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36C3 - Wie klimafreundlich ist Software?

  • 0:21 - 0:22
    36c3 Vorspannmusik
    Herald: Herzlich willkommen zu unserem
  • 0:22 - 0:24
    nächsten Talk: Wie klimafreundlich ist
    Software? Wahrscheinlich kennen das ja die
  • 0:24 - 0:27
    allermeisten von euch, dass Software immer
    ressourcenhungriger wird und dann auf
  • 0:27 - 0:33
    alter Hardware nicht mehr so richtig gut
    läuft und neue Betriebssysteme oder Spiele
  • 0:33 - 0:36
    oder Browser nicht mehr so richtig gut
    funktionieren. Und Green IT ist heutzutage
  • 0:36 - 0:41
    in aller Munde. Und in den letzten Jahren
    wird immer mehr darüber nachgedacht und
  • 0:41 - 0:44
    geforscht, wie man Software und Hardware
    in ihrem Zusammenspiel nachhaltiger
  • 0:44 - 0:49
    gestalten kann. Und zwei ganz wichtige
    Punkte dabei sind Forschung und
  • 0:49 - 0:53
    Zertifikate, damit man sowohl bestimmen
    als auch kennzeichnen kann, was
  • 0:53 - 0:56
    nachhaltige Software eigentlich ausmacht.
    Und wir haben hier heute zwei ganz
  • 0:56 - 1:01
    fantastische Speakerinnen, die uns zu
    diesem Thema mehr erzählen werden. Frau
  • 1:01 - 1:04
    Marina Köhn ist Informatikerin und ist
    auch selber lange als Software-
  • 1:04 - 1:09
    Programmiererin tätig gewesen. Jetzt ist
    sie seit 28 Jahren im Umweltbundesamt, im
  • 1:09 - 1:13
    politischen Berlin, auch liebevoll UBA
    genannt. Und Frau Eva Kern, Frau Dr. Eva Kern
  • 1:13 - 1:17
    arbeitet am Umwelt Campus Birkenfeld, und
    ich wünsche euch jetzt ganz viel Spaß und
  • 1:17 - 1:22
    einen herzlichen Applaus für unsere beiden
    Speakerinnen. Viel Spaß!
  • 1:22 - 1:25
    Applaus
  • 1:25 - 1:29
    Marina Köhn: Ja, vielen Dank für die
    Einladung! Es freut mich sehr, dass auch
  • 1:29 - 1:34
    so sehr viele gekommen sind. Damit haben
    wir jetzt gar nicht gerechnet. Wir dachten
  • 1:34 - 1:38
    erst, dass wir eher eine kleine Gruppe
    hier haben, aber das freut uns umso sehr.
  • 1:38 - 1:44
    Wir sind ja schon sehr nett anmoderiert
    worden, und die Moderatorin hat erzählt
  • 1:44 - 1:49
    wir werden jetzt natürlich über die Themen
    Umweltschonung, Umweltschutz,
  • 1:49 - 1:54
    Ressourcenschonung. Was wir aber nicht
    schonen sollten, das ist die Ressource
  • 1:54 - 1:59
    Wissen. Denn wie Sie wissen, vermehrt sich
    die Ressource, wenn man sie teilt. Und das
  • 1:59 - 2:05
    möchten heute Eva Kern und ich. Wir
    möchten Ihnen gerne unsere Erkenntnisse,
  • 2:05 - 2:10
    die wir aus unserer Forschung gewonnen
    haben, mit ihnen teilen. Wir haben auch
  • 2:10 - 2:14
    eine entsprechende Agenda uns überlegt.
    Als erstes werde ich ihn erläutern, warum
  • 2:14 - 2:20
    wir als Umweltbundesamt uns mit diesem
    Thema überhaupt beschäftigen. Was drückt
  • 2:20 - 2:25
    uns da erheblich auf der Seele?
    Anschließend wird Eva die
  • 2:25 - 2:28
    Forschungsergebnisse vorstellen, also die
    Methode vorstellen und ganz, ganz viele
  • 2:28 - 2:35
    interessante Ergebnisse aus der Software-
    Messung. Seien Sie schon gespannt. Also
  • 2:35 - 2:37
    ich finde den Vortrag immer wieder
    spannend und werde auch gerne wieder
  • 2:37 - 2:43
    zuhören. Und zum Schluss erkläre ich Ihnen
    oder erläutere ich Ihnen, den Blauen Engel. Denn aus
  • 2:43 - 2:45
    der Forschung heraus versuchen wir
    natürlich immer, die Dinge auch
  • 2:45 - 2:50
    umzusetzen, die wir hier an Erkenntnis
    gewonnen haben. Und in dem Fall ist es der
  • 2:50 - 2:53
    Blaue Engel, und anschließend erzähle ich
    Ihnen noch, wie es jetzt eigentlich
  • 2:53 - 2:59
    weitergeht, denn wir hören definitiv nicht
    auf. Zu den Hintergründen und Motiven:
  • 2:59 - 3:04
    Dieses Bild kennen Sie. Auf jeder
    Veranstaltung, auf der man ist, sieht man
  • 3:04 - 3:11
    ganz viel Technik, die hochgehalten wird.
    Aber Sie wissen und ich weiß es. Es ist
  • 3:11 - 3:14
    eben nicht nur Technik, sondern hier
    Software dahinter. Viele machen sich keine
  • 3:14 - 3:21
    Gedanken, was passiert, wenn Sie Ihr
    Konzert aufnehmen und per Klick an Ihre
  • 3:21 - 3:26
    WhatsApp-Gruppe verschicken. Dass Sie in
    dem Moment einfach dazu beitragen, dass
  • 3:26 - 3:32
    sich Daten vervielfältigen, das ist die
    Konsequenz. Ich habe Ihnen die neusten
  • 3:32 - 3:38
    Zahlen von der Bundesnetzagentur hier
    wirklich nur der Bereich Mobilfunk. Aber
  • 3:38 - 3:42
    ich kann Ihnen sagen, auch im Festnetz
    sieht es genauso aus. Wir haben eine
  • 3:42 - 3:49
    erhebliche steigende Tendenz an der Stelle
    des Datenvolumens. Alle zwei Jahre
  • 3:49 - 3:54
    verdoppelt sich das Datenvolumen. Wenn Sie
    sich vorstellen, zu Hause haben Sie ein
  • 3:54 - 3:59
    Bücherregal oder Bücherregale, und alle
    zwei Jahre würden die sich verdoppeln. Das
  • 3:59 - 4:04
    ist ungefähr die Vorstellung, wie sich das
    Ganze jetzt derzeit entwickelt. Und die
  • 4:04 - 4:08
    Daten müssen natürlich gespeichert, zur
    Verfügung gestellt werden, und das findet
  • 4:08 - 4:15
    in Rechenzentren statt. Und auch hier,
    trotz energieeffizienter Technik steigt
  • 4:15 - 4:22
    die Rechenleistungsbedarf kontinuierlich.
    Und auch hier wissen wir, dass wir in den
  • 4:22 - 4:26
    nächsten Jahren noch weiter damit rechnen
    müssen, dass der Anstieg noch viel
  • 4:26 - 4:30
    dramatischer ist. Die Kollegen aus
    Skandinavien haben hier Prognosen
  • 4:30 - 4:35
    berechnet, und wenn sie sich den Grünpfeil
    mal anschauen, dann kann einem wirklich
  • 4:35 - 4:39
    sehr bange werden. Denn wir reden an der
    Stelle eben nicht nur, dass mehr
  • 4:39 - 4:45
    Rechenleistung verlangt wird, sondern das
    bedeutet, wir haben einen extremen Anstieg
  • 4:45 - 4:52
    an Energiebedarf, aber eben auch Bedarf an
    seltenen Metallen. Unser Ziel wird es
  • 4:52 - 4:56
    sein, dass wir möglichst auf dieser blauen
    Linie bleiben. Das heißt, wir müssen in
  • 4:56 - 5:00
    allen Bereichen, und zwar nicht nur in den
    Rechenzentren, sondern eben auch im
  • 5:00 - 5:06
    Bereich der Software effizienter werden.
    Und der Energieverbrauch findet eben nicht
  • 5:06 - 5:11
    nur in den Rechenzentren statt, sondern
    auch in dezentralen, sogenannten
  • 5:11 - 5:16
    "Serverfarmen". Bitcoin ist Ihnen allen
    ein Begriff, und dass Bitcoinschürfen sehr
  • 5:16 - 5:20
    viel Energie verbraucht, das hat sich
    glaube ich schon rumgesprochen. Was man
  • 5:20 - 5:27
    aber wissen muss, dass überwiegend die
    Bitcoins in China geschürft werden. Und da
  • 5:27 - 5:32
    wird der Strom immer noch aus Kohlekraft
    zur Verfügung gestellt. Also wenn wir über
  • 5:32 - 5:36
    das Thema wir müssen unseren CO2 Footprint
    reduzieren, sind das natürlich
  • 5:36 - 5:41
    Entwicklungen, die kann man nicht
    gutheißen. Hier muss man auch einfach
  • 5:41 - 5:44
    sagen, an der Stelle hätte irgendjemand
    sagen müssen: Denkt noch mal drüber nach.
  • 5:44 - 5:49
    Geht das nicht effizienter? Müssen wir
    unbedingt das Bitcoin schürfen, am
  • 5:49 - 5:57
    Energiepreis festmachen? Je höher, je mehr
    Gewinn? Und das sind natürlich ungünstige
  • 5:57 - 6:02
    Zusammenhänge, die man ganz, ganz schlecht
    wieder eingefangen bekommt. Das
  • 6:02 - 6:09
    Bitcoinschürfen verbraucht im Jahr so viel
    wie das ganze Land Österreich. Also wir
  • 6:09 - 6:14
    reden nicht über Peanuts. Wir reden über
    sehr, sehr viel und das ist Software. Ich
  • 6:14 - 6:20
    habe Ihnen ein Beispiel mitgebracht. Bis
    eben haben wir darüber gesprochen, dass
  • 6:20 - 6:26
    Software zum Energieverbrauch beiträgt.
    Aber Software trägt eben auch dazu bei,
  • 6:26 - 6:31
    dass Hardware obsolet wird. Und hier am
    Beispiel von Windows mal über die Jahre:
  • 6:31 - 6:38
    Wieviel hat Windows mal am Anfang an
    Speicherkapazität gebraucht an
  • 6:38 - 6:43
    Rechenleistung und man schaut mal auf
    Windows 10, dann erkennt man durchaus eine
  • 6:43 - 6:48
    relativ heftige Entwicklung. Ich sehe
    schon da ganz hinten wird einer sagen: Na
  • 6:48 - 6:53
    ja, aber Windows 95, da hat sich doch
    inzwischen einiges getan. Und Windows ist
  • 6:53 - 6:58
    viel mächtiger geworden. Richtig. Aber
    schauen Sie sich einfach mal die Spalte
  • 6:58 - 7:03
    an, wo Windows XP ist. Da ist Windows
    immer noch mit 1,5 Gigabyte Festplatte
  • 7:03 - 7:11
    ausgekommen. Bei Vista waren schon 15, da
    ist es immer noch mit 32 MB ausgekommen,
  • 7:11 - 7:18
    64 MB auskommen, bei Vista schon 512. Und
    ich bezweifele, dass das mit dem
  • 7:18 - 7:24
    Funktionsumfang zu tun hat, sondern das
    ist ein ganz klassisches Beispiel für
  • 7:24 - 7:30
    Software Blowing. Sie kennen sicherlich,
    dass die Diskussion, dass Software immer
  • 7:30 - 7:35
    mehr Funktionen enthält. Wenn ich vor ein
    paar Jahren noch ein
  • 7:35 - 7:39
    Tabellenkalkulationsprogramm hatte, dann
    konnte ich damit berechnen. Heute kann ich
  • 7:39 - 7:44
    damit schon Bilder bearbeiten, und da
    stellt sich durchaus die Frage: Muss das
  • 7:44 - 7:48
    sein? Müssen wir Software immer dicker
    machen, dass wir immer mehr Hardware
  • 7:48 - 7:53
    brauchen, leistungsstärkere Hardware
    brauchen und wir dazu beitragen, dass
  • 7:53 - 7:59
    Hardware schneller ausgetauscht werden
    muss? Ich fasse mal ganz kurz zusammen.
