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Boys Don't Cry (Except When They Do)

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    [leichte Klaviermusik]
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    Wahrscheinlich habt ihr das alte Sprichwort schon gehört:
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    "Jungs weinen nicht."
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    Diese Meinung treibt sich seit sehr langer Zeit
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    in unserer Kultur herum.
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    Es ist jedoch ein merkwürdiges Sprichwort, nicht wahr?
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    Wenn wir jemanden sagen hören:
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    "Jungs weinen nicht.",
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    wissen wir, dass es nicht buchstäblich gemeint ist.
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    Das heißt, wir wissen dass Jungs,
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    und im weiteren Sinne Männer, in der Tat weinen.
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    Wir sehen es immerzu.
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    Sowohl im realen Leben,
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    als auch in Filmen.
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    Sogar "Taffer-Typ"-Charaktere weinen, gelegentlich.
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    Was bedeutet dieses Sprichwort also wirklich?
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    Nun, "Jungs weinen nicht" ist eine Behauptung
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    eines kulturellen Ideals für Männlichkeit.
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    Spencer: "Nicht weinen!
    Nicht weinen, nicht weinen, nicht weinen!"
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    Was die meisten Menschen meinen ist eher:
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    "Jungs sollten nicht weinen".
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    Daniel Plainview: "Hör auf zu heulen, du wehleidiger Arsch!
    Hör auf mit dem Unsinn!"
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    Aber selbst das ist nicht ganz richtig.
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    Denn es gibt einige wenige Situationen,
    in denen Weinen erlaubt ist.
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    Ron Swanson: "Weinen, akzeptabel auf Beerdigungen
    und am Grand Canyon."
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    Die korrektere Aussage wäre also:
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    "Jungs sollten nicht weinen, außer unter
    wenigen, bestimmten Umständen."
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    Das klingt aber nicht so schön.
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    Romeo: (weint)"Ich trotze euch Sternen!"
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    Aber es sind diese wenigen Umstände,
    auf die wir uns in diesem Video konzentrieren werden.
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    Denn diese Momente von Verletzlichkeit, wie kurz sie auch sein mögen,
    können uns eine Menge erzählen
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    über die Konstruktion von Männlichkeit.
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    Ich möchte klarstellen, dass das Einbeziehen eines Films
    oder TV-Serie in diesem Video,
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    nicht unbedingt mit einer Kritik daran gleichzustellen ist.
  • 2:05 - 2:09
    In vielen Beispielen die wir uns ansehen werden,
    sind die Tränen durchaus angebracht.
  • 2:10 - 2:13
    Einige dieser Szenen sind unglaublich stark
  • 2:13 - 2:16
    und die Leistung der Schauspieler*innen
    wahrlich inspirierend.
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    Roy: "Wie... Tränen... im Regen."
  • 2:24 - 2:28
    Wie in den meisten meiner Video Essays,
    geht es mir vorrängig darum
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    übergreifende Medienmuster zu untersuchen
  • 2:31 - 2:37
    und zu schauen, wie diese Muster helfen,
    soziale Normen in unserer Kultur zu formen.
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    Darcy: "Woah."
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    Lloyd: "Mir ist zum Heulen."
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    Natürlich sind nicht alle Männer
    mit demselben filmischen Pinsel gezeichnet.
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    Chiron: "Scheiße, ich heule manchmal so viel,
    dass ich das Gefühl habe, ich würde mich einfach in Tropfen verwandeln."
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    Da sie noch nicht die Männlichkeit erreicht haben,
    bekommen Jungs und Teenager
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    auf dem Bildschirm mehr emotionalen Spielraum.
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    Earl: "Das reicht um einen erwachsenen Mann
    zum Weinen zu bringen-
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    aber nicht diesen Mann!
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    Zurück mit dir, Träne!" [plopp]
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    Und wegen der hyper- maskulinen Stereotype
    für Schwarze und PoC Männer,
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    kann die erlaubte Verletzlichkeit sogar noch kleiner sein,
  • 3:14 - 3:16
    als für weiße Helden.
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    Eric: "Ich hab einfach die Schnauze voll davon,
    dass alle mich wie Scheiße behandlen."
  • 3:21 - 3:25
    Homosexuelle Männer werden in den Medien tendenziell
    als emotional ausdrucksstärker dargestellt
  • 3:25 - 3:29
    als ihre heterosexuellen Gegenstücke.
  • 3:31 - 3:32
    Obwohl wir alle verstehen,
  • 3:32 - 3:35
    dass Männer und Jungs weinen,
  • 3:35 - 3:38
    gibt es immer noch die ungeschriebene Regel, dass Männer
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    nur in einer handvoll sozialer Situationen offen
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    und aufrichtig weinen dürfen.
  • 3:46 - 3:49
    Stellt euch das wie ein emotionales Fenster vor,
  • 3:49 - 3:52
    in dem Männer ein gewisses Maß
    an Verletzlichkeit zeigen können,
  • 3:52 - 3:56
    ohne ihren Männlichkeitsstatus zu gefährden.
  • 3:57 - 3:59
    Je extremer die Situation,
  • 3:59 - 4:02
    desto hemmungsloser darf das Weinen sein.
  • 4:05 - 4:09
    Wenn also zum Beispiel ein männlicher Charakter
    in einer dramatischen Rolle zu schluchzen beginnt,
  • 4:09 - 4:12
    hat das Publikum gelernt,
  • 4:12 - 4:14
    dass das, was auch immer passiert ist,
  • 4:14 - 4:19
    wirklich, wirklich unvorstellbar schlimm sein muss.
  • 4:19 - 4:22
    So wie "Er wird seine Familie nie wieder sehen"-schlimm,
  • 4:22 - 4:26
    oder "hat gerade einen ganzen Haufen Leute getötet"-schlimm,
  • 4:26 - 4:27
    Anakin": "Ich habe sie getötet."
