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Mary Roach: 10 Dinge über den Orgasmus, die Sie noch nicht wussten

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    Ich werde Ihnen gleich ein paar Bilder zeigen,
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    die aus einem sehr unterhaltsamen Artikel stammen,
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    der im "Journal of Ultrasound in Medicine" erschienen ist.
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    Ich wage sogar zu behaupten, dass es der unterhaltsamste Artikel ist,
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    der je im "Journal of Ultrasound in Medicine" veröffentlicht worden ist.
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    Sein Titel: "Observationen intra-uteraler Masturbation".
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    (Gelächter)
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    Auf dem linken Bild können Sie die Hand sehen. Das ist der große Pfeil.
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    Und den Penis rechts. Die Hand noch abwartend.
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    Und hier drüben sehen wir,
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    mit den Worten des Radiologen Israel Meisner,
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    "wie die Hand den Penis in einer Art und Weise ergreift, die an Masturbationsbewegungen erinnert."
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    Vergessen Sie nicht, es handelte sich um Ultraschall.
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    Es müssten also eigentlich bewegte Bilder sein.
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    Der Orgasmus ist ein Reflex des vegetativen Nervensystems.
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    Das ist der Teil des Nervensystems,
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    der die Dinge regelt, die wir nicht bewusst kontrollieren.
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    Zum Beispiel Verdauung, Herzschlag, sexuelle Erregung.
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    Und der Orgasmusreflex kann durch eine
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    überraschend große Bandbreite von Reizen ausgelöst werden.
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    Stimulation der Geschlechtsorgane. Logisch.
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    Aber Kinsey hat auch eine Frau interviewt,
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    die zum Orgasmus gebracht werden konnte,
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    indem sie sich von jemandem ihre Augenbrauen streicheln ließ.
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    Menschen mit Verletzungen des Rückenmarks,
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    wie Paraplegien, Quadriplegien,
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    entwickeln oft einen sehr, sehr sensiblen Bereich
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    knapp oberhalb der Stelle ihrer Verletzung,
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    ganz gleich wo das ist.
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    Es gibt in der Fachliteratur auch so etwas wie einen Knie-Orgasmus, .
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    Ich glaube, das Merkwürdigste, auf das ich gestoßen bin,
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    war ein Fallbericht über eine Frau,
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    die jedes Mal einen Orgasmus hatte, wenn sie ihre Zähne putzte.
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    (Gelächter)
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    Irgendetwas in der komplexen
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    senso-motorischen Tätigkeit des Zähneputzens
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    löste den Orgasmus aus.
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    Sie ging zu einem Neurologen, der davon fasziniert war.
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    Er überprüfte, ob es etwas in der Zahnpasta war.
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    Aber nein, es passierte mit jeder Marke.
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    Man stimulierte ihr Zahnfleisch
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    mit einem Zahnstocher, um zu sehen, ob das der Auslöser war.
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    Nein. Es war einfach der ganze Bewegungsablauf.
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    Das Erstaunliche für mich ist, dass
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    man nun annehmen sollte, diese Frau hätte
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    eine exzellente Mundhygiene.
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    (Gelächter)
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    Leider - so stand es in dem Artikel –
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    "glaubte sie aber, von Dämonen besessen zu sein,
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    und ging zu Mundspülungen über."
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    Das ist wirklich schade.
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    (Gelächter)
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    Ich habe, als ich an dem Buch gearbeitet habe,
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    eine Frau interviewt, die sich zum Orgasmus denken kann.
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    Sie nahm an einer Studie an der Rutgers University teil.
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    Das kann einen schon begeistern. Rutgers.
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    Ich habe sie also in Oakland interviewt,
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    in einer Sushi-Bar.
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    Ich sagte: "Könnten Sie es auch hier an Ort und Stelle machen?"
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    Und sie sagte: "Ja, aber ich würde lieber erst zu Ende essen, wenn Sie nichts dagegen haben."
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    (Gelächter)
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    Aber nachher hat sie es mir netterweise demonstriert,
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    draußen auf einer Bank.
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    Es war beachtlich. Es dauerte etwa eine Minute.