  • 7:59 - 8:04
    Also wir haben auf der einen Seite haben
    wir natürlich das Problem, dass Software
  • 8:04 - 8:08
    dazu beiträgt, dass wir sehr viel Energie
    verbrauchen. Natürlich verbraucht nicht
  • 8:08 - 8:12
    die Software die Energie, sondern immer
    noch die Hardware. Aber die Software gibt
  • 8:12 - 8:16
    die Befehle, dass die Hardware Energie
    verbraucht, und die kann ich schlank
  • 8:16 - 8:21
    programmieren. Oder ich kann eben an der
    Stelle weniger schlank programmieren. Aber
  • 8:21 - 8:26
    Software trägt eben auch dazu bei, dass
    Hardware vorzeitig in den Ruhestand
  • 8:26 - 8:31
    geschickt wird. Und an der Stelle muss man
    sagen: Reden wir über seltene Metalle, die
  • 8:31 - 8:38
    zum Teil unter verheerenden
    gesundheitlichen Situationen gewonnen
  • 8:38 - 8:41
    werden und verarbeitet werden. Das muss
    man an der Stelle auch immer sagen, sind
  • 8:41 - 8:45
    ja wertvolle Geräte, die wir da in der
    Hand haben. Software ist auch dafür
  • 8:45 - 8:51
    verantwortlich, dass wir sehr dicke
    Datenformate zum Teil haben. Also auch das kann
  • 8:51 - 8:55
    man schlanker machen, schlanker
    übertragen. Und jetzt kann man natürlich
  • 8:55 - 9:01
    fragen: Warum hat Politik dann noch nie
    reagiert? Politik hat deshalb nicht darauf
  • 9:01 - 9:06
    reagiert, weil es schwieriger ist,
    Software zu regeln als Hardware. Ich kann
  • 9:06 - 9:11
    viel, viel einfacher eine Mindesteffizienz
    an Hardware vorschreiben. Das findet auch
  • 9:11 - 9:15
    statt. Ich weiß nicht, wer von Ihnen die
    EU Eco Design-Richtlinie kennt. Vielleicht
  • 9:15 - 9:21
    mal die Hand heben. kurze Redepause zum
    Handheben
    Das ist so das typische Bild,
  • 9:21 - 9:28
    immer so 10 Prozent kennen Sie. Es gibt
    eine Richtlinie der EU, die unter anderem
  • 9:28 - 9:34
    dafür sorgt, dass die Computer, Notebooks,
    Monitore, Fernseher und so weiter eine
  • 9:34 - 9:38
    gewisse Energieeffizienz haben müssen.
    Sonst kommen sie nicht in den europäischen
  • 9:38 - 9:44
    Markt. Und das ist der Grund, weshalb seit
    2012 die Rechner, die Computer, die
  • 9:44 - 9:48
    Notebooks immer effizienter geworden sind.
    Leider findet man das bei Software nicht,
  • 9:48 - 9:52
    weil es schwierig ist. Aber genau das
    wollen wir machen. Eva, drückst du mal bitte Ich habe hier mal so
  • 9:52 - 10:00
    ein paar Ausschnitte aus den letzten
    Monaten, die es da so an Skandale gab:
  • 10:00 - 10:06
    Also Update verhindert, dass eine Set-Top-
    Box in den Ruhemodus geht oder Software
  • 10:06 - 10:12
    verhindert, dass das Smartphone ordentlich
    schnell ist wie vorher und so weiter. Oder
  • 10:12 - 10:15
    es gibt keine Treiber mehr. Das kennen Sie
    alles. Das ist der Hintergrund, weshalb
  • 10:15 - 10:20
    wir gesagt haben: Hier müssen wir rein in
    die Forschung. Wir müssen zusehen, dass
  • 10:20 - 10:27
    wir eine Methode entwickeln, um den Umwelt
    Impact von Software messen und später auch
  • 10:27 - 10:32
    bewerten zu können, vielleicht auch
    irgendwann Mindestanforderungen zu setzen.
  • 10:32 - 10:38
    Und das zweite Ziel war, überprüfbare
    Kriterien zu finden, die wir nutzen
  • 10:38 - 10:44
    können, um Software, umweltfreundliche
    Software erkennen zu können. Und jetzt
  • 10:44 - 10:51
    würde ich Eva bitten, den Bereich
    vorzustellen. Also das, was du und dein
  • 10:51 - 10:55
    Team erfunden haben, entwickelt haben, die
    Methode vorzustellen und ein paar schöne
  • 10:55 - 10:59
    Ergebnisse.
    Dr. Eva Kern: Genau. Wir forschen am
  • 10:59 - 11:02
    Umwelt Campus Birkenfeld, das ist ein
    kleiner Standort der Hochschule Trier,
  • 11:02 - 11:08
    seit ungefähr zehn Jahren im Bereich grüne
    Software. Was genau grüne Software ist,
  • 11:08 - 11:11
    wussten wir natürlich anfangs auch nicht,
    wissen wir heute auch immer noch nicht im
  • 11:11 - 11:16
    Detail. Wir haben uns aber gesagt: Die
    Software ist letztendlich, was Marina ja
  • 11:16 - 11:21
    schon ausgeführt hat, der Treiber für die
    Hardware-Verbräuche und haben das Ganze
  • 11:21 - 11:25
    mal dargestellt, ums fassbarer zu machen,
    gemeinsam mit der Universität Zürich.
  • 11:25 - 11:30
    Indem wir sagen, die Software hat nicht
    nur selbst einen Lebenslauf, das heißt,
  • 11:30 - 11:35
    sie wird produziert, entwickelt. Sie wird
    genutzt und wird dann auch am Ende wieder
  • 11:35 - 11:39
    deinstalliert. Das ist der so genannte
    Software-Lebenszyklus. Sie hat auch
  • 11:39 - 11:44
    Auswirkungen auf den Lebenszyklus von
    Hardware. Auch Hardware wird, das wissen
  • 11:44 - 11:47
    wir alle, produziert. Dann wird sie
    genutzt und am Ende wieder aussortiert.
  • 11:47 - 11:50
    Software selbst beeinflusst hier besonders
    die Nutzungsphase der Hardware
  • 11:50 - 11:56
    beziehungsweise beansprucht die Ressourcen
    der Hardware. Und da geht es uns darum zu
  • 11:56 - 11:59
    gucken: Wie können wir das Ganze schlanker
    machen? Wie können wir die Hardware-
  • 11:59 - 12:04
    Ressourcen-Verbräuche reduzieren? Und was
    hat das Ganze eigentlich auch mit Umwelt
  • 12:04 - 12:08
    zu tun? Denn Hardware selbst wird
    produziert, wird genutzt und hat während
  • 12:08 - 12:13
    des ganzen Lebenslaufs, indem die Software
    auf die Hardware einwirkt, Einflüsse auf
  • 12:13 - 12:17
    die Umwelt. Und diese Umwelteinflüsse
    wollen wir reduzieren. Das war unsere
  • 12:17 - 12:21
    Forschungsidee, unser Forschungsansatz, um
    zu gucken: Okay, wo sind denn eigentlich
  • 12:21 - 12:25
    die Umwelteinflüsse und wie entstehen
    eigentlich auch die Umwelteinflüsse? Wir
  • 12:25 - 12:30
    sind hingegangen und haben das Ganze nicht
    nur im grafischen Modell gefasst, sondern
  • 12:30 - 12:36
    haben auch gesagt: Wir wollen Kriterien
    entwickeln, die dafür stehen, ob Software
  • 12:36 - 12:39
    umweltfreundlich ist oder weniger
    umweltfreundlich und wollen überhaupt mal
  • 12:39 - 12:44
    fassbar machen, was überhaupt
    Umweltwirkungen von Software sein können.
  • 12:44 - 12:49
    Insbesondere, was da immer wieder auch ins
    Tragen kommt, ist einerseits der
  • 12:49 - 12:52
    Energieverbrauch, aber eben auch der
    Hardware-Verbrauch in dem Sinne, sei es,
  • 12:52 - 12:56
    indem Hardware beansprucht wird. Und da
    haben uns dafür, wie Marina schon
  • 12:56 - 13:00
    angekündigt hat, eine Methode überlegt,
    wie wir das Ganze greifbar machen wollen,
  • 13:00 - 13:05
    wie wir das erfassbar machen wollen. Die
    Methode baut sich letztendlich aus drei
  • 13:05 - 13:10
    Schritten auf. Zunächst gehen wir hin und
    überlegen uns: Wir betrachten ein Produkt,
  • 13:10 - 13:16
    was für Funktionalitäten dient diesem
    Produkt. Das heißt, was kann das Produkt?
  • 13:16 - 13:21
    Was macht das Produkt? Und wie werden die
    Produkte häufig genutzt? Aus dem Ganzen
  • 13:21 - 13:25
    bauen wir ein sogenanntes Stanard-
    Nutzungsszenario. Ich habe gleich auch
  • 13:25 - 13:29
    noch Beispiele dabei, damit das ein
    bisschen greifbarer ist, um auch was
  • 13:29 - 13:32
    messen zu können. Um was messen zu können,
    brauchen wir was, was abläuft und das ist
  • 13:32 - 13:37
    unser Standardnutzungsszenario. Das Messen
    ist, was in Schritt 2 stattfindet, der
  • 13:37 - 13:41
    sogenannte Erfassung. Hier gehen wir hin,
    zeichnen die Standardnutzungsszenarien
  • 13:41 - 13:47
    auf. Das heißt, wir haben ein Programm,
    was bestimmte Funktionalitäten ausführt,
  • 13:47 - 13:49
    und währenddessen wird der
    Energieverbrauch, aber auch die
  • 13:49 - 13:54
    Beanspruchung von den Hardware Ressourcen
    gemessen, erfasst und aufgezeichnet, damit
  • 13:54 - 14:00
    wir sie dann weiterhin auch auswerten
    können. Wir haben einerseits die Erfassung
  • 14:00 - 14:04
    der Messungen, andererseits erfassen wir
    aber auch Daten, die beispielsweise in
  • 14:04 - 14:08
    einem Benutzer-Handbuch, einer
    Dokumentation, in einem Wiki, wo auch
  • 14:08 - 14:12
    immer gespeichert sind. Da schauen wir
    rein, um das Produkt, das Software-Produkt
  • 14:12 - 14:18
    zu analysieren. Nach der Erfassung wird
    das Ganze ausgewertet, um die Indikatoren,
  • 14:18 - 14:23
    die wir uns überlegt haben, als Kriterien,
    um zu bestimmen, ob eine Software
  • 14:23 - 14:27
    umweltfreundlich ist oder nicht, zu
    bewerten und um vor allem auch den
  • 14:27 - 14:31
    Nutzenden und den Entwicklerinnen
    Informationen bereitstellen zu können, wo
  • 14:31 - 14:35
    vielleicht noch Optimierungspotenziale
    sind, um auch eine Transparenz zu
  • 14:35 - 14:40
    schaffen, um hier auch Aufmerksamkeit zu
    schaffen und ein Bewusstsein zu schaffen.
  • 14:40 - 14:45
    Wie sieht das Ganze aus? Wir haben
    beispielsweise Standardnutzungsszenarien
  • 14:45 - 14:49
    überlegt für Textverarbeitungsprogramm,
    für Browser, für Content Management
  • 14:49 - 14:53
    Systeme und auch für Datenbanken. Die
    Funktionalitäten, die man hier sieht, sind
  • 14:53 - 14:57
    nichts, ich sage mal Weltbewegendes, ganz
    klar, weil wir wollen ja auch die
  • 14:57 - 15:02
    Funktionalitäten abbilden, die die Art der
    Programme typischerweise genutzt werden.
  • 15:02 - 15:05
    Das heißt, wenn ich ein
    Textverarbeitungsprogramm nutze, bearbeite
  • 15:05 - 15:08
    ich Text. Ich erstelle vielleicht ein
    Inhaltsverzeichnis. Ich kann die Ansicht
  • 15:08 - 15:13
    anpassen, und nachher kann ich es auch
    noch speichern und eventuell auch noch ein
  • 15:13 - 15:17
    PDF erzeugen. Das ist so ein Beispiel für
    ein Standardnutzungsszenario, die wir uns
  • 15:17 - 15:21
    für verschiedene Produktgruppen überlegt
    haben. Immer vor dem Hinblick: So, was
  • 15:21 - 15:26
    macht ein typischer Anwender? Jetzt
    keiner, der sich explizit nur mit einer
  • 15:26 - 15:29
    Funktionalität beschäftigt, sondern immer
    davon ausgegangen, dass wir so einen
  • 15:29 - 15:33
    klassischen Software-Anwender uns angucken
    wollen. Ein aktuelleres Beispiel, das wir
  • 15:33 - 15:37
    gerade gemessen haben, ist ein
    Standardnutzungsszenario für Media-Player.
