Die mysteriösen Mikroben in der Tiefe der Erdkruste – und wie sie der Menschheit helfen können
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0:01 - 0:04Es mag so scheinen, als ob wir
alle auf festem Boden stünden. -
0:04 - 0:05Aber das stimmt nicht.
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0:06 - 0:10Die Felsen und der Boden unter uns
sind von winzigen kleinen Spalten -
0:10 - 0:12und Hohlräumen durchzogen.
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0:12 - 0:17Und diese Hohlräume sind mit
Unmengen an Mikroben gefüllt, -
0:17 - 0:18wie zum Beispiel diesen.
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0:19 - 0:22Die größte Tiefe, in der wir Mikroben
in der Erde gefunden haben, -
0:22 - 0:24beträgt fünf Kilometer.
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0:24 - 0:26Wenn man also direkt nach unten
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0:26 - 0:28in den Boden losrennen würde,
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0:28 - 0:33könnte man 5 km weit laufen und
Mikroben würden den ganzen Weg säumen. -
0:33 - 0:35Sie haben vielleicht noch
nie an diese Mikroben gedacht, -
0:35 - 0:38die sich tief unten
in der Erdkruste befinden, -
0:38 - 0:40aber Sie kennen vielleicht
die Mikroben in unserem Darm. -
0:40 - 0:42Rechnet man die Darmmikrobiome
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0:42 - 0:45aller Menschen und aller Tiere
auf dem Planeten zusammen, -
0:45 - 0:49wiegen sie insgesamt etwa 100 000 Tonnen.
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0:49 - 0:53Das ist ein riesiges Biom, das wir
jeden Tag in unseren Bäuchen tragen. -
0:54 - 0:55Wir sollten stolz darauf sein.
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0:55 - 0:56(Lachen)
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0:56 - 1:00Aber es verblasst im Vergleich
zur Anzahl an Mikroben, -
1:00 - 1:03die die gesamte Erdoberfläche bedecken,
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1:03 - 1:06etwa in Böden, Flüssen und den Ozeanen.
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1:06 - 1:10Zusammen wiegen diese
etwa zwei Milliarden Tonnen. -
1:10 - 1:13Die Mehrheit der Mikroben auf der Erde
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1:13 - 1:16befindet sich jedoch nicht in Ozeanen,
dem Darm oder in Kläranlagen. -
1:17 - 1:19Die meisten sind sich nämlich
in der Erdkruste. -
1:19 - 1:23Insgesamt wiegen sie 40 Milliarden Tonnen.
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1:24 - 1:27Dies ist eines der größten Biome der Erde
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1:27 - 1:31und vor ein paar Jahrzehnten ahnten wir
noch nichts von seiner Existenz. -
1:31 - 1:34Die Lebensmöglichkeiten dort unten --
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1:34 - 1:36oder der mögliche Nutzen für Menschen --
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1:36 - 1:38sind also grenzenlos.
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1:38 - 1:40Diese Karte zeigt einen roten Punkt
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1:40 - 1:44für jeden Ort, an dem wir mit
modernen mikrobiologischen Methoden -
1:44 - 1:46Proben entnommen haben.
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1:46 - 1:47Vielleicht beeindruckt Sie
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1:47 - 1:49die ansehnliche globale Abdeckung,
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1:49 - 1:53aber verglichen mit dem Rest der Welt
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1:53 - 1:54sieht es ganz schön düster aus.
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1:54 - 1:57Wenn wir alle aus einem
außerirdischen Raumschiff -
1:57 - 2:01versuchen müssten, eine Weltkarte
nur aus diesen Proben zu rekonstruieren, -
2:01 - 2:03würden wir das nie schaffen.
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2:03 - 2:05Also sagen die Leute manchmal zu mir:
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2:05 - 2:09„Klar, es gibt eine Menge Mikroben
im Untergrund, aber ... -
2:09 - 2:11sind die nicht einfach nur inaktiv?“
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2:12 - 2:13Das ist ein guter Punkt.
