-
36c3 Vorspannmusik
-
Herald: Also noch hört man dich nicht.
Holgi: Das ist super.
-
Herald: Dann überbrück ich mal. Das ist …
Jetzt hört man dich!
-
Holgi: Jetzt hört man mich? Ach du
scheiße.
-
Herald: Das ist Holger Klein.
Holgi: Guten Tach!
-
Herald: Auf Wiederhören.
Holgi: Ach, jetzt muss ich hier?
-
Herald: Ja ja, das machst du jetzt.
Holgi seufzt
-
Herald: Du hast 1:40 h, nicht länger! Ich
komm dann auf die Bühne und mach' richtig
-
Ärger.
Holgi: Ich setze mich jetzt einfach mal
-
einen Tisch, weil ich der Einzige bin, der
hier die ganze Zeit nichts sagen wird oder
-
zumindest relativ wenig sagen wird. Wir
haben uns für dieses Jahr überlegt, dass
-
wir dieses quasi-Powerpoint-Karaoke, was
wir die letzten Jahre immer so
-
veranstaltet haben, ersetzen durch etwas
völlig Neuartiges, das so neuartig ist,
-
dass ich nicht eine einzige Folie dabei
habe. Wo sind eigentlich die Folien?
-
Keiner meldet sich. Ja. Wir werden sehen.
Wir haben etwas völlig Neuartiges ersetzt,
-
haben das genannt, den dezentralen
Jahresrückblick, weil wir uns gedacht
-
haben, statt hier irgendwie quasi
monologisch oder zu dritt irgendwie etwas
-
zu erzählen, was denn alles so passiert
ist im Universum des CCC, einfach mal die
-
ganzen Dezentralen und die Erfas, soweit
wir ihrer habhaft werden konnten, auf die
-
Bühne zu bitten und sie zu bitten,
innerhalb von fünf Minuten zu erzählen,
-
was Sie denn alles geleistet haben im
vergangenen Jahr. Ich mache jetzt gar
-
nicht mehr Worte, weil ich nämlich nicht
glaube, dass das funktioniert. Ich hoffe,
-
ihr habt Zeit mit. Habt Ihr Zeit
mitgebracht?
-
Hund bellt
Holgi: Nee. Ihr habt aber 'nen Hund
-
mitgebracht, das ist auch schön.
Lachen
-
Holgi: Hunde mag ich auch. Wir fangen
direkt an. Ich werde einfach immer kurz
-
einführen, wer als nächstes auf die Bühne
tritt, damit ihr wisst, mit wem Ihr es zu
-
tun habt, und werde dann im Folgenden das
Wort oder die Worte und die Wörter den
-
jeweiligen ReferentInnen überlassen. Den
Anfang, haben wir uns gedacht, machen wir
-
– es gibt immer gute und schlechte
Nachrichten – den Anfang machen wir mit
-
einer schlechten Nachricht, denn es ist
einer von uns verstorben dieses Jahr. Es
-
gibt eine kleine Trauerrede, einen kleinen
Rückblick, jetzt. Den Rückblick wird
-
halten der padeluun von der Digital
Courage. padeluun war ein persönlicher
-
Freund und ist von eben diesem
Verstorbenen in die Enquete-Kommission
-
geholt worden. Sein Name des Verstorbenen
ist Jimmy Schulz. Und was ist über ihn zu
-
erzählen gibt, erzählt Euch padeluun.
padeluun: Danke, Holger! Ich höre keinen
-
Ton. Das hat
Holgi: Macht nichts. Ich hab keine Folien.
-
Jimmy: Nein, es ist auch Begriff.
padeluun: Komm, wir fangen noch mal an.
-
Holgi: Warte! Ich. Warte mal. Erzählt euch
padeluun.
-
Publikum lacht
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur
-
der Ausspruch nach dem Anstechen eines
Bierfasses. Nein, es ist auch Begriff und
-
Hashtag der ganzen Diskussion, die wir
hier führen, geworden, auch dank dem CCC,
-
der diesen Begriff geprägt hat. Wir müssen
auch noch für viel mehr danken, nämlich
-
insbesondere für dieses 20-seitige Papier,
in dem die gesamte Analyse drin steht. Ich
-
empfehle übrigens jedem hier im Hause die
Lektüre.
-
padeluun: Ich empfehle jeden hier im Hause
die Lektüre. Das meinte er sehr ernst, er
-
war nämlich richtiggehend wütend darüber,
dass seine Kolleginnen und Kollegen im
-
Bundestag von der Digitalisierung nichts
wissen wollten. Überall hörte er nur "not
-
my department", "mach du mal", "lass uns
in Ruhe". Er suchte sich im Bundestag
-
Verbündete. Mit Lars Klingbeil und Doro
Bär veranstaltete er LAN-Partys und
-
Crypto-Partys im Bundestag, und bei Jimmy
Schulz war das keine Attitüde. Habt Ihr
-
übrigens eben auf seinem Revers … bei dem
Bericht, bei seiner Rede … auf das Revers
-
geachtet, da trug er den Sticker der
C-Base. Neben der Böse-Buben-Bar eine
-
seiner Basisstation, wenn er sich in
Regierungs- oder Oppositionsgeschäften in
-
der Bundesnerdhauptstadt aufhielt. Dort
war dann jeweils im Raucherraum zu finden
-
und sein Motto – "Bei Bier und Zigaretten
bin ich Kommunist" – Das ist über alle
-
Parteigrenzen hinweg überliefert. Ihn
trieb die Wut über eine digitale Politik,
-
die entweder nicht vorhanden war oder
unter aller Kanone war in eben diese
-
Politik. Dazwischen gab es für ihn halt
nichts. Entweder "geh weg" oder "mach
-
Scheiß" oder wir machen Scheiße. Deswegen
ging er in die Politik. Er wollte Teilhabe
-
an der Macht. Er wollte nicht schwätzen.
Er wollte Politik, speziell
-
Digitalpolitik, besser machen. Ich habe
ihn beim Parteitag der FDP im Wahljahr
-
2009 kennengelernt, und wir hießen damals
noch FoeBuD. Wir hatten uns vorgenommen,
-
in diesem sogenannten Super-Wahljahr alle
Parteitage aller im Bundestag vertretenen
-
Parteien (plus Piratenpartei) zu besuchen.
Wir hatten uns also bei der FDP
-
eingeschlichen und uns einen spontanen
Messestand gegriffen und dort aufgebaut
-
und gegen Vorratsdatenspeicherung
agitiert. Er freute sich diebisch, als er
-
uns dort sah, denn er war selber im
Arbeitskreis gegen Vorratsdatenspeicherung
-
speziell in München und Umgebung aktiv. Er
zeigte uns dann ein Paper, das er
-
einreichen wollte beim Parteivorstand und
abstimmen lassen wollte bei dem Parteitag
-
mit dem Satz: "Die Vorratsdatenspeicherung
soll abgeschafft werden, wenn das
-
Bundesverfassungsgericht diese als
verfassungswidrig einstuft." Das stand auf
-
dem Antrag, und darin fragten wir ihn,
Rena war das, ob denn nicht der Satz "Die
-
Vorratsdatenspeicherung wird abgeschafft"
nicht reichen würde. Und dann stutzte er
-
kurz, schlug sich mit der Hand an die
Stirn – über die in dem Moment ja eigene,
-
erkannte Blödheit, – nickte und rannte los
und korrigierte den Antrag und der wurde
-
beim FDP-Parteitag 2009 auch angenommen,
mit großer Mehrheit. Der Rest ist
-
Geschichte. In der folgenden Legislatur –
die FDP regierte zusammen mit der CDU. Die
-
weigerten sich übrigens auch dank
Leutheusser-Schnarrenberger, eine neue
-
Vorratsdatenspeicherung zu beschließen.
Dafür hat es dann wieder die SPD
-
gebraucht. Als er dann frisch in den
Bundestag gewählt wurde, war er einer der
-
jungen Politiker mit netzpolitischem Flair
und wenig später war er neben anderen
-
Kollegen der Fraktion die ersten, die
durch Connections ein iPad hatten. Und das
-
nahm er mit und hielt die erste
Bundestagsrede ever, bei der die
-
Stichworte auf einem elektronischen Gerät
notiert waren. Dafür wurde ihm nach der
-
Sitzung Applaus Okay, danke. Dafür wurde
ihm nach der Sitzung noch ein Ordnungsruf
-
vom Geschäftsordnungsausschuss zugestellt
und nicht nur er fand das absurd, aber er
-
nahm's lächelnd hin. Da fehlte wieder der
Ton. Ich gehe noch mal zurück. So.
-
Jimmy: Diesmal mit Papier heute.
padeluun: Das war dann seine nächste Rede
-
nach dem Ordnungsruf. Nach der Sommerpause
hat der Ausschuss übrigens entschieden, ab
-
sofort iPads am Rednerpult im Bundestag
zuzulassen und Jimmy war damit also der
-
Eisbrecher und dafür Applaus. Heute steht
Jimmys erstes iPad übrigens im Haus der
-
Geschichte in Bonn.
Applaus
-
So, und nicht zu lange klatschen. Ich habe
wenig Zeit. Davor, übrigens und das will
-
ich allen Leuten hier immer sagen: man
fängt nicht oben an, sondern der Vorstand,
-
das Kratzen am Bodensatz, Menschen
überzeugen, einen zu wählen. Also vom
-
einsamen Stand in der Fußgängerzone bis
hin zum blauen Stuhl im Bundestagsplenum
-
ist es kein leichter Weg. Und er hatte
übrigens eine wundervolle Fähigkeit, die
-
mir leider völlig abgeht, sich nicht über
Leute zu ärgern, die einfach mal ein
-
zielstrebig für dieselbe Sachen
arbeitenden Menschen anpampen, mit Häme
-
überziehen, ignorieren und beschimpfen –
nur weil er in einer Partei ist und dann
-
noch in der FDP. Diese Eigenschaft, sich
nicht über die Anpampereien zu ärgern, die
-
hätte ich auch gerne gehabt als Jimmy mich
damals in die Enquete-Kommission Internet
-
und Digitale Gesellschaft holte und mir
dann von einigen Lauten sowas wie
-
Kontaktschuld angelastet wurde. Er hatte
mich vorgewarnt, dass ich viel Ärger von
-
eigenen Leuten kriegen würde, und ich
Naivling dachte, das würde schon nicht so
-
schlimm werden. Das Lieblingsbild in
meiner Erinnerung übrigens in der Enquete
-
ist eine Arbeitsgruppe zu Netzsperren, wo
Jimmy völlig genervt – das nur Symbolbild
-
– völlig genervt mit dem CDU-Antrag für
Netzsperren stimmen musste aus
-
Koalitionsdisziplin, obwohl er und
übrigens auch fast alle anderen Anwesenden
-
im Raum, auch die CDUler, eigentlich
ebenfalls gegen die Netzsperren der von
-
der Leyen waren. Er guckte mich dann
gequält an, legte sich die linke Hand vor
-
die Augen, knallte den Kopf auf den Tisch
und hob die Hand und stimmte für
-
Netzsperren. (seufzt) Das ist Größe. Ja,
Politik ist seltsam. So wie es immer
-
seltsam wird, wenn viele kluge Menschen
und gefühlte Verantwortung zusammenkommen.
-
Das sehen wir auch unter uns Nerds vor und
hinter den Kulissen auf diesem Kongress.
-
2007, beim ersten Kongress, der hier in
Leipzig stattfand, kam Jimmy nicht. Hier
-
ließ er mir ausrichten, dass er schwer
erkrankt sei, und Jimmy blieb trotzdem
-
aktiv bei der politischen Arbeit. Man sagt
ihm, er soll machen, was ihm Spaß macht.
-
Ja, die machte ihm Spaß. Er leitete den
Ausschuss Digitale Agenda bei per
-
Videoschaltung halt von zu Hause aus.
Einige Male kam er auch nach Berlin, hielt
-
Reden im Hohen Haus zu Dingen, die er noch
sagen musste. Zum Beispiel zum Recht auf
-
Verschlüsselung. Und er rauchte den
ersten, psst, legalen Joint im Bundestag,
-
und anschließend war er dann auch jeweils
wieder abends in der C-Base zu finden,
-
solange die schwächer werdenden Kräfte
reichten. Im Frühjahr dieses Jahres gab er
-
dem Nachrichtenmagazin Spiegel ein
Interview. Dort manifestierte er einen
-
ganz wunderbaren Satz: "Es ist okay, dass
ich sterbe." Es ist ein tröstlicher Satz
-
für uns, die wir noch vieles mit ihm
gemeinsam tun wollten in dieser digital
-
vernetzten Welt, die verdammt nochmal
schon über ein Vierteljahrhundert längst
-
kein Neuland ist. Besonders tröstlich
vielleicht für uns älteren Hacker und
-
Haecksen, die schon etliche Gefährten auf
den Straßen des Lebens verloren haben und
-
noch einmal eine Mahnung über unsere
eigenen Dünkel hinweg auf die Menschen
-
hinter den Partei- und Firmenlogos zu
schauen, statt mit Kollektivhäme das
-
Wertvolle zu missachten, dass wir
eigentlich schützen wollen, weil wir
-
dieses Wertvolle gar nicht mehr erkennen
können.
-
Applaus
Jimmys Arbeit geht weiter. Er hat das IGF,
-
das Internet Governance Forum, nach Berlin
geholt. Er wäre so gern dort noch mal
-
hingegangen. Doch am Eröffnungstag des IGF
starb er. Zum Andenken haben
-
Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus
56 Ländern beim IGF in Berlin eine an den
-
Generalsekretär der UNO adressierte
Botschaft Jimmy-Schulz-Call genannt. Ich
-
möchte übrigens von dieser Stelle auch
seinen Sohn Tim, seine Töchter Katharina
-
und Susanne und seine Frau Petra grüßen.
Vielleicht nicht alle 17 000 Menschen hier
-
auf dem 36. Chaos Communication Congress
kannten Jimmy, aber doch viele. Und viele,
-
ihr da in München, werden für euch da
sein, wenn ihr sie braucht. Adieu, Jimmy,
-
möge die Macht mit dir sein.
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr
-
pandeluun: Oh. 'tschuldigung. Das war zu
früh, nämlich eins noch. Ich wollte damit
-
noch nicht enden. Weder in Jimmys Leben
noch im Bundestag geht es immer bierernst
-
zu. So wettet man gerne mit einem
Kollegen, der gerade zum Rednerpult
-
gerufen wird, noch schnell ein und ruft
ihm ein Wort zu, das dieser in seine Rede
-
einbauen muss. So rief Manuel Höferlin
einmal bei einer Aktuellen Stunde Jimmy
-
das Wort Bierkasten zu. Darf es auch
Bierfass sein? Fragte Jimmie zurück und
-
eilte weiter zum Pult. Diese Wette hat er
gewonnen.
-
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur
der Ausspruch nach dem Anstechen eines
-
Bierfasses.
Applaus
-
Holgi: padeluun, vielen Dank! Jetzt kommen
auch meine Folien. Das ist doch auch mal
-
was. Das heißt, es kann gleich mehr oder
weniger weitergehen. Und weiter geht es
-
auch. Und zwar, ich weiß, es ist
wahrscheinlich – Ich weiß gar nicht, ob
-
Euch das überhaupt interessiert. Aber ich
erzähl' Euch das jetzt einfach, weil ich
-
muss ein bisschen Zeit überbrücken. Ich
bin nicht mal CCC-Mitglied. Ihr dürft
-
jetzt Buh-Rufen. Naja, die Sache
interessiert keinen.
-
Gelächter
Dabei haben wir was vorbereitet. Wir
-
kommen um die leidige Buchhaltung
natürlich nicht herum. Das heißt, wir
-
werden jetzt gleich den üblichen
Rechenschaftsbericht hören. Diesen
-
Rechenschaftsbericht wird – Vollkorn, bist
du schon da? Isser nicht. Vorhin war er
-
noch da. Diesen Rechenschaftsbericht wird
Vollkorn hier zum Besten geben und ich
-
habe darum gebeten, dass er mir einen
Mitgliedsantrag mitbringt, den ich dann
-
ausfüllen kann, während Ihr den Vorträgen
lauscht. Weil was soll ich machen, außer
-
auf die Stoppuhr zu gucken und die ganze
Zeit denken "das waren keine fünf Minuten,
-
padeluun"?
Vollkorn: Moin. Wollen Sie uns erst mal
-
noch ein Mikro geben?
Holgi: Hast du 'nen Antrag für mich mit?
-
Vollkorn: Ich habe das gerade gehört. Ich
muss ja noch schnell ausdrucken hier.
-
Holgi: Was kostet das denn eigentlich?
Vollkorn: Ich weiß nicht. Bist du noch
-
Student?
Holgi: Nur wegen der Fahrkarten und der …
-
der … Krankenversicherung.
Vollkorn: Also in dem Fall wären's 36,
-
aber jetzt sind's halt 72 Euro.
Holgi: 72? Na da ist Amazon Prime
-
billiger, ne? Und die bringen's einem
sogar nach Hause.
-
Vollkorn: Also wenn du nicht zahlst,
schicken wir auch Briefe.
-
Holgi: lacht Na, ich füll das dann mal
aus. Macht Ihr doch einfach bei den
-
Rückblick. Vollkorn und letty, bitte. Ihr
habt fünf Minuten sowie padeluun.
-
Gelächter im Publikum
Volkorn: Wunderbar. Ich bin einer
-
derjenigen, die die Mitgliedsdaten des
Chaos Computer Clubs verwalten und da seht
-
ihr das Office in Hamburg, so wie wir es
immer nennen. Da auf diesem kleinen
-
Rechner da links neben dem Bildschirm da
liegt die Datenbank, die nur offline ist,
-
also die wird nicht ans Internet
angeschlossen … weil Sicherheit und so.
