WEBVTT 00:00:00.000 --> 00:00:13.500 33C3 Vorspannmusik 00:00:13.500 --> 00:00:18.010 Herald: Ich begrüße jetzt André Lampe. 00:00:18.010 --> 00:00:23.730 Applaus 00:00:23.730 --> 00:00:27.540 Er ist Laserphysiker, was ziemlich großartig klingt, Wissenschaftskommunikator 00:00:27.540 --> 00:00:32.080 und erfolgreicher Science-Slammer. Und er guckt heute mit uns auf die kleinen Dinge 00:00:32.080 --> 00:00:36.500 im Leben. Und obwohl es ein sehr großes Bild ist, ist es nicht Big Picture, 00:00:36.500 --> 00:00:41.450 sondern Hochauflösungsmikroskopie. Es geht um Bilder, Messergebnisse und wie sie 00:00:41.450 --> 00:00:47.460 zusammenhängen. Und wie unser Denken eigentlich von Wahrnehmungen geprägt wird. 00:00:47.460 --> 00:00:50.469 Eine große Runde Applaus und los gehts! 00:00:50.469 --> 00:00:51.959 Applaus 00:00:51.959 --> 00:00:58.379 André Lampe: Dankeschön. Ja schönen guten Morgen. Fangen wir direkt mal an. 00:00:58.379 --> 00:01:03.870 Erst mal zu mir: Warum stehe ich hier überhaupt? Ich bin Physiker, der in die 00:01:03.870 --> 00:01:08.430 Biochemie gewechselt ist, um ein Mikroskop zu bauen. Das habe ich neulich mal einer 00:01:08.430 --> 00:01:12.580 Comiczeichnerin erzählt und das hat irgendwie eine halbe Stunde gedauert, was 00:01:12.580 --> 00:01:15.020 ich jetzt gerade in einem Satz zusammengefasst habe. Und dabei ist dieses 00:01:15.020 --> 00:01:19.320 Bild entstanden. Das ist eine ganz, ganz tolle Künstlerin, folgt Ihr auf Twitter 00:01:19.320 --> 00:01:22.310 und ich bedanke mich noch mal recht herzlich für dieses großartige Bild, was 00:01:22.310 --> 00:01:26.340 sie gemacht hat. Ja also ich habe in der Physik angefangen und habe dann irgendwie 00:01:26.340 --> 00:01:32.240 meinen Weg in die Biochemie gefunden und angefangen, Mikroskope zu bauen. Der Talk 00:01:32.240 --> 00:01:36.200 heißt: "Es geht um die kleinen Dinge" und jetzt gucken wir uns erst mal an, welche 00:01:36.200 --> 00:01:41.739 kleinen Dinge ich meine. Hier habe ich mal ein Centstück mitgebracht. Und da drauf 00:01:41.739 --> 00:01:44.540 kann man so erkennen, da habe ich ein kleines Stück Glas drauf gelegt, ein 00:01:44.540 --> 00:01:47.960 Deckgläschen, auf dem Zellen angewachsen sind. Das können wir so noch nicht 00:01:47.960 --> 00:01:51.700 erkennen, einfach so mit einer Kamera fotografiert, da müssen wir schon unser 00:01:51.700 --> 00:01:57.140 erstes Mikroskop hernehmen und das wäre ein Phasenkontrast-Mikroskop, und da sieht 00:01:57.140 --> 00:02:02.689 das erste Bild so aus. Da kann man so ein bisschen auf der rechten Seite erkennen: 00:02:02.689 --> 00:02:06.199 Ja, da sind irgendwelche kleinen Flecken. Links kann man noch die Rundung von dem 00:02:06.199 --> 00:02:10.059 Centstück erkennen. Damit man so ein Gefühl für die Größe bekommt. Wenn ich 00:02:10.059 --> 00:02:13.375 da jetzt weiter reinzoome, mit 20-facher Vergrößerung, da kann man schon ein 00:02:13.375 --> 00:02:17.790 bisschen mehr von den Zellen sehen, und bei 40-facher Vergrößerung kann man 00:02:17.790 --> 00:02:23.050 tatsächlich die Kerne erkennen und auch ein bisschen was von der Zellperipherie. 00:02:23.050 --> 00:02:25.769 Wenn man jetzt mehr Details erkennen möchte, dann kann man nicht mehr 00:02:25.769 --> 00:02:29.690 Phasenkontrast-Mikroskopie machen, da muss man Fluoreszenz machen. Man färbt Dinge 00:02:29.690 --> 00:02:33.850 in der Zelle an, beleuchtet sie dann, nimmt dieses Licht auf und kann dann halt 00:02:33.850 --> 00:02:38.000 verschiedene Strukturen in der Zelle farbig darstellen. Und wir bleiben bei 00:02:38.000 --> 00:02:43.410 derselben Vergrößerung wie bei der 40-fachen Phasenkontrast-Mikroskopie und 00:02:43.410 --> 00:02:48.470 wechseln zur Fluoreszenz. Und da fängt es dann irgendwie an, wirklich schöne Bilder 00:02:48.470 --> 00:02:54.480 zu liefern, weswegen ich auch irgendwie dieses Feld sehr, sehr liebe. Und wenn wir 00:02:54.480 --> 00:02:59.510 da jetzt in so eine Zelle noch mal ein Stück weiter reinzoomen, links bisschen 00:02:59.510 --> 00:03:03.760 Übersichtsbild und rechts schon eine Teilansicht von einer Zelle. Dann kann 00:03:03.760 --> 00:03:07.780 man irgendwie sehen, ja, okay, da ist eine Menge los in so welchen Dingern. Und 00:03:07.780 --> 00:03:13.320 wenn ich da jetzt noch weiter reingehe, und zwar so weit, dass ich wirklich nur 00:03:13.320 --> 00:03:18.980 interne Zellstrukturen mir angucke, dann wird's irgendwie.. hmmm.. verschwommene 00:03:18.980 --> 00:03:24.010 Spaghetti. Bevor ich erkläre, warum die verschwommen sind: Was sind das überhaupt 00:03:24.010 --> 00:03:28.420 für Spaghetti? Das, was ich da angefärbt habe, sind Mikrotubuli. Die sind ein 00:03:28.420 --> 00:03:33.870 wichtiger Teil vom Zytoskelett, also vom Skelett der Zelle, damit sie ihre Form 00:03:33.870 --> 00:03:38.560 bewahren kann. Und die sind aus Proteinen aufgebaut, das ist so ein Ring aus 13 00:03:38.560 --> 00:03:41.490 Unterstrukturen, die wie so eine Wendeltreppe nach oben gehen. Und der 00:03:41.490 --> 00:03:46.919 Durchmesser von den Dingern ist 25 Nanometer. Jetzt kann man allerdings auf 00:03:46.919 --> 00:03:51.500 so einem Mikroskopiebild, was auf der rechten Seite ist, erkennen: Ja, wirklich 00:03:51.500 --> 00:03:57.490 25 Nanometer sind die nicht, wenn man sich den Messbalken, den Scale Bar, anguckt, 00:03:57.490 --> 00:04:01.880 der ist 1 Mikrometer, das passt irgendwie nicht. Die sind deutlich dicker auf dem 00:04:01.880 --> 00:04:05.980 Mikroskop dargestellt. Und das liegt leider nicht irgendwie an einem Mangel an 00:04:05.980 --> 00:04:11.530 Vergrößerung oder so, sondern da spielt uns die Physik ein Schnüppchen. Verdammte 00:04:11.530 --> 00:04:15.810 Physik! Der ein oder andere hat vielleicht schon mal von einer Beugungsgrenze 00:04:15.810 --> 00:04:23.280 gehört. Die hat Ernst Abbe ausgetüftelt, 1873, wenn mich nicht alles täuscht. Aber 00:04:23.280 --> 00:04:27.040 viel wichtiger für die Fluoreszenzmikroskopie ist der junge Mann 00:04:27.040 --> 00:04:33.820 da oben: Das ist Baron Rayleigh. Äh, Baron Rayleigh ... ja, ich glaube schon. 