Wir haben uns richtig reingehängt. Was nun?
-
0:01 - 0:03Pat Mitchell: Das erste Mal wieder zurück
auf der TEDWomen-Bühne. -
0:03 - 0:06Sheryl Sandberg:
Schön, wieder hier zu sein -
0:06 - 0:08und so viele Frauen zu sehen.
-
0:08 - 0:13Es ist so ungewohnt für mich
und für alle anderen ja auch. -
0:13 - 0:17PM: Als wir zuerst darüber sprachen,
-
0:17 - 0:19dass das Thema nicht
Social Media sein sollte, -
0:19 - 0:23was wir ja annahmen,
wolltest du aber -
0:23 - 0:27über die fehlenden Führungspositionen,
-
0:27 - 0:31speziell in den Sektoren
der Technologie und Social Media, sprechen. -
0:31 - 0:34Wie hat sich dieser Gedanke
bei dir entwickelt -
0:34 - 0:37und wie wurde er schließlich zu dem
TED-Vortrag, den du gehalten hast? -
0:38 - 0:40SS: Ich hatte richtig Angst, hier aufzutreten
und über Frauen zu sprechen, -
0:40 - 0:43weil ich, wie viele andere auch,
in der Geschäftswelt aufgewachsen bin. -
0:43 - 0:46Da spricht man nicht darüber,
eine Frau zu sein, -
0:46 - 0:50weil jemand bemerken könnte,
dass man eine ist. -
0:50 - 0:51Sie könnten es bemerken.
-
0:51 - 0:55Oder schlimmer, wenn man "Frau" sagt,
denken die anderen, -
0:55 - 0:57dass man eine Sonderbehandlung will
oder sich beschweren möchte. -
0:57 - 0:59Oder schlimmer noch, sie verklagen.
-
0:59 - 1:01Also ging ich meinen Weg ... (Lachen)
-
1:01 - 1:03Ich habe während meiner gesamten Laufbahn
-
1:03 - 1:07nie darüber gesprochen,
eine Frau zu sein, nicht öffentlich. -
1:07 - 1:09Aber ich bemerkte auch,
dass das nicht funktionierte. -
1:09 - 1:13Ich habe vor 20 Jahren das College
abgeschlossen und dachte, -
1:13 - 1:15alle meine Kommilitonen
waren Männer und Frauen, -
1:15 - 1:17aber all meine Vorgesetzten waren Männer,
-
1:17 - 1:18und ich dachte, dass sich
das noch ändern würde, -
1:18 - 1:22weil deine Generation so viel für die
Gleichheit von Mann und Frau getan hatte. -
1:22 - 1:26Ich dachte, nun waren wir an der Reihe.
Aber wir waren es nicht. -
1:26 - 1:29Denn Jahr um Jahr war ich eine
der immer weniger werdenden -
1:29 - 1:31und jetzt bin ich oft
die einzige Frau im Raum. -
1:31 - 1:33Ich habe mit einigen Leuten
darüber gesprochen, -
1:33 - 1:35ob ich bei TEDWomen einen Vortrag
über Frauen halten solle, -
1:35 - 1:37und sie sagten:
"Nein, auf keinen Fall. -
1:37 - 1:40Das würde das Ende
deiner Karriere bedeuten. -
1:40 - 1:42Du kannst keine seriöse Geschäftsfrau sein
-
1:42 - 1:44und darüber sprechen,
wie es ist, eine Frau zu sein. -
1:44 - 1:46Du wirst nie wieder
ernst genommen werden. -
1:46 - 1:49Aber zum Glück gab es einige --
wie dich zum Beispiel -- -
1:49 - 1:51die sagten,
ich solle den Vortrag halten. -
1:51 - 1:53Dann stellte ich mir die Frage,
die Mark Zuckerberg -- -
1:53 - 1:56der Gründer von Facebook
und mein Chef -- uns allen stellen würde, -
1:56 - 1:59nämlich, würden wir es tun,
wenn wir keine Angst hätten? -
1:59 - 2:03Und die Antwort darauf ist,
ich würde auf die TED-Bühne gehen -
2:03 - 2:07und über Frauen
in der Führungsrolle sprechen. -
2:07 - 2:11Ich tat es und überlebte. (Applaus)
-
2:11 - 2:15PM: Aber nicht nur überlebt.