-
Naja, das Bild ist nicht – das geb ich ja
zu – das ist nicht ganz aktuell das Bild.
-
Dieser kleine PC ist inzwischen ein Intel
NUC und so, und außerdem ist es inzwischen
-
viel vollgestellter und unaufgeräumter,
weil das Bild war direkt nach dem Einzug.
-
Aber okay. Ja, auf jeden Fall haben wir
uns die Daten auf dieser Datenbank noch
-
einmal angeschaut und versucht, ein paar
interessante Informationen herauszuziehen
-
und dafür habe ich mir die Hilfe von der
Letty geholt, die da nämlich wunderbare
-
Informationen rausgezogen hat.
Letty: Also erstmal, dachte ich, du
-
würdest mich verarschen, weil die erste
Zahl der Mitglieder von 2013 ist 42 42,
-
also 4242 Mitglieder und ich dachte "ja
ist ein bisschen ein Spaß". Nee, wir sind
-
aktuell so bei 7900 Mitgliedern. Was man
so sehen kann ist, dass immer mal wieder
-
Sprünge drin sind, das ist ganz klar immer
nach dem Kongress, aber auch das es mal zu
-
Rückwärtssprüngen geht, weil wir natürlich
auch wie jeder Verein ein paar
-
Karteileichen haben, die wir dann auch mal
aussortieren müssen. Was mich so ein
-
bisschen interessiert hat: Was haben wir
eigentlich so für Jahrgänge? Also, wer
-
steigt wann in den CCC ein und wer ist
immer noch dabei? Da haben wir so von 86
-
bis 96 meistens nur so um die maximal 10
Mitglieder. Und dann wurde es halt immer
-
mehr und man hat ein paar Sprünge
irgendwie gesehen. Zum Beispiel 2008. Da
-
sind irgendwie noch knapp 400 Leute dabei.
Und was ganz interessant ist: das Snowden-
-
Jahr 2014.Hätte man ja meinen können: "Ja,
viele sind nur eingetreten und treten
-
vielleicht auch bald wieder aus." Aber aus
dem Jahr haben wir irgendwie immer noch
-
die meisten Mitglieder von knapp 900. Und
dieses Jahr hinkt vielleicht so ein
-
bisschen hinterher, aber kann ja noch nach
vorne und nach hinten gehen. Als letzte
-
Grafik habe ich, haben wir, mal so ein
bisschen geschaut: Wo kommen so eigentlich
-
die Leute her, die im CCC sitzen? Und wo
sind die starken Regionen? Wir haben jetzt
-
hier diese Postleitregionen, was so die
zwei Ziffern der Postleitzahlen sind. Und
-
natürlich ist Berlin irgendwie am größten.
Da sind sehr, sehr viele Leute aus dem
-
CCC, aber natürlich auch in Hamburg. Dann
haben wir noch so ein paar interessante
-
Städte wie Düsseldorf und Köln oder
generell der Ruhrpott ist sehr, sehr stark
-
und natürlich auch Karlsruhe. Und warum
Karlsruhe? Na, da haben wir die GPN. Da
-
sind natürlich auch viele , viele Leute
unterwegs, aber auch in München. Und
-
seitdem wir in Leipzig sind, auch Leipzig
ist extrem stark geworden. Man könnte
-
vielleicht meinen, dass weiße Regionen
drin sind. Aber nein, dieses Jahr ist es
-
auf jeden Fall so, dass wir aus allen
Postleitregionen Mitglieder haben im CCC.
-
Applaus
Alle weißen Flecke geschlossen? Ja Holgi?
-
Hast du eine Frage? Soll ich Dir was
erklären?
-
Holgi: Nee ich – macht ruhig weiter. Noch
zwei Minuten.
-
Vollkorn: Okay, noch eine Statistik, die
wir jetzt aber nicht schön als Grafik
-
aufbereitet haben, das ist die Anzahl der
Mails. Das ist bei uns in den letzten
-
Jahren so ein bisschen explodiert, weil
mit den Mitgliederzahlen, gibt es ja noch
-
mehr Mitglieder. Und wenn man schreiben
muss und alles und wir bisschen versucht
-
zu automatisieren und all solche Sachen.
Und inzwischen ist es bei etwa, also 2019
-
haben wir etwa 33 000 E-Mails
rausgesendet, zum Großteil
-
automatisiert, um euch zu informieren:
"Hey, euer Mitgliedsbeitrag ist fällig"
-
oder "Hier haben wir jetzt den neuen
Mitgliedsbeitrag, den ihr bezahlt habt,
-
empfangen" und so fort. Aber wir haben
auch etwa 4500 E-Mails empfangen und
-
bearbeitet. Das muss man dann umrechnen.
Das sind dann irgendwie um … etwas über …
-
nee, Quatsch … etwas unter 90 Mails pro
Tag, also 180 Ost. Na ja, also ihr wisst,
-
was ich meine. Und dann …treffen wir uns
einmal die Woche im Office üblicherweise,
-
so im Schnitt, manchmal ein bisschen
weniger, zum Beispiel diese Woche nicht,
-
und bearbeiten an einem Abend in so zwei,
drei, vielleicht auch mal vier Stunden, je
-
nachdem, wie viele Mails reingekommen
sind, diese ganzen Mails. Darum freuen wir
-
uns halt immer super, wenn Leute sich
vorher schon informieren, weil dann haben
-
wir an dem Abend weniger Zeit, die wir
damit verbringen müssen, E-Mails zu
-
beantworten und können mehr Pizza essen
oder so. Und deshalb finden wir es immer
-
super, wenn ihr euch
vorher einmal die
-
ccc.de FAQ anschaut
bevor ihr ein Frage habt
-
und ans Office schreibt und vielleicht
auch die Mails, die wir schicken, lest.
-
Weil ganz oft haben wir so den Fall: "Hey,
sagt mal, wann ist eigentlich mein
-
nächster Beitrag fällig?" Wisst Ihr was
meine Antwort darauf ist? So'n Quote aus
-
der Mail, auf die geantwortet wurde, die
wir ursprünglich schrieben, wo dann der
-
Satz drin steht "Dein nächster Beitrag ist
fällig am". Oder auch ganz beliebt: "Hey,
-
wir haben ein Problem mit einem gpg-key.
Hier ist die Fehlermeldung, die wir
-
bekommen haben. Meld dich mal bei uns" und
da drunter steht dann "Bitte sende uns
-
keinen ganzen gpg-Key zu, weil unsere
Software derzeit nur gpg-Keys unterstützt,
-
die auf den Keyservern liegen." Was kommt
als Antwort? "Hier ist mein gpg-Key im
-
Anhang." Danke. Na ja, also wie sieht's
aus mit einem Antrag?
-
Holgi: Der is' … der is' durch? Ich bin
ganz froh, dass ich per Überweisung
-
bezahlen kann. Dann muss ich hier
niemanden nach meiner IBAN fragen, weil
-
ich die immer nicht auswendig weiß. Also.
Bitte!
-
V: Sehr schön
Holgi: Das wäre jetzt der zweite Vereien,
-
in den ich meinem Leben eingetreten bin.
Das ist ja nicht schlecht.
-
V: So und wer das auch machen möchte.
Applaus
-
V: Es gibt den Vereinstisch hier auf dem
Kongress. Der ist beim Infodesk. Dafür ist
-
die Karte hier angezeigt, drüben im CCL
könnt ihr hingehen und da könnt ihr
-
Mitglied werden, selbstverständlich. Ihr
könnt auch mit den Leuten dort Probleme
-
klären, die Ihr habt und der Infodesk …
ach ja und natürlich könnt Ihr auch
-
Mitgliedsbeiträge bezahlen – sehr
datensparsam an der Stelle – und ihr
-
könnt, falls ihr sonst irgendwie Probleme
habt, uns auch immer per Mail und Brief
-
erreichen. Also, das von meiner Seite.
Holgi: Ich hätte noch 'ne Frage
-
V: Gerne.
Holgi: Da steht ja, ich soll das
-
überweisen. Schickt Ihr mir nochmal eine
Mail, wo drin steht "jetzt überweisen,
-
weil du jetzt Mitglied geworden bist"?
Weil bei einer Ûberweisung muss ja die
-
Chaos-Nummer stehen und ich hab ja keine.
V: Guter Punkt! Auf dem Mitgliedsantrag
-
stets auch drauf, meistens.
Gelächter
-
Holgi: Unten stand nur … da stand nur
unten … stand nur … stand nur was.
-
Gelächter
V: Ja. Also wir bearbeiten den. Und dann
-
bekommt Ihr 'ne Mail. Da steht drin: "Hey!
Willkommen im Club. Hier ist deine
-
vorläufige Chaosnummer und diese
Chaosnummer gib bitte an in deiner
-
Überweisung. Und dann steht da nochmal
drin, wohin das Geld überwiesen werden
-
soll und wenn das Geld angekommen ist,
dann ist die Mitgliedschaft offiziell
-
begonnen. Und dann ist das nicht nur eine
vorläufige, sondern 'ne richtige
-
Chaosnummer.
Holgi: Dankeschön.
-
V: Gern geschehen
Applaus
-
Holgi: Das muss so ungefähr, ich weiß es
gar nicht, 1998, 1999 gewesen sein. Da war
-
der Kongress noch im Haus am Kölnischen
Park in Berlin. Kennt Ihr das noch? Da
-
gab's irgendwie so einen Raum. In diesem
Raum da hatten die Haecksen Nintendo 64
-
hingestellt und darauf lief Mario Kart.
Ich hab nie was mit Computerspielen
-
anfangen können, bis ich in diesen Raum
gekommen bin und dann im Grunde den
-
kompletten Kongress damit verbracht habe,
bei den Haecksen Mario Kart zu spielen,
-
was dazu geführt hat, dass ich seitdem mir
Spielekonsolen kaufe, um Mario Kart zu
-
spielen und nichts anderes, womit ich
unter anderem meinen fast 13-jährigen
-
Beutesohn in den Wahnsinn treibe. Der kann
nämlich nicht verstehen, dass man 'ner
-
Switch nichts anderes machen will, als
Mario Kart zu spielen. Eins ist sicher:
-
Die Schuldige, zumindest eine davon, steht
jetzt hier. Ich nehme Dich einfach in
-
Sippenhaft. Das ist okay oder? – Ja ja,
auf jeden Fall. Ist ja gern geschehen. Was
-
die Haecksen so gemacht haben 2019,
erzählt Euch Agnes.
-
Agnes: Moin. Das ist jetzt schon lange,
lange her mit dem Mario Kart.
-
Zwischenzeitlich hatten wir ein paar
Jahre, wo wir nicht mehr wussten, ob wir
-
überhaupt existieren. Da waren so drei
Haecksen da.
-
Jetzt haben wir das einfach mal
-
verhundertfacht. Jetzt sind wir so 300.
Damit sind wir doppelt so groß wie zum
-
Beispiel der Hamburger Erfa als
Chaostreff. Und das heißt, wir haben im
-
letzten Jahr alleine 100 neue Haecksen
reinbekommen. Das ist ein Wachstum um 70
-
Prozent. Das muss man erst mal schaffen.
Applaus
-
Und es sieht ganz gut aus, dass wir das
dieses Jahr weiter so machen. Genau. Weil
-
wir die letzten Jahre bei den
Jahresrückblicken schlicht nicht da waren,
-
geben wir euch jetzt am Anfang mal einen
kurzen Überblick, wie es hier gerade so
-
steht, wie die Hexen überhaupt
funktionieren, zum Beispiel
-
organisatorisch. Also zum Einen: Wir haben
diese 292 Hexen, also ungefähr 300, ich
-
glaub' jetzt sind's 320 Haeckseen,
versammelt auf einer Mailingliste. Wir
-
haben, um so Assemblies oder die Camp-
Villages aufzuziehen,
-
Verantwortlichkeiten: zirka zwölf Hüte, so
nennen wir das, immerhin Haecksen-Hüte
-
eignen sich dafür hervorragend. Und wie
das üblich ist in Chaos-Treffs oder in
-
Erfas geht es gerne mal über Vitamin B,
solche Orga-Hüte zu bekommen. Wir sind
-
davon dieses Jahr ein Stück weggegangen
und haben einfach beschlossen: Wir wissen
-
ja, wer alles auf den Kongress geht,
nämlich alle, die auf der Orga-Assembly-
-
Liste stehen. Wir wählen einfach mal zehn
zufällig aus, fragen die, ob die mithelfen
-
wollen. Und ta-da! Wir haben fünf neue
Haecksen, von denen wir nicht wussten,
-
dass sie Interesse an
solchen Sachen haben
-
und Lust haben,
eine Assembly aufzubauen und
-
Workshops zu machen. Und dementsprechend
sind wir weg von diesem Vitamin B System
-
und es klappt auch noch. Wenn Ihr generell
die Haecksen unterstützen wollt, wir sind
-
ein Chaos-Treff. Wir sind kein Verein und
dementsprechend liegt unser Geld bei
-
Entropia und die sind gemeinnützig. Da
kriegt man sogar steuerrelevante
-
gemeinnützige Spendenquittungen.
Hervorragend. In den Social-Medias findet
-
die uns seit einem Jahr unter @haecksenc
bei Twitter und unter @haecksen bei
-
Mastodon. Und ab und an beantworten wir
auch Fragen. So einmal pro Tag auf dem
-
Kongress. Da fehlt ein Bild, aber wir … da
'tschuldigung … Dip dip dip dip dip … Da
-
fehlt ein Bild, ein wichtiges Bild. Aber
so passiert das halt, wenn alle Folien
-
zusammengemerged werden auf dem Mac. Wir
haben an Tag vier den Haecksen-
-
Jahresrückblick, der nur so heißt, weil
wir gerne schwierige Themen euphemistisch
-
umschreiben. Und zwar geht es da vor allem
um Femizide und um was wirklich bei der
-
Hexenverbrennung passiert ist und wie das
vermutlich so abgelaufen ist. Und generell
-
das Thema, was die Hexen an sich bezüglich
Feminismus bewegt, ist immer diese heilige
-
Dreieinigkeit zwischen Frauen können nur
Jungfrau, Mutter oder Heilige oder Hure
-
werden, und alles andere ist irgendwie
seltsam. Die selbstbewusste Person, die
-
sich im Begriff Frau wiederfindet? Naaja.
Was man jetzt auf dem Bild, was fehlt,
-
sieht, ist, dass man zu der Zeit der
Hexenverbrennungen Frauen, die vermutet
-
wurden, dass sie zu viel gelabert haben
oder sich aufgestemmt haben gegen
-
tradierte Vorstellung, dass man die mit
einem Metallkäfig an einer Leine durch die
-
Gemeinde gezogen hat, um zu zeigen, dass
diese Person den Mund nicht halten kann.
-
Und das ist das, wogegen wir gegengehen.
Und seit 30 Jahren lehnen sich
-
Feministinnen gegen diese ganze Idee auf
und sie sind immer noch nicht so weit,
-
dass wir hier eine entspannte 50/50-Ratio
haben. Aber wir machen ja gerne weiter.
-
Deswegen haben wir einfach über die
letzten drei, vier Jahre, als die ganze
-
Sache wieder so hoch kam und sehr viele
neue Haecksen nachkamen, lokale Gruppen
-
gegründet. Ihr seht die in Schwarz, das
sind die Haecksen-Gruppen. Die in Lila mit
-
dem F.U.C.K.-Kennzeichen sind die Frauen-
und Computerkramgruppen. Und zwischendrin
-
gibt es noch ein paar freie. Denn
eigentlich ist es egal, wo Ihr herkommt.
-
Hauptsache Ihr gründet. Viele sind
assoziiert hier, mit CCC Hackspaces.
-
Andere haben ihren eigenen feministischen
Hackerspace gegründet, und es wäre schön,
-
wenn die Karte noch voller wäre mit den
Bubbels, nicht wahr? Denn das fänden wir
-
alle gut.
Applaus
-
Aber wir hören damit nicht auf. Wir gehen
weiter. 2020 mehr von allem. Mehr lokale
-
Gruppen, mehr Repräsentanz auf dem
Esterhegg.
-
Möglicherweise gehen die Haecksen campen,
-
weil irgendjemand findet campen ja
ganz toll. Wir ja anscheinend alle. Es
-
gibt wieder mal ein Geekend,
wahrscheinlich im Oktober im Stratum in
-
Braunschweig. Das steht schon fest. Hallo
Braunschweig, wir kommen. Generell ist
-
aber dafür die Anmeldung nur über die
Liste möglich. Und wenn Ihr eine neue
-
lokale Gruppe seid, dann meldet Euch über
info@haecksen.org. Wir tragen Euch einfach
-
ein und das ist alles nicht so wild.
Haeckse kann man nur werden, wenn man eine
-
Haeckse getroffen hat, sei es auch nur für
zwei Minuten, um die Mail-Adresse zu
-
hinterlegen. Es ist nicht möglich, eine
Hexe zu werden, indem man sich per E-Mail
-
bei uns meldet. Deswegen findet unsere
Assembly, hinterlasst eure E-Mail-Adresse
-
und die Sache ist quasi gebongt. Und jetzt
kurz nochmal der Überblick, was wir auf
-
dem Kongress machen. Denn es ist ja erst
Mitte vom Kongress. Wir haben generell
-
einen Fahrplan unter haecksen.org. Den
könnte Ihr da finden. Es gibt diverse
-
Talks zu diversen Themen von Performances,
wie für die Verlesung des Ärgers über
-
Welcome Pattern, der ist morgen Abend, wie
man Neulinge in den Hackspace integriert.
