Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee
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0:13 - 0:16Klaus Reichert: Die guten Ideen haben
aber auch was damit zu tun, -
0:16 - 0:18dass man neugierig ist,
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0:18 - 0:19dass man Fragen stellt;
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0:19 - 0:24dass man Dinge bemerkt, die anders sind
oder anders sein könnten; -
0:24 - 0:27dass man sich vielleicht auch
Gedanken macht, -
0:27 - 0:31wie man etwas verändern könnte,
ein Problem erkennt, -
0:31 - 0:35einen Einstieg findet
durch die Beobachtung -
0:35 - 0:39und die, sozusagen,
durch die Neugierde entsteht. -
0:40 - 0:42Menschen sind neugierig.
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0:42 - 0:44Jeder von uns ist neugierig,
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0:44 - 0:47war neugierig, ist mehr
oder weniger neugierig. -
0:47 - 0:52Und das fängt ganz sicher
schon von Kindesbeinen an. -
0:52 - 0:53Wann genau, weiß ich nicht.
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0:53 - 0:57Aber ein 3-4-jähriges Kind
ist extrem viel unterwegs -- -
0:57 - 0:59Eltern wissen das.
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1:00 - 1:03Die Kinder entdecken ihre Welt.
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1:03 - 1:06Die Kinder laufen rum,
die Kinder ziehen Sachen runter. -
1:06 - 1:10Die Kinder machen irgendwas kaputt dabei,
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1:10 - 1:13die Kinder gehen den Eltern auf die Nerven
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1:13 - 1:18und die Kinder werden in dem Moment dann
auch sehr schnell wieder gebremst. -
1:19 - 1:22Die Neugierde, die sie dazu bringt
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1:22 - 1:27in der Wohnung, in der Welt
Dinge zu entdecken, wird abgebremst. -
1:28 - 1:29Es kommt vielleicht wieder hoch --
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1:29 - 1:32in der Schule kommen
sehr schnell wieder Fächer, -
1:32 - 1:35die die Neugierde vielleicht
inspirieren, hervorrufen -- -
1:35 - 1:37vielleicht auch nicht.
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1:37 - 1:38In jedem Falle
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1:38 - 1:43sind wir jetzt genau beim Thema
von unseren beiden nächsten Rednern. -
1:43 - 1:45Herr Lehn und Herr Beck --
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1:45 - 1:49hier aus der Gegend übrigens,
Bad Saulgau -- -
1:49 - 1:55werden ihr Projekt vorstellen:
das Schülerforschungszentrum. -
1:55 - 1:58Sie werden vorstellen,
wie sie diese Begeisterung, -
1:58 - 2:02diese Neugierde bei Schülern wecken.
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2:02 - 2:06Wie sie helfen, etwas entstehen zu lassen,
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2:06 - 2:12das soweit geht, dass viele ihrer Schüler
auch bei "Jugend forscht" mitmachen, -
2:12 - 2:15bei "Jugend forscht" dann
auch erfolgreich sind. -
2:16 - 2:19Sie zeigen uns auch, wie wichtig es ist,
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2:19 - 2:26in den Schülern das Thema
"Neugierde" zu entfachen -
2:26 - 2:30und auch beim Brennen zu lassen.
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2:33 - 2:34Ganz spannend ist auch,
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2:34 - 2:39dass die beiden zwei Generationen
desselben Projektes sind. -
2:39 - 2:44Denn Herr Beck hat schon beim Herrn Lehn
das Ganze mitbekommen, -
2:44 - 2:48als Schüler, und führt jetzt
sein Projekt weiter. -
2:48 - 2:51Also, Herr Lehn, Herr Beck,
wir sind sehr gespannt. -
2:51 - 2:55(Applaus)
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2:55 - 2:57Tobias Beck: Danke schön. Vielen Dank.
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2:57 - 3:01Danke schön und herzlich willkommen
auch von unserer Seite aus. -
3:01 - 3:03Wir freuen uns, dass wir
Ihnen einen Vortrag, -
3:03 - 3:07einen Talk präsentieren dürfen
über drei sehr, sehr spannende Themen, -
3:07 - 3:08über Festkörperphysik,
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3:08 - 3:12über die Phänomene der Triboelektrizität
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3:12 - 3:16und über die Grundgleichung
der Elektrodynamik. -
3:16 - 3:18Oder soll ich vielleicht lieber sagen,
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3:18 - 3:22wie freuen uns
über Baumarktrohre zu reden, -
3:22 - 3:24über Plastiktüten
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3:24 - 3:28und über Haushaltsrolle?
