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Wir haben uns richtig reingehängt. Was nun?

  • 0:01 - 0:03
    Pat Mitchell: Das erste Mal wieder zurück
    auf der TEDWomen-Bühne.
  • 0:03 - 0:06
    Sheryl Sandberg:
    Schön, wieder hier zu sein
  • 0:06 - 0:08
    und so viele Frauen zu sehen.
  • 0:08 - 0:13
    Es ist so ungewohnt für mich
    und für alle anderen ja auch.
  • 0:13 - 0:17
    PM: Als wir zuerst darüber sprachen,
  • 0:17 - 0:19
    dass das Thema nicht
    Social Media sein sollte,
  • 0:19 - 0:23
    was wir ja annahmen,
    wolltest du aber
  • 0:23 - 0:27
    über die fehlenden Führungspositionen,
  • 0:27 - 0:31
    speziell in den Sektoren
    der Technologie und Social Media, sprechen.
  • 0:31 - 0:34
    Wie hat sich dieser Gedanke
    bei dir entwickelt
  • 0:34 - 0:37
    und wie wurde er schließlich zu dem
    TED-Vortrag, den du gehalten hast?
  • 0:38 - 0:40
    SS: Ich hatte richtig Angst, hier aufzutreten
    und über Frauen zu sprechen,
  • 0:40 - 0:43
    weil ich, wie viele andere auch,
    in der Geschäftswelt aufgewachsen bin.
  • 0:43 - 0:46
    Da spricht man nicht darüber,
    eine Frau zu sein,
  • 0:46 - 0:50
    weil jemand bemerken könnte,
    dass man eine ist.
  • 0:50 - 0:51
    Sie könnten es bemerken.
  • 0:51 - 0:55
    Oder schlimmer, wenn man "Frau" sagt,
    denken die anderen,
  • 0:55 - 0:57
    dass man eine Sonderbehandlung will
    oder sich beschweren möchte.
  • 0:57 - 0:59
    Oder schlimmer noch, sie verklagen.
  • 0:59 - 1:01
    Also ging ich meinen Weg ... (Lachen)
  • 1:01 - 1:03
    Ich habe während meiner gesamten Laufbahn
  • 1:03 - 1:07
    nie darüber gesprochen,
    eine Frau zu sein, nicht öffentlich.
  • 1:07 - 1:09
    Aber ich bemerkte auch,
    dass das nicht funktionierte.
  • 1:09 - 1:13
    Ich habe vor 20 Jahren das College
    abgeschlossen und dachte,
  • 1:13 - 1:15
    alle meine Kommilitonen
    waren Männer und Frauen,
  • 1:15 - 1:17
    aber all meine Vorgesetzten waren Männer,
  • 1:17 - 1:18
    und ich dachte, dass sich
    das noch ändern würde,
  • 1:18 - 1:22
    weil deine Generation so viel für die
    Gleichheit von Mann und Frau getan hatte.
  • 1:22 - 1:26
    Ich dachte, nun waren wir an der Reihe.
    Aber wir waren es nicht.
  • 1:26 - 1:29
    Denn Jahr um Jahr war ich eine
    der immer weniger werdenden
  • 1:29 - 1:31
    und jetzt bin ich oft
    die einzige Frau im Raum.
  • 1:31 - 1:33
    Ich habe mit einigen Leuten
    darüber gesprochen,
  • 1:33 - 1:35
    ob ich bei TEDWomen einen Vortrag
    über Frauen halten solle,
  • 1:35 - 1:37
    und sie sagten:
    "Nein, auf keinen Fall.
  • 1:37 - 1:40
    Das würde das Ende
    deiner Karriere bedeuten.
  • 1:40 - 1:42
    Du kannst keine seriöse Geschäftsfrau sein
  • 1:42 - 1:44
    und darüber sprechen,
    wie es ist, eine Frau zu sein.
  • 1:44 - 1:46
    Du wirst nie wieder
    ernst genommen werden.
  • 1:46 - 1:49
    Aber zum Glück gab es einige --
    wie dich zum Beispiel --
  • 1:49 - 1:51
    die sagten,
    ich solle den Vortrag halten.
  • 1:51 - 1:53
    Dann stellte ich mir die Frage,
    die Mark Zuckerberg --
  • 1:53 - 1:56
    der Gründer von Facebook
    und mein Chef -- uns allen stellen würde,
  • 1:56 - 1:59
    nämlich, würden wir es tun,
    wenn wir keine Angst hätten?
  • 1:59 - 2:03
    Und die Antwort darauf ist,
    ich würde auf die TED-Bühne gehen
  • 2:03 - 2:07
    und über Frauen
    in der Führungsrolle sprechen.
