36c3 Vorspannmusik Herald: Also noch hört man dich nicht. Holgi: Das ist super. Herald: Dann überbrück ich mal. Das ist … Jetzt hört man dich! Holgi: Jetzt hört man mich? Ach du scheiße. Herald: Das ist Holger Klein. Holgi: Guten Tach! Herald: Auf Wiederhören. Holgi: Ach, jetzt muss ich hier? Herald: Ja ja, das machst du jetzt. Holgi seufzt Herald: Du hast 1:40 h, nicht länger! Ich komm dann auf die Bühne und mach' richtig Ärger. Holgi: Ich setze mich jetzt einfach mal einen Tisch, weil ich der Einzige bin, der hier die ganze Zeit nichts sagen wird oder zumindest relativ wenig sagen wird. Wir haben uns für dieses Jahr überlegt, dass wir dieses quasi-Powerpoint-Karaoke, was wir die letzten Jahre immer so veranstaltet haben, ersetzen durch etwas völlig Neuartiges, das so neuartig ist, dass ich nicht eine einzige Folie dabei habe. Wo sind eigentlich die Folien? Keiner meldet sich. Ja. Wir werden sehen. Wir haben etwas völlig Neuartiges ersetzt, haben das genannt, den dezentralen Jahresrückblick, weil wir uns gedacht haben, statt hier irgendwie quasi monologisch oder zu dritt irgendwie etwas zu erzählen, was denn alles so passiert ist im Universum des CCC, einfach mal die ganzen Dezentralen und die Erfas, soweit wir ihrer habhaft werden konnten, auf die Bühne zu bitten und sie zu bitten, innerhalb von fünf Minuten zu erzählen, was Sie denn alles geleistet haben im vergangenen Jahr. Ich mache jetzt gar nicht mehr Worte, weil ich nämlich nicht glaube, dass das funktioniert. Ich hoffe, ihr habt Zeit mit. Habt Ihr Zeit mitgebracht? Hund bellt Holgi: Nee. Ihr habt aber 'nen Hund mitgebracht, das ist auch schön. Lachen Holgi: Hunde mag ich auch. Wir fangen direkt an. Ich werde einfach immer kurz einführen, wer als nächstes auf die Bühne tritt, damit ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt, und werde dann im Folgenden das Wort oder die Worte und die Wörter den jeweiligen ReferentInnen überlassen. Den Anfang, haben wir uns gedacht, machen wir – es gibt immer gute und schlechte Nachrichten – den Anfang machen wir mit einer schlechten Nachricht, denn es ist einer von uns verstorben dieses Jahr. Es gibt eine kleine Trauerrede, einen kleinen Rückblick, jetzt. Den Rückblick wird halten der padeluun von der Digital Courage. padeluun war ein persönlicher Freund und ist von eben diesem Verstorbenen in die Enquete-Kommission geholt worden. Sein Name des Verstorbenen ist Jimmy Schulz. Und was ist über ihn zu erzählen gibt, erzählt Euch padeluun. padeluun: Danke, Holger! Ich höre keinen Ton. Das hat Holgi: Macht nichts. Ich hab keine Folien. Jimmy: Nein, es ist auch Begriff. padeluun: Komm, wir fangen noch mal an. Holgi: Warte! Ich. Warte mal. Erzählt euch padeluun. Publikum lacht Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur der Ausspruch nach dem Anstechen eines Bierfasses. Nein, es ist auch Begriff und Hashtag der ganzen Diskussion, die wir hier führen, geworden, auch dank dem CCC, der diesen Begriff geprägt hat. Wir müssen auch noch für viel mehr danken, nämlich insbesondere für dieses 20-seitige Papier, in dem die gesamte Analyse drin steht. Ich empfehle übrigens jedem hier im Hause die Lektüre. padeluun: Ich empfehle jeden hier im Hause die Lektüre. Das meinte er sehr ernst, er war nämlich richtiggehend wütend darüber, dass seine Kolleginnen und Kollegen im Bundestag von der Digitalisierung nichts wissen wollten. Überall hörte er nur "not my department", "mach du mal", "lass uns in Ruhe". Er suchte sich im Bundestag Verbündete. Mit Lars Klingbeil und Doro Bär veranstaltete er LAN-Partys und Crypto-Partys im Bundestag, und bei Jimmy Schulz war das keine Attitüde. Habt Ihr übrigens eben auf seinem Revers … bei dem Bericht, bei seiner Rede … auf das Revers geachtet, da trug er den Sticker der C-Base. Neben der Böse-Buben-Bar eine seiner Basisstation, wenn er sich in Regierungs- oder Oppositionsgeschäften in der Bundesnerdhauptstadt aufhielt. Dort war dann jeweils im Raucherraum zu finden und sein Motto – "Bei Bier und Zigaretten bin ich Kommunist" – Das ist über alle Parteigrenzen hinweg überliefert. Ihn trieb die Wut über eine digitale Politik, die entweder nicht vorhanden war oder unter aller Kanone war in eben diese Politik. Dazwischen gab es für ihn halt nichts. Entweder "geh weg" oder "mach Scheiß" oder wir machen Scheiße. Deswegen ging er in die Politik. Er wollte Teilhabe an der Macht. Er wollte nicht schwätzen. Er wollte Politik, speziell Digitalpolitik, besser machen. Ich habe ihn beim Parteitag der FDP im Wahljahr 2009 kennengelernt, und wir hießen damals noch FoeBuD. Wir hatten uns vorgenommen, in diesem sogenannten Super-Wahljahr alle Parteitage aller im Bundestag vertretenen Parteien (plus Piratenpartei) zu besuchen. Wir hatten uns also bei der FDP eingeschlichen und uns einen spontanen Messestand gegriffen und dort aufgebaut und gegen Vorratsdatenspeicherung agitiert. Er freute sich diebisch, als er uns dort sah, denn er war selber im Arbeitskreis gegen Vorratsdatenspeicherung speziell in München und Umgebung aktiv. Er zeigte uns dann ein Paper, das er einreichen wollte beim Parteivorstand und abstimmen lassen wollte bei dem Parteitag mit dem Satz: "Die Vorratsdatenspeicherung soll abgeschafft werden, wenn das Bundesverfassungsgericht diese als verfassungswidrig einstuft." Das stand auf dem Antrag, und darin fragten wir ihn, Rena war das, ob denn nicht der Satz "Die Vorratsdatenspeicherung wird abgeschafft" nicht reichen würde. Und dann stutzte er kurz, schlug sich mit der Hand an die Stirn – über die in dem Moment ja eigene, erkannte Blödheit, – nickte und rannte los und korrigierte den Antrag und der wurde beim FDP-Parteitag 2009 auch angenommen, mit großer Mehrheit. Der Rest ist Geschichte. In der folgenden Legislatur – die FDP regierte zusammen mit der CDU. Die weigerten sich übrigens auch dank Leutheusser-Schnarrenberger, eine neue Vorratsdatenspeicherung zu beschließen. Dafür hat es dann wieder die SPD gebraucht. Als er dann frisch in den Bundestag gewählt wurde, war er einer der jungen Politiker mit netzpolitischem Flair und wenig später war er neben anderen Kollegen der Fraktion die ersten, die durch Connections ein iPad hatten. Und das nahm er mit und hielt die erste Bundestagsrede ever, bei der die Stichworte auf einem elektronischen Gerät notiert waren. Dafür wurde ihm nach der Sitzung Applaus Okay, danke. Dafür wurde ihm nach der Sitzung noch ein Ordnungsruf vom Geschäftsordnungsausschuss zugestellt und nicht nur er fand das absurd, aber er nahm's lächelnd hin. Da fehlte wieder der Ton. Ich gehe noch mal zurück. So. Jimmy: Diesmal mit Papier heute. padeluun: Das war dann seine nächste Rede nach dem Ordnungsruf. Nach der Sommerpause hat der Ausschuss übrigens entschieden, ab sofort iPads am Rednerpult im Bundestag zuzulassen und Jimmy war damit also der Eisbrecher und dafür Applaus. Heute steht Jimmys erstes iPad übrigens im Haus der Geschichte in Bonn. Applaus So, und nicht zu lange klatschen. Ich habe wenig Zeit. Davor, übrigens und das will ich allen Leuten hier immer sagen: man fängt nicht oben an, sondern der Vorstand, das Kratzen am Bodensatz, Menschen überzeugen, einen zu wählen. Also vom einsamen Stand in der Fußgängerzone bis hin zum blauen Stuhl im Bundestagsplenum ist es kein leichter Weg. Und er hatte übrigens eine wundervolle Fähigkeit, die mir leider völlig abgeht, sich nicht über Leute zu ärgern, die einfach mal ein zielstrebig für dieselbe Sachen arbeitenden Menschen anpampen, mit Häme überziehen, ignorieren und beschimpfen – nur weil er in einer Partei ist und dann noch in der FDP. Diese Eigenschaft, sich nicht über die Anpampereien zu ärgern, die hätte ich auch gerne gehabt als Jimmy mich damals in die Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft holte und mir dann von einigen Lauten sowas wie Kontaktschuld angelastet wurde. Er hatte mich vorgewarnt, dass ich viel Ärger von eigenen Leuten kriegen würde, und ich Naivling dachte, das würde schon nicht so schlimm werden. Das Lieblingsbild in meiner Erinnerung übrigens in der Enquete ist eine Arbeitsgruppe zu Netzsperren, wo Jimmy völlig genervt – das nur Symbolbild – völlig genervt mit dem CDU-Antrag für Netzsperren stimmen musste aus Koalitionsdisziplin, obwohl er und übrigens auch fast alle anderen Anwesenden im Raum, auch die CDUler, eigentlich ebenfalls gegen die Netzsperren der von der Leyen waren. Er guckte mich dann gequält an, legte sich die linke Hand vor die Augen, knallte den Kopf auf den Tisch und hob die Hand und stimmte für Netzsperren. (seufzt) Das ist Größe. Ja, Politik ist seltsam. So wie es immer seltsam wird, wenn viele kluge Menschen und gefühlte Verantwortung zusammenkommen. Das sehen wir auch unter uns Nerds vor und hinter den Kulissen auf diesem Kongress. 