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Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee

  • 0:13 - 0:16
    Klaus Reichert: Die guten Ideen haben
    aber auch was damit zu tun,
  • 0:16 - 0:18
    dass man neugierig ist,
  • 0:18 - 0:19
    dass man Fragen stellt;
  • 0:19 - 0:24
    dass man Dinge bemerkt, die anders sind
    oder anders sein könnten;
  • 0:24 - 0:27
    dass man sich vielleicht auch
    Gedanken macht,
  • 0:27 - 0:31
    wie man etwas verändern könnte,
    ein Problem erkennt,
  • 0:31 - 0:35
    einen Einstieg findet
    durch die Beobachtung
  • 0:35 - 0:39
    und die, sozusagen,
    durch die Neugierde entsteht.
  • 0:40 - 0:42
    Menschen sind neugierig.
  • 0:42 - 0:44
    Jeder von uns ist neugierig,
  • 0:44 - 0:47
    war neugierig, ist mehr
    oder weniger neugierig.
  • 0:47 - 0:52
    Und das fängt ganz sicher
    schon von Kindesbeinen an.
  • 0:52 - 0:53
    Wann genau, weiß ich nicht.
  • 0:53 - 0:57
    Aber ein 3-4-jähriges Kind
    ist extrem viel unterwegs --
  • 0:57 - 0:59
    Eltern wissen das.
  • 1:00 - 1:03
    Die Kinder entdecken ihre Welt.
  • 1:03 - 1:06
    Die Kinder laufen rum,
    die Kinder ziehen Sachen runter.
  • 1:06 - 1:10
    Die Kinder machen irgendwas kaputt dabei,
  • 1:10 - 1:13
    die Kinder gehen den Eltern auf die Nerven
  • 1:13 - 1:18
    und die Kinder werden in dem Moment dann
    auch sehr schnell wieder gebremst.
  • 1:19 - 1:22
    Die Neugierde, die sie dazu bringt
  • 1:22 - 1:27
    in der Wohnung, in der Welt
    Dinge zu entdecken, wird abgebremst.
  • 1:28 - 1:29
    Es kommt vielleicht wieder hoch --
  • 1:29 - 1:32
    in der Schule kommen
    sehr schnell wieder Fächer,
  • 1:32 - 1:35
    die die Neugierde vielleicht
    inspirieren, hervorrufen --
  • 1:35 - 1:37
    vielleicht auch nicht.
  • 1:37 - 1:38
    In jedem Falle
  • 1:38 - 1:43
    sind wir jetzt genau beim Thema
    von unseren beiden nächsten Rednern.
  • 1:43 - 1:45
    Herr Lehn und Herr Beck --
  • 1:45 - 1:49
    hier aus der Gegend übrigens,
    Bad Saulgau --
  • 1:49 - 1:55
    werden ihr Projekt vorstellen:
    das Schülerforschungszentrum.
  • 1:55 - 1:58
    Sie werden vorstellen,
    wie sie diese Begeisterung,
  • 1:58 - 2:02
    diese Neugierde bei Schülern wecken.
  • 2:02 - 2:06
    Wie sie helfen, etwas entstehen zu lassen,
  • 2:06 - 2:12
    das soweit geht, dass viele ihrer Schüler
    auch bei "Jugend forscht" mitmachen,
  • 2:12 - 2:15
    bei "Jugend forscht" dann
    auch erfolgreich sind.
  • 2:16 - 2:19
    Sie zeigen uns auch, wie wichtig es ist,
  • 2:19 - 2:26
    in den Schülern das Thema
    "Neugierde" zu entfachen
  • 2:26 - 2:30
    und auch beim Brennen zu lassen.
  • 2:33 - 2:34
    Ganz spannend ist auch,
  • 2:34 - 2:39
    dass die beiden zwei Generationen
    desselben Projektes sind.
  • 2:39 - 2:44
    Denn Herr Beck hat schon beim Herrn Lehn
    das Ganze mitbekommen,
  • 2:44 - 2:48
    als Schüler, und führt jetzt
    sein Projekt weiter.
  • 2:48 - 2:51
    Also, Herr Lehn, Herr Beck,
    wir sind sehr gespannt.