  • 4:27 - 4:29
    oder "hat Kannibalismus betrieben"-schlimm.
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    Patrick: "Ich habe ein paar von ihren Gehirnen gegessen."
  • 4:31 - 4:34
    Curtis: "Ich weiß, wie Menschen schmecken."
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    Frank: "Soylent Green ist aus Menschen gemacht."
  • 4:40 - 4:42
    Nun, zugegeben, Soylent Green
    ("… Jahr 2022 … die überleben wollen")
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    ist am entferntesten Ende des Spektrums.
  • 4:45 - 4:47
    Die häufigsten Umstände,
  • 4:47 - 4:49
    in denen sich das Fenster zum Weinen öffnet,
  • 4:49 - 4:50
    drehen sich um den Tod.
  • 4:51 - 4:54
    Für gewöhnlich der Tod eines geliebten Menschen.
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    Forrest: "Und ich vermisse dich, Jenny."
  • 4:57 - 5:01
    Vor allem, wenn sie in irgendeiner Weise
    Opfer von etwas wurden.
  • 5:02 - 5:03
    [schluchzen]
  • 5:03 - 5:06
    Dies kann auch Tränen in Bezug auf einen
    bevorstehenden Tod
  • 5:07 - 5:11
    oder einen Zusammenbruch unmittelbar nach
    einer Nahtoderfahrung beinhalten.
  • 5:13 - 5:16
    Insbesondere der Krieg wird oft als ein Hintergrund verwendet,
  • 5:16 - 5:20
    der Zugang zu solchen Extremsituationen bietet,
  • 5:20 - 5:24
    in denen es gesellschaftlich erlaubt ist,
    anderen gegenüber offen verletzlich zu sein-
  • 5:27 - 5:29
    allerdings zu einem tragischen Preis.
  • 5:31 - 5:33
    Manchmal ist es Männern auch erlaubt
  • 5:33 - 5:37
    Tränen über persönliches Scheitern zu vergießen.
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    Alfred: "Sie haben mir vertraut...
    und ich habe sie enttäuscht."
  • 5:42 - 5:44
    Allerdings muss es ein großes Versagen sein,
  • 5:44 - 5:47
    wie daran zu scheitern, zu versorgen oder zu beschützen.
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    Gelegentlich kann das das Scheitern einer Ehe sein -
  • 5:51 - 5:52
    aber häufiger ist es das Versagen,
  • 5:52 - 5:54
    eine Katastrophe zu verhindern.
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    Das Fenster zum Weinen öffnet sich auch kurz
  • 6:01 - 6:02
    in einem anderen sozialen Bereich.
  • 6:02 - 6:06
    Jimmy: "Es gibt kein Weinen -
    es gibt kein Weinen im Baseball!"
  • 6:06 - 6:08
    (Frau schluchzt)
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    Tom Hanks ist ein lustiger Mann,
  • 6:09 - 6:11
    aber er liegt in dieser Szene falsch -
  • 6:11 - 6:13
    es GIBT Weinen im Baseball.
  • 6:13 - 6:15
    Und in anderen Männersportarten.
  • 6:15 - 6:19
    Rocky: "Das ist die großartigste Nacht, die [unhörbar] mein Leben hat!"
  • 6:20 - 6:23
    Aber beachtet, dass dies nur in besonders
  • 6:23 - 6:25
    intensiven Momenten des Wettkampfs vorkommt-
  • 6:26 - 6:28
    wie dem letzten Spiel der Saison
  • 6:29 - 6:31
    oder der Qualifikation für die Playoffs.
  • 6:33 - 6:36
    Diese intensiven Situationen sind vielleicht
  • 6:36 - 6:39
    die einzige Zeit im ganzen Jahr, in der ein erwachsener Mann
  • 6:39 - 6:40
    in der Öffentlichkeit weinen kann,
  • 6:40 - 6:43
    ohne dafür verspottet zu werden.
  • 6:45 - 6:49
    Data: "Ich freue mich, Spot zu sehen -
    und ich weine."
  • 6:50 - 6:52
    In den Medien sind Freudentränen für Männer
  • 6:52 - 6:55
    wohl die seltenste akzeptable Art zu weinen.
  • 6:55 - 6:57
    Sie beschränken sich auf
  • 6:57 - 6:59
    posttraumatische Wiedervereinigungen,
  • 6:59 - 7:02
    Anerkennung für ein Lebenswerk,
  • 7:02 - 7:04
    die Geburt eines Kindes
  • 7:04 - 7:07
    oder einen Vater bei der Hochzeit seiner Tochter.
  • 7:08 - 7:11
    Bezeichnenderweise aber sehr selten
  • 7:11 - 7:12
    bei seiner eigenen Hochzeit-
  • 7:12 - 7:14
    oder der eines Sohnes.
  • 7:14 - 7:17
    [Mann schluchzt]
  • 7:17 - 7:19
    Es gibt noch ein paar andere Randfälle,
  • 7:19 - 7:21
    in denen sich das Fenster zum Weinen öffnet.
  • 7:21 - 7:25
    Aber beachtet, dass all diese Situationen selten sind.
  • 7:25 - 7:26
    Simon: "Hey, hör auf zu weinen."
  • 7:26 - 7:28
    Vater: "Ich versuch's ja, ich versuch's ja."
  • 7:28 - 7:30
    So selten, dass sie vielleicht nur
  • 7:30 - 7:33
    ein paar Mal im ganzen Leben eines Mannes vorkommen.
  • 7:35 - 7:37
    Im Durchschnitt sehen wir Männer
  • 7:37 - 7:40
    etwas häufiger in Dramen
  • 7:40 - 7:41
    oder Liebesgeschichten weinen.
  • 7:44 - 7:47
    Aber damit Männer in actionorientierten Medien weinen,
  • 7:47 - 7:51
    ist normalerweise ein fast übernatürliches Maß
    an Trauma erforderlich.
