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rc3 Wikipaka Vorspannmusik
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Herald: Guten Morgen! Willkommen zu Tag 3
auf dem rC3. Willkommen zum
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Frühstücksfernsehen von Wikipaka
Television und Fernstreaming. Ich freue
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mich sehr, dass ihr auch heute wieder
eingeschaltet habt. Wir haben ein volles
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Programm den ganzen Tag für euch bereit.
Wir starten heute mit einem sehr wichtigen
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Thema: Dem Ehrenamt. Das ist absolut kein
Fremdwort beim Congress, der ja
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bekanntermaßen zu 84% aus Ehrenamt
besteht. Unser erster Talk heißt Digitales
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Ehrenamt meets Deutsche Stiftung für Engagement
und Ehrenamt. Und wir haben ein
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Gespräch zwischen Daniel Domscheit-Berg
vom Versteh-Bahnhof und Katharina Peranić,
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die ja dem Vorstand der Stiftung für
Ehrenamt und für, Verzeihung, für ihr
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Engagement und Ehrenamt. Verzeihung. Es
ist auch für mich sehr früh. Ich hoffe,
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ihr habt Spaß bei diesem Vortrag und ich
hoffe, ihr stellt uns eure Fragen mit dem
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Hashtag rC3wikipaka. Nach ungefähr 30
Minuten gehen wir dann zu einem Q&A über.
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Viel Spaß nun.
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Katharina: Rund 30 Millionen Menschen
engagieren sich in Deutschland. Das ist
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eine ganz schön große Zahl und das tun sie
in Vereinen, in den 600 000 Vereinen, die
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es in Deutschland gibt, oder den 22000
Stiftungen. Aber sie tun es auch ganz lose
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vor Ort. Und sie tun es, weil sie die
Dinge vor Ort verbessern möchten. Und das
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ist der Grund, warum ich heute hier bin.
Mein Name ist Katharina Peranić von der
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Deutschen Stiftung für Engagement und
Ehrenamt, wo ich seit Juli diesen Jahres
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im Vorstand sein darf mit meinem Kollegen
Jan Holze. Ich bin heute hier, um euch ein
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wenig zu berichten, was wir tun, was wir
die 1. 5 Monate getan haben, seitdem es
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uns gibt, und vor allem mit euch auch in
die Zukunft zu blicken und zu schauen, wie
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wir auch zusammenarbeiten können. Denn
Engagement findet in ganz, ganz viele
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verschiedenen Bereichen statt. Und so eine
Konferenz wie dieser hier würde ohne
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Ehrenamt und Engagement gar nicht
funktionieren. Deswegen vielen Dank, dass
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ich da sein kann. Und ich freue mich auf
die nächste dreiviertel Stunde mit euch.
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Ja. Warum gibt es uns überhaupt als
Stiftung? Das habe ich euch hier
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mitgebracht. Die Stiftung wurde gegründet
oder basiert auf einem Gesetz, das im
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April dieses Jahres verabschiedet wurde
im Deutschen Bundestag und geht hervor aus
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der Kommission Gleichwertige
Lebensverhältnisse. Auf dem Bild hier seht
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ihr eine illustere Runde. Das ist von der
Gründungsfeier im Juni diesen Jahres der
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Stiftung. Noch unter Corona Bedingungen.
Leider ein kleineres Fest. Wir sind
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getragen von 3 Bundesministerien. Das
klingt jetzt erstmal interessant. Das ist
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das Innenministerium, das
Bundeslandwirtschaftsministerium und auch
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das Bundesfamilienministerium. Warum das
so ist, ist ganz einfach. All diese drei
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Ministerien haben sich in der
Vergangenheit sehr, sehr stark um das
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Thema Ehrenamt und Engagement gekümmert.
Einige vor allem im Bereich
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Katastrophenschutz, Blaulichtorganisation.
Andere im Sport, die anderen im ganz
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klassischen sozialen,
wohlfahrtsstaatlichen Bereich. Oder auch
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um, wie das Landwirtschaftsministerium,
hat sich ganz stark um das Engagement auf
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dem Land gekümmert, wie es beispielsweise
die Landjugend oder die Landfrauen gibt.
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Die Stiftung soll jetzt quasi all diese
Aktivitäten nicht ersetzen, sondern nein,
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sie soll sie verstärken. Und vor allem
soll die Stiftung als eine zentrale
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Anlaufstelle rund um das Thema Ehrenamt
und Engagement in Deutschland fungieren.
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Und wir wurden, wie gesagt, als Ergebnis
einer Kommission gegründet: Die Kommission
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für gleichwertige Lebensverhältnisse. Und
man hat festgestellt in dieser Kommission,
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dass das Leben vor Ort, in den Dörfern, in
den Städten, in ländlichen und
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strukturschwachen Räumen immer besser ist,
wo eine Engagement-Quote herrscht, die
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sehr groß ist, wo der gesellschaftliche
Zusammenhalt eben durch das Miteinander
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und durch das freiwillige Engagement ganz
stark befördert wird. Deswegen hat man den
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Sitz der Stiftung auch nach Neustrelitz
gesetzt. Das ist in Mecklenburg-
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Vorpommern. Wer das nicht kennt. Eine sehr
schöne kleine Stadt in der Seenplatte.
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Einen Besuch wert. Ihr seid herzlich
eingeladen. Gut, im Juli diesen Jahres
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ging es dann eben los. Ich habe vorher
viele, viele Jahre bei einer Berliner
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Stiftung gearbeitet, der Stiftung
Bürgermut. Da habe ich mich als Vorstände
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darum gekümmert, dass der Wissenstransfer
in der Zivilgesellschaft besser
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funktioniert, dass Vernetzung, Austausch-
Formate funktionieren können. Und ich habe
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ganz viele Projekte umgesetzt mit meinem
großartigen Team damals an der digital-
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sozialen Schnittstelle. Im Prinzip immer
mit dem Ziel gute Projekte müssen wachsen.
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Sie sollen nicht nur an einem Ort wirken.
Und jetzt darf ich das in Neustrelitz tun
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für die Bundesstiftung. Ihr seht hier mich
und meinen Kollegen in den Anfangstagen,
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was wir gemacht haben. Wir hatten nichts
außer unsere Handys. Wir sind erst einmal
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die ersten Wochen durch das Land gefahren.
Unter Corona Bedingungen war das auch ganz
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spannend. In den leeren Zügen damals noch.
Und haben viele Menschen vor Ort
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getroffen, die schon Netzwerke gebildet
haben, um Engagement zu fördern. Wir haben
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vor Ort geschaut, vor allem in ländlichen
Räumen. Was sind die Sorgen und Nöte der
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Engagierten vor Ort? Und wir haben mit
ganz, ganz unterschiedlichen Gruppen, die
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sich beispielsweise für Qualifizierung
einsetzen, im Bereich Inklusion, im
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Bereich Klima, im Bereich Migration. Mit
all diesen Menschen haben wir gesprochen
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und sie gefragt: Was braucht ihr
eigentlich von uns, was wünscht ihr euch
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von uns? Denn unserer Meinung nach macht
das überhaupt gar keinen Sinn, Angebote zu
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entwickeln, die an der Zielgruppe
vorbeigehen. Deswegen war es einfach
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wichtig, da in Austausch zu treten. Und es
hat uns in mehrere Bundesländer geführt.