  • 2:51 - 2:55
    (Applaus)
  • 2:55 - 2:57
    Tobias Beck: Danke schön. Vielen Dank.
  • 2:57 - 3:01
    Danke schön und herzlich willkommen
    auch von unserer Seite aus.
  • 3:01 - 3:03
    Wir freuen uns, dass wir
    Ihnen einen Vortrag,
  • 3:03 - 3:07
    einen Talk präsentieren dürfen
    über drei sehr, sehr spannende Themen,
  • 3:07 - 3:08
    über Festkörperphysik,
  • 3:08 - 3:12
    über die Phänomene der Triboelektrizität
  • 3:12 - 3:16
    und über die Grundgleichung
    der Elektrodynamik.
  • 3:16 - 3:18
    Oder soll ich vielleicht lieber sagen,
  • 3:18 - 3:22
    wie freuen uns
    über Baumarktrohre zu reden,
  • 3:22 - 3:24
    über Plastiktüten
  • 3:24 - 3:28
    und über Haushaltsrolle?
  • 3:29 - 3:34
    (Musik spielt)
  • 3:35 - 3:37
    Ja, an dieser Stelle
    gibt's manchmal Applaus.
  • 3:37 - 3:39
    (Lachen)
  • 3:39 - 3:40
    Danke schön.
  • 3:40 - 3:41
    (Applaus)
  • 3:41 - 3:42
    Vielen Dank.
  • 3:42 - 3:44
    Das, was Sie hier sehen,
  • 3:44 - 3:47
    sind tatsächlich diese drei Begriffe,
    die ich vorhin gesagt habe.
  • 3:47 - 3:50
    Und wenn Sie Ihrer Neugier
    freien Lauf lassen
  • 3:50 - 3:51
    und das zu Hause ausprobieren,
  • 3:51 - 3:54
    ein bisschen intensiv
    mit Neugierde daran arbeiten,
  • 3:54 - 3:57
    dann haben Sie die Grundlagen
    der Informationstechnologie verstanden,
  • 3:57 - 3:59
    die Funktionsweise von Flash-Speichern.
  • 3:59 - 4:01
    Und vielleicht,
    wenn Sie dann weitermachen,
  • 4:01 - 4:05
    schaffen Sie es tatsächlich
    aus dieser Beschäftigung
  • 4:05 - 4:07
    die Technologie der Zukunft zu entwickeln,
  • 4:07 - 4:11
    die unsere Wissensgesellschaft
    dann einen Schritt weiterbringt.
  • 4:13 - 4:16
    Das ist genau das, was Sie
    heute Abend bei uns erwartet.
  • 4:16 - 4:20
    Wir versuchen Ihnen einen Einblick
    zu geben darin, wie wir daran arbeiten
  • 4:20 - 4:22
    MINT-Themen --
  • 4:22 - 4:24
    Mathematik, Informatik,
    Naturwissenschaften und Technik --
  • 4:24 - 4:28
    für Jugendliche spannend
    und interessant zu machen.
  • 4:32 - 4:36
    Rudolf Lehn: Wenn Sie
    dieses Logo -- SFZ -- lesen,
  • 4:36 - 4:39
    dann werden Sie schon voll
    in die Physik eintauchen.
  • 4:39 - 4:43
    Sie werden sich wundern über
    die zwei Punkte, über den Pfeil
  • 4:43 - 4:46
    oder über den Zirkumflex über dem "Z".
  • 4:46 - 4:49
    Ja, das ist tatsächlich Physik.
  • 4:50 - 4:53
    Bereits zu Beginn meiner Lehrerlaufbahn --
  • 4:53 - 4:57
    ich bin Physiklehrer am
    Störck-Gymnasium in Bad Saulgau --
  • 4:57 - 5:01
    vor ca. 35 Jahren habe ich begonnen,
  • 5:01 - 5:06
    Jugendliche außerhalb des
    Unterrichts in Physik zu fördern.
  • 5:06 - 5:08
    Einfach Fragen zu stellen:
  • 5:08 - 5:11
    Warum ist der Himmel blau?
  • 5:11 - 5:15
    Warum ist es aber doch
    so wunderschön am Abend
  • 5:15 - 5:17
    im Abendrot zu verweilen?
  • 5:17 - 5:19
    Wo kommt das Abendrot her?