  • 7:53 - 7:57
    Selbst wenn es sich um ein tragisches oder
    wundersames Ereignis handelt,
  • 7:57 - 8:01
    kann der Tränenfluss bei männlichen
    Charakteren merklich eingeschränkt sein.
  • 8:02 - 8:05
    Wir alle kennen das Klischee der Single Tear - einzelnen Träne.
  • 8:07 - 8:12
    Ein einziger Tropfen Emotion
    darf über die Wange eines Mannes laufen,
  • 8:12 - 8:17
    um dem Publikum zu zeigen,
    dass er tiefe, innere Gefühle hegt-
  • 8:18 - 8:21
    Gefühle, die wahrscheinlich unausgesprochen bleiben werden.
  • 8:24 - 8:27
    Aber oft bekommen wir nicht einmal die
    einzelne Träne zu sehen-
  • 8:27 - 8:30
    wir sehen nur feuchte, nasse Augen
  • 8:31 - 8:33
    und die Tränen dürfen nicht entweichen.
  • 8:36 - 8:38
    Während ich dieses Video schnitt,
  • 8:39 - 8:41
    musste ich oft pausieren
  • 8:42 - 8:44
    und an ein Standbild heranzoomen,
  • 8:44 - 8:46
    um herauszufinden, ob der Mann
  • 8:46 - 8:49
    wirklich Tränen vergießt oder nicht.
  • 8:50 - 8:53
    Ronny: "Weinst du etwa?
    Zip: "Nein."
  • 8:55 - 8:57
    Der Grund, warum wir so viel Zeit damit verbringen,
  • 8:57 - 8:59
    über die Verletzlichkeit von Männern zu sprechen,
  • 8:59 - 9:01
    ist, dass Tränen gesund sind -
  • 9:02 - 9:04
    sowohl physiologisch als emotional.
  • 9:06 - 9:10
    Auf biologischer Ebene baut Weinen Stress ab
  • 9:10 - 9:12
    und hilft, Ängste zu reduzieren.
  • 9:13 - 9:15
    Auf sozialer Ebene ist die Fähigkeit, zu weinen
  • 9:15 - 9:17
    und vor anderen offen verletzlich zu sein,
  • 9:17 - 9:21
    entscheidend für die menschliche Verbindung
    und den Aufbau von Beziehungen.
  • 9:21 - 9:26
    Jerry: "Du ... vervollständigst mich."
  • 9:27 - 9:29
    Es ist schwierig ohne sie, emotional unterstützende Freundschaften
  • 9:29 - 9:31
    aufzubauen und zu erhalten.
  • 9:32 - 9:34
    Rebbeca: "Da haben wir's ... da haben wir's."
  • 9:34 - 9:37
    Ted: "Ich verspreche euch, dass es da draußen
  • 9:37 - 9:39
    etwas Schlimmeres gibt, als traurig zu sein.
  • 9:39 - 9:41
    Und das ist, allein zu sein und traurig zu sein."
  • 9:42 - 9:44
    Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ist es lehrreich,
  • 9:44 - 9:46
    die breite Palette
  • 9:46 - 9:49
    an sozialen Situationen zu betrachten,
  • 9:49 - 9:51
    die außerhalb des erlaubten Weinfensters liegen.
  • 9:52 - 9:54
    Leonard: "Also ist es okay, wenn ich
    ein bisschen weine?" [Publikum lacht]
  • 9:55 - 9:57
    Penny: "Ja, das würde ich wahrscheinlich nicht."
  • 9:58 - 10:00
    Männer könnten befürchten,
    Männlichkeitsaspekte zu verlieren,
  • 10:00 - 10:02
    John: "Du wirst doch nicht weinen, oder?"
  • 10:02 - 10:06
    wenn sie beim Weinen
    aufgrund von Dingen wie Schmerzen,
  • 10:06 - 10:07
    Jack: "Nein, mir geht es gut"-
  • 10:07 - 10:11
    Angst, Liebeskummer, Druck bei der Arbeit,
  • 10:11 - 10:14
    Depressionen oder Angstzuständen,
  • 10:14 - 10:16
    Verlegenheit oder verletzten Gefühlen gesehen werden.
  • 10:16 - 10:18
    George: "Als Mann weinst du gerade."
  • 10:18 - 10:20
    Ira: "Ich weine nicht."
  • 10:20 - 10:22
    George: "Die Leute werden denken, wir hätten uns gerade
    getrennt oder sowas, Ira,
  • 10:22 - 10:24
    hör auf zu machen, was du machst!"
  • 10:24 - 10:26
    Weinen ist auch dann bei Männern verpönt
  • 10:26 - 10:28
    wenn sie Dinge tun, wie zum Beispiel
  • 10:28 - 10:30
    einen rührseligen Film schauen
  • 10:30 - 10:32
    oder einen schönen Sonnenuntergang erleben
  • 10:32 - 10:35
    oder sogar auf intimer Ebene eine Verbindung eingehen.
  • 10:35 - 10:36
    Rachel: "Weinst du etwa?"
  • 10:36 - 10:40
    Peter: "Tut mir so leid, dass ich
    jetzt so komisch bin."
  • 10:40 - 10:42
    Beachtet, dass all diese Lebensereignisse
  • 10:42 - 10:44
    relativ alltäglich sind.
  • 10:44 - 10:46
    Sie sind die Art von Dingen, die Männern
  • 10:46 - 10:48
    in ihrem täglichen Leben wahrscheinlich passieren.
  • 10:50 - 10:52
    Wenn wir Männer aus einem dieser alltäglichen Gründe
  • 10:52 - 10:55
    in dramatischen Medien weinen sehen,
  • 10:55 - 10:58
    fühlt sich das so bemerkenswert an,
    dass wir aufhorchen und aufmerksam werden.