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3:29 - 3:34(Musik spielt)
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3:35 - 3:37Ja, an dieser Stelle
gibt's manchmal Applaus. -
3:37 - 3:39(Lachen)
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3:39 - 3:40Danke schön.
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3:40 - 3:41(Applaus)
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3:41 - 3:42Vielen Dank.
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3:42 - 3:44Das, was Sie hier sehen,
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3:44 - 3:47sind tatsächlich diese drei Begriffe,
die ich vorhin gesagt habe. -
3:47 - 3:50Und wenn Sie Ihrer Neugier
freien Lauf lassen -
3:50 - 3:51und das zu Hause ausprobieren,
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3:51 - 3:54ein bisschen intensiv
mit Neugierde daran arbeiten, -
3:54 - 3:57dann haben Sie die Grundlagen
der Informationstechnologie verstanden, -
3:57 - 3:59die Funktionsweise von Flash-Speichern.
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3:59 - 4:01Und vielleicht,
wenn Sie dann weitermachen, -
4:01 - 4:05schaffen Sie es tatsächlich
aus dieser Beschäftigung -
4:05 - 4:07die Technologie der Zukunft zu entwickeln,
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4:07 - 4:11die unsere Wissensgesellschaft
dann einen Schritt weiterbringt. -
4:13 - 4:16Das ist genau das, was Sie
heute Abend bei uns erwartet. -
4:16 - 4:20Wir versuchen Ihnen einen Einblick
zu geben darin, wie wir daran arbeiten -
4:20 - 4:22MINT-Themen --
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4:22 - 4:24Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik -- -
4:24 - 4:28für Jugendliche spannend
und interessant zu machen. -
4:32 - 4:36Rudolf Lehn: Wenn Sie
dieses Logo -- SFZ -- lesen, -
4:36 - 4:39dann werden Sie schon voll
in die Physik eintauchen. -
4:39 - 4:43Sie werden sich wundern über
die zwei Punkte, über den Pfeil -
4:43 - 4:46oder über den Zirkumflex über dem "Z".
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4:46 - 4:49Ja, das ist tatsächlich Physik.
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4:50 - 4:53Bereits zu Beginn meiner Lehrerlaufbahn --
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4:53 - 4:57ich bin Physiklehrer am
Störck-Gymnasium in Bad Saulgau -- -
4:57 - 5:01vor ca. 35 Jahren habe ich begonnen,
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5:01 - 5:06Jugendliche außerhalb des
Unterrichts in Physik zu fördern. -
5:06 - 5:08Einfach Fragen zu stellen:
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5:08 - 5:11Warum ist der Himmel blau?
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5:11 - 5:15Warum ist es aber doch
so wunderschön am Abend -
5:15 - 5:17im Abendrot zu verweilen?
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5:17 - 5:19Wo kommt das Abendrot her?
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5:19 - 5:23Oder so eine Aufgabe
aus dem praktischen Leben: -
5:23 - 5:24Stellen Sie sich einfach mal vor,
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5:24 - 5:27wir sitzen wie Münchhausen
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5:27 - 5:31auf der Erde und jagen um die Sonne.
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5:32 - 5:35Man weiß -- man kann es
leicht ausrechnen -- -
5:35 - 5:41mit 30 km/s, das sind immerhin
mehr als 100 000 km/h. -
5:43 - 5:47Ein galaktisches Ungeheuer
hält die Erde kurz an -
5:47 - 5:49und lässt sie wieder los.
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5:50 - 5:52Was passiert mit der Erde?
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5:53 - 5:56Was denken Sie, was passiert mit der Erde?
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5:59 - 6:01Sie bleibt dort liegen?
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6:02 - 6:04Nein, sie wird von der Sonne angezogen,
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6:04 - 6:07wie Sie sich unschwer vorstellen können.
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6:07 - 6:10Geht das sehr schnell,
ist sie in einem Tag in der Sonne? -
6:10 - 6:13Oder haben wir noch Zeit,
unser Testament zu machen? -
6:14 - 6:17Oder reicht uns auch noch die Zeit,
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6:17 - 6:20hier mit einem Raumschiff
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6:20 - 6:23den Ort der Erde zu verlassen?