  • 2:07 - 2:11
    Ich tat es und überlebte. (Applaus)
  • 2:11 - 2:15
    PM: Aber nicht nur überlebt.
    Ich denke da an diesen Moment, Sheryl,
  • 2:15 - 2:19
    als du und ich hinter der Bühne standen
    und du dich mir zugewendet hast,
  • 2:19 - 2:21
    und mir eine Geschichte erzählt hast.
  • 2:21 - 2:25
    Ich sagte dir kurz vor Beginn, dass
    du diese Geschichte erzählen solltest.
  • 2:25 - 2:26
    SS: Ach, ja.
    PM: Was ist das für eine Geschichte?
  • 2:26 - 2:30
    SS: Es ist ein wichtiger Teil meines Wegs.
    Denn das erste TEDWomen
  • 2:30 - 2:32
    hatte ich in Washington, D.C.,
    wo ich wohne,
  • 2:32 - 2:35
    also musste ich einen Tag zuvor
    ins Flugzeug steigen,
  • 2:35 - 2:37
    und meine Tochter, die damals 3 war,
    hing an meinem Bein
  • 2:37 - 2:39
    und sagte:
    "Mami, bitte geh nicht."
  • 2:39 - 2:42
    Pat ist eine Freundin und hatte nichts
    mit meinem Vortrag zu tun,
  • 2:42 - 2:46
    der voller Zahlen und Fakten war,
    nichts Persönliches,
  • 2:46 - 2:49
    also erzählte ich Pat die Geschichte.
    Ich sagte, ich hatte einen harten Tag.
  • 2:49 - 2:51
    Gestern hing meine Tochter an meinem Bein
    und sagte: "Geh nicht."
  • 2:51 - 2:54
    Und du sagtest zu mir:
    Du musst diese Geschichte erzählen.
  • 2:54 - 2:57
    Und ich: Auf der TED-Bühne?
    Machst du Witze?
  • 2:57 - 2:59
    Ich soll auf die Bühne gehen und sagen,
  • 2:59 - 3:01
    dass meine Tochter
    an meinem Bein gehangen hat?
  • 3:01 - 3:04
    Du sagtest: Ja, wenn du nämlich über
    Frauen in Führungsrollen sprechen willst,
  • 3:04 - 3:07
    musst du ehrlich sein und sagen,
    wie schwer es tatsächlich ist.
  • 3:07 - 3:12
    Das tat ich dann. Ich denke,
    das ist ein wichtiger Teil der Reise.
  • 3:12 - 3:16
    Das Gleiche geschah, als ich mein Buch
    schrieb. Ich fing mit dem 1. Kapitel an.
  • 3:16 - 3:21
    Ich hielt es für fantastisch.
    Es war voller Zahlen und Fakten.
  • 3:21 - 3:26
    Es gab 3 Seiten über
    die matrilinearen Massai-Stämme
  • 3:26 - 3:30
    und deren soziologische Verhaltensmuster.
  • 3:30 - 3:34
    Mein Mann las es und sagte: Das liest
    sich wie deine Haferflocken. (Lachen)
  • 3:34 - 3:38
    Niemand -- ich hoffe,
    das wird jetzt nicht falsch verstanden --
  • 3:38 - 3:42
    aber niemand wird dieses Buch lesen.
  • 3:42 - 3:46
    Da wurde mir bewusst, dass ich ehrlicher
    sein und mich mehr öffnen musste.
  • 3:46 - 3:50
    Ich musste meine Geschichten erzählen,
    die von der Frau, die sich in vielen Situationen
  • 3:50 - 3:53
    noch nicht so selbstsicher fühlt,
    wie sie es sollte.
  • 3:53 - 3:57
    Von meiner ersten, gescheiterten Ehe.
    Vom Weinen am Arbeitsplatz.
  • 3:57 - 4:00
    Vom Gefühl, nicht hierher zu gehören,
    das Schuldgefühl bis zum heutigen Tag.
  • 4:00 - 4:03
    Und ein Teil meiner Reise,
    die auf dieser Bühne beginnt,
  • 4:03 - 4:06
    und zu "Lean In"
    und zur Stiftung übergeht,
  • 4:06 - 4:09
    handelt davon, offener und ehrlicher
    gegenüber diesen Herausforderungen zu sein,
  • 4:09 - 4:11
    so dass andere Frauen auch
    offener und ehrlicher sein
  • 4:11 - 4:14
    und wir alle gemeinsam auf die
    tatsächliche Gleichheit hin arbeiten können.