  • 10:59 - 11:01
    Stan: "Überprüfen Sie bitte die, äh,
    überprüfen Sie die Verbindungen."
  • 11:02 - 11:03
    Wie in allen sozialen Konstrukten können
  • 11:03 - 11:06
    die Regeln für das Weinen
  • 11:06 - 11:08
    von Zeit zu Zeit gebogen werden.
  • 11:09 - 11:11
    Aber wenn die Regeln gebrochen werden,
  • 11:11 - 11:13
    läuft der Kerl Gefahr,
  • 11:13 - 11:16
    zum Objekt des Spottes unter Gleichaltrigen zu werden
  • 11:16 - 11:18
    oder schlimmer noch,
  • 11:18 - 11:20
    zu einem Meme im Internet.
  • 11:22 - 11:26
    Wie aus einigen der Clips
    gerade angesehen ersichtlich sein sollte,
  • 11:26 - 11:29
    werden Männer außerhalb des zulässigen Fensters
  • 11:29 - 11:30
    als emotional dargestellt,
  • 11:30 - 11:33
    werden ihre Tränen routinemäßig für Comedy genutzt.
  • 11:33 - 11:36
    Ron: "Ich befinde mich in einem Glaskasten der Emotionen"
  • 11:36 - 11:39
    Das ist der Raum, in dem Will Ferrell,
  • 11:39 - 11:41
    Adam Sandler und andere komödiantische Schauspieler
  • 11:41 - 11:44
    ihre armseligen, männlichen Figuren aufbauen.
  • 11:44 - 11:49
    Henry: "Warum tust du mir das an, du kranker Bastard?"
  • 11:49 - 11:50
    [heult]
  • 11:50 - 11:53
    Es ist eine Welt, in der Männer, die zu lange,
  • 11:53 - 11:54
    zu intensiv
  • 11:55 - 11:58
    oder zu ungünstigen Zeiten weinen,
    verspottet werden-
  • 11:58 - 11:59
    gnadenlos.
  • 11:59 - 12:02
    Dylan: "Ich dachte, große Menschen dürfen nicht weinen?"
  • 12:02 - 12:05
    Megan: "Ich finde es süß,
    dass er wie eine kleine Schlampe weint."
  • 12:05 - 12:06
    Sara: "Megan!"
  • 12:06 - 12:09
    Komödien, die sich über Männer lustig machen,
    weil sie weinen
  • 12:09 - 12:14
    stellen Gefühlsausbrüche oder Verletzlichkeit
    durchweg als erbärmlich,
  • 12:14 - 12:15
    schwach -
  • 12:15 - 12:17
    Raj: "Oh mein Gott, ich weine schon."
  • 12:17 - 12:20
    und ausdrücklich unmännlich.
  • 12:20 - 12:23
    Frau: "Warum ziehst du nicht einfach ein Kleid an
    und weinst wie ein kleines Mädchen?"
  • 12:24 - 12:26
    Die Assoziation von Tränen mit Weiblichkeit
  • 12:26 - 12:29
    wird explizit in den unzähligen Witzen illustriert,
  • 12:29 - 12:32
    die Männer verhöhnen, weil sie
    wie ein kleines Mädchen weinen.
  • 12:33 - 12:35
    Monica: "Weint er immer noch?"
  • 12:35 - 12:37
    Rachel: "Wie ein kleines Mädchen."
  • 12:37 - 12:40
    Skinner: "Jetzt gerade ist Oberschulrat
    Chalmers zu Hause
  • 12:40 - 12:43
    und weint wie ein kleines Mädchen."
    [lachen]
  • 12:43 - 12:45
    Jeremy: "Hör auf, wie ein kleines Mädchen zu weinen!"
  • 12:45 - 12:47
    John: "Ich habe nicht wie ein kleines Mädchen geweint.
  • 12:47 - 12:48
    Die Beleidigung wird benutzt, um Ausdruck
  • 12:48 - 12:50
    von Emotionen bei Männern zu kontrollieren,
  • 12:50 - 12:53
    während sie gleichzeitig die sexistische Vorstellung verstärkt,
  • 12:53 - 12:56
    dass Frauen irgendwie übermäßig emotional sind
  • 12:56 - 12:58
    oder es ihnen an Selbstbeherrschung fehlt.
  • 12:59 - 13:02
    David: "Du kennst Frauen. Sie werden sehr emotional."
  • 13:02 - 13:04
    Ian: "Ja, David, du scheinst emotional zu sein."
  • 13:05 - 13:07
    David: "Ja, ich habe irgendwie eine schwere Zeit."
  • 13:07 - 13:09
    Obwohl Weinen eine grundlegende,
  • 13:09 - 13:11
    menschliche Reaktion für alle ist,
  • 13:11 - 13:14
    unabhängig von ihrem Geschlecht,
  • 13:14 - 13:17
    wird es als geschlechtsspezifisches Phänomen betrachtet.
  • 13:17 - 13:21
    Paul: "Ich habe 45 Minuten lang geweint. Wenn du
    mir ein paar Titten anklatschst, bin ich eine Frau."
  • 13:21 - 13:23
    Vito: "Du kannst dich wie ein Mann benehmen!
  • 13:23 - 13:25
    Was ist los mit dir?"
  • 13:25 - 13:27
    Charlotte: "Oh, du kannst weinen, es ist ok."
  • 13:27 - 13:30
    Emerson: "Es ist nicht okay für
    einen erwachsenen Mann,
  • 13:30 - 13:33
    in der Öffentlichkeit zu weinen,
    wenn ein Haufen glücklicher Familien Kuchen genießt."
  • 13:33 - 13:35
    Deswegen ist der soziale Druck für Männer,
  • 13:35 - 13:40
    ein tapferes Gesicht aufzusetzen und in
    Gegenwart anderer nicht zu weinen, enorm.