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Saarland war mit dabei, Sachsen-Anhalt,
Sachsen. Wir waren in Niedersachsen, waren
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in Ostfriesland, in Niedersachsen. Wir
waren in Mecklenburg-Vorpommern
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selbstverständlich unterwegs und haben
natürlich auch auf sozialen Medien
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nachgefragt Was braucht ihr, wo braucht
ihr Unterstützung? Unser Gesetz sieht vor,
-
dass wir Ehrenamt und Engagement vor allem
im Bereich Organisationsentwicklung
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unterstützen sollen. Wir sollen eine
zentrale Anlaufstelle bieten, mit Rat und
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Tat zur Seite stehen. Aber auch das kleine
Wörtchen Digitalisierung kommt dort drin
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vor. Also haben wir mal nachgefragt Wo
drückt der Schuh am meisten? Und man sieht
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es hier an der Grafik ganz gut, dass die
meisten im Bereich Digitalisierung
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Unterstützungsbedarf gesehen haben. Dann
haben wir eben gesammelt. Was gibt's schon
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in den Bereichen? Weil eine Sache ist ganz
wichtig. Wir als Bundesstiftung wollen
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keine Doppelstrukturen aufbauen, sondern
wir wollen das verstärken, was es schon
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gibt und die Lücken schließen, die aktuell
noch kein Angebot haben. Und haben dann im
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Prinzip unser erstes Arbeitsprogramm nach
wenigen Wochen aufgestellt und klar und
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deutlich dabei ist geworden, dass vor
allem die Folgen der Corona-Pandemie für
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die Engagierten, die Vereine vor Ort
extrem schwierig sind und dass es da
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einfach richtig, richtig viele
Problemlagen gibt und Unterstützung
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gebraucht wird. Hier auf dieser Slide seht
ihr unsere Chefinnen und Chefs. Das ist
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der Stiftungsrat, das ist quasi das
Aufsichtsgremium der Stiftung, eine
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illustre Runde aus Bundestagsabgeordneten,
Ministern, aber auch Vertreterinnen und
-
Vertretern der Zivilgesellschaft. Die
Aufgabe der Stiftung sieht eben vor, dass
-
wir bürgerschaftliches Engagement und
Ehrenamt insbesondere in strukturschwachen
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und ländlichen Räumen fördern sollen,
indem wir bedarfsorientierte und
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umfassende Serviceangebote bereitstellen,
beraten und qualifizieren. Dass wir
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Informationen zur Organisationsentwicklung
den Vereinen zur Verfügung stellen,
-
insbesondere im Bereich Digitalisierung.
Eine weitere Aufgabe ist die Vernetzung
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von Bund, Länder, Kommunen, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft. Wir können insbesondere
-
digitale Innovationen fördern und sollen
strukturschwache und ländliche Räume im
-
Bereich Engagement stärken. All dies
dürfen wir auch mit begleitender Forschung
-
untermauern, was eine schöne Sache ist,
damit wir auch eine gute Datengrundlage
-
haben. Die Stiftung ist auf drei Säulen
aufgebaut: einem Servicezentrum, einem
-
Kompetenzzentrum und einer Säule der
Strukturstärkung. Hier spielen vor allem
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der Wissenstransfer in der
Zivilgesellschaft eine Rolle.
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Digitalisierung, Innovation sowie auch das
Thema Nachwuchsförderung. Das sind Themen,
-
die wir vor allem in unseren ersten Wochen
in den Gesprächen identifiziert haben. Und
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da möchten wir eben Angebote machen. Wo
sitzen wir in Neustrelitz. Das ist unser
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Bürogebäude, das ehemalige Landratsamt in
Mecklenburg-Vorpommern, wie gesagt.
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Und wir sind jetzt, wie gesagt, seit
fünfeinhalb Monaten am Start. Das ist
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unser Gründungsteam. Wir sind inzwischen
17 Kolleginnen und Kollegen, die in
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Neustrelitz für Engagement und Ehrenamt
wirken und haben auch in diesem Jahr schon
-
erste operative Tätigkeiten aufgenommen,
wie beispielsweise das Digital-Camp in
-
Kooperation mit dem Haus des Stiftens. Wo
sich Engagierte über 5 Wochen lang quasi
-
schulen lassen konnten, qualifizieren
konnten, wie sie Digitalisierung für ihre
-
wichtige Arbeit nutzen können. Wir sind
dem Digital Social Summit beigetreten,
-
auch eine Konferenz an der digital-
sozialen Schnittstelle, die im nächsten
-
Jahr zum 3. Mal stattfinden wird. Und wir
haben auch einige Forsch...
-
Forschungsprojekte auf den Weg gebracht,
wo es vor allem darum ging zu schauen: Wie
-
kann Engagementförderung in Ostdeutschland
aussehen? Was was beinhaltet eigentlich
-
die Problemlagen, die Problemstellungen,
die die Corona-Pandemie gerade für das
-
Engagement zur Verfügung stellt? Und wir
haben unterstützt ein Engagement-Trend-
-
Barometer, wo man so ein bisschen in die
Zukunft schauen kann. Das wichtigste
-
Programm allerdings in diesem Jahr, in
diesen wenigen Wochen und so wurde ja auch
-
hier unser kleiner Talk angekündigt war
unser großes Förderprogramm, das wir am
-
10.9., also nach knapp 2 Monaten
aufgesetzt haben. Als Bundesstiftung ist
-
es so, dass man eine Förderrichtlinie
verabschieden muss. Dies haben wir getan
-
mit unserem Stiftungsrat. Auch kein
leichtes Unterfangen für uns, das erste
-
Mal so ein großes Förderprogramm
aufzusetzen. Denn in diesem Jahr standen
-
uns über 20 Millionen Euro an
Haushaltsmitteln zur Verfügung. Und uns
-
war auch klar: Corona und die Pandemie hat
einfach wirklich dafür gesorgt, dass
-
Vereine Probleme haben, mit der
Mitgliedergewinnung, dass Vereine Probleme
-
haben, überhaupt digital ihre Arbeit
weiter fortsetzen zu können. Und wir
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wussten auch, dass das Thema
Nachwuchsförderung und Strukturstärkung
-
hier einfach finanzielle Unterstützung
bedarf. So haben wir das aufgesetzt.
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Haben, haben gut getrommelt und gewirbelt,
weil wir auch nicht, weil uns auch nicht
-
bewusst war: Werden wir überhaupt als so
junge Institution wahrgenommen? Kennt uns
-
überhaupt schon jemand und haben eine
kleine Kampagne gestartet, wo wir vor
-
allem Vereine dazu aufgerufen haben,
Anträge zu stellen, um quasi die Grundlage
-
für digitale Teilhabe zu setzen, um Mittel
zu beantragen. Und Mittel konnten bis zu
-
100000 Euro beantragt werden. Aber ich
erzähle euch gleich was am Ende des Tages
-
dabei rausgekommen ist. Hier so ein paar
Zahlen. Wir wurden sehr, sehr überrascht
-
über die schiere Anzahl an Anträgen, die
uns erreicht hat, das waren in den 7
-
Wochen, in denen dieses Verfahren, dieses
Förderprogramm lief, waren das 12500
-
Anträge, in 7 Wochen. Und wir konnten und
das freut uns wirklich sehr, 1000, über
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1800 gemeinnützige Projekte fördern und
das mit einem Volumen von 20,8 Millionen
-
Euro. Das ist schon ein ganz schöner
Batzen in der ganzen Kürze der Zeit. Wir
-
haben auch gesehen, was in diesen 12500
Anträgen steht, zeigt einfach, wo die
-
Bedarfe in der Zivilgesellschaft liegen.
Daraus wollen wir natürlich lernen und
-
unsere Angebote auch daran anpassen und
weitere Unterstützungsformate entwickeln.
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An... Ne andere Sache ist allerdings auch
klar, dass die 12500 Anträge, die bei uns
-
eingegangen sind, unser Budget um das
10-fache überstliegen haben. Das ist eine
-
unglaublich hohe Zahl. Wir hätten niemals
damit gerechnet, dass das so viel ist. Wir
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freuen uns, dass wir diese 1800 Projekte
unterstützen konnten und wollen natürlich
-
für all die anderen in den nächsten Jahren
auch viele neue Angebote schaffen. Was
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haben wir vor im nächsten Jahr? Dadurch,
dass wir, wie gesagt, in diesem Jahr
-
hauptsächlich mit dem Förderprogramm
beschäftigt waren und mit dem Aufbau an
-
Personal, der Gewinnung von Kolleginnen
und Kollegen, wollen wir uns jetzt auch
-
erst einmal stärken, damit wir auch
wirklich gute inhaltliche Angebote
-
bereitstellen können. Es wird ein
Servicezentrum entstehen, wo es eben
-
Beratungs-, Qualifizierungs- und
Fortbildungsangebote geben soll. Wir
-
wollen ein Kompetenzzentrum aufbauen, wo
wir Bedarfe analysieren, wo wir
-
feststellen: Welche Herausforderungen gibt
es denn in strukturschwachen und
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ländlichen Räumen? Wir wollen Innovation
und Digitalisierung fördern. Und wir
-
wollen das gemeinsame Wirken nicht nur als
Worthülse vor uns hertragen, sondern da
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wollen wir wirklich konkrete Projekte
umsetzen. In... mit, Kooperation und in
-
Synergien mit anderen Organisationen und
im Bereich der Strukturstärkung möchten
-
wir auch dafür sorgen, dass Engagement und
Ehrenamt besser vor Ort funktionieren
-
kann. Wir wollen Nachwuchsgewinnung durch
innovative Unterstützungsformate auf den
-
Weg bringen. Und wir haben uns
vorgenommen, in ländlichen Räumen ein
-
Programm aufzusetzen, wo es wirklich darum
geht, Netzwerke aufzubauen, die Engagement
-
vor Ort unterstützen. Jo, dann bin ich
hier mit meinem kurzen Impuls fertig. Ich
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freue mich jetzt mit euch ins Gespräch zu
kommen bzw. mit Daniel und freue mich
-
gleich dann auch auf den Austausch mit
euch.