  • 4:14 - 4:18
    PM: Ich finde,
    das Eindrucksvollste am Buch,
  • 4:18 - 4:21
    und meiner Meinung nach
    einer der Gründe,
  • 4:21 - 4:25
    dass es einen Nerv getroffen hat
    und weltweit so gut angekommen ist,
  • 4:25 - 4:29
    ist, dass du sehr persönlich warst
    und klar gestellt hast,
  • 4:29 - 4:33
    während du einige Dinge beobachtet hast,
    wichtige Informationen für andere Frauen,
  • 4:33 - 4:38
    dass du mit den gleichen Herausforderungen
    konfrontierst warst wie viele andere auch,
  • 4:38 - 4:42
    als dir Hürden und Hindernisse
    im Weg standen,
  • 4:42 - 4:46
    und möglicherweise auch Menschen,
    die nicht das Gleiche glaubten.
  • 4:46 - 4:49
    Sprich über den Prozess, die Entscheidung,
    das Private zu veröffentlichen,
  • 4:49 - 4:53
    und dann aus der Position der Expertin,
  • 4:53 - 4:57
    wie man diese Herausforderungen meistert.
  • 4:57 - 4:59
    SS: Nachdem ich den TED-Vortrag
    gehalten hatte, ...
  • 4:59 - 5:02
    Ich dachte nie daran, ein Buch zu
    schreiben, ich bin keine Schriftstellerin,
  • 5:02 - 5:07
    aber der Vortrag wurde sehr viel angeschaut
    und begann, andere zu beeinflussen.
  • 5:07 - 5:11
    Einer der ersten Briefe
    kam von einer Frau,
  • 5:11 - 5:13
    der auf der Arbeit eine recht
    große Beförderung angeboten wurde
  • 5:13 - 5:16
    und sie lehnte ab.
  • 5:16 - 5:18
    Das erzählte sie ihrer besten Freundin
    und diese sagte,
  • 5:18 - 5:20
    du musst dir unbedingt
    diesen TED-Vortrag anschauen.
  • 5:20 - 5:23
    Also sah sie sich ihn an,
    ging am nächsten Tag auf die Arbeit
  • 5:23 - 5:25
    und nahm die Beförderung an.
  • 5:25 - 5:29
    Dann ging sie nach Hause und übergab
    ihrem Mann die Einkaufsliste. (Lachen)
  • 5:29 - 5:31
    Und sie sagte, ich schaffe das.
  • 5:31 - 5:34
    Wirklich wichtig ist mir, dass es nicht
    nur Frauen in der Geschäftswelt waren,
  • 5:34 - 5:37
    ich habe zwar von vielen gehört
    und wie es sie beeinflusst hat,
  • 5:37 - 5:41
    sondern auch Frauen
    in anderen Lebensbereichen.
  • 5:41 - 5:45
    Ich traf einen Arzt, der an der
    John-Hopkins-Universität arbeitet,
  • 5:45 - 5:48
    und er sagte, erst als er meinen
    Vortrag sah, wurde ihm wirklich bewusst,
  • 5:48 - 5:50
    dass zwar die Hälfte seiner Studenten
    in seinen Kursen Frauen sind,
  • 5:50 - 5:53
    dass diese aber nicht so viel sprachen
    wie die Männer, wenn er seine Runde machte.
  • 5:53 - 6:00
    Also achtete er auf Meldungen,
    aber nur die Männer meldeten sich.
  • 6:00 - 6:02
    Er ermutigte die Studentinnen,
    sich mehr zu melden,
  • 6:02 - 6:03
    aber es funktionierte nicht.
  • 6:03 - 6:07
    Also sagte er, keine Meldungen mehr,
    ich rufe auf.
  • 6:07 - 6:11
    Er rief Männer wie Frauen auf
    und erbrachte sich damit den Beweis,
  • 6:11 - 6:14
    dass Frauen die Antwort
    auch wussten oder sogar mehr.
  • 6:14 - 6:15
    Danach ging er zu ihnen
    und sprach mit ihnen darüber.
  • 6:15 - 6:21
    Dann war da eine Hausfrau
    aus einer wirklich schwierigen Gegend,
  • 6:21 - 6:25
    mit keiner guten Schule.
    Sie war nie Angestellte gewesen,
  • 6:25 - 6:27
    aber der TED-Vortrag inspirierte sie,
  • 6:27 - 6:31
    in die Schule ihres Kindes zu gehen
    und bessere Lehrkräfte zu verlangen.
  • 6:31 - 6:35
    Ich schätze, dass ich so
    meine eigene Stimme gefunden habe.