00:04:33.820 --> 00:04:37.170 Er hat auf jeden Fall sich das Rayleigh-Kriterium ausgedacht und das war 00:04:37.170 --> 00:04:41.720 ein Kriterium, wann man zwei punktförmige Lichtquellen noch so gerade voneinander 00:04:41.720 --> 00:04:47.270 trennen kann, was der minimale Abstand ist. Und der ist für 00:04:47.270 --> 00:04:51.210 Fluoreszenzmikroskopie, weil die ganzen Farbstoffe, die wir benutzen, die uns 00:04:51.210 --> 00:04:54.650 unsere schönen bunten Markierungen machen, sind quasi punktförmige 00:04:54.650 --> 00:04:59.640 Lichtquellen. Das ist bei uns 250 Nanometer. Kleiner können wir keine 00:04:59.640 --> 00:05:03.880 Strukturen auflösen. Leider. Auf jeden Fall nicht mit normaler 00:05:03.880 --> 00:05:07.600 Fluoreszenzmikroskopie. Man kann diese Beugungsgrenze jetzt allerdings ein 00:05:07.600 --> 00:05:12.450 bisschen austricksen. Da gibt es viele Ansätze für, aber there is no free 00:05:12.450 --> 00:05:17.080 lunch. Das heißt, man handelt sich andere Probleme ein, wenn man die Beugungsgrenze 00:05:17.080 --> 00:05:21.190 austrickst. Drei hab ich mal mitgebracht: Das eine ist die strukturierte Beleuchtung 00:05:21.190 --> 00:05:25.730 oder Structured Illumination Microscopy, kurz SIM. Dann Stimulierte 00:05:25.730 --> 00:05:32.280 Emissionsverarmung, STED. Und Einzelmokül-Lokalisationstechniken, für 00:05:32.280 --> 00:05:35.440 die letzten beiden, stimulierte Emissionsverarmung und 00:05:35.440 --> 00:05:41.100 Einzelmolekkül-Lokalisationstechniken, gab es 2014 den Nobelpreis in Chemie. Für 00:05:41.100 --> 00:05:45.170 die strukturierte Beleuchtung leider nicht. Was dahinter steckt, wie die die 00:05:45.170 --> 00:05:49.400 Beugungsgrenze austricksen, das sind sehr unterschiedliche Herangehensweisen. SIM 00:05:49.400 --> 00:05:54.640 macht das mit Fourier-Transformationen, STED schafft das mit Lasertechnik, das 00:05:54.640 --> 00:05:58.930 heißt, die machen direkt etwas mit dem Licht, was auf die Probe fällt. Und bei 00:05:58.930 --> 00:06:04.120 der Lokalisationsmikroskopie, da wird das über massenhaftes Anfitten von einzelnen 00:06:04.120 --> 00:06:10.190 Signalen gemacht. Deswegen: STED ist eine total faszinierende Technik, aber ein 00:06:10.190 --> 00:06:13.800 bisschen langweilig für unseren Kontext hier, weil SIM und die 00:06:13.800 --> 00:06:18.300 Lokalisationsmikroskopie braucht sehr viel Rechenleistung und gute Programme, die 00:06:18.300 --> 00:06:24.700 dahinter stecken und darüber möchte ich heute sprechen. Und ich fange mit SIM an. 00:06:24.700 --> 00:06:30.240 Erst mal die Strukturierte Beleuchtung funktioniert auf, basierend auf dem 00:06:30.240 --> 00:06:35.810 Moiré-Effekt oder Moiré-Pattern. Da links kann man sehen, wenn man zwei Gitter 00:06:35.810 --> 00:06:40.510 hat und die nebeneinander verschiebt, dann entstehen lustige Muster. Das kennt man 00:06:40.510 --> 00:06:43.050 vielleicht auch von einer Autobahn, wenn man unter einer Autobahnbrücke 00:06:43.050 --> 00:06:46.510 langfährt und sich die beiden Geländer gegeneinander verschieben. Dann entstehen 00:06:46.510 --> 00:06:50.560 auch solche interessanten Muster. Wer jetzt auf der rechten Seite noch nicht so 00:06:50.560 --> 00:06:56.980 richtig viel erkennt, fangt mal an, Euren Kopf zu schütteln. Kann man da was 00:06:56.980 --> 00:07:02.060 erkennen? Ich hoffe schon, ich hab da oben noch was Kleines: Man sollte einen Mensch 00:07:02.060 --> 00:07:09.150 in einem roten Hoodie sehen. Das basiert auch auf diesem Moiré-Effekt. Das 00:07:09.150 --> 00:07:11.970 irritiert so. Schüttelt Ihr den Kopf oder seht Ihr nichts? 00:07:11.970 --> 00:07:13.990 Lachen 00:07:13.990 --> 00:07:20.750 Ja, sehr schön! Okay. Das hat also funktioniert. Also man kann mit diesen 00:07:20.750 --> 00:07:24.190 Moiré-Pattern tatsächlich verborgene Dinge sichtbar machen. Und das benutzen 00:07:24.190 --> 00:07:30.160 wir auch in der Mikroskopie. Wir nehmen ein Gitter und beleuchten damit quasi. 00:07:30.160 --> 00:07:33.860 Also wir projizieren ein Gitter mit unserem Anregungslicht in unsere Probe 00:07:33.860 --> 00:07:40.130 rein, verschieben dieses Gitter, drehen es um 60°, verschieben es noch ein paar Mal, 00:07:40.130 --> 00:07:45.160 drehen es wieder um 60° und daraus machen wir Fourier-Transformationen, aus diesen 00:07:45.160 --> 00:07:49.490 Rohdaten. Die sehen dann so pillenförmig aus. Wenn man die alle übereinander legt, 00:07:49.490 --> 00:07:53.350 dann entsteht so eine schöne Blume. Da fragt man sich jetzt: 00:07:53.350 --> 00:07:57.720 Fourier-Transformation? Hä? Also das ist einfach nur eine Transformation vom Bild- 00:07:57.720 --> 00:08:02.200 in den Frequenzraum. Das heißt, außen liegen die kleinen Frequenzen, die kleinen 00:08:02.200 --> 00:08:04.850 Bildunterschiede, kleine Helligkeitsunterschiede, und in der Mitte 00:08:04.850 --> 00:08:09.190 die großen. Und was hier jetzt dabei rauskommt, sind die lustigen 00:08:09.190 --> 00:08:12.880 Blütenblätter außen. In der Mitte dieser Kreis, das wäre ein normales 00:08:12.880 --> 00:08:17.460 Mikroskopiebild. Und SIM, diese Verschiebung und Rotation, führen dazu, 00:08:17.460 --> 00:08:21.640 dass wir außen ein bisschen mehr Informationen aus dem Bild herauskriegen. 