  • 15:37 - 15:41
    Auch hier: Die Funktionalitäten sind nicht
    weiter überraschend. Wenn ich einen Media-
  • 15:41 - 15:46
    Player benutze, öffne ich ein Video, ich
    stelle den Vollbild ein, ich scrolle vor
  • 15:46 - 15:51
    und zurück, halte das Ganze mal an, erhöhe
    die Geschwindigkeit und gehe nachher
  • 15:51 - 15:57
    wieder auf die Standardvideowiedergabe. Am
    Ende wird das Programm geschlossen. Das
  • 15:57 - 16:00
    Ganze dauert dann, wenn wir es
    automatisieren, ungefähr achteinhalb
  • 16:00 - 16:04
    Minuten, weil wir als Erfassung auch
    einfach eine Zeit brauchen, wo wir was
  • 16:04 - 16:08
    abspielen können, wo wir auch erfassen
    können, um dann Auswertungen machen zu
  • 16:08 - 16:12
    können, um auch zu sehen: Was verursacht
    hier eigentlich welche Hardware-Ressourcen
  • 16:12 - 16:18
    und was für Energieverbrauch wird
    verursacht? Das Ergebnis: Moment. Zuerst
  • 16:18 - 16:22
    noch kurz zum Messaufbau: Wie sieht das
    Ganze aus? Wir haben in Birkenfeld
  • 16:22 - 16:26
    mittlerweile ein kleines Labor aufgebaut,
    was wir Software-Labor nennen, wo wir
  • 16:26 - 16:32
    einen Work Load Generator haben. Das heißt
    letztendlich einfach nur einen PC, wo das
  • 16:32 - 16:36
    Nutzungsszenario automatisiert abgespielt
    wird. Automatisiert deswegen, weil wir
  • 16:36 - 16:40
    statistisch das Ganze auswerten wollen und
    in der Regel dafür 30 Messungen
  • 16:40 - 16:44
    durchführen, damit wir Messfehler
    ausschließen auch können. Das Ganze wird
  • 16:44 - 16:48
    abgespielt auf einem sogenannten System
    Under Test, was letztendlich ein ganz
  • 16:48 - 16:56
    einfacher PC ist, wo die Arbeit
    stattfindet und wo gemessen wird, was für
  • 16:56 - 16:59
    Energieverbräuche sind. Wir haben ein
    Standard-Messgerät installiert, das
  • 16:59 - 17:04
    erfasst die Energiedaten. Und wir haben
    noch eine Einheit installiert, die
  • 17:04 - 17:08
    erfasst, welche Hardware-Ressourcen gerade
    beansprucht werden. Das Ganze wird
  • 17:08 - 17:13
    zusammengefasst und ausgewertet in einem
    Energieeffizienz-Report, der dann zur
  • 17:13 - 17:17
    Verfügung gestellt werden kann und allen
    Anwendern, allen Entwicklern einen
  • 17:17 - 17:20
    Einblick geben kann, was eigentlich die
    Ressourcen und Energieeffizienz des
  • 17:20 - 17:27
    eigenen Programms ist. Die Auswertung
    sieht dann beispielsweise so aus, hier ein
  • 17:27 - 17:33
    Media-Player. Wir haben meistens
    verschiedene Produkte aus gleichen
  • 17:33 - 17:37
    Produktgruppen genutzt. Hier
    beispielsweise ein Media-Player, wo wir
  • 17:37 - 17:41
    sehen, wenn das Programm gestartet wird,
    gibt's einen Ausschlag. Auch hier
  • 17:41 - 17:45
    verbraucht der Media-Player viel Energie.
    Genauso ändert es sich, wenn ich meine
  • 17:45 - 17:51
    Funktionalität ändere. Wenn ich zu einer
    bestimmten Position gesprungen bin, sehe
  • 17:51 - 17:53
    ich einen Ausschlag. Ich kann das Ganze
    hier erfassen, weil wir eben die
  • 17:53 - 17:57
    Energiedaten erfassen, aber auch erfassen,
    was passiert eigentlich wann. Das heißt,
  • 17:57 - 18:01
    wir können die Zeiten gegenüber legen und
    wissen dann, was passiert. Jetzt hilft uns
  • 18:01 - 18:05
    das eine Beispiel ja nicht so viel, um zu
    sagen: Okay, da ist ein Unterschied, egal,
  • 18:05 - 18:08
    mit welchem Programm ich es abspiele.
    Deswegen haben wir einen zweiten Media-
  • 18:08 - 18:16
    Player auch gemessen. Hier einfach nochmal
    zu zeigen, ganz grob. Der Datenverlauf,
  • 18:16 - 18:19
    der Energieverlauf sieht einfach anders
    aus. Das war für uns das erste Indiz,
  • 18:19 - 18:22
    überhaupt weiterzumachen. Wir haben
    verschiedene Programme, das Gleiche
  • 18:22 - 18:28
    abgespielt, um zu sehen: Okay, es kommen
    andere Ergebnisse raus. Die Ergebnisse
  • 18:28 - 18:31
    haben wir ausgewertet und hier zum
    Beispiel den Energieverbrauch in
  • 18:31 - 18:36
    Wattstunden einmal erfasst, sodass wir
    sehen konnten, während der eine Media-
  • 18:36 - 18:42
    Player 0,833 Wattstunden verbraucht hat.
    In dem Standardnutzungsszenario hat der
  • 18:42 - 18:49
    andere 0,479 Wattstunden verbraucht. Und
    beide haben das Gleiche getan. Das heißt,
  • 18:49 - 18:52
    das konnten wir einerseits im
    Energieverbrauch feststellen. Wir konnten
  • 18:52 - 18:55
    aber auch unterschiedliche
    Prozessauslastungen über den Verlauf
  • 18:55 - 18:59
    feststellen und auch eine unterschiedliche
    Arbeitsplatzbelegung. Das waren für uns
  • 18:59 - 19:02
    alles Zeichen, dass die gleiche
    Funktionalität mit verschiedenen
  • 19:02 - 19:10
    Programmen zu unterschiedlichen
    Ressourcenanforderungen führt. Wir haben
  • 19:10 - 19:13
    nicht nur die Messmethode entwickelt, wir
    haben auch verschiedene Tools entwickelt,
  • 19:13 - 19:16
    weil wir gesagt haben: Okay, es bringt ja
    jetzt nichts, wenn wir das Ganze in dem
  • 19:16 - 19:21
    kleinen Labor auswerten können. Die Idee
    war auch hier zu sagen: Wir stellen Tools
  • 19:21 - 19:25
    bereit, die es ermöglichen, Messdaten auch
    zu erfassen, die es möglichst vielen
  • 19:25 - 19:29
    Menschen auch ermöglichen, das zu
    erfassen. Mit der Idee dahinter, dass
  • 19:29 - 19:34
    vielleicht auch irgendwann im Software-
    Entwicklungsprozess es möglich ist, selber
  • 19:34 - 19:38
    die eigenen Daten zu erfassen, um hier
    auch Optimierung machen zu können, um
  • 19:38 - 19:43
    schon während der Entwicklung möglichst
    Energieeffizienz und Ressourceneffizienz
  • 19:43 - 19:48
    im Blick zu haben. Das eine Tool ist unser
    sogenannter Oscar, eine Messeplattform, wo
  • 19:48 - 19:53
    wir die Daten einfach hochladen, wo eine
    Statistik dahinter steht, das Ganze in R
  • 19:53 - 19:56
    programmiert, wo die Daten ausgewertet
    werden, die aus unserem Messsystem
  • 19:56 - 20:01
    rauskommen. Nur kurz als Beispiel, die
    Details sind hier zu weit.
  • 20:01 - 20:04
    Marina: kurzes Lachen
    Eva: Aber hier als kurzes Beispiel
  • 20:04 - 20:08
    einfach. Hier werden alle statistischen
    Daten ausgeliefert, weil wir gesagt haben,
  • 20:08 - 20:11
    wenn schon Messdaten da sind, wollen wir
    eine Unterstützung bieten, wie die
  • 20:11 - 20:15
    Messdaten ausgewertet werden können. Und
    wir haben auch ein zweites Tool. Ganz
  • 20:15 - 20:21
    einfach XML aus Excel-Tool kurz
    geschrieben, das einfach die Daten
  • 20:21 - 20:26
    bereitgestellt werden können In einem XML-
    format und zur Verfügung gestellt werden
  • 20:26 - 20:31
    können. Das Ganze haben wir nicht nur
    gemacht für Textverarbeitung, Browser und
  • 20:31 - 20:35
    die Beispiele, die ich vorhin genannt
    habe. Wir sind immer noch dran. Wir
  • 20:35 - 20:38
    erhöhen sozusagen auch den Pool unserer
    Softwareprodukte, die wir uns angeguckt
  • 20:38 - 20:41
    haben. Wir haben inzwischen auch
    Nachhaltigkeitsmanagementsoftware uns
  • 20:41 - 20:45
    angeguckt, auch in Kooperation mit den
    Firmen, weil wir da gesagt haben: Es ist
  • 20:45 - 20:49
    ja schön, dass das Tool sich dem Thema
    Nachhaltigkeit nähert. Aber was macht das
  • 20:49 - 20:53
    Tool eigentlich selbst? Das heißt, nicht
    nur durch das Tool etwas zur
  • 20:53 - 20:56
    Nachhaltigkeit, zur nachhaltigen
    Entwicklung beitragen, sondern auch die
  • 20:56 - 21:01
    Software dahinter selbst mal betrachten.
    Wir gucken gerade noch uns verschiedene
  • 21:01 - 21:06
    Bildbearbeitungsprogramm an. Wir schauen
    uns Webshops an. Wir gucken uns PDF-Viewer
  • 21:06 - 21:10
    an und so weiter. Das heißt, da sind wir
    immer noch dran, um die ganze Methode auch
  • 21:10 - 21:15
    zu validieren. Was wir währenddessen aber
    auch festgestellt haben, dass es
  • 21:15 - 21:21
    insbesondere drei Einflussfaktoren gibt,
    die die Messergebnisse beeinflussen. Das
  • 21:21 - 21:25
    sind einerseits ganz klar die Auswahl der
    Software. Das hängt aber auch vom
  • 21:25 - 21:29
    Nutzungsszenario ab und vom
    Referenzsystem. Was heißt das im Detail?
  • 21:29 - 21:32
    Ganz klar, wir sind ja damit gestartet.
    Wir gucken uns verschiedene Sachverhalte
  • 21:32 - 21:37
    an, um zu sehen, ob unterschiedliche
    Energie und Ressourceneffizienz,
  • 21:37 - 21:41
    Ressourcenverbräuche vorhanden sind. Je
    nachdem, welche Software ich auswähle.
  • 21:41 - 21:45
    Hier nochmal ein anderes Beispiel mit zwei
    verschiedenen Textverarbeitungsprogramme,
  • 21:45 - 21:50
    die das Gleiche getan haben und hier ganz
    klar unterschiedliche Verbräuche
  • 21:50 - 21:54
    resultieren. Das Ganze auch noch einmal
    grafisch dargestellt. Auch hier sehen wir
  • 21:54 - 21:58
    wieder, dass sowohl die Arbeit, die
    verrichtet wurde, das heißt der
  • 21:58 - 22:03
    Energieverbrauch, aber auch die CPU-
    Auslastung und die Prozessorauslastung und
  • 22:03 - 22:07
    die RAM-Auslastung hier unterschiedlich
    waren. Das heißt, hier haben wir uns auch
  • 22:07 - 22:11
    wieder angeguckt: Was hat eigentlich einen
    Einfluss? Ganz klar, Auswahl der Software
  • 22:11 - 22:16
    hat einen Einfluss. Das zweite Thema ist
    das Nutzungsszenario. Auch wenn wir uns da
  • 22:16 - 22:19
    gesagt haben, das Ziel ist es
    typischerweise, Funktionalitäten
  • 22:19 - 22:24
    abzubilden, die üblich genutzt werden,
    macht es hier natürlich auch einen
  • 22:24 - 22:28
    Unterschied, ob ich beispielsweise etwas
    im Textverarbeitungsprogramm schreibe oder
  • 22:28 - 22:34
    ob ich einfach nur eine Seite betrachte im
    Lesemodus, dass auch hier, um unsere
  • 22:34 - 22:38
    Methode sozusagen nochmal kritisch zu
    hinterfragen und zu sagen: Wo achten wir
  • 22:38 - 22:43
    eigentlich drauf? Wo sind überall
    Einflüsse möglich? Indem wir uns dessen
  • 22:43 - 22:47
    bewusst sind, hoffen wir einfach, dass da
    weniger Manipulationsmöglichkeiten
  • 22:47 - 22:51
    vorhanden sind, wenn wir darauf aufmerksam
    machen. Auch hier wieder die Auswertung.
