurde, mit konventionellen
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Mikroskopen in Anführungsstrichen das
Auflösungslimit zu erhöhen. Emulsion oder
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andere Wellenlängen benutzen. Ich hab
gesehen, Ihr benutzt hauptsächlich ...
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Also war das tatsächlich grün oder war das
nur eingefärbt? Und gibt es da schon
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Versuche, das jetzt mit UV oder mit
vielleicht Extrem-UV zu machen und vielleicht
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auch mit Emulsionen, dass man dann halt
noch mal die Auflösung, also ich weiß
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nicht, was, womit diese 150 Nanometer
hinbekommen wurden. Ob Ihr da halt, ob es
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da auch in die Richtung Fortschritte gibt?
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André: Ähm die Wellenlänge hilft Dir
nicht wirklich viel. Also das so auf
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konventionelle Art und Weise zu machen.
Weil sagen wir mal: Wenn man jetzt überlegt,
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okay, ich könnte an der Wellenlänge
schrauben, damit ich eine bessere Auflösung
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habe. Weswegen will ich das tun? Damit ich
keine Zeit verschwende, wahrscheinlich.
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Also weil ich mir Leben angucken will.
Wenn ich mit harter UV-Strahlung auf lebende
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Zellen ... Das geht relativ nur einen
sehr kurzen Zeitraum gut. Beziehungsweise
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wenn eine Zelle in der Lage ist, relativ
schnell zu migrieren, dann läuft die vor
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dem Laser auch weg.
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Lachen
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Kein Witz! Also die kann
man jagen. Das ist ...
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Lachen
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Ey, wir müssen auch mal
Spaß im Labor haben!
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Lachen, Applaus
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Also Wellenlängenspielerei, da hilft jetzt
nichts zwangsläufig, weil bei SIM ist das
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so ein bisschen, dass man da gerne mal mit
405 Nanometer benutzt, das ist so der
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bestaufgelöste Kanal, wo man das Gitter am
engsten machen kann. Aber richtig in den
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UV-Bereich geht man jetzt nicht rein. Es
gibt für Standardmikroskope noch andere
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Ansätze, zum Beispiel Confocal- oder
Deconvolution-Mikroskopie, wo man dann
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halt im Nachheinein halt auch so ein paar
Sachen rausrechnet. Aber wenn man wirklich
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so auf diese Größen kommen will ... Bei
dieser 150-Nanometer-Kugel, bei diesem
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Vesikel, war’s halt so: Wenn man da genau
hinguckt, dann kann man auch sehen, das
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Ding ist hohl innen drin, das heißt ich
hab also Strukturen, die deutlich kleiner
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sind, die ich damit auflöse, und das
machen wir mit rotem Licht. Also wir haben
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das mit 643 Nanometer geimaget. Das heißt
also, da ist die Wellenlänge gar nicht so
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wichtig. Es geht darum, dass möglichst
viele Photonen rauskommen. Davon hängt in
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dem Fall unsere Auflösung ab.
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Herald: Okay. Letzte Frage aus dem
Internet. Der Signal Angel sitzt dort.
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Signal Angel: Das Internet hat die Frage
nach der Größe, die so ein Mikroskop für
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25 Nanometer Auflösung haben muss. Ich
würde das ganz gerne in eigener Sache
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erweiteren: Wie verhalten sich denn so
Größe und Komplexität zwischen den
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Kommerziellen und einem Selbstbau?
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André: Sagen wir’s mal so: Das sind so
zwei Seiten einer Medaille. Wenn ich ein
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kommmerzielles Mikroskop da stehen habe,
die verkaufen so ein Mikro ... die dürfen
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so ein Mikroskop gar nicht verkaufen, wenn
Du theoretisch in der Lage bist, durch die
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Okulare durchzugucken und drei Laser
anzumachen, die auf die Probe scheinen.
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Macht total Sinn, dass man das nicht darf,
ja? Weil ansonsten ... man hat da halt nur
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zwei Augen, die kann man, das ist so ein
bisschen kompliziert. Beziehungsweise man
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macht dann auch die Geräte etwas größer,
weil sie temperaturstabil sein sollen, weil
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es auch eine Wertigkeit haben soll, ja,
beziehungsweise man möchte in der Fertigung
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auch immer die Standardkästen benutzen. Bei
Eigenbaumikroskopen hab ich den Vorteil:
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Wofür brauch ich Okulare, wenn ich weiß,
ich will mit dem Ding nur Hochauflösung
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machen? Ich muss da gar nicht durchgucken,
ich hab meine Beleuchtung perfekt auf
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meine Kamera abgestellt, ich guck immer
auf den Monitor. Erstens Lasersicherheit
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total super, weil dann komm ich gar nicht
in die Versuchung, durchzugucken und mich
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Laserlicht auszusetzen. Dann seh ich’s
immer nur auf der Kamera. Aber
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dementsprechend sind die Philosophien, wie
man sowas selber baut und aufbaut,
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vollkommen andere. Man kann sich da irgendwo
in der Mitte annähern, aber tatsächlich das,
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woran man sehr viel Geld spart, sind so
große Verpackungen, sehr schwere stabile
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Stative, wo man dann viele Möglichkeiten
hat, Filter einzusetzen und so weiter und
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so fort. Wo man einfach nur einen Filter
reinklickt, den dreht, die Software erkennt
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den und dann klickt man auf drei Dinge ...
Bei einem Selbstgebauten ist es dann halt
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so, da muss man eine Schraube lösen, muss
den reinfummeln in eine Halterung, muss
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dann wieder gucken, ob der Strahlengang
passt und so. Das ist eventuell ein bisschen
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aufwendiger und nicht wirklich schön und
user-friendly. Aber da findet man immer
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Lösungen. Natürlich ist in diesen hohen
Kosten auch Maintenance und Wartung und
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so ein bisschen mit drin und natürlich hat
man da eine Garantie, die man beim
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Selbstbau nicht hat. Definitiv. Ändert
nichts an dem horrenden Preisunterschied.
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Herald: Okay. Ganz vielen Dank, André, für
Deinen tollen Vortrag. Wer sich für Physik
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interessiert: Es geht hier gleich auch
weiter mit dem CERN und Big Data, Physics
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und Computing. Noch mal einen
großen Applaus für Dich.
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Applaus
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Abspannmusik
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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