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2:13 - 2:18Im Vergleich zu einer Feige,
den Masern oder Meerschweinchen -
2:18 - 2:21machen diese Mikroben
wahrscheinlich überhaupt nichts. -
2:21 - 2:25Dass sie langsam sein müssen, wissen wir,
weil es so viele von ihnen gibt. -
2:25 - 2:28Würden sie sich alle
so schnell wie E. coli teilen, -
2:28 - 2:31dann würden sie das Gesamtgewicht
der Erde -- inklusive Gestein -- -
2:31 - 2:33in einer einzigen Nacht verdoppeln.
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2:33 - 2:37Tatsächlich haben viele von ihnen
seit dem alten Ägypten -
2:37 - 2:40wahrscheinlich keine
einzige Zellteilung durchlaufen. -
2:40 - 2:42Das ist einfach verrückt.
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2:42 - 2:47Wie stellt man sich
solch langlebige Organismen vor? -
2:47 - 2:50Ich habe mir eine Analogie ausgedacht,
die mir wirklich gefällt, -
2:50 - 2:52sie ist jedoch seltsam und kompliziert.
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2:52 - 2:55Ich hoffe, dass Sie mir folgen können.
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2:55 - 2:56Alles klar, versuchen wir es.
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2:56 - 3:00Es ist wie den Lebenszyklus
eines Baumes zu verstehen, -
3:00 - 3:01wenn man nur einen Tag lang lebt.
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3:01 - 3:05Wenn also die menschliche Lebensdauer
nur ein Tag wäre und wir im Winter lebten, -
3:05 - 3:07dann würde man sein ganzes Leben lang
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3:07 - 3:09keinen Baum mit Blättern sehen.
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3:09 - 3:14Und es würden viele Generationen
nur den Winter erleben, -
3:14 - 3:17sodass nicht einmal ein Geschichtsbuch
etwas anderes wüsste, -
3:17 - 3:20als dass Bäume nur leblose Stöcke sind.
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3:20 - 3:21Sie seien inaktiv.
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3:22 - 3:23Natürlich ist das lächerlich.
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3:23 - 3:26Wir wissen, dass Bäume
auf den Sommer warten, -
3:26 - 3:27um sich zu reaktivieren.
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3:27 - 3:29Aber wenn die menschliche Lebensdauer
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3:29 - 3:32deutlich kürzer wäre als die von Bäumen,
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3:32 - 3:36könnten wir diese offensichtliche
Tatsache völlig übersehen. -
3:37 - 3:42Wenn wir also sagen, dass diese
unterirdischen Mikroben inaktiv sind, -
3:42 - 3:46sind wir wie die Eintagsfliegen,
die Bäume verstehen wollen? -
3:47 - 3:49Was, wenn diese Organismen in der Tiefe
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3:49 - 3:51nur auf ihre Version von Sommer warten,
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3:51 - 3:54aber unser Leben zu kurz ist,
um das zu erkennen? -
3:55 - 3:58Wenn man E. coli nimmt
und in einem Reagenzglas -
3:58 - 4:00ohne Nahrung oder Nährstoffe versiegelt
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4:00 - 4:02und es für Monate oder Jahre stehenlässt,
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4:02 - 4:05verhungern die meisten Zellen und sterben.
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4:05 - 4:07Aber einige der Zellen überleben.
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4:07 - 4:10Wenn nun diese überlebenden Zellen
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4:10 - 4:16mit einer frischen Kultur von E. coli
unter Nahrungsmangel konkurrieren, -
4:16 - 4:19schlagen die zähen, erfahrenen Kerle
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4:19 - 4:21die Jungspunde jedes Mal.
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4:21 - 4:26Dies ist also ein Beweis dafür,
dass es sich wirklich auszahlt, -
4:26 - 4:28wenn man außergewöhnlich langsam ist.