  • 22:51 - 22:56
    Auch hier ist ganz klar: Das Schreiben
    verursacht eindeutig mehr Ressourcen und
  • 22:56 - 23:03
    Energieverbräuche, während das Betrachten
    im Lesemodus wenig verbraucht. Das letzte
  • 23:03 - 23:08
    Thema ist das Thema Referenzsystem. Unser
    dritter Einflussfaktor, Referenzsystem
  • 23:08 - 23:14
    nennen wir das Programm, wo das Programm
    abgespielt wird. Das heißt, wir haben
  • 23:14 - 23:18
    einen Computer, den wir ausgewählt haben,
    unter bestimmten Kriterien und als
  • 23:18 - 23:23
    Referenzsystem bezeichnen. Hier findet die
    Arbeit statt, das heißt, hier läuft das
  • 23:23 - 23:28
    Programm. Hier findet auch die Erfassung
    der Energie- und Hardware-Werte statt. Wir
  • 23:28 - 23:31
    haben verschiedene Referenzsystem einfach
    mal ausprobiert, um zu sehen, welche
  • 23:31 - 23:35
    Einflüsse da vorhanden sind, und kommen
    auch hier zu einem Ergebnis, je nachdem,
  • 23:35 - 23:40
    welches System ich unterlege, sozusagen
    welches ich im Messaufbau drin habe,
  • 23:40 - 23:44
    kommen unterschiedliche Werte raus. Auch
    die Grafiken haben wir wieder ausgewertet.
  • 23:44 - 23:48
    Mit den verschiedenen Referenzsystem und
    ganz allgemein gefasst kann man hier
  • 23:48 - 23:53
    sagen: Je älter das Referenzsystem ist,
    desto größer sind die Unterschiede. Und
  • 23:53 - 23:56
    auch das war wieder ein Grund, um zu
    sagen: Okay, wir wollen eine Methode
  • 23:56 - 24:01
    entwickeln, die möglichst valide ist. Aber
    woran können wir die Methode eigentlich
  • 24:01 - 24:05
    festmachen? Und das sind insbesondere eben
    die drei Einflussfaktoren. Wenn wir mal
  • 24:05 - 24:11
    ein Beispiel betrachten: Hier nochmal ein
    Beispiel zur Textverarbeitung. Auch hier
  • 24:11 - 24:15
    sind wir hingegangen und haben wieder ein
    Nutzungsszenario uns überlegt, für beide
  • 24:15 - 24:19
    Fälle das Gleiche. Wir haben verschiedene
    Textverarbeitungsprogramm gemessen,
  • 24:19 - 24:24
    ausgewertet: Woher kommen die Peaks? Woher
    kommen die Ausschläge? Und haben hier auf
  • 24:24 - 24:28
    dem gleichen Referenzsystem gemessen und
    unter den gleichen Bedingungen
  • 24:28 - 24:33
    unterschiedliche Ergebnisse erhalten. Auch
    wenn das Gleiche gemacht wurde, das
  • 24:33 - 24:37
    gleiche Referenzsystem vorhanden. Das
    Ganze auch nochmal ausgewertet, um hier
  • 24:37 - 24:40
    die Unterschiede nochmal deutlich zu
    machen, weil wir da auch ganz oft gefragt
  • 24:40 - 24:44
    werden: Ja, macht es denn überhaupt ein
    Unterschied? Und sind das denn nicht
  • 24:44 - 24:48
    minimale Zahlen? Ja, es sind minimale
    Zahlen für den Einzelnen. Aber wenn man
  • 24:48 - 24:53
    sich mal überlegt, allein beim Beispiel
    der Textverarbeitung, wie viele
  • 24:53 - 24:59
    Textverarbeitungsprogramme länger als zehn
    Minuten täglich weltweit genutzt werden,
  • 24:59 - 25:02
    glauben wir, dass es auch da einfach eine
    Ansatzmöglichkeit gibt, weiterzumachen,
  • 25:02 - 25:05
    weiter zu gucken: Woran liegt das? Als
    nächsten Schritt vielleicht auch zu
  • 25:05 - 25:11
    gucken: Wie können wir anders entwickeln,
    damit weniger Energie und Hardware
  • 25:11 - 25:16
    verbraucht wird? Und wie können wir da vor
    allem Transparenz schaffen? Und
  • 25:16 - 25:19
    Transparenz schaffen Ist das Stichwort für
    uns gewesen, dass wir hingegangen sind und
  • 25:19 - 25:23
    ein Zertifikat entwickelt haben. Was genau
    dahinter steckt, erzählt jetzt Marina.
  • 25:23 - 25:27
    Marina: Ja, bevor ich das mache, würde ich
    gerne noch auf diese Folie zurückkommen.
  • 25:27 - 25:31
    Ach, schade eigentlich, die du gezeigt
    hast. Da kann man nicht sehr schön mal
  • 25:31 - 25:36
    sehen, was Software vielleicht auch... Du
    bist jetzt genau in die falsche Richtung.
  • 25:36 - 25:43
    An Textverarbeitung haben wir in der Tat
    relativ lange uns damit beschäftigt, und
  • 25:43 - 25:46
    man konnte, noch eins davor, sehr schön
    erkennen. Wir haben ja irgendwann
  • 25:46 - 25:52
    aufgehört zu messen. Und man sieht, wir
    haben danach noch gehorcht. Und wenn Sie
  • 25:52 - 25:56
    jetzt mal da oben sich das angucken, dann
    sehen Sie: Als erstes muss Ihnen
  • 25:56 - 26:01
    auffallen, dass man hier eine schöne Baseline hat. Für jemanden, der Energiemessung
  • 26:01 - 26:06
    hat, freut es einem, wenn meine Baseline
    hat, also ein Bereich, wo nach einer
  • 26:06 - 26:11
    Funktion immer wieder zurückgekehrt wird,
    weil es das Grundrauschen ist. Im Unteren
  • 26:11 - 26:14
    erkennen Sie es nicht. Da denkt man, die
    Baseline ist oben. Also die zappelt eher
  • 26:14 - 26:18
    immer rum. Und dann schauen Sie sich mal
    ab dem Zeitpunkt, wo wir zum Schluss
  • 26:18 - 26:24
    gespeichert haben: Da haben die Kollegen
    mit Absicht noch länger mal beobachtet,
  • 26:24 - 26:28
    und man sieht das bei der oberen Software
    sehr schön, dass nach dem Speichern Ruhe
  • 26:28 - 26:33
    ist. Bei der da unten nicht, die zappelt
    noch. Was sie macht, wissen wir nicht.
  • 26:33 - 26:36
    Möglicherweise telefoniert sie irgendwo
    hin. Aber wir wissen nicht, was sie macht.
  • 26:36 - 26:41
    Das heißt, ein Entwickler kann hierüber
    sehr, sehr schön erkennen: Was passiert
  • 26:41 - 26:45
    hier eigentlich? Und es gab noch einen
    Punkt während der Forschung. Das hat euch
  • 26:45 - 26:48
    ein bisschen verwundert. Es gab immer so
    extrem hohe Peaks.
  • 26:48 - 26:50
    Eva: Mhm.
    Marina: Und kannst du mal sagen, was ihr
  • 26:50 - 26:54
    herausgefunden hat, was diese Peaks für
    Ursachen haben? Weißt du es nicht mehr?
  • 26:54 - 26:56
    Das war der blinkende Cursor.
    Eva: Achso.
  • 26:56 - 27:00
    Marina: Der blinkende Cursor hat, dermaßen
    viel Strom verbraucht, und man weiß, da
  • 27:00 - 27:04
    ist eine fehlerhafte Bibliothek, die ist
    mal entwickelt worden zu einer Zeit, wo
  • 27:04 - 27:08
    die Prozessoren langsamer sind. Jetzt
    haben wir schnellere Prozessoren, die
  • 27:08 - 27:13
    Bibliothek ist nicht ausgewechselt worden.
    Und genau das ist unser Anliegen. Wir
  • 27:13 - 27:17
    möchten a) darauf aufmerksam machen,
    Leute, die hier in dem Raum seid, die
  • 27:17 - 27:23
    Software programmiert. Diese Tools sind
    kostenlos. Schaut sie euch an, nehmt euch
  • 27:23 - 27:27
    die Zeit, auch einfach effizienter zu
    programmieren und zu gucken: Welche
  • 27:27 - 27:31
    Bibliotheken sind vielleicht gar nicht so
    günstig? Vielleicht gibts dann ein
  • 27:31 - 27:34
    Äquivalent, was an der Stelle viel besser
    ist. So, jetzt komme ich aber wirklich zu
  • 27:34 - 27:39
    dem Teil. Ich möchte Ihnen gerne den
    Blauen Engel vorstellen. Eva hat ja gerade
  • 27:39 - 27:45
    gesagt, wir haben ja doch ein Jahr
    gebraucht, aber eben nicht so lange wie
  • 27:45 - 27:48
    eigentlich gedacht, weil das
    Forschungsvorhaben hat uns hier wirklich
  • 27:48 - 27:55
    eine sehr gute Basis geliefert. Ziel
    dieses Blauen Engels war es und ist es
  • 27:55 - 28:01
    auch, dass wir auf der einen Seite
    Software auszeichnen wollen, die sehr
  • 28:01 - 28:07
    effizient mit Hardware umgeht, also
    möglichst Hardware weniger nutzt, sodass
  • 28:07 - 28:13
    auch alte Technik noch eine Chance hat,
    dass die Software drauf läuft, dass der
  • 28:13 - 28:16
    Energieverbrauch möglichst gering ist. zu
    Eva
    Du kannst ruhig eins weiter machen.
  • 28:16 - 28:20
    zum Publikum Der Energieverbrauch
    möglichst gering ist. Das sind so die
  • 28:20 - 28:24
    Ziele, die wir hier an der Stelle hatten.
    Der Blaue Engel, den kennen Sie sicherlich
  • 28:24 - 28:28
    alle. Wenn Sie mal im Baumarkt waren und
    Wandfarbe gekauft haben, dann finden Sie
  • 28:28 - 28:32
    den Blauen Engel, und auch wenn sie
    Toilettenpapier kaufen. Ganz wenige
  • 28:32 - 28:37
    wissen, dass es auch Blaue Engel für IKT-
    Produkte gibt. Es gibt für Computer Blauer
  • 28:37 - 28:42
    Engel. Demnächst wird es auch für Server-
    und Speichertechnik Blauen Engel geben,
  • 28:42 - 28:46
    und es gibt auch einen Blauen Engel für
    Rechenzentren. Und ab nächstem Jahr auch
  • 28:46 - 28:50
    ganz neu wird es den Blauen Engel für
    Software geben. Und der Blaue Engel will
  • 28:50 - 28:54
    an der Stelle keinen Standard setzen,
    sondern wir wollen die Besten der Besten
  • 28:54 - 28:59
    auszeichnen. Das heißt, die Anforderungen,
    die müssen an der Stelle schon
  • 28:59 - 29:03
    ambitioniert sein, und das war genau die
    Schwierigkeit, die wir ein Stück weit
  • 29:03 - 29:07
    hatten. Denn ambitionierte Anforderungen
    zu setzen kann man schnell, aber wie kann
  • 29:07 - 29:12
    man das überprüfen? Und das war die große
    Herausforderung, der wir uns gestellt
  • 29:12 - 29:17
    haben und es ist uns gelungen. Wir haben
    eine ganze Reihe von Indikatoren gefunden,
  • 29:17 - 29:25
    über die wir Software beurteilen können,
    und eine Reihe davon konnten wir hier für
  • 29:25 - 29:31
    den Blauen Engel nutzen. Ich möchte, bevor
    ich die Kriterien zeige, Ihnen kurz
  • 29:31 - 29:36
    erklären, wie das Prozedere vom Blauen
    Engel ist. Wir als Umweltbundesamt sind
  • 29:36 - 29:42
    natürlich die Institution, die die
    Kriterien entwickelt, in der Regel immer
  • 29:42 - 29:48
    begleitet durch Forschung. Das war auch in
    diesem Fall so. Als nächstes ist es so,
  • 29:48 - 29:54
    dass wir dann diese Kriterien der breiten
    Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, in
  • 29:54 - 29:58
    dem Sinne, dass wir einladen zu einem
    Gespräch. Das ist die sogenannte
  • 29:58 - 30:04
    Expertenrunde. Da kann jeder, der möchte,
    teilnehmen. Aber wir laden natürlich ein.