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Daniel: Herzlich willkommen auf der
Wikipaka Bühne des Remote, dem Remote
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Chaos Experience 2020. Ich begrüße hier
auf der Bühne Katharina Peranić von der
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Deutschen Stiftung für Engagement und
Ehrenamt. Und wir wollen uns ein wenig
-
darüber unterhalten, was diese Stiftung
macht, wohin das Ganze führt und welche
-
Schnittstellen das vielleicht in die
digitale Community gibt. Und ich würde
-
vielleicht einmal kurz anfangen,
Katharina. Einige kennen dich vielleicht
-
von deinem, deiner Arbeit bei der Stiftung
Bürgermut. Du bist ja jetzt gemeinsam mit
-
Jan Holze eine der VorständInnen, des...
der neu gegründeten Stiftung. Jan hat
-
vorher die Stiftung Ehrenamt in
Mecklenburg-Vorpommern geleitet. Wie ist
-
das denn? Wie, zum einen, wie kommt man,
wenn man jetzt bei der Stiftung Bürgermut
-
war, wie kommt man jetzt zu einer
bundesdeutschen Stiftung und wie geht's
-
einem dabei, wenn man so einen Wechsel
macht?
-
K: Danke Daniel, schön, dass ich hier sein
kann. Ich freue mich wirklich sehr. Ja,
-
wie geht's einem dabei? Es ist das total
aufregend. Jeder Tag ist irgendwie, fühlt
-
sich an wie eine Woche. Ich bin jetzt seit
fünfeinhalb Monaten mit dabei im Aufbau.
-
Und das ist natürlich ein sehr
einschneidendes Erlebnis, wenn man vorher
-
in Berlin bei der Stiftung Bürgermut
gearbeitet hat. Wir waren auch eine
-
Stiftung, die bundesweit unterwegs war,
die so ganz, ganz stark mit Organisationen
-
zusammengearbeitet hat, die wachsen
wollten. Also die gute Modelle entwickelt
-
haben und damit in die Fläche gehen
wollten. Und jetzt hab ich eine Aufgabe,
-
wo es wirklich darum geht, so das
Engagement im ganz Großen zu betrachten
-
und zu unterstützen. Und ich hatte es
vorhin schon in meinem Impuls gesagt: Es
-
geht um 30 Millionen Engagierte
bundesweit. 600000 Vereine ist eine
-
Riesenaufgabe und ich lerne jeden Tag
dazu. Und ich bin sehr demütig, muss ich
-
auch sagen, weil das ist einfach riesig,
was wir da als Aufgabe bekommen haben. Und
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ich freue mich aber auch wirklich sehr,
dass ich hier am Anfang gleich
-
mitgestalten darf mit meinem Kollegen Jan.
D: Ja, diese Gestaltungsfrage ist ja
-
sicherlich total wichtig, also auch eine
Ausrichtung für diese Stiftungen zu
-
finden, zu überlegen, welche Schwerpunkte
man setzen will. Du hast gesagt, 30
-
Millionen Engagierte in Deutschland. Ich
glaube, das unterschätzt man auch total,
-
wie viel Ehrenamt es überall gibt. Hier
interessiert uns natürlich so ein bisschen
-
das digitale Ehrenamt. Also auch da wird
glaub ich sehr oft unterschätzt, wieviel
-
engagierte Menschen es gibt, die in ihrer
Freizeit unentgeltlich Lösungen bauen,
-
sich um andere digitale Themen kümmern,
Infrastruktur ausrollen, all solche
-
Sachen. Ihr hattet jetzt 2020 mit diesem
ersten Paket, Finanzpaket, dass, dass ihr
-
ausgerollt habt, so einen digitalen
Schwerpunkt, der ja auch Corona
-
krisenbedingt, glaube ich, sehr stark mit
dem Fokus auf dieses Digitale hatte.
-
Bleibt das so? Ist das Teil der DNA dieser
Stiftung? Was versteht ihr unter digitalem
-
Ehrenamt? Also, vielleicht können wir
darüber ganz kurz ein bisschen sprechen.
-
K: Sehr gerne. Also Grundlage der
Stiftungsarbeit ist quasi das
-
Errichtungsgesetz. Wir sind ja eine
Bundesstiftung. Wir sind keine private
-
Stiftung, die jetzt ein Stiftungsvermögen
erhalten hat, sondern wir, wir, wir haben
-
quasi schon unser Stiftungsgesetz in Form
dieses Errichtungsgesetzes, so genug von
-
Gesetzen gesprochen. Und da steht auch
ganz konkret drin, dass wir engagierte
-
Vereine, Ehrenamtliche im... auf dem Weg
zur Digitalisierung unterstützen sollen.
-
Durch Qualifizierung, durch
Beratungsangebote, aber auch durch
-
Förderungen. Und in diesem Jahr haben wir
das eben so gemacht, weil wir wussten, wir
-
haben nur ein halbes Jahr Zeit. Wir haben
die riesengroße Aufgabe, diese Stiftung
-
aufzubauen. Wir befinden uns aber in einem
ganz besonderen Jahr. Wir befinden uns im
-
Jahr der Pandemie und die Pandemie hat
eben für Gemeinnützige extrem große
-
Hürden, Herausforderungen, Probleme
geschaffen. Und deswegen haben wir uns
-
gesagt: Okay, in diesem großen ersten Jahr,
in diesem Halbjahr letztendlich werden
-
wir unsere ganzen Haushaltsmittel für ein
Förderprogramm zur Verfügung stellen. Das
-
Gesetz sieht vor, dass wir auch wirklich
operativ tätig sind, dass wir
-
Ansprechpartner sein sollen für
Engagierte, für Ehrenamtliche, für
-
Organisationen. Aber wir können dies auch
durch Förderungen tun. Und Digitalisierung
-
wird in der Stiftung, und das finde ich
schon ist ein Teil der DNA, wird immer
-
eine Rolle spielen, weil wir einfach auch
festgestellt haben, jetzt auch durch
-
dieses Förderprogramm, dass es da, ich
will es gar nicht so negativ sagen, aber
-
dass es da doch auch viel
Unterstützungsbedarf und Nachholbedarf
-
gibt. Und in Teilen ist das auch
tatsächlich so, dass die ganz basalen
-
Dinge einfach fehlen, wie ein Laptop oder
eine Webcam. Das hat mich sehr erstaunt,
-
hätte ich nicht gedacht. Aber so ist das
eben. Was wir jetzt durch dieses
-
Förderprogramm erfahren haben, wo der
Schuh drückt. Aber nicht nur dort. Es gibt
-
auch ganz innovative, tolle, tolle Ideen
und schon Projekte. Du hast es schon
-
angedeutet digitales Engagement. Das ist
kein kein neuer Begriff. Darüber reden wir
-
in der Szene schon seit 10, 12 Jahren. Da
gibt es auch einige Vorreiterin und
-
Vorreiter. Aber die gilt das eben auch,
finde ich größer zu machen. Und auch das
-
voneinander lernen. Also vielleicht
diejenigen, die noch ein bisschen am
-
Anfang stehen, mit denen zusammenzubringen
die, die da viel weiter sind. Damit die
-
Gesellschaft insgesamt in diesem Bereich
nicht nur irgendwie Empfänger ist, sondern
-
auch GestalterIn sein kann. Das ist ein
großes Ziel der Stiftung.
