< Return to Video

Der liebenswerte (und tödliche) Seelöwe - Claire Simeone

  • 0:12 - 0:16
    Wenn sie sich auf Felsen sonnen
    oder über den Strand watscheln,
  • 0:16 - 0:20
    betrachtet man diese schwerfälligen
    Säugetiere weniger als Seelöwen,
  • 0:20 - 0:22
    sondern mehr als Seehauskatzen.
  • 0:22 - 0:25
    Aber das Strandverhalten täuscht.
  • 0:25 - 0:29
    Unter Wasser sind Seelöwen
    unglaublich ausdauernde Jäger.
  • 0:29 - 0:33
    Sie erreichen Geschwindigkeiten
    von 6 bis fast 30 km/h
  • 0:33 - 0:35
    und jagen bis zu 30 Stunden am Stück.
  • 0:36 - 0:39
    Diese majestätischen Säuger
    machen ihrem Namen alle Ehre.
  • 0:39 - 0:44
    Dank einer Reihe körperlicher
    Feineinstellungen über Jahrmillionen
  • 0:44 - 0:47
    sind sie einfallsreiche Räuber geworden.
  • 0:47 - 0:50
    Für ihre Lieblingsnahrung
    tauchen sie weit tiefer
  • 0:50 - 0:54
    als viele sowohl im Wasser
    und an Land lebende Tiere.
  • 0:54 - 0:57
    Damit einige Arten Tiefen
    von bis zu 400 m erreichen,
  • 0:57 - 0:59
    kompensieren sie den steigenden Druck,
  • 0:59 - 1:04
    indem sie ihren flexiblen Brustkorb
    mit der elastischen Lunge zusammenpressen.
  • 1:04 - 1:07
    Das drückt Luft durch die kleinen Atemwege
  • 1:07 - 1:11
    und verengt die Knorpelringe,
    wenn Sauerstoff aus der Lunge entweicht
  • 1:11 - 1:14
    und in den größeren
    oberen Atemwegen verbleibt.
  • 1:14 - 1:19
    Beim Auftauchen wird die Lunge
    durch diese Luft wieder gefüllt,
  • 1:19 - 1:22
    doch das Herz schlägt langsamer,
    um Sauerstoff zu sparen.
  • 1:23 - 1:27
    Das Blut fließt nur noch
    zu den wichtigsten Organen
  • 1:27 - 1:29
    wie Herz, Lunge und Gehirn,
  • 1:29 - 1:33
    die sich aus Sauerstoffreserven
    aus Blut und Muskeln speisen.
  • 1:33 - 1:38
    Beim Jagen verlassen sich Seelöwen
    auf ihre außergewöhnliche Sehkraft,
  • 1:38 - 1:39
    um ihre Beute zu finden.
  • 1:40 - 1:43
    Die meisten Säugetiere
    haben im Auge eine Linse,
  • 1:43 - 1:47
    eine durchsichtige und konvexe Struktur,
    in der sich das Licht bricht.
  • 1:47 - 1:52
    Beim Menschen ist sie gewölbt,
    um Lichtwellen in der Luft zu verarbeiten.
  • 1:52 - 1:56
    Aber Seelöwen müssen in enormer Tiefe
    möglichst gut sehen können.
  • 1:57 - 1:59
    Um Licht unter Wasser zu brechen,
  • 1:59 - 2:04
    haben ihre Augen eine viel rundere Linse
    und tränenförmige Pupillen,
  • 2:04 - 2:07
    die sich bis um das 25-Fache
    vergrößern können.
  • 2:07 - 2:10
    Das lässt ein Maximum an Licht durch,
  • 2:10 - 2:14
    sodass sie ihre Beute sogar
    im Dunkeln aufspüren können.
  • 2:14 - 2:19
    Kurz vor dem Ziel verlassen sie sich
    auf eine Art sechsten Sinn,
  • 2:19 - 2:21
    um ihre Mahlzeit zu fangen.
  • 2:21 - 2:24
    Ihre Schnurrhaare oder Vibrissen
  • 2:24 - 2:27
    bestehen aus Keratin
    und sind voller Nervenfasern,
  • 2:27 - 2:30
    die tief ins Bindegewebe
    des Gesichts reichen.
  • 2:31 - 2:35
    Seelöwen haben volle Richtungskontrolle