00:08:21.640 --> 00:08:27.460 Und dann wird mit dieser Technik das Ergebnis daraus. Und da kann man schon 00:08:27.460 --> 00:08:30.960 ziemlich deutlich sehen, dass da tatsächlich mehr Informationen aus so 00:08:30.960 --> 00:08:34.179 einem Bild herausgezogen wurden. Einfach nur, weil wir ein paar Mal hin- und 00:08:34.179 --> 00:08:38.510 hergeschoben haben und rotiert haben, also mehrere Bilder aufgenommen haben als nur 00:08:38.510 --> 00:08:42.950 eins. Jetzt hab ich da noch ... Ach ja, genau ... Wie es funktioniert. Wir nehmen 00:08:42.950 --> 00:08:47.480 Rohdaten, diese Verschiebungen und Rotationen, und stecken das in eine 00:08:47.480 --> 00:08:54.050 Software rein. Hier zum Beispiel FairSIM. Das ist eine offene, freie Software, wer 00:08:54.050 --> 00:08:58.480 Bock hat, geht mal auf Github und guckt Euch das an. Das ist ein Kumpel von mir, 00:08:58.480 --> 00:09:03.760 mit dem ich studiert hab an der Uni Bielefeld ... ja ... Ah, keine Reaktion. 00:09:03.760 --> 00:09:04.870 Ist ja noch früh. 00:09:04.870 --> 00:09:06.750 Gelächter 00:09:06.750 --> 00:09:11.700 Die haben eine freie Software geschrieben und es gibt für SIM, gibt es größtenteils 00:09:11.700 --> 00:09:15.950 nur Software von Mikroskopieherstellern, die das mit ihrem Gerät verkaufen, ja. 00:09:15.950 --> 00:09:20.780 „Hier.“ Und dann ist das eine Black Box. Und die haben jetzt sich das mal 00:09:20.780 --> 00:09:25.250 vorgeknöpft und eine offene Software daraus gemacht, die, wenn jetzt dann 00:09:25.250 --> 00:09:29.320 demnächst, im Februar glaube ich, das nächste Paper raus kommt, was auch Open 00:09:29.320 --> 00:09:34.620 Access sein wird, wo sie auf GPUs rechnen, werden sie jede kommerziell verfügbare 00:09:34.620 --> 00:09:37.600 Software schlagen. Was ich irgendwie sehr gut finde. 00:09:37.600 --> 00:09:43.000 Applaus 00:09:43.000 --> 00:09:51.400 Und zwar kommerzielle Software braucht für ein Bild zwei Minuten; die: 30 Millisekunden. 00:09:51.400 --> 00:09:52.790 Applaus 00:09:52.790 --> 00:09:59.111 Das ... Genau. Was das Schöne an dieser Technik ist aber auch: Man kann die 00:09:59.111 --> 00:10:02.940 Rohdaten nehmen und vielleicht kommt irgendwer darauf: Ey, wir könnten das 00:10:02.940 --> 00:10:06.000 vielleicht noch viel besser machen. Vielleicht ist dieses Gitter nicht eine 00:10:06.000 --> 00:10:09.291 perfekte Sinuswelle und wir haben eine Korrektur dafür gebastelt und dann haben 00:10:09.291 --> 00:10:12.460 wir eine bessere Software, eine andere Software, in die wir das noch mal 00:10:12.460 --> 00:10:17.590 reinstecken können und dann wird unser Bild noch besser. Rohdaten sind geil! Wenn 00:10:17.590 --> 00:10:22.050 Ihr eins mitnehmt, dann nehmt „Rohdaten sind geil“ mit, okay? Ich hab hier noch 00:10:22.050 --> 00:10:27.399 mal ein kleines Beispiel mitgebracht. Das ist eine SIM-Aufnahme und 00:10:27.399 --> 00:10:32.490 Lokalisationsmikroskopieaufnahmen von Leberzellen. Und tatsächlich wurde 00:10:32.490 --> 00:10:36.610 festgestellt, dass man in der Diagnostik, also tatsächlich auf der Anwendungsseite, 00:10:36.610 --> 00:10:39.611 da wo es relativ schnell gehen muss, tatsächlich einen Vorteil mit 00:10:39.611 --> 00:10:44.930 Hochauflösung hat für bestimmte Krankheiten, weil die Poren in Leberzellen 00:10:44.930 --> 00:10:48.310 die perfekte Größe haben, um das mit Hochauflösung zu untersuchen, wo man 00:10:48.310 --> 00:10:53.160 sonst längere Laborarbeit tun musste. Das ist aus einem Paper, was auch Open Access 00:10:53.160 --> 00:10:58.770 ist, das Video könnt Ihr Euch auch online angucken. Tut das doch mal. Von meiner 00:10:58.770 --> 00:11:04.950 lieben Kollegin Viola Mönkemöller. Genau. So, jetzt gehts weiter zu der 00:11:04.950 --> 00:11:08.810 Lokalisationsmikroskopie. Da hab ich drauf gearbeitet, da hab ich meine Doktorarbeit 00:11:08.810 --> 00:11:13.370 drin geschrieben. Die Technik heißt Direct Stochastic Optical Reconstruction 00:11:13.370 --> 00:11:19.210 Microscopy. Oder kurz: dSTORM. Find ich schön! Und es geht im Prinzip um Blinken. 00:11:19.210 --> 00:11:22.480 Wir schütten eine Chemikalie drauf, also photochemisch klären wir das, dass die 00:11:22.480 --> 00:11:25.920 ganzen Farbstoffe, die sich auf den Strukturen befinden, keine Lust mehr 00:11:25.920 --> 00:11:33.140 haben. Einer von 2000 ist mal an. Aber die meisten sind in einem Aus-Zustand. Und 00:11:33.140 --> 00:11:37.720 wenn man sich das dann auf einem Mikroskop anguckt, dann sieht das so aus. Am Anfang 00:11:37.720 --> 00:11:40.570 dreh ich den Laser ein bisschen auf, also dafür brauch ich dann tatsächlich auch 00:11:40.570 --> 00:11:45.070 einen Laser. Und dann gehen langsam alle aus. Und dann fängt so einzelnes Blinken 00:11:45.070 --> 00:11:51.210 an. Und diese Signale sind tatsächlich Signale von einzelnen Molekülen. Die so 00:11:51.210 --> 00:11:56.550 punktförmig sind. Und wenn ich diese Signale jetzt aufzeichne, so 10-20000 00:11:56.550 --> 00:12:03.140 Bilder nehm ich davon, als Rohdaten. Und dann wird aus so einem verschwommenen 00:12:03.140 --> 00:12:08.060 Bildchen da so ein Bild, wenn ich das in die richtige Software, RapidSTORM oder 00:12:08.060 --> 00:12:12.290 ThunderSTORM, sehr kreative