David Blaine: Wie ich meinen Atem 17 Minuten lang anhielt
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0:00 - 0:03Als Zauberkünstler versuche ich Bilder zu erschaffen,
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0:03 - 0:06die die Menschen zum Nachdenken bringen.
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0:06 - 0:08Ich versuche mich auch selbst herauszufordern,
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0:08 - 0:12Dinge zu tun, die laut Ärzten unmöglich sind.
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0:12 - 0:17In New York City wurde ich lebendig begraben,
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0:17 - 0:20in einem Sarg lebendig begraben, im April 1999,
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0:20 - 0:22eine Woche lang.
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0:22 - 0:26Ich habe in diesem Sarg mit nichts außer Wasser gelebt.
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0:26 - 0:29Und es hat sich als so viel Spaß herausgestellt,
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0:29 - 0:31dass ich mich entschloss
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0:31 - 0:33weitere solche Dinge zu tun.
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0:33 - 0:36Das nächste war dann: Ich habe mich in einen Eisblock eingefroren
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0:36 - 0:39- drei Tage und drei Nächte lang, in New York City.
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0:39 - 0:44Das war schwieriger, als erwartet.
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0:44 - 0:47Dann stand ich 36 Stunden lang
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0:47 - 0:49auf einer 30,5m hohen Säule.
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0:49 - 0:51Ich begann starke Halluzinationen zu haben,
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0:51 - 0:56von den Gebäuden hinter mir, die wie große Tierköpfe aussahen.
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0:56 - 0:58Danach kam ich nach London.
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0:58 - 1:02In London lebte ich 44 Tage lang in einem Glaskasten
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1:02 - 1:04mit nichts als Wasser.
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1:04 - 1:07Für mich war dies eine der schwierigsten Sachen, die ich je getan habe,
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1:07 - 1:11aber es war zugleich die schönste.
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1:11 - 1:14Es gab so viele Skeptiker, vor allem die Londoner Presse,
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1:14 - 1:17sodass sie anfingen Cheeseburger
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1:17 - 1:20in Hubschraubern um meinen Kasten herumzufliegen, um mich in Versuchung zu führen.
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1:20 - 1:21(Gelächter)
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1:21 - 1:24Ich fühlte mich sehr bestätigt,
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1:24 - 1:26als das New England Journal of Medicine
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1:26 - 1:30dann meine Forschung für die Wissenschaft nutzte.
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1:30 - 1:34In meiner nächsten Verfolgung wollte ich sehen, wie lange ich es ohne zu atmen aushalte,
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1:34 - 1:36also wie lange ich es mit nichts aushielt,
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1:36 - 1:38noch nicht einmal Luft.
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1:38 - 1:40Mir war noch nicht bewusst, dass dies
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1:40 - 1:42die erstaunlichste Reise meines Lebens werden sollte.
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1:45 - 1:47Als junger Zauberkünstler
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1:47 - 1:51war ich besessen von Houdini und seinen Unterwasserkünsten.
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1:51 - 1:54Also begann ich von früh auf gegen andere Kinder anzutreten,
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1:54 - 1:56um zu sehen, wie lange ich unter Wasser bleiben könnte,
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1:56 - 1:58während sie immer wieder auftauchten um zu atmen,
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1:58 - 2:01ungefähr fünf Mal, während ich immer noch mit meinem ersten Atemzug unter Wasser war.
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2:01 - 2:03Als ich ein Teenager war
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2:03 - 2:06konnte ich meinen Atem bereits 3 Minuten und 30 Sekunden lang anhalten.
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2:06 - 2:12Später sollte ich herausfinden, dass das Houdini's persönliche Bestzeit war.
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2:12 - 2:151987 hörte ich von einer Geschichte
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2:15 - 2:18von einem Jungen, der durch Eis gefallen war
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2:18 - 2:20und dann unter dem Eis in einem Fluss gefangen war.
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2:20 - 2:26Er war dort unten 45 Minuten lang ohne zu atmen.
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2:26 - 2:28Als die Rettung kam
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2:28 - 2:31wurde er wiederbelebt und hatte keinen Hirnschaden.
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2:31 - 2:36Seine Körperkerntemperatur war auf 25 Grad Celsius gesunken.