-
D: Ja, das finde ich, klingt gut. Also das
genau, es gibt ja diese zwei Sektoren:
-
Digitales für das Ehrenamt, also der
Laptop für Vereine, die ganz klassisch
-
ehrenamtlich engagiert sind. Gleichzeitig
gibt es dieses riesige Feld, das bestimmt
-
viele Leute auf dieser Konferenz umtreibt,
nämlich Engagement, das eigentlich im
-
digitalen Raum stattfindet und was wir,
glaube ich, alle hier sehr spannend
-
fänden, wenn man versucht, diese
Synergieeffekte, die da bestehen, zu
-
nutzen in Zukunft. Also das sind ja dann
Fragen auch, inwiefern fördert ihr in
-
Zukunft vielleicht auch Open Source
Projekte, die an sich, also zum einen ja
-
eine ehrenamtliche Arbeit darstellen
können, die aber auch so eine Art
-
Multiplikator-Effekt haben. Ja, also wenn
man jetzt eine Software hat, die mit der
-
Förderung aus öffentlichen Geldern
geschaffen wird, die dann aber wieder
-
kostenfrei auch genutzt werden kann, von
anderen Leuten im Ehrenamt, dann kann man,
-
glaube ich, diesen Multiplikationseffekt,
wo man das Geld, was investiert wird,
-
quasi an viel mehr Leute ausschüttet als
eigentlich nur... oder das, was damit
-
geschaffen werden kann, als das eigentlich
halt eben nur an den einen
-
Softwareentwickler oder das eine Projekt
zu geben. Das fände ich persönlich ganz,
-
ganz spannend, wenn man sich über diese
Nachhaltigkeit auch Gedanken machen würde.
-
K: Ja, das finden wir auch spannend. Und
was ich total schön finde, ist jetzt auch
-
im Zuge dieses ersten Förderprogramms
haben wir mit den 3 Ministerien, von denen
-
wir ja getragen werden, auch darüber
gesprochen, dass zukünftig, wenn wir
-
solche Dinge fördern, dass wir eigentlich
nur Open Source Projekte fördern, aber
-
auch so quasi das Geld, was man ausgibt,
eben auch in diesem Bereich ausgeben soll,
-
weil es sind Steuermittel. Du hast das
ganz genau gesagt. Und das macht natürlich
-
einen viel größeren Sinn und die Wirkung
erhöht, erhöht sich natürlich auch um ein
-
Vielfaches, wenn wenn Open Source Projekte
gefördert werden, weil einfach viel mehr
-
Leute davon profitieren und partizipieren
können. Und was ich natürlich schön fänd
-
wär, wenn es da einfach auch viel mehr
Beteiligung gäbe und sich Organisationen
-
da auch irgendwie viel stärker involvieren
würden. Also das ist vielleicht nichts,
-
was wir im nächsten Jahr schaffen, aber so
auf Langfristperspektive gesehen fände ich
-
das total schön, weil die Leute vor Ort
wissen ja, was sie brauchen. Und wenn man
-
das dann eben mit einbringen kann in
solche Entwicklungen fände ich das
-
großartig.
D: Und habt ihr, habt ihr Pläne, wie ihr
-
euch dieses Wissen quasi von der Basis
oder wie man das nennen will, da wo das
-
Ehrenamt und das Engagement passiert, wie
solches Wissen, um das wie es läuft, was
-
man braucht, wo eigentlich die
Stellschrauben sind, die Unterstützung
-
brauchen, wie sowas zu euch zurückfließt.
Also seid ihr offen für diesen Dialog?
-
Gibt's da irgendwelche Wege und
Kommunikationsideen, die ihr habt?
-
K: Ja, das. Das finde ich, sollte auch DNA
der Stiftung sein. Wir sind dafür da,
-
Engagement und Ehrenamt zu unterstützen.
Und das werden wir nicht tun, indem wir
-
uns in Neustrelitz einschließen und
irgendwelche tollen Sachen ausdenken, die
-
irgendwie so wirklich am Bedarf
vorbeigehen. Nein, das ist etwas, was wir
-
jetzt schon am Anfang getan haben so im
Aufbau. Wir haben das Gespräch gesucht.
-
Natürlich kann man nicht mit 30 Millionen
Engagierten direkt das Gespräch suchen.
-
Dafür gilt es, gute Wege zu finden, wie
diese Ideen, wie die Bedarfe zu uns kommen
-
können. Und da bin ich auch total
interessiert, was jetzt z.B. hier für
-
Ideen von den Menschen, die hier mit dabei
sind, bestehen, um sowas wirklich gut auch
-
aufzubauen. Weil es ist einfach divers.
Wenn wir uns Engagement anschauen. Das ist
-
nicht nur Engagement im Sport, das ist
quasi der größte Bereich, wo sich Menschen
-
engagieren oder irgendwie in
Blaulichtorganisationen das sind. Oder,
-
oder für Migrantinnen und Migranten ist es
einfach so mega divers und viele dieser
-
Gruppen sind ja nicht vereint, weil sie
sich engagieren, sondern man, man ist
-
vereint, weil man sich für eine Sache
einsetzen möchte und die verbessern
-
möchte. Und es gilt halt für diese
unterschiedlichen Bereiche jetzt die
-
passenden Kanäle aufzubauen und zu finden,
wo dann eben die Bedarfe zu uns kommen.
-
Aber nicht nur Bedarfe, sondern, wo man
auch gemeinschaftlich was entwickeln kann.
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Was wir halt nicht machen wollen ist,
jetzt wirklich so zentral... Ich nehme
-
immer so das Beispiel eine Online Akademie
aufbauen, die jetzt alle Engagierten in
-
Deutschland schulen soll. Das ist aus
meiner Sicht keine gute Idee, denn es gibt
-
schon richtig gute Angebote. Aber die sind
vielleicht ein bisschen zu klein, zu
-
unbekannt und vielleicht können wir da
eben helfen, diese größer zu machen und
-
sie zu verbinden mit anderen Angeboten,
die dann aufeinander aufbauen. Sowas kann
-
ich mir vorstellen. Und gerade so im
Bereich, weiß nicht, innovative digitale
-
Projekte kann ich mir das auch vorstellen.
Da gibt's auch schon recht viel. Ich habe
-
aber so ein bisschen das Gefühl, dass es
so in der eigenen Bubble und es gibt
-
keine, keine Verbindungen zum klassischen
Ehrenamt. Und das fände ich spannend, wenn
-
man das hinkriegen könnte.
D: Ja, auch das lässt sich digital
-
sicherlich ganz gut abbilden, dass man
einfach Kommunikationskanäle schafft, die
-
auch skalieren. Für viele Leute, die Best
Practices gut vermitteln können und so.
-
Aber was ich interessant finde von dem,
also das, was du gerade geschildert. Das
-
klingt ja auch nach Nachhaltigkeit, also
auch nach Strukturförderung. Und in meiner
-
Erfahrung die letzten Jahre wir machen
jetzt seit zehn Jahren hier etwa
-
Bildungsarbeit, irgendwie alles
ehrenamtlich. Meine Erfahrung ist, dass es
-
sehr leicht ist oder relativ leicht ist,
Projektförderung zu finden, wenn man eine
-
gute Idee hat, die irgendwie an den Start
gebracht werden muss, die man umsetzen
-
möchte, aber es wird dann ganz schwierig
in Deutschland, wenn man nach
-
struktureller Förderung sucht, also um ein
Projekt, was einmal angelaufen ist, was
-
gut funktioniert, am Leben zu halten und
ein bisschen.. du sprachst da gerade an.
-
Es gibt viele gute Projekte, die heute
schon Probleme lösen, die aber vielleicht
-
nicht bekannt genug sind und ein Teil des
Problems ist sicherlich auch, dass sie oft
-
nicht weiter gefördert werden oder dass es
schwierig ist, Gelder aufzutreiben, um so
-
eine strukturelle Förderung mit dem
Projekt damit aufrechtzuerhalten. Ist das
-
auch Teil von dem, was ihr wollt? Also
wollt ihr nur neue Ideen fördern oder
-
wollt ihr auch helfen, das was besteht und
was gut ist da zu halten?
-
K: Ja, eine sehr schöne Frage. Das ist das
sogenannte dickes Brett, dass wir zu
-
Bohren haben. Was aber auch wirklich, also
da musste ich auch mal, muss ich auch mal
-
so an die Seite der Fördernden springen,
was viele umtreibt. Ich weiß nicht, woher
-
das kommt, dass man immer wieder nur Neues
fördern möchte. Ich weiß nicht, ob es
-
daran liegt, dass vielleicht manche
Förderpartner damit glänzen wollen, weil
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sie sagen: Ah wir haben jetzt hier was
Neues gefördert. Ich komme aus einer
-
vorherigen Organisation, die sich genau mit
diesem Thema beschäftigt hat, nämlich das
-
Projektitis eigentlich aufhören sollte.
