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Frida Kahlo: Die Frau hinter der Legende – Iseult Gillespie

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    1925 war Frida Kahlo auf dem Heimweg
    von der Schule in Mexiko-Stadt,
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    als ihr Bus mit einer
    Straßenbahn kollidierte.
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    Sie erlitt fast tödliche Verletzungen
    an Wirbelsäule, Becken und Hüften
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    und war dann monatelang
    ans Bett gefesselt.
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    Während der Genesung bekam sie
    eine am Bett befestigte Staffelei,
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    um Maltechniken zu üben.
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    So begann sie, die Welt aus ihrer
    einzigartigen Perspektive zu malen.
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    Im Lauf ihres Lebens
    machte sie sich einen Namen
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    als Schöpferin und Muse
    von außergewöhnlicher Kunst.
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    Auch wenn du Kahlos Blick schon kennst,
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    bietet ihr Werk die Möglichkeit,
    die Welt durch ihre Augen zu sehen.
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    Sie malte Freunde und Familie,
    Stillleben und spirituelle Szenen;
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    aber erst ihre hypnotischen Selbstporträts
    erregten die Aufmerksamkeit der Welt.
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    Das Frühwerk "Selbstbildnis mit Samtkleid"
    betont ihre buschigen Augenbrauen,
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    ihren Damenbart, langen Hals
    und durchdringenden Blick.
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    Diese Merkmale blieben,
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    aber bald präsentierte sich Kahlo
    auf noch ungewöhnlichere Weise.
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    In "Die zerbrochene Säule"
    verwendet sie Symbolismus,
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    religiöse Bildsprache
    und eine zerrissene Landschaft,
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    um ihren physischen und psychischen
    Zustand zu demonstrieren.
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    1928 begann sie ein Verhältnis
    mit ihrem Malerkollegen Diego Rivera.
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    Sie wurden Gefährten fürs Leben
    und ein exzentrisches Glamour-Paar.
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    Gemeinsam bereisten sie die Welt
    und widmeten sich der Kunst,
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    kommunistischer Politik
    und mexikanischem Nationalismus.
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    Kahlo und Rivera verband
    eine große Nähe zur "Mexicanidad".
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    Diese Bewegung feierte
    die indigene Kultur nach der Revolution.
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    Im Alltag trug Kahlo
    das traditionelle Tehuana-Kleid
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    und tauchte in die
    indigene Spiritualität ein.
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    Ihr Werk ist stark geprägt
    von der mexikanischen Volksmalerei,
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    ihren leuchtenden Farben
    und dem Bezug zu Tod, Religion und Natur.
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    Wegen ihrer Bildsprache --
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    schwebende Riesenblumen,
    wellige Landschaften,
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    transplantierte Körperteile
    und wogende Dämonen-Wolken --
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    wird Kahlo oft dem
    Surrealismus zugeordnet.
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    Doch während Surrealisten das Unbewusste
    mit Traumbildern erforschten,
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    stellte Kahlo damit ihren Körper
    und ihre Lebenserfahrungen dar.
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    Zwei immer wieder analysierte Themen
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    waren ihre Körperbehinderung und ihre Ehe.
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    Als Folge des Busunglücks hatte sie
    lebenslang Gesundheitsprobleme
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    und war oft im Krankenhaus.
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    Ihr Werk reflektiert oft körperliche
    und seelische Folgen einer Behinderung.
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    Sie malte sich und ihre Qualen,
    Erholungsphasen von Operationen
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    oder bezog Objekte wie ihr Korsett
    und ihren Rollstuhl mit ein.
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    Die Beziehung mit Rivera
    war derweil chaotisch
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    und geprägt von Untreue beiderseits.
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    Sie ließen sich sogar scheiden
    und heirateten ein Jahr später erneut.
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    Damals malte Kahlo "Die zwei Fridas",
    ein doppeltes Selbstporträt,
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    das auf die Qual des Verlusts
    und ein gespaltenes Selbstbild hinweist.
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    Die linke Frida hat ein gebrochenes Herz,
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    aus dem Blut auf ihr altmodisches
    viktorianisches Kleid tropft --
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    Symbol einer Version der Künstlerin,
    die in der Vergangenheit verletzt wurde,
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    aber auch durch eine Arterie
    mit einem zweiten Ich verbunden ist.
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    Diese Frida trägt Tehuana-Tracht.
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    Zwar zeigt ein kleines Porträt
    in ihrer Hand, dass sie an Diego denkt,
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    doch ihr Herz bleibt intakt.
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    Beide Frauen suggerieren Gefangensein
    zwischen Vergangenheit und Gegenwart,
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    Individualität und Abhängigkeit.
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    1954 starb Kahlo im Alter von 47 Jahren.
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    In den Jahren nach ihrem Tod
    wurde sie rasch berühmt
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    und ist es bis heute.
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    Obwohl Kahlo längst ein Begriff ist,
    erinnert uns ihr Werk daran,
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    dass es keine einfachen Wahrheiten
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    über Leben, Werk und Vermächtnis
    der Frau hinter der Ikone gibt.
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    Vielmehr stellte sie mehrere Versionen
    ihrer Realität zur Schau --
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    und bot uns einige Zugänge
    zum Inneren ihrer Seele.
Title:
Frida Kahlo: Die Frau hinter der Legende – Iseult Gillespie
Speaker:
Iseult Gillespie
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/frida-kahlo-the-woman-behind-the-legend-iseult-gillespie

Im Jahre 1925 war Frida Kahlo auf dem Heimweg von der Schule in Mexiko-Stadt, als ihr Bus mit einer Straßenbahn kollidierte. Sie erlitt fast tödliche Verletzungen und ihre Behinderung wurde zu einem großem Thema in ihrer Malerei. Im Laufe ihres Lebens machte sie sich einen Namen als Schöpferin und Muse für außergewöhnliche Kunstwerke. Iseult Gillespie taucht ins Leben und Werk der Frida Kahlo ein.

Lektion von Iseult Gillespie, unter Regie von Ivana Bošnjak und Thomas Johnson.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
03:54

German subtitles

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