  • 6:35 - 6:39
    Mir wurde klar, dass andere Frauen und
    Männer ihre Stimme dadurch finden konnten,
  • 6:39 - 6:41
    und deshalb habe ich das Buch geschrieben.
  • 6:41 - 6:48
    PM: Im Buch findest du nicht nur
    deine Stimme, die klar und stark ist,
  • 6:48 - 6:51
    sondern du erzählst auch,
    was du gelernt hast --
  • 6:51 - 6:55
    also die Erfahrungen
    der anderen Menschen.
  • 6:55 - 6:59
    Und das ist es,
    was in Bezug darauf, sich selbst in ...
  • 6:59 - 7:02
    Du bist zu einer Art Expertin
    darin geworden,
  • 7:02 - 7:05
    wie man sich "reinhängt".
  • 7:05 - 7:08
    Wie hast du dich gefühlt und wie hat
    sich das auf dein Leben ausgewirkt?
  • 7:08 - 7:12
    Nicht nur ein Buch,
    einen Bestseller herauszubringen,
  • 7:12 - 7:15
    einen meist geschauten Vortrag
    gehalten zu haben,
  • 7:15 - 7:20
    sondern eine Bewegung, in der Menschen
    ihre Taten buchstäblich auf der Arbeit
  • 7:20 - 7:23
    als "sich reinhängen" bezeichnen.
  • 7:23 - 7:26
    SS: Ich bin dankbar, fühle mich geehrt
    und bin glücklich.
  • 7:26 - 7:30
    Das ist nur der Anfang.
  • 7:30 - 7:33
    Ich weiß nicht, ob ich eine Expertin bin,
    oder ob die anderen es sind.
  • 7:33 - 7:35
    Ich habe gewiss viel recherchiert.
  • 7:35 - 7:38
    Ich habe jede Studie gelesen,
    über dem Material gebrütet,
  • 7:38 - 7:41
    und die Fakten sind uns klar.
    Das wissen wir:
  • 7:41 - 7:46
    Die Rollenbilder halten Frauen weltweit
    von den Führungspositionen fern.
  • 7:46 - 7:48
    Es ist so auffällig.
    "Lean In" gibt es weltweit.
  • 7:48 - 7:49
    Ich bin durch die ganze Welt gereist,
  • 7:49 - 7:51
    habe darüber gesprochen
    und die Kulturen sind so verschieden.
  • 7:51 - 7:56
    Allein in den USA, in Japan, Korea,
    China, Asien, Europa --
  • 7:56 - 8:00
    überall ist es anders, außer in der
    einen Sache: die Rollenverteilung.
  • 8:00 - 8:02
    Weltweit, egal in welcher Kultur,
  • 8:02 - 8:05
    denken wir, Männer müssen stark,
    selbstbewusst, aggressiv sein,
  • 8:05 - 8:07
    das Sagen haben;
  • 8:07 - 8:11
    und Frauen sollten nur sprechen, wenn
    sie gefragt werden, und anderen helfen.
  • 8:11 - 8:15
    Jetzt werden Frauen auf der ganzen Welt
  • 8:15 - 8:18
    als "aufsässig" bezeichnet.
    In jeder Sprache
  • 8:18 - 8:21
    gibt es dieses Wort für kleine Mädchen.
  • 8:21 - 8:23
    Ein Wort, das für kleine Jungen
    nicht benutzt wird,
  • 8:23 - 8:26
    übernimmt er nämlich die Leitung,
    gibt es kein negatives Wort dafür,
  • 8:26 - 8:31
    das wird erwartet. Aber wenn ein
    kleines Mädchen das tut, ist sie aufsässig.
  • 8:31 - 8:33
    Ich weiß, dass hier nicht viele Männer
    sind, also habt Nachsicht.
  • 8:33 - 8:35
    Wenn Sie ein Mann sind,
    müssen Sie Ihr Geschlecht vertreten.
  • 8:35 - 8:39
    Bitte heben Sie Ihre Hand, wenn Ihnen
    auf der Arbeit auch schon gesagt wurde,
  • 8:39 - 8:42
    dass Sie zu agressiv sind. (Lachen)
  • 8:42 - 8:45
    Es gibt es ein paar, ca. 5 %.
  • 8:45 - 8:48
    Okay, machen Sie sich bereit,
    meine Herren.
  • 8:48 - 8:50
    Alle Frauen heben jetzt die Hand,
    wenn zu Ihnen auch schon mal
  • 8:50 - 8:54
    auf der Arbeit gesagt wurde,
    dass Sie zu agressiv seien.
  • 8:54 - 8:57
    (Lachen) Dieses Ergebnis gab es auch
    im Publikum auf der ganzen Welt,
  • 8:57 - 9:00
    und wird stark
    von den Statistiken gestützt.