Ich denke da an diesen Moment, Sheryl, -
2:15 - 2:19als du und ich hinter der Bühne standen
und du dich mir zugewendet hast, -
2:19 - 2:21und mir eine Geschichte erzählt hast.
-
2:21 - 2:25Ich sagte dir kurz vor Beginn, dass
du diese Geschichte erzählen solltest. -
2:25 - 2:26SS: Ach, ja.
PM: Was ist das für eine Geschichte? -
2:26 - 2:30SS: Es ist ein wichtiger Teil meines Wegs.
Denn das erste TEDWomen -
2:30 - 2:32hatte ich in Washington, D.C.,
wo ich wohne, -
2:32 - 2:35also musste ich einen Tag zuvor
ins Flugzeug steigen, -
2:35 - 2:37und meine Tochter, die damals 3 war,
hing an meinem Bein -
2:37 - 2:39und sagte:
"Mami, bitte geh nicht." -
2:39 - 2:42Pat ist eine Freundin und hatte nichts
mit meinem Vortrag zu tun, -
2:42 - 2:46der voller Zahlen und Fakten war,
nichts Persönliches, -
2:46 - 2:49also erzählte ich Pat die Geschichte.
Ich sagte, ich hatte einen harten Tag. -
2:49 - 2:51Gestern hing meine Tochter an meinem Bein
und sagte: "Geh nicht." -
2:51 - 2:54Und du sagtest zu mir:
Du musst diese Geschichte erzählen. -
2:54 - 2:57Und ich: Auf der TED-Bühne?
Machst du Witze? -
2:57 - 2:59Ich soll auf die Bühne gehen und sagen,
-
2:59 - 3:01dass meine Tochter
an meinem Bein gehangen hat? -
3:01 - 3:04Du sagtest: Ja, wenn du nämlich über
Frauen in Führungsrollen sprechen willst, -
3:04 - 3:07musst du ehrlich sein und sagen,
wie schwer es tatsächlich ist. -
3:07 - 3:12Das tat ich dann. Ich denke,
das ist ein wichtiger Teil der Reise. -
3:12 - 3:16Das Gleiche geschah, als ich mein Buch
schrieb. Ich fing mit dem 1. Kapitel an. -
3:16 - 3:21Ich hielt es für fantastisch.
Es war voller Zahlen und Fakten. -
3:21 - 3:26Es gab 3 Seiten über
die matrilinearen Massai-Stämme -
3:26 - 3:30und deren soziologische Verhaltensmuster.
-
3:30 - 3:34Mein Mann las es und sagte: Das liest
sich wie deine Haferflocken. (Lachen) -
3:34 - 3:38Niemand -- ich hoffe,
das wird jetzt nicht falsch verstanden -- -
3:38 - 3:42aber niemand wird dieses Buch lesen.
-
3:42 - 3:46Da wurde mir bewusst, dass ich ehrlicher
sein und mich mehr öffnen musste. -
3:46 - 3:50Ich musste meine Geschichten erzählen,
die von der Frau, die sich in vielen Situationen -
3:50 - 3:53noch nicht so selbstsicher fühlt,
wie sie es sollte. -
3:53 - 3:57Von meiner ersten, gescheiterten Ehe.