Häufig sind Organisationen in unter
-
solchen finanziellen Druck, dass sie
permanent das, was sie eigentlich schon
-
tun, mit neuen Projekten aufpimpen, um an
Fördermittel zu kommen.
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D: Ja, das kenne ich.
lacht
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K: Genau. Das nennt man dann Projektitis.
Ein gutes Beispiel ist: Ich habe Projekt
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"Sonnenschein" und Projekt "Sonnenschein"
wurde jetzt drei Jahre gefördert, was
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super toll ist, etzt ist die Förderung
aus, jetzt brauche ich neue Förderung,
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also entwickle ich jetzt "Sonnenschein
Plus". Das ist so der Klassiker eines
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eines Projektezykluses.
D: Hmhm.
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K: Es macht aber gar keinen Sinn,
permanent diese Projekte zu Ruinen dann
-
letztendlich aufzubauen, sondern wir
müssen dahin kommen, dass wir in eine
-
Verstetigung kommen. Eine Organisation,
nicht alle Organisationen, aber einige
-
Organisationen brauchen Hauptamt, damit
die Projekte funktionieren kann. Wenn man
-
viele Engagierte und Ehrenamtliche hat.
Freiwillige, die müssen koordiniert
-
werden, die müssen gut begleitet werden.
Es braucht jemanden, der einen Ahnung hat
-
von Fundraising. Es braucht jemand, der
Ahnung hat von Kommunikation. Das ist ja
-
wie so eine kleine Company, die man da
aufbaut. Und dafür braucht es einfach auch
-
gute Leute und diese guten Leute müssen
natürlich auch unterstützt werden
-
finanziell. Manches geht nicht rein
ehrenamtlich. Das Problem ist jetzt z.B.
-
bei Stiftungen wie bei uns, dass wir an
das Haushaltsjahr gebunden sind. Ich und
-
mein Kollege, wir würden am liebsten
natürlich jetzt Förderprojekte aufsetzen,
-
die über, sagen wir mal fünf Jahre gehen
oder eine längere Perspektive haben, aber
-
das geht aktuell bei uns noch gar nicht,
weil wir da einfach an das Haushaltsjahr
-
gebunden sind und da müssen dann Gespräche
geführt werden. Oder, was wir uns auch gut
-
vorstellen können, ist, mit privaten
Stiftungen zu überlegen, wie man - wie wir
-
mit der Möglichkeit zu fördern - Dinge auf
die Schiene setzen können, unterstützen
-
können, um wie dann andere Förderpartner
das dann quasi in eine nachhaltigere,
-
langfristigere Perspektive bringen können.
Ein zweiter Punkt, den ich aber auch noch
-
erwähnen möchte ist: es ist nicht damit
getan, alle jetzt durchzufördern. Also
-
ich hab's vorhin schon in meinem Impuls
gesagt, der, der die die beantragten
-
Fördermittel, die uns erreicht haben,
haben unser Budget um das zehnfache
-
überschritten. Also wir werden niemals so
viel Geld haben, um es wirklich allen zur
-
Verfügung zu stellen. Wir müssen auch
kluge Modelle finden, wie man Ressourcen
-
teilen kann. Also ich finde der Open-
Source-Gedanke ist so großartig, den muss
-
man ganz stark in die Zivilgesellschaft
bringen. Man muss gemeinsam überlegen, wie
-
kann man an, also wir arbeiten daran,
Gesellschaft zu verbessern und zu
-
verändern. Wie kann man sich
zusammenschließen und mit weniger
-
Ressourcen mehr erreichen, weil die
einfach knapp sind im Engagement. Das ist
-
klar. Und da plädiere ich einfach auch für
mehr Offenheit, mit Organisationen
-
zusammenzuarbeiten, die Ähnliches tun und
da eben die Kräfte zu bündeln.
-
D: Ja, jetzt hast du gerade gesagt, in der
aktuellen Förderrunde war das Volumen, das
-
angefragt wurde, wesentlich größer als
das, was ihr vergeben konntet, und euer
-
Topf mit 23 Millionen war ja schon
wirklich groß. Das zeigt ja zum einen
-
erstmal, dass ihr eine absolute
Daseinsberechtigung habt mit dieser
-
Stiftung, dass der Bedarf dafür riesengroß
ist und das wird hoffentlich jetzt mit
-
diesem Beispiel in Zukunft keiner mehr in
Frage stellen. Gleichzeitig heißt das
-
auch, dass das ein riesiges Brett ist, was
ihr bohren müsst in der Bewältigung dieser
-
Aufgabe. Also würde ich euch erst einmal
sehr viel Glück dabei wünschen
-
gleichzeitig wäre ich mal ein bisschen
neugierig, wenn ich fragen darf. Also wir
-
haben ja selbst auch Mittel von euch
bekommen. Dieses Studio, in dem ich mich
-
hier gerade befinde, wurde mit eurer
großartigen Hilfe kurzfristig in diesem
-
Jahr noch aufgebaut. Aber ich weiß, dass
andere Projekte hier in der Community die
-
sicherlich auch gerade zuhören gefördert
wurden. Generell gibt's so ein „Best of“,
-
um vielleicht einfach mal neugierig zu sein,
irgendwas, was du besonders erwähnenswert
-
fandest oder so? Ich kann mir immer gar
nicht vorstellen, wie bunt dieser Topf ist
-
von Projekten, die da bei euch Mittel
angefragt haben und eigentlich fände ich
-
das auch ganz schön, mal zu wissen.
K: Ja, also es ist wirklich sehr, sehr
-
vielfältig. Auf unserer Website haben wir
ein paar Projekte porträtiert. Es ist so
-
divers. Also es gibt den Senioren-Club aus
Würzburg, der quasi Senioren-Trainer
-
ausbildet, um anderen älteren Menschen den
Zugang zum Netz zu ermöglichen, damit
-
diese dann eben ihr Engagement besser
ausführen können. So was ist so ein
-
Klassiker. Wir haben aber - wir haben ja
nicht nur Digitalisierung-Projekte
-
gefördert in diesem Jahr. Wir hatten drei
Schwerpunkte: das war Nachwuchsförderung,
-
Strukturstärkung in ländlichen Räumen und
eben Digitalisierung und Innovation. Es
-
gibt ein Projekt, was ich richtig cool
finde, das wird in Bayern umgesetzt: Der
-
"Kultainer" nennt er sich, das sind
Schiffscontainer, alte, die umgebaut
-
werden, quasi zu Medienlaboren und mit
diesen Medienlaboren wird dann an einen
-
Platz gefahren, um eben dort die Menschen
zu erreichen, die jetzt nicht in einem
-
urbanen Zentrum oder so wie bei euch an
einem schönen Bahnhof da schnellen Zugang
-
zu haben. Das finde ich ein ganz
spannendes Projekt. Aber auch aus dem
-
Bereich Feuerwehren haben wir unglaublich
viele Anträge erhalten, wo dann eben
-
Drohnen und was weiß ich nicht für
verrückte Sachen beantragt wurden, um die
-
Einsätze sicherer zu gestalten und auch
das Freiwilligen-Management besser
-
umzusetzen. Und dann gibt es auch ganz
klassische Projekte, was ich sehr spannend
-
finde: Ich war früher sehr viel im urbanen
Raum unterwegs, was Engagement angeht,
-
aber gerade aus ländlichen Räumen kommen
echt tolle Sachen. Da spielt dann ganz
-
häufig eine Immobilie eine Rolle, wo es
dann auch darum geht, jetzt in der Corona-
-
Pandemie quasi das Kulturangebot vor Ort,
was total wichtig ist, in solchen Räumen,
-
wo es wenig Angebote gibt,
aufrechtzuerhalten. Und da wurden häufig
-
auch solche Studio-Ideen eingereicht oder
auch Schulungen, Schulungs- und
-
Qualifizierungsmaßnahmen, um um sowas dann
eben auch in den nächsten Jahren weiter
-
zum Tragen zu bringen und da auch quasi
jetzt die Chance genutzt wurde, da so
-
einen kleinen Innovations-Sprung zu
machen. Also ich finde es echt spannend.