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4:29 - 4:31Also ist es vielleicht so,
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4:31 - 4:37dass wir langsam und unwichtig
nicht gleichsetzen sollten? -
4:38 - 4:41Können diese unbeachteten Mikroben
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4:41 - 4:43vielleicht der Menschheit hilfreich sein?
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4:44 - 4:45Soweit wir wissen,
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4:45 - 4:48gibt es zwei Möglichkeiten,
unterirdisch zu überleben. -
4:48 - 4:52Erstens: auf Nahrungsreste von
der Oberfläche warten, -
4:52 - 4:56wie den Überbleibseln eines Picknicks
von vor 1.000 Jahren. -
4:56 - 4:58Das ist eine verrückte Lebensweise,
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4:58 - 5:02aber schockierenderweise funktioniert sie
für viele Mikroben auf der Erde. -
5:02 - 5:05Die andere Möglichkeit ist,
dass eine Mikrobe einfach sagt: -
5:05 - 5:08„Nein, ich brauche
die Welt dort oben nicht. -
5:08 - 5:09Mir geht es hier unten gut.“
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5:09 - 5:11Solche Mikroben
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5:11 - 5:14müssen alles Lebenswichtige
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5:14 - 5:16aus dem Inneren der Erde holen.
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5:18 - 5:21Einige Dinge sind dort tatsächlich
einfacher zu bekommen. -
5:21 - 5:23Sie kommen in der Erdkruste häufiger vor,
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5:23 - 5:27wie Wasser oder Nährstoffe
wie Stickstoff, Eisen und Phosphor -- -
5:27 - 5:28oder Lebensraum.
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5:28 - 5:32Um diese Dinge führen wir hier oben Krieg.
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5:32 - 5:36Aber im Untergrund ist das Problem,
genügend Energie zu finden. -
5:36 - 5:41An der Luft können Pflanzen CO₂ chemisch
zu leckeren Zuckern verknüpfen, -
5:41 - 5:44sobald die Photonen der Sonne
ihre Blätter treffen. -
5:44 - 5:47Aber im Untergrund gibt es
natürlich kein Sonnenlicht, -
5:47 - 5:50also muss das Ökosystem jemanden finden,
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5:50 - 5:53der Nahrung für alle anderen herstellt.
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5:53 - 5:57Der Untergrund benötigt etwas,
das wie eine Pflanze ist, -
5:57 - 5:59aber Gestein atmet.
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6:00 - 6:03Glücklicherweise existiert so etwas
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6:03 - 6:05und es heißt Chemolithoautotroph.
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6:05 - 6:06(Lachen)
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6:06 - 6:10Diese Mikrobe nutzt Chemikalien (Chemo)
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6:10 - 6:12aus Gestein (Litho)
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6:12 - 6:15um Nahrung herzustellen (Autotroph).
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6:15 - 6:18Sie können dafür viele Elemente verwenden.
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6:18 - 6:22Zum Einsatz kommen Schwefel, Eisen,
Mangan, Stickstoff, Kohlenstoff -
6:22 - 6:25und einige nutzen bloße Elektronen.
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6:25 - 6:28Wenn man das Ende eines Stromkabels nimmt,
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6:28 - 6:31können sie wie mit einem Schnorchel atmen.
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6:31 - 6:33Diese Chemolithoautotrophe
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6:33 - 6:35nehmen die aus diesen Prozessen
gewonnene Energie, -
6:35 - 6:38und nutzen sie zur Herstellung
von Nahrung, wie es Pflanzen tun. -
6:38 - 6:41Aber Pflanzen stellen ja
nicht nur Nahrung her. -
6:41 - 6:43Sie bilden auch Sauerstoff
als Abfallprodukt, -
6:43 - 6:46von dem wir zu 100 % abhängig sind.