  • 13:40 - 13:44
    Emerson: "Wenn du es nicht halten kannst, bewegst du
    deinen Arsch auf die Herrentoilette
  • 13:44 - 13:48
    und weinst unter vier Augen auf der Toilette,
    wie ein Mann!"
  • 13:50 - 13:52
    Wie der Therapeut Terrance Real festgestellt hat:
  • 13:52 - 13:56
    Wir leben in einer beziehungsfeindlichen,
    Verletzlichkeits-verachtenden Kultur,
  • 13:56 - 14:02
    einer Kultur, die die Fähigkeiten der Verbindung
    nicht nur nicht fördert, sondern sie aktiv fürchtet.
  • 14:04 - 14:06
    Wenn Männer in den Medien emotional werden,
  • 14:06 - 14:08
    achtet darauf, wo und wann sie es tun.
  • 14:11 - 14:15
    Meistens finden verletzliche Momente nur
    im Privaten statt.
  • 14:17 - 14:20
    Das ist ein klassischer, filmischer Taschenspielertrick,
  • 14:21 - 14:27
    denn wir als Zuschauer sehen Protagonisten,
    die Momente echter Verletzlichkeit erleben.
  • 14:28 - 14:32
    Aber sie teilen diese Gefühle selten
    mit anderen Figuren.
  • 14:35 - 14:37
    Da der Ausdruck von Verletzlichkeit
  • 14:37 - 14:40
    in unserer Kultur,
    so stark weiblich kodiert ist
  • 14:40 - 14:42
    haben Geschichten oft Frauen,
  • 14:42 - 14:44
    die als Vermittlerinnen für die Gefühle der Männer fungieren.
  • 14:45 - 14:48
    Die emotionale Arbeit, sich um den
    Schmerz der Männer zu kümmern,
  • 14:48 - 14:51
    fällt typischerweise auf die Frauen
    in deren Leben.
  • 14:52 - 14:56
    Und meistens geht diese Unterstützung
    nur in eine Richtung.
  • 14:58 - 15:01
    Eine der Folgen des Lebens in einer Kultur,
  • 15:01 - 15:03
    in der Männern beigebracht wird,
    die Verletzlichkeit zu minimieren,
  • 15:03 - 15:07
    ist, dass sie nicht in der Nähe
    anderer Menschen sein wollen, die weinen.
  • 15:07 - 15:09
    Jerry: "Was machst du da, weinst du?"
  • 15:09 - 15:09
    George: "Nein!"
  • 15:10 - 15:12
    Jerry: "Reiß dich einfach zusammen.
  • 15:12 - 15:14
    Ich weiß nicht, ob ich nach dieser Vorführung noch
    mit dir befreundet sein kann."
  • 15:14 - 15:15
    George: "Ach, halt die Klappe!"
  • 15:16 - 15:18
    Männer sind vielleicht nicht bereit sich um diejenigen zu kümmern,
  • 15:18 - 15:21
    oder sie emotional zu unterstützen, die Tränen vergießen -
  • 15:21 - 15:22
    Oscar: "Na, na" -,
  • 15:22 - 15:27
    weil diese Nähe zur Verletzlichkeit ihr eigenes Gefühl von Männlichkeit untergräbt.
  • 15:30 - 15:33
    Ist ein Mann in der Nähe eines anderen Mannes, der weint -
  • 15:33 - 15:37
    Vic: "Ach komm schon, brauchst du ein Taschentuch?
    Einen Teddybär?
  • 15:37 - 15:39
    Hast du eine Kuscheldecke im Kofferraum,
    die ich holen soll?"
  • 15:39 - 15:41
    klopft er seinem Freund vielleicht auf den Rücken -
  • 15:41 - 15:44
    Tony: "Hey, lass uns aufhören, uns zu umarmen."
  • 15:44 - 15:47
    oder umarmt ihn kurz, bevor die Distanz wieder hergestellt wird.
  • 15:47 - 15:50
    Cliff: "Woah, woah, hey"
  • 15:50 - 15:52
    Rick: "Tut mir leid, tut mir leid."
  • 15:52 - 15:55
    Cliff: "Hier, zieh das an.
    Nicht vor Mexikanern weinen."
  • 15:56 - 15:58
    Werden sie dabei erwischt, wie sie Tränen vergießen,
  • 15:58 - 16:01
    leugnen männliche Charaktere dies tatsächlich häufig
  • 16:01 - 16:02
    Schmidt: "Weinst du?"
  • 16:02 - 16:03
    Nick: "Ich weine nicht."
  • 16:03 - 16:05
    und tun so, als sei alles in Ordnung.
  • 16:05 - 16:06
    Ken: "Weinst du etwa?"
  • 16:06 - 16:07
    David: "Was ist das?"
  • 16:07 - 16:08
    Ken: "Weinst du?"
  • 16:08 - 16:11
    David: "Ob ich weine? Nein, ich weine nicht.
    Du weinst!"
  • 16:11 - 16:12
    Raj: "Weinst du?"
  • 16:12 - 16:14
    Howard: "Nein, ich habe eine Allergie."
  • 16:14 - 16:15
    Rusty: "Bist du okay?"
  • 16:15 - 16:18
    Daniel: "Ja, nein, ich hab nur
    in eine Peperoni gebissen."
  • 16:18 - 16:19
    Jules: "Heulst du etwa?"
  • 16:19 - 16:22
    Seth: "Nein, ich hab nur was
    in beiden Augen."
  • 16:22 - 16:26
    Variationen des klassischen Spruchs "Ich hab nur was im Auge."
  • 16:26 - 16:28
    werden geschrieben, um den Zuschauern zu vermitteln,
  • 16:28 - 16:30
    dass die Figur in der Tat Gefühle hat
  • 16:30 - 16:34
    Davis: "Nein, nein! Nein, nein, nein, das ist nicht lustig
    und ich habe nicht geweint. Ich habe nicht geweint, okay?