-
Wir haben auch viele, viele andere
interessante Anfragen bekommen, die will
-
ich jetzt gar nicht hier erwähnen, was so
alles beantragt wurde aber es ist wirklich
-
so bei 12 500 Anträgen - eine schiere
Masse - und fürs nächste Jahr haben wir
-
uns natürlich auch vorgenommen, das jetzt
mal genauer anzuschauen, zu evaluieren und
-
zu untersuchen und daraus dann auch
nochmal neue Unterstützungsformate zu
-
entwickeln.
D: Okay. Und das heißt, die Anträge werden
-
nochmal bearbeitet oder ist das jetzt..
K: Bearbeitet heißt in dem Sinne wir
-
gucken uns ganz genau an, was wurde da
beantragt? Wo ist da der rote Faden? Wo
-
kann man Cluster sehen? wo braucht es auch
Unterstützung? Ich glaube auch nicht, dass
-
es das, dass wir damit schon vieles getan
haben, indem wir jetzt beispielsweise
-
Hardware oder Software finanziert haben,
sondern jetzt geht es auch darum,
-
wirklich, wenn wir über Digitalisierung
nachdenken, da auch nochmal ein Schritt
-
weiterzugehen. Das macht ja auch etwas mit
der Organisation und da möchten wir eben
-
auch Qualifizierungsmaßnahmen, "Train the
Trainer"-Geschichten anbieten oder auch
-
Experten werden in die Organisation
schicken. Ich glaube, dass ist auch eine
-
ganz sinnvolle Sache und die Leute eben
nochmal auf die nächste Stufe bringen.
-
D: Das klingt alles echt gut, muss ich
sagen. Also und mit vielen Sachen sprichst
-
du mir hier voll aus dem Herzen. Ich
glaube, das sehen andere, die hier
-
zuhören, ähnlich. Bevor wir jetzt in die
Q&A-Session gehen und alle ihre eigenen
-
Fragen loswerden können und du
wahrscheinlich überrannt wirst von Leuten
-
mit guten Ideen, was würdest du dir denn
wünschen fürs nächste Jahr? Also was die
-
Perspektive der Stiftung angeht, eure
Arbeit, wo braucht ihr Unterstützung, die
-
vielleicht auch aus dieser Community hier
kommen kann? Gibt es technische Aufgaben
-
die gelöst werden müssen, die euch richtig
hart unter den Nägeln brennen? So, wenn du
-
dir so "Wünsch dir was" hättest, wie sähe
das aus?
-
K: Ja, total viele Wünsche. Vielen Dank,
dass ich auch mal gefragt werde, welche
-
Wünsche wir haben. Wir sind ja nun..
D: Ihr habt unsere Wünsche ja schon
-
erfüllt. Also das muss auch mal
andersherum gehen.
-
K: Das freut mich ja. Also was uns
natürlich umtreibt ist unsere Organisation
-
soll ja bis zu 75 Mitarbeitende haben. Wir
sitzen in Neustrelitz, werden demnächst
-
auch wieder Stellenausschreibungen
veröffentlichen. Da würde ich mich total
-
freuen, wenn auch aus dieser Community
Leute da mal drauf schauen und gucken, ob
-
da was für den einen oder die andere dabei
ist und zum anderen sind wir dadurch, dass
-
wir in diesem Jahr wirklich ich sage immer
so Schritt 10 vor Schritt 1 bis 9 gegangen
-
sind und dieses Monster-Förderprogramm
aufgesetzt haben, sind wir natürlich mit
-
unserer Infrastruktur noch gar nicht so
gewachsen. Und wenn wir darüber sprechen,
-
Digitalisierung und Zivilgesellschaft zu
fördern, dann müssten wir finde ich als
-
Organisation da auch beispielhaft
vorangehen und da haben wir definitiv noch
-
Unterstützungsbedarf und da würde ich mich
total freuen, wenn auch aus diesen Kreise
-
hier, keine Ahnung, wenn man irgendwie so
eine kleine Task-Force bilden würde, um zu
-
überlegen, wie kann die Stiftung aufgebaut
sein intern in ihren Prozessen, also
-
gerade so was Software angeht und
Automatisierung und so weiter, um da auch
-
als Vorbild wirken zu können. Ich kann mir
auch vorstellen, dass wir so kleine
-
Prototypen-Geschichten machen, also dann
seid ihr auch herzlich eingeladen, eure
-
Ideen mit einzubringen.
D: Ja, voll gut. Ich hoffe, das nehmen
-
alle ordentlich mit. An der Stelle sei
auch nochmal bemerkt Neustrelitz klingt
-
jetzt weit weg, ist aber direkt um die
Ecke von Fürstenberg. Und das ist der
-
digital interessanteste Ort in ganz
Deutschland, aktuell. Nicht weit von
-
Berlin, also auch der Standort ist gar
nicht nachteilig, sondern eigentlich seid
-
ihr genau da, wo ihr wo ihr hin müsst. Und
das sollte es hoffentlich auch einfach
-
machen, hier ein paar gute Leute zu
finden, die vielleicht Lust haben, das
-
gemeinsam mit euch aufzubauen. Und da sind
wir wieder bei diesem Weichenstell-Thema:
-
Wenn am Anfang alles richtig gemacht wird
und man in eine gute Richtung läuft, dann
-
kann das vielleicht ein Weg sein, der
richtig weit führt und der vieles auch für
-
uns hier in der Community verändert. Also
erstmal danke für, würde ich sagen, für
-
dieses echt gute Gespräch und viele
interessante Inhalte und Gedanken von dir
-
zu diesem Thema. Jetzt sind die anderen
dran, würde ich sagen. Ich würde sagen,
-
wir leiten dann mal über in diese
Q&A-Session und sehen uns da dann alle
-
gleich. Herzlichen Dank, Katharina. Lass
es dir gut gehen. Komm gut ins neue Jahr
-
und bis gleich im Live. Tschüs. Ciao.
-
Herald: Danke. Das war die Aufzeichnung.
Jetzt sind wir live mit dem Q&A. Daniel
-
und Katharina sind hier bei uns. Wir haben
extrem viele Fragen bekommen. Das hätte
-
ich tatsächlich für so ein frühen Talk in
Congress-Zeiten nicht nicht erwartet. Aber
-
ich gebe das gleich einfach mal an euch
weiter. Wir fangen mit etwas Einfachem
-
an. JWR fragt: Ich habe von der Existenz
des Programms jetzt erst hier erfahren, wo
-
habt ihr das eigentlich über plakatiert
sozusagen und wie geht es eigentlich
-
nächstes Jahr denn weiter damit?
K: Ja, plakatiert …
-
H: Katharina?
K: Ja, gerne. Plakatiert haben wir gar
-
nicht. Wir haben wir haben das Programm
auf unserer Website veröffentlicht und in
-
ganz, ganz vielen Newslettern aus der
klassischen Zivilgesellschaft und haben
-
ganz viel über soziale Medien darüber
kommuniziert und was wir gemacht haben:
-
Wir sind ja viel rumgereist und haben mit
vielen Organisationen und Netzwerken
-
gesprochen. Und das hat sich dann relativ
gut verbreitet und wir mussten gar nicht
-
so viel machen. Denn auch gerade vonseiten
der Politik wurde also von
-
Bundestagsabgeordneten wurde ganz schön
viel Pressearbeit vor Ort gemacht. Das
-
fanden wir auch ganz spannend zu sehen,
wie.. wie letztendlich so dieses Programm
-
wohl einen Nerv getroffen hat und die
Verbreitung dann fast wie von alleine
-
ging. So ging es, kam es in die Fläche.
H: Ich würde doch mal etwas Konkretes
-
fragen: Max hat gefragt, dass du gesagt
hast, Organisationen hätten Probleme, eine
-
Struktur aufzubauen und was sind deine
Ideen, wie digitale Angebote helfen
-
können, diese Strukturen aufzubauen?