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    Und ich sagte zu ihr:
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    "Machen Sie das etwa ständig?"
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    (Gelächter)
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    Sie sagte: "Nein. Um ehrlich zu sein, bin ich normalerweise zu müde, wenn ich nach Hause komme."
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    (Gelächter)
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    Sie sagte, das letzte Mal habe sie es
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    auf der Disneyland-Bahn getan.
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    (Gelächter)
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    Das zentrale Schaltstelle des Orgasmus am Rückenmark
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    ist etwas, das Sakralwurzel genannt wird. Das ist hier hinten.
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    Und wenn man sie reizt, wenn man diesen bestimmten Punkt
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    mit einer Elektrode stimuliert, löst man einen Orgasmus aus.
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    Und es ist eine Tatsache, dass man Rückenmarksreflexe
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    auch bei einem Toten auslösen kann.
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    Bei einer bestimmten Art von Toten, einer sogenannten Herzschlag-Leiche.
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    Das ist jemand, der hirntot ist,
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    juristisch tot, zweifelsfrei überprüft,
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    aber über ein Beatmungsgerät am Leben erhalten wird,
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    sodass seine Organe noch mit Sauerstoff versorgt werden,
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    für eine Transplantation.
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    Wenn man nun bei einem dieser hirntoten Menschen
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    die richtige Stelle reizt,
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    kann man von Zeit zu Zeit etwas beobachten.
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    Es gibt da einen Reflex, der Lazarus-Reflex genannt wird.
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    Und das ist – ich, die ich nicht tot bin, werde es Ihnen, so gut es geht, demonstrieren.
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    Das sieht so aus. Man reizt die Stelle.
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    Und dann macht der oder die Tote … das hier.
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    Sehr schockierend für Leute, die in der Pathologie arbeiten.
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    (Gelächter)
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    Wenn man also den Lazarus-Reflex bei einem Toten auslösen kann,
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    warum nicht auch den Orgasmusreflex?
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    Ich habe diese Frage einer Hirntod-Expertin gestellt,
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    Stephanie Mann, die so unvorsichtig war, meine E-Mails zu beantworten.
  • 4:44 - 4:45
    (Gelächter)
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    Ich sagte: "Wäre es vorstellbar,
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    bei einem Toten einen Orgasmus auszulösen?"
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    Sie sagte: "Ja, falls die Sakralwurzel noch mit Sauerstoff versorgt wird,
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    wäre das vorstellbar."
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    Bestimmt würde es der Testperson nicht so viel Spaß machen,
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    aber es wäre ein Orgasmus –
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    (Gelächter)
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    nichtsdestotrotz.
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    Ich habe dann tatsächlich vorgeschlagen ... Es gibt da eine Wissenschaftlerin an der Universität von Alabama,
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    die den Orgasmus erforscht.
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    Zu der habe ich gesagt: "Sie sollten ein Experiment machen.
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    Sie haben doch die Möglichkeit an Leichen zu kommen, wenn Sie an der Universität arbeiten."
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    Ich sagte: "Das sollten Sie wirklich tun."
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    Sie sagte: "Aber Sie müssen dafür sorgen, dass die Leichenschau-Behörde ihre Zustimmung gibt."
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    (Gelächter)
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    Der Verfasser eines Eheratgebers aus den Dreißiger Jahren,
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    Theodoor van de Velde,
  • 5:27 - 5:31
    ist der Ansicht, dass man einen leichten Spermiengeruch im Atem einer Frau
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    noch ungefähr eine Stunde nach dem Geschlechtsverkehr erkennen kann.
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    Theodore van de Velde war so etwas wie ein Spermienkenner.
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    (Gelächter)
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    Das hier ist jemand, der ein Buch mit dem Titel "Die perfekte Ehe" geschrieben hat.
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    Ein ausgesprochen heterosexueller Mann.
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    Aber er schrieb in diesem Buch, "Die perfekte Ehe",
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    dass er das Ejakulat eines jungen Mannes,
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    das, wie er sich ausdrückte, frisch und anregend rieche,
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    unterscheiden könne vom Ejakulat eines reifen Mannes,
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    dessen Ejakulat, ich zitiere,
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    "erstaunlich ähnlich den Blüten der spanischen Kastanie" rieche.