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6:46 - 6:49Aber das Abfallprodukt
der Chemolithoautotrophen -
6:49 - 6:51sind oft Mineralien
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6:51 - 6:56wie Rost oder Pyrit (Katzengold)
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6:56 - 6:58oder Carbonate wie Kalkstein.
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6:59 - 7:05Wir haben also Mikroben,
die so langsam wie Gestein sind, -
7:06 - 7:10die ihre Energie aus Gestein beziehen
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7:10 - 7:13und als Abfallprodukt
anderes Gestein bilden. -
7:13 - 7:17Spreche ich also noch von Biologie
oder bereits von Geologie? -
7:17 - 7:20Hier verschwimmen die Grenzen.
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7:20 - 7:21(Lachen)
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7:21 - 7:23Wenn ich mich also diesem Thema widme
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7:23 - 7:26und eine Biologin bin,
die Mikroben studiert, -
7:26 - 7:28welche sich wie Gestein verhalten,
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7:28 - 7:32dann sollte ich wohl anfangen
Geologie zu studieren. -
7:32 - 7:35Und was ist das Beste an Geologie?
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7:35 - 7:37Vulkane.
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7:38 - 7:41Dies ist ein Blick in den Krater
des Vulkans Poás in Costa Rica. -
7:42 - 7:46Viele Vulkane auf der Erde entstehen,
weil eine ozeanische Platte -
7:46 - 7:47gegen eine kontinentale Platte prallt.
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7:47 - 7:49Wenn diese ozeanische Platte subduziert,
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7:49 - 7:52also unter die Kontinentalplatte
geschoben wird, -
7:52 - 7:56werden Wasser, Kohlenstoffdioxid
und Materialien aus ihr herausgedrückt -
7:56 - 7:58wie beim Auswringen
eines nassen Handtuchs. -
7:58 - 8:02So gesehen sind Subduktionszonen
wie Portale in die tiefe Erde, -
8:02 - 8:06an denen Material zwischen Oberfläche
und Untergrund ausgetauscht wird. -
8:06 - 8:09Ich wurde kürzlich von einigen
meiner Kollegen in Costa Rica eingeladen, -
8:09 - 8:12um mit ihnen an ein paar
der Vulkane zu arbeiten. -
8:12 - 8:17Und natürlich habe ich ja gesagt,
weil Costa Rica einfach schön ist, -
8:17 - 8:20aber auch, weil es auf einer
dieser Subduktionszonen liegt. -
8:20 - 8:23Wir wollten die sehr
konkrete Frage stellen: -
8:23 - 8:25Warum kommt das Kohlenstoffdioxid
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8:25 - 8:29aus untergeschobenen ozeanischen Platten
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8:29 - 8:31nur aus den Vulkanen?
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8:31 - 8:34Warum ist es nicht über
die gesamte Subduktionszone verteilt? -
8:34 - 8:37Hat das mit den Mikroben zu tun?
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8:37 - 8:40Das ist also ein Bild von
mir im Vulkan Poás, -
8:40 - 8:42zusammen mit meinem Kollegen
Donato Giovannelli. -
8:43 - 8:46Der See, neben dem wir stehen,
besteht aus reiner Batteriesäure. -
8:46 - 8:50Ich weiß das, weil wir den pH-Wert
genau dort gemessen haben. -
8:50 - 8:53Während wir im Krater arbeiteten,
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8:53 - 8:58fragte ich meinen costa-ricanischen
Kollegen Carlos Ramírez: -
8:58 - 9:01„Wenn dieses Ding jetzt ausbricht,
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9:01 - 9:03was ist unser Fluchtplan?“
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9:03 - 9:06Er antwortete: „Ganz einfach:
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9:06 - 9:10Dreh dich um und genieße den Anblick.“
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9:10 - 9:11(Lachen)
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9:11 - 9:12„Es wird dein letzter sein.“
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9:12 - 9:14(Lachen)
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9:14 - 9:17Es klingt vielleicht, als sei er
übermäßig dramatisch gewesen, -
9:17 - 9:22aber 54 Tage nachdem ich
neben diesem See stand, -
9:22 - 9:23geschah dies:
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9:23 - 9:24Publikum: Oh!