Vom Weinen am Arbeitsplatz. -
3:57 - 4:00Vom Gefühl, nicht hierher zu gehören,
das Schuldgefühl bis zum heutigen Tag. -
4:00 - 4:03Und ein Teil meiner Reise,
die auf dieser Bühne beginnt, -
4:03 - 4:06und zu "Lean In"
und zur Stiftung übergeht, -
4:06 - 4:09handelt davon, offener und ehrlicher
gegenüber diesen Herausforderungen zu sein, -
4:09 - 4:11so dass andere Frauen auch
offener und ehrlicher sein -
4:11 - 4:14und wir alle gemeinsam auf die
tatsächliche Gleichheit hin arbeiten können. -
4:14 - 4:18PM: Ich finde,
das Eindrucksvollste am Buch, -
4:18 - 4:21und meiner Meinung nach
einer der Gründe, -
4:21 - 4:25dass es einen Nerv getroffen hat
und weltweit so gut angekommen ist, -
4:25 - 4:29ist, dass du sehr persönlich warst
und klar gestellt hast, -
4:29 - 4:33während du einige Dinge beobachtet hast,
wichtige Informationen für andere Frauen, -
4:33 - 4:38dass du mit den gleichen Herausforderungen
konfrontierst warst wie viele andere auch, -
4:38 - 4:42als dir Hürden und Hindernisse
im Weg standen, -
4:42 - 4:46und möglicherweise auch Menschen,
die nicht das Gleiche glaubten. -
4:46 - 4:49Sprich über den Prozess, die Entscheidung,
das Private zu veröffentlichen, -
4:49 - 4:53und dann aus der Position der Expertin,
-
4:53 - 4:57wie man diese Herausforderungen meistert.
-
4:57 - 4:59SS: Nachdem ich den TED-Vortrag
gehalten hatte, ... -
4:59 - 5:02Ich dachte nie daran, ein Buch zu
schreiben, ich bin keine Schriftstellerin, -
5:02 - 5:07aber der Vortrag wurde sehr viel angeschaut
und begann, andere zu beeinflussen. -
5:07 - 5:11Einer der ersten Briefe
kam von einer Frau, -
5:11 - 5:13der auf der Arbeit eine recht
große Beförderung angeboten wurde -
5:13 - 5:16und sie lehnte ab.
-
5:16 - 5:18Das erzählte sie ihrer besten Freundin
und diese sagte, -
5:18 - 5:20du musst dir unbedingt
diesen TED-Vortrag anschauen. -
5:20 - 5:23Also sah sie sich ihn an,
ging am nächsten Tag auf die Arbeit -
5:23 - 5:25und nahm die Beförderung an.
-
5:25 - 5:29Dann ging sie nach Hause und übergab
ihrem Mann die Einkaufsliste. (Lachen) -
5:29 - 5:31Und sie sagte, ich schaffe das.
-
5:31 - 5:34Wirklich wichtig ist mir, dass es nicht
nur Frauen in der Geschäftswelt waren, -
5:34 - 5:37ich habe zwar von vielen gehört
und wie es sie beeinflusst hat, -
5:37 - 5:41sondern auch Frauen
in anderen Lebensbereichen. -
5:41 - 5:45Ich traf einen Arzt, der an der
John-Hopkins-Universität arbeitet, -
5:45 - 5:48und er sagte, erst als er meinen
Vortrag sah, wurde ihm wirklich bewusst, -
5:48 - 5:50dass zwar die Hälfte seiner Studenten
in seinen Kursen Frauen sind, -
5:50 - 5:53dass diese aber nicht so viel sprachen
wie die Männer, wenn er seine Runde machte. -
5:53 - 6:00Also achtete er auf Meldungen,
aber nur die Männer meldeten sich. -
6:00 - 6:02Er ermutigte die Studentinnen,
sich mehr zu melden, -
6:02 - 6:03aber es funktionierte nicht.
-
6:03 - 6:07Also sagte er, keine Meldungen mehr,
ich rufe auf. -
6:07 - 6:11Er rief Männer wie Frauen auf
und erbrachte sich damit den Beweis, -
6:11 - 6:14dass Frauen die Antwort
auch wussten oder sogar mehr. -
6:14 - 6:15Danach ging er zu ihnen
und sprach mit ihnen darüber. -
6:15 - 6:21Dann war da eine Hausfrau
aus einer wirklich schwierigen Gegend, -
6:21 - 6:25mit keiner guten Schule.
Sie war nie Angestellte gewesen, -
6:25 - 6:27aber der TED-Vortrag inspirierte sie,
-
6:27 - 6:31in die Schule ihres Kindes zu gehen
und bessere Lehrkräfte zu verlangen. -
6:31 - 6:35Ich schätze, dass ich so
meine eigene Stimme gefunden habe. -
6:35 - 6:39Mir wurde klar, dass andere Frauen und
Männer ihre Stimme dadurch finden konnten, -
6:39 - 6:41und deshalb habe ich das Buch geschrieben.