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6:23 - 6:26Johannes Kepler -- bereits zu
Beginn des 17. Jahrhunderts -- -
6:26 - 6:32konnte uns das leicht mit seinen Formen
für die Planetenbahnen sagen. -
6:32 - 6:34Sie haben noch genügend Zeit.
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6:34 - 6:35Lassen Sie sich Zeit.
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6:35 - 6:37Mehr als zwei Monate haben Sie Zeit,
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6:37 - 6:40bis die Erde in die Sonne stürzt.
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6:40 - 6:43Nicht so ganz aus dem Leben gegriffen,
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6:43 - 6:50aber Fragen, die man sich stellt als Kind,
als Jugendlicher, aus dem realen Leben -
6:51 - 6:57-- Sonnenlicht, Weltraum --
und eben diese absurden Dinge. -
6:58 - 7:01Warum? Warum passiert das?
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7:01 - 7:04Kinder wollen das wissen.
Wo kommt das her? -
7:04 - 7:08Wie finden wir diese jungen Leute,
die nach dem "Warum" fragen? -
7:08 - 7:12Das ist doch wirklich unser Grundanliegen,
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7:12 - 7:15diese Fragen zu lösen.
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7:16 - 7:18Ich kann es hier gar nicht erkennen.
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7:18 - 7:20Kann man es sehen? Ja.
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7:21 - 7:23Wenn Sie diese Fragen beantworten wollen,
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7:23 - 7:26dann haben Sie kaum eine Chance,
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7:26 - 7:29diese Fragen im Unterricht zu finden.
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7:29 - 7:33Sie brauchen außerhalb
des Unterrichts Möglichkeiten, -
7:33 - 7:36hier forschen zu können.
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7:36 - 7:38Und so [haben] sich bei mir schon,
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7:38 - 7:41während der letzten 15 Jahre ungefähr,
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7:41 - 7:478 Standorte für ein sogenanntes
Schülerforschungszentrum entwickelt. -
7:48 - 7:51Sie sehen, von Ulm bis zum Bodensee,
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7:51 - 7:55von Tübingen bis nach Wangen,
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7:55 - 8:00wo eben Jugendliche ihrer Leidenschaft
nachgehen können: Forschen. -
8:00 - 8:02Das kann natürlich nur entstehen,
-
8:02 - 8:05indem die ganze Gesellschaft
zusammenarbeitet. -
8:05 - 8:09Ich möchte einfach behaupten,
das ist wirklich "PPP" -
8:09 - 8:13-- Public Privat Partnership --
wie es nicht besser sein könnte. -
8:13 - 8:19Staat und Wirtschaft,
Privatpersonen, Institutionen -
8:19 - 8:23arbeiten hier zusammen,
um eben unseren Jugendlichen, -
8:23 - 8:29unseren Kindern, diesen Ort der
Freizeitbeschäftigung mit MINT, -
8:29 - 8:33wie es bereits Herr Beck
erläutert hat, hier zu schaffen. -
8:36 - 8:40Wir sind nicht ohne Erfolge geblieben.
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8:40 - 8:44Vielleicht kann man es
trotz des Sonnenlichts erkennen. -
8:44 - 8:46Es ist Außergewöhnliches passiert.
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8:46 - 8:49Hier, beispielsweise, die Henrike Wilms
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8:49 - 8:52vom Montfort-Gymnasium in Tettnang
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8:52 - 8:56und Florian Ostermeier aus Wilhelmsdorf,
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8:56 - 8:59die Bundessieger bei
"Jugend forscht" wurden, -
8:59 - 9:02haben einfach Regentropfen untersucht,
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9:02 - 9:03schwingende Regentropfen.
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9:03 - 9:05Da kommt man auf diese Idee --
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9:05 - 9:07ja, in einer Tropfsteinhöhle,
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9:07 - 9:08in der Bärenhöhle,
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9:08 - 9:11haben sie diese schwingenden
Regentropfen untersucht -- -
9:11 - 9:13eine fantastische Arbeit.
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9:13 - 9:19Dafür wurden sie eingeladen nach
Barcelona zum European Union Contest -
9:19 - 9:22und sind auch dort wieder
als Sieger hervorgegangen. -
9:25 - 9:28Ein SFZ-ler,
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9:28 - 9:31ein Mädchen aus Biberach,
die Carina Lämmle. -
9:32 - 9:34Sie lesen richtig, ja --
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9:35 - 9:3716 Jahre alt --
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9:38 - 9:42die jüngste Professorin
an der Hochschule in Biberach, -
9:42 - 9:46um den Studentinnen und Studenten
Massenspektrometrie beizubringen -- -
9:46 - 9:47außergewöhnlich.