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    "Manchmal recht frisch und blumig,
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    doch manchmal auch äußerst beißend."
  • 6:07 - 6:12
    (Gelächter)
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    1999 bekam im Staat Israel
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    ein Mann einen Schluckauf,
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    und zwar einen von der Sorte, die einfach nicht aufhören wollen.
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    Er versuchte alles, was seine Freunde ihm rieten.
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    Nichts schien zu helfen.
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    Tage vergingen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt
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    hatte der Mann dann, immer noch mit Schluckauf, Sex mit seiner Frau.
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    Und, man höre und staune, der Schluckauf hörte auf.
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    Er erzählte das seinem Arzt, und der veröffentlichte darüber eine Studie,
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    in einem kanadischen medizinischen Fachblatt unter der Überschrift
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    "Geschlechtsverkehr als potenzielle Behandlung
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    von hartnäckigen Schluckaufs".
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    Ich liebe diesen Aufsatz, weil der Autor an einer Stelle vorschlägt,
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    dass Schluckauf-Singles es mal mit Masturbation probieren könnten.
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    (Gelächter)
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    Ich find das gut, eine ganz neue Bevölkerungsgruppe: Schluckauf-Singles.
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    (Gelächter)
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    Verheiratet. Ledig. Schluckauf-Single.
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    Im 20. Jahrhundert, dem frühen 20. Jahrhundert,
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    glaubten Gynäkologen, viele Gynäkologen,
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    dass beim Orgasmus der Frau
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    die Kontraktionen dazu dienen, die Spermien nach oben durch den Gebärmutterhals zu saugen
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    und sie dadurch schneller zur Eizelle zu transportieren
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    und auf diese Weise die Befruchtung wahrscheinlicher zu machen.
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    Das wurde die "Aufsaug"-Theorie genannt.
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    (Gelächter)
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    Wenn man bis zu Hippokrates zurückgeht,
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    so glaubten die Ärzte, dass der weibliche Orgasmus für die Empfängnis nicht nur
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    hilfreich war, sondern auch notwendig.
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    Damals haben die Ärzte den Männern routinemäßig erklärt,
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    wie wichtig es sei, ihre Frauen zu befriedigen.
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    Eheratgeber und Spermienriecher
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    Theodore van de Velde –
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    (Gelächter)
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    hat eine Zeile in seinem Buch.
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    Ich mag diesen Typen. War sehr ergiebig für mich dieser Theodore Van de Velde.
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    Er hatte da eine Zeile in seinem Buch,
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    die angeblich aus der Habsburg-Monarchie stammt.
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    Da gab es eine Kaiserin Maria Theresia,
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    die Schwierigkeiten mit der Empfängnis hatte.
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    Und anscheinend sagte ihr der königliche Leibarzt:
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    "Ich bin der Auffassung,
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    dass die Vulva Ihrer geheiligsten Majestät
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    einige Zeit vor dem Verkehr angeregt werden sollte."
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    (Gelächter)
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    Offenbar steht es so irgendwo in den Archiven.
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    Masters und Johnson: wir nähern uns jetzt den 1950ern.
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    Masters und Johnson waren Aufsaug-Skeptiker.
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    Es macht wirklich Spaß, das zu sagen.
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    Sie haben nicht daran geglaubt.
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    Und sie beschlossen, weil sie Masters und Johnson waren,
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    der Sache auf den Grund zu gehen.
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    Sie holten sich Frauen ins Labor. Ich glaube, es waren fünf,
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    und setzten ihnen Diaphragmen ein,
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    die künstliches Ejakulat enthielten.
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    Und in diesem künstlichen Ejakulat
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    war ein Kontrastmittel,
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    das dann auf einer Röntgenaufnahme zu sehen war.
  • 8:54 - 8:56
    Das war in den 1950ern.
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    Diese Frauen saßen also vor einem Röntgengerät.
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    Und sie masturbierten.