2007, beim ersten Kongress, der hier in Leipzig stattfand, kam Jimmy nicht. Hier ließ er mir ausrichten, dass er schwer erkrankt sei, und Jimmy blieb trotzdem aktiv bei der politischen Arbeit. Man sagt ihm, er soll machen, was ihm Spaß macht. Ja, die machte ihm Spaß. Er leitete den Ausschuss Digitale Agenda bei per Videoschaltung halt von zu Hause aus. Einige Male kam er auch nach Berlin, hielt Reden im Hohen Haus zu Dingen, die er noch sagen musste. Zum Beispiel zum Recht auf Verschlüsselung. Und er rauchte den ersten, psst, legalen Joint im Bundestag, und anschließend war er dann auch jeweils wieder abends in der C-Base zu finden, solange die schwächer werdenden Kräfte reichten. Im Frühjahr dieses Jahres gab er dem Nachrichtenmagazin Spiegel ein Interview. Dort manifestierte er einen ganz wunderbaren Satz: "Es ist okay, dass ich sterbe." Es ist ein tröstlicher Satz für uns, die wir noch vieles mit ihm gemeinsam tun wollten in dieser digital vernetzten Welt, die verdammt nochmal schon über ein Vierteljahrhundert längst kein Neuland ist. Besonders tröstlich vielleicht für uns älteren Hacker und Haecksen, die schon etliche Gefährten auf den Straßen des Lebens verloren haben und noch einmal eine Mahnung über unsere eigenen Dünkel hinweg auf die Menschen hinter den Partei- und Firmenlogos zu schauen, statt mit Kollektivhäme das Wertvolle zu missachten, dass wir eigentlich schützen wollen, weil wir dieses Wertvolle gar nicht mehr erkennen können. Applaus Jimmys Arbeit geht weiter. Er hat das IGF, das Internet Governance Forum, nach Berlin geholt. Er wäre so gern dort noch mal hingegangen. Doch am Eröffnungstag des IGF starb er. Zum Andenken haben Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus 56 Ländern beim IGF in Berlin eine an den Generalsekretär der UNO adressierte Botschaft Jimmy-Schulz-Call genannt. Ich möchte übrigens von dieser Stelle auch seinen Sohn Tim, seine Töchter Katharina und Susanne und seine Frau Petra grüßen. Vielleicht nicht alle 17 000 Menschen hier auf dem 36. Chaos Communication Congress kannten Jimmy, aber doch viele. Und viele, ihr da in München, werden für euch da sein, wenn ihr sie braucht. Adieu, Jimmy, möge die Macht mit dir sein. Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr pandeluun: Oh. 'tschuldigung. Das war zu früh, nämlich eins noch. Ich wollte damit noch nicht enden. Weder in Jimmys Leben noch im Bundestag geht es immer bierernst zu. So wettet man gerne mit einem Kollegen, der gerade zum Rednerpult gerufen wird, noch schnell ein und ruft ihm ein Wort zu, das dieser in seine Rede einbauen muss. So rief Manuel Höferlin einmal bei einer Aktuellen Stunde Jimmy das Wort Bierkasten zu. Darf es auch Bierfass sein? Fragte Jimmie zurück und eilte weiter zum Pult. Diese Wette hat er gewonnen. Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur der Ausspruch nach dem Anstechen eines Bierfasses. Applaus Holgi: padeluun, vielen Dank! Jetzt kommen auch meine Folien. Das ist doch auch mal was. Das heißt, es kann gleich mehr oder weniger weitergehen. Und weiter geht es auch. Und zwar, ich weiß, es ist wahrscheinlich – Ich weiß gar nicht, ob Euch das überhaupt interessiert. Aber ich erzähl' Euch das jetzt einfach, weil ich muss ein bisschen Zeit überbrücken. Ich bin nicht mal CCC-Mitglied. Ihr dürft jetzt Buh-Rufen. Naja, die Sache interessiert keinen. Gelächter Dabei haben wir was vorbereitet. Wir kommen um die leidige Buchhaltung natürlich nicht herum. Das heißt, wir werden jetzt gleich den üblichen Rechenschaftsbericht hören. Diesen Rechenschaftsbericht wird – Vollkorn, bist du schon da? Isser nicht. Vorhin war er noch da. Diesen Rechenschaftsbericht wird Vollkorn hier zum Besten geben und ich habe darum gebeten, dass er mir einen Mitgliedsantrag mitbringt, den ich dann ausfüllen kann, während Ihr den Vorträgen lauscht. Weil was soll ich machen, außer auf die Stoppuhr zu gucken und die ganze Zeit denken "das waren keine fünf Minuten, padeluun"? Vollkorn: Moin. Wollen Sie uns erst mal noch ein Mikro geben? Holgi: Hast du 'nen Antrag für mich mit? Vollkorn: Ich habe das gerade gehört. Ich muss ja noch schnell ausdrucken hier. Holgi: Was kostet das denn eigentlich? Vollkorn: Ich weiß nicht. Bist du noch Student? Holgi: Nur wegen der Fahrkarten und der … der … Krankenversicherung. Vollkorn: Also in dem Fall wären's 36, aber jetzt sind's halt 72 Euro. Holgi: 72? Na da ist Amazon Prime billiger, ne? Und die bringen's einem sogar nach Hause. Vollkorn: Also wenn du nicht zahlst, schicken wir auch Briefe. Holgi: lacht Na, ich füll das dann mal aus. Macht Ihr doch einfach bei den Rückblick. Vollkorn und letty, bitte. Ihr habt fünf Minuten sowie padeluun. Gelächter im Publikum Volkorn: Wunderbar. Ich bin einer derjenigen, die die Mitgliedsdaten des Chaos Computer Clubs verwalten und da seht ihr das Office in Hamburg, so wie wir es immer nennen. Da auf diesem kleinen Rechner da links neben dem Bildschirm da liegt die Datenbank, die nur offline ist, also die wird nicht ans Internet angeschlossen … weil Sicherheit und so. Naja, das Bild ist nicht – das geb ich ja zu – das ist nicht ganz aktuell das Bild. Dieser kleine PC ist inzwischen ein Intel NUC und so, und außerdem ist es inzwischen viel vollgestellter und unaufgeräumter, weil das Bild war direkt nach dem Einzug. Aber okay. Ja, auf jeden Fall haben wir uns die Daten auf dieser Datenbank noch einmal angeschaut und versucht, ein paar interessante Informationen herauszuziehen und dafür habe ich mir die Hilfe von der Letty geholt, die da nämlich wunderbare Informationen rausgezogen hat. Letty: Also erstmal, dachte ich, du würdest mich verarschen, weil die erste Zahl der Mitglieder von 2013 ist 42 42, also 4242 Mitglieder und ich dachte "ja ist ein bisschen ein Spaß". Nee, wir sind aktuell so bei 7900 Mitgliedern. Was man so sehen kann ist, dass immer mal wieder Sprünge drin sind, das ist ganz klar immer nach dem Kongress, aber auch das es mal zu Rückwärtssprüngen geht, weil wir natürlich auch wie jeder Verein ein paar Karteileichen haben, die wir dann auch mal aussortieren müssen. Was mich so ein bisschen interessiert hat: Was haben wir eigentlich so für Jahrgänge? Also, wer steigt wann in den CCC ein und wer ist immer noch dabei? Da haben wir so von 86 bis 96 meistens nur so um die maximal 10 Mitglieder. Und dann wurde es halt immer mehr und man hat ein paar Sprünge irgendwie gesehen. Zum Beispiel 2008. Da sind irgendwie noch knapp 400 Leute dabei. Und was ganz interessant ist: das Snowden- Jahr 2014.Hätte man ja meinen können: "Ja, viele sind nur eingetreten und treten vielleicht auch bald wieder aus." Aber aus dem Jahr haben wir irgendwie immer noch die meisten Mitglieder von knapp 900. Und dieses Jahr hinkt vielleicht so ein bisschen hinterher, aber kann ja noch nach vorne und nach hinten gehen. Als letzte Grafik habe ich, haben wir, mal so ein bisschen geschaut: Wo kommen so eigentlich die Leute her, die im CCC sitzen? Und wo sind die starken Regionen? Wir haben jetzt hier diese Postleitregionen, was so die zwei Ziffern der Postleitzahlen sind. Und natürlich ist Berlin irgendwie am größten. Da sind sehr, sehr viele Leute aus dem CCC, aber natürlich auch in Hamburg. Dann haben wir noch so ein paar interessante Städte wie Düsseldorf und Köln oder generell der Ruhrpott ist sehr, sehr stark und natürlich auch Karlsruhe. Und warum Karlsruhe? Na, da haben wir die GPN. Da sind natürlich auch viele , viele Leute unterwegs, aber auch in München. Und seitdem wir in Leipzig sind, auch Leipzig ist extrem stark geworden. Man könnte vielleicht meinen, dass weiße Regionen drin sind. Aber nein, dieses Jahr ist es auf jeden Fall so, dass wir aus allen Postleitregionen Mitglieder haben im CCC. Applaus Alle weißen Flecke geschlossen? Ja Holgi? Hast du eine Frage? Soll ich Dir was erklären? Holgi: Nee ich – macht ruhig weiter. Noch zwei Minuten. Vollkorn: Okay, noch eine Statistik, die wir jetzt aber nicht schön als Grafik aufbereitet haben, das ist die Anzahl der Mails. Das ist bei uns in den letzten Jahren so ein bisschen explodiert, weil mit den Mitgliederzahlen, gibt es ja noch mehr Mitglieder. Und wenn man schreiben muss und alles und wir bisschen versucht zu automatisieren und all solche Sachen. Und inzwischen ist es bei etwa, also 2019 haben wir etwa 33 000 E-Mails rausgesendet, zum Großteil automatisiert, um euch zu informieren: "Hey, euer Mitgliedsbeitrag ist fällig" oder "Hier haben wir jetzt den neuen Mitgliedsbeitrag, den ihr bezahlt habt, empfangen" und so fort. Aber wir haben auch etwa 4500 E-Mails empfangen und bearbeitet. Das muss man dann umrechnen. Das sind dann irgendwie um … etwas über … nee, Quatsch … etwas unter 90 Mails pro Tag, also 180 Ost. Na ja, also ihr wisst, was ich