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2:36 - 2:39Als Zauberkünstler glaube ich, dass alles möglich ist.
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2:39 - 2:41Und ich glaube, dass, wenn eine Person etwas schafft,
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2:41 - 2:44das auch andere schaffen können.
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2:44 - 2:47Ich dachte, wenn dieser Junge
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2:47 - 2:49für eine so lange Zeit ohne zu atmen überleben kann
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2:49 - 2:51dann muss da ein Weg sein, wie ich das auch schaffen kann.
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2:51 - 2:54Also traf ich mich mit einem angesehenen Neurochirurgen
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2:54 - 2:56und fragte ihn, wie lange ein Mensch
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2:56 - 2:59ohne Atmen überleben kann, also wie lange ich es ohne Luft aushalten könnte.
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2:59 - 3:02Und er antwortete, dass man bei mehr als sechs Minuten
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3:02 - 3:04ein sehr hohes Risiko
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3:04 - 3:08eines hypoxischen Hirnschadens hat.
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3:08 - 3:11Dies nahm ich im Prinzip als Herausforderung an.
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3:11 - 3:12(Gelächter)
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3:12 - 3:17In meinem ersten Versuch dachte ich, ich könnte etwas ähnliches machen
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3:17 - 3:21und habe einen Wassertank gebaut
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3:21 - 3:24und diesen mit Eis und eiskaltem Wasser gefüllt.
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3:24 - 3:27Ich beharrte in dem Tank
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3:27 - 3:30mit der Hoffnung meine Körperkerntemperatur würde anfangen zu fallen.
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3:30 - 3:33Und ich habe gezittert. In meinem ersten Versuch meinen Atem anzuhalten
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3:33 - 3:35habe ich es noch nicht einmal eine Minute lang ausgehalten.
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3:35 - 3:38Ich habe also eingesehen, dass es so auf keinen Fall funktionieren würde.
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3:38 - 3:42Dann unterhielt ich mich mit einem befreundeten Arzt
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3:42 - 3:48und fragte ihn, wie ich es wohl anstellen könnte.
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3:48 - 3:51"Ich möchte meinen Atem für eine lange Zeit anhalten. Wie mache ich das?"
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3:51 - 3:54Und er sagte, "David, du bist ein Zauberkünstler,
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3:54 - 3:57du musst nur so tun, als würdest du nicht atmen - das wird viel einfacher sein."
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3:57 - 4:01(Gelächter)
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4:01 - 4:03Also hatte er diese Idee,
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4:03 - 4:05ein Kreislauftauchgerät
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4:05 - 4:07mit einer CO2-Bürste zu bauen,
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4:07 - 4:12die im Prinzip ein Schlauch von Home Depot war,
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4:12 - 4:15mit einem Ballon, der mit Isolierband daran geklebt war,
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4:15 - 4:18und er dachte, wir könnten es in meinen Körper setzen
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4:18 - 4:22und irgendwie die Luft zirkulieren, sodass ich mit diesem Ding in mir
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4:22 - 4:24wörtlich wiederatmete.
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4:24 - 4:28Das hier ist ein bisschen schwierig sich anzusehen.
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4:28 - 4:31Aber es ist ein Versuch.
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4:37 - 4:39Also das funktionierte ganz offensichtlich nicht.
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4:39 - 4:43(Gelächter)
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4:43 - 4:45Dann habe ich über flüßige Atmung
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4:45 - 4:47nachgedacht.
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4:47 - 4:50Es gibt da eine Chemikalie, Perflubron,
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4:50 - 4:52die ein so hohes Sauerstofflevel hat,
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4:52 - 4:54dass man sie theoretisch atmen kann.
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4:54 - 4:57Diese Chemikalie habe ich dann in die Hände bekommen,
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4:57 - 5:00das Waschbecken damit gefüllt, mein Gesicht hineingetaucht
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5:00 - 5:02und versucht es einzuatmen,
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5:02 - 5:04was schier unmöglich war.
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5:04 - 5:07Im Prinzip ist es der Versuch zu atmen,
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5:07 - 5:09während ein Elefant auf deinem Brustkorb steht - so sagte es der Arzt.
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5:09 - 5:11Diese Idee verschwand also auch wieder.