Namen, übrigens auch freie Software, kann man 00:12:12.290 --> 00:12:17.230 sich runterladen, einfach nach googlen mit Lokalisationssoftware hinten dran, weil 00:12:17.230 --> 00:12:22.290 ThunderSTORM, da kommt man auf andere Suchergebnisse, hab ich festgestellt. Aber 00:12:22.290 --> 00:12:26.290 auf jeden Fall kann man, wenn man das rekonstruiert, so wie hier, dann erkennen: 00:12:26.290 --> 00:12:30.530 Ah, das ist nicht ein Mikrotubuli, sondern das sind in der Tat zwei. Und wenn man das 00:12:30.530 --> 00:12:36.370 auswertet, man kann die tatsächlich auseinanderhalten. Was den Biologen in mir 00:12:36.370 --> 00:12:40.000 sehr, sehr gefreut hat. Aber was auch irgendwie ... naja ... ist ziemlich 00:12:40.000 --> 00:12:43.630 deutlich, dass das eine Auflösungs- verbesserung ist. Wie das Ganze 00:12:43.630 --> 00:12:48.149 funktioniert, habe ich mal ... herzlichen Dank an Ricardo Henriques, der dieses 00:12:48.149 --> 00:12:52.470 tolle Video zusammengeklöppelt hat. Wenn man das Blinken vom Eiffelturm aufzeichnet 00:12:52.470 --> 00:12:56.430 mit sehr, sehr vielen Bildern, dann fängt man an, erst mal quasi die Signale 00:12:56.430 --> 00:13:01.480 zusammenzusuchen, genau so ist es auch in der Zelle, und dann rekonstruiert man das 00:13:01.480 --> 00:13:06.120 Bild Pünktchen für Pünktchen für Pünktchen. Diese gefundenen Signale sind 00:13:06.120 --> 00:13:10.160 immer noch beugungsbegrenzt, also verschmiert und unscharf. Aber wenn man 00:13:10.160 --> 00:13:14.240 das so einzeln macht, weiß man, dass es eine Punktquelle ist und dann hängt die 00:13:14.240 --> 00:13:18.170 Auflösung nur noch von der Anzahl der Photonen ab und nicht mehr von den 00:13:18.170 --> 00:13:22.020 Begrenzungen, die wir mit unserer Optik haben. Und deswegen wird dadurch die 00:13:22.020 --> 00:13:27.260 Auflösung deutlich besser. Wenn man mehr Farben machen will, dann hat man auch ein 00:13:27.260 --> 00:13:31.640 bisschen Probleme damit. Also wir bleiben thematisch auch in Frankreich. 00:13:31.640 --> 00:13:35.490 Chromatische Abberation führt dazu, dass man so eine Verschmierung hat. Wenn man 00:13:35.490 --> 00:13:39.870 einen weißen Lichtstrahl nimmt, dann wird der von rot über weiß nach blau 00:13:39.870 --> 00:13:43.190 verschmiert. Das nennt man chromatische Abberation. Das muss man normalerweise 00:13:43.190 --> 00:13:47.500 korrigieren. Mit Registrierung. Das heißt also, man nimmt die beiden Bilder und 00:13:47.500 --> 00:13:51.430 versucht sie wieder übereinander zu legen. Aber so eine Registrierung ist 00:13:51.430 --> 00:13:55.550 niemals perfekt und man baut dabei Fehler ein. Ich hab in meiner Doktorarbeit eine 00:13:55.550 --> 00:14:00.779 Technik entwickelt, die haben wir Spectral Demixing dSTORM genannt oder SD-dSTORM, da 00:14:00.779 --> 00:14:03.600 hab ich jetzt leider keine Zeit zu, genau zu erklären, wie das geht. Aber wir 00:14:03.600 --> 00:14:08.010 machen Farbe aus Rohdaten. Das kann man sich auch angucken, wie die Software 00:14:08.010 --> 00:14:15.850 funktioniert. Rohdaten sind geil, ja? Noch mal! Und hier hab ich dann noch mal ein 00:14:15.850 --> 00:14:20.240 paar Beispiele davon mitgebracht, wie das dann aussieht. Wir können damit nicht nur 00:14:20.240 --> 00:14:24.650 zwei Farben, sondern auch 3D-Rekonstruktion machen. Das sieht jetzt 00:14:24.650 --> 00:14:28.400 alles so ein bisschen zusammengeklöppelt aus, so ein bisschen verpixelt. Aber 00:14:28.400 --> 00:14:33.790 tatsächlich sind wir in einer so hohen Auflösung, das glaubt man fast nicht. Und 00:14:33.790 --> 00:14:37.870 da Ihr mir das fast nicht glaubt, will ich Euch mal einen kleinen Größenvergleich 00:14:37.870 --> 00:14:41.800 geben. Am Anfang sind wir ja vom Cent nach unten gegangen. Den hab ich jetzt noch mal 00:14:41.800 --> 00:14:45.760 mitgenommen. Und dieses Vesikel, diese kleine Kugel, die ich eben auf der rechten 00:14:45.760 --> 00:14:50.500 Seite hatte, die hat einen Durchmesser von 150 Nanometer, was wirklich nicht viel 00:14:50.500 --> 00:14:56.640 ist. Und so ein Centstück hat einen Durchmesser von 15 Millimeter. Wenn wir 00:14:56.640 --> 00:15:00.360 uns jetzt mal vorstellen, dass so ein Vesikel, 150 Nanometer, eigentlich ein 00:15:00.360 --> 00:15:05.540 Stecknadelkopf ist, der 3 Millimeter Durchmesser hat, dann müsste zum 00:15:05.540 --> 00:15:11.619 Vergleich das Centstück eine Größe von 300 Meter haben oder drei Fußballfelder. 00:15:11.619 --> 00:15:16.640 Und zur Erinnerung von einem Bild vom Anfang: Diese Stecknadelköpfe oder 00:15:16.640 --> 00:15:21.370 Vesikel wären diese grünen, ver- schwommenen Pünktchen, die man am 00:15:21.370 --> 00:15:24.720 Anfang in der normalen Fluoreszenz- mikroskopie gesehen hat. Das 00:15:24.720 --> 00:15:30.100 heißt, wir sind schon echt ziemlich gut dabei, mehr Details aus diesen Messdaten 00:15:30.100 --> 00:15:34.590 rauszuholen. Das führt dazu, dass es wahrscheinlich eine gute Idee ist, 00:15:34.590 --> 00:15:39.511 Mikroskope selber zu bauen. Weil so ‘n Spectral Demixing dSTORM, SD-dSTORM, gab 00:15:39.511 --> 00:15:42.770 es nicht. Hier hab ich mal ein Timelapse mitgebracht, wie wir unser tolles 00:15:42.770 --> 00:15:46.810 Mikroskop, was wir zusammengebastelt haben, gerade umziehen in einen neuen 00:15:46.810 --> 00:15:52.020 Raum. Manche Leute sagen, besonders so in den Lebenswissenschaften: „Do it 00:15:52.020 --> 00:15:56.540 yourself, Hacking, Tinkering, DIYbio tut erschrocken 00:15:56.540 --> 00:16:00.420 das macht man doch nicht! Habt Ihr nicht genug Geld, dass Ihr Euch das bestellen 00:16:00.420 --> 00:16:08.010 könnt?