  • 30:04 - 30:07
    Wir laden Betroffene, sogenannte
    Betroffene ein. Also Software-Hersteller
  • 30:07 - 30:11
    haben wir eingeladen. Wir haben Verbände
    eingeladen. Die Leute vom Open-Source
  • 30:11 - 30:17
    waren mit bei, und gemeinsam haben wir
    dann die Kriterien diskutiert und vor
  • 30:17 - 30:20
    allen Dingen eben auch unsere
    Mindestanforderung diskutiert.
  • 30:20 - 30:25
    Schlussendlich ist nachher die Jury
    Umweltzeichen, die zusammengesetzt ist aus
  • 30:25 - 30:29
    dem gesellschaftlichen Leben in
    Deutschland. Da ist Kirche vertreten, da
  • 30:29 - 30:33
    ist auch BDI vertreten sind. Da sind auch
    Umweltverbände vertreten, deutsche
  • 30:33 - 30:38
    Städtetag und so weiter und so fort. Und
    die entscheiden schlussendlich, ob dieser
  • 30:38 - 30:42
    Blaue Engel auf den Markt kommt oder
    nicht. Und im Dezember konnte ich
  • 30:42 - 30:48
    erfolgreich die Jury davon überzeugen,
    dass unsere Kriterien sinnvoll sind und
  • 30:48 - 30:55
    dass wir uns wagen können, den Blauen
    Engel für Software zu veröffentlichen. Und
  • 30:55 - 31:00
    jetzt werde ich Ihnen erklären, was von
    Inhalt ist. Ich hatte vorhin schon gesagt,
  • 31:00 - 31:04
    das Thema Ressourceneffizienz ist uns sehr
    wichtig und hinsichtlich der
  • 31:04 - 31:10
    Energieeffizienz und der Hardware-
    Inanspruchnahme. Uns ist in der Tat auch
  • 31:10 - 31:15
    das Thema der Nutzungsdauer sehr wichtig,
    hatte ich eingangs schon gesagt. Es kann
  • 31:15 - 31:22
    nicht sein, dass funktionstüchtige IT
    schon in den Ruhestand gehen müssen,
  • 31:22 - 31:26
    obwohl es eigentlich möglich wäre, wenn
    die Software schlanker wäre. Und
  • 31:26 - 31:29
    schlussendlich möchten wir aber auch, dass
    der Nutzer ein Stück weit selber
  • 31:29 - 31:37
    entscheidet, welche Module er installiert,
    dass er auch möglichst in der Lage ist,
  • 31:37 - 31:41
    ein anderes Software-Produkt zu wählen,
    also nicht ewig und drei Tage an diese
  • 31:41 - 31:46
    Software gebunden ist. Das bedeutet offene
    Standards erwarten wir an der Stelle. Und
  • 31:46 - 31:49
    was wir auch wollen, ist, dass eine
    Software komplett deinstalliert werden
  • 31:49 - 31:54
    kann. Das hört sich immer so trivial an,
    aber Sie wissen, so trivial ist es leider
  • 31:54 - 31:59
    nicht. Ich habe Ihnen jetzt mal die
    einzelnen Kriterien mitgebracht. Da werde
  • 31:59 - 32:03
    ich jetzt nicht komplett durchgehen. Das
    ist alles veröffentlicht, das können Sie
  • 32:03 - 32:09
    nachlesen. Ich möchte nur einige
    herausgreifen. Wir erwarten, dass gemessen
  • 32:09 - 32:17
    wird in der gesamten Zeit. Der Zeichen-
    Nutzungsvertrag geht bis zum 31.12.22. Und
  • 32:17 - 32:21
    in der Zeit erwarten wir nicht nur am
    Anfang, dass gemessen wird und man uns das
  • 32:21 - 32:25
    Messprotokoll zur Verfügung stellt,
    sondern wir erwarten, dass die Software
  • 32:25 - 32:30
    über diese Zeit schlanker wird. Das heißt
    weniger Energie verbrauchen. Und wir
  • 32:30 - 32:36
    erwarten, dass bei Updates die Software
    eben nicht dazu führt, dass Energie mehr
  • 32:36 - 32:42
    verbraucht wird. Das Thema der Hardware-
    Nutzungsdauer haben wir adressiert über
  • 32:42 - 32:46
    die Referenzsystem, die Eva schon mal kurz
    vorgestellt hat. Es gibt eine Liste an
  • 32:46 - 32:51
    Referenzsystemen. Und jemand, der den
    Blauen Engel hat, muss beweisen, dass
  • 32:51 - 32:58
    seine Software auf mindestens fünf Jahre
    alten Referenzsystem lauffähig ist.
  • 32:58 - 33:00
    Applaus
    Marina: lacht
  • 33:00 - 33:06
    Eva: Machst du weiter?
    Marina: Transparenz ist uns sehr wichtig,
  • 33:06 - 33:09
    hatte ich schon gesagt. Transparenz, was
    die Daten-Formate angeht, was die
  • 33:09 - 33:15
    Schnittstellen angeht. Wir erwarten, dass
    ein Nutzer in der Lage ist, mit anderen
  • 33:15 - 33:22
    Software-Produkten zu kommunizieren, wenn
    die Software so ausgelegt ist. Wir möchten
  • 33:22 - 33:25
    eine möglichst modulare Software, das
    heißt, der Nutzer entscheidet, ob er bei
  • 33:25 - 33:30
    Excel jetzt unbedingt noch eine
    Bildbearbeitung dazu installiert haben
  • 33:30 - 33:37
    möchte. Also auch er soll die Autonomie
    haben, das Ganze auch schlank zu halten.
  • 33:37 - 33:42
    Wir möchten Software nicht mit Werbung,
    also unnötige Daten, die übers Netz
  • 33:42 - 33:48
    verteilt werden möchten wir nicht. An der
    Stelle wird es keine Software geben, die
  • 33:48 - 33:53
    Werbung produziert. Jetzt Habe ich schon
    erzählt, dass wir das überprüfen,
  • 33:53 - 33:58
    schlußendlich. Da gibt's dann eben diese
    Abschlussevaluation, wo man beweisen muss,
  • 33:58 - 34:02
    dass man in der Zeit besser geworden ist,
    welche Maßnahmen man ergriffen hat, um
  • 34:02 - 34:05
    besser zu werden, muss dann dokumentiert
    werden.
  • 34:05 - 34:11
    Marina: Und jetzt kommt doch nochmal so
    ein bisschen - Ja, Essig in den Wein würde
  • 34:11 - 34:14
    ich jetzt nicht sagen - aber das ist ein
    Punkt da waren wir alle nicht so ganz
  • 34:14 - 34:19
    glücklich, dass wir uns im ersten Schritt
    sehr beschränken mussten, welche Software-
  • 34:19 - 34:24
    Produkte wir auszeichnen können. Derzeit
    beschränken wir uns auf Desktop Software-
  • 34:24 - 34:28
    Produkte, sehr wohl wissend, dass die
    meisten eigentlich im Netz stattfinden.
  • 34:28 - 34:34
    Aber wir hatten die Wahl, entweder mit den
    Kriterien sehr beliebig zu werden und
  • 34:34 - 34:38
    viele vielleicht auch nicht überprüfen zu
    können, oder anspruchsvolle Kriterien, die
  • 34:38 - 34:44
    wir mit dem, was wir derzeit haben, auch
    wirklich fordern können. Aber ich kann
  • 34:44 - 34:49
    jetzt schon versprechen wir machen weiter.
    Wir werden nicht warten, bis die Laufzeit
  • 34:49 - 34:55
    von diesem Forschungsfonds, von diesem
    Blauen Engel, fertig ist, sondern wir
  • 34:55 - 34:59
    werden derzeit versuchen, den
    Geltungsbereich zu erweitern. Auch noch
  • 34:59 - 35:03
    vielleicht für den einen und den Anderen
    eine bittere Pille. Es wird keinen blauen
  • 35:03 - 35:09
    Engel für Ballerspiele geben. Wir werden
    für Spiele durchaus auszeichnen. Das ist
  • 35:09 - 35:15
    keine Frage, aber keine Spiele, die Gewalt
    verherrlichen. Die sollen keinen blauen
  • 35:15 - 35:20
    Engel haben. Und jetzt hatte ich
    versprochen, dass ich kurz darauf eingehe:
  • 35:20 - 35:23
    Was machen wir weiter? In der Tat.
    Zu Eva Machst du mal weiter?
  • 35:23 - 35:29
    Marina: In der Tat werden wir versuchen,
    Mindestanforderungen an die Effizienz zu
  • 35:29 - 35:34
    stellen. Das haben wir derzeit nicht. Wir
    messen und versuchen, über diese Messung
  • 35:34 - 35:38
    Kenntnisse zu gewinnen, ob es uns gelingt,
    eine Mindestanforderung an der Stelle zu
  • 35:38 - 35:43
    stellen. Den Geltungsbereich hatte ich
    gesagt, den wollen wir erweitern. Wir
  • 35:43 - 35:46
    möchten mehr Standard-Nutzungsszenarien
    erarbeiten, die wir dann zur Verfügung
  • 35:46 - 35:52
    stellen. Die Idee ist auch, Prüflabore zu
    initiieren. Wir selber werden kein
  • 35:52 - 35:58
    Prüflabor aufbauen. Aber wir möchten Leute
    ermuntern, ein Prüflabor zu installieren,
  • 35:58 - 36:02
    damit diejenigen, die den Blauen Engel
    erwerben wollen, sich an ein
  • 36:02 - 36:08
    zertifiziertes Prüflabor wenden können,
    der dann die Messungen durchführt. Das zum
  • 36:08 - 36:15
    Thema Blauer Engel und Software, was Eva
    und ihr Team mit uns gemeinsam an der
  • 36:15 - 36:17
    Stelle geforscht hat. Aber das
    Umweltbundesamt macht weiter in dem
  • 36:17 - 36:21
    Bereich weil es ein wirklich sehr, sehr
    wichtiger Bereich ist. Und es gibt neben
  • 36:21 - 36:26
    dem Thema Energieverschwendung noch ein
    Thema, was mir schon seit Jahren auf der
  • 36:26 - 36:31
    Seele brennt, da bin ich schon in 2000
    unterwegs gewesen. Die Kombination oder
  • 36:31 - 36:36
    die Abhängigkeit von Soft- und Hardware,
    also das Software bestimmt wie der
  • 36:36 - 36:40
    Hardware Austausch-Rhythmus ist, ist in
    der IT, finde ich, schon schwierig. Jetzt
  • 36:40 - 36:44
    haben wir die Situation, dass immer mehr
    Haushaltsgeräte Software haben. Und wenn
  • 36:44 - 36:49
    wir da eine ähnliche Entwicklung haben,
    das heißt eigentlich langlebige Produkte,
  • 36:49 - 36:52
    plötzlich kurzlebig werden, weil ein
    Sicherheits-Updates nicht mehr zur
  • 36:52 - 36:57
    Verfügung gestellt werden kann oder weil
    eine Software nicht repariert werden kann,
  • 36:57 - 37:01
    oder... Diese Themen wollen wir in ein
    Forschungsvorhaben, das ich in diesem Jahr
  • 37:01 - 37:06
    in Auftrag gegeben habe, bearbeiten. Und
    ich guck mal, ich hab vorhin schon einige
  • 37:06 - 37:12
    von dem Forschungsteam gesehen. Vielleicht
    steht ihr einfach mal auf und winkt. Alle,
  • 37:12 - 37:17
    die die Fragen haben, richten sich bitte
    an die Kollegen, die mit uns gemeinsam das
  • 37:17 - 37:21
    Thema bearbeiten wollen. Und wir wollen an
    der Stelle nicht nur wissen, dass es ein
  • 37:21 - 37:27
    Problem ist. Das wissen wir. Sondern was
    wir wollen, ist, möglichst Kriterien für
  • 37:27 - 37:32
    ein Gesetzgeber zu geben. Dass wir auf EU-
    Ebene bei der Ökodesign-Richtlinie eben
  • 37:32 - 37:36
    nicht nur das Thema Hardware adressieren,
    sondern hier, wenn Hardware da ist, auch
  • 37:36 - 37:40
    ganz klare Mindestanforderungen an
    Software stellen. Das wird das Ziel dieses
  • 37:40 - 37:46
    Forschungsvorhaben sein. So, das war's.