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5:11 - 5:13Dann dachte ich,
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5:13 - 5:18dass es vielleicht möglich wäre, einen Herzlungen-Bypass zu verwenden,
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5:18 - 5:21mir in einer Operation einen Schlauch in meine Schlagader einsetzen zu lassen
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5:21 - 5:25und dann so tun als ob ich nicht atmete, während sie Sauerstoff in mein Blut leiteten.
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5:25 - 5:29Das war selbstverständlich eine weitere wahnsinnige Idee.
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5:29 - 5:34Dann dachte ich über die verrückste aller Ideen nach:
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5:34 - 5:36Es tatsächlich zu tun.
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5:36 - 5:37(Gelächter)
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5:37 - 5:40Also wirklich zu versuchen meinen Atem so lange anzuhalten,
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5:40 - 5:45dass Ärzte dich als hirntot betrachten.
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5:45 - 5:48Ich habe mit Recherche nach
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5:48 - 5:50Perlentauchern begonnen,
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5:50 - 5:53weil die mit einem Atemzug vier Minuten lang unter Wasser bleiben.
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5:53 - 5:55Und durch die Perlentaucherrecherche fand ich
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5:55 - 5:57die Welt des Freitauchens.
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5:57 - 6:02Es war so ziemlich das erstaunlichste, was ich je entdeckte.
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6:02 - 6:05Es gibt verschiedene Aspekte zum Freitauchen:
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6:05 - 6:08Da sind Tiefenrekorde, bei denen Leute so tief wie möglich tauchen,
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6:08 - 6:10und es gibt bewegungslose Apnoe,
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6:10 - 6:13das bedeutet den Atem so lange wie möglich
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6:13 - 6:15am selben Fleck und ohne sich zu bewegen anzuhalten.
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6:15 - 6:17Das war auch das, womit ich mich beschäftigte.
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6:17 - 6:20Das erste, was ich lernte, war, dass man sich überhaupt nicht
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6:20 - 6:23bewegen sollte, wenn man den Atem anhält, weil das Energie verbrauchen,
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6:23 - 6:25den Sauerstoffvorrat leeren
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6:25 - 6:29und dein Blut mit Kohlenstoff anreichern würde. So lernte ich mich nie zu bewegen.
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6:29 - 6:32Und ich lernte meine Herzschlagfrequenz zu verlangsamen.
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6:32 - 6:34Ich musste ganz bewegungslos und entspannt bleiben
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6:34 - 6:36und denken, dass ich nicht in meinem Körper bin
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6:36 - 6:38und nur das kontrollieren.
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6:38 - 6:40Und dann lernte ich zu purgieren,
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6:40 - 6:42was so viel ist wie hyperventilieren.
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6:42 - 6:45Man atmet tief ein und aus...
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6:48 - 6:51Man macht das, einem wird schwindlig und es kribbelt.
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6:51 - 6:53Und schon befreist du deinen Körper von Kohlenstoff.
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6:53 - 6:57Wenn du nun deinen Atem anhälst, ist es schon unendlich einfacher.
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6:57 - 7:01Dann lernte ich, dass du einen sehr großen Atemzug nehmen,
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7:01 - 7:05den Atem anhalten und dich dann entspannen musst und nie Luft herauslassen darfst;
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7:05 - 7:08einfach den Atem anhalten und durch alle Schmerzen hindurch entspannen.
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7:08 - 7:11Jeden Morgen, monatelang,
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7:11 - 7:13wachte ich auf und das erste, was ich tat,
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7:13 - 7:16war meinen Atem
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7:16 - 7:18für 44 Minuten von 52 Minuten
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7:18 - 7:21anzuhalten.
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7:21 - 7:23Ich habe also purgiert,
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7:23 - 7:25eine Minute lang sehr schnell geatmet,
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7:25 - 7:28und direkt danach den Atem für viereinhalb Minuten angehalten.
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7:28 - 7:30Dann atmete ich wieder eine Minute lang,
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7:30 - 7:32purgierte so stark, wie ich nur konnte,
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7:32 - 7:35und hielt meinen Atem wieder für viereinhalb Minuten an.
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7:35 - 7:38Dies wiederholte ich acht Mal.