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    Und Masters und Johnson schauten nach, ob der Samen hochgesaugt würde,
  • 9:06 - 9:08
    fanden jedoch keinen Aufsaug-Beweis.
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    Sie fragen sich jetzt vielleicht: "Wie stellt man künstliches Ejakulat her?"
  • 9:12 - 9:17
    (Gelächter)
  • 9:17 - 9:19
    Ich habe eine Antwort für Sie. Ich habe zwei Antworten.
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    Man kann Mehl und Wasser benutzen oder Maisstärke und Wasser.
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    Ich habe tatsächlich drei verschiedene Rezepte in der Literatur gefunden.
  • 9:26 - 9:27
    (Gelächter)
  • 9:27 - 9:29
    Mein Lieblingsrezept ist das, in dem es heißt –
  • 9:29 - 9:31
    Sie wissen ja, da werden immer die Zutaten aufgezählt
  • 9:31 - 9:33
    und dann steht in einem Rezept zum Beispiel
  • 9:33 - 9:35
    "Ergibt: zwei Dutzend Kekse."
  • 9:35 - 9:38
    In diesem stand: "Ergibt: einen Erguss."
  • 9:38 - 9:41
    (Gelächter)
  • 9:41 - 9:43
    Es gibt eine andere Methode, mit der der Orgasmus die Fruchtbarkeit erhöhen kann.
  • 9:43 - 9:45
    Sie hat diesmal mit den Männern zu tun.
  • 9:45 - 9:47
    Spermien, die sich eine Woche oder länger im Körper aufhalten,
  • 9:47 - 9:50
    entwickeln Abnormitäten,
  • 9:50 - 9:52
    die sie dabei behindern, sich den Weg zur Eizelle
  • 9:52 - 9:54
    zu erkämpfen.
  • 9:54 - 9:56
    Der britische Sexologe Roy Levin
  • 9:56 - 9:58
    vermutete nun, dass das vielleicht der Grund sei,
  • 9:58 - 10:02
    weshalb Männer sich zu solch enthusiastischen und refelmäßigen Onanierern entwickelt haben.
  • 10:02 - 10:04
    Er sagte: "Wenn ich mir einen von der Palme wedele,
  • 10:04 - 10:06
    sorge ich dafür, dass immer frische Spermien produziert werden."
  • 10:06 - 10:10
    Ich muss zugeben: eine interessante Idee - oder Theorie.
  • 10:10 - 10:12
    Jetzt haben Sie also eine evolutionäre Ausrede.
  • 10:12 - 10:16
    (Gelächter)
  • 10:16 - 10:19
    Okay.
  • 10:19 - 10:21
    (Gelächter)
  • 10:21 - 10:26
    Is' ja gut. Es gibt beachtliche Aufsaug-Beweise im Tierreich.
  • 10:26 - 10:28
    Bei Schweinen zum Beispiel.
  • 10:28 - 10:32
    In Dänemark hat das Dänische Nationalkomitee für Schweineproduktion
  • 10:32 - 10:34
    herausgefunden, dass dann, wenn man
  • 10:34 - 10:38
    eine Sau sexuell stimuliert, während man sie künstlich befruchtet,
  • 10:38 - 10:41
    man eine sechsprozentige Steigerung der Nachwuchsrate erzielt,
  • 10:41 - 10:44
    also mehr Ferkel geboren werden.
  • 10:44 - 10:47
    Also hat man sich folgenden Plan ausgedacht. Diesen Fünf-Punkte-Stimulations-Plan
  • 10:47 - 10:49
    für die Säue.
  • 10:49 - 10:52
    Man ließ die Bauern – es gibt Poster, die man in die Ställe hängte,
  • 10:52 - 10:54
    und es gibt eine DVD.
  • 10:54 - 10:56
    Und ich habe eine Kopie dieser DVD.
  • 10:56 - 10:57
    (Gelächter)
  • 10:57 - 11:01
    Jetzt kommt meine Enthüllung. Denn ich werde Ihnen jetzt einen Ausschnitt davon zeigen.
  • 11:01 - 11:03
    (Gelächter)
  • 11:03 - 11:05
    Also, los geht's.