  • 5:19 - 5:23
    Oder so eine Aufgabe
    aus dem praktischen Leben:
  • 5:23 - 5:24
    Stellen Sie sich einfach mal vor,
  • 5:24 - 5:27
    wir sitzen wie Münchhausen
  • 5:27 - 5:31
    auf der Erde und jagen um die Sonne.
  • 5:32 - 5:35
    Man weiß -- man kann es
    leicht ausrechnen --
  • 5:35 - 5:41
    mit 30 km/s, das sind immerhin
    mehr als 100 000 km/h.
  • 5:43 - 5:47
    Ein galaktisches Ungeheuer
    hält die Erde kurz an
  • 5:47 - 5:49
    und lässt sie wieder los.
  • 5:50 - 5:52
    Was passiert mit der Erde?
  • 5:53 - 5:56
    Was denken Sie, was passiert mit der Erde?
  • 5:59 - 6:01
    Sie bleibt dort liegen?
  • 6:02 - 6:04
    Nein, sie wird von der Sonne angezogen,
  • 6:04 - 6:07
    wie Sie sich unschwer vorstellen können.
  • 6:07 - 6:10
    Geht das sehr schnell,
    ist sie in einem Tag in der Sonne?
  • 6:10 - 6:13
    Oder haben wir noch Zeit,
    unser Testament zu machen?
  • 6:14 - 6:17
    Oder reicht uns auch noch die Zeit,
  • 6:17 - 6:20
    hier mit einem Raumschiff
  • 6:20 - 6:23
    den Ort der Erde zu verlassen?
  • 6:23 - 6:26
    Johannes Kepler -- bereits zu
    Beginn des 17. Jahrhunderts --
  • 6:26 - 6:32
    konnte uns das leicht mit seinen Formen
    für die Planetenbahnen sagen.
  • 6:32 - 6:34
    Sie haben noch genügend Zeit.
  • 6:34 - 6:35
    Lassen Sie sich Zeit.
  • 6:35 - 6:37
    Mehr als zwei Monate haben Sie Zeit,
  • 6:37 - 6:40
    bis die Erde in die Sonne stürzt.
  • 6:40 - 6:43
    Nicht so ganz aus dem Leben gegriffen,
  • 6:43 - 6:50
    aber Fragen, die man sich stellt als Kind,
    als Jugendlicher, aus dem realen Leben
  • 6:51 - 6:57
    -- Sonnenlicht, Weltraum --
    und eben diese absurden Dinge.
  • 6:58 - 7:01
    Warum? Warum passiert das?
  • 7:01 - 7:04
    Kinder wollen das wissen.
    Wo kommt das her?
  • 7:04 - 7:08
    Wie finden wir diese jungen Leute,
    die nach dem "Warum" fragen?
  • 7:08 - 7:12
    Das ist doch wirklich unser Grundanliegen,
  • 7:12 - 7:15
    diese Fragen zu lösen.
  • 7:16 - 7:18
    Ich kann es hier gar nicht erkennen.
  • 7:18 - 7:20
    Kann man es sehen? Ja.
  • 7:21 - 7:23
    Wenn Sie diese Fragen beantworten wollen,
  • 7:23 - 7:26
    dann haben Sie kaum eine Chance,
  • 7:26 - 7:29
    diese Fragen im Unterricht zu finden.
  • 7:29 - 7:33
    Sie brauchen außerhalb
    des Unterrichts Möglichkeiten,
  • 7:33 - 7:36
    hier forschen zu können.
  • 7:36 - 7:38
    Und so [haben] sich bei mir schon,
  • 7:38 - 7:41
    während der letzten 15 Jahre ungefähr,
  • 7:41 - 7:47
    8 Standorte für ein sogenanntes
    Schülerforschungszentrum entwickelt.
  • 7:48 - 7:51
    Sie sehen, von Ulm bis zum Bodensee,
  • 7:51 - 7:55
    von Tübingen bis nach Wangen,
  • 7:55 - 8:00
    wo eben Jugendliche ihrer Leidenschaft
    nachgehen können: Forschen.
  • 8:00 - 8:02
    Das kann natürlich nur entstehen,
  • 8:02 - 8:05
    indem die ganze Gesellschaft
    zusammenarbeitet.