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9:25 - 9:27Verängstigend, oder?
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9:29 - 9:33Das war der größte Ausbruch
dieses Vulkans seit etwa 60 Jahren. -
9:33 - 9:38Kurz nach dem Ende dieses Videos
wurde die Kamera verätzt -
9:38 - 9:41und der gesamte See,
aus dem unsere Proben stammen, -
9:41 - 9:42verdampft vollständig.
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9:43 - 9:44Aber ich möchte auch klarstellen,
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9:44 - 9:49dass ein Ausbruch am Tag der Expedition
ziemlich unwahrscheinlich war, -
9:49 - 9:52denn Costa Rica überwacht
seine Vulkane sehr sorgfältig -
9:52 - 9:54durch das OVSICORI-Institut.
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9:54 - 9:57Ein Wissenschaftler
dieses Instituts begleitete uns. -
9:57 - 10:00Aber die Tatsache seiner Eruption zeigt,
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10:00 - 10:05dass die Emission von CO₂
aus der ozeanischen Platte -
10:05 - 10:08direkt bei den Vulkanen stattfindet.
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10:08 - 10:10Aber wer Costa Rica kennt,
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10:10 - 10:16weiß neben den Vulkanen auch
von den unzähligen heißen Quellen. -
10:16 - 10:19Ein Teil des Wassers in diesen heißen
Quellen sprudelt tatsächlich -
10:19 - 10:22aus der tief vergrabenen
ozeanischen Platte. -
10:22 - 10:25Wir nahmen an, dass
Kohlenstoffdioxid dort ebenfalls -
10:25 - 10:26heraussprudeln würde.
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10:26 - 10:30Aber irgendetwas tief unter
der Erde filterte es heraus. -
10:30 - 10:34Also fuhren wir zwei Wochen
durch ganz Costa Rica -
10:34 - 10:37und untersuchten jede heiße Quelle --
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10:37 - 10:39es war wirklich schrecklich.
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10:39 - 10:43Die folgenden zwei Jahre
haben wir die Daten analysiert. -
10:43 - 10:47Ich verrate Ihnen an dieser Stelle,
dass die großen Entdeckungen -
10:47 - 10:49weder an einer schönen heißen Quelle,
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10:49 - 10:51noch auf einer Bühne kommen,
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10:51 - 10:54sondern vor einem chaotischen Computer,
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10:54 - 10:57bei Wartungsarbeiten komplexer Geräte
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10:57 - 10:59oder bei Hilferufen an Kollegen,
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10:59 - 11:01weil Sie über Ihren Daten verzweifeln.
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11:01 - 11:05Wissenschaftliche Entdeckungen
-- wie auch unterirdische Mikroben -- -
11:05 - 11:07können sehr, sehr langsam sein.
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11:07 - 11:11Aber in unserem Fall hat es sich
wirklich ausgezahlt. -
11:11 - 11:15Wir entdeckten, dass buchstäblich
Tonnen von Kohlenstoffdioxid -
11:15 - 11:18aus der tief vergrabenen
ozeanischen Platte austraten. -
11:18 - 11:20Und das, was sie festhielt
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11:21 - 11:24und von der Atmosphäre fernhielt,
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11:24 - 11:25waren tief unter der Erde,
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11:25 - 11:29unter all den bezaubernden
Faultieren und Tukanen Costa Ricas, -
11:29 - 11:31die Chemolithoautotrophen.
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11:31 - 11:35Diese Mikroben und ihr Stoffwechsel
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11:35 - 11:38wandeln Kohlenstoffdioxid in Carbonate um
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11:38 - 11:40und fixieren es unterirdisch.