K: Ja, also das ist ein ganz, ganz
-
wichtiges Thema, was uns umtreibt, wo wir
natürlich auch noch in Gesprächen mit
-
vielen, vielen Organisationen und
Strukturen, die schon funktionieren, auch
-
Rezepte identifizieren wollen, die man
dann übertragen kann. Was wir aber sehen,
-
ist: funktionierende Strukturen und vor
allem digitales und funktionierende
-
Strukturen gehen nur, wenn die Menschen
auch bereit sind, diese zu nutzen. Also
-
ein Auftrag der Stiftung ist ja auch
gerade in ländlichen Räumen zu
-
unterstützen. Und was ist das Problem in
ländlichen Räumen? Häufig einfach die
-
Überwindung von Distanz. Und da sehen wir
hier einfach, dass digitale Tools da sehr,
-
sehr gut helfen können. Auf der anderen
Seite sehen wir auch, dass Strukturen nur
-
funktionieren können, wenn sie divers sind
also auch von der Altersstruktur
-
beispielsweise und da gab es jetzt ein
Engagement-Bericht der Bundesregierung und
-
der hat sich vorgenommen zu schauen, was
macht eigentlich junges digitales
-
Engagement aus? Und hier hat man gesehen,
es gibt eine riesengroße Bereitschaft von
-
jungen Menschen, sich zu engagieren. Sie
machen das auch, aber sie bleiben häufig
-
nicht ganz so lange mit dabei. Und vor
allem sind sie ein bisschen frustriert,
-
wenn sie keine digitalen Tools nutzen
können, so wie sie es einfach gewohnt
-
sind, um ihr Engagement auszuleben. Also
ich glaube, da kann das auch helfen. Und
-
ansonsten bin ich einfach auch gespannt,
was für Ideen es vielleicht auch aus den
-
Fragen heraus gibt. Vielleicht könnt ihr
da auch noch ein bisschen was schreiben.
-
Ich sehe jetzt irgendwie keine Fragen oder
so. Aber ja, das finde ich auch spannend,
-
was ihr darüber denkt, was helfen könnte.
H: Daniel, da würde noch eine Frage
-
angeschlossen: Welche strukturellen
Probleme, vielleicht ist das ein bisschen
-
zu viel gesagt, seht ihr bei euch im
havel:lab? Oder was, wie sieht das bei
-
euch mit diesem digitalen Ehrenamt?
D: Also bei uns funktioniert das bisher
-
gut. Aber wir sind auch dadurch, dass der
Verein ja erst seit 2017 existiert,
-
jetzt nicht beliebig. Und wir halten das
auch sehr bewusst eigentlich sehr klein.
-
Der Verein hat irgendwie neun Mitglieder
und wir sehen das Tonstörung ..nutzen
-
kann, um Projekte innerhalb des Rahmen
dieses Vereins abzubilden. Also wir
-
versuchen eigentlich sehr bewusst diese
ganze formale und strukturelle Seiten mit
-
so wenig Overhead wie nötig, während wir
gleichzeitig so eine offene Plattform hier
-
sind, auf der Leute, die Räumlichkeiten
oder hier in der Stadt, in der Region,
-
Dinge machen können und so ähnlich ist das
ja mit diesem Studio, das wir jetzt gerade
-
aufgebaut haben, auch gedacht. Wir denken
sehr genau darüber nach, wie wir quasi
-
jetzt so eine Art schlüsselfertiges Studio
und dieses Video-Setup, das wir ja
-
aufgebaut haben, wie wir das bereitstellen
können für ganz andere Engagement-
-
Strukturen hier in der Stadt, also auch
für den Fußballverein z.B. oder die
-
Motocross-Strecke oder wie im nächsten
Jahr vielleicht das Weihnachtskonzert
-
aufgenommen und gestreamt werden kann. Und
ich glaube, wenn man sich dann verlässt
-
auf die Engagement-Strukturen und wir ein
bisschen die Rolle haben, dass wir quasi
-
die technologische Komplexität abfangen
können, um darüber anderen Leuten Zugang
-
zu digitalen Werkzeugen zu geben, dann ist
das eine ganz gute Symbiose mit anderen.
-
H: Ja. ich.. Es gibt extrem viele Fragen
dazu, wie man das digitalisieren kann. So
-
ich muss mal… ich muss mal hier ein Echo
aus, aus dem Ohr nehmen. Ne ganz konkrete
-
Frage noch: Gibt es allgemeine Tipps, wie
man diese Vereinsbindung in kleinen
-
Vereinen digital erhalten kann? Da gibt's
die Erfahrung, dass digitale Schritte sehr
-
schleppend angenommen werden, weil die
meisten Mitglieder einfach offline sind.
-
Katharina.
K: Ja, also da gibt's ganz, ganz viele
-
Projekte, die sich genau der Thematik
annehmen. Wir haben, wir haben gerade eins
-
porträtiert auf unserer Website, dass das
ist ein Online-Senioren-Club aus Würzburg.
-
Die bieten einmal die Woche für
Vereinsmitglieder so die ersten Schritte
-
in der Nutzung, das hört sich echt krass
an, aber in der in der Nutzung digitaler
-
Tools an. Da wird eine E-Mail-Adresse
eingerichtet, da wird gezeigt, wie man
-
Videokonferenzen nutzen kann und dass
diese Schulungen die werden nicht von
-
irgendwelchen Hipstern angeboten, sondern
die werden von den älteren Vereins-
-
Hipstern angeboten, die die da eben ganz
firm sind. Also wichtig ist glaube ich
-
das, dass man da Vertrauen schafft, dass
die Menschen die schulen und qualifizieren
-
quasi so aus der aus der gleichen Ecke
kommen, dass dieses Vertrauen eben
-
herrscht, dass man Ängste einfach auch
ernst nimmt und dass man einfach auch Raum
-
zum Experimentieren und Ausprobieren
bietet. Also im Prinzip so Daniel, wie du
-
es auch beschrieben hast: Ihr seid ihr
seid quasi in eurer Engagement, in eurem
-
Engagement-Landschaft dort vor Ort,
diejenigen, die sowas anbieten können. Ihr
-
genießt da Vertrauen und ihr bietet den
Raum zum Ausprobieren. Und das finde ich
-
fantastisch und so kann es glaube ich ganz
gut funktionieren.
-
D: Also vielleicht von mir, was ich
glaube. Zum einen ist dieses
-
schlüsselfertige total wichtig. Wenn man
Leute, digitale Tools zu nutzen, dann ist
-
sehr wichtig, dass das einfach von
vornherein funktioniert und man dann nicht
-
diesen Schritt wagt und dann klemmt was
und dann müssen drei Leute dran
-
'rumdoktoren und eine halbe Stunde später
oder so funktioniert das. Sondern: Diese
-
erste positive Erfahrung hatten mit: Das
war ja gar nicht so kompliziert, wie ich
-
dachte. Und dafür muss das gut vorbereitet
sein. Und der zweite Punkt ist: Was man
-
auch machen kann, das haben wir schon
gemacht, ist, dass man so Tandem-Projekte
-
macht, also junge Leute, gerade
Jugendliche oder auch Kinder gemeinsam mit
-
Großeltern oder mit Senioren. Und wir
hatten im letzten Jahr das geplant. Das
-
hat wegen Corona jetzt hier nicht
funktioniert. Das wir auch hier mit "Alter
-
aktiv" nennen die sich, das ist hier so
unsere Seniorengruppe in der Stadt, dass
-
wir gemeinsam mit denen und dem Jugendclub
so'n Medienprojekt machen zu Smartphone-
-
Nutzung, Tablets
Tonaussetzer
-
D: Gehe ich so ein bisschen im Internet
und wir sind ein bisschen die Vermittler
-
zwischen diesem Jugendklub, den es hier
auch gibt. Das sind junge Leute, dann
-
bringen wir die zusammen mit alten Leuten
und wir sind im Endeffekt so ein bisschen
-
die Technik-Experten, die dann auch
nochmal eine ganze andere Sicht auf Fragen
-
wie Datenschutz haben oder wie man sich im
Internet bewegt und sowas. Und dann ist
-
das eine ganz gute Konstellation. Und
solche Tandems funktionieren eigentlich
-
immer gut, weil gerade ältere Menschen
sehr komplementäre Kompetenzen mit
-
einbringen. Die einen haben dieses
intuitive Technik-Verständnis und die
-
anderen haben so ein bisschen
Lebenserfahrung. Und wenn man das zusammen
-
schmeißt, kommen eigentlich immer gute
Sachen raus.
-
H: Ich würde noch mal zu einer davon
abgehoben zu einer Frage kommen von Youll,
-
die ich einfach mal in ihrer Gänze
vorlese. Nach langen Jahren sind die
-
rechtlichen Rahmenbedingungen für
Freifunk, als gemeinnütziges Engagement,
-
geschaffen worden. Die meisten Formen von
digitalem Ehrenamt von Open Source bis
-
Eintragen in die OpenStreetMap oder
Wikipedia kommen rechtlich als Ehrenamt
-
noch gar nicht vor. Wie kann die Stiftung
etwas fördern, von denen die Politik noch
-
nicht mal zur Kenntnis nimmt, dass es das
gibt?