-
6:41 - 6:48PM: Im Buch findest du nicht nur
deine Stimme, die klar und stark ist, -
6:48 - 6:51sondern du erzählst auch,
was du gelernt hast -- -
6:51 - 6:55also die Erfahrungen
der anderen Menschen. -
6:55 - 6:59Und das ist es,
was in Bezug darauf, sich selbst in ... -
6:59 - 7:02Du bist zu einer Art Expertin
darin geworden, -
7:02 - 7:05wie man sich "reinhängt".
-
7:05 - 7:08Wie hast du dich gefühlt und wie hat
sich das auf dein Leben ausgewirkt? -
7:08 - 7:12Nicht nur ein Buch,
einen Bestseller herauszubringen, -
7:12 - 7:15einen meist geschauten Vortrag
gehalten zu haben, -
7:15 - 7:20sondern eine Bewegung, in der Menschen
ihre Taten buchstäblich auf der Arbeit -
7:20 - 7:23als "sich reinhängen" bezeichnen.
-
7:23 - 7:26SS: Ich bin dankbar, fühle mich geehrt
und bin glücklich. -
7:26 - 7:30Das ist nur der Anfang.
-
7:30 - 7:33Ich weiß nicht, ob ich eine Expertin bin,
oder ob die anderen es sind. -
7:33 - 7:35Ich habe gewiss viel recherchiert.
-
7:35 - 7:38Ich habe jede Studie gelesen,
über dem Material gebrütet, -
7:38 - 7:41und die Fakten sind uns klar.
Das wissen wir: -
7:41 - 7:46Die Rollenbilder halten Frauen weltweit
von den Führungspositionen fern. -
7:46 - 7:48Es ist so auffällig.
"Lean In" gibt es weltweit. -
7:48 - 7:49Ich bin durch die ganze Welt gereist,
-
7:49 - 7:51habe darüber gesprochen
und die Kulturen sind so verschieden. -
7:51 - 7:56Allein in den USA, in Japan, Korea,
China, Asien, Europa -- -
7:56 - 8:00überall ist es anders, außer in der
einen Sache: die Rollenverteilung. -
8:00 - 8:02Weltweit, egal in welcher Kultur,
-
8:02 - 8:05denken wir, Männer müssen stark,
selbstbewusst, aggressiv sein, -
8:05 - 8:07das Sagen haben;
-
8:07 - 8:11und Frauen sollten nur sprechen, wenn
sie gefragt werden, und anderen helfen. -
8:11 - 8:15Jetzt werden Frauen auf der ganzen Welt
-
8:15 - 8:18als "aufsässig" bezeichnet.
In jeder Sprache -
8:18 - 8:21gibt es dieses Wort für kleine Mädchen.
-
8:21 - 8:23Ein Wort, das für kleine Jungen
nicht benutzt wird, -
8:23 - 8:26übernimmt er nämlich die Leitung,
gibt es kein negatives Wort dafür, -
8:26 - 8:31das wird erwartet. Aber wenn ein
kleines Mädchen das tut, ist sie aufsässig. -
8:31 - 8:33Ich weiß, dass hier nicht viele Männer
sind, also habt Nachsicht. -
8:33 - 8:35Wenn Sie ein Mann sind,
müssen Sie Ihr Geschlecht vertreten. -
8:35 - 8:39Bitte heben Sie Ihre Hand, wenn Ihnen
auf der Arbeit auch schon gesagt wurde, -
8:39 - 8:42dass Sie zu agressiv sind. (Lachen)
-
8:42 - 8:45Es gibt es ein paar, ca. 5 %.
-
8:45 - 8:48Okay, machen Sie sich bereit,
meine Herren. -
8:48 - 8:50Alle Frauen heben jetzt die Hand,
wenn zu Ihnen auch schon mal -
8:50 - 8:54auf der Arbeit gesagt wurde,
dass Sie zu agressiv seien. -
8:54 - 8:57(Lachen) Dieses Ergebnis gab es auch
im Publikum auf der ganzen Welt, -
8:57 - 9:00und wird stark
von den Statistiken gestützt. -
9:00 - 9:04Denken wir wirklich, Frauen sind
agressiver als Männer? Natürlich nicht. -
9:04 - 9:06Wir sehen sie einfach nur
mit anderen Augen, -
9:06 - 9:09und viele Charakterzüge,
die man am Arbeitsplatz zeigen muss, -
9:09 - 9:12um Ergebnisse zu erzielen und anzuführen,
-
9:12 - 9:14sind die, die einen Mann zum Chef machen
-
9:14 - 9:16und eine Frau rechthaberisch.