  • 8:05 - 8:09
    Ich möchte einfach behaupten,
    das ist wirklich "PPP"
  • 8:09 - 8:13
    -- Public Privat Partnership --
    wie es nicht besser sein könnte.
  • 8:13 - 8:19
    Staat und Wirtschaft,
    Privatpersonen, Institutionen
  • 8:19 - 8:23
    arbeiten hier zusammen,
    um eben unseren Jugendlichen,
  • 8:23 - 8:29
    unseren Kindern, diesen Ort der
    Freizeitbeschäftigung mit MINT,
  • 8:29 - 8:33
    wie es bereits Herr Beck
    erläutert hat, hier zu schaffen.
  • 8:36 - 8:40
    Wir sind nicht ohne Erfolge geblieben.
  • 8:40 - 8:44
    Vielleicht kann man es
    trotz des Sonnenlichts erkennen.
  • 8:44 - 8:46
    Es ist Außergewöhnliches passiert.
  • 8:46 - 8:49
    Hier, beispielsweise, die Henrike Wilms
  • 8:49 - 8:52
    vom Montfort-Gymnasium in Tettnang
  • 8:52 - 8:56
    und Florian Ostermeier aus Wilhelmsdorf,
  • 8:56 - 8:59
    die Bundessieger bei
    "Jugend forscht" wurden,
  • 8:59 - 9:02
    haben einfach Regentropfen untersucht,
  • 9:02 - 9:03
    schwingende Regentropfen.
  • 9:03 - 9:05
    Da kommt man auf diese Idee --
  • 9:05 - 9:07
    ja, in einer Tropfsteinhöhle,
  • 9:07 - 9:08
    in der Bärenhöhle,
  • 9:08 - 9:11
    haben sie diese schwingenden
    Regentropfen untersucht --
  • 9:11 - 9:13
    eine fantastische Arbeit.
  • 9:13 - 9:19
    Dafür wurden sie eingeladen nach
    Barcelona zum European Union Contest
  • 9:19 - 9:22
    und sind auch dort wieder
    als Sieger hervorgegangen.
  • 9:25 - 9:28
    Ein SFZ-ler,
  • 9:28 - 9:31
    ein Mädchen aus Biberach,
    die Carina Lämmle.
  • 9:32 - 9:34
    Sie lesen richtig, ja --
  • 9:35 - 9:37
    16 Jahre alt --
  • 9:38 - 9:42
    die jüngste Professorin
    an der Hochschule in Biberach,
  • 9:42 - 9:46
    um den Studentinnen und Studenten
    Massenspektrometrie beizubringen --
  • 9:46 - 9:47
    außergewöhnlich.
  • 9:47 - 9:50
    Bundessiegerin bei
    "Jugend forscht" für Physik
  • 9:50 - 9:53
    und gleichzeitig als 11-Klässlerin
  • 9:53 - 9:56
    Dozentin an der Hochschule in Biberach.
  • 9:57 - 9:59
    Wahnsinn!
  • 10:01 - 10:05
    Ein Junge, der jetzt eben
    Landessieger bei "Jugend forscht" war,
  • 10:05 - 10:08
    in Chemie, Kevin Jablonka,
  • 10:08 - 10:10
    mit einer außerordentlichen Idee --
  • 10:10 - 10:14
    Herr Burkhardt wird schon
    ganz hellhörig werden --
  • 10:14 - 10:18
    er hat mit Kohlenstoffnitrid-Folien ...
  • 10:18 - 10:25
    Er kann allein durch das Eindringen von
    Sonnenlicht oder anderen Lichtquellen
  • 10:26 - 10:29
    Wasser in Wasserstoff
    und Sauerstoff aufspalten
  • 10:29 - 10:31
    und so Wasserstoff erzeugen.
  • 10:31 - 10:33
    Er hat überschlagen,
  • 10:33 - 10:37
    wenn er seine Folie über
    die Fläche der Sahara ausbreitet,
  • 10:37 - 10:45
    dann kann er den Energiebedarf
    der ganzen Welt decken.
  • 10:45 - 10:49
    Es ist ein wunderschönes
    patentiertes Projekt
  • 10:49 - 10:53
    und ich denke, wir dürfen wirklich
    dankbar und stolz sein,
  • 10:53 - 10:58
    dass Jugendliche hier
    zu solchen Ideen fähig sind.