  • 16:34 - 16:36
    Da schwirrt ne Menge Schutt herum!"
  • 16:37 - 16:38
    Michaelangelo: "Weinst du?"
  • 16:38 - 16:41
    und gibt ihm gleichzeitig ein gewisses Maß
    an plausibler Bestreitbarkeit gibt.
  • 16:41 - 16:44
    Raphael: "Nein Ding-Dong, ist nur ein bisschen
    staubig hier draußen."
  • 16:45 - 16:48
    Populäre Medien verstärken häufig den Glauben,
  • 16:48 - 16:49
    Patton:"Halt die Klappe!"
  • 16:49 - 16:52
    dass Männer ihre Gefühle verstecken müssen.
  • 16:52 - 16:55
    Patton: "Ich will nicht, dass ein feiger Bastard
    hier sitzt
  • 16:55 - 16:57
    und vor diesen tapferen,
    im Kampf verwundeten Männern heult!"
  • 16:58 - 17:01
    In den phantastischen Geschichten,
    die Hollywood erzählt,
  • 17:01 - 17:06
    werden Gefühl und Handlung oft als Gegensätze dargestellt,
  • 17:07 - 17:10
    Private Hudson: "Das kann doch nicht wahr sein,
    Mann, das kann doch nicht wahr sein."
  • 17:10 - 17:13
    als ob das eine das andere ausschließt.
  • 17:13 - 17:15
    Rocket: "Weinst du etwa?"
  • 17:15 - 17:16
    Thor: "Nein.
  • 17:18 - 17:20
    Ja. Ich habe das Gefühl, ich verliere den Verstand."
  • 17:20 - 17:21
    Rocket: "Reiß dich zusammen!"
  • 17:22 - 17:24
    Filme erzählen uns immer wieder,
  • 17:24 - 17:27
    dass wenn Männer sich erlauben, sich
    verletzlich zu fühlen,
  • 17:27 - 17:30
    sie nutzlos werden.
  • 17:31 - 17:35
    Nicht nur, dass ihre Emotionen
    grundlegende motorische Funktionen lähmen würden,
  • 17:35 - 17:37
    [Troy stöhnt]
  • 17:37 - 17:40
    sondern die ganze Welt könnte um sie herum
    auseinanderfallen.
  • 17:41 - 17:44
    Kirk: "Schluss jetzt. Fangt an,
    euch wie Männer zu verhalten"
  • 17:44 - 17:46
    Das ist natürlich nicht wahr.
  • 17:47 - 17:50
    Weinen schließt das Handeln nicht aus.
  • 17:54 - 17:59
    Aber der Mythos, dass Verletzlichkeit
    gleichbedeutend ist mit einem völligen Kontrollverlust,
  • 18:00 - 18:03
    und daher unvereinbar mit Macht ist,
  • 18:03 - 18:05
    ist so zersetzend und so stark,
  • 18:05 - 18:06
    [Ohrfeige]
  • 18:06 - 18:09
    dass viele Männer zu der Überzeugung gelangt sind,
  • 18:09 - 18:14
    dass sie ihre emotionale Seite töten müssen,
    um nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu sein.
  • 18:15 - 18:18
    Montrose: "Ich habe alle weichen Teile von
    mir herausgeschnitten.
  • 18:19 - 18:21
    Nur um ein Mann zu sein."
  • 18:22 - 18:27
    Emotionale Abkopplung hat andere,
    noch schädlichere Konsequenzen.
  • 18:27 - 18:31
    Jimmy: "Und es fängt wirklich an, mich zu nerven,
    Dave, weil ich nicht einmal um sie weinen kann.
  • 18:31 - 18:35
    Meine eigene kleine Tochter,
    und ich kann nicht mal um sie weinen."
  • 18:36 - 18:39
    Der Prozess der Verarbeitung von Verletzungen oder Verlusten
  • 18:39 - 18:41
    kann langsam und schmerzhaft sein,
  • 18:41 - 18:45
    aber er ist auch notwendig für die
    emotionale Heilung.
  • 18:47 - 18:50
    Und doch, wenn wir Männer auf dem Bildschirm
    zusammenbrechen sehen,
  • 18:50 - 18:52
    geht der Moment schnell vorbei.
  • 18:54 - 18:56
    Das liegt daran, dass das erlaubte Fenster zum Weinen
  • 18:56 - 19:00
    nur für kurze Zeit geöffnet bleibt.
  • 19:01 - 19:05
    Selbst wenn er die Leichen seiner
    Familie findet,
  • 19:05 - 19:09
    kommen und gehen die Tränen innerhalb von
    ein oder zwei Minuten.
  • 19:11 - 19:13
    Das bedeutet, dass wir sehr selten
    männliche Charaktere sehen,
  • 19:13 - 19:16
    denen die Zeit gegeben wird,
    richtig zu trauern.
  • 19:17 - 19:20
    Jed: "Nicht weinen! Haltet es zurück!
  • 19:23 - 19:26
    Lasst es zu etwas anderem werden!
  • 19:28 - 19:31
    Lasst es einfach zu
    etwas anderem werden, okay?"
  • 19:35 - 19:38
    Tatsächlich fungieren Tränen von Männern
  • 19:38 - 19:42
    in unzähligen Medien als Brücke zur Gewalt.
  • 19:43 - 19:44
    [Schuss]
  • 19:45 - 19:48
    Manchmal geschieht die Transformation
  • 19:48 - 19:51
    von tiefer Trauer zu extremer Aggression
  • 19:51 - 19:54
    sogar innerhalb derselben Szene.
  • 19:57 - 20:01
    Viel zu oft sehen wir in den Medien nicht,
    wie Männer traurig werden.
  • 20:02 - 20:04
    Wir sehen wie sie wütend werden
  • 20:04 - 20:05
    und sich dann rächen.