meine. Und dann …treffen wir uns einmal die Woche im Office üblicherweise, so im Schnitt, manchmal ein bisschen weniger, zum Beispiel diese Woche nicht, und bearbeiten an einem Abend in so zwei, drei, vielleicht auch mal vier Stunden, je nachdem, wie viele Mails reingekommen sind, diese ganzen Mails. Darum freuen wir uns halt immer super, wenn Leute sich vorher schon informieren, weil dann haben wir an dem Abend weniger Zeit, die wir damit verbringen müssen, E-Mails zu beantworten und können mehr Pizza essen oder so. Und deshalb finden wir es immer super, wenn ihr euch vorher einmal die ccc.de FAQ anschaut bevor ihr ein Frage habt und ans Office schreibt und vielleicht auch die Mails, die wir schicken, lest. Weil ganz oft haben wir so den Fall: "Hey, sagt mal, wann ist eigentlich mein nächster Beitrag fällig?" Wisst Ihr was meine Antwort darauf ist? So'n Quote aus der Mail, auf die geantwortet wurde, die wir ursprünglich schrieben, wo dann der Satz drin steht "Dein nächster Beitrag ist fällig am". Oder auch ganz beliebt: "Hey, wir haben ein Problem mit einem gpg-key. Hier ist die Fehlermeldung, die wir bekommen haben. Meld dich mal bei uns" und da drunter steht dann "Bitte sende uns keinen ganzen gpg-Key zu, weil unsere Software derzeit nur gpg-Keys unterstützt, die auf den Keyservern liegen." Was kommt als Antwort? "Hier ist mein gpg-Key im Anhang." Danke. Na ja, also wie sieht's aus mit einem Antrag? Holgi: Der is' … der is' durch? Ich bin ganz froh, dass ich per Überweisung bezahlen kann. Dann muss ich hier niemanden nach meiner IBAN fragen, weil ich die immer nicht auswendig weiß. Also. Bitte! V: Sehr schön Holgi: Das wäre jetzt der zweite Vereien, in den ich meinem Leben eingetreten bin. Das ist ja nicht schlecht. V: So und wer das auch machen möchte. Applaus V: Es gibt den Vereinstisch hier auf dem Kongress. Der ist beim Infodesk. Dafür ist die Karte hier angezeigt, drüben im CCL könnt ihr hingehen und da könnt ihr Mitglied werden, selbstverständlich. Ihr könnt auch mit den Leuten dort Probleme klären, die Ihr habt und der Infodesk … ach ja und natürlich könnt Ihr auch Mitgliedsbeiträge bezahlen – sehr datensparsam an der Stelle – und ihr könnt, falls ihr sonst irgendwie Probleme habt, uns auch immer per Mail und Brief erreichen. Also, das von meiner Seite. Holgi: Ich hätte noch 'ne Frage V: Gerne. Holgi: Da steht ja, ich soll das überweisen. Schickt Ihr mir nochmal eine Mail, wo drin steht "jetzt überweisen, weil du jetzt Mitglied geworden bist"? Weil bei einer Ûberweisung muss ja die Chaos-Nummer stehen und ich hab ja keine. V: Guter Punkt! Auf dem Mitgliedsantrag stets auch drauf, meistens. Gelächter Holgi: Unten stand nur … da stand nur unten … stand nur … stand nur was. Gelächter V: Ja. Also wir bearbeiten den. Und dann bekommt Ihr 'ne Mail. Da steht drin: "Hey! Willkommen im Club. Hier ist deine vorläufige Chaosnummer und diese Chaosnummer gib bitte an in deiner Überweisung. Und dann steht da nochmal drin, wohin das Geld überwiesen werden soll und wenn das Geld angekommen ist, dann ist die Mitgliedschaft offiziell begonnen. Und dann ist das nicht nur eine vorläufige, sondern 'ne richtige Chaosnummer. Holgi: Dankeschön. V: Gern geschehen Applaus Holgi: Das muss so ungefähr, ich weiß es gar nicht, 1998, 1999 gewesen sein. Da war der Kongress noch im Haus am Kölnischen Park in Berlin. Kennt Ihr das noch? Da gab's irgendwie so einen Raum. In diesem Raum da hatten die Haecksen Nintendo 64 hingestellt und darauf lief Mario Kart. Ich hab nie was mit Computerspielen anfangen können, bis ich in diesen Raum gekommen bin und dann im Grunde den kompletten Kongress damit verbracht habe, bei den Haecksen Mario Kart zu spielen, was dazu geführt hat, dass ich seitdem mir Spielekonsolen kaufe, um Mario Kart zu spielen und nichts anderes, womit ich unter anderem meinen fast 13-jährigen Beutesohn in den Wahnsinn treibe. Der kann nämlich nicht verstehen, dass man 'ner Switch nichts anderes machen will, als Mario Kart zu spielen. Eins ist sicher: Die Schuldige, zumindest eine davon, steht jetzt hier. Ich nehme Dich einfach in Sippenhaft. Das ist okay oder? – Ja ja, auf jeden Fall. Ist ja gern geschehen. Was die Haecksen so gemacht haben 2019, erzählt Euch Agnes. Agnes: Moin. Das ist jetzt schon lange, lange her mit dem Mario Kart. Zwischenzeitlich hatten wir ein paar Jahre, wo wir nicht mehr wussten, ob wir überhaupt existieren. Da waren so drei Haecksen da. Jetzt haben wir das einfach mal verhundertfacht. Jetzt sind wir so 300. Damit sind wir doppelt so groß wie zum Beispiel der Hamburger Erfa als Chaostreff. Und das heißt, wir haben im letzten Jahr alleine 100 neue Haecksen reinbekommen. Das ist ein Wachstum um 70 Prozent. Das muss man erst mal schaffen. Applaus Und es sieht ganz gut aus, dass wir das dieses Jahr weiter so machen. Genau. Weil wir die letzten Jahre bei den Jahresrückblicken schlicht nicht da waren, geben wir euch jetzt am Anfang mal einen kurzen Überblick, wie es hier gerade so steht, wie die Hexen überhaupt funktionieren, zum Beispiel organisatorisch. Also zum Einen: Wir haben diese 292 Hexen, also ungefähr 300, ich glaub' jetzt sind's 320 Haeckseen, versammelt auf einer Mailingliste. Wir haben, um so Assemblies oder die Camp- Villages aufzuziehen, Verantwortlichkeiten: zirka zwölf Hüte, so nennen wir das, immerhin Haecksen-Hüte eignen sich dafür hervorragend. Und wie das üblich ist in Chaos-Treffs oder in Erfas geht es gerne mal über Vitamin B, solche Orga-Hüte zu bekommen. Wir sind davon dieses Jahr ein Stück weggegangen und haben einfach beschlossen: Wir wissen ja, wer alles auf den Kongress geht, nämlich alle, die auf der Orga-Assembly- Liste stehen. Wir wählen einfach mal zehn zufällig aus, fragen die, ob die mithelfen wollen. Und ta-da! Wir haben fünf neue Haecksen, von denen wir nicht wussten, dass sie Interesse an solchen Sachen haben und Lust haben, eine Assembly aufzubauen und Workshops zu machen. Und dementsprechend sind wir weg von diesem Vitamin B System und es klappt auch noch. Wenn Ihr generell die Haecksen unterstützen wollt, wir sind ein Chaos-Treff. Wir sind kein Verein und dementsprechend liegt unser Geld bei Entropia und die sind gemeinnützig. Da kriegt man sogar steuerrelevante gemeinnützige Spendenquittungen. Hervorragend. In den Social-Medias findet die uns seit einem Jahr unter @haecksenc bei Twitter und unter @haecksen bei Mastodon. Und ab und an beantworten wir auch Fragen. So einmal pro Tag auf dem Kongress. Da fehlt ein Bild, aber wir … da 'tschuldigung … Dip dip dip dip dip … Da fehlt ein Bild, ein wichtiges Bild. Aber so passiert das halt, wenn alle Folien zusammengemerged werden auf dem Mac. Wir haben an Tag vier den Haecksen- Jahresrückblick, der nur so heißt, weil wir gerne schwierige Themen euphemistisch umschreiben. Und zwar geht es da vor allem um Femizide und um was wirklich bei der Hexenverbrennung passiert ist und wie das vermutlich so abgelaufen ist. Und generell das Thema, was die Hexen an sich bezüglich Feminismus bewegt, ist immer diese heilige Dreieinigkeit zwischen Frauen können nur Jungfrau, Mutter oder Heilige oder Hure werden, und alles andere ist irgendwie seltsam. Die selbstbewusste Person, die sich im Begriff Frau wiederfindet? Naaja. Was man jetzt auf dem Bild, was fehlt, sieht, ist, dass man zu der Zeit der Hexenverbrennungen Frauen, die vermutet wurden, dass sie zu viel gelabert haben oder sich aufgestemmt haben gegen tradierte Vorstellung, dass man die mit einem Metallkäfig an einer Leine durch die Gemeinde gezogen hat, um zu zeigen, dass diese Person den Mund nicht halten kann. Und das ist das, wogegen wir gegengehen. Und seit 30 Jahren lehnen sich Feministinnen gegen diese ganze Idee auf und sie sind immer noch nicht so weit, dass wir hier eine entspannte 50/50-Ratio haben. Aber wir machen ja gerne weiter. Deswegen haben wir einfach über die letzten drei, vier Jahre, als die ganze Sache wieder so hoch kam und sehr viele neue Haecksen nachkamen, lokale Gruppen gegründet. Ihr seht die in Schwarz, das sind die Haecksen-Gruppen. Die in Lila mit dem F.U.C.K.-Kennzeichen sind die Frauen- und Computerkramgruppen. Und zwischendrin gibt es noch ein paar freie. Denn eigentlich ist es egal, wo Ihr herkommt. Hauptsache Ihr gründet. Viele sind assoziiert hier, mit CCC Hackspaces. Andere haben ihren eigenen feministischen Hackerspace gegründet, und es wäre schön, wenn die Karte noch voller wäre mit den Bubbels, nicht wahr? Denn das fänden wir alle gut. Applaus Aber wir hören damit nicht auf. Wir gehen weiter. 