  • 11:05 - 11:08
    Jetzt gehen wir hier hinein – tralala, an die Arbeit.
  • 11:08 - 11:11
    Das sieht alles noch sehr unschuldig aus.
  • 11:11 - 11:13
    Er wird mit seinen Händen jetzt gleich das tun,
  • 11:13 - 11:17
    was sonst der Eber gewöhnlich mit seiner Schnauze macht, da er ja keine Hände hat. Okay.
  • 11:17 - 11:20
    (Gelächter)
  • 11:20 - 11:25
    Das ist es. Der Eber hat eine sehr eigene Art der Brautwerbung.
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    (Gelächter)
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    So soll das Gewicht des Ebers vorgetäuscht werden.
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    (Gelächter)
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    Sie müssen wissen, dass die Klitoris des Schweins in der Vagina liegt.
  • 11:37 - 11:40
    Also könnte das hier irgendwie anregend für sie sein. Na, bitte schön!
  • 11:40 - 12:02
    (Gelächter)
  • 12:02 - 12:04
    Und das glückliche Ergebnis.
  • 12:04 - 12:06
    (Applaus)
  • 12:06 - 12:08
    Ich mag dieses Video.
  • 12:08 - 12:10
    An einer Stelle im Video, am Anfang,
  • 12:10 - 12:12
    zoomen sie auf seine Hand mit dem Ehering,
  • 12:12 - 12:17
    als wollten sie sagen: "Es ist in Ordnung, er macht nur seine Arbeit. Er mag Frauen wirklich."
  • 12:17 - 12:21
    (Gelächter)
  • 12:21 - 12:24
    Also, wie gesagt – als ich in Dänemark war, war meine Gastgeberin eine Frau namens Anne Marie.
  • 12:24 - 12:30
    Und ich sagte: "Warum stimuliert ihr nicht einfach die Klitoris des Schweins?
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    Warum lasst ihr die Bauern das nicht machen?
  • 12:32 - 12:34
    Das ist nicht Teil eurer fünf Punkte."
  • 12:34 - 12:36
    Sie sagte – ich muss Ihnen vorlesen, was sie gesagt hat, weil ich es so schön finde.
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    Sie sagte: "Es war sehr schwierig,
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    die Bauern auch nur dazu zu bringen, die Sau unterhalb der Vulva zu berühren.
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    Also dachten wir, erwähnen wir die Klitoris jetzt lieber noch nicht."
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    (Gelächter)
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    Schüchterne, aber ehrgeizige Bauern können allerdings – das ist wirklich wahr –
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    einen Sau-Vibrator kaufen,
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    der am Spermienschlauch befestigt wird.
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    Weil die Klitoris, wie ich schon erwähnt habe,
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    in der Vagina liegt.
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    Es ist also möglicherweise doch ein bisschen erregender, als es aussieht.
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    Ich habe aber auch zu ihr gesagt:
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    Also diese Säue. Ich meine, vielleicht ist es Ihnen aufgefallen,
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    die Sau sieht mir nicht gerade so aus, als sei sie in höchster Ekstase."
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    Und sie sagte: "Das können Sie nicht daraus schließen."
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    Denn Tiere drücken Schmerz
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    oder Vergnügen nicht mit ihren Gesichtern aus, so wie wir das tun.
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    Sie neigen dazu – Schweine zum Beispiel sind mehr wie Hunde.
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    Sie benutzen ihre obere Gesichtshälfte. Die Ohren sind sehr ausdrucksstark.
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    Also kann man nicht wirklich sicher sein, was in einem Schwein vorgeht.
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    Im Gegensatz dazu benutzen wir Primaten eher unseren Mund.
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    Das ist das Ejakulationsgesicht einer Stumpfschwanzmakake.
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    (Gelächter)
  • 13:38 - 13:42
    Und dieses wurde interessanterweise bei weiblichen Makaken beobachtet.
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    Aber nur, wenn sie andere Weibchen bestiegen.
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    (Gelächter)
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    Masters und Johnson beschlossen in den 1950ern:
  • 13:51 - 13:56
    Okay, wir werden den gesamten menschlichen Erregungszyklus untersuchen.