-
9:16 - 9:20Das Gute dabei ist, dass wir das
ändern können, indem wir es erkennen. -
9:20 - 9:22Einer der glücklichsten Momente
auf dieser ganzen Reise war, -
9:22 - 9:26nach Veröffentlichung des Buchs, als ich
mit John Chambers auf einer Bühne stand, -
9:26 - 9:28dem Geschäftsführer von Cisco.
-
9:28 - 9:30Er las das Buch, stand mit mir
auf der Bühne und bat mich -
9:30 - 9:32vor sein gesamtes Management-Team
-- Männer und Frauen -- -
9:32 - 9:34und sagte:
"Ich dachte, wir seien gut darin. -
9:34 - 9:36Ich dachte, ich sei gut darin.
-
9:36 - 9:39Und mit diesem Buch wurde mir
klar, dass wir, meine Firma ... -
9:39 - 9:41wir bezeichnen all unsere weiblichen
Führungskräfte als zu agressiv, -
9:41 - 9:44und ich stehe auf dieser Bühne,
es tut mir leid. -
9:44 - 9:47Ich möchte, dass Sie wissen,
dass wir das nie wieder tun." -
9:47 - 9:51PM: Können wir das nicht ganz
viele Leute wissen lassen? (Applaus) -
9:51 - 9:55SS: John macht das, weil er glaubt,
dass es gut für sein Unternehmen ist, -
9:55 - 9:58durch das Erkennen dieser Einstellungen
können die Dinge geändert werden. -
9:58 - 10:00Wenn Sie also das nächste Mal sehen,
-
10:00 - 10:02dass jemand ein kleines Mädchen
als "aufsässig" bezeichnet, -
10:02 - 10:04gehen Sie zu dieser Person,
setzen ein großen Lächeln auf und sagen: -
10:04 - 10:07"Dieses kleine Mädchen
ist nicht aufsässig, -
10:07 - 10:11sie hat "Führungsqualitäten". (Lachen)
-
10:11 - 10:14PM: Das sagst du bestimmt
zu deiner Tochter. SS: Definitiv. -
10:14 - 10:17PM: Der Grund, warum du
dein Buch geschrieben hast, war der, -
10:17 - 10:19einen Dialog darüber
ins Rollen zu bringen. -
10:19 - 10:22Sagen wir es frei heraus:
Tatsache ist, dass Frauen ... -
10:22 - 10:26In einer Zeit, in der wir immer
mehr Möglichkeiten haben, -
10:26 - 10:29bekommen Frauen immer noch
keine Führungspositionen. -
10:29 - 10:31Monate sind vergangen,
-
10:31 - 10:34seit das Buch "Lean In: Frauen und
der Wille zum Erfolg" draußen ist, -
10:34 - 10:36aber einige Herausforderungen
liegen noch vor uns -
10:36 - 10:39und viele davon müssen
wir uns eingestehen -
10:39 - 10:41und auf uns selbst schauen.
Was hat sich verändert? -
10:41 - 10:43Hast du Veränderungen bemerkt?