2020 mehr von allem. Mehr lokale Gruppen, mehr Repräsentanz auf dem Esterhegg. Möglicherweise gehen die Haecksen campen, weil irgendjemand findet campen ja ganz toll. Wir ja anscheinend alle. Es gibt wieder mal ein Geekend, wahrscheinlich im Oktober im Stratum in Braunschweig. Das steht schon fest. Hallo Braunschweig, wir kommen. Generell ist aber dafür die Anmeldung nur über die Liste möglich. Und wenn Ihr eine neue lokale Gruppe seid, dann meldet Euch über info@haecksen.org. Wir tragen Euch einfach ein und das ist alles nicht so wild. Haeckse kann man nur werden, wenn man eine Haeckse getroffen hat, sei es auch nur für zwei Minuten, um die Mail-Adresse zu hinterlegen. Es ist nicht möglich, eine Hexe zu werden, indem man sich per E-Mail bei uns meldet. Deswegen findet unsere Assembly, hinterlasst eure E-Mail-Adresse und die Sache ist quasi gebongt. Und jetzt kurz nochmal der Überblick, was wir auf dem Kongress machen. Denn es ist ja erst Mitte vom Kongress. Wir haben generell einen Fahrplan unter haecksen.org. Den könnte Ihr da finden. Es gibt diverse Talks zu diversen Themen von Performances, wie für die Verlesung des Ärgers über Welcome Pattern, der ist morgen Abend, wie man Neulinge in den Hackspace integriert. Es gibt Projekte wie zum Beispiel die feministische Bücherei oder den Seedexchange. Die Memorials findet Ihr im c3nav und es gibt massig Workshops, die vor allem von Haecksen organisiert werden für Nicht-Haecksen, für alle. Ganz wenige sind geschlossen. Wir würden uns freuen, wenn wir komplett Gender-divers in diesen Workshops wären. Weil wir machen das Programm nicht nur für uns. Feminismus ist für alle da. Gleichberechtigung wollen wir ja alle. Dann würde ich ja noch viel Spaß. Nächste Person. Holgi: Moment, Moooment. Hier steht auf meinem Ablauf, steht noch Suppensamstage. Da hast du nicht drüber gesprochen. Was hat es da denn mit auf sich? Agnes: Bitte was? Holgi: Hier steht Suppensamstage. Agnes: Ich kenn keine Suppensamstage aber wir machen jetzt gleich Geburtstagsparty. Wir werden dieses Jahr 30. Und es gibt Torte. Holgi: (stammelnd) hier steht, übrigens, Bei mir steht Suppensamstage. Nicht. Wieder keine Suppe. Ich hätte ein persönliches Interesse daran gehabt. Aber gut. Nein, nein. Agnes: Kochen musst du schon selber, weißte? Holgi: Schon gut. Ich streich das alles weg. Das ist … Agnes: Aber ich geh jetzt Torte essen. Viel Spaß. Holgi: Tschüß. Agnes: 30-Jähriges! Holgi lachtApplaus Julika: Hallo? Holgi: Also spätestens jetzt bin ich irritiert. Wer seid Ihr denn? Julika: Wir sind Julika h8: und h8 aus dem Neotopia in Göttingen. Und wir erzählnen nämlich was über Suppensamstag. Holgi: Das ist nämlich, weil das doppelseitig gedruckt ist. Da verliert man völlig den Überblick. Ihr habt schon. Bitte. Jetzt gibt's was über Suppensamstage zu hören. Julika: Genau. Wir haben von der letzten… Holgi: Und der erdgeist meldet sich nachher nochmal gesondert bei mir, bitte. Julika: Wir waren im letzten Jahr ziemlich aktiv, und ein paar von unseren Aktivitäten möchten wir kurz vorstellen. Gibt es eine neue Folie? Jemand muss klicken. h8: Man muss klicken. Julika: Genau. Wir, das heißt 8 Hacker und Haecksen aus dem Neotopia in Göttingen, haben sich überlegt, dass wir gern eine Jugendgruppe gründen möchten. Wir sind zum Teil Eltern, wir sind zum Teil keine Eltern, Studierende, noch ein Jugendlicher auch dabei. Wir haben uns ein Jahr Gedanken gemacht und dann im August eine Jugendgruppe gestartet. Das sind ungefähr 20 Junghaecksen und Junghacker zwischen 7 und 17. Und wir möchten ihnen einen Raum bieten, a) um zu lernen, also Grundlagen zu lernen. Und zum anderen aber auch, sich zu vernetzen. Und das klappt ganz wunderbar, und wir haben sehr viel Spaß dabei und wahrscheinlich lernen wir sogar am meisten dabei. Und ein Projekt haben wir mitgebracht. Das stellt h8 kurz vor. h8: Genau. Wir haben ein Matelight gebaut, und was ganz spannend ist: Wir haben Mentoren, wir sind alle aus sehr unterschiedlichen Bereichen. Ich komme aus der Hardware. Julika macht ganz viel Physik und Datenkram und so, und andere Leute machen viel Software, und wir lernen auch ganz viel voneinander. Und was wir gemacht haben mit den Kids, war ein Matelight zu bauen. Ihr kennt das. Das sind diese großen Dinge, wo man in Matekästen RGB-LEDs reinsteckt, und dann dreht man die um und guckt auf die Böden und dann hat man große Pixel-Displays. Und wir haben mit den Kids tatsächlich Platinen entwickelt. Wir haben SMD gelötet mit den Kids. Wir haben wirklich richtig gestancelt mit Lötpaste und allem Drum und Dran und am Ende kam dann ein fertiges Matelight bei raus, was Ihr bei chaos.jetzt euch anschauen könnt. Das haben unsere Kids zusammengeschraubt. Genau. Applaus Und hier seht Ihr … Ähm. Okay, ist zu spät … Eben habt Ihr gesehen, wie wir es zusammen programmiert haben. Next topic: HackyHour Julika: Oh, Mist Mist Mist. Wie kommen wir jetzt zurück? Wie kommen wir zurück. Wie komme ich … Ach hier. Zurück. HackyHour. Genau. Vor drei Jahren entstand die Idee, dass wir in Göttingen auch eine HackyHour anbieten können. Die Idee ist nicht von uns, sondern die kommt aus Würzburg. Und die Idee ist, dass sich Wissenschaftler, Nachwuchswissenschaftler insbesondere, einmal im Monat treffen, um sich gegenseitig Werkzeuge und Programmiersprachen beibringen, kurz zeigen, um Daten auszuwerten. Das heißt, einmal im Monat treffen wir uns. Es gibt 'nen kurzen Vortrag von ungefähr 15 Minuten und danach ein Hands-On. Das heißt, alle können diese Programmiersprachen ausprobieren, die Tools ausprobieren oder diskutieren, wie sie am besten eingesetzt werden können. Auch da lerne ich am allermeisten dabei. Wer die Idee gut findet, kann einfach HackyHour googeln und selbst eine HackyHour in seiner eigenen Stadt aufbauen. Wir freuen uns über jede HackyHour, die in Deutschland entsteht. Es sind schon immer mehr geworden und vielleicht nächstes Jahr gibt's noch viel mehr. Das fänden wir sehr schön. h8: Genau. Dann gibt's die Suppensamstage und UDSSR. UDSSR steht für Unsere deliziösen Suppensamstagsrezepte. *h8 lacht*Vereinzelter Applaus Genau. Das Konzept von Suppensamstag ist, dass Menschen am Samstag zusammenkommen, vegane Suppe zusammen schnippeln. (zu Julika) Magst du eine Folie weitermachen? Das sieht dann am Ende so aus: Viel Grünzeug, das kommt alles in einen Topf, dann wird umgerührt und heiß druntergemacht und alle sind glücklich. Und neben dem Essenkochen bespricht man noch interessante Themen wie Verschlüsselung, Backups und alle möglichen anderen Sachen. Julika: Bevor uns der Ton abgedreht wird: Es gibt jetzt auch eine Haecksen-Gruppe in Göttingen. Seit Halloween treffen sich acht Haecksen zweimal im Monat für zwei Stunden. Wer aus Göttingen oder der Nähe kommt, mag mich gerne ansprechen oder zum OpenChaos kommen und wir freuen uns, wenn wir noch größer werden. Und eine unserer Mitglieder hat gerade eine Bibliothek gegründet und auch die darf natürlich von allen Menschen aus der Gegend gerne gelesen, angeschaut werden. Unsere Hexe. Die hängt an der Tür, wenn wir uns treffen, damit niemand anderes reinkommt. h8: Last but not least haben wir uns noch einen Lasercutter besorgt und damit ganz viel Unsinn veranstaltet. Und wir haben … Das einfach mal so Kalibrations-/Gravurtabelle. Wir haben … (Zu Julika) Machen wir weiter. Wir haben vor allem ganz viele Stencils gemacht. Wir kommen aus Göttingen. Göttingen ist sehr politisch aktiv und da unterstützen wir auch die eine oder andere Gruppe und haben für die nette Sachen gemacht. Das ist mal so 'ne Übersicht was an Stencils alles so rausfällt an einem Abend. Man benutzt diese Stencils natürlich, um zum Beispiel Beutel zu besprühen oder Transparente. Genau. Und damit werden wir eigentlich durch. Julika: Dankeschön! Holgis Mikrofon ist stumm Holgi: Gut. Ah jetzt! Jetzt wollte ich gerade sagen … Also, wir haben nämlich etwas Neues. Wenn die jetzt ihre fünf Minuten reißen, dann kommt dieser Mann mit dem roten Bart auf die Bühne und zupft denen so lange am Pulli bis sie völlig aus dem Konzept kommen und nicht mehr wissen, was los ist. Die Tage – ist ja auch schon ein bisschen her, da war noch schönes Wetter – kam, ich weiß nicht mehr, wer es war, und meinte zu mir: Ey, aber dann haben sie auf'm Camp haben sie dann irgendwie Haben Sie dann irgendwie im Suff irgendwie? Telefon klingelt Mach dat Telefon aus! Haben die im Suff irgendwie sich so was überlegt, ich weiß überhaupt nicht, Chaos Jetzt Argh. Noemis, wer ist das von euch beiden? Sag mir bitte, dass das mehr ist, als dass Ihr Euch im Suff irgendeinen Quatsch überlegt habt. [Unbekannt 1]: Ich glaub', betrunken war keiner von uns dabei. Das war am hellichten Tage. In der Hitze wär das ja nicht auszuhalten gewesen. Holgi: lacht So ist das mit der stillen Post. Ihr wart also fürchterlich betrunken und habt euch Folgendes ausgedacht. [Unbekannt 1]: Genau: Was wollen wir denn überhaupt machen? Unser Plan ist, dass wir junge Menschen im Chaos