  • 9:00 - 9:04
    Denken wir wirklich, Frauen sind
    agressiver als Männer? Natürlich nicht.
  • 9:04 - 9:06
    Wir sehen sie einfach nur
    mit anderen Augen,
  • 9:06 - 9:09
    und viele Charakterzüge,
    die man am Arbeitsplatz zeigen muss,
  • 9:09 - 9:12
    um Ergebnisse zu erzielen und anzuführen,
  • 9:12 - 9:14
    sind die, die einen Mann zum Chef machen
  • 9:14 - 9:16
    und eine Frau rechthaberisch.
  • 9:16 - 9:20
    Das Gute dabei ist, dass wir das
    ändern können, indem wir es erkennen.
  • 9:20 - 9:22
    Einer der glücklichsten Momente
    auf dieser ganzen Reise war,
  • 9:22 - 9:26
    nach Veröffentlichung des Buchs, als ich
    mit John Chambers auf einer Bühne stand,
  • 9:26 - 9:28
    dem Geschäftsführer von Cisco.
  • 9:28 - 9:30
    Er las das Buch, stand mit mir
    auf der Bühne und bat mich
  • 9:30 - 9:32
    vor sein gesamtes Management-Team
    -- Männer und Frauen --
  • 9:32 - 9:34
    und sagte:
    "Ich dachte, wir seien gut darin.
  • 9:34 - 9:36
    Ich dachte, ich sei gut darin.
  • 9:36 - 9:39
    Und mit diesem Buch wurde mir
    klar, dass wir, meine Firma ...
  • 9:39 - 9:41
    wir bezeichnen all unsere weiblichen
    Führungskräfte als zu agressiv,
  • 9:41 - 9:44
    und ich stehe auf dieser Bühne,
    es tut mir leid.
  • 9:44 - 9:47
    Ich möchte, dass Sie wissen,
    dass wir das nie wieder tun."
  • 9:47 - 9:51
    PM: Können wir das nicht ganz
    viele Leute wissen lassen? (Applaus)
  • 9:51 - 9:55
    SS: John macht das, weil er glaubt,
    dass es gut für sein Unternehmen ist,
  • 9:55 - 9:58
    durch das Erkennen dieser Einstellungen
    können die Dinge geändert werden.
  • 9:58 - 10:00
    Wenn Sie also das nächste Mal sehen,
  • 10:00 - 10:02
    dass jemand ein kleines Mädchen
    als "aufsässig" bezeichnet,
  • 10:02 - 10:04
    gehen Sie zu dieser Person,
    setzen ein großen Lächeln auf und sagen:
  • 10:04 - 10:07
    "Dieses kleine Mädchen
    ist nicht aufsässig,
  • 10:07 - 10:11
    sie hat "Führungsqualitäten". (Lachen)
  • 10:11 - 10:14
    PM: Das sagst du bestimmt
    zu deiner Tochter. SS: Definitiv.
  • 10:14 - 10:17
    PM: Der Grund, warum du
    dein Buch geschrieben hast, war der,
  • 10:17 - 10:19
    einen Dialog darüber
    ins Rollen zu bringen.
  • 10:19 - 10:22
    Sagen wir es frei heraus:
    Tatsache ist, dass Frauen ...
  • 10:22 - 10:26
    In einer Zeit, in der wir immer
    mehr Möglichkeiten haben,
  • 10:26 - 10:29
    bekommen Frauen immer noch
    keine Führungspositionen.
  • 10:29 - 10:31
    Monate sind vergangen,
  • 10:31 - 10:34
    seit das Buch "Lean In: Frauen und
    der Wille zum Erfolg" draußen ist,
  • 10:34 - 10:36
    aber einige Herausforderungen
    liegen noch vor uns
  • 10:36 - 10:39
    und viele davon müssen
    wir uns eingestehen
  • 10:39 - 10:41
    und auf uns selbst schauen.
    Was hat sich verändert?
  • 10:41 - 10:43
    Hast du Veränderungen bemerkt?
  • 10:43 - 10:45
    SS: Es wird sicherlich mehr
    darüber gesprochen.
  • 10:45 - 10:48
    Aber was mir wirklich wichtig ist, und
    dabei denke ich an uns alle, sind Taten.
  • 10:48 - 10:51
    Überall, wo ich hingehe, sagen
    Geschäftsführer zu mir,
  • 10:51 - 10:53
    die meist Männer sind:
  • 10:53 - 10:55
    "Sie kosten mich zu viel Geld,
  • 10:55 - 10:58
    weil alle Frauen so viel Gehalt
    wie die Männer haben wollen."