-
10:43 - 10:45SS: Es wird sicherlich mehr
darüber gesprochen. -
10:45 - 10:48Aber was mir wirklich wichtig ist, und
dabei denke ich an uns alle, sind Taten. -
10:48 - 10:51Überall, wo ich hingehe, sagen
Geschäftsführer zu mir, -
10:51 - 10:53die meist Männer sind:
-
10:53 - 10:55"Sie kosten mich zu viel Geld,
-
10:55 - 10:58weil alle Frauen so viel Gehalt
wie die Männer haben wollen." -
10:58 - 11:02Und ich sage zu ihnen: "Mir tut es
überhaupt nicht leid." (Lachen) -
11:02 - 11:06Ganz und gar nicht. Frauen sollten
genauso viel bekommen wie die Männer. -
11:06 - 11:09Überall, wo ich hingehe, verlangen
die Frauen Gehaltserhöhungen. -
11:09 - 11:13Überall, wo ich hingehe, sagen die Frauen,
dass sie bessere Beziehungen haben, -
11:13 - 11:17dass sie die Männer mehr im Haushalt
einbeziehen, nach Beförderungen fragen, -
11:17 - 11:20und was am wichtigsten ist, dass sie es
selbst glauben. Sogar die kleinen Dinge. -
11:20 - 11:22Einer der Gouverneure
eines Bundesstaates sagte mir, -
11:22 - 11:24dass ihm nicht klar war, dass Frauen
-
11:24 - 11:26tatsächlich buchstäblich mehr an der
Seite des Raums säßen, und so ist es auch, -
11:26 - 11:31und jetzt hat er es zur Regel gemacht, dass
alle Frauen seines Teams am Tisch sitzen. -
11:31 - 11:34Die Stiftung, die ich mit der Veröffentlichung
des Buchs ins Leben gerufen habe, -
11:34 - 11:37hilft Frauen und auch Männern,
Gesprächskreise, kleine Gruppen zu gründen. -
11:37 - 11:40Es können 10 Leute oder auch mehr sein,
die sich einmal im Monat treffen. -
11:40 - 11:43Ich hatte gehofft, dass es jetzt um die
500 Gruppen sind. Das wäre großartig. -
11:43 - 11:46Also ungefähr 5000 Menschen.
-
11:46 - 11:50Aber jetzt sind es schon 12 000 Gruppen
in insgesamt 50 Ländern. -
11:50 - 11:51PM: Wow! Das ist großartig.
-
11:51 - 11:54SS: Und diese Leute treffen sich
wirklich jeden Monat. -
11:54 - 11:57Als ich in Peking war,
traf ich eine von ihnen. -
11:57 - 12:00Eine Gruppe Frauen,
die alle um die 29 oder 30 waren. -
12:00 - 12:02Sie gründeten den ersten
"Lean In"-Gesprächskreis in Peking. -
12:02 - 12:05Einige von ihnen wuchsen in armen,
ländlichen Gegenden in China auf. -
12:05 - 12:08Diese Frauen sind 29
und werden von ihrer Gesellschaft -
12:08 - 12:11als "Restbestände" bezeichnet,
-
12:11 - 12:13weil sie noch nicht verheiratet sind,
-
12:13 - 12:16und das monatliche Zusammentreffen
-
12:16 - 12:19hilft ihnen, herauszufinden,
wer sie selbst sind, -
12:19 - 12:21was sie beruflich machen wollen,
-
12:21 - 12:23welche Art Partner sie haben möchten,
wenn überhaupt. -
12:23 - 12:26Ich sah sie an, wir gingen reihum
und alle stellten sich vor. -
12:26 - 12:27Sie sagten alle ihre Namen
und woher sie sind, -
12:27 - 12:31und ich sagte: "Ich bin Sheryl Sandberg
und davon habe ich geträumt." -
12:31 - 12:33Ich fing irgendwie zu weinen an.
-
12:33 - 12:37Ich gebe es zu. Darüber habe ich
schon vorher gesprochen. -
12:37 - 12:40Aber es ist großartig,
dass eine Frau so weit weg von mir, -
12:40 - 12:43die in einem Dorf aufgewachsen ist,
-
12:43 - 12:46der gesagt wird, dass sie jemanden
heiraten soll, den sie aber nicht will, -
12:46 - 12:48sich jetzt einmal im Monat mit
einer Gruppe von Leuten treffen -
12:48 - 12:50und dies verweigern kann
-
12:50 - 12:52und das Leben auf eigene Faust
erkunden. -
12:52 - 12:54Auf diese Art von Veränderung hoffen wir.
-
12:54 - 12:58PM: Hat dich das weltweite Wesen
der Botschaft überrascht? -
12:58 - 13:01Weil, als das Buch herauskam,
dachten viele Leute: -
13:01 - 13:04Das ist ein echt wichtiges Handbuch
für junge Frauen, -
13:04 - 13:06die ihre Karriere noch vor sich haben.