“ Und ich sag: Basteln ist Wissenschaft! Und Wissenschaft ist Basteln! 00:16:08.010 --> 00:16:13.020 Applaus 00:16:13.020 --> 00:16:16.260 Das gehört dazu! Sonst gibt's keinen Fortschritt oder sonst hätten wir diese 00:16:16.260 --> 00:16:21.829 tollen Techniken nicht. Viele dieser Dinge sind 2006 bis 2008 überhaupt erst 00:16:21.829 --> 00:16:25.360 erfunden worden, weil es ein paar bekloppte Physiker gab, die mit Biologen 00:16:25.360 --> 00:16:28.280 sich zusammengetan haben und überlegt haben: Hey, wie können wir die Auflösung 00:16:28.280 --> 00:16:33.850 besser machen? Also ich kann das nicht verstehen und jeder, der das denkt, sollte 00:16:33.850 --> 00:16:38.830 vielleicht noch mal kurz drüber nach- denken und mir jetzt weiter zuhören. 00:16:38.830 --> 00:16:43.320 Dieses Mikroskop-selber-Basteln funktioniert, weil es da auch eine offene 00:16:43.320 --> 00:16:48.000 Softwarelösung gibt, nämlich µManager, basiert auf ImageJ, ist nicht wirklich 00:16:48.000 --> 00:16:51.960 wichtig, was ImageJ ist, ist eine tolle Sache, die Biologen gerne benutzen für 00:16:51.960 --> 00:16:56.550 Bildauswertung. Aber µManager ist großartig. Damit kann man wirklich die 00:16:56.550 --> 00:17:02.200 modernsten Mikroskope steuern, unser SD-dSTORM hat zwanzig Geräte von 12 00:17:02.200 --> 00:17:06.949 verschiedenen Herstellern, die laufen alle über diese Software. Die wurden da 00:17:06.949 --> 00:17:10.630 erkannt, wenn irgendjemand ein neues Gerät hat und sagt, ah da gibt’s keinen 00:17:10.630 --> 00:17:15.409 Treiber für, dann schreibt er den, knallt das in die µManager- Community und dann 00:17:15.409 --> 00:17:19.858 können das alle benutzen. Also großartig. Aber was auch cool ist: Dieses 00:17:19.858 --> 00:17:25.449 Bild hier, das ist ein Bild von meinem 12-Euro-Mikroskop, was ich hier auch 00:17:25.449 --> 00:17:30.669 mitgebracht habe. Das heißt, die Software, die die modernsten Mikroskope 00:17:30.669 --> 00:17:34.730 ansteuern kann, kann auch das 12-Euro-Teil, was man bei dem 00:17:34.730 --> 00:17:38.549 Onlineversandhändler seines Vertrauens bestellt, ansteuern und damit tolle Sachen 00:17:38.549 --> 00:17:41.980 machen. Übrigens Arduino auch. Also wenn man sich seinen eigenen Mikroskoptisch 00:17:41.980 --> 00:17:47.480 basteln will: geht! Guckt Euch das Ding an. Es gibt so ein paar Leute, die 00:17:47.480 --> 00:17:51.280 dachten: Hey, Selber bauen, das können wir doch auf die Spitze treiben! Ein Artikel 00:17:51.280 --> 00:17:57.450 wäre: A Blueprint For Cost-Efficient Localisation Microscopy. Und wenn man sich 00:17:57.450 --> 00:18:01.360 das anguckt, so Lokalisationsmikroskope kriegt man von einem kommerziellen 00:18:01.360 --> 00:18:06.559 Hersteller für 800.000 Euro. Die können dann zwei Farben und 25 Nanometer 00:18:06.559 --> 00:18:14.279 Auflösung. Man kann das auch bauen für 20.000 mit zwei Farben, mit 40 Nanometer. 00:18:14.279 --> 00:18:18.210 Und es ist wichtig, dass wir solche Überlegungen machen. Weil unsere Unis 00:18:18.210 --> 00:18:22.009 können dann sagen: Hey, wir können Sachen von der Forschungsgrenze auch schon 00:18:22.009 --> 00:18:25.519 Leuten im Studium anbieten, dass sie da mal einen Praktikumsversuch dran machen 00:18:25.519 --> 00:18:28.929 können. Aber was das heißt für Zweit- oder Drittweltländer, wo es vielleicht 00:18:28.929 --> 00:18:33.490 auch mal eine Universität irgendwo gibt, die Forschung machen wollen, ich glaub, 00:18:33.490 --> 00:18:36.519 ich muss das nicht weiter unterstreichen, wenn man sich die Zahlen anguckt. Dasselbe 00:18:36.519 --> 00:18:44.070 gilt auch für SIM. FairSIM habe ich eben schon drüber gesprochen, FastSIM ist so 00:18:44.070 --> 00:18:48.169 eine Idee, wie man relativ günstig auch ein Structured Illumation Microscope 00:18:48.169 --> 00:18:53.080 aufbaut. Da hat man dann so, wenn man sich das Kommerzielle anguckt, die kosten 00:18:53.080 --> 00:18:57.450 ungefähr eine Million, so ein kommerzielles SIM-Mikroskop, kann vier 00:18:57.450 --> 00:19:03.149 Farben, braucht für eine Bildrekonstruktion zwei Minuten. Oder man 00:19:03.149 --> 00:19:07.559 nimmt die offene, freie Software und kauft sich seine Teile selber zusammen mit nicht 00:19:07.559 --> 00:19:12.560 ganz so, ist halt nicht ganz so schön und mit abwischbaren Oberflächen und so 00:19:12.560 --> 00:19:18.029 weiter, ja? Aber deutlich günstiger, 25 Kilo-Euro, drei Farben und 30 00:19:18.029 --> 00:19:21.050 Millisekunden mit FairSIM, was ich großartig finde. 00:19:21.050 --> 00:19:26.359 Applaus 00:19:26.359 --> 00:19:30.730 Der Applaus für alle Leute, die in diesem Gebiet arbeiten. Also ich geb das total 00:19:30.730 --> 00:19:34.600 gerne weiter. Ich treffe die auch bald wieder in zwei, drei Wochen. Wenn sie 00:19:34.600 --> 00:19:40.429 nicht auch gerade zugucken. Hallo! Warum spielen so wenige mit Mikroskopen? Wenn 00:19:40.429 --> 00:19:43.780 man in Lebenswissenschaften unterwegs ist, also die Menschen, die in den 00:19:43.780 --> 00:19:47.019 Lebenswissenschaften forschen, kümmern sich meistens erst um ihr Experiment, ihre 00:19:47.019 --> 00:19:53.480 Probe, um das Stück kleine Leben, die Zellkultur, Zelle, die man da hat, die man 00:19:53.480 --> 00:19:58.429 drei Wochen hegt und pflegt, bis man damit ein Experiment macht. Da hat man irgendwie 00:19:58.429 --> 00:20:01.929 den Kopf voll. Manchmal hat man auch ganz andere Ideen, die gar nichts mit 00:20:01.929 --> 