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7:38 - 7:42Von 52 Minuten atmet man somit nur 8 Minuten lang.
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7:42 - 7:45Danach ist das Gehirn total gebraten.
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7:45 - 7:47Es fühlt sich so an, als würde man vernebelt umherirren
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7:47 - 7:49und man bekommt diese schrecklichen Kopfschmerzen.
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7:49 - 7:53Eigentlich bin ich nicht der beste Ansprechpartner für diese Dinge.
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7:53 - 7:55Ich habe mich über den Weltrekordhalter,
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7:55 - 7:57Tom Sietas, informiert.
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7:57 - 8:01Dieser Typ ist perfekt gebaut um seinen Atem anzuhalten.
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8:01 - 8:05Er ist 1,95m groß und wiegt 72kg.
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8:05 - 8:07Seine gesamte Lungenkapazität ist
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8:07 - 8:10doppelt so groß wie die eines durchschnittlichen Menschen.
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8:10 - 8:13Ich bin 1,86m groß und fett,
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8:13 - 8:15sagen wir grobknochig.
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8:15 - 8:17(Gelächter)
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8:17 - 8:21Ich musste 22,5kg innerhalb von drei Monaten abnehmen.
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8:21 - 8:23Alles, was ich aufnahm,
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8:23 - 8:25sah ich als Medizin.
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8:25 - 8:30Jeden kleinen Essenshappen sah ich nur als einen bestimmten Nährwert.
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8:30 - 8:32Ich ass sehr kleine, kontrollierte Portionen
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8:32 - 8:34im Laufe des Tages.
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8:34 - 8:37Und ich fing an meinen Körper wirklich darauf einzustellen.
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8:37 - 8:43(Gelächter)
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8:43 - 8:46Je dünner ich wurde, desto länger konnte ich meinen Atem anhalten.
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8:46 - 8:50Dadurch, dass ich so gut aß und so hart trainierte,
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8:50 - 8:53fiel meine Herzschlagfrequenz im Ruhezustand auf 38 Schläge pro Minute,
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8:53 - 8:57was niedriger ist als die der meisten olympischen Athleten.
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8:57 - 8:59Nach vier Monaten Training konnte ich meinen Atem
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8:59 - 9:02mehr als sieben Minuten lang anhalten.
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9:02 - 9:05Ich wollte meine Luft überall anhalten,
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9:05 - 9:07ich wollte es in den extremsten Situationen versuchen,
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9:07 - 9:10um zu sehen, ob ich meine Herzschlagfrequenz
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9:10 - 9:12auch unter Zwang verlangsamen konnte.
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9:12 - 9:15(Gelächter)
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9:15 - 9:18Ich beschloss den Weltrekord zu brechen,
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9:18 - 9:20Live und zur Hauptsendezeit im Fernsehen.
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9:20 - 9:24Der Weltrekord lag bei 8 Minuten und 58 Sekunden,
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9:24 - 9:27der von Tom Sietas aufgestellt wurde - der Typ mit der Wallunge, von dem ich Ihnen erzählt habe.
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9:27 - 9:29(Gelächter)
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9:29 - 9:32Ich dachte, ich könnte einen Wassertank in das Lincoln-Zentrum stellen
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9:32 - 9:36und wenn ich eine Woche dort verbringe ohne zu essen,
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9:36 - 9:38dachte ich, würde ich mich wohler fühlen
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9:38 - 9:40und meinen Stoffwechsel herunterfahren,
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9:40 - 9:42denn ich ging davon aus, dass das helfen würde meinen Atem länger anzuhalten,
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9:42 - 9:44als ich es bis dahin konnte.
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9:44 - 9:47Ich lag total falsch.
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9:47 - 9:51Ich war eine Woche vor dem geplanten Luft-Zeitpunkt in der Kugel
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9:51 - 9:55und dachte alles wäre auf dem richtigen Weg.
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9:55 - 9:59Zwei Tage vor dem großen Atemanhalteversuch für den Rekord
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9:59 - 10:01dachten meine Produzenten des Fernseh-Spezials,
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10:01 - 10:04dass es zu langweilig für's Fernsehen wäre,
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10:04 - 10:06jemandem beim Atemanhalten und Beinahe-ertrinken
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10:06 - 10:09zu zuschauen.