  • 20:05 - 20:06
    (Schüsse)
  • 20:07 - 20:09
    Erzähler: "Er tobt - ist im Blutrausch."
  • 20:10 - 20:11
    [Schüsse]
  • 20:12 - 20:15
    Auf diese Weise wird gewalttätige Vergeltung
  • 20:15 - 20:19
    als Ersatz für den normalen Trauerprozess dargestellt.
  • 20:21 - 20:23
    Dieses Muster ermutigt Männer dann dazu,
  • 20:23 - 20:26
    all ihre Gefühle in Aggression zu kanalisieren
  • 20:27 - 20:28
    [schreit]
  • 20:29 - 20:31
    und diese Aggression zu nutzen,
  • 20:31 - 20:34
    um sich in fast allen Situationen auszudrücken.
  • 20:34 - 20:36
    [schreit]
  • 20:37 - 20:41
    Nun ist Wut nicht unbedingt eine destruktive Emotion.
  • 20:41 - 20:43
    Wenn sie in konstruktive Bahnen gelenkt wird,
  • 20:43 - 20:46
    kann sie eine angemessene Reaktion auf Ungerechtigkeit sein.
  • 20:47 - 20:50
    Das Problem ist, da aggressive Ausbrüche
  • 20:50 - 20:53
    in vielerlei Hinsicht das Gegenteil
    von Verletzlichkeit sind,
  • 20:54 - 20:58
    werden Wut und Zorn bei Männern fast durchgängig
  • 20:58 - 21:00
    als Zeichen von Stärke angesehen.
  • 21:01 - 21:05
    Wohingegen anhaltende Trauer oder Kummer
    als Schwäche angesehen wird.
  • 21:06 - 21:10
    Oder schlimmer noch, als Zeichen von Instabilität.
  • 21:10 - 21:12
    Dies hilft zu erklären, warum Filmemacher
  • 21:12 - 21:15
    so oft die Tränen von Männern
  • 21:15 - 21:19
    als audiovisuelles Kürzel für einen Abstieg
    in den Wahnsinn verwenden,
  • 21:20 - 21:23
    oder einen Abstieg ins Böse
  • 21:23 - 21:24
    oder beides.
  • 21:28 - 21:33
    In seinem Buch "Die Rüstung knacken -
    Macht, Schmerz und das Leben der Männer"
  • 21:33 - 21:35
    bemerkt Micheal Kaufmann:
  • 21:35 - 21:39
    "Wenn Emotionen und Wege
    der emotionalen Freisetzung blockiert sind,
  • 21:39 - 21:42
    können die Ergebnisse sehr zerstörerisch für einen Mann
  • 21:42 - 21:44
    und die Menschen um ihn herum sein.
  • 21:44 - 21:48
    Denn obwohl wir sie vielleicht nicht fühlen
    gehen diese Emotionen nicht weg;
  • 21:49 - 21:53
    sie werden in uns aufgestaut und schließlich
    auf eine von zwei Arten umgewandelt:
  • 21:54 - 21:57
    Sie verwandeln sich in Wut und Aggression
  • 21:57 - 21:59
    oder sie werden gegen uns selbst gerichtet
  • 21:59 - 22:01
    und werden zu Selbsthass,
  • 22:01 - 22:06
    Selbstverachtung, körperlicher Krankheit,
    Unsicherheit oder Süchten.
  • 22:07 - 22:10
    Es ist erhellend, darüber nachzudenken, wie oft
  • 22:10 - 22:15
    der emotionale Schmerz von Männern
    in Hollywood-Erzählungen
  • 22:15 - 22:16
    als Selbstzerstörung übersetzt wird.
  • 22:16 - 22:20
    Howard: "Ich bin so traurig.
    Ich bin so kaputt."
  • 22:20 - 22:23
    [schreit]
  • 22:26 - 22:28
    Genau wie nach außen gerichtete Gewalt
  • 22:28 - 22:31
    wird auch nach innen gerichtete Gewalt
  • 22:31 - 22:35
    oft als eine inhärente, fast unvermeidliche Manifestation
  • 22:35 - 22:37
    des emotionalen Schmerzes von Männern dargestellt.
  • 22:38 - 22:39
    Riggan: "Peng."
  • 22:39 - 22:44
    Anstatt eine Kritik an unbeteiligter
    oder gewalttätiger Männlichkeit zu sein,
  • 22:44 - 22:47
    enden diese Darstellungen damit,
    männliche Charaktere zu verherrlichen
  • 22:47 - 22:51
    oder zumindest zu mythologisieren und zu poetisieren,
  • 22:52 - 22:57
    die fast nie herausfinden wie sie mit ihren
    Gefühlen auf gesunde Weise umgehen.
  • 22:59 - 23:03
    Stattdessen werden wir mit Bildern
    von sich selbst zerstörenden Männern
  • 23:03 - 23:07
    in liebevoll umgesetzten,
    filmischen Spektakeln verwöhnt.
  • 23:09 - 23:12
    In ihrem tollen Buch
    "Der Wille sich zu ändern"
  • 23:12 - 23:14
    stellt bell hooks fest, dass die Populärkultur
  • 23:14 - 23:20
    uns sehr selten alternative emotionale Wege
    für männliche Charaktere präsentiert.
  • 23:21 - 23:24
    Die überwältigende Mehrheit der zeitgenössischen Filme
  • 23:24 - 23:27
    vermittelt die Botschaft, dass Männer der Bestie im Inneren
    nicht entkommen können.
  • 23:28 - 23:31
    Sie können vortäuschen, sie können sich verstellen,
  • 23:31 - 23:35
    aber sie können niemals den Einfluss des Patriarchats auf ihr Bewusstsein brechen.
  • 23:36 - 23:39
    In der Tat sind Geschichten,
    in denen Männer das Muster durchbrechen
  • 23:39 - 23:44
    und erfolgreich emotionalen Schmerz
    auf transformative Weise verarbeiten,
  • 23:44 - 23:47
    äußerst dünn gesät.