  • 10:59 - 11:01
    Jetzt werden Sie natürlich sagen:
  • 11:02 - 11:06
    "Na ja, vorher hörten wir,
    dass natürlich 'Jugend forscht'
  • 11:06 - 11:12
    einer der größten Wettbewerbe der
    Bundesrepublik hier ja unser Motor ist,
  • 11:12 - 11:16
    um die Jugendlichen zu diesem
    MINT-Forschen zu bringen."
  • 11:18 - 11:20
    Sie sehen hier die Zahl 1%.
  • 11:21 - 11:26
    Es wäre doch wirklich sehr wenig,
    wenn 1% der Jugendlichen
  • 11:26 - 11:33
    sich mit diesem wunderschönen, nationalen
    "MINT"-Wettbewerb beschäftigen würde.
  • 11:34 - 11:36
    Ein Prozent.
  • 11:36 - 11:39
    12 000 Jugendliche nehmen jährlich
  • 11:39 - 11:42
    an diesem Wettbewerb
    "Jugend forscht" teil.
  • 11:42 - 11:46
    In Friedrichshafen platzt ja
    wirklich alles aus den Nähten.
  • 11:47 - 11:49
    Dennoch bitte ich zu beachten:
  • 11:49 - 11:51
    Nicht 1%!
  • 11:51 - 11:53
    Na ja, das wäre doch schon
    auch sehr wenig.
  • 11:53 - 11:59
    Es sind 0,1% unserer Jugendlichen,
    die an diesem Wettbewerb teilnehmen.
  • 11:59 - 12:02
    Das kann sich ein Land,
  • 12:02 - 12:08
    dessen Bodenschätze in den
    Köpfen unserer Bevölkerung stecken,
  • 12:08 - 12:09
    nicht leisten.
  • 12:09 - 12:12
    12 000 Jugendliche pro Jahr,
  • 12:12 - 12:15
    an diesem Wettbewerb,
    das ist absolut unzureichend.
  • 12:16 - 12:19
    TB: Ich gebe Ihnen
    an dieser Stelle ein Beispiel:
  • 12:19 - 12:22
    Stellen Sie sich vor,
  • 12:22 - 12:26
    nur 0,1 % aller Jugendlichen
    würden Fußball spielen.
  • 12:26 - 12:30
    Wie würde das Spiel morgen
    gegen Ghana wohl ausgehen?
  • 12:31 - 12:34
    Deswegen ist es das Ziel des SFZ
  • 12:34 - 12:39
    eben nicht nur diese wunderbaren
    Einzelerfolge hervorzubringen,
  • 12:39 - 12:41
    auf die wir sehr, sehr stolz sind,
  • 12:41 - 12:43
    sondern unser Ziel lautet für die Zukunft:
  • 12:43 - 12:46
    Wir wollen, dass mehr Jugendliche,
  • 12:46 - 12:48
    mehr Kinder und Jugendliche
  • 12:48 - 12:51
    die Idee des freien Forschens erfahren
  • 12:51 - 12:55
    und sich auf diese Art und Weise mit
    den MINT-Themen beschäftigen können.
  • 12:55 - 12:57
    Dabei stehen wir
    vor großen Herausforderungen.
  • 12:57 - 12:58
    Gucken Sie sich das mal an.
  • 12:58 - 13:02
    Ganztagsschule -- ein 7-Klässler hat
    34 Stunden Unterricht pro Woche.
  • 13:02 - 13:05
    Sehr viel Platz bleibt da nicht mehr.
  • 13:05 - 13:07
    Und von den Schülerzahlen...
  • 13:08 - 13:10
    Wenn wir von Schülerzahlen reden,
    dann reden wir darüber,
  • 13:10 - 13:14
    dass in 10 Jahren
    25 % weniger da sein werden.
  • 13:14 - 13:17
    Das lässt sich ziemlich genau messen,
    weil die, die dann ins Gymnasium kommen,
  • 13:17 - 13:19
    die sind jetzt schon da.
  • 13:19 - 13:24
    Das heißt, selbst wenn wir
    unsere Zahl halten wollen,
  • 13:24 - 13:27
    müssten wir die Quote
    schon mal um 25 % steigern.