    durch diese Schnurrhaare,
  • 2:35 - 2:39
    die flach am Gesicht anliegen
    oder im 90°-Winkel abstehen können.
  • 2:40 - 2:44
    In der richtigen Stellung nehmen sie
    die schwachen Wasserstöme wahr,
  • 2:44 - 2:46
    die von Fischen verursacht werden.
  • 2:46 - 2:48
    Sie sind so präzise,
  • 2:48 - 2:50
    dass Seelöwen sogar mit verbundenen Augen
  • 2:50 - 2:54
    Objekte mit weniger als 2 cm
    Größenunterschied erkennen.
  • 2:55 - 2:59
    So kann ein gesunder Seelöwe
    auf der Jagd große Mengen Fisch fangen,
  • 2:59 - 3:02
    etwa Sardellen, Makrelen und Tintenfische.
  • 3:02 - 3:06
    Ihr brillantes Gedächtnis
    speichert viele Jagdgebiete,
  • 3:06 - 3:09
    auch wenn sie sehr lang
    nicht mehr dort waren.
  • 3:09 - 3:13
    Das gilt auch für Paarungs-
    und Aufzuchtgebiete
  • 3:13 - 3:16
    sowie für die Unterscheidung
    von Freund und Feind.
  • 3:17 - 3:21
    Seelöwen meistern sogar Aufgaben,
  • 3:21 - 3:24
    die sie seit 10 Jahren
    nicht mehr ausgeführt haben --
  • 3:24 - 3:27
    sie steuern mit Leichtigkeit
    durch alte Reviere.
  • 3:28 - 3:30
    Trotz dieser unglaublichen Eigenschaften
  • 3:30 - 3:33
    ändert sich ihr Lebensraum zu schnell,
  • 3:33 - 3:35
    als dass sie sich ihm anpassen können.
  • 3:36 - 3:40
    Der Klimawandel erwärmt die Ozeane
    und giftige Algen vermehren sich.
  • 3:41 - 3:44
    Sie sind harmlos für die Fische,
  • 3:44 - 3:46
    aber für Seelöwen,
    die von diesen Fischen leben,
  • 3:46 - 3:51
    kann die Domoinsäure der Algen
    Anfälle und Hirnschäden verursachen.
  • 3:51 - 3:54
    Die veränderten Bedingungen
    lassen die Algen das ganze Jahr blühen
  • 3:54 - 3:58
    und so werden immer mehr Seelöwen
    an den Stränden angespült.
  • 3:58 - 4:01
    Diese tragische Entdeckung
    ist nur einer der Hinweise,
  • 4:01 - 4:04
    wie wir durch die Gesundheit
    von Wassertieren
  • 4:04 - 4:07
    die Ozeane besser verstehen können.
  • 4:07 - 4:09
    Diese Warnungen lassen uns handeln,
  • 4:09 - 4:11
    um uns und die Meeressäuger zu schützen.
  • 4:12 - 4:16
    Je mehr wir über den sich ändernden
    Lebensraum der Seelöwen lernen,
  • 4:16 - 4:19
    desto besser können wir
    diesen klugen Geschöpfen helfen.
Title:
Der liebenswerte (und tödliche) Seelöwe - Claire Simeone
Speaker:
Claire Simeone
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-lovable-and-lethal-sea-lion-claire-simeone

Wenn sich Seelöwen auf Felsen sonnen oder tollpatschig über den Strand watscheln, könnte man sie leicht als Seehauskatzen betrachten. Aber lasst euch nicht von ihrem Strandverhalten täuschen. Unter Wasser sind Seelöwen unglaublich ausdauernde Jäger - sie erreichen fast 30 km/h und jagen bis zu 30 Stunden am Stück. Claire Simeone taucht ein in die Welt dieser majestätischen Säugetiere, die zugleich so einfallsreiche Räuber sind.

Lektion von Claire Simeone, Regie von Cabong Studios

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:22

German subtitles

Revisions