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9:47 - 9:50Bundessiegerin bei
"Jugend forscht" für Physik -
9:50 - 9:53und gleichzeitig als 11-Klässlerin
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9:53 - 9:56Dozentin an der Hochschule in Biberach.
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9:57 - 9:59Wahnsinn!
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10:01 - 10:05Ein Junge, der jetzt eben
Landessieger bei "Jugend forscht" war, -
10:05 - 10:08in Chemie, Kevin Jablonka,
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10:08 - 10:10mit einer außerordentlichen Idee --
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10:10 - 10:14Herr Burkhardt wird schon
ganz hellhörig werden -- -
10:14 - 10:18er hat mit Kohlenstoffnitrid-Folien ...
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10:18 - 10:25Er kann allein durch das Eindringen von
Sonnenlicht oder anderen Lichtquellen -
10:26 - 10:29Wasser in Wasserstoff
und Sauerstoff aufspalten -
10:29 - 10:31und so Wasserstoff erzeugen.
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10:31 - 10:33Er hat überschlagen,
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10:33 - 10:37wenn er seine Folie über
die Fläche der Sahara ausbreitet, -
10:37 - 10:45dann kann er den Energiebedarf
der ganzen Welt decken. -
10:45 - 10:49Es ist ein wunderschönes
patentiertes Projekt -
10:49 - 10:53und ich denke, wir dürfen wirklich
dankbar und stolz sein, -
10:53 - 10:58dass Jugendliche hier
zu solchen Ideen fähig sind. -
10:59 - 11:01Jetzt werden Sie natürlich sagen:
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11:02 - 11:06"Na ja, vorher hörten wir,
dass natürlich 'Jugend forscht' -
11:06 - 11:12einer der größten Wettbewerbe der
Bundesrepublik hier ja unser Motor ist, -
11:12 - 11:16um die Jugendlichen zu diesem
MINT-Forschen zu bringen." -
11:18 - 11:20Sie sehen hier die Zahl 1%.
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11:21 - 11:26Es wäre doch wirklich sehr wenig,
wenn 1% der Jugendlichen -
11:26 - 11:33sich mit diesem wunderschönen, nationalen
"MINT"-Wettbewerb beschäftigen würde. -
11:34 - 11:36Ein Prozent.
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11:36 - 11:3912 000 Jugendliche nehmen jährlich
-
11:39 - 11:42an diesem Wettbewerb
"Jugend forscht" teil. -
11:42 - 11:46In Friedrichshafen platzt ja
wirklich alles aus den Nähten. -
11:47 - 11:49Dennoch bitte ich zu beachten:
-
11:49 - 11:51Nicht 1%!
-
11:51 - 11:53Na ja, das wäre doch schon
auch sehr wenig. -
11:53 - 11:59Es sind 0,1% unserer Jugendlichen,
die an diesem Wettbewerb teilnehmen. -
11:59 - 12:02Das kann sich ein Land,
-
12:02 - 12:08dessen Bodenschätze in den
Köpfen unserer Bevölkerung stecken, -
12:08 - 12:09nicht leisten.
-
12:09 - 12:1212 000 Jugendliche pro Jahr,
-
12:12 - 12:15an diesem Wettbewerb,
das ist absolut unzureichend. -
12:16 - 12:19TB: Ich gebe Ihnen
an dieser Stelle ein Beispiel: -
12:19 - 12:22Stellen Sie sich vor,
-
12:22 - 12:26nur 0,1 % aller Jugendlichen
würden Fußball spielen. -
12:26 - 12:30Wie würde das Spiel morgen
gegen Ghana wohl ausgehen? -
12:31 - 12:34Deswegen ist es das Ziel des SFZ
-
12:34 - 12:39eben nicht nur diese wunderbaren
Einzelerfolge hervorzubringen, -
12:39 - 12:41auf die wir sehr, sehr stolz sind,
-
12:41 - 12:43sondern unser Ziel lautet für die Zukunft:
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12:43 - 12:46Wir wollen, dass mehr Jugendliche,
-
12:46 - 12:48mehr Kinder und Jugendliche
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12:48 - 12:51die Idee des freien Forschens erfahren
-
12:51 - 12:55und sich auf diese Art und Weise mit
den MINT-Themen beschäftigen können. -
12:55 - 12:57Dabei stehen wir
vor großen Herausforderungen. -
12:57 - 12:58Gucken Sie sich das mal an.