  • 13:28 - 13:30
    Dabei steigt der Fachkräftebedarf.
  • 13:30 - 13:34
    Ich meine wir, als Baden-Württemberg,
    sind das Bundesland,
  • 13:34 - 13:37
    das am meisten Ingenieure
    braucht und beschäftigt.
  • 13:37 - 13:39
    Wir müssen uns da
    ganz dringend drum kümmern.
  • 13:39 - 13:41
    Wie schaffen wir es,
    dass die Kinder und Jugendlichen
  • 13:41 - 13:44
    begeisterter an so ein Thema rangehen?
  • 13:45 - 13:47
    Und das mit einem Jahr weniger --
  • 13:47 - 13:50
    nämlich mit G8 statt G9 --
  • 13:52 - 13:57
    und in einem internationalen
    Kontext, der so rosig,
  • 13:57 - 14:03
    wie es diese einzelnen Erfolge
    den Anschein erwecken, gar nicht ist.
  • 14:03 - 14:05
    Das ist die Nationalmannschaft
    von Südkorea übrigens.
  • 14:05 - 14:08
    Also nicht die, gegen die wir
    dann in Brasilien spielen,
  • 14:08 - 14:12
    sondern gegen die haben
    wir schon gespielt 2012
  • 14:12 - 14:16
    bei der internationalen
    Physik-Weltmeisterschaft,
  • 14:16 - 14:18
    beim sogenannten IYPT.
  • 14:19 - 14:21
    Die haben gewonnen --
  • 14:21 - 14:23
    und zwar meilenweit.
  • 14:24 - 14:27
    Warum lässt sich ganz einfach erklären,
  • 14:27 - 14:31
    wenn man sich anguckt,
    aus welchem Reservoir,
  • 14:31 - 14:33
    aus welchem Fundus,
    mit welcher Vorbereitung
  • 14:33 - 14:36
    die Südkoreaner eigentlich
    ins Rennen geschickt werden.
  • 14:36 - 14:38
    Jedes Jahr gibt es 600 Jugendliche,
  • 14:38 - 14:41
    die in die Auswahl kommen.
  • 14:41 - 14:44
    Wenn wir in Deutschland 20 haben,
  • 14:44 - 14:45
    dann ist es gut.
  • 14:47 - 14:50
    Die Wahrheit ist eine ganz einfache.
  • 14:50 - 14:52
    Denken Sie an Ihre eigene
    Schulzeit zurück --
  • 14:52 - 14:56
    an die Mathematik, Informatik,
    Naturwissenschaften und Technik.
  • 14:56 - 15:00
    Wer von Ihnen hat eigentlich in der
    Schule tatsächlich mal geforscht?
  • 15:03 - 15:04
    Zwei.
  • 15:06 - 15:08
    Wer Fußballer werden will,
    muss kicken dürfen.
  • 15:09 - 15:12
    Es gibt unglaublich guten
    MINT-Unterricht an unseren Schulen,
  • 15:12 - 15:14
    sicher an vielen Stellen.
  • 15:14 - 15:19
    Aber es wird zu wenig gekickt.
  • 15:19 - 15:23
    Es wird zu wenig mit dem Wissen gemacht.
  • 15:23 - 15:27
    Die Kinder und Jugendlichen lernen häufig:
    Was ist ein Elfmeter, was ist ein Abseits?
  • 15:27 - 15:29
    Wie spielt man rechts,
    wie spielt man links?
  • 15:29 - 15:32
    Was ist ein Schuss mit dem Spann?
  • 15:32 - 15:36
    Aber die Spiellust, die Spielfreude,
  • 15:36 - 15:39
    mit diesem Wissen tatsächlich
    auch mal etwas Neues zu schaffen,
  • 15:39 - 15:40
    die findet häufig nicht statt.
  • 15:40 - 15:46
    Das ist eine Baustelle, die wir als
    Schülerforschungszentrum der Zukunft
  • 15:46 - 15:49
    erkannt haben und die wir angehen wollen.
  • 15:49 - 15:52
    Das tun wir auch schon in der Grundschule
  • 15:52 - 15:55
    mit einem sehr
    erfolgreichen Grundschulteam.