miteinander vernetzen wollen und so'ne Plattform für uns bauen und erstellen. Und zum anderen auch Jugendarbeit in Spaces zu stärken. Zum Beispiel die Jugendgruppe jetzt im TC Güll, wir sind auch eng damit verknüpft. [Unbekannt 2]: Wir sind Menschen aus dem gesamten Einzugsgebiet des CCC, also alle Regionen sind vertreten. Unsere Kernzielgruppe sind 14- bis 18-Jährige, unsere erweiterte Zielgruppe besteht aus 19- bis 25-Jährigen und auch selten kommen 26- bis 27-Jährige vor. [Unbekannt 1]: Und bisher haben wir noch nicht ganz so viel gemacht, weil wir haben uns jetzt erst gerade auf dem Camp zusammengetroffen. Aber ganz passend zum Namen haben wir jetzt schon die Domain chaos.jetzt und dort haben wir auch einen matrix-Chat, dem Ihr natürlich gerne joinen könnt, wenn Ihr bei uns aktiv werden wollt. Und für die, die lieber so altmodische Technologien mögen, sind wir sogar im IRC auf chaos-jetzt im hackint vertreten. [Unbekannt 2]: Wenn Du mitmachen möchtest, komm zu unserem Treffen an Tag 3, also morgen, in der Wikipaka-WG im Esszimmer um 17 Uhr. Da machen wir ungefähr zwei Stunden oder vielleicht auch etwas mehr ein kurzes Treffen und machen vielleicht die Planung für zusätzliche und die nächste Planung, was wir bald machen wollen. Oder kommt auch sonst immer gerne zu unserer Assembly, Chaos.jetzt Dome auch in der Wikipaka-WG. Das ist unser Ort zum Chillen, wo wir rumliegen können, wo wir an unseren eigenen Projekten arbeiten können. Wir haben auch ein Geekend in Göttingen geplant vom 28. Februar bis zum 1. März 2020. Mehr dazu gibt es bei dem Meetup oder online in unserer Matrix, wo wir auch Telefonkonferenzen stattfinden lassen. Und dabei sind wir auch schon direkt beim nächsten Punkt: Kommt in unsere Matrix oder in den IRC-Channel und macht mit. Natürlich können auch alle, auch die älteren unter uns kichert uns auf Twitter folgen oder auf Mastodon oder beides. Und lasst uns das Chaos verjüngern. Applaus Holgi: Wenn der Club PR macht, dann ist das meistens ein relativ großes Ding. Also alles, was der Club so aussendet, ist von eher großer bundesweiter Relevanz und kommt in der Region … also auf regionaler Ebene ist die Relevanz der Aussendung vielleicht gar nicht so groß. Und auf regionaler Ebene, wissen wir alle, da interessiert die Menschen eher was anderes als die große Politik, sage ich mal. Das beste Bild dafür ist die Umgehungsstraße. Dass es trotzdem auch in regionaler PR was zu tun gibt und was es da zu tun gibt, das weiß Fabos. Warum seid Ihr denn zu zweit Fabos? Fabos: Warum wir zu zweit sind? Naja der Herr Igler hier drüben hat da wesentlich mehr Erfahrungen mit Pressearbeit und deswegen ist er auch heute Abend mit hier oben. Ähh, heut Abend? Igler: Ich habe grad fundiert, wieso eigentlich nur ich da stehe und nicht der Fabos. Der ist ja mindestens genauso dick wie ich. Fabos: Ja. Hier, guck mal! Könnte funktionieren. Igler: Ja, könnte sich ausgehen. Holgi: Wer glaubt Ihr wer Ihr seid? Holger Klein? Allgmeine Heiterkeit Fabos: Okay. Aber weil wir nicht so viel Zeit haben, was regioPR ist: Was wir erst mal nicht sind: Wir sind keine Konkurrenzveranstaltung zu unseren wunderbaren Pressesprechern. Weil: Wir wollen gar nicht in Konkurrenz treten. Wir haben was anderes, was wir machen, und zwar wir vernetzen quasi so ein bisschen die ganzen Erfas und die Chaostreffs, die alle zusammen ja jeweils für sich auch PR- Arbeit leisten, Öffentlichkeitsarbeit. Jeder kennt das vielleicht, der schon mal ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat: Auf einmal bombardiert irgendeiner einen vielleicht mal einer Anfrage oder man möchte selbst auch mal irgendwo was in die Presse oder irgendwohin hinbringen und weiß dann aber gar nicht so richtig, was man machen soll. Es gab da gerade bei Chaos Macht Schule immer wieder viele Leute, die sich auf Treffen gefragt haben: Wie machen wir das überhaupt? Was können wir eigentlich tun, wenn wir mit der Presse sprechen wollen? Oder wenn uns die Presse mal anspricht, wie reagieren wir da eigentlich überhaupt? Und daraus ist dann auf einem Regio-Wochenende die Idee entstanden: Lasst uns doch mal zusammensetzen und überlegen, was wir machen können. Da waren wir vier Leute, die gesagt haben: Ja komm, probieren wir mal aus. Und das Endergebnis war dann, dass wir seit 2018 uns regelmäßig im mumble treffen. Einmal im Monat. Igler: Weil wir keine Zeit haben. Jetzt sage ich mal ganz frech doku.ccc.de. Dort RegioPR einwerfen, dort ste… Mikrofon hat Aussetzer Hm? Ja, hier. Oh. Alles da. Wir haben auch ein Projekt schon am Laufen. Wir hatten schon einen Workshop, haben wir auch gemacht im schönen Wien. Klar, wir Ösis machen uns immer wichtig. Und wir haben als erstes großes Projekt auch vorher zum Datenschutztag, zum europäischen … da haben wir eine Software entwickelt in Wien, mit der man Abfragen richten kann. Auskunftsbegehren nach DSGVO. Wird auch auf doku.ccc.de dokumentiert sein. Wir hätten gerne, dass da viele mitmachen. Äh, joar … ansonsten … wir sind ganz jeden ersten Montag im Monat, 21 Uhr. Kommt mit ins mumble. Alles trifft sich von dorten weg. Je mehr mitmachen, desto besser wird es. 59, 58. Fabos: Ich zähle jetzt nicht weiter. Aber wie gesagt, macht halt einfach mit bei dieser ganzen Sache! Wenn Ihr ein bisschen was über Regio-Arbeit oder über Öffentlichkeitsarbeit noch mit lernen wollt oder vielleicht auch Erfahrung habt, die Ihr mit reinbringen könnt, würde uns alle sehr freuen. Igler: Okay, dankeschön! Applaus Holgi: Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass der Kollege anfängt, die Zeit zu nehmen, wenn ich nach dem Nächsten, also jetzt, anfange zu reden und das alles vor der Zeit der Speaker abgeht. Holgi lacht diabolisch Ich bin in den 80er Jahren zur Schule gegangen an meinem Gymnasium. Da … kichert Ich hör auch in den 80ern wieder auf zu erzählen. Keine Sorge. An meinem Gymnasium gab es Informatik als Unterrichtsfach. Das war so ein Raum, da standen … ich glaube es waren Apple II Geräte damals, die da herumgestanden haben. Wir haben Turbo Pascal gelernt, "gelernt", haben sehr schnell herausgefunden, was wir machen können, dass diese Dinge anfangen zu piepen und nicht mehr aufhören zu piepen. Until False? Ich weiß es nicht mehr so genau. Jedenfalls haben wir dann die Maschinen piepen lassen und sind dann zu den Mädchen in die Raucherecke gegangen. Das war so meine digitale Revolution. Dass Schule auch ein bisschen anders kann, wird Benni uns jetzt hoffentlich erzählen. Und lasst ihm mal fünf Minuten! Himmel. Benni: Im Grunde genommen habe ich sogar zwei Themen, über die ich sprechen will. Beide Chaos macht Schule. Ich möchte euch zum einen 'nen Überblick über die Aktivitäten von Chaos macht Schule im Jahr 2019 geben. Dazu gehören zum einen viele Workshops, die wir an Schulen gegeben haben, aber zum anderen gehört da auch eine Stellungnahme dazu, die wir zur Umsetzung des Digitalpakts in Hessen geschrieben haben. Um Informatikunterricht geht es dabei eher nur am Rande. Holgi lacht Also erstmal etwas Allgemeines zum Thema Chaos macht Schule. Chaos macht Schule ist ein Bildungsprojekt vom Chaos Computer Club, und wir haben das Ziel, Technikbegeisterung und die Mündigkeit im Digitalen von Schülerinnen und Schülern zu fördern. In der Praxis gehen wir regelmäßig in Schulen, um dort in Workshops die Chancen und Risiken von neuen Technologien mit Schülerinnen und Schülern zu diskutieren. Das machen wir mittlerweile seit über einem Jahrzehnt. Und wir sind, wie im Club so üblich dezentral organisiert. Wir sind in Deutschland aktiv, aber auch in der Schweiz und in Österreich. Auch wenn man von uns vielleicht überregional gar nicht so viel hört, haben wir auf lokaler Ebene 2019 doch einiges gemacht. Es gibt sicher in 15 Städten aktive Chaos-macht-Schule- Gruppen, wobei viele von denen tendenziell immer zu wenig Leute haben. Vielleicht habt Ihr gesehen, dass heute auf dem Kongress relativ viele Kinder mit ihren Eltern rumliefen. Heute war nämlich der Junghackertag, den wir veranstaltet haben mit Unterstützung von vielen anderen Initiativen. An diesem Tag haben wir… Applaus Holgi: Das geht alles von deiner Zeit ab. Keine Sorge, keine Sorge. Benni: An diesen Tag haben wir mehrere hundert Kinder auf den Kongress eingeladen, damit sie sich hier einfach mal umgucken konnten, und haben verschiedene Workshops angeboten für die Kinder. Es war sehr viel Löten dabei. Es gab T-Shirt-Druck. Es gab einen kleinen Workshop zum Umgehen von Gesichtserkennung. Sehr breites Programm hatten wir. Wir sind aber auch nicht nur an Schulen aktiv. Allgemein ist Schule eigentlich nur so ein Synonym für Bildung allgemein. Wir haben zum Beispiel unsere Essener Gruppe, war zum Beispiel mal an einer Hochschule und hat mit Lehramtsstudenten gearbeitet. In