    Wir geben Ihnen jetzt die Möglichkeit,
  • 37:46 - 37:52
    noch Fragen zu stellen. Aber erstmal
    herzlichen Dank für den doch lange Geduld,
  • 37:52 - 38:01
    die Sie haben, und Ihre Aufmerksamkeit.
    Applaus
  • 38:01 - 38:04

    Herald: Vielen herzlichen Dank für diesen super
  • 38:04 - 38:08
    spannenden Talk, wir haben tatsächlich
    noch ziemlich viel Zeit für Fragen. Das
  • 38:08 - 38:12
    heißt, alle, die Fragen haben, können sich
    gerne an den Mikrofonen anstellen. Alle,
  • 38:12 - 38:15
    die früher gehen wollen, benutzen bitte
    nur die linke und die mittlere Tür, aber
  • 38:15 - 38:18
    nicht den Tunnel, durch den sie
    reingekommen sind. Also Tendenziell eher
  • 38:18 - 38:21
    links halten, wenn ihr rausgeht. Dann
    fangen wir zunächst an mit einer Frage aus
  • 38:21 - 38:26
    dem Internet, bitteschön?
    Frage: Ja, und zwar fragt ein Nutzer, ob
  • 38:26 - 38:30
    ihr euch angeschaut habt, wie sich der
    Energieverbrauch ändert, wenn man die
  • 38:30 - 38:35
    ganze Überwachung, die in modernen
    Betriebssystemen eingebaut ist, mit
  • 38:35 - 38:40
    einbezieht. Also zum Beispiel bei Windows
    10. Da sind ja sehr viele Tracking
  • 38:40 - 38:42
    Mechanismen.
    Antwort Marina:
  • 38:42 - 38:47
    Wir haben uns das Betriebssystem nicht
    angeschaut, was wir gemacht haben, ist,
  • 38:47 - 38:53
    dass wir natürlich gemessen haben, um an
    der Stelle eine Basis zu haben, die wir
  • 38:53 - 38:57
    dann nachher das Delta bei der Messung
    abziehen können. Aber das Betriebssystem
  • 38:57 - 39:01
    selber haben wir nicht gemessen.
    Herald: Gut, da machen wir mal weiter mit
  • 39:01 - 39:05
    Mikrofon Nummer eins, bitteschön.
    Frage: Vielen Dank für den tollen Vortrag.
  • 39:05 - 39:09
    Ich finde das super interessant. Ich
    versuche dankbar zu sagen und nicht zu
  • 39:09 - 39:15
    meckern, aber meines also eigentlich es
    ist alles konsistent. Aber es greift
  • 39:15 - 39:18
    natürlich schon deutlich zu kurz. Das
    haben Sie ja angemerkt, dass unglaublich
  • 39:18 - 39:22
    viel von dem Energieverbrauch passiert,
    sozusagen in der Cloud. Und ich glaube
  • 39:22 - 39:25
    auch nicht, auch wenn ich schon dafür bin,
    dass wir mehr auf unseren eigenen Rechner
  • 39:25 - 39:29
    machen sollten. Von daher würde mich
    interessieren, was Sie so planen, dass
  • 39:29 - 39:35
    stärker auch in den Cloud Systemen mal zu
    schauen. Was ist Energieeffizienz, wenn es
  • 39:35 - 39:39
    virtuelle Maschinen oder Container angeht,
    beispielsweise? Wie ist der
  • 39:39 - 39:45
    Energieverbrauch von Streaming? Und vor
    allem was sind lohnende Ziele für den um
  • 39:45 - 39:50
    Energieverbrauch einzusparen. Das heißt
    sind eigentlich noch private Rechner, die
  • 39:50 - 39:54
    ja wo immer stärker, sag ich mal, dieser
    normale Desktop-PC auf dem Rückzug ist und
  • 39:54 - 39:57
    eher so Mobil-Devices die ja eigentlich
    sehr energieeffizient sind, auf dem
  • 39:57 - 40:02
    Vormarsch sind, aber immer mehr auf die
    Rechenzentren geht. Also werden Sie das
  • 40:02 - 40:05
    dann als nächstes sozusagen anvisieren?
    Weil ich glaube, das lässt sich auch viel
  • 40:05 - 40:09
    besser regulieren. Denn wenn man sich so
    aus dem Daten.
  • 40:09 - 40:11
    Herald: Kurze Faustregel: Kurze Fragen
    sind gute Fragen.
  • 40:11 - 40:12
    Lachen
    Herald: Also, da waren ja schon ein paar
  • 40:12 - 40:14
    Fragen drin.
    Marina: Das war aber eine sehr gute Frage,
  • 40:14 - 40:19
    weil in der Tat, wir werden genau in dem
    Bereich weitermachen. Ich habe weitere
  • 40:19 - 40:23
    Forschung im Bereich der Rechenzentren. Da
    haben wir auch Indikatoren entwickelt, wie
  • 40:23 - 40:29
    wir die Energie und Ressourceneffizienz in
    Rechenzentren untersuchen können, in denen
  • 40:29 - 40:34
    Themen und auch mit den Verantwortlichen
    bin ich in der Diskussion. Aber ich gebe
  • 40:34 - 40:37
    ihnen recht. Wir werden es nicht schaffen,
    als Umweltbundesamt sämtliche Produkte zu
  • 40:37 - 40:41
    messen. Was wir machen wollen, ist
    wesentlich mehr im Bereich Blauer Engel
  • 40:41 - 40:46
    aufmerksam zu machen, dass es andere
    Softwareprodukte gibt, die durchaus besser
  • 40:46 - 40:52
    sind. Was wir aber wollen, ist, dass wir
    eine Diskussion, eine Debatte anregen. Und
  • 40:52 - 40:56
    ich würde mich freuen, wenn die
    Intelligenz, die in der IT ist, genutzt
  • 40:56 - 41:02
    wird, um die IT effizienter zu machen. Die
    Möglichkeit gibt es. Wir sind weit
  • 41:02 - 41:08
    entfernt von effizienten Geräten, auch
    wenn Leute und sie auch andere
  • 41:08 - 41:11
    Wissenschaftler hören, die sagen: In
    Deutschland gibt es die energieeffizientes
  • 41:11 - 41:16
    Rechenzentren. Hören Sie da nicht hin. Das
    stimmt nicht. Wir haben gemessen, und wir
  • 41:16 - 41:22
    wissen, dass die Rechenzentren CPU
    Auslastung von knapp 15 Prozent sind. Das
  • 41:22 - 41:24
    werden wir uns auf Dauer nicht leisten
    können wenn wir Digitalisierung wollen.
  • 41:24 - 41:30
    Von daher müssen wir an allen Stellen an
    der Stelle agieren. Aber was ich durchaus
  • 41:30 - 41:36
    vorhabe, ist, dass wir gemeinsam mit
    Professoren aus anderen Universitäten, die
  • 41:36 - 41:41
    das Thema auch spannend finden, Curriculum
    entwickeln wollen. Wir möchten an der
  • 41:41 - 41:47
    Stelle Professoren zu ermuntern, zu sagen,
    was hier an Wissen ist, bitte gebt es
  • 41:47 - 41:51
    weiter. Dass die späteren oder die
    Entwickler, die auf dem Markt kommen, auch
  • 41:51 - 41:57
    Tools und die richtige Kenntnis an der
    Stelle haben. Wir hören nicht auf, wir
  • 41:57 - 41:59
    sind am Anfang. Das ist mir schon durchaus
    bewusst.
  • 41:59 - 42:02
    Herald: Wir sind auch am Anfang der
    Fragenden. Wir haben noch reichlich Zeit
  • 42:02 - 42:05
    für Fragen. Also haltet bitte durch an den
    Mikrophonen und haltet euch auch daran,
  • 42:05 - 42:07
    nicht nur das die Fragen kurz sind,
    sondern dass ihr auch möglichst nah an die
  • 42:07 - 42:10
    Mikrofone herangeht, dass es alle gut
    verstehen. Wir machen nochmal weiter mit
  • 42:10 - 42:15
    einer weiteren Frage aus dem Internet.
    Frage: Ja, und die geht in die Richtung
  • 42:15 - 42:19
    der Betriebssysteme. Ihr hattet ja schon
    gesagt, dass ihr euch nicht angeguckt habt.
  • 42:19 - 42:24
    Aber habt ihr überlegt, in Zukunft das mal
    zu machen, weil wahrscheinlich dieselbe
  • 42:24 - 42:28
    Textverarbeitung Software unter Windows
    oder Linux einen anderen Energieverbrauch
  • 42:28 - 42:31
    hat?
    Marina: Also, ich gehe mal davon aus, dass
  • 42:31 - 42:34
    wir wollen uns jetzt demnächst mit diesen
    Themen beschäftigen, dass wir sicherlich
  • 42:34 - 42:40
    an der Stelle auch das untersuchen. Es
    wird aber erstmal keinen blauen Engel für
  • 42:40 - 42:45
    Betriebssystem geben, da gibt es einfach
    zu wenige. Und wenn wir diese Arbeit
  • 42:45 - 42:49
    machen und ein Blauer Engel bedeutet
    wirklich viel Arbeit, dann kommt
  • 42:49 - 42:55
    garantiert die Frage der Jury: Gibt es dann
    auch genügend Zeichennehmer? Wir werden es
  • 42:55 - 42:59
    untersuchen, aber in einem anderen Rahmen.
    Das wird dann sicherlich auch dann
  • 42:59 - 43:03
    Bestandteil des Forschungsvorhaben sein.
    Eva: Genau, und was wir schon betrachtet
  • 43:03 - 43:08
    haben, sind auch Programme auf
    verschiedenen Betriebssystemen. Da haben
  • 43:08 - 43:10
    wir aber da sind wir einfach noch nicht so
    weit, dass wir da Aussagen treffen können.
  • 43:10 - 43:13
    Uns ist aber bewusst, dass
    unterschiedliche Programme auf
  • 43:13 - 43:17
    unterschiedlichen Betriebssystemen
    unterschiedliche Verbräuche verursachen. Da
  • 43:17 - 43:20
    stecken im Moment auch noch in der
    Referenzsystem Findung, sind aber auch
  • 43:20 - 43:22
    dabei.
    Herald: Wobei bei der Bits- und Bäume
  • 43:22 - 43:26
    letztes Jahr ich einen Vortrag gehört
    habe. Und ein bisschen schockiert war zu
  • 43:26 - 43:28
    hören, dass freie Software nicht
    automatisch den besseren Energieverbrauch
  • 43:28 - 43:31
    hat. Das war für mich ein großer
    Lernmoment. Wir machen weiter mit Mikrofon
  • 43:31 - 43:35
    Nummer zwei.
    Frage: Vor 25 Jahren hat Niklaus Wirth aus
  • 43:35 - 43:39
    Zürich einen Artikel geschrieben: Die
    Software Explosion. Den hat leider der
  • 43:39 - 43:45
    Springer-Verlag unter Verschluss. Aber das
    Englische "A plea for lean software" im
  • 43:45 - 43:49
    Folgejahr ist im Internet auffindbar, das
    ist also gar kein neues Problem. Das
  • 43:49 - 43:55
    exponentielle Wachstum ist ja ewig schon
    da. Die Frage ist das, kann das Kriterium
  • 43:55 - 44:00
    Blauer Engel in die öffentliche
    Beschaffung hinein einwirken? Kann das in
  • 44:00 - 44:07
    Gemeinwohl-Ökonomie Bilanzen zum Beispiel
    einwirken? Und wie sieht's mit dem Digital
  • 44:07 - 44:11
    Pakt aus, der fünf Milliarden für Geräte
    und Hardware Beschaffung über die Schulen
  • 44:11 - 44:17
    des Landes auskippt, derzeit. Wo ziemlich
    ohne Sinn und Verstand einfach eingekauft
  • 44:17 - 44:24
    wird? Könnte da Regulierung greifen aus
    einer Bundesbehörde für Bundesmittel? Das
  • 44:24 - 44:28
    wär schön. Seid ihr da in Kontakt?