  • 15:55 - 15:57
    Wir versuchen mit der Idee der Großen,
  • 15:57 - 16:00
    also mit diesem
    unbegrenzten Forscherdrang,
  • 16:00 - 16:02
    in die Grundschulen zu gehen
  • 16:02 - 16:08
    und von dem Thema "Astronomie"
    bis über "Energie" oder "Biologie",
  • 16:08 - 16:12
    verschiedene Anreize zu geben,
    wo die Kinder ganz klein schon
  • 16:12 - 16:14
    ihre Neugierde ausleben können.
  • 16:14 - 16:18
    Was auf dem Plan steht,
    jetzt für die Zukunft, ist,
  • 16:18 - 16:23
    diese Idee auch noch flächendeckend
    in die Breite zu tragen in der Zeit,
  • 16:23 - 16:28
    in der diese Neugierde häufig
    auf der Strecke bleibt -- Klasse 5 bis 9.
  • 16:28 - 16:30
    Man ist auch mit was anderem beschäftigt,
  • 16:30 - 16:34
    als unbedingt mit Mathematik, Informatik,
    Naturwissenschaften und Technik.
  • 16:34 - 16:37
    Deswegen müssen wir uns neue
    Gedanken machen darüber:
  • 16:37 - 16:41
    Wie kriegen wir das hin, dass in der
    Schule dieses Forschen stattfinden kann,
  • 16:41 - 16:45
    dass man sich aber auch
    im Alltag die Fragen weiter stellt
  • 16:45 - 16:49
    und sich mit dem Werkzeug,
    das man dann mitbringt,
  • 16:49 - 16:51
    [weiter] auseinandersetzen kann?
  • 16:51 - 16:53
    Und das kann im Unterricht stattfinden.
  • 16:53 - 16:57
    Aber das kann ja auch in Freistunden
    stattfinden, oder mal in der Mittagspause.
  • 16:57 - 17:01
    Wie wär's mit einem "Science-Snack"?
  • 17:01 - 17:05
    Das kann stattfinden, da denken wir am
    Schülerforschungszentrum drüber nach
  • 17:05 - 17:08
    und versuchen auf diese Art und Weise
  • 17:08 - 17:12
    mehr Kinder und Jugendliche davon zu
    überzeugen, dass die Beschäftigung
  • 17:12 - 17:14
    mit Naturwissenschaften
    tatsächlich spannend sein kann,
  • 17:14 - 17:21
    und Spaß machen kann und auch
    persönliche Erfolge bringen kann.
  • 17:22 - 17:24
    Wir glauben das Schülerforschungszentrum
  • 17:24 - 17:29
    ist an dieser Stelle die Plattform,
    die das möglich machen kann.
  • 17:29 - 17:32
    Der Herr Lehn hat's gesagt:
    Das ist eine "Public Private Partnership",
  • 17:32 - 17:36
    das heißt die Kommunen stellen
    die Räume zur Verfügung,
  • 17:36 - 17:40
    das Land Baden-Württemberg die Lehrer,
    die dafür notwendig sind, die Pädagogen,
  • 17:40 - 17:46
    und viele viele Firmen in Hintergrund
    unterstützen dieses Netzwerk.
  • 17:47 - 17:49
    Dieses wachsende Netzwerk muss man sagen.
  • 17:49 - 17:54
    Wir freuen uns, das sei an dieser
    Stelle auch gesagt, über jeden von Ihnen,
  • 17:54 - 18:01
    der mitmacht oder eben auch nur
    mitforscht, oder zu Hause mal ausprobiert,
  • 18:01 - 18:04
    wie das mit den Plastiktüten
    und den Baumarktrohren ist.
  • 18:04 - 18:06
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
  • 18:06 - 18:09
    (Applaus)
Title:
Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee
Description:

Tobias Beck ist "Jugend-forscht"-Lehrer und designierter Leiter des Schülerforschungszentrums in Bad Saulgau und steht täglich vor der Herausforderung, das Interesse für Themen wie den Klimawandel in die Kinderzimmer zu holen. Rudolf Lehn hat das Schülerforschungszentrum gegründet und war sogar Lehrer von Herrn Beck.
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx.

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Video Language:
German
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
18:26

German subtitles

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