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10:09 - 10:11(Gelächter)
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10:11 - 10:13Deswegen musste ich Handschellen umlegen,
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10:13 - 10:16während ich meinen Atem anhielt, von denen ich mich befreien sollte.
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10:16 - 10:19Das war ein entscheidender Fehler.
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10:19 - 10:23Wegen der Bewegung verschwendete ich Sauerstoff
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10:23 - 10:25und nach sieben Minuten
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10:25 - 10:29bekam ich diese schrecklichen Krämpfe.
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10:29 - 10:34Nach 7 Minuten und 8 Sekunden wurde ich bewusstlos
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10:34 - 10:37und nach 7 Minuten und 30 Sekunden
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10:37 - 10:41mussten sie meinen Körper herausziehen und mich zurückbringen.
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10:45 - 10:47Ich habe auf jeglicher Ebene versagt.
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10:47 - 10:49(Gelächter)
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10:49 - 10:52Der einzige Weg aus der Krise,
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10:52 - 10:54der mir einfiel,
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10:54 - 10:58war Oprah anzurufen.
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10:58 - 11:01(Gelächter)
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11:01 - 11:03Ich sagte ihr, dass ich den Einsatz erhöhen
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11:03 - 11:07und meinen Atem länger anhalten wollte, als es je ein Mensch geschafft hat.
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11:07 - 11:10Das war ein anderer Rekord. Es war ein reiner Sauerstoff-
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11:10 - 11:12bewegungsloser-Apnoe-Rekord, bei dem
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11:12 - 11:16der Guiness-Weltrekord bei 13 Minuten lag.
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11:16 - 11:19Im Prinzip atmet man zunächst reinen Sauerstoff,
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11:19 - 11:21oxygeniert seinen Körper, spült Kohlenstoff heraus
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11:21 - 11:25und man kann dann seinen Atem wesentlich länger anhalten.
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11:25 - 11:28Mir wurde bewusst, dass mein stärkster Konkurrent
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11:28 - 11:30der Biber war.
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11:30 - 11:37(Gelächter)
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11:37 - 11:39Im Januar 2008
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11:39 - 11:42gab mir Oprah vier Monate lang um mich vorzubereiten und zu trainieren.
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11:42 - 11:45Ich schlief jede Nacht in einem hypoxischen Zelt,
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11:45 - 11:47welches eine Höhenlage von 4500m
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11:47 - 11:50simuliert.
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11:50 - 11:52Es ist also wie das Basislager auf dem Mount Everest.
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11:52 - 11:55Dadurch vermehrt sich die Anzahl
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11:55 - 11:58an roten Blutkörperchen im Körper,
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11:58 - 12:01wodurch der Sauerstoff besser transportiert werden kann.
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12:01 - 12:05Jeden Morgen, nachdem man aus diesem Zelt herauskommt,
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12:05 - 12:08ist das Gehirn wie ausgelöscht.
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12:08 - 12:12In meinem ersten Versuch mit reinem Sauerstoff habe ich es 15 Minuten lang geschafft.
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12:12 - 12:15Es war also ein ziemlich großer Erfolg.
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12:15 - 12:17Der Neurochirurg zog mich aus dem Wasser,
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12:17 - 12:19weil seiner Meinung nach nach 15 Minuten
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12:19 - 12:22mit deinem Gehirn Schluss ist - man ist hirntot.
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12:22 - 12:25Er zog mich also heraus und mir ging es gut.
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12:25 - 12:30Es gab da eine Person, die auf jeden Fall nicht beeindruckt war:
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12:30 - 12:34Meine Exfreundin. Während ich den Rekord unter Wasser zum ersten Mal brach,
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12:34 - 12:36überprüfte sie mein Blackberry
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12:36 - 12:38und las alle SMS.
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12:38 - 12:41(Gelächter)
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12:41 - 12:43Mein Bruder machte ein Bild davon. Es ist wirklich...
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12:43 - 12:48(Gelächter)
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12:48 - 12:51Ich kündigte dann an, dass ich öffentlich auf den Rekord Sietas
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12:51 - 12:53losgehen würde.