  • 10:58 - 11:02
    Und ich sage zu ihnen: "Mir tut es
    überhaupt nicht leid." (Lachen)
  • 11:02 - 11:06
    Ganz und gar nicht. Frauen sollten
    genauso viel bekommen wie die Männer.
  • 11:06 - 11:09
    Überall, wo ich hingehe, verlangen
    die Frauen Gehaltserhöhungen.
  • 11:09 - 11:13
    Überall, wo ich hingehe, sagen die Frauen,
    dass sie bessere Beziehungen haben,
  • 11:13 - 11:17
    dass sie die Männer mehr im Haushalt
    einbeziehen, nach Beförderungen fragen,
  • 11:17 - 11:20
    und was am wichtigsten ist, dass sie es
    selbst glauben. Sogar die kleinen Dinge.
  • 11:20 - 11:22
    Einer der Gouverneure
    eines Bundesstaates sagte mir,
  • 11:22 - 11:24
    dass ihm nicht klar war, dass Frauen
  • 11:24 - 11:26
    tatsächlich buchstäblich mehr an der
    Seite des Raums säßen, und so ist es auch,
  • 11:26 - 11:31
    und jetzt hat er es zur Regel gemacht, dass
    alle Frauen seines Teams am Tisch sitzen.
  • 11:31 - 11:34
    Die Stiftung, die ich mit der Veröffentlichung
    des Buchs ins Leben gerufen habe,
  • 11:34 - 11:37
    hilft Frauen und auch Männern,
    Gesprächskreise, kleine Gruppen zu gründen.
  • 11:37 - 11:40
    Es können 10 Leute oder auch mehr sein,
    die sich einmal im Monat treffen.
  • 11:40 - 11:43
    Ich hatte gehofft, dass es jetzt um die
    500 Gruppen sind. Das wäre großartig.
  • 11:43 - 11:46
    Also ungefähr 5000 Menschen.
  • 11:46 - 11:50
    Aber jetzt sind es schon 12 000 Gruppen
    in insgesamt 50 Ländern.
  • 11:50 - 11:51
    PM: Wow! Das ist großartig.
  • 11:51 - 11:54
    SS: Und diese Leute treffen sich
    wirklich jeden Monat.
  • 11:54 - 11:57
    Als ich in Peking war,
    traf ich eine von ihnen.
  • 11:57 - 12:00
    Eine Gruppe Frauen,
    die alle um die 29 oder 30 waren.
  • 12:00 - 12:02
    Sie gründeten den ersten
    "Lean In"-Gesprächskreis in Peking.
  • 12:02 - 12:05
    Einige von ihnen wuchsen in armen,
    ländlichen Gegenden in China auf.
  • 12:05 - 12:08
    Diese Frauen sind 29
    und werden von ihrer Gesellschaft
  • 12:08 - 12:11
    als "Restbestände" bezeichnet,
  • 12:11 - 12:13
    weil sie noch nicht verheiratet sind,
  • 12:13 - 12:16
    und das monatliche Zusammentreffen
  • 12:16 - 12:19
    hilft ihnen, herauszufinden,
    wer sie selbst sind,
  • 12:19 - 12:21
    was sie beruflich machen wollen,
  • 12:21 - 12:23
    welche Art Partner sie haben möchten,
    wenn überhaupt.
  • 12:23 - 12:26
    Ich sah sie an, wir gingen reihum
    und alle stellten sich vor.
  • 12:26 - 12:27
    Sie sagten alle ihre Namen
    und woher sie sind,
  • 12:27 - 12:31
    und ich sagte: "Ich bin Sheryl Sandberg
    und davon habe ich geträumt."
  • 12:31 - 12:33
    Ich fing irgendwie zu weinen an.
  • 12:33 - 12:37
    Ich gebe es zu. Darüber habe ich
    schon vorher gesprochen.
  • 12:37 - 12:40
    Aber es ist großartig,
    dass eine Frau so weit weg von mir,
  • 12:40 - 12:43
    die in einem Dorf aufgewachsen ist,
  • 12:43 - 12:46
    der gesagt wird, dass sie jemanden
    heiraten soll, den sie aber nicht will,
  • 12:46 - 12:48
    sich jetzt einmal im Monat mit
    einer Gruppe von Leuten treffen
  • 12:48 - 12:50
    und dies verweigern kann
  • 12:50 - 12:52
    und das Leben auf eigene Faust
    erkunden.
  • 12:52 - 12:54
    Auf diese Art von Veränderung hoffen wir.