Hannover wurde eine Bits-und-Bäume-Gruppe gegründet, um sich mit anderen Umweltgruppen zu vernetzen. In Berlin organisieren wir zusammen mit anderen neuerdings die edu-Labs. Da ist so eine Community, die sich mit freien Bildungsmaterialien und zeitgemäßer Bildung auseinandersetzt. In Fürstenberg wurde ein eigener Hackerspace für Jugendliche gegründet. Die Mannheimer CMS- Gruppe war auf einer Bildungsveranstaltung vom BSI und durfte da sogar eine Keynote geben. Das sind alles so Sachen, die wir machen. Die Liste ist total unvollständig. Und sorry, dass die Zeit einfach nicht reicht, um jetzt so viele Sachen aufzulisten. Wichtig ist, einfach zu sagen: Wir machen das halt in unserer Freizeit und stoßen dabei durchaus immer wieder an personelle und zeitliche Grenzen. Deshalb möchte ich noch einen Aufruf starten. Ihr seid herzlich eingeladen bei uns mitzumachen. Wir suchen immer Leute. Wenn Ihr Euch das vorstellen könnt, meldet euch doch einfach mal bei Eurem Erfa oder Chaostreff in der Nähe und sprecht mal mit den Leuten. Das ist uns natürlich irgendwie zweitrangig, was Ihr alles könnt oder wie gut Ihr in der Community schon vernetzt sein. Es ist uns einfach wichtiger, dass hier Lust habt, irgendwie mitzumachen. Vor allem morgens in den Schulen, auch wenn man früh dafür aufstehen muss. Insgesamt geht es uns vor allem darum, dass wir unsere Inhalte und Kompetenzen an Schulen über die nachfolgende Generation in die Gesellschaft transportieren wollen. Mit dem Aufkommen des Internets, also dem Internet für, sag ich mal, die breite Bevölkerung vor einigen Jahren, gab's halt eine riesengroße Herausforderung für die Schulen. Aber leider muss ich sagen, dass über zehn Jahre später die gleichen Probleme immer noch bestehen und es nicht viel besser geworden ist. Mit unseren einzelnen Workshops lösen wir natürlich die großen Probleme, die es irgendwie im Bildungssystem gibt, nicht auf. So sind wir eigentlich nur … Ja, leider bewirkt das da nicht so viel. Um da was zu ändern, bräuchten wir Änderungen in den Bildungsplänen und vor allem eine Menge Fortbildungen für Lehrkräfte. In den über zehn Jahren, die wir das halt machen, haben wir einige Einblicke in die Schulen bekommen und welche Probleme es da in Bezug auf neue Technologien gibt und sehen uns deshalb auch als Ansprechpartner zum Thema. Wir beraten manchmal andere und beziehen regelmäßig Stellung zu bildungspolitischen Themen. Unter anderem haben wir im Jahr 2019 eine Stellungnahme zur Umsetzung des Digitalpakts in Hessen abgegeben, über die ich euch jetzt im zweiten Teil ein bisschen mehr erzählen möchte. Der Digitalepakt wurde im Mai 2019 endlich verabschiedet. Der sieht vor, dass auf Regierungsebene, auf Bundesebene insgesamt 5 Milliarden Euro für IT- Infrastruktur an Schulen bereitgestellt werden. Und weil Bildung aber Ländersache ist, muss jedes einzelne Bundesland jetzt ein eigenes Gesetz entwerfen, wie dieses Geld eigentlich an regionalen Schulen vergeben werden soll. Und wir durften eine Stellungnahme zu schreiben. Hessen ist natürlich nur ein Bundesland, in dem wahrscheinlich viele von euch nicht leben. Ich möchte aber betonen: Alle Bundesländer müssen das umsetzen und die Probleme sind wirklich überall sehr ähnlich, weshalb Hessen hier durchaus als stellvertretend gesehen werden darf. Unsere Stellungnahme bestand im Großen und Ganzen so aus 7 Kritikpunkten, auf die ich aus Zeitgründen nicht alle einzeln eingehen kann. Ich möchte nur zwei Punkte ganz kurz anschneiden, damit ihr mal eine Vorstellung habt, um was es da eigentlich so geht. Und zwar ist der erste Punkt die Bildungsziele, die eigentlich kaum eine Rolle spielen in diesen Gesetzen. Denn in den Gesetzen wird ganz viel über Infrastruktur geschrieben. Aber es wird niemals darüber geschrieben, was es eigentlich für Bildungsziele gibt. Digitalisierung wird immer nur als technische Fragestellung angesehen. Dabei sind wir der Auffassung, dass man das Ganze irgendwie als gesellschaftliche Fragestellung betrachten muss. Schließlich hat die Digitalisierung ja auch einfach Auswirkungen auf alle Gesellschaftsbereiche. Die Bildungsziele, die es in diesen Gesetzen allenfalls gibt, sind das: "Wie kann ich die Inhalte, die wir bisher an den Schulen immer vermittelt haben, mit neuen Medien besser vermitteln als bisher?" und "Wie kann ich SchülerInnen zu versierten Anwenderinnen und Anwendern ausbilden von Standardanwendungen?". Aus unserer Sicht müsste aber ein zusätzliches Ziel einfach die digitale Mündigkeit sein. Digitale mündige Menschen sind in der Lage, technologische Entwicklungen bezüglich ihrer Chancen und Risiken auf ihren Alltag abzuschätzen und gewinnbringend zu nutzen. Damit meinen wir Menschen, die eine ungefähre Vorstellung davon haben, was hinter ihrem Bildschirm passiert, und das eben nicht nur auf technischer Ebene. Ein zweiter wichtiger Punkt, über die wir geschrieben haben, sind Lehrkräfte. Denn es ist mittlerweile so, dass nach den Vorgaben der Kultusministerkonferenz sind Lehrkräfte heute alle verpflichtet, neue Medien in ihren Unterricht zu integrieren. Das gilt explizit nicht nur für den Informatikunterricht, sondern das gilt für alle Unterrichtsfächer. Nur die Frage ist halt: "Wie soll das in der Praxis funktionieren?" Es ja ist einfach so: Es wird immer mehr Technik an die Schulen gebracht. Gerade durch den digitalen Markt soll es neue Infrastruktur da geben. Aber wir haben halt Lehrkräfte, die großteils einfach nicht wissen, wie man diese nutzen kann und wie man sie didaktisch sinnvoll den eigenen Unterricht integriert. Das soll wirklich kein Vorwurf an irgendeine Lehrkraft sein. Das kann man denen einfach nicht vorwerfen. Sie haben es schließlich nie gelernt in ihrer Ausbildung und Fortbildung in dem Bereich gab es in den letzten Jahren eben eigentlich auch nicht. Das heißt, wir haben ein riesengroßes Defizit, was man irgendwie mal aufholen müsste. Es ist aber leider laut dem Digitalpakt und den Umsetzungen überhaupt nicht vorgesehen. Und das halten wir durchaus für ein großes Problem, weil wir einfach ungenutzte Technik haben. Wenn Euch das ganze Thema interessiert: Wir haben im August 2019 unsere Stellungnahme als Ganzes auf ccc.de zusammen mit einer Pressemitteilung veröffentlicht. 17 Seiten ist sie insgesamt lang. Lest sie in Ruhe, wenn Euch das Thema interessiert. Zum Abschluss noch ein kurzes Fazit. Wir haben in unserer Stellungnahme zahlreiche Probleme und konstruktive Lösungsansätze aufgezeigt. Aber leider ist relativ wenig davon am Ende in das später verabschiedete Gesetz eingeflossen. Wir glauben nicht, dass das Gesetz aus technischer Sicht in der Praxis funktionieren kann. Viel wichtiger finden wir aber, dass der digitale Pakt ohne einen Richtungswechsel von zeitgemäßer Ausstattung zu zeitgemäßer Bildung zu scheitern droht. Denn es geht um mehr als Bildung. Es geht letztendlich darum, wie wir unsere Gesellschaft in Zeiten der Digitalisierung gestalten wollen. Wollen wir diesen Wandel von großen Firmen wie Microsoft oder Google durch ihre Produkte gestalten lassen und junge Menschen zu ihren Anwendern erziehen? Oder wollen wir junge Menschen befähigen, die Chancen und Risiken von Technologien besser einzuordnen? Damit würde schließlich die gesamte Gesellschaft die Fähigkeit entwickeln, den digitalen Wandel selbst zu gestalten. Danke! Applaus Holgi: Das letzte Mal als ich heute mit Linus Neumann gesprochen habe, hatte er Wortfindungsstörungen. So wenig hatte er geschlafen gehabt. Ich weiß gar nicht, ob der noch hier ist. Bist du noch hier, Linus? Da bist du. Du bist jetzt dran, ne. Du müsstest dann … Doch steht hier. Holgi kichert Watt? Will er nicht? Gut, dann machen wir was anderes. Wer seid Ihr denn jetzt schon wieder? Ihr wollt jetzt weiter mit der Datenschleuder machen. Marei: Genau. [??]: Ja, dann machen wir jetzt mit der Datenschleuder. Was ist denn hier schon wieder? Marei: Wir hatten ja ähnlich wie die Haecksen ein Jubiläum und das ein bisschen größer. Wir haben dieses Jahr die Ausgabe 100 rausgebracht und das ist sie übrigens. Applaus Wir haben im Vorfeld so ein bisschen überlegt. Ja, hundert Ausgaben Datenschleuder. Was machen wir da so? Wir hätten gern ein bisschen Rückblick gemacht. Also was ist eigentlich von der Eins bis zur Hundert passiert? Und das hat nicht so ganz geklappt. Es waren so viel andere Themen, die das Chaos beschäftigt haben. Die 100 könnt ihr dann demnächst online lesen, wer sie noch nicht gelesen hat. Wer hat sie hier schon gelesen? Ich muss mal kurz fragen. Ja doch einige. Also ist hier. Kennt man. Das mit dem Demnächst ist so ein Ding. Ich hatte eigentlich vor, dass Ihr sie ab heute online lesen könnt. Aber wir haben so ein bisschen mit dem diesjährigen Motto zu kämpfen und von daher wird es wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern. Aber in der 100 gab's dann statt einem Rückblick hochpolitische Themen, weil das, was das Chaos bewegt, bewegt uns auch. Als Organ des Chaos Computer Clubs wollen wir natürlich so ein bisschen das rüberbringen, was euch beschäftigt und was den Club insgesamt bewegt. Hier jetzt einfach ein paar symbolische Beispiele. Wir hatten einmal die Unvereinbarkeitserklärung der Wiener, dann ein bisschen was zu kritischer Infrastruktur mit der AG Kritis und das E-Voting in der Schweiz. Nach der 100 konnten wir natürlich nicht aufhören. Dementsprechend gab es kurz vor Weihnachten quasi als Weihnachtsgeschenk vor dem Kongress die 101. Es ist eigentlich … Ja willst du was dazu sagen? [Unbekannt 4]: Ja. Also die 101. Wir haben da sehr schöne Bildschirmtext-Dinge drin, wie Ihr gerade von Marei gehört habt. Die haben sie ja gerade rausgebracht. Ich will euch jetzt nicht zu viel vorausnehmen, weil ich nehme an, die meisten von Euch haben es noch nicht gelesen. War gerade im Briefkasten bevor man hierher gekommen ist und dieses gerade-im-Briefkasten-bevor- man-hergekommen-ist da hab ich mich hauptsächlich drum gekümmert. Ich hab mich also um den Druck, den Versand, das Eintüten in die Umschläge und so weiter gekümmert. Und das ist ganz schön viel Arbeit. Ich meine, wir schicken die erst einmal an eine Schule, wo sie dann eingetütet werden von einer Behindertenwerkstatt in dieser Schule. Und das ist alles total toll, und die machen das alles großartig. Aber das heißt auch zum Beispiel, dass es nicht so bequem ist wie ein Lieferservice, wo man dann irgendwie einmal Geld gegen wirft und da kommt dann irgendwann eine Datenschleuder hinten raus, die dann bei Euch im Briefkasten landet. Ich muss mich dann auch zum Beispiel darum kümmern, dass der Versand mit Post richtig gemacht wird, und ich bin da ja nicht so der Experte, der das jeden Tag macht. Also… Makei: Das sind doch alles Ausreden. Also gesteh mal bitte hier! [Unbekannt 4]: Genau schaut unten rechts: Behälter 136. So läuft das bei der Datenschleuder dauernd. Ich gebe es zu. Ich bin auch an diesem Ding schuld. Aber hey, wir lernen alle die ganze Zeit dazu. Es ist sehr aufregend, es macht viel Spaß und wir kriegen diese verdammte Datenschleuder zu euch, auch wenn es erst anderthalb Monate später als gehofft wird oder sowas. Und wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Frequenz von irgendwie alle x Jahre auf alle halbe Jahre gerade runter gekriegt haben. Marei: So ungefähr, wenn die Post mitspielt. Applaus [Unbekannt 4]: Also. Die Datenschleuder 101 jetzt draußen. Wer sie noch nicht hat, weil er kein Mitglied ist oder Abonnent – Er oder Sie. Holt sie ääääh Sorry, könnt Ihr Euch nicht holen. Die ist vergriffen. Holgi lacht Marei: Wieder was, was er verbockt hat. [Unbekannt 4]: Was heißt verbockt? Die Nachfrage ist jetzt plötzlich so hoch gewesen, so viele Leute, die sie haben. Die ganzen Erfas, die gesagt haben: "Hey, wir wollen auch eine Box mit Datenschleudern haben. Schickt uns mal eine zu!" Nach dem Druck mussten wir den Erfas sagen: Oh sorry, so viele haben wir gar nicht. Und dann hatte nicht jeder Erfa so viel bekommen, wie er wollte. Aber hey, kleiner Tipp: Mitglieder kriegen auf jeden Fall eine nach Hause geliefert. Sehr Ihr dieses grüne i da oben? Da ist ein Vereinstisch. Da könnt ihr einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Ich hab gehört, das ist gar nicht so schwierig. Und dann kriegt Ihr 'ne Datenschleuder. Applaus Makei: Aber damit es noch einige Datenschleudern gibt, muss ich euch trotzdem noch kurz darum bitten, dass wir uns immer für alles interessieren, was euch so bewegt. Also wenn ihr Themen habt, Ideen habt, was einreichen wollt: Immer schön an die ds@ccc.de und wir gucken dann, was wir damit machen können. [Unbekannt 4]: Dankeschön Holgi: Dankeschön. Joar, nachdem es jetzt gerade meinen Ablauf komplett durcheinander geworfen hat, weil ich dachte, dass das jetzt alles erst in 'ner halben Stunde passiert … Ich gucke mal. Was passiert denn? wer kommt denn jetzt als nächstes? So. [Unbekannt 5]: Freiburg kommt, hörte ich. Holgi: Ja, mach mal. [Unbekannt 5]:So aus. Holgi: Worum geht's denn? smtw: Ja, eigentlich nicht ganz passend zum Jahresrückblick. Wir sind vor zwei Jahren bereits umgezogen, hatten da das ganz große Glück auf dem Mietshaus- Syndikat in Freiburg Räumlichkeiten zu bekommen. Übrigens für umziehende Hackerspaces sehr zu empfehlen: Schaut euch mal lokale Wohnprojekte an. Und wie das so ist mit diesen Umzügen, das ist ja immer grundsätzlich nach einem Jahr vollständig abgeschlossen. Ich glaub die Einheit war BER-Jahre. Aber gut. Klar geht immer ein bisschen. Wir haben dann auch natürlich gleich Glas beantragt. Dauert in Deutschland auch etwas länger. Ich habe gute Nachrichten für uns in Freiburg. Kabel liegt. Glas auch. Licht nein. Bei der Telekom muss noch irgendjemand das SAP-Fax abschreiben. Ihr wisst schon. Demnächst haben wir Glas. Juhu! Ansonsten ist in Freiburg eigentlich immer so einiges los. Viele kleine Veranstaltungen. Das hier war jetzt von einem Maus-Tag, der auch immer sehr viel Spaß macht. So langsam kommt die ganze Sache mit diesem Hackspace auch ins Booten. Wir haben immer mehr Ausrüstung, sortieren uns immer mehr und haben da ganz viel Spaß Dinge zu tun. Radio machen wir sehr regelmäßig. Wir hatten auch eine kleine Retro-Gaming- Nacht. Das kann ich dann vielleicht auch Dir, Holgi, empfehlen. Mario Kart ist Standardprogramm bei uns auch. Holgi: Da komm' ich doch mal rum dann. smtw: Genau, kommste ich einfach mal vorbei. Wir haben sogar eine Dusche. Holgi: Rieche ich? smtw: Weiß ich nicht, aber ich komme gleich mal rüber und kontrollier das. 'Ne Waschmaschine übrigens auch, ne. So als Standard … Falls nötig. Holgi: Dann ess ich jetzt hier weiter, ist ja nicht so … smtw: Nee, das passt. Wir haben die Räumlichkeiten schön in der Innenstadt. Auch das sehr zu empfehlen. Wir haben den Umzugshazzle auf uns genommen, weil das einfach sehr schön von der Lage, von der Größe, von allem war, mehrere Räume etc. und ich kann es eigentlich nur allen empfehlen. Es rumpelt dann natürlich maximal ein Jahr, weil so lang geht der Umzug. Aber wir haben einen ziemlichen Mitgliederzuwachs gefunden, weil wir jetzt sehr innenstadtnah sind. Drei Minuten vom Hauptbahnhof. Kommt uns doch einfach mal besuchen, falls Ihr auf den Weg in den Urlaub seid, zum Beispiel im Süden oder ähnliches. Ich habe noch so'n zweites Ding, ein kleines Anliegen, und zwar bei vielen anderen von euch schlagen vielleicht auch so langsam diese 5G-Menschen ein. Das ist in Freiburg traditionell sehr beliebt. Das nimmt zum Teil sehr bizarre Züge an. Woraufhin wir uns entschlossen haben, das hier anzubieten. Ein 5G-Detox-Resilienz-Craft- Bier. Auch als Tschunk-Variante möglich. Applaus Ganz im Ernst aber: Generell wir halten es in Freiburg gerade sehr wichtig uns da zu engagieren. Wir haben uns da angeschaut, es gab dann Bürgerversammlungen und Begehren und ähnliches. Extrem viel Unsicherheit. Da wird extrem viel technischer Schmu erzählt. Da haben Leute keine Ahnung, sind stark verängstigt. Da können wir als Technies durchaus etwas bewegen. Ja, da sind Wavies drunter, da kann man sich auch mal lustig machen. Manche Anliegen sind aber tatsächlich ernst. Leider vermischen Sie dann die Wavies mit den Problemen der digitalen Bildung, wo wir eigentlich dann dazu aufrufen, dass man das doch bitte sehr strikt trennt: Diese katastrophale Angst vor Strahlen und die Probleme, die wir bei der digitalen Bildung haben. Insofern, wir brauen auch gerne wie Ihr seht. Das ist nämlich Craft-Bier. Eigenständig im Hackspace gebraut, offiziell angemeldet und allem. Schaut da vorbei! Dann kriegt ihr was gegen Eure 5G-Ängste. Ansonsten würde ich jetzt auch direkt weitergeben. Vielen Dank. Holgi: Dankeschön! Ich habe mittlerweile auch den Überblick über meine Papiere wiedergefunden und kann euch nur noch einmal ermahnen: Druckt nicht doppelseitig, sonst verliert Ihr den Überblick! Oder macht wenigstens Seitenzahlen drauf. Das ist Daria. Steht jedenfalls auf meinem Ablauf. Daria: Wie bitte? Holgi: Nicht? Daria: Ich hab dich nicht verstanden leider. Holgi: Tatsächlich nicht? Daria: Ich hab dich leider nicht verstanden. Holgi Achso. Ich sagte: "Das ist Daria." Du bist Daria, oder? Daria: Das ist richtig. Ich bin Daria. Holgi: Ja. Gut, dann ist nicht mehr alles durcheinander. Und Daria wird aus'm Chaospott watt erzählen. Daria: Genau das ist richtig. Ich bin Daria aus dem Chaospott aus Essen und ich darf euch heute erzählen, was wir 2019 so in Essen im schönen Ruhrgebiet getrieben haben. Erst einmal sind wir gewachsen und zwar haben wir dieses Jahr die 100-Mitglieder-Marke geknackt. Da haben wir uns