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12:53 - 12:55Und darauf reagierte er damit,
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12:55 - 12:58dass er zu Regis und Kelly ging
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12:58 - 13:00und seinen alten Rekord brach.
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13:00 - 13:04Dann kam sein Hauptkonkurrent und brach seinen Rekord.
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13:04 - 13:06Plötzlich trieb er den Rekord also
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13:06 - 13:09auf 16 Minuten und 32 Sekunden hoch,
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13:09 - 13:12was drei Minuten länger war als die Zeit, auf die ich mich vorbereitet hatte.
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13:12 - 13:15Es war schließlich länger als der ursprüngliche Rekord.
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13:15 - 13:19Nun wollte ich, dass die Science Times alles dokumentierte;
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13:19 - 13:21ich wollte, dass sie einen Beitrag daraus machten.
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13:21 - 13:25Also tat ich, was jeder,
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13:25 - 13:28der ernsthaft wissenschaftlichen Fortschritt verfolgt, tun würde:
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13:28 - 13:31Ich ging in die New York Times Büros
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13:31 - 13:33und machte mit jedem Kartentricks.
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13:33 - 13:37(Gelächter)
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13:37 - 13:40Ich weiß nicht, ob es die Magie war oder die Märchen der Kaimaninseln,
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13:40 - 13:42aber John Tierney kam heruntergeflogen
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13:42 - 13:45und machte einen Beitrag zur Ernsthaftigkeit des Atemanhaltens.
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13:45 - 13:47Ich wollte ihn natürlich beeindrucken, als er da war,
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13:47 - 13:50und ich tauchte hinab in knappe 50m Tiefe
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13:50 - 13:54- was im Prinzip so hoch ist wie ein Gebäude mit 16 Stockwerken -
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13:54 - 13:57und während ich wieder hochkam, wurde ich bewusstlos,
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13:57 - 13:59was sehr gefährlich ist, denn so ertrinkt man.
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13:59 - 14:01Glücklicherweise sah mich Kirk,
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14:01 - 14:03schwamm zu mir und zog mich heraus.
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14:03 - 14:06Daraufhin begann ich mit voller Konzentration.
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14:06 - 14:09Ich trainierte, um meine Atemanhaltezeit so hoch zu kriegen,
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14:09 - 14:11wie ich sie brauchte.
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14:11 - 14:14Aber es gab keinen Weg um mich auf den Aspekt der live Fernsehübertragung bei Oprah
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14:14 - 14:16vorzubereiten.
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14:16 - 14:20In der Praxis wollte ich im Pool mit dem Gesicht nach unten umhertreiben,
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14:20 - 14:24aber wegen des Fernsehens wollten sie mich senkrecht haben,
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14:24 - 14:27um mein Gesicht sehen zu können.
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14:27 - 14:29Das andere Problem war, dass der Anzug
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14:29 - 14:31so schwimmend war,
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14:31 - 14:34dass sie meine Füße anschnallen mussten, damit ich nicht aufgetrieben wurde.
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14:34 - 14:38Also musste ich meine Beine benutzen, um meine Füße in den Schnallen zu halten, die nicht eng genug waren,
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14:38 - 14:41was sich als ernsthaftes Problem für mich herausstellte.
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14:41 - 14:43Das machte mich extrem nervös
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14:43 - 14:45und beschleunigte meine Herzschlagfrequenz.
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14:45 - 14:47Was sie auch benutzen und was wir nie zuvor hatten,
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14:47 - 14:50war ein Monitor, der die Herzschlagfrequenz anzeigt.
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14:50 - 14:53Und es war direkt neben der Kugel.
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14:53 - 14:56Bei jedem Herzschlag hörte ich nun "biep biep biep biep",
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14:56 - 14:58also das sehr laute Ticken,
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14:58 - 15:00was mich noch nervöser machte.
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15:00 - 15:03Und es gab keine Möglichkeit meine Herzschlagfrequenz zu verlangsamen.
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15:03 - 15:06Also, normalerweise
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15:06 - 15:09begann ich bei 38 Schläge pro Minute
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15:09 - 15:12und fiel auf 12 Schläge pro Minute herab, während ich den Atem anhielt,
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15:12 - 15:14was recht ungewöhnlich ist.