    Marina: Wir sind eine wissenschaftliche
  • 44:28 - 44:35
    Behörde. lacht Aber was wir durchaus schaffen,
    ist, dass wir in Politik an der Stelle
  • 44:35 - 44:39
    wirken können mit unseren Ergebnissen. Und
    das ist uns unter anderem gelungen, dass
  • 44:39 - 44:45
    wir in der Bundesverwaltung sichergestellt
    haben, dass die Kriterien des Blauen
  • 44:45 - 44:50
    Engels bei Beschaffungen angewendet werden
    müssen. Punkt. Das ist erstmal nur in der
  • 44:50 - 44:55
    Bundesverwaltung, aber im nächsten Jahr ja
    noch nächstes Jahr, noch nicht dieses
  • 44:55 - 45:00
    Jahr. Im nächsten Jahr werden wir diese
    Diskussion mit den Ländern führen. Da bin
  • 45:00 - 45:04
    ich auch eingeladen, zusammen mit den
    Ländervertretern darüber zu diskutieren.
  • 45:04 - 45:11
    Und das wird ein Ziel sein. Der Druck
    nimmt zu. Das freut uns sehr. Auf
  • 45:11 - 45:15
    Landesebene und auf Bundesebene können wir
    im Bereich der Beschaffung einiges
  • 45:15 - 45:21
    bewirken, ja. Aber an der Stelle muss ich
    dazusagen, dass wir in der
  • 45:21 - 45:27
    Bundesverwaltung schon seit 2008 eine
    Green IT Initiative haben. Wir haben es
  • 45:27 - 45:31
    geschafft, den Energieverbrauch um 40
    Prozent zu reduzieren. Jedes Mal schaue
  • 45:31 - 45:36
    ich immer in Verbände-Augen und sagen
    Seid ihr dazu nicht auch in der Lage,
  • 45:36 - 45:40
    außer zu behaupten und nicht zu belegen,
    dass ihr die Besten der Welt seid in dem
  • 45:40 - 45:46
    Bereich? Also da ist noch viel zu tun. Da,
    wo wir uns einmischen können, tun wir es
  • 45:46 - 45:51
    sehr, sehr gerne und bisher in vielen
    Bereichen, auch EU-Ebene, durchaus
  • 45:51 - 45:54
    erfolgreich.
    Herald: Ich kann auch ergänzen, weil ich
  • 45:54 - 45:57
    für eine Bundestagsabgeordnete arbeite.
    Was den Digital Pakt angeht, ist das
  • 45:57 - 46:01
    Tragische, das für die erste Runde das
    ganze Geld schon verplant ist. Also das
  • 46:01 - 46:03
    müsste eher für weiter in die Zukunft
    geplant werden. Jetzt zunächst eine Frage
  • 46:03 - 46:08
    von Mikrofon Nummer 6.
    Frage: Soweit ich es verstanden habe,
  • 46:08 - 46:13
    konzentrieren Sie sich vor allem darauf,
    wie effizient die Software ist. Aber
  • 46:13 - 46:18
    Effizienz heißt ja nicht, dass am Ende
    weniger Energie verbraucht wird. Sie haben
  • 46:18 - 46:22
    ja uber Videoplayer geredet. Kann man ja
    auch sagen: "Okay, jetzt haben wir ein
  • 46:22 - 46:25
    effizienter Videoplayer, jetzt können wir
    die Auflösung verdoppeln." Und dann kommt
  • 46:25 - 46:29
    diese Frage Rebound-Effekt und so. Das hat
    mich jetzt ein bisschen gewundert, dass es
  • 46:29 - 46:34
    überhaupt nicht in Ihrem Vortrag vorkam.
    Berücksichtigen Sie das irgendwie, weil
  • 46:34 - 46:38
    also ich meine Computer sind um ums
    Vielfache effizienter geworden in den
  • 46:38 - 46:41
    letzten 20 Jahren. Und trotzdem brauchen
    wir mehr Strom.
  • 46:41 - 46:45
    Marina: Wir haben keine Kriterien
    gefunden, um den Rebound Effekt zu
  • 46:45 - 46:50
    greifen. Ich gebe Ihnen vollkommen recht.
    Wir haben einfach die Situation, dass in
  • 46:50 - 46:54
    dem Moment, wo etwas einfacher wird, wir
    den Rebound Effekt haben. Man muss nicht
  • 46:54 - 47:00
    mehr ein Video ausleihen und irgendwo
    hinfahren, sondern ich kann einen Vertrag
  • 47:00 - 47:04
    machen und kann, wenn ich will, den ganzen
    Tag Videos anschauen. Das heißt, die
  • 47:04 - 47:08
    Vereinfachung führt bisher immer dazu,
    dass wir diesen dramatischen Rebound
  • 47:08 - 47:13
    Effekt haben, der dann zu diesem hohen
    Energieverbrauch führt. Das Einzige, was
  • 47:13 - 47:19
    wir an der Stelle geschafft haben, zu
    erfassen, ist, dass wir die Lebensdauer
  • 47:19 - 47:24
    der Produkte möglichst lange zu halten,
    dass wir sagen, dass die Software
  • 47:24 - 47:28
    mindestens auf fünf Jahre alte Rechner
    noch lauffähig ist. Das ist momentan der
  • 47:28 - 47:34
    erste Punkt, aber sie sind gerne
    eingeladen, wenn Sie Ideen haben, mit uns
  • 47:34 - 47:38
    mitzuwirken. Wir können nicht alles
    wissen, und wir haben als wir, ich glaube
  • 47:38 - 47:44
    2012 oder 2013, als ich zum ersten Mal mit
    dem Thema in die Fachwelt kam und ein
  • 47:44 - 47:50
    Fachgespräch initiiert habe. Da saßen drei
    Leute. Wir hatten am Anfang richtig
  • 47:50 - 47:55
    Schwierigkeiten, Forscher zu finden,
    Interessierte zu finden. Das hat sich Gott
  • 47:55 - 47:59
    sei Dank geändert. Denn bei der Anhörung
    vom Blauen Engel habe ich noch nie so
  • 47:59 - 48:03
    viele Menschen in dem Raum gesehen. In der
    Regel ist das immer so eine Gemeinschaft,
  • 48:03 - 48:08
    die sich kennt. Aber zum ersten Mal habe
    ich auch neue Gesichter gesehen. Also ich
  • 48:08 - 48:12
    glaube, das Thema braucht Zeit, und
    vielleicht brauchen wir auch noch mal
  • 48:12 - 48:17
    andere Kriterien, aber wir hören ja nicht
    auf. Gerne wäre jemand, der eine tolle
  • 48:17 - 48:20
    Idee, der meldet sich bei mir. Adresse,
    glaube ich, haben wir nachher.
  • 48:20 - 48:24
    Eva: Was wir auch drin haben, ist der
    Energieverbrauch über die Zeit. Das heißt,
  • 48:24 - 48:28
    wir sagen ja, während du den Blauen Engel
    trägst, darfst du nicht mehr als zehn
  • 48:28 - 48:33
    Prozent haben, zehn Prozent des
    Energieverbrauchs erhöhen. Da gucken wir
  • 48:33 - 48:36
    auch. Also die, die den Blauen Engel
    haben, sind aufgefordert. Das hat Marina
  • 48:36 - 48:40
    ja vor einem Vortrag auch gesagt. Ständig
    zu messen, immer wieder zu überprüfen,
  • 48:40 - 48:43
    egal, welche Anderungen das Programm hat,
    welches Update, welche Auflösung, was auch
  • 48:43 - 48:48
    immer. Da immer nachzuweisen, dass der
    Energieverbrauch nicht höher als 10
  • 48:48 - 48:52
    Prozent steigt und da auch immer zu
    begründen, warum er steigt.
  • 48:52 - 48:55
    Marina: Ich habe auch nicht alle Kriterien
    vorgestellt. Es gibt noch ein wichtiges
  • 48:55 - 48:58
    Kriterium. Das ist unter anderem der Grund
    gewesen, weil ich gesagt habe "Jetzt ist
  • 48:58 - 49:03
    Schluss mit lustig." Wir haben auf der EU
    regeln können, das Power Management aktiv
  • 49:03 - 49:08
    geschaltet werden muss bei Computer, die
    ausgeliefert werden. Es gibt Software, die
  • 49:08 - 49:14
    das verhindert, dass ein Computer im Power
    Management fährt. Und diese Software nimmt
  • 49:14 - 49:19
    zu. Immer mehr Softwareprodukte, die ihre
    Dokumente im Netz haben, erwarten, dass
  • 49:19 - 49:24
    der Computer ständig an ist.
    Ansonsten verliert er sein Gedächtnis. Ich
  • 49:24 - 49:27
    bin Software-Entwickler, Sie auch. Und Sie
    wissen, wir müssen einfach nochmal
  • 49:27 - 49:31
    nachdenken, ob das so eine kluge Idee ist
    oder ob es nicht besser hinkriegen, dass
  • 49:31 - 49:35
    ein Computer in der Lage ist, in den
    Niedrigenergie-Modus zu verfallen.
  • 49:35 - 49:39
    Herald: Vielen Dank für das
    leidenschaftliche Plädoyer. Wir schieben
  • 49:39 - 49:40
    nochmal eine Frage aus dem Internet
    dazwischen.
  • 49:40 - 49:47
    Frage: Hat Open-Source-Software eine
    Möglichkeit, den Blauen Engel zu bekommen,
  • 49:47 - 49:49
    wenn keine juristische Person oder Firma
    dahinter steht?
  • 49:49 - 49:56
    Marina: Ja, auf jeden Fall. Das haben wir
    schon geklärt. Das ist möglich. Wir haben
  • 49:56 - 50:00
    auch Juristen bei uns, die prüfen das
    natürlich. An der Stelle muss ich immer
  • 50:00 - 50:02
    sagen: Wir haben ja auch mit den Kollegen
    vom Open-Source stehen wir auch im engen
  • 50:02 - 50:07
    Kontakt. Wenn alle anderen Kriterien
    erreicht werden sehr, sehr gerne.
  • 50:07 - 50:10
    Herald: Wir machen aber weiter mit
    Mikrofon 1.
  • 50:10 - 50:15
    Frage: Zu dem Energiemesslabor hätte ich
    nur eine Frage, weil wir an der Fachgruppe
  • 50:15 - 50:20
    an der Uni auch so ein kleines bauen. Wir
    beschäftigen uns aber mit konfigurierbaren
  • 50:20 - 50:24
    Softwaresystemen und versuchen, das zu
    verstehen, wie Konfiguration den
  • 50:24 - 50:27
    Energieverbrauch beeinflusst. Und ihr habt
    jetzt gesagt, ihr habt bei der
  • 50:27 - 50:32
    Energiemessung gewisse Faktoren konstant
    gehalten wie das Nutzungsszenario, andere
  • 50:32 - 50:36
    abgedeckt wie verschiedene Rechner, auf
    denen ihr messt. Und habt ihr dabei auch
  • 50:36 - 50:39
    schon mal die Konfigurationen betrachtet?
    Denn wir haben festgestellt Es gibt zum
  • 50:39 - 50:43
    Faktor 100 bei Datenbankmanagementsystem
    zum Beispiel, wo das schwanken kann, je
  • 50:43 - 50:46
    nach Konfiguration.
    Eva: Haben wir noch nicht näher
  • 50:46 - 50:49
    betrachtet, ist uns aber bewusst, dass es
    Anderungen hat. Das ist einer der
  • 50:49 - 50:52
    Einflussfaktoren, die wir noch nicht näher
    untersucht haben, deswegen ist es halt
  • 50:52 - 50:55
    spannend, dass ihr das macht. Ich würde
    mich gerne nachher noch mit euch
  • 50:55 - 50:57
    unterhalten.
    Herald: Wahrscheinlich gibt's sowieso
  • 50:57 - 51:00
    viele Leute, die noch Nachfragen haben,
    falls wir nicht fertig werden, alle Fragen
  • 51:00 - 51:05
    zu beantworten. Mikrofon Nr. 2 nochmal.