00:20:05.480 Bildauswertung oder mit Mikroskopen zu tun haben. Zum Beispiel sich eine Banane in 00:20:05.480 --> 00:20:12.019 den Kopf zu stecken oder so. Das funktioniert alles etwas langsamer. Dieser 00:20:12.019 --> 00:20:16.960 ganze Gedanke von Open Data, Open Source, dass wir die Software frei zugänglich 00:20:16.960 --> 00:20:22.980 machen. Aber ich merke immer mehr, dass es anders eigentlich nicht geht. Und was ich 00:20:22.980 --> 00:20:25.290 erzählen will, ist: Es geht hier weniger um Bilder bei der 00:20:25.290 --> 00:20:31.289 Hochauflösungsmikroskopie, sondern es geht um Daten. Und es geht darum, das 00:20:31.289 --> 00:20:37.129 alles offen zu machen. Weil wir brauchen gute Leute, die viel besser Software 00:20:37.129 --> 00:20:41.400 schreiben können als wir das tun. Ich bin Physiker! Mein Gott, ja? Also 00:20:41.400 --> 00:20:45.330 Programmieren ist für mich so Hammer und Meißel, ja? Also da kommt dann immer nur 00:20:45.330 --> 00:20:49.719 eine Steinskulptur raus, obwohl es vielleicht ein Gemälde sein soll. Blöder 00:20:49.719 --> 00:20:53.659 Vergleich, lassen wir das. Zusammen- fassung: Ich habe Euch was von 00:20:53.659 --> 00:20:58.539 einer Beugungsgrenze erzählt, wie sie uns Ärger bereitet, ich hab Euch gesagt, wie 00:20:58.539 --> 00:21:05.080 bessere Rechner, bessere Softwarekultur, aber auch moderne Kameras und im 00:21:05.080 --> 00:21:08.700 Allgemeinen bessere Technik dazu führt, dass wir Hochauflöungstechniken wie SIM 00:21:08.700 --> 00:21:13.479 und dSTORM haben und dass wir günstige Eigenbauten deswegen auch erstellen 00:21:13.479 --> 00:21:17.810 können. Es geht hauptsächlich um die Daten. Man muss Mikroskopie als 00:21:17.810 --> 00:21:22.239 Datensammlung begreifen und nicht zwangsläufig als etwas, was Bilder macht. 00:21:22.239 --> 00:21:28.039 Rohdaten sind geil! Zum dritten Mal. Ich hoffe, jetzt sitzt es. Und wir 00:21:28.039 --> 00:21:31.690 Wissenschaftler sind, was das angeht, ein bisschen langsam. Es gibt relativ viele, 00:21:31.690 --> 00:21:36.410 die angefangen haben, ihre Software offen rauszugeben, die immer mehr Open Access 00:21:36.410 --> 00:21:41.490 publizieren, die immer mehr Daten auch ins Internet stellen. Das muss noch mehr 00:21:41.490 --> 00:21:45.690 werden. Habt Geduld mit uns Wissen- schaftlern. Aber es wird immer mehr 00:21:45.690 --> 00:21:49.699 Open Science und dann kann jeder mitspielen. Und ich lade jeden herzlich 00:21:49.699 --> 00:21:53.669 ein, der ein bisschen Liebe für Bildrekonstruktion und Programmieren in 00:21:53.669 --> 00:21:56.779 der Richtung hat, sich die Sachen, die ich heute vorgestellt habe, mal anzugucken. 00:21:56.779 --> 00:22:00.169 Vielleicht habt Ihr eine coole Idee, auf die wir in unseren Laboren gar nicht 00:22:00.169 --> 00:22:05.870 gekommen sind. Dann bleibt wir wohl nichts Anderes zu sagen als: Herzlichen Dank 00:22:05.870 --> 00:22:08.970 fürs Zuhören. Ich treib mich rum an einem kleinen Assembly, Science, 00:22:08.970 --> 00:22:16.500 Hacking & Communication, das ist beim Sendezentrum an der Garderobe. 00:22:16.500 --> 00:22:18.479 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! 00:22:18.479 --> 00:22:28.030 Applaus 00:22:28.030 --> 00:22:32.509 Herald: Danke noch mal für den Extraapplaus für Open Science, die Technikgeschichte und 00:22:32.509 --> 00:22:36.529 Wissenschaftsgeschichte, wie alles zusammenhängt. Wir werden Zeit haben für 00:22:36.529 --> 00:22:41.609 vier Fragen. Signal Angel, gibt’s was aus dem Internet vielleicht? Leider nein. 00:22:41.609 --> 00:22:47.890 Hier links und rechts sind die Mikrofone. Ich rufe auf, wir starten mit Dir. 00:22:47.890 --> 00:22:51.000 André: Gibst Du mir ... Du kannst sofort Deine Frage stellen. Eine Sache wollte ich 00:22:51.000 --> 00:22:57.179 noch sagen. Ich hab hier gerade µManager laufen auf diesem crappy 12 Euro ... 00:22:57.179 --> 00:23:02.659 da hab ich ein Centstück drunter und selbst mit 12 Euro ist eine Vergrößerung 00:23:02.659 --> 00:23:08.929 ziemlich gut möglich, die einen schon bisschen beeindruckt. Verdammt, wo ist der 00:23:08.929 --> 00:23:15.039 Stern? Ah, da sieht man eine Spitze. Ja, Software, die teure Mikroskope treibt, 00:23:15.039 --> 00:23:18.409 kann auch 12 Euro treiben. Also guckt Euch das an. Okay, jetzt bitte, Deine Frage. 00:23:18.409 --> 00:23:24.019 Frage: So eine simple Frage für meine Verhältnisse: Du hast gesagt, dass Du 00:23:24.019 --> 00:23:27.899 mehrere Fotos machen musst, und dann packst Du die alle zusammen, und dann hast Du ein 00:23:27.899 --> 00:23:32.669 Gesamtbild. Was passiert, wenn die Dinge sich bewegen unter Deinem Mikroskop? 00:23:32.669 --> 00:23:40.379 André: Das ist, also ... Wichtige Frage. Wenn man sich irgendwelche Dynamiken in der 00:23:40.379 --> 00:23:44.609 Biologie angucken muss, muss man natürlich zügig die Bilder machen. Mit SIM, ich hab 00:23:44.609 --> 00:23:48.779 ja eben so am Anfang gesagt, wenn man Hochauflösung macht, handelt man sich ganz 00:23:48.779 --> 00:23:53.140 andere Probleme ein. Wenn man diese strukturierte Beleuchtung macht, dann macht 00:23:53.140 --> 00:23:57.159 man 15 Bilder. Also fünf Verschiebungen, eine Rotation, fünf Verschiebungen, 00:23:57.159 --> 00:24:00.990 eine Rotation, fünf Verschiebungen. Wenn man es schafft, diese 15 Bilder 00:24:00.990 --> 00:24:07.009 schnell genug zu machen, ich sag mal innerhalb von 20 Millisekunden, und genug 00:24:07.009 --> 00:24:12.559 Licht da raus bekommt, dann hat man, wenn man das schnell rekonstruieren kann, hat 00:24:12.559 --> 00:24:17.600 man die Möglichkeit, daraus tatsächlich Dynamiken in der Biologie zu beobachten. 