  • 12:54 - 12:58
    PM: Hat dich das weltweite Wesen
    der Botschaft überrascht?
  • 12:58 - 13:01
    Weil, als das Buch herauskam,
    dachten viele Leute:
  • 13:01 - 13:04
    Das ist ein echt wichtiges Handbuch
    für junge Frauen,
  • 13:04 - 13:06
    die ihre Karriere noch vor sich haben.
  • 13:06 - 13:09
    Sie müssen es lesen, sich auf
    Hindernisse einstellen und sie erkennen,
  • 13:09 - 13:12
    öffentlich darüber reden,
    einen Dialog ins Rollen bringen,
  • 13:12 - 13:15
    aber eigentlich ist es für Frauen,
    die schon ganz oben sind,
  • 13:15 - 13:17
    die sich bereits einen Weg
    durch die Geschäftswelt bahnen.
  • 13:17 - 13:21
    Jedoch wird das Buch auch, wie du
    bereits sagtest, in armen Ländern gelesen.
  • 13:21 - 13:25
    Welcher Teil davon hat dich überrascht
  • 13:25 - 13:28
    und dich wahrscheinlich
    zu einer neuen Perspektive geführt?
  • 13:28 - 13:32
    SS: In dem Buch geht es um
    Selbstbewusstsein und um Gleichheit.
  • 13:32 - 13:35
    Und überall auf der Welt brauchen Frauen
    mehr Selbstbewusstsein,
  • 13:35 - 13:38
    denn überall heißt es, dass wir
    den Männern nicht ebenbürtig sind.
  • 13:38 - 13:41
    Überall auf der Welt
    bekommen Männer "und"
  • 13:41 - 13:42
    und Frauen bekommen "oder".
  • 13:42 - 13:45
    Ich traf nie einen Mann,
    der schon mal gefragt wurde,
  • 13:45 - 13:47
    wie er das alles schafft. (Lachen)
  • 13:47 - 13:49
    Und wieder wende ich mich
    an die Männer im Publikum:
  • 13:49 - 13:52
    Heben Sie Ihre Hand,
    wenn Sie schon mal gefragt wurden,
  • 13:52 - 13:54
    wie Sie das alles schaffen? (Lachen)
  • 13:54 - 13:55
    Nur die Männer.
  • 13:55 - 14:00
    Und nun die Frauen. Heben Sie Ihre Hand,
    wenn Sie das schon mal gefragt wurden.
  • 14:00 - 14:06
    Wir nehmen an, dass Männer alles
    haben können -- Karriere und Kinder.
  • 14:06 - 14:08
    Wir nehmen an, Frauen nicht,
    und das ist einfach lächerlich,
  • 14:08 - 14:12
    weil der Großteil der Frauen überall
    auf der Welt, auch in den USA,
  • 14:12 - 14:14
    Vollzeit arbeitet und Kinder hat.
  • 14:14 - 14:17
    Ich denke, dass die Leute
    nicht ganz verstehen,
  • 14:17 - 14:20
    wie universell die Botschaft ist.
  • 14:20 - 14:24
    Es gibt eine Gruppe
    für gerettete Prostituierte in Miami.
  • 14:24 - 14:29
    Sie benutzen "Lean In",
    um den Frauen zu helfen,
  • 14:29 - 14:32
    wieder ein normales Leben zu führen.
  • 14:32 - 14:35
    Sie retten sie vor den Zuhältern,
    die sie nur benutzt haben.
  • 14:35 - 14:36
    Es gibt Gruppen in Texas,
    unter dem Motto
  • 14:36 - 14:38
    "Wie macht man Karriere",
    die das Buch verwenden,
  • 14:38 - 14:39
    um Frauen ohne College zu helfen.
  • 14:39 - 14:43
    Bis nach Äthiopien findet man Gruppen.
  • 14:43 - 14:46
    Diese Botschaften der Gleichheit --
  • 14:46 - 14:50
    dass Frauen erzählt wird, sie können
    nicht das gleiche wie Männer haben --
  • 14:50 - 14:52
    die Annahme, dass Führungspositionen
    für Männer sind;
  • 14:52 - 14:54
    die Annahme, dass Männer
    das Sagen haben sollten,
  • 14:54 - 14:56
    gehen uns alle etwas an, und ich denke,
    sie sind sehr universell.
  • 14:56 - 14:58
    Und das ist ein Teil davon,
    was TEDWomen tut.
  • 14:58 - 15:02
    Es vereint uns alle in einer Sache,
    an die wir glauben müssen.
  • 15:02 - 15:06
    Also mehr Frauenpower, lautere
    Frauenstimmen und mehr Gleichheit.