-
13:06 - 13:09Sie müssen es lesen, sich auf
Hindernisse einstellen und sie erkennen, -
13:09 - 13:12öffentlich darüber reden,
einen Dialog ins Rollen bringen, -
13:12 - 13:15aber eigentlich ist es für Frauen,
die schon ganz oben sind, -
13:15 - 13:17die sich bereits einen Weg
durch die Geschäftswelt bahnen. -
13:17 - 13:21Jedoch wird das Buch auch, wie du
bereits sagtest, in armen Ländern gelesen. -
13:21 - 13:25Welcher Teil davon hat dich überrascht
-
13:25 - 13:28und dich wahrscheinlich
zu einer neuen Perspektive geführt? -
13:28 - 13:32SS: In dem Buch geht es um
Selbstbewusstsein und um Gleichheit. -
13:32 - 13:35Und überall auf der Welt brauchen Frauen
mehr Selbstbewusstsein, -
13:35 - 13:38denn überall heißt es, dass wir
den Männern nicht ebenbürtig sind. -
13:38 - 13:41Überall auf der Welt
bekommen Männer "und" -
13:41 - 13:42und Frauen bekommen "oder".
-
13:42 - 13:45Ich traf nie einen Mann,
der schon mal gefragt wurde, -
13:45 - 13:47wie er das alles schafft. (Lachen)
-
13:47 - 13:49Und wieder wende ich mich
an die Männer im Publikum: -
13:49 - 13:52Heben Sie Ihre Hand,
wenn Sie schon mal gefragt wurden, -
13:52 - 13:54wie Sie das alles schaffen? (Lachen)
-
13:54 - 13:55Nur die Männer.
-
13:55 - 14:00Und nun die Frauen. Heben Sie Ihre Hand,
wenn Sie das schon mal gefragt wurden. -
14:00 - 14:06Wir nehmen an, dass Männer alles
haben können -- Karriere und Kinder. -
14:06 - 14:08Wir nehmen an, Frauen nicht,
und das ist einfach lächerlich, -
14:08 - 14:12weil der Großteil der Frauen überall
auf der Welt, auch in den USA, -
14:12 - 14:14Vollzeit arbeitet und Kinder hat.
-
14:14 - 14:17Ich denke, dass die Leute
nicht ganz verstehen, -
14:17 - 14:20wie universell die Botschaft ist.
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14:20 - 14:24Es gibt eine Gruppe
für gerettete Prostituierte in Miami. -
14:24 - 14:29Sie benutzen "Lean In",
um den Frauen zu helfen, -
14:29 - 14:32wieder ein normales Leben zu führen.
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14:32 - 14:35Sie retten sie vor den Zuhältern,
die sie nur benutzt haben. -
14:35 - 14:36Es gibt Gruppen in Texas,
unter dem Motto -
14:36 - 14:38"Wie macht man Karriere",
die das Buch verwenden, -
14:38 - 14:39um Frauen ohne College zu helfen.
-
14:39 - 14:43Bis nach Äthiopien findet man Gruppen.
-
14:43 - 14:46Diese Botschaften der Gleichheit --
-
14:46 - 14:50dass Frauen erzählt wird, sie können
nicht das gleiche wie Männer haben -- -
14:50 - 14:52die Annahme, dass Führungspositionen
für Männer sind; -
14:52 - 14:54die Annahme, dass Männer
das Sagen haben sollten, -
14:54 - 14:56gehen uns alle etwas an, und ich denke,
sie sind sehr universell. -
14:56 - 14:58Und das ist ein Teil davon,
was TEDWomen tut. -
14:58 - 15:02Es vereint uns alle in einer Sache,
an die wir glauben müssen. -
15:02 - 15:06Also mehr Frauenpower, lautere
Frauenstimmen und mehr Gleichheit. -
15:06 - 15:13PM: Wenn du nochmal zu TEDWomen
eingeladen werden würdest, -
15:13 - 15:15würdest du dann sagen, dass das
ein Ergebnis dieser Erfahrung ist, -
15:15 - 15:18also für dich persönlich,
-
15:18 - 15:21und was du entlang der Reise
-
15:21 - 15:24über Frauen und auch
Männer gelernt hast? -
15:24 - 15:27SS: Ich versuche schon,
es klar und deutlich zu sagen, -
15:27 - 15:30aber ich kann es noch klarer
und deutlicher sagen ... -
15:30 - 15:33Tatsache ist, dass der Status Quo
nicht gut genug ist. -
15:33 - 15:36Es ist nicht gut genug, und es
ändert sich nicht schnell genug. -
15:36 - 15:39Seit dem TED-Vortrag und
der Veröffentlichung meines Buches -
15:39 - 15:41gab es eine weitere Umfrage in den USA.