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    Von der ersten Erregung bis hin zum Orgasmus, bei Männern und Frauen.
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    Alles, was im menschlichen Körper passiert.
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    Und bei Frauen passiert da drinnen eine ganze Menge.
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    Das hat Masters und Johnson aber nicht abgeschreckt.
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    Sie haben eine künstliche Sexmaschine entwickelt.
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    Das ist im Grunde eine Peniskamera auf einem Motor.
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    Es gibt einen Phallus,
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    einen durchsichtigen Acrylphallus, mit Kamera und Lichtquelle,
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    der an einen Motor angeschlossen ist und diese Bewegung hier macht.
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    Und die Frau hatte damit Sex.
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    So haben sie das gemacht. Ziemlich erstaunlich.
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    Leider wurde der Apparat wieder auseinandergebaut.
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    Das finde ich sehr bedauerlich. Nicht, weil ich ihn hätte benutzen wollen.
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    Ich wollte ihn sehen.
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    (Gelächter)
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    Eines schönen Tages
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    beschloss Alfred Kinsey,
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    die durchschnittliche Entfernung zu berechnen, die ein ejakuliertes Spermium zurücklegt.
  • 14:48 - 14:50
    Das geschah nicht einfach nur aus Neugier.
  • 14:50 - 14:54
    Doktor Kinsey hatte gehört –
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    und es gab eine Theorie damals, in den 1940ern,
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    dass die Kraft, mit der
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    die Spermien gegen den Gebärmutterhals geschleudert werden,
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    ein Fruchtbarkeitskriterium ist.
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    Kinsey dachte, das sei Blödsinn. Also machte er sich an die Arbeit.
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    Er holte sich 300 Männer ins Labor,
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    ein Zentimetermaß und eine Filmkamera.
  • 15:15 - 15:17
    (Gelächter)
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    Und tatsächlich fand er heraus,
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    dass bei drei Vierteln der Männer
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    das Ejakulat einfach nur herausquoll.
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    Es wurde also gar nicht gespritzt, geschleudert oder mit großer Kraft ausgestoßen.
  • 15:28 - 15:32
    Der Rekordhalter allerdings
  • 15:32 - 15:34
    kam bis knapp an die 2,5-Meter-Marke. Beeindruckend.
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    (Gelächter)
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    (Applaus)
  • 15:37 - 15:39
    Ja. Genau.
  • 15:39 - 15:40
    (Gelächter)
  • 15:40 - 15:43
    Leider ist er anonym. Sein Name wird nicht erwähnt.
  • 15:43 - 15:47
    In seinem Bericht
  • 15:47 - 15:49
    über dieses Experiment in seinem Buch
  • 15:49 - 15:52
    schrieb Kinsey:
  • 15:52 - 15:56
    "Zwei Decken wurden ausgelegt, um die Orientteppiche zu schützen."
  • 15:56 - 15:58
    (Gelächter)
  • 15:58 - 16:00
    Das ist meine zweitliebste Zeile
  • 16:00 - 16:02
    im gesamten Werk von Alfred Kinsey.
  • 16:02 - 16:06
    Meine liebste ist: "Käsekrümel, die vor einem Paar kopulierender Ratten ausgelegt werden,
  • 16:06 - 16:09
    lenken das Weibchen ab, das Männchen jedoch nicht."
  • 16:09 - 16:11
    (Gelächter)
  • 16:11 - 16:13
    Vielen Dank.
  • 16:13 - 16:17
    (Applaus)
  • 16:17 - 16:19
    Danke!
Title:
Mary Roach: 10 Dinge über den Orgasmus, die Sie noch nicht wussten
Speaker:
Mary Roach
Description:

"Bonk"-Autorin Mary Roach vertieft sich in eine obskure wissenschaftliche Forschung, zum Teil jahrhundertealt, um 10 überraschende Behauptungen - von bizarr bis urkomisch - über den sexuellen Höhepunkt aufzustellen. (Dieser Vortrag richtet sich an Erwachsene. Diskretion ist angeraten.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:21
Mareike Kaden added a translation

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