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12:58 - 13:02Ganztagsschule -- ein 7-Klässler hat
34 Stunden Unterricht pro Woche. -
13:02 - 13:05Sehr viel Platz bleibt da nicht mehr.
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13:05 - 13:07Und von den Schülerzahlen...
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13:08 - 13:10Wenn wir von Schülerzahlen reden,
dann reden wir darüber, -
13:10 - 13:14dass in 10 Jahren
25 % weniger da sein werden. -
13:14 - 13:17Das lässt sich ziemlich genau messen,
weil die, die dann ins Gymnasium kommen, -
13:17 - 13:19die sind jetzt schon da.
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13:19 - 13:24Das heißt, selbst wenn wir
unsere Zahl halten wollen, -
13:24 - 13:27müssten wir die Quote
schon mal um 25 % steigern. -
13:28 - 13:30Dabei steigt der Fachkräftebedarf.
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13:30 - 13:34Ich meine wir, als Baden-Württemberg,
sind das Bundesland, -
13:34 - 13:37das am meisten Ingenieure
braucht und beschäftigt. -
13:37 - 13:39Wir müssen uns da
ganz dringend drum kümmern. -
13:39 - 13:41Wie schaffen wir es,
dass die Kinder und Jugendlichen -
13:41 - 13:44begeisterter an so ein Thema rangehen?
-
13:45 - 13:47Und das mit einem Jahr weniger --
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13:47 - 13:50nämlich mit G8 statt G9 --
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13:52 - 13:57und in einem internationalen
Kontext, der so rosig, -
13:57 - 14:03wie es diese einzelnen Erfolge
den Anschein erwecken, gar nicht ist. -
14:03 - 14:05Das ist die Nationalmannschaft
von Südkorea übrigens. -
14:05 - 14:08Also nicht die, gegen die wir
dann in Brasilien spielen, -
14:08 - 14:12sondern gegen die haben
wir schon gespielt 2012 -
14:12 - 14:16bei der internationalen
Physik-Weltmeisterschaft, -
14:16 - 14:18beim sogenannten IYPT.
-
14:19 - 14:21Die haben gewonnen --
-
14:21 - 14:23und zwar meilenweit.
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14:24 - 14:27Warum lässt sich ganz einfach erklären,
-
14:27 - 14:31wenn man sich anguckt,
aus welchem Reservoir, -
14:31 - 14:33aus welchem Fundus,
mit welcher Vorbereitung -
14:33 - 14:36die Südkoreaner eigentlich
ins Rennen geschickt werden. -
14:36 - 14:38Jedes Jahr gibt es 600 Jugendliche,
-
14:38 - 14:41die in die Auswahl kommen.
-
14:41 - 14:44Wenn wir in Deutschland 20 haben,
-
14:44 - 14:45dann ist es gut.
-
14:47 - 14:50Die Wahrheit ist eine ganz einfache.
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14:50 - 14:52Denken Sie an Ihre eigene
Schulzeit zurück -- -
14:52 - 14:56an die Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik. -
14:56 - 15:00Wer von Ihnen hat eigentlich in der
Schule tatsächlich mal geforscht? -
15:03 - 15:04Zwei.
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15:06 - 15:08Wer Fußballer werden will,
muss kicken dürfen. -
15:09 - 15:12Es gibt unglaublich guten
MINT-Unterricht an unseren Schulen, -
15:12 - 15:14sicher an vielen Stellen.
-
15:14 - 15:19Aber es wird zu wenig gekickt.
-
15:19 - 15:23Es wird zu wenig mit dem Wissen gemacht.
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15:23 - 15:27Die Kinder und Jugendlichen lernen häufig:
Was ist ein Elfmeter, was ist ein Abseits? -
15:27 - 15:29Wie spielt man rechts,
wie spielt man links? -
15:29 - 15:32Was ist ein Schuss mit dem Spann?
-
15:32 - 15:36Aber die Spiellust, die Spielfreude,
-
15:36 - 15:39mit diesem Wissen tatsächlich
auch mal etwas Neues zu schaffen, -
15:39 - 15:40die findet häufig nicht statt.