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15:14 - 15:18(Gelächter)
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15:20 - 15:24Diesmal begann ich mit 120 Schlägen
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15:24 - 15:26und es ging einfach nicht herunter.
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15:26 - 15:29Die ersten fünf Minuten unter Wasser
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15:29 - 15:32versuchte ich verzweifelt meine Herzschlagfrequenz zu verlangsamen.
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15:32 - 15:34Ich saß da einfach so und dachte: "Ich muss das verlangsamen.
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15:34 - 15:36Ich werde versagen. Ich werde versagen."
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15:36 - 15:38Und ich wurde noch nervöser.
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15:38 - 15:40Die Herzschlagfrequenz ging einfach höher und höher
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15:40 - 15:42bis zu 150 Schlägen pro Minute.
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15:45 - 15:48Das war im Prinzip das gleiche, was mich schon im Lincoln-Zentrum ruiniert hatte:
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15:48 - 15:51Es war Verschwendung von Sauerstoff.
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15:51 - 15:53Als ich die Hälfte erreicht hatte - 8 Minuten -
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15:53 - 15:56war ich hundertprozentig sicher,
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15:56 - 15:58dass ich es nicht schaffen würde.
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15:58 - 16:00Es gab keinen Weg es noch zu schaffen.
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16:00 - 16:04Ich dachte daran, dass Oprah eine ganze Stunde
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16:04 - 16:07diesem Atemanhalte-Ding gewidmet hatte und dass,
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16:07 - 16:10wäre es frühzeitig geplatzt, es eine ganze Show darüber geworden wäre, wie deprimiert ich war.
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16:10 - 16:12(Gelächter)
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16:12 - 16:14Ich überlegte mir dann, dass ich besser dran wäre, einfach zu kämpfen
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16:14 - 16:16und hier zu bleiben bis ich bewusstlos werde.
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16:16 - 16:19Zumindest können die mich dann herausziehen und mich behandeln und so.
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16:19 - 16:23(Gelächter)
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16:23 - 16:25Ich habe bis auf die 10 Minutenmarke gedrückt. Nach 10 Minuten
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16:25 - 16:28fängst du an dieses sehr starke Kribbeln
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16:28 - 16:30in deinen Finger und Zehen zu spüren.
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16:30 - 16:32Ich wusste, dass das Blut-Shunten war,
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16:32 - 16:34wenn das Blut sich aus den Extremitäten zurückzieht,
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16:34 - 16:37um deine lebensnotwendigen Organe mit Sauerstoff zu versorgen.
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16:40 - 16:42Nach 11 Minuten hatte ich ein pochendes Gefühl
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16:42 - 16:44in meinen Beinen
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16:44 - 16:48und meine Lippen begannen sich sehr seltsam anzufühlen.
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16:48 - 16:52Nach 12 Minuten hatte ich ein Schellen in meinen Ohren
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16:52 - 16:55und ich fühlte wie meine Arme empfindungslos wurden.
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16:55 - 16:58Und ich bin ein Hypochondrer und erinnerte mich: Betäubte Arme bedeutet Herzinfarkt.
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16:58 - 17:01Also begann ich richtig paranoid zu werden.
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17:01 - 17:04Nach 13 Minuten, vielleicht durch die Hypochondrie,
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17:04 - 17:09fühlte ich einen Schmerz im gesamten Brustbereich.
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17:09 - 17:11Es war schrecklich.
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17:11 - 17:13Nach 14 Minuten
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17:13 - 17:15hatte ich diese fürchterlichen Kontraktionen
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17:15 - 17:17wie diese Notwendigkeit zu atmen.
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17:17 - 17:25(Gelächter)
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17:25 - 17:27Nach 15 Minuten litt ich unter
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17:27 - 17:30enormen Sauerstoffmangel im Herzen
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17:30 - 17:33und hatte eine Blutleere im Herzen.
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17:33 - 17:35Mein Herzschlag ging von 120 Schlägen
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17:35 - 17:41zu 50, zu 150, zu 40, zu 20 und wieder zu 150.
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17:41 - 17:43Dann ließ mein Herz einen Herschlag aus,
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17:43 - 17:45es begann wieder zu schlagen und es hörte auf. Ich fühlte all das.
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17:45 - 17:48Ich war mir so sicher, dass ich einen Herzinfarkt haben würde.