    Frage: Mal abgesehen von der Beschaffung
  • 51:05 - 51:12
    in öffentlichen Einrichtungen gibt es für
    die Hersteller und die Verbraucher beim
  • 51:12 - 51:16
    Blauen Engel für Software denn irgendwie
    noch andere Anreize?
  • 51:16 - 51:26
    Marina: Also schwer. Natürlich kann der
    Konsument erkennen, ob er ein
  • 51:26 - 51:32
    Softwareprodukt einkauft mit dem blauen
    Engel, denn dieses Label ist ja oben
  • 51:32 - 51:38
    drauf, also jeder kann das entsprechend
    für seine Werbung nutzen. Aber Anreize wie
  • 51:38 - 51:44
    in vielen anderen "Blauer Engel"-Produkten
    ist es so, dass der jenige schon sehr
  • 51:44 - 51:49
    bewusst sich dem ist, dass es ein Problem
    ist. Mehr konnen wir an der Stelle nicht
  • 51:49 - 51:52
    machen.
    Herald: Mikrofon Nummer 1 nochmal.
  • 51:52 - 51:57
    Fragen: Ich wollte nochmal zurück kommen
    auf Desktoprechner versus Rechenzentren.
  • 51:57 - 52:01
    Gibt es da irgendwie eine Abschatzung, wie
    sich da der Energieverbrauch verteilt?
  • 52:01 - 52:09
    Marina: Also Desktop gegenüber ... Ich
    habe eine Auswertung im Kopf, weiß ich
  • 52:09 - 52:14
    aber jetzt nicht so ganz genau, da war es
    durchaus so, dass ungefähr, glaube ich,
  • 52:14 - 52:17
    die Hälfte sind Cloud-Anwendungen, wenn
    mich nicht alles täuscht, aber legen Sie
  • 52:17 - 52:23
    mich jetzt nicht fest. Also wir haben noch
    sehr, sehr viele Desktop-Anwendungen. Was
  • 52:23 - 52:28
    jeder jetzt so im Kopf hat, ist Word, ist
    Excel und so weiter, aber ich rede von den
  • 52:28 - 52:32
    diversen Software-Produkten, die in
    Verwaltungen immer noch entwickelt werden
  • 52:32 - 52:37
    und das sind in der Tat immer noch sehr
    haufig Desktop-Anwendungen. Und ich rede
  • 52:37 - 52:44
    auch wirklich von vielleicht kleineren
    Tools. Das ist auch gerade im Bereich der
  • 52:44 - 52:49
    Ökobilanzierer, da gibt es etliche Tools,
    die laufen auf Desktop. Da gibt es schon
  • 52:49 - 52:53
    eine ganze Reihe, ich hab das im Vorfeld
    mir angeschaut, denn das muss ich bei der
  • 52:53 - 52:57
    Jury aufzeigen, dass wir hier auch einen
    Markt bedienen, der war jetzt nicht so
  • 52:57 - 52:59
    schlecht.
    Fragen: Also die Größenordnung ist
  • 52:59 - 53:01
    ungefahr ähnlich?
    Marina: Ich glaube ja.
  • 53:01 - 53:03
    Herald:
    Eine weitere Frage aus dem Internet.
  • 53:03 - 53:08
    Frage: Ja, und die Frage geht dahin, ob
    ihr eure eigene Software auch zertifiziert
  • 53:08 - 53:12
    habt.
    Eva: Konnten wir insofern noch nicht
  • 53:12 - 53:15
    machen, weil es den Blauen Engel ja im
    Moment noch nicht auf dem Markt gibt, aber
  • 53:15 - 53:18
    ist auf jeden Fall ein Ziel. Also es ist
    am 11. Dezember entschieden worden,
  • 53:18 - 53:21
    dass es den Blauen Engel gibt und und
    bisher ist er noch nicht veröffentlicht,
  • 53:21 - 53:23
    Anfang des Jahres gucken wir dann auch,
    dass wir unsere Arbeit...
  • 53:23 - 53:26
    Marina: Aber es ist Open-Source.
    Eva: Es ist Open-Source, ja.
  • 53:26 - 53:43
    Herald: Sehr gut, dafür gibt es auch schon
    Punkte. Mikrofon Nummer 2.
  • 53:43 - 53:57
    Audio fehlt
    Eva: ...die auch selbst bei uns im Umfeld
  • 53:57 - 54:01
    sehr viel benutzt wird und auch da wird
    geguckt, wie wird sie denn benutzt?
  • 54:01 - 54:04
    Tatsächlich können wir es nicht ganz
    ausschließen, weil wir nicht weltweit
  • 54:04 - 54:08
    erfassen. Also wir haben geguckt, ob es
    Statistiken dazu gibt, wie typischerweise
  • 54:08 - 54:11
    Softwareprodukte genutzt werden.
    Funktionalitäten oder sonst was haben wir
  • 54:11 - 54:16
    nicht gefunden. Das Ganze, es gab auch mal
    die Idee zu erfassen, wie denn in der
  • 54:16 - 54:19
    Hochschule verschiedene Produkte erfasst,
    benutzt werden. Das geht aber dann sehr
  • 54:19 - 54:23
    kritisch in Richtung Datenschutz, wer wie
    arbeitet und deswegen haben wir davon auch
  • 54:23 - 54:27
    die Finger gelassen. Wir können es nicht
    ausschließen, dass es nicht die typischen
  • 54:27 - 54:31
    Funktionalitäten sind, sind aber bemüht,
    weil es im Moment noch klassische Produkte
  • 54:31 - 54:36
    sind, sage ich mal, dass die typischen
    Funktionalitaten abgedeckt sind. Im
  • 54:36 - 54:39
    Open-Source Bereich haben wir tatsächlich
    einfach Kontakt gehabt mit den
  • 54:39 - 54:44
    Herstellern, den EntwicklerInnen und da
    auch gemeinsam entwickelt. Genau so mit
  • 54:44 - 54:47
    den Firmen, wo wir zusammengearbeitet
    haben. Auch da haben wir geguckt, welche
  • 54:47 - 54:50
    Produkte werden denn wie benutzt? Und wo
    sind zum Beispiel die häufigsten
  • 54:50 - 54:53
    Nutzeranfragen da gewesen?
    Herald: Super, vielen Dank, Mikrofon
  • 54:53 - 54:57
    Nummer 6.
    Frage: Ja, wir haben in Deutschland ja so
  • 54:57 - 55:03
    eine gute Tradition von Schummel-Software
    auf Prüfständen. Wie verhindert man denn
  • 55:03 - 55:08
    in diesem Fall, dass die Software sich da
    anders verhält oder man auch falsche
  • 55:08 - 55:12
    Anreize gesetzt hat, um zum Beispiel damit
    die Software über fünf Jahre einsetzbar
  • 55:12 - 55:16
    ist, immer mehr in die Cloud auslagert,
    damit einfach auf dem lokalen Desktop
  • 55:16 - 55:21
    weniger Energie verbraucht wird. Aber über
    das Netz und externe Ressourcen verbrauche
  • 55:21 - 55:25
    ich im Endeffekt mehr, kriege aber den
    Blauen Engel, weil ich lokal gut aussehe.
  • 55:25 - 55:29
    Marina: Deswegen wollten wir im ersten
    Schritt erst mal grundsätzlich nur
  • 55:29 - 55:34
    Software auszeichnen, die lokal läuft.
    Aus genau diesem Grund, dass wir noch kein
  • 55:34 - 55:41
    Nutzungsszenario für das Rechenzentrum
    haben und man dann durchaus die
  • 55:41 - 55:45
    überwiegende Rechenleistung in einer Cloud
    hat und dann sieht man lokal super aus,
  • 55:45 - 55:49
    haben wir gesagt, im ersten Schritt
    zeichnen wir grundsätzlich Software aus,
  • 55:49 - 55:52
    die die Ressourcen des Computers vor Ort
    nutzen.
  • 55:52 - 55:54
    Herald: Ich ...
    Frage: Wie stellt man sicher, dass es
  • 55:54 - 55:58
    keine Verhaltensänderung gibt, weil man
    eben auf diesem bekannten Prüfstand ist?
  • 55:58 - 56:03
    Marina: Also, einen Prüfstand gibt's ja in
    dem Sinne nicht, sondern wir lassen an
  • 56:03 - 56:08
    Laboren bisher prüfen, die wir kennen. Und
    wir prüfen auch nach. Es wird Auditoren
  • 56:08 - 56:14
    geben, die diese Werte, die man uns dann
    vorlegt, prüft. Denn wir müssen ja auch
  • 56:14 - 56:18
    prüfen, ob es stimmt, dass die Software
    auch auf ein fünf Jahre altes
  • 56:18 - 56:24
    Referenzsystem läuft, was wir da
    vorgegeben haben. Das heißt, hier wird es
  • 56:24 - 56:31
    Personen geben, die das überprüfen. Das
    Verfahren ist gar nicht so unüblich. Das
  • 56:31 - 56:33
    haben wir im Bereich der Rechenzentren
    auch. Gibt ja einen Blauen Engel für
  • 56:33 - 56:37
    Rechenzentren. Und da kann man ja auch
    alles Mögliche erzählen. Und deswegen
  • 56:37 - 56:46
    gibt's Auditoren, die durch Zahlen, die
    ihnen vorliegen, und die Glaubwürdigkeit
  • 56:46 - 56:50
    abschätzen und Nachfragen an der Stelle
    machen. Ich muss ganz ehrlich sagen, der
  • 56:50 - 56:55
    Blaue Engel, den gibt es 41 Jahre. Wir
    haben vergangenes Jahr 40 Jahre gefeiert.
  • 56:55 - 57:00
    Und mit dem Blauen Engel gab es noch keine
    Skandale. Das hat auch wirklich, glaube
  • 57:00 - 57:05
    ich, unter anderem ein Grund, dass wir so
    gut sind. Aber der andere Grund ist,
  • 57:05 - 57:10
    diejenigen, die ernsthaft sich auszeichnen
    lassen, die wollen beweisen, dass sie gut
  • 57:10 - 57:14
    sind. Und das Schlimmste, was einem
    passieren kann, ist, dass man sagt: Ihr
  • 57:14 - 57:18
    wart gar nicht so gut. Weil die Konkurrenz
    schaut. Die kriegen in der Regel als
  • 57:18 - 57:22
    erstes mit, wenn da irgendwo was nicht
    stimmt. Das habe ich beim Rechenzentrum
  • 57:22 - 57:27
    gemerkt, dass ein Konkurrent dachte, das
    stimmt doch den und den angeschwärzt hat.
  • 57:27 - 57:32
    Er lag aber falsch. Aber das trägt das
    Ganze auch ein Stück weit, dass wir in der
  • 57:32 - 57:36
    Regel Unternehmen, die diesen
    schmerzhaften Prozess, denn es ist ein
  • 57:36 - 57:42
    Prozess, und da braucht man viel Zeit, zum
    Teil auch Geld, was man in die Hand nimmt,
  • 57:42 - 57:45
    wenn man da betrügerisch unterwegs ist.
    Hab ich bisher noch nicht festgestellt.
  • 57:45 - 57:50
    Herald: Und apropos Zeit: Wir sind leider
    am Ende der Zeit. Ich sehe und spüre, dass
  • 57:50 - 57:52
    hier noch sehr viel Redebedarf ist. Es ist
    ja auch ein spannendes Thema, aber
  • 57:52 - 57:55
    bestimmt gibt es die Möglichkeit, die
    Speakerinnen entweder jetzt danach oder
  • 57:55 - 57:59
    später vielleicht nochmal zu erwischen.
    Ich glaube, die eine Speakerin muss weg
  • 57:59 - 58:03
    und hat jetzt Verpflichtungen aber kriegt
    bestimmt noch andere Gelegenheiten, noch
  • 58:03 - 58:06
    Fragen zu stellen. Vielen Dank nochmal für
    die ganzen Fragen, die ihr jetzt schon
  • 58:06 - 58:09
    gestellt habt. Und ganz, ganz vielen Dank
    nochmal für den tollen Talk, nochmal einen
  • 58:09 - 58:13
    ganz herzlichen Applaus. Danke, dass ihr
    alle da wart.
  • 58:13 - 58:16
    Applaus
  • 58:16 - 58:20
    Abspannmusik
  • 58:20 - 58:41
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 - Wie klimafreundlich ist Software?
Description:

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Video Language:
German
Duration:
58:42

German subtitles

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