-
Es gibt Projekte wie zum Beispiel die
feministische Bücherei oder den
-
Seedexchange. Die Memorials findet Ihr im
c3nav und es gibt massig Workshops, die
-
vor allem von Haecksen organisiert werden
für Nicht-Haecksen, für alle. Ganz wenige
-
sind geschlossen. Wir würden uns freuen,
wenn wir komplett Gender-divers in diesen
-
Workshops wären. Weil wir machen das
Programm nicht nur für uns. Feminismus ist
-
für alle da. Gleichberechtigung wollen wir
ja alle. Dann würde ich ja noch viel Spaß.
-
Nächste Person.
Holgi: Moment, Moooment. Hier steht auf
-
meinem Ablauf, steht noch Suppensamstage.
Da hast du nicht drüber gesprochen. Was
-
hat es da denn mit auf sich?
Agnes: Bitte was?
-
Holgi: Hier steht Suppensamstage.
Agnes: Ich kenn keine Suppensamstage aber
-
wir machen jetzt gleich Geburtstagsparty.
Wir werden dieses Jahr 30. Und es gibt
-
Torte.
Holgi: (stammelnd) hier steht, übrigens,
-
Bei mir steht Suppensamstage. Nicht.
Wieder keine Suppe. Ich hätte ein
-
persönliches Interesse daran gehabt. Aber
gut. Nein, nein.
-
Agnes: Kochen musst du schon selber,
weißte?
-
Holgi: Schon gut. Ich streich das alles
weg. Das ist …
-
Agnes: Aber ich geh jetzt Torte essen.
Viel Spaß.
-
Holgi: Tschüß.
Agnes: 30-Jähriges!
-
Holgi lachtApplaus
Julika: Hallo?
-
Holgi: Also spätestens jetzt bin ich
irritiert. Wer seid Ihr denn?
-
Julika: Wir sind Julika
h8: und h8 aus dem Neotopia in Göttingen.
-
Und wir erzählnen nämlich was über
Suppensamstag.
-
Holgi: Das ist nämlich, weil das
doppelseitig gedruckt ist. Da verliert man
-
völlig den Überblick. Ihr habt schon.
Bitte. Jetzt gibt's was über
-
Suppensamstage zu hören.
Julika: Genau. Wir haben von der letzten…
-
Holgi: Und der erdgeist meldet sich
nachher nochmal gesondert bei mir, bitte.
-
Julika: Wir waren im letzten Jahr ziemlich
aktiv, und ein paar von unseren
-
Aktivitäten möchten wir kurz vorstellen.
Gibt es eine neue Folie? Jemand muss
-
klicken.
h8: Man muss klicken.
-
Julika: Genau. Wir, das heißt 8 Hacker und
Haecksen aus dem Neotopia in Göttingen,
-
haben sich überlegt, dass wir gern eine
Jugendgruppe gründen möchten. Wir sind zum
-
Teil Eltern, wir sind zum Teil keine
Eltern, Studierende, noch ein Jugendlicher
-
auch dabei. Wir haben uns ein Jahr
Gedanken gemacht und dann im August eine
-
Jugendgruppe gestartet. Das sind ungefähr
20 Junghaecksen und Junghacker zwischen 7
-
und 17. Und wir möchten ihnen einen Raum
bieten, a) um zu lernen, also Grundlagen
-
zu lernen. Und zum anderen aber auch, sich
zu vernetzen. Und das klappt ganz
-
wunderbar, und wir haben sehr viel Spaß
dabei und wahrscheinlich lernen wir sogar
-
am meisten dabei. Und ein Projekt haben
wir mitgebracht. Das stellt h8 kurz vor.
-
h8: Genau. Wir haben ein Matelight gebaut,
und was ganz spannend ist: Wir haben
-
Mentoren, wir sind alle aus sehr
unterschiedlichen Bereichen. Ich komme aus
-
der Hardware. Julika macht ganz viel
Physik und Datenkram und so, und andere
-
Leute machen viel Software, und wir lernen
auch ganz viel voneinander. Und was wir
-
gemacht haben mit den Kids, war ein
Matelight zu bauen. Ihr kennt das. Das
-
sind diese großen Dinge, wo man in
Matekästen RGB-LEDs reinsteckt, und dann
-
dreht man die um und guckt auf die Böden
und dann hat man große Pixel-Displays. Und
-
wir haben mit den Kids tatsächlich
Platinen entwickelt. Wir haben SMD gelötet
-
mit den Kids. Wir haben wirklich richtig
gestancelt mit Lötpaste und allem Drum und
-
Dran und am Ende kam dann ein fertiges
Matelight bei raus, was Ihr bei
-
chaos.jetzt euch anschauen könnt. Das
haben unsere Kids zusammengeschraubt.
-
Genau.
Applaus
-
Und hier seht Ihr … Ähm. Okay, ist zu spät
… Eben habt Ihr gesehen, wie wir es
-
zusammen programmiert haben. Next topic:
HackyHour
-
Julika: Oh, Mist Mist Mist. Wie kommen wir
jetzt zurück? Wie kommen wir zurück. Wie
-
komme ich … Ach hier. Zurück. HackyHour.
Genau. Vor drei Jahren entstand die Idee,
-
dass wir in Göttingen auch eine HackyHour
anbieten können. Die Idee ist nicht von
-
uns, sondern die kommt aus Würzburg. Und
die Idee ist, dass sich Wissenschaftler,
-
Nachwuchswissenschaftler insbesondere,
einmal im Monat treffen, um sich
-
gegenseitig Werkzeuge und
Programmiersprachen beibringen, kurz
-
zeigen, um Daten auszuwerten. Das heißt,
einmal im Monat treffen wir uns. Es gibt
-
'nen kurzen Vortrag von ungefähr 15
Minuten und danach ein Hands-On. Das
-
heißt, alle können diese
Programmiersprachen ausprobieren, die
-
Tools ausprobieren oder diskutieren, wie
sie am besten eingesetzt werden können.
-
Auch da lerne ich am allermeisten dabei.
Wer die Idee gut findet, kann einfach
-
HackyHour googeln und selbst eine
HackyHour in seiner eigenen Stadt
-
aufbauen. Wir freuen uns über jede
HackyHour, die in Deutschland entsteht. Es
-
sind schon immer mehr geworden und
vielleicht nächstes Jahr gibt's noch viel
-
mehr. Das fänden wir sehr schön.
h8: Genau. Dann gibt's die Suppensamstage
-
und UDSSR. UDSSR steht für Unsere
deliziösen Suppensamstagsrezepte. *h8
-
lacht*Vereinzelter Applaus Genau. Das
Konzept von Suppensamstag ist, dass
-
Menschen am Samstag zusammenkommen, vegane
Suppe zusammen schnippeln. (zu Julika)
-
Magst du eine Folie weitermachen? Das
sieht dann am Ende so aus: Viel Grünzeug,
-
das kommt alles in einen Topf, dann wird
umgerührt und heiß druntergemacht und alle
-
sind glücklich. Und neben dem Essenkochen
bespricht man noch interessante Themen wie
-
Verschlüsselung, Backups und alle
möglichen anderen Sachen.
-
Julika: Bevor uns der Ton abgedreht wird:
Es gibt jetzt auch eine Haecksen-Gruppe in
-
Göttingen. Seit Halloween treffen sich
acht Haecksen zweimal im Monat für zwei
-
Stunden. Wer aus Göttingen oder der Nähe
kommt, mag mich gerne ansprechen oder zum
-
OpenChaos kommen und wir freuen uns, wenn
wir noch größer werden. Und eine unserer
-
Mitglieder hat gerade eine Bibliothek
gegründet und auch die darf natürlich von
-
allen Menschen aus der Gegend gerne
gelesen, angeschaut werden. Unsere Hexe.
-
Die hängt an der Tür, wenn wir uns
treffen, damit niemand anderes reinkommt.
-
h8: Last but not least haben wir uns noch
einen Lasercutter besorgt und damit ganz
-
viel Unsinn veranstaltet. Und wir haben …
Das einfach mal so
-
Kalibrations-/Gravurtabelle. Wir haben …
(Zu Julika) Machen wir weiter. Wir haben
-
vor allem ganz viele Stencils gemacht. Wir
kommen aus Göttingen. Göttingen ist sehr
-
politisch aktiv und da unterstützen wir
auch die eine oder andere Gruppe und haben
-
für die nette Sachen gemacht. Das ist mal
so 'ne Übersicht was an Stencils alles so
-
rausfällt an einem Abend. Man benutzt
diese Stencils natürlich, um zum Beispiel
-
Beutel zu besprühen oder Transparente.
Genau. Und damit werden wir eigentlich
-
durch.
Julika: Dankeschön!
-
Holgis Mikrofon ist stumm
Holgi: Gut. Ah jetzt! Jetzt wollte ich
-
gerade sagen … Also, wir haben nämlich
etwas Neues. Wenn die jetzt ihre fünf
-
Minuten reißen, dann kommt dieser Mann mit
dem roten Bart auf die Bühne und zupft
-
denen so lange am Pulli bis sie völlig aus
dem Konzept kommen und nicht mehr wissen,
-
was los ist. Die Tage – ist ja auch schon
ein bisschen her, da war noch schönes
-
Wetter – kam, ich weiß nicht mehr, wer es
war, und meinte zu mir: Ey, aber dann
-
haben sie auf'm Camp haben sie dann
irgendwie Haben Sie dann irgendwie im Suff
-
irgendwie?
Telefon klingelt
-
Mach dat Telefon aus! Haben die im Suff
irgendwie sich so was überlegt, ich weiß
-
überhaupt nicht, Chaos Jetzt Argh. Noemis,
wer ist das von euch beiden? Sag mir
-
bitte, dass das mehr ist, als dass Ihr
Euch im Suff irgendeinen Quatsch überlegt
-
habt.
[Unbekannt 1]: Ich glaub', betrunken war
-
keiner von uns dabei. Das war am
hellichten Tage. In der Hitze wär das ja
-
nicht auszuhalten gewesen.
Holgi: lacht So ist das mit der stillen
-
Post. Ihr wart also fürchterlich betrunken
und habt euch Folgendes ausgedacht.
-
[Unbekannt 1]: Genau: Was wollen wir denn
überhaupt machen? Unser Plan ist, dass wir
-
junge Menschen im Chaos miteinander
vernetzen wollen und so'ne Plattform für
-
uns bauen und erstellen. Und zum anderen
auch Jugendarbeit in Spaces zu stärken.
-
Zum Beispiel die Jugendgruppe jetzt im TC
Güll, wir sind auch eng damit verknüpft.
-
[Unbekannt 2]: Wir sind Menschen aus dem
gesamten Einzugsgebiet des CCC, also alle
-
Regionen sind vertreten. Unsere
Kernzielgruppe sind 14- bis 18-Jährige,
-
unsere erweiterte Zielgruppe besteht aus
19- bis 25-Jährigen und auch selten kommen
-
26- bis 27-Jährige vor.
[Unbekannt 1]: Und bisher haben wir noch
-
nicht ganz so viel gemacht, weil wir haben
uns jetzt erst gerade auf dem Camp
-
zusammengetroffen. Aber ganz passend zum
Namen haben wir jetzt schon die Domain
-
chaos.jetzt und dort haben wir auch einen
matrix-Chat, dem Ihr natürlich gerne
-
joinen könnt, wenn Ihr bei uns aktiv
werden wollt. Und für die, die lieber so
-
altmodische Technologien mögen, sind wir
sogar im IRC auf chaos-jetzt im hackint
-
vertreten.
[Unbekannt 2]: Wenn Du mitmachen möchtest,
-
komm zu unserem Treffen an Tag 3, also
morgen, in der Wikipaka-WG im Esszimmer um
-
17 Uhr. Da machen wir ungefähr zwei
Stunden oder vielleicht auch etwas mehr
-
ein kurzes Treffen und machen vielleicht
die Planung für zusätzliche und die
-
nächste Planung, was wir bald machen
wollen. Oder kommt auch sonst immer gerne
-
zu unserer Assembly, Chaos.jetzt Dome auch
in der Wikipaka-WG. Das ist unser Ort zum
-
Chillen, wo wir rumliegen können, wo wir
an unseren eigenen Projekten arbeiten
-
können. Wir haben auch ein Geekend in
Göttingen geplant vom 28. Februar bis zum
-
1. März 2020. Mehr dazu gibt es bei dem
Meetup oder online in unserer Matrix, wo
-
wir auch Telefonkonferenzen stattfinden
lassen. Und dabei sind wir auch schon
-
direkt beim nächsten Punkt: Kommt in
unsere Matrix oder in den IRC-Channel und
-
macht mit. Natürlich können auch alle,
auch die älteren unter uns kichert uns
-
auf Twitter folgen oder auf Mastodon oder
beides. Und lasst uns das Chaos
-
verjüngern.
Applaus
-
Holgi: Wenn der Club PR macht, dann ist
das meistens ein relativ großes Ding. Also
-
alles, was der Club so aussendet, ist von
eher großer bundesweiter Relevanz und
-
kommt in der Region … also auf regionaler
Ebene ist die Relevanz der Aussendung
-
vielleicht gar nicht so groß. Und auf
regionaler Ebene, wissen wir alle, da
-
interessiert die Menschen eher was anderes
als die große Politik, sage ich mal. Das
-
beste Bild dafür ist die Umgehungsstraße.
Dass es trotzdem auch in regionaler PR was
-
zu tun gibt und was es da zu tun gibt, das
weiß Fabos. Warum seid Ihr denn zu zweit
-
Fabos?
Fabos: Warum wir zu zweit sind? Naja der
-
Herr Igler hier drüben hat da wesentlich
mehr Erfahrungen mit Pressearbeit und
-
deswegen ist er auch heute Abend mit hier
oben. Ähh, heut Abend?
-
Igler: Ich habe grad fundiert, wieso
eigentlich nur ich da stehe und nicht der
-
Fabos. Der ist ja mindestens genauso dick
wie ich.
-
Fabos: Ja. Hier, guck mal! Könnte
funktionieren.
-
Igler: Ja, könnte sich ausgehen.
Holgi: Wer glaubt Ihr wer Ihr seid? Holger
-
Klein?
Allgmeine Heiterkeit
-
Fabos: Okay. Aber weil wir nicht so viel
Zeit haben, was regioPR ist: Was wir erst
-
mal nicht sind: Wir sind keine
Konkurrenzveranstaltung zu unseren
-
wunderbaren Pressesprechern. Weil: Wir
wollen gar nicht in Konkurrenz treten. Wir
-
haben was anderes, was wir machen, und
zwar wir vernetzen quasi so ein bisschen
-
die ganzen Erfas und die Chaostreffs, die
alle zusammen ja jeweils für sich auch PR-
-
Arbeit leisten, Öffentlichkeitsarbeit.
Jeder kennt das vielleicht, der schon mal
-
ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit gemacht
hat: Auf einmal bombardiert irgendeiner
-
einen vielleicht mal einer Anfrage oder
man möchte selbst auch mal irgendwo was in
-
die Presse oder irgendwohin hinbringen und
weiß dann aber gar nicht so richtig, was
-
man machen soll. Es gab da gerade bei
Chaos Macht Schule immer wieder viele
-
Leute, die sich auf Treffen gefragt haben:
Wie machen wir das überhaupt? Was können
-
wir eigentlich tun, wenn wir mit der
Presse sprechen wollen? Oder wenn uns die
-
Presse mal anspricht, wie reagieren wir da
eigentlich überhaupt? Und daraus ist dann
-
auf einem Regio-Wochenende die Idee
entstanden: Lasst uns doch mal
-
zusammensetzen und überlegen, was wir
machen können. Da waren wir vier Leute,
-
die gesagt haben: Ja komm, probieren wir
mal aus. Und das Endergebnis war dann,
-
dass wir seit 2018 uns regelmäßig im
mumble treffen. Einmal im Monat.
-
Igler: Weil wir keine Zeit haben. Jetzt
sage ich mal ganz frech doku.ccc.de. Dort
-
RegioPR einwerfen, dort ste… Mikrofon hat
Aussetzer Hm? Ja, hier. Oh. Alles da. Wir
-
haben auch ein Projekt schon am Laufen.
Wir hatten schon einen Workshop, haben wir
-
auch gemacht im schönen Wien. Klar, wir
Ösis machen uns immer wichtig. Und wir
-
haben als erstes großes Projekt auch
vorher zum Datenschutztag, zum
-
europäischen … da haben wir eine Software
entwickelt in Wien, mit der man Abfragen
-
richten kann. Auskunftsbegehren nach
DSGVO. Wird auch auf doku.ccc.de
-
dokumentiert sein. Wir hätten gerne, dass
da viele mitmachen. Äh, joar … ansonsten …
-
wir sind ganz jeden ersten Montag im
Monat, 21 Uhr. Kommt mit ins mumble. Alles
-
trifft sich von dorten weg. Je mehr
mitmachen, desto besser wird es. 59, 58.
-
Fabos: Ich zähle jetzt nicht weiter. Aber
wie gesagt, macht halt einfach mit bei
-
dieser ganzen Sache! Wenn Ihr ein bisschen
was über Regio-Arbeit oder über
-
Öffentlichkeitsarbeit noch mit lernen
wollt oder vielleicht auch Erfahrung habt,
-
die Ihr mit reinbringen könnt, würde uns
alle sehr freuen.
-
Igler: Okay, dankeschön!
Applaus
-
Holgi: Ich habe so ein bisschen das
Gefühl, dass der Kollege anfängt, die Zeit
-
zu nehmen, wenn ich nach dem Nächsten,
also jetzt, anfange zu reden und das alles
-
vor der Zeit der Speaker abgeht. Holgi
lacht diabolisch Ich bin in den 80er
-
Jahren zur Schule gegangen an meinem
Gymnasium. Da … kichert Ich hör auch in
-
den 80ern wieder auf zu erzählen. Keine
Sorge. An meinem Gymnasium gab es
-
Informatik als Unterrichtsfach. Das war so
ein Raum, da standen … ich glaube es waren
-
Apple II Geräte damals, die da
herumgestanden haben. Wir haben Turbo
-
Pascal gelernt, "gelernt", haben sehr
schnell herausgefunden, was wir machen
-
können, dass diese Dinge anfangen zu
piepen und nicht mehr aufhören zu piepen.