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15:41 - 15:43Und wissen Sie,
was dabei herausgefunden wurde? -
15:43 - 15:46Es gibt keine Veränderung bei
den Gehältern der Frauen in den USA. -
15:46 - 15:49Sie bekommen nur 77 %.
-
15:49 - 15:51Bei Afro-Amerikanerinnen
sind es 64 %, -
15:51 - 15:53und bei Hispano-Amerikanerinnen 54 %.
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15:53 - 15:55Weißt du, wann diese Werte
zum letzten Mal gestiegen sind? -
15:55 - 16:002002.
-
16:00 - 16:03Wir stagnieren, wir stagnieren
in vielerlei Hinsicht. -
16:03 - 16:05Ich finde, wir sind alle
nicht ehrlich genug, -
16:05 - 16:09und zwar aus sehr vielen Gründen.
Es ist schwer, über Rollenbilder zu reden. -
16:09 - 16:11Wir scheuen uns, das Wort
"Feministin" zu benutzen, -
16:11 - 16:13dabei sollten wir
es uns zu eigen machen. -
16:13 - 16:16Wir müssen uns von dem Wort
"aufsässig" lossagen und ... -
16:16 - 16:19(Applaus)
-
16:19 - 16:21Wahrscheinlich muss ich es
noch lauter sagen. -
16:21 - 16:24Wir müssen uns von
dem Wort "aufsässig" lossagen -
16:24 - 16:26und das Wort "Feministin"
wiederbeleben, weil wir es brauchen. -
16:26 - 16:28(Applaus)
-
16:28 - 16:31PM: Wir müssen uns einfach
mehr "reinhängen". -
16:31 - 16:32SS: Ja, mehr "reinhängen".
-
16:32 - 16:33PM: Vielen Dank, Sheryl.
-
16:33 - 16:34Danke für's "Reinhängen" und dein "JA".
-
16:34 - 16:37SS: Danke schön.
-
16:37 - 16:39(Applaus)
- Title:
- Wir haben uns richtig reingehängt. Was nun?
- Speaker:
- Sheryl Sandberg und Pat Mitchell
- Description:
-
Sheryl Sandberg gibt zu, dass sie 2010 Angst hatte, auf die TED-Bühne zu gehen -- weil sie zum ersten Mal über die Erfahrung als einsame Frau in den höchsten Führungsebenen der Geschäftswelt sprechen wollte. Nachdem Millionen von Menschen ihren Vortrag gesehen haben (und einen Bestseller) redet die leitende Geschäftsführerin von Facebook mit der Frau, die sie dazu ermutigt hat, diesen ersten Vortrag zu halten: Pat Mitchell. Sandberg erzählt ganz offen über die Reaktion auf ihre Idee und erkundet, auf welche Art und Weise Frauen immer noch mit dem Erfolg zu kämpfen haben.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:56
Nadine Hennig edited German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz commented on German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz edited German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz approved German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz edited German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz edited German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Judith Matz edited German subtitles for So we leaned in ... now what? | ||
Nadine Hennig accepted German subtitles for So we leaned in ... now what? |
Nadine Hennig
Habe nur noch kleine Änderungen gemacht. Es ist echt super geworden. Lg, Nadine
Judith Matz
Hab den Satz um 12:32 nochmal verändert. So dass der Satz nicht mit "Die Tatsache" anfängt, sondern einfach "Es ist toll, dass...", so dass man am Ende nicht "ist toll" anfügen muss. Würde sagen, jetzt ist alles super und wir können ihn auf die Öffentlichkeit loslassen. Gruß Judith