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STILLER STURM
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TECHNOLOGIE & SOZIALE KONTROLLE
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Die Menschheitsgeschichte ist
eine lange Folge technologischer Entwicklungen.
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Wir wissen Vieles
über unsere Vorfahr*innen und ihr Leben
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durch unsere begrenzten Kenntnisse
über ihre Werkzeuge.
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Über die Jahrtausende
wurden die Werkzeuge immer ausgeklügelter.
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Von der Enstehung der Landwirtschaft
bis zum heutigen Bioengineering
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wurden die Werkzeuge von unzähligen,
meist unbekannten Individuuen weiterentwickelt.
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Diese Menschen
und die Werkzeuge, die sie erschafften,
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beeinflussten unseren Umgang
mit der Welt und miteinander wesentlich.
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Der Aufstieg des Kapitalismus beschleunigte die Geschwindigkeit technologischer Veränderungen.
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Die Entwicklung neuer Werkzeuge, Waffen und Produktionsverfahren wurde immer geprägt
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von den praktischen Bedürfnissen, kulturellen und politischen Strukturen der jeweiligen Gesellschaft.
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Wo immer sich der Kapitalismus durchsetzte, wurden lokale und regionale Unterschiede aufgelöst
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und mit dem universellen Wert des Fortschritts ersetzt:
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Ein Schlagwort für das Streben nach ökonomischen Wachstum
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durch die Organisation menschlicher Aktivität im universellen Wettbewerb.
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Das Industriezeitalter war gekennzeichnet durch drei erfolgreiche Revolutionen,
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jede bestimmt durch Neurungen, die das gesamte technologische Spielfeld veränderten.
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Zuerst kam die Nutzbarmachung von Dampf.
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Dadurch entstanden erste Fabriken und weitläufige Eisenbahnnetze.
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Zweitens kam die Beherrschung des Erdöls,
was die Entwicklung moderner Städte,
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die industrielle Massenproduktion und
die Schrecken zweier Weltkriege anheizte.
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Drittens kam der vernetzte Personal Computer.
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Ein Gerät, das praktisch jeden Aspekt
des modernen Lebens grundsätzlich veränderte.
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Heute stehen wir an der Schwelle zur 4. industriellen Revolution,
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einer weitreichenden sozialen Transformation,
die voraussichtlich charakterisiert sein wird
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durch Entwicklungen in Robotik, Quantencomputing, künstlicher Intelligenz und 3D-Druck.
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In der nächsten halben Stunde
sprechen wir mit Menschen,
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die einige dieser Entwicklungen einordnen
und diskutieren, wie diese Systeme miteinander verbunden werden,
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um neue Ordnungen totalitärer
Überwachung und Kontrolle zu erschaffen.
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Wir werden ergriffene Gegenmassnahmen
zur Verhinderung dieser Systeme betrachten,
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durch die Schaffung von Open-Source-Alternativen,
Sabotage von Infrastruktur
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und jede Menge Unruhestiftung.
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UNRUHE
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Technologie ist die Kopie einer menschlichen Gesellschaft
aus einem technischen Blickwinkel.
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Sie ist das Wie der sozialen Reproduktion.
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Die Technologieanalyse ist kontextabhängig,
vor allem, wenn es darum geht,
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die Technologie als Grundsatzfrage darzustellen,
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ob Technologie grundsätzlich
- oder immer - etwas Gutes ist,
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oder von Natur aus etwas Schlechtes ist.
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Technologische Entwicklungen
geschehen nicht im luftleeren Raum.
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Sie werden stark beeinflusst
von Machthabern, die davon profitieren.
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(Anarchist*in) Die meisten
technologischen Fortschritte im aktuellen Kontext dienen dazu,
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die Macht des Staates
über Wirtschaftswachstum und soziale Kontrolle auszuweiten.
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Technologie ist im Kontext
politisch-wirtschaftlicher Systeme
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und von Macht-Systemen zu betrachten,
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die bestimmen,
wie diese Technologien verwendet werden.
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Im geografischen Kontext Nordamerikas
werden Technologien immer mehr dazu genutzt,
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um das kapitalistische Wirtschaftssystem
anzutreiben und zu stärken.
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Ein anarchistischer Zugang zu Technologie
muss deren autoritären Charakter berücksichtigen,
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dass wir nichts dazu zu sagen haben.
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Dass uns all diese neuen
Entwicklungen, Innovationen und Produkte
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aufgezwungen werden,
ob wir das möchten oder nicht.
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Technologie ist nicht dazu da,
um unser Leben lebenswerter zu machen.
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Technologie wird genutzt, um die wirtschaftliche Ausbeutung
und die militärische Macht des Staates zu steigern.
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Wenn sie nebenbei auch Gadgets
zu unserer Unterhaltung produzieren kann,
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"Brot und Spiele", werden diese auch produziert.
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Der technologische Wandel
der letzten 10-15 Jahre hat
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die Trennung zwischen
Arbeits und Freizeit drastisch verwaschen.
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Wir sind immer verfügbar.
Es wird ständig von uns erwartet,
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auf die Bedürfnisse
des Marktes und der Arbeitgeber*innen zu reagieren.
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Dies führte auch zu einem enormen Anstieg
sozialer und emotionaler Entfremdung,
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getarnt durch extreme Vernetzung.
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Wir haben messbar also mehr Beziehungen
und mehr Freunde als je zuvor,
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aber die wenigsten Menschen
haben ein grosses, starkes Netzwerk,
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auf das sie sich verlassen können
oder das sie unterstützen kann.
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Sammeln Sie Identifikatoren
wie Name, Alter und Adresse, oder nicht?
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Ja oder nein?
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- Wenn Sie ein Konto erstellen und nutzen, ja.
- Ja.
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Persönliche Suchverlaufe, wenn man
etwas in eine Suchleiste eintippt?
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Wenn der Suchverlauf eingeschaltet ist, ja.
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Gerätekennung wie IP-Adresse oder IMEI?
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Je nach Situation könnten wir diese sammeln, ja.
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GPS-Signale, WLAN-Signale, Bluetooth-Beacons?
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Es kommt darauf an. Aber es kann Situationen geben, ja.
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GPS yes?
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Ja.
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Inhalte von E-Mails und Google-Dokumenten?
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Wir speichern die Daten,
aber lesen oder schauen ihr G-Mail -
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Haben Sie Zugriff darauf?
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Als Firma haben wir Zugriff darauf, ja.
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Also könnten Sie?