-
Until False? Ich weiß es nicht mehr so
genau. Jedenfalls haben wir dann die
-
Maschinen piepen lassen und sind dann zu
den Mädchen in die Raucherecke gegangen.
-
Das war so meine digitale Revolution. Dass
Schule auch ein bisschen anders kann, wird
-
Benni uns jetzt hoffentlich erzählen. Und
lasst ihm mal fünf Minuten! Himmel.
-
Benni: Im Grunde genommen habe ich sogar
zwei Themen, über die ich sprechen will.
-
Beide Chaos macht Schule. Ich möchte euch
zum einen 'nen Überblick über die
-
Aktivitäten von Chaos macht Schule im Jahr
2019 geben. Dazu gehören zum einen viele
-
Workshops, die wir an Schulen gegeben
haben, aber zum anderen gehört da auch
-
eine Stellungnahme dazu, die wir zur
Umsetzung des Digitalpakts in Hessen
-
geschrieben haben. Um Informatikunterricht
geht es dabei eher nur am Rande.
-
Holgi lacht
Also erstmal etwas Allgemeines zum Thema
-
Chaos macht Schule. Chaos macht Schule ist
ein Bildungsprojekt vom Chaos Computer
-
Club, und wir haben das Ziel,
Technikbegeisterung und die Mündigkeit im
-
Digitalen von Schülerinnen und Schülern zu
fördern. In der Praxis gehen wir
-
regelmäßig in Schulen, um dort in
Workshops die Chancen und Risiken von
-
neuen Technologien mit Schülerinnen und
Schülern zu diskutieren. Das machen wir
-
mittlerweile seit über einem Jahrzehnt.
Und wir sind, wie im Club so üblich
-
dezentral organisiert. Wir sind in
Deutschland aktiv, aber auch in der
-
Schweiz und in Österreich. Auch wenn man
von uns vielleicht überregional gar nicht
-
so viel hört, haben wir auf lokaler Ebene
2019 doch einiges gemacht. Es gibt sicher
-
in 15 Städten aktive Chaos-macht-Schule-
Gruppen, wobei viele von denen tendenziell
-
immer zu wenig Leute haben. Vielleicht
habt Ihr gesehen, dass heute auf dem
-
Kongress relativ viele Kinder mit ihren
Eltern rumliefen. Heute war nämlich der
-
Junghackertag, den wir veranstaltet haben
mit Unterstützung von vielen anderen
-
Initiativen. An diesem Tag haben wir…
Applaus
-
Holgi: Das geht alles von deiner Zeit ab.
Keine Sorge, keine Sorge.
-
Benni: An diesen Tag haben wir mehrere
hundert Kinder auf den Kongress
-
eingeladen, damit sie sich hier einfach
mal umgucken konnten, und haben
-
verschiedene Workshops angeboten für die
Kinder. Es war sehr viel Löten dabei. Es
-
gab T-Shirt-Druck. Es gab einen kleinen
Workshop zum Umgehen von
-
Gesichtserkennung. Sehr breites Programm
hatten wir. Wir sind aber auch nicht nur
-
an Schulen aktiv. Allgemein ist Schule
eigentlich nur so ein Synonym für Bildung
-
allgemein. Wir haben zum Beispiel unsere
Essener Gruppe, war zum Beispiel mal an
-
einer Hochschule und hat mit
Lehramtsstudenten gearbeitet. In Hannover
-
wurde eine Bits-und-Bäume-Gruppe
gegründet, um sich mit anderen
-
Umweltgruppen zu vernetzen. In Berlin
organisieren wir zusammen mit anderen
-
neuerdings die edu-Labs. Da ist so eine
Community, die sich mit freien
-
Bildungsmaterialien und zeitgemäßer
Bildung auseinandersetzt. In Fürstenberg
-
wurde ein eigener Hackerspace für
Jugendliche gegründet. Die Mannheimer CMS-
-
Gruppe war auf einer Bildungsveranstaltung
vom BSI und durfte da sogar eine Keynote
-
geben. Das sind alles so Sachen, die wir
machen. Die Liste ist total unvollständig.
-
Und sorry, dass die Zeit einfach nicht
reicht, um jetzt so viele Sachen
-
aufzulisten. Wichtig ist, einfach zu
sagen: Wir machen das halt in unserer
-
Freizeit und stoßen dabei durchaus immer
wieder an personelle und zeitliche
-
Grenzen. Deshalb möchte ich noch einen
Aufruf starten. Ihr seid herzlich
-
eingeladen bei uns mitzumachen. Wir suchen
immer Leute. Wenn Ihr Euch das vorstellen
-
könnt, meldet euch doch einfach mal bei
Eurem Erfa oder Chaostreff in der Nähe und
-
sprecht mal mit den Leuten. Das ist uns
natürlich irgendwie zweitrangig, was Ihr
-
alles könnt oder wie gut Ihr in der
Community schon vernetzt sein. Es ist uns
-
einfach wichtiger, dass hier Lust habt,
irgendwie mitzumachen. Vor allem morgens
-
in den Schulen, auch wenn man früh dafür
aufstehen muss. Insgesamt geht es uns vor
-
allem darum, dass wir unsere Inhalte und
Kompetenzen an Schulen über die
-
nachfolgende Generation in die
Gesellschaft transportieren wollen. Mit
-
dem Aufkommen des Internets, also dem
Internet für, sag ich mal, die breite
-
Bevölkerung vor einigen Jahren, gab's halt
eine riesengroße Herausforderung für die
-
Schulen. Aber leider muss ich sagen, dass
über zehn Jahre später die gleichen
-
Probleme immer noch bestehen und es nicht
viel besser geworden ist. Mit unseren
-
einzelnen Workshops lösen wir natürlich
die großen Probleme, die es irgendwie im
-
Bildungssystem gibt, nicht auf. So sind
wir eigentlich nur … Ja, leider bewirkt
-
das da nicht so viel. Um da was zu ändern,
bräuchten wir Änderungen in den
-
Bildungsplänen und vor allem eine Menge
Fortbildungen für Lehrkräfte. In den über
-
zehn Jahren, die wir das halt machen,
haben wir einige Einblicke in die Schulen
-
bekommen und welche Probleme es da in
Bezug auf neue Technologien gibt und sehen
-
uns deshalb auch als Ansprechpartner zum
Thema. Wir beraten manchmal andere und
-
beziehen regelmäßig Stellung zu
bildungspolitischen Themen. Unter anderem
-
haben wir im Jahr 2019 eine Stellungnahme
zur Umsetzung des Digitalpakts in Hessen
-
abgegeben, über die ich euch jetzt im
zweiten Teil ein bisschen mehr erzählen
-
möchte. Der Digitalepakt wurde im Mai 2019
endlich verabschiedet. Der sieht vor, dass
-
auf Regierungsebene, auf Bundesebene
insgesamt 5 Milliarden Euro für IT-
-
Infrastruktur an Schulen bereitgestellt
werden. Und weil Bildung aber Ländersache
-
ist, muss jedes einzelne Bundesland jetzt
ein eigenes Gesetz entwerfen, wie dieses
-
Geld eigentlich an regionalen Schulen
vergeben werden soll. Und wir durften eine
-
Stellungnahme zu schreiben. Hessen ist
natürlich nur ein Bundesland, in dem
-
wahrscheinlich viele von euch nicht leben.
Ich möchte aber betonen: Alle Bundesländer
-
müssen das umsetzen und die Probleme sind
wirklich überall sehr ähnlich, weshalb
-
Hessen hier durchaus als stellvertretend
gesehen werden darf. Unsere Stellungnahme
-
bestand im Großen und Ganzen so aus 7
Kritikpunkten, auf die ich aus Zeitgründen
-
nicht alle einzeln eingehen kann. Ich
möchte nur zwei Punkte ganz kurz
-
anschneiden, damit ihr mal eine
Vorstellung habt, um was es da eigentlich
-
so geht. Und zwar ist der erste Punkt die
Bildungsziele, die eigentlich kaum eine
-
Rolle spielen in diesen Gesetzen. Denn in
den Gesetzen wird ganz viel über
-
Infrastruktur geschrieben. Aber es wird
niemals darüber geschrieben, was es
-
eigentlich für Bildungsziele gibt.
Digitalisierung wird immer nur als
-
technische Fragestellung angesehen. Dabei
sind wir der Auffassung, dass man das
-
Ganze irgendwie als gesellschaftliche
Fragestellung betrachten muss. Schließlich
-
hat die Digitalisierung ja auch einfach
Auswirkungen auf alle
-
Gesellschaftsbereiche. Die Bildungsziele,
die es in diesen Gesetzen allenfalls gibt,
-
sind das: "Wie kann ich die Inhalte, die
wir bisher an den Schulen immer vermittelt
-
haben, mit neuen Medien besser vermitteln
als bisher?" und "Wie kann ich
-
SchülerInnen zu versierten Anwenderinnen
und Anwendern ausbilden von
-
Standardanwendungen?". Aus unserer Sicht
müsste aber ein zusätzliches Ziel einfach
-
die digitale Mündigkeit sein. Digitale
mündige Menschen sind in der Lage,
-
technologische Entwicklungen bezüglich
ihrer Chancen und Risiken auf ihren Alltag
-
abzuschätzen und gewinnbringend zu nutzen.
Damit meinen wir Menschen, die eine
-
ungefähre Vorstellung davon haben, was
hinter ihrem Bildschirm passiert, und das
-
eben nicht nur auf technischer Ebene. Ein
zweiter wichtiger Punkt, über die wir
-
geschrieben haben, sind Lehrkräfte. Denn
es ist mittlerweile so, dass nach den
-
Vorgaben der Kultusministerkonferenz sind
Lehrkräfte heute alle verpflichtet, neue
-
Medien in ihren Unterricht zu integrieren.
Das gilt explizit nicht nur für den
-
Informatikunterricht, sondern das gilt für
alle Unterrichtsfächer. Nur die Frage ist
-
halt: "Wie soll das in der Praxis
funktionieren?" Es ja ist einfach so: Es
-
wird immer mehr Technik an die Schulen
gebracht. Gerade durch den digitalen Markt
-
soll es neue Infrastruktur da geben. Aber
wir haben halt Lehrkräfte, die großteils
-
einfach nicht wissen, wie man diese nutzen
kann und wie man sie didaktisch sinnvoll
-
den eigenen Unterricht integriert. Das
soll wirklich kein Vorwurf an irgendeine
-
Lehrkraft sein. Das kann man denen einfach
nicht vorwerfen. Sie haben es schließlich
-
nie gelernt in ihrer Ausbildung und
Fortbildung in dem Bereich gab es in den
-
letzten Jahren eben eigentlich auch nicht.
Das heißt, wir haben ein riesengroßes
-
Defizit, was man irgendwie mal aufholen
müsste. Es ist aber leider laut dem
-
Digitalpakt und den Umsetzungen überhaupt
nicht vorgesehen. Und das halten wir
-
durchaus für ein großes Problem, weil wir
einfach ungenutzte Technik haben. Wenn
-
Euch das ganze Thema interessiert: Wir
haben im August 2019 unsere Stellungnahme
-
als Ganzes auf ccc.de zusammen mit einer
Pressemitteilung veröffentlicht. 17 Seiten
-
ist sie insgesamt lang. Lest sie in Ruhe,
wenn Euch das Thema interessiert. Zum
-
Abschluss noch ein kurzes Fazit. Wir haben
in unserer Stellungnahme zahlreiche
-
Probleme und konstruktive Lösungsansätze
aufgezeigt. Aber leider ist relativ wenig
-
davon am Ende in das später verabschiedete
Gesetz eingeflossen. Wir glauben nicht,
-
dass das Gesetz aus technischer Sicht in
der Praxis funktionieren kann. Viel
-
wichtiger finden wir aber, dass der
digitale Pakt ohne einen Richtungswechsel
-
von zeitgemäßer Ausstattung zu zeitgemäßer
Bildung zu scheitern droht. Denn es geht
-
um mehr als Bildung. Es geht letztendlich
darum, wie wir unsere Gesellschaft in
-
Zeiten der Digitalisierung gestalten
wollen. Wollen wir diesen Wandel von
-
großen Firmen wie Microsoft oder Google
durch ihre Produkte gestalten lassen und
-
junge Menschen zu ihren Anwendern
erziehen? Oder wollen wir junge Menschen
-
befähigen, die Chancen und Risiken von
Technologien besser einzuordnen? Damit
-
würde schließlich die gesamte Gesellschaft
die Fähigkeit entwickeln, den digitalen
-
Wandel selbst zu gestalten. Danke!
Applaus
-
Holgi: Das letzte Mal als ich heute mit
Linus Neumann gesprochen habe, hatte er
-
Wortfindungsstörungen. So wenig hatte er
geschlafen gehabt. Ich weiß gar nicht, ob
-
der noch hier ist. Bist du noch hier,
Linus? Da bist du. Du bist jetzt dran, ne.
-
Du müsstest dann … Doch steht hier. Holgi
kichert Watt? Will er nicht? Gut, dann
-
machen wir was anderes. Wer seid Ihr denn
jetzt schon wieder? Ihr wollt jetzt weiter
-
mit der Datenschleuder machen.
Marei: Genau.
-
[??]: Ja, dann machen wir jetzt mit der
Datenschleuder. Was ist denn hier schon
-
wieder?
Marei: Wir hatten ja ähnlich wie die
-
Haecksen ein Jubiläum und das ein bisschen
größer. Wir haben dieses Jahr die Ausgabe
-
100 rausgebracht und das ist sie übrigens.
Applaus
-
Wir haben im Vorfeld so ein bisschen
überlegt. Ja, hundert Ausgaben
-
Datenschleuder. Was machen wir da so? Wir
hätten gern ein bisschen Rückblick
-
gemacht. Also was ist eigentlich von der
Eins bis zur Hundert passiert? Und das hat
-
nicht so ganz geklappt. Es waren so viel
andere Themen, die das Chaos beschäftigt
-
haben. Die 100 könnt ihr dann demnächst
online lesen, wer sie noch nicht gelesen
-
hat. Wer hat sie hier schon gelesen? Ich
muss mal kurz fragen. Ja doch einige. Also
-
ist hier. Kennt man. Das mit dem
Demnächst ist so ein Ding. Ich hatte
-
eigentlich vor, dass Ihr sie ab heute
online lesen könnt. Aber wir haben so ein
-
bisschen mit dem diesjährigen Motto zu
kämpfen und von daher wird es
-
wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern.
Aber in der 100 gab's dann statt einem
-
Rückblick hochpolitische Themen, weil das,
was das Chaos bewegt, bewegt uns auch. Als
-
Organ des Chaos Computer Clubs wollen wir
natürlich so ein bisschen das
-
rüberbringen, was euch beschäftigt und was
den Club insgesamt bewegt. Hier jetzt
-
einfach ein paar symbolische Beispiele.
Wir hatten einmal die
-
Unvereinbarkeitserklärung der Wiener, dann
ein bisschen was zu kritischer
-
Infrastruktur mit der AG Kritis und das
E-Voting in der Schweiz. Nach der 100
-
konnten wir natürlich nicht aufhören.
Dementsprechend gab es kurz vor
-
Weihnachten quasi als Weihnachtsgeschenk
vor dem Kongress die 101. Es ist
-
eigentlich … Ja willst du was dazu sagen?
[Unbekannt 4]: Ja. Also die 101. Wir haben
-
da sehr schöne Bildschirmtext-Dinge drin,
wie Ihr gerade von Marei gehört habt. Die
-
haben sie ja gerade rausgebracht. Ich will
euch jetzt nicht zu viel vorausnehmen,
-
weil ich nehme an, die meisten von Euch
haben es noch nicht gelesen. War gerade im
-
Briefkasten bevor man hierher gekommen ist
und dieses gerade-im-Briefkasten-bevor-
-
man-hergekommen-ist da hab ich mich
hauptsächlich drum gekümmert. Ich hab mich
-
also um den Druck, den Versand, das
Eintüten in die Umschläge und so weiter
-
gekümmert. Und das ist ganz schön viel
Arbeit. Ich meine, wir schicken die erst
-
einmal an eine Schule, wo sie dann
eingetütet werden von einer
-
Behindertenwerkstatt in dieser Schule. Und
das ist alles total toll, und die machen
-
das alles großartig. Aber das heißt auch
zum Beispiel, dass es nicht so bequem ist
-
wie ein Lieferservice, wo man dann
irgendwie einmal Geld gegen wirft und da
-
kommt dann irgendwann eine Datenschleuder
hinten raus, die dann bei Euch im
-
Briefkasten landet. Ich muss mich dann
auch zum Beispiel darum kümmern, dass der
-
Versand mit Post richtig gemacht wird, und
ich bin da ja nicht so der Experte, der
-
das jeden Tag macht. Also…
Makei: Das sind doch alles Ausreden. Also
-
gesteh mal bitte hier!
[Unbekannt 4]: Genau schaut unten rechts:
-
Behälter 136. So läuft das bei der
Datenschleuder dauernd. Ich gebe es zu.
-
Ich bin auch an diesem Ding schuld. Aber
hey, wir lernen alle die ganze Zeit dazu.
-
Es ist sehr aufregend, es macht viel Spaß
und wir kriegen diese verdammte
-
Datenschleuder zu euch, auch wenn es erst
anderthalb Monate später als gehofft wird
-
oder sowas. Und wir sind sehr stolz
darauf, dass wir die Frequenz von
-
irgendwie alle x Jahre auf alle halbe
Jahre gerade runter gekriegt haben.