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17:48 - 17:51Nach 16 Minuten zog ich meine Füße heraus,
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17:51 - 17:54weil ich wusste, dass sie,
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17:54 - 17:56falls ich einen Herzinfarkt bekommen sollte,
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17:56 - 17:58erst die Anbindung lösen und meine Füße herausziehen mussten,
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17:58 - 18:00bevor sie mich herausheben konnten. Ich war sehr nervös.
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18:00 - 18:03Ich nahm also meine Füße aus der Anbindung und trieb nach oben,
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18:03 - 18:05ohne meinen Kopf aus dem Wasser zu nehmen.
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18:05 - 18:07Ich trieb einfach so umher und wartete darauf, dass mein Herz aufhörte zu schlagen;
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18:07 - 18:09ich wartete einfach.
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18:09 - 18:11Sie hatten dort Ärzte mit dem "Pst", Sie wissen schon,
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18:11 - 18:13die warteten.
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18:13 - 18:15Plötzlich hörte ich Schreie
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18:15 - 18:17und dachte, dass etwas komisch war,
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18:17 - 18:20dass ich gestorben war oder etwas passiert war.
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18:20 - 18:24Aber dann realisierte ich, dass ich es 16 Minuten und 32 Sekunden ausgehalten hatte.
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18:24 - 18:27Durch die Energie aller Anwesenden
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18:27 - 18:29entschied ich mich weiter zu puschen
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18:29 - 18:31und kam auf 17 Minuten und 4 Sekunden.
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18:31 - 18:41(Applaus)
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18:41 - 18:43Als ob das noch nicht genug wäre, ging ich direkt im Anschluss
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18:43 - 18:45zu Quest Labs,
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18:45 - 18:47die alle möglichen Blutproben entnahmen,
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18:47 - 18:50um alles zu testen und zu sehen, wo mein Level war,
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18:50 - 18:52damit es die Ärzte verwenden konnten.
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18:52 - 18:54Ich wollte auch nicht, dass es irgendjemand in Frage stellt:
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18:54 - 18:56Ich hatte den Weltrekord und
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18:56 - 18:58ich wollte sicher gehen, dass es legitim war.
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18:58 - 19:01Als ich am nächsten Tag zurück in New York City war,
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19:01 - 19:04kommt dieser Junge zu mir - ich laufe gerade aus dem Apple Geschäft heraus -
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19:04 - 19:06und sagt: "Yo, D!"
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19:06 - 19:08Ich so: "Ja?"
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19:08 - 19:11Er sagte: "Wenn du wirklich deinen Atem so lange angehalten hast,
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19:11 - 19:13warum bist du trocken aus dem Wasser herausgekommen?"
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19:13 - 19:15Ich dann so: "Was?"
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19:15 - 19:17(Gelächter)
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19:17 - 19:19Und das ist mein Leben. Also...
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19:19 - 19:24(Gelächter)
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19:24 - 19:26Als Zauberkünstler versuche ich Menschen Dinge zu zeigen,
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19:26 - 19:28die unmöglich scheinen.
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19:28 - 19:31Und ich glaube, Magie, ob es Atemanhalten
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19:31 - 19:33oder das Mischen von Karten ist,
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19:33 - 19:35ist recht einfach.
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19:35 - 19:39Es ist Übung, es ist Training und es ist
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19:39 - 19:43experimentieren,
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19:43 - 19:46während ich mich gegen den Schmerz durchsetze, um das Beste zu sein, was ich sein kann.
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19:46 - 19:50Das ist Magie für mich. Danke.
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19:50 - 19:58(Applaus)
- Title:
- David Blaine: Wie ich meinen Atem 17 Minuten lang anhielt
- Speaker:
- David Blaine
- Description:
-
In diesem sehr persönlichen Vortrag von TEDMED beschreibt der Zauberkünstler und Stuntman David Blaine wie er seinen Atem 17 Minuten lang unter Wasser anhalten konnte - ein Weltrekord (nur eine Minute kürzer als dieser gesamte Vortrag!) - und was ihm seine Arbeit, die oft den Tod herausfordert, bedeutet. Achtung: Machen Sie das NICHT nach!
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 19:58