00:24:17.600 --> 00:24:22.909 Wenn ich 20.000 Bilder machen muss, dann bin ich jetzt nicht so in einer Lage, sehr, 00:24:22.909 --> 00:24:28.490 sehr schnelle Prozesse zu beobachten. Aber ich sag mal mit modernen CMOS-Kameras gibt 00:24:28.490 --> 00:24:32.029 es schon so die ersten Versuche, diese Lokalisationsmikroskopie zu machen. Man 00:24:32.029 --> 00:24:37.070 nimmt in einem Burst 1000 Bilder auf und rekonstruiert dann und dann hat man pro 00:24:37.070 --> 00:24:41.190 Sekunde vier Bilder. Damit kann man - hochaufgelöste - , damit kann man schon 00:24:41.190 --> 00:24:45.990 anfangen, langsame Dynamiken sich anzugucken. Aber ja. Im Prinzip sind diese 00:24:45.990 --> 00:24:50.269 Mikroskopietechniken, besonders die Lokalisierungsmikroskopie: Man tauscht 00:24:50.269 --> 00:24:56.289 Auflösung gegen Zeit. Das heißt das, was man im Raum besser auflöst, verliert man in 00:24:56.289 --> 00:25:01.690 der Messzeit. Also für so ein Zweifarbenbild, was da so gedreht hat, das hat so zehn 00:25:01.690 --> 00:25:05.980 Minuten gebraucht, um das Bild zu machen. 00:25:05.980 --> 00:25:08.890 Herald: Okay, bitte hinten an der Vier. 00:25:08.890 --> 00:25:12.190 Frage: Ich hab eine Frage. Wie willste denn bei selbstgebauten Mikroskopen 00:25:12.190 --> 00:25:16.469 Reproduzierbarkeit von Ergebnissen machen? 00:25:16.469 --> 00:25:26.010 André: Man kann ja ... Eigentlich ist es so: Selbst die kommerziell Gebauten sind jetzt 00:25:26.010 --> 00:25:31.050 ja nicht zwangsläufig das, was so ein Standardgerät ist, ja? Also wenn ich da 00:25:31.050 --> 00:25:33.799 beim Selbstgebauten, okay, das hat vielleicht eine Seriennummer, 00:25:33.799 --> 00:25:39.499 aber die ist dann 3. Aber ähm ... 00:25:39.499 --> 00:25:44.999 Frage: Du hast Optiken, die sind schon im stärkeren Maße standardisiert, als wenn Du 00:25:44.999 --> 00:25:46.799 irgendwas selber zusammenklebst. 00:25:46.799 --> 00:25:50.879 André: Nee, also so selber zusammenklebst ... Sagen wir es mal so: Warum diese Sachen, 00:25:50.879 --> 00:25:56.829 die ich da vorgestellt habe, immer noch so im 20.000-Euro-Bereich liegen, ist: Man 00:25:56.829 --> 00:26:02.929 muss ein gutes Objektiv nehmen. Und da nimmt man ein Standardobjektiv und das 00:26:02.929 --> 00:26:08.790 ist das Einzige daran, wo ’s dran hängt und womit es steht und fällt. Und Kamera 00:26:08.790 --> 00:26:13.852 und alle Optik dazwischen und so, da hat man, da benutzt man auch die sagen wir mal 00:26:13.852 --> 00:26:18.220 die normalen Fehlerstandards und dann legt man natürlich erst mal, wenn man ein 00:26:18.220 --> 00:26:22.350 Mikroskop gebaut hat, charakterisiert man seinen Aufbau, macht Testmessungen und 00:26:22.350 --> 00:26:27.309 dann funktioniert es. Dann sind die Dinger reproduzierbar. Aber die liefern tatsächlich 00:26:27.309 --> 00:26:31.719 überraschend gute Ergebnisse. Also bei manchen Sachen denkste so: Oh, zusammengebaut, 00:26:31.719 --> 00:26:37.399 dann gucken wir mal ... Hm! Ach, sieht ja aus wie ein richtiges Mikroskop. Aber ist 00:26:37.399 --> 00:26:41.639 ja eigentlich auch ein richtiges Mikroskop. Man darf nicht so viel Angst davor haben, 00:26:41.639 --> 00:26:45.859 irgendwie Sachen selber zu basteln. Vernünftige Testmessungen, dann führt das 00:26:45.859 --> 00:26:49.510 auch zur Reproduzierbarkeit. Aber das gilt auch für die kommerziellen Systeme: Wenn 00:26:49.510 --> 00:26:54.549 die nicht nachweisen, dass sie stabil sind, dann ... schulterzuck 00:26:54.549 --> 00:26:56.109 Beantwortet das Deine Frage? 00:26:56.109 --> 00:26:58.519 Herald: Hier vorne in Blau. 00:26:58.519 --> 00:27:03.389 Frage: Es gibt da verschiedene Techniken, wie schon versucht wurde, mit konventionellen 00:27:03.389 --> 00:27:08.799 Mikroskopen in Anführungsstrichen das Auflösungslimit zu erhöhen. Emulsion oder 00:27:08.799 --> 00:27:12.309 andere Wellenlängen benutzen. Ich hab gesehen, Ihr benutzt hauptsächlich ... 00:27:12.309 --> 00:27:18.440 Also war das tatsächlich grün oder war das nur eingefärbt? Und gibt es da schon 00:27:18.440 --> 00:27:24.399 Versuche, das jetzt mit UV oder mit vielleicht Extrem-UV zu machen und vielleicht 00:27:24.399 --> 00:27:27.959 auch mit Emulsionen, dass man dann halt noch mal die Auflösung, also ich weiß 00:27:27.959 --> 00:27:34.090 nicht, was, womit diese 150 Nanometer hinbekommen wurden. Ob Ihr da halt, ob es 00:27:34.090 --> 00:27:37.889 da auch in die Richtung Fortschritte gibt? 00:27:37.889 --> 00:27:42.259 André: Ähm die Wellenlänge hilft Dir nicht wirklich viel. Also das so auf 00:27:42.259 --> 00:27:47.059 konventionelle Art und Weise zu machen. Weil sagen wir mal: Wenn man jetzt überlegt, 00:27:47.059 --> 00:27:50.519 okay, ich könnte an der Wellenlänge schrauben, damit ich eine bessere Auflösung 00:27:50.519 --> 00:27:55.879 habe. Weswegen will ich das tun? Damit ich keine Zeit verschwende, wahrscheinlich. 00:27:55.879 --> 00:28:00.569 Also weil ich mir Leben angucken will. Wenn ich mit harter UV-Strahlung auf lebende 00:28:00.569 --> 00:28:07.769 Zellen ... Das geht relativ nur einen sehr kurzen Zeitraum gut. Beziehungsweise 00:28:07.769 --> 00:28:11.460 wenn eine Zelle in der Lage ist, relativ schnell zu migrieren, dann läuft die vor 00:28:11.460 --> 00:28:12.649 dem Laser auch weg. 00:28:12.649 --> 00:28:14.249 Lachen 00:28:14.249 --> 00:28:18.200 Kein Witz! Also die kann man jagen. Das ist ... 