-
Marei: So ungefähr, wenn die Post
mitspielt.
-
Applaus
[Unbekannt 4]: Also. Die Datenschleuder
-
101 jetzt draußen. Wer sie noch nicht hat,
weil er kein Mitglied ist oder Abonnent –
-
Er oder Sie. Holt sie ääääh Sorry, könnt
Ihr Euch nicht holen. Die ist vergriffen.
-
Holgi lacht
Marei: Wieder was, was er verbockt hat.
-
[Unbekannt 4]: Was heißt verbockt? Die
Nachfrage ist jetzt plötzlich so hoch
-
gewesen, so viele Leute, die sie haben.
Die ganzen Erfas, die gesagt haben: "Hey,
-
wir wollen auch eine Box mit
Datenschleudern haben. Schickt uns mal
-
eine zu!" Nach dem Druck mussten wir den
Erfas sagen: Oh sorry, so viele haben wir
-
gar nicht. Und dann hatte nicht jeder Erfa
so viel bekommen, wie er wollte. Aber hey,
-
kleiner Tipp: Mitglieder kriegen auf jeden
Fall eine nach Hause geliefert. Sehr Ihr
-
dieses grüne i da oben? Da ist ein
Vereinstisch. Da könnt ihr einen
-
Mitgliedsantrag ausfüllen. Ich hab gehört,
das ist gar nicht so schwierig. Und dann
-
kriegt Ihr 'ne Datenschleuder.
Applaus
-
Makei: Aber damit es noch einige
Datenschleudern gibt, muss ich euch
-
trotzdem noch kurz darum bitten, dass wir
uns immer für alles interessieren, was
-
euch so bewegt. Also wenn ihr Themen habt,
Ideen habt, was einreichen wollt: Immer
-
schön an die ds@ccc.de und wir gucken
dann, was wir damit machen können.
-
[Unbekannt 4]: Dankeschön
Holgi: Dankeschön. Joar, nachdem es jetzt
-
gerade meinen Ablauf komplett
durcheinander geworfen hat, weil ich
-
dachte, dass das jetzt alles erst in 'ner
halben Stunde passiert … Ich gucke mal.
-
Was passiert denn? wer kommt denn jetzt
als nächstes? So.
-
[Unbekannt 5]: Freiburg kommt, hörte ich.
Holgi: Ja, mach mal.
-
[Unbekannt 5]:So aus.
Holgi: Worum geht's denn?
-
smtw: Ja, eigentlich nicht ganz passend
zum Jahresrückblick. Wir sind vor zwei
-
Jahren bereits umgezogen, hatten da das
ganz große Glück auf dem Mietshaus-
-
Syndikat in Freiburg Räumlichkeiten zu
bekommen. Übrigens für umziehende
-
Hackerspaces sehr zu empfehlen: Schaut
euch mal lokale Wohnprojekte an. Und wie
-
das so ist mit diesen Umzügen, das ist ja
immer grundsätzlich nach einem Jahr
-
vollständig abgeschlossen. Ich glaub die
Einheit war BER-Jahre. Aber gut. Klar geht
-
immer ein bisschen. Wir haben dann auch
natürlich gleich Glas beantragt. Dauert in
-
Deutschland auch etwas länger. Ich habe
gute Nachrichten für uns in Freiburg.
-
Kabel liegt. Glas auch. Licht nein. Bei
der Telekom muss noch irgendjemand das
-
SAP-Fax abschreiben. Ihr wisst schon.
Demnächst haben wir Glas. Juhu! Ansonsten
-
ist in Freiburg eigentlich immer so
einiges los. Viele kleine Veranstaltungen.
-
Das hier war jetzt von einem Maus-Tag, der
auch immer sehr viel Spaß macht. So
-
langsam kommt die ganze Sache mit diesem
Hackspace auch ins Booten. Wir haben immer
-
mehr Ausrüstung, sortieren uns immer mehr
und haben da ganz viel Spaß Dinge zu tun.
-
Radio machen wir sehr regelmäßig. Wir
hatten auch eine kleine Retro-Gaming-
-
Nacht. Das kann ich dann vielleicht auch
Dir, Holgi, empfehlen. Mario Kart ist
-
Standardprogramm bei uns auch.
Holgi: Da komm' ich doch mal rum dann.
-
smtw: Genau, kommste ich einfach mal
vorbei. Wir haben sogar eine Dusche.
-
Holgi: Rieche ich?
smtw: Weiß ich nicht, aber ich komme
-
gleich mal rüber und kontrollier das. 'Ne
Waschmaschine übrigens auch, ne. So als
-
Standard … Falls nötig.
Holgi: Dann ess ich jetzt hier weiter, ist
-
ja nicht so …
smtw: Nee, das passt. Wir haben die
-
Räumlichkeiten schön in der Innenstadt.
Auch das sehr zu empfehlen. Wir haben den
-
Umzugshazzle auf uns genommen, weil das
einfach sehr schön von der Lage, von der
-
Größe, von allem war, mehrere Räume etc.
und ich kann es eigentlich nur allen
-
empfehlen. Es rumpelt dann natürlich
maximal ein Jahr, weil so lang geht der
-
Umzug. Aber wir haben einen ziemlichen
Mitgliederzuwachs gefunden, weil wir jetzt
-
sehr innenstadtnah sind. Drei Minuten vom
Hauptbahnhof. Kommt uns doch einfach mal
-
besuchen, falls Ihr auf den Weg in den
Urlaub seid, zum Beispiel im Süden oder
-
ähnliches. Ich habe noch so'n zweites
Ding, ein kleines Anliegen, und zwar bei
-
vielen anderen von euch schlagen
vielleicht auch so langsam diese
-
5G-Menschen ein. Das ist in Freiburg
traditionell sehr beliebt. Das nimmt zum
-
Teil sehr bizarre Züge an. Woraufhin wir
uns entschlossen haben, das hier
-
anzubieten. Ein 5G-Detox-Resilienz-Craft-
Bier. Auch als Tschunk-Variante möglich.
-
Applaus
Ganz im Ernst aber: Generell wir halten es
-
in Freiburg gerade sehr wichtig uns da zu
engagieren. Wir haben uns da angeschaut,
-
es gab dann Bürgerversammlungen und
Begehren und ähnliches. Extrem viel
-
Unsicherheit. Da wird extrem viel
technischer Schmu erzählt. Da haben Leute
-
keine Ahnung, sind stark verängstigt. Da
können wir als Technies durchaus etwas
-
bewegen. Ja, da sind Wavies drunter, da
kann man sich auch mal lustig machen.
-
Manche Anliegen sind aber tatsächlich
ernst. Leider vermischen Sie dann die
-
Wavies mit den Problemen der digitalen
Bildung, wo wir eigentlich dann dazu
-
aufrufen, dass man das doch bitte sehr
strikt trennt: Diese katastrophale Angst
-
vor Strahlen und die Probleme, die wir bei
der digitalen Bildung haben. Insofern, wir
-
brauen auch gerne wie Ihr seht. Das ist
nämlich Craft-Bier. Eigenständig im
-
Hackspace gebraut, offiziell angemeldet
und allem. Schaut da vorbei! Dann kriegt
-
ihr was gegen Eure 5G-Ängste. Ansonsten
würde ich jetzt auch direkt weitergeben.
-
Vielen Dank.
Holgi: Dankeschön! Ich habe mittlerweile
-
auch den Überblick über meine Papiere
wiedergefunden und kann euch nur noch
-
einmal ermahnen: Druckt nicht
doppelseitig, sonst verliert Ihr den
-
Überblick! Oder macht wenigstens
Seitenzahlen drauf. Das ist Daria. Steht
-
jedenfalls auf meinem Ablauf.
Daria: Wie bitte?
-
Holgi: Nicht?
Daria: Ich hab dich nicht verstanden
-
leider.
Holgi: Tatsächlich nicht?
-
Daria: Ich hab dich leider nicht
verstanden.
-
Holgi Achso. Ich sagte: "Das ist Daria."
Du bist Daria, oder?
-
Daria: Das ist richtig. Ich bin Daria.
Holgi: Ja. Gut, dann ist nicht mehr alles
-
durcheinander. Und Daria wird aus'm
Chaospott watt erzählen.
-
Daria: Genau das ist richtig. Ich bin
Daria aus dem Chaospott aus Essen und ich
-
darf euch heute erzählen, was wir 2019 so
in Essen im schönen Ruhrgebiet getrieben
-
haben. Erst einmal sind wir gewachsen und
zwar haben wir dieses Jahr die
-
100-Mitglieder-Marke geknackt. Da haben
wir uns sehr darüber gefreut. Und das
-
können wir mehr oder weniger nächstes Jahr
mit unserem zehnjährigen Jubiläum feiern.
-
Genau. So, und jetzt komme ich dazu, was
wir letztes Jahr gemacht haben bzw. dieses
-
Jahr. Und zwar waren wir viel mit Chaos
Macht Schule unterwegs. Wir haben
-
verschiedene Vorträge und Workshops an
Universitäten und Schulen gehalten und
-
haben auch am Maus-Türöffner-Tag
teilgenommen und den veranstaltet und zwar
-
am 3. Oktober diesen Jahres und haben mit
Kindern und Jugendlichen dort LED-
-
Leuchtsterne, die Berühmten gelötet,
gebastelt. Dann haben wir außerdem im
-
Februar noch die Hack Im Pott ein viertes
Mal veranstaltet und das war sehr
-
erfolgreich. Wir sind auch nächstes Jahr
wieder mit dabei und würden uns freuen,
-
wenn wir ein, zwei Gesichter von euch oder
auch drei oder vier sehen. Sprechen uns
-
an, wenn ihr Lust darauf habt. Genau. Dann
könnt Ihr zu uns kommen.
-
Applaus
Holgi: Das ging schnell. Aber jetzt kommt
-
der vorhin schon angekündigte Linus
Neumann auf die Bühne, wird direkt mal
-
einen Überblick über zwei Themen geben,
die den CCC dieses Jahr beschäftigt haben.
-
Das eine Thema ist Ola Bini. Ola Bini ist
ein Mensch, der die falschen Freunde hatte
-
und darum jetzt gerade in Haft sitzt. Und
damit Linus nicht nur über unangenehme
-
Dinge reden muss, wird er auch noch
erzählen was Fusion bleibt denn dieses
-
Jahr auf die Reihe bekommen hat. Denn ich
weiß nicht, ob es euch so ging. Also ich
-
hatte diese Jahr gedacht: "Nee, Fusion
lässte mal aus. Das ist ja auch was für
-
junge Leute. Die nehmen da alle Drogen.
Und auf's Dixi willst du auch nicht immer
-
gehen und so was." Und dann kommt auf
einmal dieser Polizist und sagt: "Nee,
-
hier muss jetzt Recht und Ordnung." Und
dann hab ich Panik gekriegt und versucht
-
noch ein Ticket für die Fusion zu kriegen.
Aber es ist nochmal alles gut gegangen.
-
Wir fangen allerdings an mit Ola Bini.
Linus: Ja. Einige haben ja sicherlich
-
mitbekommen, dass in Ecuador sich der
politische Wandel ereignet hat. Nicht nur
-
Julian Assange aus der Botschaft geflogen,
wo er Asyl bekommen hat, sondern auch –
-
bei Weitem nicht so sehr von der
Öffentlichkeit beachtet – wurde Ola Bini,
-
ein Schwede, in Ecuador verhaftet, der
dort seit 2013, glaube ich, lebt und wird
-
jetzt dort festgehalten mit Vorwürfen, die
sie ihm irgendwie nicht so ganz erklären.
-
Sie lassen ihn aber irgendwie nicht raus
aus dem Knast, weil sie Angst haben, weil
-
er Computer programmieren kann. Er ist da
jetzt irgendwie in einer sehr komischen
-
Situation, wo ihm die rechtlichen Wege
irgendwie versperrt werden und er nicht
-
wirklich raus kann. Es ist eigentlich
allen Menschenrechtsorganisationen klar,
-
dass das so nicht in Ordnung ist, was mit
ihm geschieht. Wir sind mit vielen anderen
-
immer wieder bemüht, diesem Fall auch
Aufmerksamkeit zu bringen. Weil: Der Typ
-
hat keinen Vorwurf, der ihm gemacht wird,
und ist inzwischen seit April 2019 im
-
Knast. Wir hatten auch auf dem Camp schon
darauf aufmerksam gemacht und ich denke,
-
solche Fälle sind sehr wichtig. Dass wir
die im Auge behalten und dafür sorgen,
-
dass hier die Menschenrechte unserer
Freundinnen und Freunde gewahrt werden.
-
Deswegen war mir das wichtig nochmal
darauf hinzuweisen im Rahmen dieses
-
Jahresrückblicks.
Applaus
-
Wir haben natürlich in jedem Jahr
irgendwie mit Angriffen auf unsere
-
Freiheiten und Rechte zu tun. Ich habe
irgendwann, ich glaube, ich will es jetzt
-
nicht genau sagen, es müsste so um Ostern
gewesen sein, wenn ich mir die Stadt
-
angucke, in der ich den Anruf bekommen
habe, einen Anruf bekommen vom
-
Kulturkosmos, der das Fusion-Festival
bedroht sah von verrückten Anforderungen,
-
was die Sicherheitskonzepte dieser
Veranstaltung anginge. Und der Anruf war
-
irgendwie so: " Ja, hör mal. Ihr vom CCC,
ne. Ihr macht doch hier eh schon so viel
-
und mit der Pressearbeit, das könnt ihr ja
auch. Könnt ihr nicht irgendwie uns dabei
-
helfen, eine Pressekampagne hinzukriegen,
dass wir unser Festival weiter machen
-
dürfen. und dieser Versuch der Polizei,
das Festival an der Durchführung zu
-
hindern, irgendwie eingedämmt wird. Naja,
ich habe mir gedacht, kannst nicht immer
-
nur gewinnen. CCC Pressearbeit ist halt
eigentlich immer gewinnen. Musst halt auch
-
mal ins Risiko gehen, habe ich mir
gedacht. Okay, machen wir Fusion-
-
Pressearbeit. Es hat sich dann nachher
eine wahnsinnige Verschwörung noch
-
offenbart, dass da tatsächlich
irgendwelche AfD-Leute und verurteilte
-
Gewalttäter irgendwie einen Plan
geschmiedet hatten, das Fusion-Festival
-
mit Wasserwerfern und sonstigem zu
schützen oder zu kühlen. Dafür aber hatten
-
wir einen Vortrag gehalten auf dem
Festival selber und Stefan Pelzer hat auch
-
einen Vortrag darüber gehalten beim Camp,
die ich euch dann nochmal herzlich ans
-
Herz legen möchte. Damit wären wir auch
schon beim Camp und über das Camp erzählt
-
euch der smtw.
smtw: Guten Tag
-
Holger: Da isser wieder!
smtw: Holger, bist du ausreichend
-
verwirrt? Dein Plan.
Holger: Bitte? Verzeihung.
-
smtw: Ausreichend verwirrt, dass die selbe
Person schon wieder hier steht?
-
Holger: Ich bin. Ja. Ich bin, jetzt aber.
Jetzt geht es mir wieder einigermaßen gut.
-
Wie war es denn eigentlich auf dem Camp?
Ich hab ja, weil das alle vier Jahre nur
-
ist …
smtw: Warst du nicht?
-
Holgi: Weil es ja alle vier Jahre nur ist,
habe ich mir in die Woche, wo das anfing,
-
genau in diese Woche Arbeit gelegt, die
ich nicht verschieben konnte. Also lass
-
mal hören. Was habe ich verpasst?
smtw: Also,der Termin ist immer bekannt
-
Holgi: Freitag bin ich dann gekommen.
smtw: Wer war denn hier da am Camp? Doch
-
ein paar
Holgi: Och Mensch. Warum wart ihr denn
-
alle nicht beim Camp?
smtw: Guckt euch das doch mal an hier auf
-
der Leinwand dieses Bild. Bunt. Sehr bunt.
Also Camp ist … naja, du hast halt 5.000
-
Hacker auf'm Acker. Zeltlager für Elektro-
Geeks
-
Holgi: Und Staub.
smtw: Ja. C3-Staub gefällt das. Also neben
-
einigen Staubproblemen gab's eigentlich
nur ein ganz großes Problem: Dieses Camp
-
war zu kurz, mehr Kritik hab ich am Camp
nicht. Der Rest war einfach nur
-
fantastisch. So Zelten und Computer, das
funktioniert doch durchaus sehr viel
-
besser zusammen, als manch einer denkt.
Kann man sehr empfehlen. Es gibt in 2
-
Jahren auch nochmal wieder im Ausland
irgendwelche Camps. Da könnt euch mal
-
umschauen und vielleicht mal einen
Vorgeschmack abholen. Infrastruktur hat
-
super funktioniert. Die Veranstaltung
selber war einfach sehr gemütlich. Man
-
konnte da die ganze Tag und Nacht
rumlaufen. Ich hab den vollständigen
-
Überblick verloren, was es alles an
fantastischen Dingen gab. Ich hab relativ
-
viel mit der Village-Orga gemacht. Ich
weiß auch nicht mehr, wie viele Gruppen da
-
waren. Es waren zu viele. Aus allen Ecken
und Ländern der Republik und im Ausland.
-
Ein ganz großes Happening, ein ganz großes
Festival und eine unbedingte Empfehlung,
-
sich das mal anzuschauen. Wenn ihr denn
mit Draußenschlafen klarkommt oder
-
Wohnwagen.