  • 15:06 - 15:13
    PM: Wenn du nochmal zu TEDWomen
    eingeladen werden würdest,
  • 15:13 - 15:15
    würdest du dann sagen, dass das
    ein Ergebnis dieser Erfahrung ist,
  • 15:15 - 15:18
    also für dich persönlich,
  • 15:18 - 15:21
    und was du entlang der Reise
  • 15:21 - 15:24
    über Frauen und auch
    Männer gelernt hast?
  • 15:24 - 15:27
    SS: Ich versuche schon,
    es klar und deutlich zu sagen,
  • 15:27 - 15:30
    aber ich kann es noch klarer
    und deutlicher sagen ...
  • 15:30 - 15:33
    Tatsache ist, dass der Status Quo
    nicht gut genug ist.
  • 15:33 - 15:36
    Es ist nicht gut genug, und es
    ändert sich nicht schnell genug.
  • 15:36 - 15:39
    Seit dem TED-Vortrag und
    der Veröffentlichung meines Buches
  • 15:39 - 15:41
    gab es eine weitere Umfrage in den USA.
  • 15:41 - 15:43
    Und wissen Sie,
    was dabei herausgefunden wurde?
  • 15:43 - 15:46
    Es gibt keine Veränderung bei
    den Gehältern der Frauen in den USA.
  • 15:46 - 15:49
    Sie bekommen nur 77 %.
  • 15:49 - 15:51
    Bei Afro-Amerikanerinnen
    sind es 64 %,
  • 15:51 - 15:53
    und bei Hispano-Amerikanerinnen 54 %.
  • 15:53 - 15:55
    Weißt du, wann diese Werte
    zum letzten Mal gestiegen sind?
  • 15:55 - 16:00
    2002.
  • 16:00 - 16:03
    Wir stagnieren, wir stagnieren
    in vielerlei Hinsicht.
  • 16:03 - 16:05
    Ich finde, wir sind alle
    nicht ehrlich genug,
  • 16:05 - 16:09
    und zwar aus sehr vielen Gründen.
    Es ist schwer, über Rollenbilder zu reden.
  • 16:09 - 16:11
    Wir scheuen uns, das Wort
    "Feministin" zu benutzen,
  • 16:11 - 16:13
    dabei sollten wir
    es uns zu eigen machen.
  • 16:13 - 16:16
    Wir müssen uns von dem Wort
    "aufsässig" lossagen und ...
  • 16:16 - 16:19
    (Applaus)
  • 16:19 - 16:21
    Wahrscheinlich muss ich es
    noch lauter sagen.
  • 16:21 - 16:24
    Wir müssen uns von
    dem Wort "aufsässig" lossagen
  • 16:24 - 16:26
    und das Wort "Feministin"
    wiederbeleben, weil wir es brauchen.
  • 16:26 - 16:28
    (Applaus)
  • 16:28 - 16:31
    PM: Wir müssen uns einfach
    mehr "reinhängen".
  • 16:31 - 16:32
    SS: Ja, mehr "reinhängen".
  • 16:32 - 16:33
    PM: Vielen Dank, Sheryl.
  • 16:33 - 16:34
    Danke für's "Reinhängen" und dein "JA".
  • 16:34 - 16:37
    SS: Danke schön.
  • 16:37 - 16:39
    (Applaus)
Title:
Wir haben uns richtig reingehängt. Was nun?
Speaker:
Sheryl Sandberg und Pat Mitchell
Description:

Sheryl Sandberg gibt zu, dass sie 2010 Angst hatte, auf die TED-Bühne zu gehen -- weil sie zum ersten Mal über die Erfahrung als einsame Frau in den höchsten Führungsebenen der Geschäftswelt sprechen wollte. Nachdem Millionen von Menschen ihren Vortrag gesehen haben (und einen Bestseller) redet die leitende Geschäftsführerin von Facebook mit der Frau, die sie dazu ermutigt hat, diesen ersten Vortrag zu halten: Pat Mitchell. Sandberg erzählt ganz offen über die Reaktion auf ihre Idee und erkundet, auf welche Art und Weise Frauen immer noch mit dem Erfolg zu kämpfen haben.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:56
  • Habe nur noch kleine Änderungen gemacht. Es ist echt super geworden. Lg, Nadine

  • Hab den Satz um 12:32 nochmal verändert. So dass der Satz nicht mit "Die Tatsache" anfängt, sondern einfach "Es ist toll, dass...", so dass man am Ende nicht "ist toll" anfügen muss. Würde sagen, jetzt ist alles super und wir können ihn auf die Öffentlichkeit loslassen. Gruß Judith

German subtitles

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