-
15:40 - 15:46Das ist eine Baustelle, die wir als
Schülerforschungszentrum der Zukunft -
15:46 - 15:49erkannt haben und die wir angehen wollen.
-
15:49 - 15:52Das tun wir auch schon in der Grundschule
-
15:52 - 15:55mit einem sehr
erfolgreichen Grundschulteam. -
15:55 - 15:57Wir versuchen mit der Idee der Großen,
-
15:57 - 16:00also mit diesem
unbegrenzten Forscherdrang, -
16:00 - 16:02in die Grundschulen zu gehen
-
16:02 - 16:08und von dem Thema "Astronomie"
bis über "Energie" oder "Biologie", -
16:08 - 16:12verschiedene Anreize zu geben,
wo die Kinder ganz klein schon -
16:12 - 16:14ihre Neugierde ausleben können.
-
16:14 - 16:18Was auf dem Plan steht,
jetzt für die Zukunft, ist, -
16:18 - 16:23diese Idee auch noch flächendeckend
in die Breite zu tragen in der Zeit, -
16:23 - 16:28in der diese Neugierde häufig
auf der Strecke bleibt -- Klasse 5 bis 9. -
16:28 - 16:30Man ist auch mit was anderem beschäftigt,
-
16:30 - 16:34als unbedingt mit Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik. -
16:34 - 16:37Deswegen müssen wir uns neue
Gedanken machen darüber: -
16:37 - 16:41Wie kriegen wir das hin, dass in der
Schule dieses Forschen stattfinden kann, -
16:41 - 16:45dass man sich aber auch
im Alltag die Fragen weiter stellt -
16:45 - 16:49und sich mit dem Werkzeug,
das man dann mitbringt, -
16:49 - 16:51[weiter] auseinandersetzen kann?
-
16:51 - 16:53Und das kann im Unterricht stattfinden.
-
16:53 - 16:57Aber das kann ja auch in Freistunden
stattfinden, oder mal in der Mittagspause. -
16:57 - 17:01Wie wär's mit einem "Science-Snack"?
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17:01 - 17:05Das kann stattfinden, da denken wir am
Schülerforschungszentrum drüber nach -
17:05 - 17:08und versuchen auf diese Art und Weise
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17:08 - 17:12mehr Kinder und Jugendliche davon zu
überzeugen, dass die Beschäftigung -
17:12 - 17:14mit Naturwissenschaften
tatsächlich spannend sein kann, -
17:14 - 17:21und Spaß machen kann und auch
persönliche Erfolge bringen kann. -
17:22 - 17:24Wir glauben das Schülerforschungszentrum
-
17:24 - 17:29ist an dieser Stelle die Plattform,
die das möglich machen kann. -
17:29 - 17:32Der Herr Lehn hat's gesagt:
Das ist eine "Public Private Partnership", -
17:32 - 17:36das heißt die Kommunen stellen
die Räume zur Verfügung, -
17:36 - 17:40das Land Baden-Württemberg die Lehrer,
die dafür notwendig sind, die Pädagogen, -
17:40 - 17:46und viele viele Firmen in Hintergrund
unterstützen dieses Netzwerk. -
17:47 - 17:49Dieses wachsende Netzwerk muss man sagen.
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17:49 - 17:54Wir freuen uns, das sei an dieser
Stelle auch gesagt, über jeden von Ihnen, -
17:54 - 18:01der mitmacht oder eben auch nur
mitforscht, oder zu Hause mal ausprobiert, -
18:01 - 18:04wie das mit den Plastiktüten
und den Baumarktrohren ist. -
18:04 - 18:06Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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18:06 - 18:09(Applaus)
- Title:
- Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee
- Description:
-
Tobias Beck ist "Jugend-forscht"-Lehrer und designierter Leiter des Schülerforschungszentrums in Bad Saulgau und steht täglich vor der Herausforderung, das Interesse für Themen wie den Klimawandel in die Kinderzimmer zu holen. Rudolf Lehn hat das Schülerforschungszentrum gegründet und war sogar Lehrer von Herrn Beck.
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx. - Video Language:
- German
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 18:26
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Nadine Hennig edited German subtitles for Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee | |
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Nadine Hennig approved German subtitles for Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee | |
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Nadine Hennig edited German subtitles for Schüler, Zukunft und Motivation | Tobias Beck & Rudolf Lehn | TEDxBodensee | |
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