Holgi: Wer hatte eigentlich dieses Ding
-
mitgebracht? Da war so ein kleines
Wägelchen, das, je nachdem wo auf dem Camp
-
es sich befunden hat, andere Musik
gespielt hat und das jeder durch die
-
Gegend schieben konnte. Und damit konnte
man wunderbar trollen, wenn man das dann
-
irgendwo in so Zeltstädte gestellt hat und
gegangen ist.
-
smtw: Wer das gemacht hat, weiß ich nicht.
Aber das war schön. Das war so GPS
-
gesteuert. Also positionsabhängig davon
wurde Musik erzeugt. Da gab es noch viel,
-
viel mehr solche Projekte. Da haben wir
aber nochmal einen Spezialisten für das
-
allergrößte und interessanteste Projekt,
nämlich die Cardio-Badge und da würde ich
-
mal den Geo dazuholen. Der kann euch da
besser was erzählen.
-
Geo: Nach dem sehr erfolgreichen Badges
2011 und 2015 war uns klar, dass wir auf
-
dem Camp auch wieder was Neues und
Innovatives brauchen. Und herausgekommen
-
ist dabei das CardIO, ich trage auch eins
davon am Handgelenk, alsoes ist ein Batch,
-
das man nicht um den Hals hängt, sondern
wirklich als Uhr trägt. Was man, der Name
-
CardIO kommt nicht von ungefähr. Man kann
damit ein EKG messen. Ich messe auch hier
-
gerade. Da sieht man auch, dass es nicht
sonderlich entspannend ist, hier auf der
-
Bühne zu stehen. Es kann aber nicht nur
CardIO, es kann auch ein Druckmesser. Und
-
damit kann man zum Beispiel eine Messung
machen. Es hat ein Beschleunigungssensor
-
und einen GyroSensor, den man für
Blödeleien nutzen kann, oder für sinnvolle
-
Anwendungen. Mit denen LED, die hier
verbaut sind, kann man so schöne Light
-
Paintings machen wie hier auf dem Bild
sehr schön gezeigt. Ein ziemlich schöner
-
3D Magnet Sensor drin. Alle diese Apps,
die man da gesehen hat, sind in Payton
-
geschrieben. Das heißt, die Schnittstelle
ist recht einfach, aber auch die Micro
-
Mabel, was ein Spiel ist, zeigt ganz gut,
dass man relativ einfach mit Payton
-
trotzdem sehr tolle Sachen machen kann.
Wem Python nicht reicht, der kann doch
-
trotzdem noch C programmieren und dann
schicke 3D Simulationen machen. Es gibt
-
zusätzlich dazu eine Companion App, die
man auf seinem Smartphone installieren
-
kann, mit dem man die Daten und diese Apps
auf das CardIO übertragen kann. Das nicht
-
Einzige, was aus nurum entstanden ist,
also gerade auf dem Camp, haben sich viele
-
Gedanken gemacht 3D-Druck und Laser Cuter
Cases. Die CPU ist ganz spannend, weil sie
-
ja eine ganz moderne CPU mit zwei Kernen
ist, worauf zum einen das Payton Micro
-
Python gelaufen ist. Die war so aktuell,
da kommen wir gleich nochmal dazu. Das hat
-
zu Problemen geführt. Das soll ja ein
Jahresrückblick sein. Deswegen habe ich
-
die Timeline für das CardIO. Am 35C3 hat
man zum ersten Mal sich Gedanken gemacht,
-
dass man das als Wearable am Arm haben
möchte. Die ersten Prototypen sahen dann
-
ungefähr so aus. Gelächter Als man dann
wusste, wie groß das ungefähr werden soll,
-
konnte man sich Gedanken machen, was denn
da jetzt alles rein wollte. Und es wurde
-
quasi mit dem Schaltplan im Februar
begonnen zu arbeiten. Die große Frage war,
-
wie man das Ganze wirklich am Arm tragen
kann. Also die Befestigung am Armband war
-
dann gelöst, im März war einem Workshop in
Berlin. Die ersten Prototypen vom unteren
-
Board, das wir fundamental nennen, ist im
April fertig gewesen, und drei Tage später
-
habe ich es auch gleich am Easterhegg
präsentiert. Direkt dann am Ende April
-
konnte man anfangen mit der Firma zu
arbeiten. Die Platinen wurden bestückt,
-
die Prototypen. Und, oh Wunder, sie haben
tatsächlich sofort funktioniert. Weniger
-
gut funktioniert hat das erste Layout des
oberen Boards, des sogenannten Harmonc
-
Boards. Das hat eher nicht viel getan.
Trotzdem haben wir dann direkt im Mai die
-
Badges mit verkauft, mehr oder minder als
ein Crowdfunding zusätzlich zum Camp. Die
-
Beteiligung war so hoch, dass nicht nur
die, die es wirklich dafür bezahlt haben,
-
sondern haben so viele mehr extra
obendrauf gespendet, dass wir alle
-
Campteilnehmer damit versorgen konnten.
applaus Die endgültigen, fertig
-
designten Boards wurden dann im Juni
bestellt. Das zweite Design für Harmonic
-
Board war quasi gleichzeitig fertig, und
das hat dann auch funktioniert, wurde mit
-
dem Campdesign versehen und wurde dann
Anfang Juli ebenfalls bestellt. Danach kam
-
viel Handarbeit. Die Armbänder wurden
nicht irgendwo bestellt, sondern die haben
-
wir selber gefertigt. 5500 Stück wurden da
entsprechend genäht. Was auch gemacht
-
werden musste. die Displays konnte man
nicht automatisch bestücken und mussten
-
von Hand aufgelötet werden. Dann kam uns
ein Taifun dazwischen, denn diese
-
topmodernen CPU, die es noch gar nicht auf
dem freien Markt gab, waren zu dem
-
Zeitpunkt noch in Taiwan und konnten dort
nicht starten, weil da dummerweise gerade
-
ein Taifun vorbeikommt. Und das eine Woche
vor dem Camp. Nebenbei hat man es noch mit
-
diesen Beipackzetteln beschäftigt, die
auch fertig gemacht werden mussten. Und
-
dann direkt in den letzten Tagen vor dem
Camp. Nein, man sieht das sogar noch
-
während das Camp bereits lief, wurden die
Boards dann endgültig bestückt, nachdem
-
die CPU gekommen sind. Sie kamen dann
wirklich paketweise direkt aufs Camp, und
-
am Camp haben wir sie mit zig Helfern
geflasht und die fertig abgepackt. Und
-
dann konnten wir sie auch wirklich
rausgeben. Nach den allerletzten
-
Vorbereitungen konnten wir alle am Camp
damit versorgen. Jetzt einen großen
-
Applaus für alle, die das möglich gemacht
haben. reichliche applaus Ein großer
-
Applaus bei den Lightning Talks heißt, ich
kriege noch eine Minute extra. Wir sind
-
natürlich hier auch vertreten auf dem 36C3
mit dem CardIO assemblée in der Halle 2.
-
Da könnt ihr vorbeischauen. Wir wollen uns
freuen, vor allem, für alle, die irgendwie
-
geholfen haben, nochmal vorbeikommen,
hallo, sagen. Wir haben ein paar
-
zubehörsets, wie dieses EKG und wer was
richtig cooles gemacht hat, darf
-
mitteilnehmen oder ´, da fehlt gerade der
Text. Morgen gibt es einen Wettbewerb für
-
das CardIO. Wer tolle Apps gemach hat oder
sonstige Dinge damit getan hat. Bitte
-
morgen bis 18 Uhr das Einreichen auf
wieder schön.
-
applaus
Bauengel: Du hast ein Klicker geklaut,
-
geklaut.
Herald: Na, klappts?
-
Bauengel: Er hat den Klicker geklaut.
Genau, jetzt muss es dir doch wieder
-
aufwachen, dass was nicht stimmt mit den
Notizen.
-
Herald: Ich gucke gerade. Entropia .. chm.
Bauengel: CHM ist richtig. Ich hoffe, sie
-
haben es richtig. Aber eigentlich hätte
Martin und ich hier zusammenstehen sollen.
-
Martin ist nicht da. Er ist leider heute
kurzfristig ausgefallen. Meine Stimme
-
versucht es echt schon den ganzen Tag
gleich zu tun. Ich schaffe das jetzt, die
-
fünf Minuten noch, ich
Herald: Nimm doch das Mikro doch einfach
-
ein bisschen höher. Dann kann sie ein
bisschen flüstern Flie.
-
Bauengel: genau. Ich bin da, um ein
bisschen zu erzählen nicht über das größte
-
Projekt, aber wahrscheinlich das größte
Village auf dem Camp, nähmlich die Three
-
Hedded Monkies, kurz THM. Und ich bin
heute hier, um gleich vier Teams, die da
-
zusammengearbeitet haben, zu
repräsentieren. Nämlich Entropia, Cadus,
-
Vollgas Crew und und den CCB. Und ja, was
wir gemacht haben. Ich habe ja gesehen,
-
nicht so viele waren, da echt was
verpasst. Wir haben ein großes Village
-
gebaut, mit einer eigenen Bühne, einer
eigenen Bar, die auch gleichzeitig noch
-
ein Schiff war. Einen Workshopzelt und
haben da einfach so ein bisschen unser
-
eigenes Event im Event gefahren. Uns war
es wichtig, dass es einfach schöner ein
-
schöner Ort wird, dass wir da wirklich was
gestalten können. Wir haben eben eine
-
Baucrew dabei. Die erzählt gleich nochmal
selbst dazu, was wie unsere Bau, Sachen
-
und was da genau so alles passierte. Aber
wir haben auch dieses Village komplett
-
betrieben. Von Video, Bar, Ton und Licht.
Einmal alles, und wir haben uns auch noch
-
selbst gekocht. Es war alles ganz schön
viel Arbeit, aber eine super Sache, denn
-
wir wollten einfach das Camp, was wir
lieben, nutzen, um einfach auch das zu
-
machen, was wir machen wollen, so wie wir
es machen wollen und wirklich mehr
-
Selbstorganisation und mehr
Dezentralisierung in die Orga von solchen
-
Events zu bringen. Wir haben da jetzt alle
nicht so richtig bei null angefangen. Es
-
gab das BER auf dem Camp davor, was auch
schon von Teilen von uns organisiert
-
wurde. Es gab OJO auf dem Kongress auch
wieder hier ist, aber auch andere
-
Beispiele, die jetzt nicht bei uns dabei
waren wie Chaos West, die diese
-
dezentralisierte Orga und dieses
übernehmen von Stages im eigenem Programm
-
beifügen, einfach bringen. Und wir sehen,
dass auf diesem Kongress auch, das ist
-
etwas, was immer mehr kommt. Und das ist
etwas, was wir begrüßen. Denn wir hatten
-
zum Beispiel mit all diesen verschiedenen
Teams, die eben schon immer
-
Veranstaltungen gemacht haben, das
Problem: Wir wollten alle unbedingt etwas
-
aus dem Camp machen. Die Entropia wollte
seinen Geburtstag feiern. Wir wollten BR
-
Nachfolge machen, und OJO sollte da
irgendwie hinkommen. Aber wir wussten alle
-
so ein Camp, das es echt anstrengt, es
richtig viel zu tun. Und wir waren uns
-
einfach alle nicht sicher, ob wir das
wirklich packen, weil resource Excaustion
-
es auch bei uns war das Thema. Und so
kamen wir letztes Jahr auf einem Kongress
-
ins Gespräch. Wir wollen was machen. Wie
sieht es bei euch aus? Macht Ihr war es
-
ja. Aber naja, da hat man dann
festgestellt, wir könnten ja was zusammen
-
machen. Im Januar haben wir uns dann
zusammen telefoniert und beschlossen, wir
-
machen was, wir machen was richtig Großes.
Also, wenn wir das zusammen machen, dann
-
machen wir was richtig Großes. Und so sind
wir eben die Three Hedded Monkey Crew
-
geworden. Versuchen wir jetzt nicht. Ich
versuche jetzt nicht zu erklären, wo das
-
drei herkommt und alles. Es gibt tausend
Antworten, da kann ich nochmal zehn
-
Minuten mit füllen. Aber es ist schön
geworden. Es ist bunt geworden, und für
-
uns , was ich einfach mal allen mitgeben
will. Wir sind daran alle gewachsen. Wir
-
haben aber auch alle nicht bei null
angefangen, haben alle unsere Erfahrungen
-
unseres skills mit zusammengebracht und
haben die Gruppen Grenzen aufgesprengt. Es
-
gab relativ schnell innerhalb weniger Tage
kein Cadus, kein CCB, keine Entropia oder
-
irgendwas mehr. Es gab nur noch die THM
Crew, und jeder hat eingebracht, was er
-
wollte, worauf er Bock hat und daraus den
1000 und eine kleine wahnsinnig schöne
-
Sache entstanden, die ich jetzt alle
vorstellen könnte. Aber im Finale alle die
-
da waren, haben vielleicht ein Großteil
entdeckt, vielleicht auch nicht alles. Und
-
ich kann nur sagen, wir würden es wieder
tun. Damit gebe ich jetzt unsere Baugrube,
-
die nochmal erzählt, wie das mit dem Bauen
dieses ganzen Holz ungetüme, die wir da
-
ging. Das ist nun mal eine ganz eigene
Geschichte.
-
applaus
´Vanessa: Hallo, ich bin von Cadus und wir
-
erzählen euch jetzt noch ein bisschen was
zum Bauvorgang. Das Logo da oben von der
-
Vollgas Crew übrigens sehr schön designed
auf jeden Fall. Daneben ist Cadus ein
-
bisschen humorlos.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um das
-
zu Cadus zu erzählen. Wir sind auch hier
beim Kongress vertreten, wir sind im OJO
-
Space und den haben wir auch mit
aufgebaut, genauso wie wir auch beim Camp
-
mit aufgebaut haben. Cadus, einige von
euch werden Cadus wahrscheinlich auch
-
schon kennen oder schon mal gehört haben.
Wir sind ja gerade mit einem mobilen
-
Krankenhaus bzw. mit dem Feldkrankenhaus
Nord aus Syrien in dem AlHol camp. Cadus
-
wird halt oft halt als humanitäre
Hilfsorganisation wahrgenommen, die sie
-
auch ist. Was aber auch Cadus auszeichnet,
ist unsere Makerspace, unsere Werkstatt in
-
Berlin und damit, ein Makerspace ist ein
guter Treffpunkt für Leute, die uns
-
ehrenamtlich unterstützen. Super viele
sind halt auch hier beim Bau mit dabei
-
gewesen und auch beim Camp. Deswegen auch
nochmal danke an euch, dass ihr so viel
-
Zeit in eurer Freizeit mit uns verbringt.
Total toll. applaus
-
Storte: Ich bin Storte und repräsentierte
Vollgas Crew. Wir uns irgendwann mal
-
gedacht, es wäre auch total cool, wenn wir
nicht nur Sachen mit Computern machen. Da
-
muss ein bisschen Holzarbeiten aufgebaut.
Und beim letzten Kongress ein bisschen OJO
-
augebaut CCL-1, ein bisschen Kidspace. Und
jetzt natürlich wie auf dem Camp. Die
-
Entropia den zwischenboden. Genau beim
Camp gings los. Wir haben uns erst erstmal
-
exzessiv Gedanken gemacht, erst mit dem
CRDprogramme, lange durchgeplant und dann
-
überlegt, das wird alles nichts. Diese
Skizze muss reichen, hat auch gereicht.
-
Holgi lacht
Wir haben dann festgestellt, wir haben ja
-
auch kein Budget und auch kein Material.
Sind eigentlich los und haben ganz
-
Brandenburg über Ebay-Kleinanzeigen
abcontainered. Und dann auch noch hier im
-
März netterweise auch noch eine
Holzleihgabe bekommen. Und genau die
-
ersten Versuche waren hier. Wie kann sowas
eigentlich aussehen? Wir sind wirklich
-
keine großen Planungsgenies, machen sowas
immer sehr fluide. Genau, das wurde dann
-
aber lustigerweise trotzdem was, wir haben
das Zeug in den Space rüberverfrachtet und
-
dann angefangen, darüber aufzubauen. Und
so ging es dann mal hier weiter.
-
Bauengel: Und so Sachen wie das Licht war
eigentlich nicht geplant, das es auch
-
irgendwie spontan entstanden, die Leute
haben sich spontan zusammengefunden, die
-
uns da das Licht gemacht haben. Sehr
schön. Ich glaube, es waren ja einige
-
Leute hier auch beim Camp und
wahrscheinlich spätestens jetzt erkennt
-
ihr diese tolle Bar und wird vielleicht
bleibt auch einige Abende bei uns mit uns
-
getrunken. Ja, wir haben da unsere kleine
Crew-Stammkneipe auf jeden Fall ziemlich
-
gut betrieben mit unzähligen Paletten von
diesem wunderbaren Büchsenbier. Man sieht
-
das Verhältnis von Essen zu Bier. Das war
auf jeden Fall. Es hat uns sehr
-
zusammengeschweißt
XXX: Wir haben auch festgestellt, dass man
-
bei zwar palettenweise so etwas kaufen
kann, aber ich habe die Laderampe von
-
daher solche Paletten komplett entladen,
muss in den Einkaufswagen, durch die Kasse
-
und dann wieder auf Paletten und dann in
den Transporter.
-
Bauengel: Irgendwie scheinen wir so viel
Perlenbacher getrunken, dass sie nach dem
-
Camp das Logo von dem Bier verändert
haben. Vielleicht konnten die eine
-
Designperson bezahlen oder so. Wir wissen
es nicht.
-
XXX: Genau da haben wir noch ein paar
andere Komplikationen und zwar gabs gibts
-
Bauvorschriften, die z.B. sagen: So Sachen
dürfen nicht höher als fünf Meter sein.