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11:40 - 11:42Da stellt sich die Frage:
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11:42 - 11:45Wenn diese unterirdischen Prozesse so gut
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11:45 - 11:48unterirdisches Kohlendioxid aufnehmen,
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11:48 - 11:51könnten sie uns bei unserem CO₂-Problem
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11:51 - 11:53an der Oberfläche helfen?
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11:53 - 11:57Wir Menschen stoßen so viel CO₂
in unsere Atmosphäre aus, -
11:57 - 12:02dass wir die Kapazität für Leben
auf unserem Planeten verringern. -
12:03 - 12:06Wissenschaftler, Ingenieure
und Unternehmer versuchen, -
12:06 - 12:09CO₂ aus diesen Punktquellen aufzufangen,
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12:09 - 12:11damit es nicht in die Atmosphäre gelangt.
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12:11 - 12:13Und sie müssen es irgendwo unterbringen.
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12:13 - 12:15Aus diesem Grund müssen wir weiterhin
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12:15 - 12:18Lagermöglichkeiten für CO₂ erforschen --
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12:18 - 12:20möglicherweise unterirdisch.
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12:20 - 12:23Nur so können wir es sicher lagern.
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12:23 - 12:25Sind die Untergrundmikroben ein Problem,
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12:25 - 12:28weil sie zu langsam CO₂ aufnehmen?
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12:28 - 12:30Oder werden sie hilfreich sein,
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12:30 - 12:33indem sie das Gas in Mineral umwandeln?
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12:33 - 12:37Wenn wir aus einer Studie in Costa Rica
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12:37 - 12:39einen solchen Durchbruch erzielen,
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12:39 - 12:42dann ist noch viel Potential vorhanden.
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12:42 - 12:45Dieses neue Gebiet der Geobiochemie
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12:45 - 12:51oder Tiefenbiologie oder wie auch immer
wird enorme Auswirkungen haben, -
12:51 - 12:53nicht nur für den Klimawandel,
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12:53 - 12:55sondern auch für das Verständnis
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12:55 - 12:59der Entwicklung von Leben und Erde,
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12:59 - 13:02sowie für industrielle
oder medizinische Produkte. -
13:02 - 13:05Vielleicht sogar um Erdbeben vorherzusagen
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13:05 - 13:07oder außerirdisches Leben zu finden.
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13:07 - 13:10Es könnte uns sogar helfen,
den Ursprung des Lebens zu verstehen. -
13:11 - 13:14Glücklicherweise muss ich
das nicht alleine machen. -
13:14 - 13:17Ich habe erstaunliche Kollegen
auf der ganzen Welt, -
13:17 - 13:21die zu den Geheimnisse dieser
unterirdischen Welt vordringen. -
13:22 - 13:27Dieses tief vor uns vergrabene Leben
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13:27 - 13:31erscheint vielleicht irrelevant.
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13:31 - 13:35Aber in Wahrheit kann dieses
seltsame, langsame Leben tatsächlich -
13:35 - 13:38die Antworten auf einige
der größten Geheimnisse -
13:38 - 13:40des Lebens auf Erden bereithalten.
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13:40 - 13:42Danke.
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13:42 - 13:45(Applaus)
- Title:
- Die mysteriösen Mikroben in der Tiefe der Erdkruste – und wie sie der Menschheit helfen können
- Speaker:
- Karen Lloyd
- Description:
-
Der Boden unter Ihren Füßen beheimatet eine riesige, mysteriöse Welt von Mikroben, von denen einige seit Hunderttausenden von Jahren in der Erdkruste leben. Wie ist es dort unten? Begleiten Sie die Mikrobiologin Karen Lloyd zu den Vulkanen und heißen Quellen in Costa Rica, während sie diese unterirdischen Organismen ins Rampenlicht rückt und zeigt, wie jene das Leben hier oben tiefgreifend beeinflussen können.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:59