  • 23:47 - 23:49
    [weint]
  • 23:51 - 23:52
    Sean: "Es ist nicht deine Schuld."
  • 23:52 - 23:54
    "Good Will Hunting" ist ein seltener Film,
  • 23:54 - 23:59
    in dem sich der Protagonist entscheidet,
    traditionelle patriarchalische Männlichkeit abzulehnen
  • 23:59 - 24:00
    [schluchzt]
  • 24:00 - 24:05
    und stattdessen den verletzbareren Weg
    der emotionalen Verbindung eingeht.
  • 24:07 - 24:11
    Eine ähnliche Entscheidung trifft Joel in
    "Vergiss mein nicht",
  • 24:12 - 24:15
    als er sich entschließt, sich seinen
    schmerzhaften Gefühlen zu stellen,
  • 24:15 - 24:17
    anstatt sie auszulöschen.
  • 24:20 - 24:24
    In Berry Jenkins "Moonlight" entscheidet sich
    auch Chiron dafür,
  • 24:24 - 24:26
    ein durch Isolation verhärtetes Leben
    hinter sich zu lassen,
  • 24:26 - 24:30
    und die Verletzlichkeit
    emotionaler Intimität anzunehmen.
  • 24:31 - 24:35
    Darstellungen wie diese werden
    zu Recht gefeiert,
  • 24:36 - 24:39
    aber solche Darstellungen sind immer noch
    bemerkenswert selten,
  • 24:39 - 24:42
    und bleiben eher die Ausnahme als die Regel.
  • 24:44 - 24:46
    Wie ich bereits sagte,
  • 24:46 - 24:48
    kann es wirklich herzzerreißend sein,
  • 24:48 - 24:52
    wenn die Medien uns Risse in der Fassade
    der männlichen Kontrolle sehen lassen.
  • 24:53 - 24:57
    Zu sehen, wie einem Mann schließlich, und letztendlich
  • 24:57 - 25:00
    eine Träne entgleitet, eine Lippe zittert
  • 25:00 - 25:04
    oder, in den extremsten Fällen,
    erlaubt wird sich auszuweinen,
  • 25:04 - 25:06
    kann sehr bewegend sein.
  • 25:07 - 25:09
    Selbst in Szenen, die humorvoll gemeint sind.
  • 25:09 - 25:13
    Kayla: "Oh, Dad, komm schon. Komm schon,
    reiß dich zusammen."
  • 25:13 - 25:16
    Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, zu erkennen,
  • 25:16 - 25:20
    dass diese seltenen Momente als so
    kraftvoll angesehen werden,
  • 25:20 - 25:24
    gerade weil die Trennung (von Emotionen)
    für Männer in unserer Gesellschaft
  • 25:24 - 25:27
    immer noch so hoch bewertet wird.
  • 25:29 - 25:31
    Vielleicht wären wir nicht so gerührt
  • 25:31 - 25:33
    von den kleinen Rissen im Damm,
  • 25:33 - 25:37
    wenn wir den freien Fluss der Tränen
    öfter zu sehen bekämen.
  • 25:39 - 25:44
    Filme und Serien sind viel mehr als
    einfache Unterhaltung.
  • 25:44 - 25:48
    Sie präsentieren uns auch, was bell
    hooks "Die Kunst des Möglichen" nennt.
  • 25:49 - 25:53
    Zuko: "Wie kannst du mir so leicht verzeihen?
    Ich dachte, du wärst wütend auf mich."
  • 25:54 - 25:57
    Iroh: "Ich war nie wütend auf dich.
  • 25:57 - 26:01
    Ich war traurig, weil ich Angst hatte,
    du hättest dich verloren."
  • 26:01 - 26:03
    Und deshalb ist es wichtig, dass die Medien
  • 26:03 - 26:09
    uns mehr zeigen als nur den seltenen,
    flüchtigen Blick auf die Verletzlichkeit von Männern.
  • 26:10 - 26:13
    Wir müssen sehen,
    wie Männer unentschuldigt weinen.
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    Männer, die eine emotionale Verbindung zu Frauen
  • 26:16 - 26:18
    und zueinander aufbauen.
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    Und letztendlich müssen wir sehen, wie Männer heilen,
  • 26:20 - 26:23
    wenn sie die ganze Bandbreite ihrer
    Menschlichkeit annehmen.
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    Wir müssen das Fenster zum Weinen immer offen haben.
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    [emotionale Musik]
  • 26:34 - 26:36
    Ich hoffe, dieses Video hat Ihnen gefallen.
  • 26:36 - 26:39
    Wie Sie sich vielleicht vorstellen können,
    benötigen diese langen Video-Essays
  • 26:39 - 26:41
    eine enorme Menge an Zeit,
  • 26:41 - 26:43
    um sie zu schreiben, zu bearbeiten und zu produzieren.
  • 26:43 - 26:46
    Dieses Video enthält etwa 200 Medienclips
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    aus verschiedenen Filmen und Serien.
  • 26:49 - 26:52
    Wenn Sie also mehr Videos wie dieses sehen möchten,
  • 26:52 - 26:54
    dann erwägen Sie bitte zu Patreon zu gehen,
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    und unterstützen Sie dieses Projekt dort.
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    Ich habe auch den Link zu PayPal in der
    Beschreibung unten hinterlassen,
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    falls Sie das bevorzugen.
  • 27:01 - 27:04
    Ich habe einen ganzen Haufen anderer Medienprojekte in Arbeit,
  • 27:04 - 27:06
    also bleiben Sie für diese bitte dran,
  • 27:06 - 27:08
    und ich sehe Sie nächstes Mal hier wieder.
Title:
Boys Don't Cry (Except When They Do)
Description:

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Video Language:
English
Duration:
27:26

German subtitles

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