-
Macht aber nix. Man kann es erst bauen und
dann am Ende 12 Meter Masten mit so einem
-
schönen Telelader hier rein heben, wenn
die Bauabnahme schon dorch ist.
-
Gelächter, Applaus
Bauengel: Hier seht ihr nochmal den
-
Leuchtturm, das ist übrigens da, wo ihr
gleich Cadus findet. Wir haben da nochmal
-
den Space nachgebaut, aufgebaut und kommt
gerne mal vorbei und guckt euch unsere
-
Projekte an..
XXX: Genau das war dann das Ende, da
-
hatten wir doch endlich alle Projektoren
gefunden und aufgebaut und liefen war
-
nicht kaputt und dann wars auch schon
vorbei. Aber damit hört das Ganze bei uns
-
noch nicht auf. Wir dachten Okay, wir
können das Ding natürlich jetzt komplett
-
in die Tonne treten, aber irgendwie auch
ein bisschen schade. Deswegen habe ich das
-
alte Holz von der Seite gehauen. Der Rest
allerdings, den haben wir dann mal
-
verladen, also in Müll in so einem
kompletten 40 Kubik Container. Und den
-
Rest haben wir dann, wir sind achtmal so
etwas insgesamt gefahren, wiederauf nach
-
Lerz gebracht, um da eben auch wieder
zusammen auf der Fusion Safe Harbor Space
-
aufzubauen. Das hat natürlich auch alle
herzlich willkommen. Ich glaube, da sind
-
wir auch schon fertig.
Bauengel: Prost.
-
Holgi: Wir haben ja schon einiges von der
Entropia hier auf der Bühne gehört. Wir
-
machen jetzt einfach mal weiter mit
unseren Entropia Festspielen. Entropia war
-
nicht nur am dreiköpfigen Affen beteiligt,
sondern macht etwas, was mich persönlich
-
sehr, sehr zufrieden stimmt, nämlich eine
sogenannte Gulaschprogrammiernacht. Ich
-
finde es herrlich. Hallo.
Martin: Für die Zwecke dieser
-
Veranstaltung bin ich Martin und das ist
Karo. Und wir wollen kurz etwas über die
-
Gulasch Programmiernacht erzählen. Die
Veranstaltung aus Karlsruhe, die im
-
Jahresrückblick traditionell vergessen
wird. Wir hatten dieses Jahr tatsächlich
-
das erste Mal 2000 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, 15 Kinder und Eltern im
-
Schnuller Operations Center betreut,
Feldtelefone verlegt, 42 Eimer Waffelteig
-
verbraucht, 333 Postkarten verschickt, 450
Telegramme, 580 Snacks verkauft und 1500
-
Brötchen.
Karo: Bei uns gingen genau 17.000 Getränke
-
über die Theke. Wegen einem
Missverständnis mit der Metro haben wir
-
440 Kilo Zucker und sechs Kilo Koriander
verballert und 2600 Waffeln ausgegeben und
-
drei Tonnen Gulasch gekocht.
Martin: Und das NOC lässt auch mitteilen,
-
wir hatten 110 Gigabit pro Sekunde,
Upstream 27 20 Netzwerk Ports belegt, 1,7
-
Kilometer Glasfaser sowie 3100 Clients im
Wifi. Tschus.
-
Karo: Eh, warte mal, es ist ein kleines
bisschen was passiert. Wie fangen wir mit
-
den unschönen Sachen an? Zum Beispiel
wurde einer unserer Teilnehmer, zwei
-
unserer Teilnehmer auf dem Heimweg in der
Bahn tatsächlich homophob angemacht von
-
den Kontrolleuren. Umso erschütternder
war, dass wir eigentlich eine Kooperation
-
mit den Verkehrsbetrieben hatten und zur
gleichen Zeit der CSD in Karlsruhe
-
stattgefunden hat. Diese Kontrolleure
wussten aber nicht so genau, was sie sich
-
da einlassen. Denn dieser Angemachte hatte
2000 Twitter-Follower, hat das getwittet
-
und es ist so eskaliert, dass wir dann
eine spontane Gegendemo hatten, weil
-
zufälligerweise das Firmengebäude direkt
gegenüber. gelächter Damit hatten sie
-
nicht gerechnet. Applaus
Martin: Und dann stand da auf dem Vorplatz
-
eine große blaue, aufblasbare Katze und
eine große blaue, aufblasbare Katze auf
-
dem Vorplatz des ZKM in Karlsruhe ist
natürlich eine Angelegenheit für die
-
Polizei, die fragt: Moment mal, da ist
eine Katze. Was da los? Wir antworteten:
-
Nein. Wo ist die Katze? Da ist keine
Katze. Die Katze ist weg. Wenig später war
-
die Katze wieder da. Mit Polizeischutz.
Was dann geschah, können wir aus
-
juristischen Gründen nicht erzählen. Aber
es gibt ja noch andere Möglichkeiten.
-
Karo: weil wir genau wissen wollten, was
da jetzt eigentlich los war, hat ein
-
Teilnehmer eine EFG-Anfrage gestellt und
mal nachgefragt. Applaus Sie haben wir
-
für euch dabei und zitieren daraus. Wir
haben zum Beispiel gefragt warum, wieso,
-
weshalb steht die da. Das Land Baden-
Württemberg hat gesagt, die
-
Landesregierung hat beschlossen, eine
solche Kampagne durchzuführen, da eine
-
Umfrage im Jahre 2016 ergab, dass sich die
Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend
-
über Digitalisierung informiert fühlen.
Die Lösung war dann, eine blaue Katze vom
-
Museum zu stellen. Gut. Erklärt wurde das
mit: die Katze ist dabei sozusagen das
-
Wappentier der Digitalisierung. Denn
Videos, Bilder und ähnliches mit Katzen,
-
so genannte cat content, sind im Netz
überaus beliebt. Gelächter, Pfiffe Wir
-
haben dann gefragt: Wie viel dieser
kostet? Die ganze Kampagne 2,2 Millionen
-
Euro, die Katze 6000. Dann wurde die Katze
irgendwann noch einmal so einem Lätzchen
-
gesichtet. Deswegen haben wir gefragt:
Hatte die blaue Katze Hunger? Dazu haben
-
Sie geschrieben: Unsere große blaue Katze
ist sehr genügsam und bereits mit viel
-
Luft und Liebe zufrieden. Als
Digitalisierung US-Botschafterin habe sie
-
sich zudem in Gesellschaft der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
-
Gulaschprogrammiernachts sehr wohl gefühlt
gefühlt, auch wenn sie kein großer
-
Gulaschfan ist. Applaus.
Martin: Seit der GPN wissen wir auch, dass
-
die Evakuierung und die Entrauchungsanlage
des größten Vortragssaal einwandfrei
-
funktionieren. Das hat gut funktioniert.
Das hat gut geklappt. GPN 20 ist am 21.
-
Mai 2020 und die Gulaschkanone haben wir
gekauft und sie gehört jetzt uns.
-
applaus
Holgi: Genug Karlsruhe Vor ziemlich genau
-
zehn Jahren habe ich auch schon auf einer
Veranstaltung des CCC auf einer Bühne
-
gesessen und moderiert, und es war damals
ein Gespräch in Darmstadt. Wo padelun? wo
-
ihr vorhin gesehen habt, auf die damalige
Justizministerin Brigitte Zypries
-
eingeredet. Es kam ein Satz vor, wie Ich
möchte Sie zur Umkehr bewegen! Es hat
-
nicht geklappt. Ich habe nicht das Gefühl,
dass ich irgendwie zum Thema
-
informationelle Selbstbestimmung in den
letzten zehn Jahren höchstens irgendwas
-
geändert hat. Was sich auch nicht geändert
hat. Unikorn, erzähl.
-
Unikorn: Wer mich nicht kennt, Unikorn.
Ich habe mal wieder das kürzeste
-
Streichholz gezogen, muss wegen MRMCD auf
die Bühne. Holger hat man schon mal
-
einstiegshürde kaputt gemacht, hat doch
ein besseres Gedächtnis, als ich dachte.
-
Holgi: Tut mir leid.
Unikorn: Aber wir haben die Google SMS
-
verhindert. Wen es interessiert, der
findet noch auf YouTube das Interview,
-
samals ordovizium den Schlagabtausch von
padeluun und Brigitte Zypries. Es war ein
-
sehr lustiges E
vent. Wie ihr schon merkt, den MRMCD gibts
-
auch schon sehr, sehr lange. Mittlerweile
sind wir ja schon im vierten Jahr,
-
zweistellig. Wer sie nicht kennt, ich weiß
nicht. Ihr wart bestimmt alles schon mal
-
da. Die MRMCD sind wir einer der
regionalen Chaostreffpunkte, wo wir mit
-
ungefähr 700 Leuten meistens in Darmstadt,
immer an der Technischen Universität in
-
Darmstadt, ein sehr schönes Wochenende
verbringen. Wir haben bei MRMCD jedes Jahr
-
irgendeine Spezialität. Wir haben jeds
Jahr ein anderes, lustiges Motto. 2019
-
haben wir das Motto Gesellschaftsspiele
gehabt, und natürlich gab es irgendwie
-
aufblasbare Würfel. Wenn ihr irgendwie ein
Teilnehmer wart. habt ihr vielleicht sogar
-
ein nicht Quartett bekommen, sondern ein
gemischtes Doppel, wo ich jetzt gelernt
-
habe. Ein Sammelkartenspiel, bei dem ihr
Kongressmottos zu Kongressjahren zuordnen
-
könnt und so Geschichten. Und es gab
gravierte Würfelboxen für die Speaker. Es
-
lohnt sich schon sehr zu MRMCD zu kommen.
Wir können euch noch nicht verraten, wie
-
das nächstjährigen Motto. Wir sind ja auch
genauso fluide wie viele andere Events,
-
dass wir das immer etwas kurzfristig
bestimmen. Aber ich würde mich freuen,
-
euch da mal zu sehen. 2019 war nicht nur
wegen dem Motto ein schönes Jahr, sondern
-
es war auch ein schönes Jahr, tolles
Wetter, MRMCD sind irgendwie im September.
-
Das ist besseres Wetter, als der Kongress,
aber leider auch manchmal schon kaltes
-
Wetter und da wir ein schönes Außengelände
haben, nutzer wir das immer ganz gerne.
-
Meine Rolle ist eigentlich nur, euch
darauf hinzuweisen. Das Chaos besteht aus
-
mehr als Großevents. Mit mehr als 17 000
Leuten können wir weder in Karlsruhe bei
-
den tollen Leuten von der GPN, noch in
Darmstadt oder beim Easterhegg mithalten.
-
Aber ihr werdet merken, dass auch die
kleinen Events mit 1000, 3000 Leuten sind
-
auch etwas Schönes. Der Vorteil bei MRMCD
ist, viele der Vorträge, die jetzt hier
-
auf dem Kongress ihr jedenfalls schon
sehen könnt, die Vorläufer davon haben wir
-
auch relativ spannende Forschungsthemen.
Darmstadt hat ja eine große Uni und
-
Forschungscene für sequrity. Von daher
würde ich mich freuen, wenn ihr auch bei
-
kleinen Events vorbeikommt. Entweder bei
uns, bei der GPN oder am besten natürlich
-
bei allen, damit ihr eine Chance habt, das
nächstes Jahr zu machen. Wir freuen uns,
-
wenn ihr 2020 dabei sein wollt, und es
euch mal anschaut. Termin stets 4. bis 6.
-
September, ist das erste
Septemberwochenende. Ansonsten vielleicht
-
kriegen wir auch mal wieder Holger dazu.
Holgi: Ihr müsst mich fragen. Ich sage
-
selten Nein. Und hinterher denke ich mir,
warum habe ich nur ja gesagt?
-
Unikorn: Die SPD hat jetzt leider momentan
nicht den Bundesjustizministerin auf
-
Brigitte Zypries geschoben den Posten.
Deswegen können wir Sie jetzt nicht mehr
-
über ein Wahlkampfbüro bekommen.
Holgi: Wir machen das außerdem so. Ich
-
komme, wenn ihr nicht doppelseitig druckt.
Unikorn: Das kann ich dir versprechen,
-
weil Drucken ist immer sehr schwierig in
der Uni. alle lachen
-
Holgi: Und nun zu etwas völlig anderem,
Österreich. Auch in Österreich findet
-
Chaos statt und Skoda wird jetzt was von
Z3W erzählen.
-
Skoda: Hi. Wir haben heute die Ehre
gehabt, die Esterhegg ausführen zu dürfen.
-
Merch haben sie vorher schon einmal
gesehen. Fabers hat unser T-Shirt
-
angehabt. So schaut der Hoodie aus. Wer
nicht dort war und noch Merch will, den
-
kann man noch nachbestellen.
Holgi: Man kann den nachbestellen,
-
nachbestellen, so tun, als wäre man da
gewesen?
-
Skoda. Ja.
Holgi: Ist dann entsprechend teurer.
-
Skoda: Ne.
Holgi: Wir werden gleich nochmal
-
gesondert.
Skoda: Ehe. Eines von den coolsten, es
-
waren 600 Nerds, ein Wolpertinger???.
Wolpertinger ist mein persönliches
-
Highlight von der ganzen Veranstaltung. Es
war ein federated printed Projekt. Es ist
-
ungefähr ein Meter hoch. Banana
Faustkeil??? fehlt ausnahmsweise leider.
-
Normalerweise haben wir die immer dabei.
Eine ganze Veranstaltung hat stattgefunden
-
auf der TU Wien. Wir hatten zwei große
Vortragssäle, mehrere Workshopräume, einen
-
Innenhof, zwei Dachterrassen und eine
Karaoke Party. Die Gerüchten zufolge
-
ziemlich geil waren. Nach dem ich in Orga
war, habe ich leider relativ wenig
-
mitkriegt. Und das andere Ding, was wir
auch hatten, was wir aber jedes Jahr
-
machen. Und jetzt zum vierten Mal ist die
Privacy Week. Da war heuertes, das
-
großartige Motto "privat, oida". Ihr kennt
es vielleicht, dieses Ding mit dem oida in
-
Wien, das kann man überall dranhängen. Das
kann man intonieren in allen möglichen
-
Formen, Arten, Varianten. Das kann aber
auch so richtig schön sein, wie
-
Kongreßoira?. Und manche Leute können das
dann auch besser als, original bin ich
-
nicht aus Wien und deswegen kann ich das
überhaupt nicht sagen. Die beiden
-
Veranstaltungen waren das Große, was bei
uns passiert ist. Wir haben Chaos, macht
-
Schule, machen da regelmäßig Dinge auf der
Uni, und die gibt's nächstes Jahr wieder.
-
Der Termin voraussichtlich Ende Oktober,
steht aber noch nicht hundertprozentig
-
fest. Wird noch verlautbart. Das war das.
Holgi: Das war das, vielen Dank. Applaus
-
Skoda. Kommen sie uns besuchen? Eins hab
ich vergessen. Abgesehen davon, dass man
-
die T-Shirts und die Hudies nachbestellen
kann. Wir haben noch ein kleines SET an
-
Easterheggtassen Tassen bei uns im
Assemblée. Das ist, wenn man bei der Tür
-
rausgeht und schräg nach links im Vorfeld.
Nicht der Dom, sondern daneben das
-
Caféhaus. Wir sehen uns. Danke.
Applaus
-
Holgi: Vielen dank Frau?? Skoda.
Applaus
-
Nachdem wir anfangs, nachdem wir anfangs
so ein bisschen panisch waren, weil wir
-
gesagt haben, jeder kriegt nur fünf
Minuten und die ersten, ihr habt irgendwie
-
schon,es sicherlich mitgekriegt. Alles
wird gut. Ihr kommt rechtzeitig hier raus.
-
Ihr werdet den nächsten Vortrag nicht
verpassen. Ihr werdet alle Verabredungen
-
einhalten können, denn viel kommt nicht
mehr. Aber was jetzt kommt, ist Frank
-
Rieger, der uns ein paar Takte über
digitale Souveränität erzählen wird.
-
Applaus Und das ist nicht der letzte
Spieker.
-
Frank Rieger: Ich will nur kurz berichten
darüber, was passiert ist in einer
-
Berliner Lobby Blase. Wir versuchen ja
immer ein bisschen, die Politik mit Wissen
-
zu versorgen und darauf hinzuweisen, dass
bestimmte Dinge vielleicht nicht so sind,
-
wie man sie in der Bild-Zeitung liest.
Eines davon war dieses Jahr dieses gesamte
-
Thema digitale Souveränität, technische
Souveränität im Kontext von diesem ganzen
-
Huawei-Problem, was wir vielleicht aus den
Medien kennt. Die Situation ist, diese
-
Huawei-Panik, irgendwie. Die Chinesen
werden uns alle abhören, wenn sie uns eine
-
5G-Netz bauen. Hat die Politik
aufgescheucht? Die hat halt wenig mit der
-
Realität zu tun. Wenn man sich die
technischen Dinge ein bisschen genauer
-
anguckt, dann weiß man, da sind relativ
viele Bugs drin, und zwar so viele Bugs
-
bei allen Herstellern, dass es kaum lohnt,
irgendeine Art von Backdoor einzubauen.
-
Das wäre Zeitverschwendung. Parallel dazu
läuft dieser ganze Strang IT-
-
Sicherheitsgesetz 2.0. Der Versuch, man
möchte ja irgendwie Sicherheit auf
-
Gesetzesebene abbilden mit den
entsprechenden Verantwortlichkeiten.
-
Problem dabei ist, dass neben einigen ganz
guten Ansätzen, die da drin stecken, hat
-
das Bundesinnenministerium als Behörde,
die da relativ viel dazu beigetragen hat,
-
einen Wünsch dir was Kasten eingebaut von
allen möglichen Ansinnen, die im Bereich
-
öffentliche Sicherheit dem Bereich IT-
Sicherheit zuzuordnen sein und im
-
Endeffekt dazu führen würden, dass IT-
Sicherheit weniger sicher wird. Unter
-
anderem geht es darum, dass man versucht,
Anonymisierungdienste zum Teil zu
-
legalisieren bzw. den Betrieb von solchen
Plattformen strafbar bzw.