-
K: Die Stiftung möchte natürlich zu all
diesen unterschiedlichen Engagemenformen
-
Kontakte und Kanäle aufbauen. Das ist
ganz, ganz, ganz wichtig. Und das Schöne
-
ist eigentlich in unserem
Errichtungsesetz, um mal wieder dieses
-
Gesetz zu zitieren. Dort wird von
Engagement und Ehrenamt gesprochen und
-
Engagement bedeutet unentgeldliches,
gemeinwohlorientiertes Engagement. Da
-
steht nichts von Organisation und Ehrenamt
wird im Gesetz definiert für eine
-
Organisation. Also für mich bedeutet das,
dass dieses Engagement da auch mit
-
darunter fällt. Und häufig ist es ja so,
dass wenn ich jetzt z.B. so an an. Na an
-
ein Engagement wie beispielsweise Orte,
barrierefreie Orte auf Karten einzutragen
-
denke, diese werden häufig von Vereinen
getragen. Das ist z.B. eine Möglichkeit,
-
wie man so ein Engagement unterstützen
kann. Über die Rechtsform eines Vereins
-
der Träger, die Trägerin ist einer einer
solchen Aktivität. Uns ist aber auch
-
bewusst, dass es häufig Engagement gibt,
dass gar keine Rechtsform hat. Und hier
-
gilt es dann natürlich auch in Zukunft
gute Modelle zu entwickeln, wie da
-
Unterstützungen, ja wie Unterstützung dort
ankommen kann, wo sie dann auch gebraucht
-
wird.
H: Daniel, wolltest du noch was
-
hinzufügen?
D: Naja, ich glaube, also, wie Katharina
-
sagte, es ist wichtig, dass man vielleicht
sich einfach an so einem Vehikel dran
-
dockt. Wir hatten das im Rahmen der
Corona... des Beginns dieser Corona-Krise
-
Anfang des Jahres. Es gab ganz viele so
Nachbarschaftshilfeaktivitäten, alle
-
möglichen Gruppen, die Online-Plattformen
aufgebaut haben. Telefonkonferenz- und
-
Videokonferenzsysteme und solche Sachen.
Und ein paar von denen waren auf der Suche
-
nach einem rechtlichen Rahmen, damit das
Ganze irgendwie quasi auch gemeinnützig
-
ist. Und dann haben wir uns einfach mit
denen zusammengetan und im Endeffekt ist
-
das glaube ich, auch ein Weg, den man
beschreiten kann, dass man sich irgendwo
-
mit dranhängt. Und ansonsten glaube ich,
ist es ganz wichtig, dass wir überhaupt
-
nicht... Also es gibt nirgends ne
Tonaussetzer was Ehrenamt genau ist oder
-
was jetzt genau gemeinnützig ist oder
nicht. Da gibt's ne ne ne grobe
-
Vorstellung von aber der Rest ist eine
Frage, wie wir als Gesellschaft das
-
definieren, was der Konsens ist, auf den
wir uns verständigen. Und der
-
Tonaussetzer ..ändert sich in dem Moment,
wo genug von uns die Ausdauer haben, das
-
durchzusetzen und so ähnlich ist das ja
beim Freifunk-Projekt. Das hat viele Jahre
-
gedauert und ist jetzt ein Meilenstein.
Mit dieser Entscheidung, der für andere
-
auch den Weg bereitet. Und da dürfen wir
einfach nicht aufgeben, sondern müssen
-
hart genug am Ball bleiben, bis das alle
so anerkannt wird in der Gesellschaft, wie
-
wir uns das vorstellen.
K: Und vielleicht da auch noch ergänzend.
-
Also wir werden schon ganz genau schauen,
welches Engagement gibt es? Was ist jetzt
-
irgendwie rechtlich noch nicht abgedeckt?
Und wir sehen uns auch als Scharnier
-
zwischen Zivilgesellschaft und Politik,
weil wir ja als Bundesstiftung dann
-
natürlich auch nochmal ganz andere Kanäle
Richtung Politik haben. Wir wollen, wir
-
wollen auch vor allem
Bundestagsabgeordnete informieren, was vor
-
Ort los ist, die das vielleicht häufig gar
nicht so wissen und nicht diese Kenntnis
-
haben. Was passiert da eigentlich im
Engagement und in, im Ehrenamt vor Ort,
-
was man vielleicht nicht so kennt wie das
klassische Ehrenamt? Und da sehen wir, da
-
sehen wir tatsächlich auch eine starke
Rolle für die Stiftung. Und das möchten
-
wir ausbauen in der Zukunft. Und da freuen
wir uns natürlich, ins Gespräch zu kommen,
-
von euch viel zu hören, was da noch alles
los ist.
-
H: Genau das wäre jetzt nochmal meine
Frage Wie kommt man ins Gespräch? Wie
-
geht's weiter, wenn jetzt. Ich glaube, wir
jedenfalls meinen, mein subjektiver
-
Eindruck hier aus unserem Chat ist, dass
sehr viel Interesse da ist, sehr viel
-
Fragen im Kleinen wie im Großen und
natürlich auch ein bisschen Interesse an
-
Förderung. Du kannst jetzt vielleicht
nochmal pitchen, wie das, wie man zu euch
-
findet.
K: Genau wie man... Zunächst mal mit dem
-
Zug über Fürstenberg
D, H: Lachen
-
K: nach Neustrelitz. Das wäre der ganz,
ganz klassische Weg. Wenn ihr mal wirklich
-
vor Ort sein könnt und die
Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind. Da
-
würden wir uns sehr freuen. Ansonsten wir
sind auf sozialen Medien unterwegs. Ihr
-
könnt uns noch nicht wirklich gut per
Telefon und so erreichen. Also ich hatte
-
es vorhin schon gesagt, wir sind noch im
Aufbau. Ihr erreicht uns ganz klassisch
-
per E-Mail und so weiter. Wir werden aber
jetzt auch in den nächsten Monaten da neue
-
Kanäle aufbauen, um mit euch in Kontakt zu
kommen. Wir wollen natürlich auch
-
Veranstaltungen durchführen und Events und
was weiß ich nicht alles. Da wird es auf
-
jeden Fall Möglichkeiten geben. Schreibt
uns einfach erstmal.
-
H: Genau Digitale Stiftung für Ehrenamt
und Engagement, ne?
-
K: Digitale Stiftung für...
H: ...Engagement und Ehrenamt. Siehste ich
-
krieg's...
K: Also ich finde Digitale Stiftung für
-
Engagement und Ehrenamt sehr schön. Aber
wir heißen Deutsche Stiftung für
-
Engagement und Ehrenamt. lacht
H: ...Ja.... Egal. Mit diesen Worten
-
werdet ihr es im Internet finden. Ich
hab's eben schon im Chat geschrieben. Ich
-
hab's auch auf Twitter eben auf Wikipaka
verteilt. Wenn ihr jetzt nur den Stream
-
seht und noch weitere Fragen habt. Ein
bisschen Zeit haben die beiden jetzt noch,
-
weil wir das nicht schaffen im Stream
weiterzumachen, weil wir hier in 5 Minuten
-
in den nächsten Tag gehen. Den Link, den
ich eben gepostet habe überall. Es ist ein
-
BigBlueButton-Link. Dort geht das Q&A
sozusagen etwas intimer weiter mit den
-
beiden, sozusagen nicht live. Das heißt,
alle, deren Fragen ich jetzt sozusagen
-
nicht stellen konnte, leider aufgrund der
Zeit: Wendet euch bitte dahin. Ich weiß
-
nicht, ob das bringt, wenn ich den Link
vorlese. Ich glaube das bringt nichts.
-
D: lacht
H: Naja, ich sage mal kukrz bbb Punct Ulm
-
Punkt dev, das ist einfach. Das sind
jeweils drei Buchstaben Slash B. Slash. Q
-
and A. Also q a n d a. Dort sind die
beiden jetzt noch ein bisschen für euch
-
da, so wie sie Zeit haben. Und ich danke
euch beiden für den Talk und für das Q&A.
-
Sag noch kurz an In 5 Minuten geht's hier
schon weiter im Kanal. Simon Jockers mit
-
dem Talk Datenguide Statistiken für Alle.
Das wird auch ein Burner. Also bleibt
-
bitte dran bis nachher.
D: Bis denn.
-
H: Tschüss.
-
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!