00:28:18.200 --> 00:28:19.730 Lachen 00:28:19.730 --> 00:28:21.750 Ey, wir müssen auch mal Spaß im Labor haben! 00:28:21.750 --> 00:28:29.799 Lachen, Applaus 00:28:29.799 --> 00:28:36.239 Also Wellenlängenspielerei, da hilft jetzt nichts zwangsläufig, weil bei SIM ist das 00:28:36.239 --> 00:28:42.759 so ein bisschen, dass man da gerne mal mit 405 Nanometer benutzt, das ist so der 00:28:42.759 --> 00:28:47.409 bestaufgelöste Kanal, wo man das Gitter am engsten machen kann. Aber richtig in den 00:28:47.409 --> 00:28:51.270 UV-Bereich geht man jetzt nicht rein. Es gibt für Standardmikroskope noch andere 00:28:51.270 --> 00:28:55.450 Ansätze, zum Beispiel Confocal- oder Deconvolution-Mikroskopie, wo man dann 00:28:55.450 --> 00:29:00.259 halt im Nachheinein halt auch so ein paar Sachen rausrechnet. Aber wenn man wirklich 00:29:00.259 --> 00:29:04.659 so auf diese Größen kommen will ... Bei dieser 150-Nanometer-Kugel, bei diesem 00:29:04.659 --> 00:29:08.850 Vesikel, war’s halt so: Wenn man da genau hinguckt, dann kann man auch sehen, das 00:29:08.850 --> 00:29:12.259 Ding ist hohl innen drin, das heißt ich hab also Strukturen, die deutlich kleiner 00:29:12.259 --> 00:29:17.419 sind, die ich damit auflöse, und das machen wir mit rotem Licht. Also wir haben 00:29:17.419 --> 00:29:24.039 das mit 643 Nanometer geimaget. Das heißt also, da ist die Wellenlänge gar nicht so 00:29:24.039 --> 00:29:28.029 wichtig. Es geht darum, dass möglichst viele Photonen rauskommen. Davon hängt in 00:29:28.029 --> 00:29:32.260 dem Fall unsere Auflösung ab. 00:29:32.260 --> 00:29:36.509 Herald: Okay. Letzte Frage aus dem Internet. Der Signal Angel sitzt dort. 00:29:36.509 --> 00:29:41.389 Signal Angel: Das Internet hat die Frage nach der Größe, die so ein Mikroskop für 00:29:41.389 --> 00:29:46.429 25 Nanometer Auflösung haben muss. Ich würde das ganz gerne in eigener Sache 00:29:46.429 --> 00:29:49.550 erweiteren: Wie verhalten sich denn so Größe und Komplexität zwischen den 00:29:49.550 --> 00:29:54.270 Kommerziellen und einem Selbstbau? 00:29:54.270 --> 00:30:00.019 André: Sagen wir’s mal so: Das sind so zwei Seiten einer Medaille. Wenn ich ein 00:30:00.019 --> 00:30:04.669 kommmerzielles Mikroskop da stehen habe, die verkaufen so ein Mikro ... die dürfen 00:30:04.669 --> 00:30:10.549 so ein Mikroskop gar nicht verkaufen, wenn Du theoretisch in der Lage bist, durch die 00:30:10.549 --> 00:30:16.470 Okulare durchzugucken und drei Laser anzumachen, die auf die Probe scheinen. 00:30:16.470 --> 00:30:22.471 Macht total Sinn, dass man das nicht darf, ja? Weil ansonsten ... man hat da halt nur 00:30:22.471 --> 00:30:27.070 zwei Augen, die kann man, das ist so ein bisschen kompliziert. Beziehungsweise man 00:30:27.070 --> 00:30:32.169 macht dann auch die Geräte etwas größer, weil sie temperaturstabil sein sollen, weil 00:30:32.169 --> 00:30:36.059 es auch eine Wertigkeit haben soll, ja, beziehungsweise man möchte in der Fertigung 00:30:36.059 --> 00:30:42.999 auch immer die Standardkästen benutzen. Bei Eigenbaumikroskopen hab ich den Vorteil: 00:30:42.999 --> 00:30:47.190 Wofür brauch ich Okulare, wenn ich weiß, ich will mit dem Ding nur Hochauflösung 00:30:47.190 --> 00:30:50.969 machen? Ich muss da gar nicht durchgucken, ich hab meine Beleuchtung perfekt auf 00:30:50.969 --> 00:30:55.389 meine Kamera abgestellt, ich guck immer auf den Monitor. Erstens Lasersicherheit 00:30:55.389 --> 00:30:59.570 total super, weil dann komm ich gar nicht in die Versuchung, durchzugucken und mich 00:30:59.570 --> 00:31:02.740 Laserlicht auszusetzen. Dann seh ich’s immer nur auf der Kamera. Aber 00:31:02.740 --> 00:31:07.200 dementsprechend sind die Philosophien, wie man sowas selber baut und aufbaut, 00:31:07.200 --> 00:31:12.219 vollkommen andere. Man kann sich da irgendwo in der Mitte annähern, aber tatsächlich das, 00:31:12.219 --> 00:31:18.360 woran man sehr viel Geld spart, sind so große Verpackungen, sehr schwere stabile 00:31:18.360 --> 00:31:22.830 Stative, wo man dann viele Möglichkeiten hat, Filter einzusetzen und so weiter und 00:31:22.830 --> 00:31:27.249 so fort. Wo man einfach nur einen Filter reinklickt, den dreht, die Software erkennt 00:31:27.249 --> 00:31:32.440 den und dann klickt man auf drei Dinge ... Bei einem Selbstgebauten ist es dann halt 00:31:32.440 --> 00:31:35.309 so, da muss man eine Schraube lösen, muss den reinfummeln in eine Halterung, muss 00:31:35.309 --> 00:31:39.489 dann wieder gucken, ob der Strahlengang passt und so. Das ist eventuell ein bisschen 00:31:39.489 --> 00:31:44.710 aufwendiger und nicht wirklich schön und user-friendly. Aber da findet man immer 00:31:44.710 --> 00:31:53.179 Lösungen. Natürlich ist in diesen hohen Kosten auch Maintenance und Wartung und 00:31:53.179 --> 00:31:56.690 so ein bisschen mit drin und natürlich hat man da eine Garantie, die man beim 00:31:56.690 --> 00:32:03.799 Selbstbau nicht hat. Definitiv. Ändert nichts an dem horrenden Preisunterschied. 00:32:03.799 --> 00:32:07.059 Herald: Okay. Ganz vielen Dank, André, für Deinen tollen Vortrag. Wer sich für Physik 00:32:07.059 --> 00:32:12.139 interessiert: Es geht hier gleich auch weiter mit dem CERN und Big Data, Physics 00:32:12.139 --> 00:32:15.550 und Computing. Noch mal einen großen Applaus für Dich. 00:32:15.550 --> 00:32:24.409 Applaus 00:32:24.409 --> 00:32:29.981 Abspannmusik 00:32:29.981 --> 00:32:49.000 Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2017. Mach mit und hilf uns!