-
strafverschärfend zu machen. Dieses
Problem sehen wir immer weiter, da statt
-
Lösungen halt Verschlimmbesserung haben
und am Ende der Sachverstand da eher so
-
ein bisschen dünn gesät ist. Allerdings
ist klar zu sagen, die Einschläge aus der
-
Wirtschaft, die ja dieses Jahr doch
relativ stark unter Erpressungsfällen zu
-
leiden hatten. Gerade größere
Mittelständler, einmal quer durch die
-
ganze Bank, aber auch Städte,
Krankenhäuser, ihr habt es vielleicht in
-
den Nachrichten gesehen, werden gestern
noch ein bisschen mehr drüber reden. Die
-
werden einfach runtergefahren, weil sie
ein Email Anhang aufgemacht haben, der
-
dann halt den Zugang zu ihrem System
geöffnet hat. Und da fängt man jetzt so
-
langsam an einzusehen, dass man
möglicherweise mit Strafverschärfung oder
-
irgendwie Anonymisierung verbieten
möglicherweise nicht mehr so viel
-
weiterkommt, sondern man sich
möglicherweise eventuell langsamer um IT-
-
Sicherheit kümmern müsste. Dementsprechend
gibts eine große Anzahl von Anhörungen,
-
das sind so offiziell im Bundestag.
Fachgespräche sind dann halt, wo
-
Fraktionen einladen zu Experten,
Anhörungen, die nur für die
-
Fraktionenmeinungsbildung da sind, und
Hintergrundgesprächen, wo man einfach mit
-
den Leuten redet, den Sachen erklärt und
versucht halt irgendwie ein bisschen
-
Wissen beizutragen, was so unsere Aufgabe
in diesem Spiel ist. Damit haben wir
-
relativ viel Zeit zugebracht, dieses Jahr.
Einfach wieder mal ein bisschen Sachwissen
-
zu versuchen, da reinzubringen. Nicht
immer mit Erfolg. Einer der
-
Gegenspielerparteien, die wir da haben,
ist die Atlantik-Brücke. Das istder US
-
amerikanische Lobbyverein in der deutschen
Politik und Journalismus muss man sagen.
-
Die haben die in Stellung gebracht, um
dieses, wir müssen Huawei ausschließen im
-
Rahmen des US- chinesischen Handelskrieg,
das jetzt wieder hochgekocht. Die glauben
-
halt, wenn sie häufig noch "Huawei" sagen,
können Sie damit die Debatte dominieren.
-
Es gelingt ihnen zum Teil auch. Blöd nur,
wenn dann Ihre Auftraggeber gleichzeitig
-
das Thema technologische Souveränität von
einer anderen Seite aufs Tablett bringen.
-
Nämlich dadurch, dass durch die Sanktionen
wegen der Nord Stream 2 Gaspipeline
-
möglicherweise die Raffinerie in Schwedt
abgeschaltet werden muss, weil deren
-
Kontrollsysteme von der US amerikanischen
Firma betrieben werden und diese
-
Raffinerie zum Teil halt den Russen
gehört. Da hat man dann halt so ein
-
bisschen das Problem. Es gibt keine echten
Verbündeten mehr. Also wenn man
-
technologische Souveränität möchte, dann
muss man das auch ernst meinen. Deswegen
-
sagen wir zum Beispiel in dieser Huawei-
Debatte, so ist es eigentlich egal, von
-
wem der Kram kommt, ob Amerikaner oder
Chinesen oder Schweden oder Deutsche sind.
-
Die müssen alle ihren Source offenlegen,
und die müssen alle editiert werden. Und
-
die müssen alle denselben
Sicherheitsstandards folgen. Nur wenn wir
-
alle gleich behandeln, können wir sowas
ähnliches wie Sicherheit erzielen. So
-
langsam macht sich diese Idee breit. Sie
findet auch viel Anklang bei den
-
Fachbehörden, wie zum Beispiel dem BSI. In
der Politik stellt sich da so eine leise
-
Verzweiflung ein, weil richtig
flächendeckende echte technologische
-
Souveränität kaum erreichbar zu sein
scheint. Das wird die Diskussion im
-
nächsten Jahr auf jeden Fall noch sehr
viel interessanter machen. Aber es gibt
-
parteiübergreifendes Interesse an
Lösungsmöglichkeiten. Was sich daran
-
zeigt, dass man dann plötzlich, auch wenn
man als Caos Computer Club von einer der
-
Oppositionsparteien eingeladen wird, zu
einer Anhörung plötzlich auch mal Fragen
-
von der CDU kriegt. Was normalerweise nie
passiert sonst. Aber so langsam ist die
-
Verzweiflung so, dass sie auch dann doch
mal nachfragen. Es ist sehr interessant.
-
Kurz ein Überblik, die Forderungen, mit
denen wir unterwegs sind, sagen: Wir
-
müssen von vorne anfangen. Das heißt, wir
müssen sagen, jeder, der in Deutschland
-
programmieren lernt, sollte sicher
programmieren lernen, dazu brauchen wir
-
Bildungsmaterial, dieses Bildungsmaterial
sollte vom Bund finanziert und kostenlos
-
zu Verfügung gestellt werden für alle
Bildungseinrichtungen. So dass man das
-
einfach verwenden kann, denn da wird es
auch verwendet. Wir wollen eine
-
verpflichtende Sicherheitskennzeichnung
für Geräte, wo einfach nur gesagt, wird,
-
wie oft werden sie geupdated und für
wielange. Damit man, wenn man mit dem
-
Internet verbundenes Gerät kauft, wissen
kann, solange ist es überhaupt tatsächlich
-
benutzbar. Auch wollen wir, das solche
Geräte, wenn sie Cloudabhängigkeiten
-
haben, zusätzliche Verwundbarkeiten,
ebenfalls gekennzeichnet sind. Die Idee
-
ist, was ähnliches zu haben, wir so eine
Ampel, so ein Energieausweis an einem
-
Kühlschrank. Die Idee findet immer mehr
Anklang. Wir haben so langsam die Chance
-
so langsam damit durchzukommen, ein dickes
Brett zu bohren. Eines der Dinge, die wir
-
schon lange versuchen druchzukriegen, ist
zu sagen, weg von allen Problemen, die wir
-
in Großforschungsprojekten haben, hier
zwei Punkte. Die
-
Großforschungssicherheitsprojekte werden
in der Regel immer nichts. Sie werden aus
-
dem Forschungseta finnanziert. Da gehen 50
Millionen an übliche Verdächtige und am
-
Ende passiert gar nichts. Kommt nichts an
der Wirtschaft an. Wir sagen, weg davon,
-
viele Kleinprojekte, eher eine StartUp
Förderung, die dann funktionieren und ein
-
Sicherheitsfokus haben, dann kann man sie
auch weiter fördern. Da ist vielleicht
-
auch ein bisschen was zu tun, aber
vielleicht schaffen wir das auch. Wir
-
wollen auch, dass die
Sicherheitsstandards, die in den einzelnen
-
Branchen da sind, bzw. nicht da sind,
geschaffen werden und dynamisch gehalten
-
werden. Nicht irgendwie so, Brandsiegel
auf den Router "Dieser Router ist
-
sicher!", sondern ein dynamisches System,
wo man sagt, alle zwei, drei Monate wird
-
der Standard geupdated. Und wer da sich
nicht daran hält, ist halt leider
-
offiziell unsicher, um den ganzen Firmen
auch mal so ein bisschen Drife zu geben.
-
Wir müssen die Kosten im Gerät über seinen
Lebenszyklus hinweg sicher zu halten, auch
-
mal einpreisen. Dann haben wir natürlich
noch unseren Evergreen, des BSI vom
-
Investieren unabhängig machen, damit wir
eine unabhängige Behörde haben, die nicht
-
in diesem Spagat ist zwischen den
Begehrlichkeiten der Polizeibehörden und
-
Strafverfolger und eigentlich der
eigentlichen Aufgabe der IT-Sicherheit.
-
Das wird im nächsten Jahr weitergehen. Das
wird noch ein etwas längeres und
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umfänglich Thema sein. Aber ich wollte
schon mal sagen, was da gerade so
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passiert. Vielen Dank.
Applaus
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Holgi: Wir nennen es Tag zwei, aber
tatsächlich ist heute der 28. Dezember
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2019 und heute Morgen meldet mindestens
die Süddeutsche Zeitung noch jede Menge
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andere große Medien, also die Massenmedien
in der Bundesrepublik Deutschland.
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Sicherheitsforscher des Chaos Computer
Club haben 28 Überwachungsprogramme
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analysiert und Hinweise im Code gefunden,
dass sie vom umstrittenen Hersteller
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Finfisher stammen könnten. Linus.
Linus: Also das war so. *fröhliches Lachen
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im Publikum* Ich war auf einem
Musikfestival, das nicht näher bezeichnet
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werden muss. Ich da eigentlich
Pressearbeit gemacht. Und dann klingelt
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Telefon und Ulf Buermeyer ist dran und
sagt "Hallo Linus!" Ich sage, "Ulf, was
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kann ich gegen dich tun?" Und Ulf sagt
"Kannst du vielleicht so Schad-Software
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analysieren?" Ich so "Ulf bist du, hast du
etwa Aluhhut auf oder so. Was hast du
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denn? Was glaubst du denn, was du da
hast?" Er sagt, " Ich glaube, dass ein
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Staatstrojaner " Ich so: "sitzt der Aluhut
gut? " Er: "Ne, wirklich" Ich : "Wo ist er
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den runtergekommen? Ulf: " In der Türkei
gegen Oppositionelle eingesetzt." Ich
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sage: "Oh, das ist aber interessant. " "
Ja", sagt er "Insbesondere deshalb, weil
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den darf man da gar nicht so ohne weiteres
hin exportieren seit 2015. Und deswegen
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würde ich von euch gerne wissen, wann der
hergestellt wurde." Linus. " Aber das ist
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ja interessant, schick mal rüber". Dann
habe ich Thorsten angerufen, Thorsten
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Schröder uns gesagt: "Thorsten tut mir
leid. Ich weiß, du hast viel zu tun, aber
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wir müssen uns immer wieder ein
Staatstroyaner angucken". Ist lange her,
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dass der CCC 2011 den deutschen DigiTask
Staatstrojaner kaputt gemacht hat. Und in
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dessen Fahrwasser gab es jetzt noch diesen
anderen Finfisher, Finspy. Und wir haben
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diese Samples angeschaut. Die GFF hatte
einige Analyseschritte schon vorgenommen
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oder von anderen Leuten vornehmen lassen
und wollte sie von uns verifizieren
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lassen. Jetzt hatte ich die Rechnung
allerdings ohne Thorstens Akribie gemacht,
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weil Torsten sagte: "Okay, wir brauchen,
wenn wir sicherstellen wollen, dass das
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finspy ist, irgendwie belegen. Dann reicht
uns nicht, wenn wir das mit einem anderen
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Spy Sample vergleichen. Ich hätte gerne
alle. Einzelne Gelächter So kamen wir
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auf 28 Stück. Da mussten so einige
Freundschaften gepflegt werden und mussten
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eine längere Zeit gesucht werden. Aber
Thorsten hatte dann diese sammel Akribie
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entwickelt, und davon ist er dann auch
nicht mehr abzubringen. Dann hatte der
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Bericht einige Monate länger gedauert, als
wir dachten. Irgendwann habe ich gesagt: "
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Bevor wir den gar nicht mehr fertig
kriegen, musst du morgen einen Vortrag
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darüber halten, Thorsten. Am besten, mit
dem Ulf, der uns das Ganze eingebrockt
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hat. "Deswegen halten morgen um 16 Uhr 10
Thorsten Schröder und Ulf Buermeyer einen
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Vortrag über diese Analyse, die da
durchgeführt wurde. Und ich will nicht
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zuviel von den Ergebnissen vorwegnehmen.
Aber wir können eigentlich beweisen, dass
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dieser Staatstrojaner erst 2016
hergestellt werden konnte, weil er
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bestimmte Compiler benutzt und bestimmte
Libraries, die es vorher gar nicht gab,
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und bei den 28 Samples, die wir da
untersucht haben, sind wir uns relativ
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sicher, dass sie auch aus dem Hause FinSpy
stammen. Und jetzt würde uns mal
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interessieren, wie denn die
Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter
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sich erklären, dass dieses Sampels
irgendwie in Myanmar gegen die Bevölkerung
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eingesetzt werden, gegen die türkische
Bevölkerung und wie die es geschafft
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haben, den Kram aus der Europäischen Union
dorthin zu exportieren.
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Holgi: Hast du mal gefragt, laufen nur
genug von denen hier rum? Von den mit den
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Hüten. Linus: Ich höre, ich verstehe dich
leider nicht.
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Holgi: Hast du doch sicherlich gefragt,
laufen sich sicherlich genug von den
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Behörden hier rum?
Linus: Ich hoffe, dass Sie, du hast recht,
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fragen die Behörden. Wir haben auch extra
in unserer Pressemitteilung, die wir heute
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veröffentlicht haben, geschrieben Wir
haben die gesammte Samples, die 28 Stück
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alle auf GitHub ver
öffentlicht und. Applaus Haben wir alle
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auf GitHub veröffentlicht und wir würden
uns sehr freuen, wenn jetzt andere diese
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Analysen mal nachvollziehen würden. Wir
sind uns sicher, da gibt es sicherlich
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auch noch mehr zu finden. Am meisten
würden uns freuen, wenn es unsere lieben
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Freunde beim BKA auch mal machen würden,
weil die haben Samples, wir wahrscheinlich
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noch nicht. Die haben sie nämlich bei
Finfisher, Finspy, gekauft. Und
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die würden wir aufrufen, doch mal als
Zeugen in der Strafanzeige der
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Gesellschaft für Freiheitsrechte
auszusagen. Die können am Ende den Beleg
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am allerbesten führen, weil die wissen, wo
sie es gekauft haben. Viel Spaß beim
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Analysieren und viel Spaß auf dem
Kongress!
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Applaus
Holgi: Ich hätte nicht gedacht, dass ...
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ZZZ: Holgi, hast du nicht vorbereitet für
das Schlussakkord?
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Holgi: Überhaupt nicht. Ich wollte nur
sagen Ich habe so fürchterliche Angst
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gehabt vorher, weil ich bis vor zwei
Stunden vor dieser Veranstallgung schon
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überhaupt nicht wusste, was wir machen
werden. Und dann hieß es, komm 30 Leute,
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jeder fünf Minuten.
ZZZ: Dafür hast du es ganz gut gemacht.
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Holgi: Aber ich musste ja nicht viel tun.
Die haben sich im Wesentlichen selbst
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organisiert.
ZZZ: Ich bin ein bisschen neidisch. Du
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hast eine Waffe gekriegt. Ich habe gar
nicht gern. Aber was ist es denn jetzt bei
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dir hängengeblieben? Wer war denn
überhaupt noch da?
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Holgi: Das ist jetzt ...
ZZZ: Du hast doppelseitig zu Schützen.
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Holgi: Ich war eigentlich, weil ich die
ganze Zeit damit beschäftigt, darüber
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nachzudenken, dass in der Waffe vielleicht
was drin sein könnte und man mich hier
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trollen will. War aber nicht.
ZZZ: Schade. Beate Ja, das war eine kurze,
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kurze.
Holgi: Und das war der erste Versuch, den
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CCC Jahresrückblick dezentral zu
organisieren. Wir versprechen echt
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ehrlich, dass 2020 mit ein bisschen wenig
Chaos zu machen. Nee, echt ehrlich. Und
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wir drucken dann auch einseitig.
ZZZ: Nein, nein, es werden weiterhin
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Ressourcen gespart. Das ist das Motto
dieses Kongresses.
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Holgi: Habe ich vergessen.
ZZZ: irgendwas ist kaputt, genau kaputt.
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Also wir hatten Chaos macht Schule war da.
Wir hatten die MRMCDs da. Wir hatten. Du
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hast der doppelseitig drauf.
Holgi: Aber ich weiß nicht, wo ich
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anfangen soll.
ZZZ: Oben. Dann drehst du um.
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Holgi: Chaos Jetzt. Chaos macht Schule,
war da. Er sah ein bisschen enttäuscht. Er
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hatte mir vorbereitet, der Kollege.
ZZZ: Der hat aber fünf Minuten, und die
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hatte aus genutzt. Die hat das sehr
souverän fünf Minuten gekriegt.
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Holgi: Fusion fand ich irgendwie. Ich weiß
nicht, warum ich das so schön fand.
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Wahrscheinlich, weil ich nicht hingefahren
bin, obwohl ich eigentlich.
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ZZZ: nur einen Tag.
Holgi: Falsch, ich war zwei Tage auf dem
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Camp.
ZZZ: Zwei Tage?
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Holgi: Ich bin Freitagabend sehr spät
angekommen, weil ich hier arbeiten musste,
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weil ich nicht wusste, das Camp ist, weil
es mir...
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ZZZ: Ja, das hatten wir schon schon vorher
drüber gesprochen.
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Holgi: Und dann gabs Samstag Mittag meinte
Kumpel aus der Schweiz, komm mal zu
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Weintesting, und ich bin dann bis Montag
geblieben.
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ZZZ: Gut. Sollen wir deckel drauf, Deckel
drauf, Deckel drauf. Einen dicken Applaus
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für alle Leute, die da waren. Einen dicken
Applaus für holgi, der es gar nicht
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schlecht gemacht hat.
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Abspannmusik
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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