sehr darüber gefreut. Und das können wir mehr oder weniger nächstes Jahr mit unserem zehnjährigen Jubiläum feiern. Genau. So, und jetzt komme ich dazu, was wir letztes Jahr gemacht haben bzw. dieses Jahr. Und zwar waren wir viel mit Chaos Macht Schule unterwegs. Wir haben verschiedene Vorträge und Workshops an Universitäten und Schulen gehalten und haben auch am Maus-Türöffner-Tag teilgenommen und den veranstaltet und zwar am 3. Oktober diesen Jahres und haben mit Kindern und Jugendlichen dort LED- Leuchtsterne, die Berühmten gelötet, gebastelt. Dann haben wir außerdem im Februar noch die Hack Im Pott ein viertes Mal veranstaltet und das war sehr erfolgreich. Wir sind auch nächstes Jahr wieder mit dabei und würden uns freuen, wenn wir ein, zwei Gesichter von euch oder auch drei oder vier sehen. Sprechen uns an, wenn ihr Lust darauf habt. Genau. Dann könnt Ihr zu uns kommen. Applaus Holgi: Das ging schnell. Aber jetzt kommt der vorhin schon angekündigte Linus Neumann auf die Bühne, wird direkt mal einen Überblick über zwei Themen geben, die den CCC dieses Jahr beschäftigt haben. Das eine Thema ist Ola Bini. Ola Bini ist ein Mensch, der die falschen Freunde hatte und darum jetzt gerade in Haft sitzt. Und damit Linus nicht nur über unangenehme Dinge reden muss, wird er auch noch erzählen was Fusion bleibt denn dieses Jahr auf die Reihe bekommen hat. Denn ich weiß nicht, ob es euch so ging. Also ich hatte diese Jahr gedacht: "Nee, Fusion lässte mal aus. Das ist ja auch was für junge Leute. Die nehmen da alle Drogen. Und auf's Dixi willst du auch nicht immer gehen und so was." Und dann kommt auf einmal dieser Polizist und sagt: "Nee, hier muss jetzt Recht und Ordnung." Und dann hab ich Panik gekriegt und versucht noch ein Ticket für die Fusion zu kriegen. Aber es ist nochmal alles gut gegangen. Wir fangen allerdings an mit Ola Bini. Linus: Ja. Einige haben ja sicherlich mitbekommen, dass in Ecuador sich der politische Wandel ereignet hat. Nicht nur Julian Assange aus der Botschaft geflogen, wo er Asyl bekommen hat, sondern auch – bei Weitem nicht so sehr von der Öffentlichkeit beachtet – wurde Ola Bini, ein Schwede, in Ecuador verhaftet, der dort seit 2013, glaube ich, lebt und wird jetzt dort festgehalten mit Vorwürfen, die sie ihm irgendwie nicht so ganz erklären. Sie lassen ihn aber irgendwie nicht raus aus dem Knast, weil sie Angst haben, weil er Computer programmieren kann. Er ist da jetzt irgendwie in einer sehr komischen Situation, wo ihm die rechtlichen Wege irgendwie versperrt werden und er nicht wirklich raus kann. Es ist eigentlich allen Menschenrechtsorganisationen klar, dass das so nicht in Ordnung ist, was mit ihm geschieht. Wir sind mit vielen anderen immer wieder bemüht, diesem Fall auch Aufmerksamkeit zu bringen. Weil: Der Typ hat keinen Vorwurf, der ihm gemacht wird, und ist inzwischen seit April 2019 im Knast. Wir hatten auch auf dem Camp schon darauf aufmerksam gemacht und ich denke, solche Fälle sind sehr wichtig. Dass wir die im Auge behalten und dafür sorgen, dass hier die Menschenrechte unserer Freundinnen und Freunde gewahrt werden. Deswegen war mir das wichtig nochmal darauf hinzuweisen im Rahmen dieses Jahresrückblicks. Applaus Wir haben natürlich in jedem Jahr irgendwie mit Angriffen auf unsere Freiheiten und Rechte zu tun. Ich habe irgendwann, ich glaube, ich will es jetzt nicht genau sagen, es müsste so um Ostern gewesen sein, wenn ich mir die Stadt angucke, in der ich den Anruf bekommen habe, einen Anruf bekommen vom Kulturkosmos, der das Fusion-Festival bedroht sah von verrückten Anforderungen, was die Sicherheitskonzepte dieser Veranstaltung anginge. Und der Anruf war irgendwie so: " Ja, hör mal. Ihr vom CCC, ne. Ihr macht doch hier eh schon so viel und mit der Pressearbeit, das könnt ihr ja auch. Könnt ihr nicht irgendwie uns dabei helfen, eine Pressekampagne hinzukriegen, dass wir unser Festival weiter machen dürfen. und dieser Versuch der Polizei, das Festival an der Durchführung zu hindern, irgendwie eingedämmt wird. Naja, ich habe mir gedacht, kannst nicht immer nur gewinnen. CCC Pressearbeit ist halt eigentlich immer gewinnen. Musst halt auch mal ins Risiko gehen, habe ich mir gedacht. Okay, machen wir Fusion- Pressearbeit. Es hat sich dann nachher eine wahnsinnige Verschwörung noch offenbart, dass da tatsächlich irgendwelche AfD-Leute und verurteilte Gewalttäter irgendwie einen Plan geschmiedet hatten, das Fusion-Festival mit Wasserwerfern und sonstigem zu schützen oder zu kühlen. Dafür aber hatten wir einen Vortrag gehalten auf dem Festival selber und Stefan Pelzer hat auch einen Vortrag darüber gehalten beim Camp, die ich euch dann nochmal herzlich ans Herz legen möchte. Damit wären wir auch schon beim Camp und über das Camp erzählt euch der smtw. smtw: Guten Tag Holger: Da isser wieder! smtw: Holger, bist du ausreichend verwirrt? Dein Plan. Holger: Bitte? Verzeihung. smtw: Ausreichend verwirrt, dass die selbe Person schon wieder hier steht? Holger: Ich bin. Ja. Ich bin, jetzt aber. Jetzt geht es mir wieder einigermaßen gut. Wie war es denn eigentlich auf dem Camp? Ich hab ja, weil das alle vier Jahre nur ist … smtw: Warst du nicht? Holgi: Weil es ja alle vier Jahre nur ist, habe ich mir in die Woche, wo das anfing, genau in diese Woche Arbeit gelegt, die ich nicht verschieben konnte. Also lass mal hören. Was habe ich verpasst? smtw: Also,der Termin ist immer bekannt Holgi: Freitag bin ich dann gekommen. smtw: Wer war denn hier da am Camp? Doch ein paar Holgi: Och Mensch. Warum wart ihr denn alle nicht beim Camp? smtw: Guckt euch das doch mal an hier auf der Leinwand dieses Bild. Bunt. Sehr bunt. Also Camp ist … naja, du hast halt 5.000 Hacker auf'm Acker. Zeltlager für Elektro- Geeks Holgi: Und Staub. smtw: Ja. C3-Staub gefällt das. Also neben einigen Staubproblemen gab's eigentlich nur ein ganz großes Problem: Dieses Camp war zu kurz, mehr Kritik hab ich am Camp nicht. Der Rest war einfach nur fantastisch. So Zelten und Computer, das funktioniert doch durchaus sehr viel besser zusammen, als manch einer denkt. Kann man sehr empfehlen. Es gibt in 2 Jahren auch nochmal wieder im Ausland irgendwelche Camps. Da könnt euch mal umschauen und vielleicht mal einen Vorgeschmack abholen. Infrastruktur hat super funktioniert. Die Veranstaltung selber war einfach sehr gemütlich. Man konnte da die ganze Tag und Nacht rumlaufen. Ich hab den vollständigen Überblick verloren, was es alles an fantastischen Dingen gab. Ich hab relativ viel mit der Village-Orga gemacht. Ich weiß auch nicht mehr, wie viele Gruppen da waren. Es waren zu viele. Aus allen Ecken und Ländern der Republik und im Ausland. Ein ganz großes Happening, ein ganz großes Festival und eine unbedingte Empfehlung, sich das mal anzuschauen. Wenn ihr denn mit Draußenschlafen klarkommt oder Wohnwagen. Holgi: Wer hatte eigentlich dieses Ding mitgebracht? Da war so ein kleines Wägelchen, das, je nachdem wo auf dem Camp es sich befunden hat, andere Musik gespielt hat und das jeder durch die Gegend schieben konnte. Und damit konnte man wunderbar trollen, wenn man das dann irgendwo in so Zeltstädte gestellt hat und gegangen ist. smtw: Wer das gemacht hat, weiß ich nicht. Aber das war schön. Das war so GPS gesteuert. Also positionsabhängig davon wurde Musik erzeugt. Da gab es noch viel, viel mehr solche Projekte. Da haben wir aber nochmal einen Spezialisten für das allergrößte und interessanteste Projekt, nämlich die Cardio-Badge und da würde ich mal den Geo dazuholen. Der kann euch da besser was erzählen. Geo: Nach dem sehr erfolgreichen Badges 2011 und 2015 war uns klar, dass wir auf dem Camp auch wieder was Neues und Innovatives brauchen. Und herausgekommen ist dabei das CardIO, ich trage auch eins davon am Handgelenk, alsoes ist ein Batch, das man nicht um den Hals hängt, sondern wirklich als Uhr trägt. Was man, der Name CardIO kommt nicht von ungefähr. Man kann damit ein EKG messen. Ich messe auch hier gerade. Da sieht man auch, dass es nicht sonderlich entspannend ist, hier auf der Bühne zu stehen. Es kann aber nicht nur CardIO, es kann auch ein Druckmesser. Und damit kann man zum Beispiel eine Messung machen. Es hat ein Beschleunigungssensor und einen GyroSensor, den man für Blödeleien nutzen kann, oder für sinnvolle Anwendungen. Mit denen LED, die hier verbaut sind, kann man so schöne Light Paintings machen wie hier auf dem Bild sehr schön gezeigt. Ein ziemlich schöner 3D Magnet Sensor drin. Alle diese Apps, die man da gesehen hat, sind in Payton geschrieben. Das heißt, die Schnittstelle ist recht einfach, aber auch die Micro Mabel, was ein Spiel ist, zeigt ganz gut, dass man relativ einfach mit Payton trotzdem sehr tolle Sachen machen kann. Wem Python nicht reicht, der kann doch trotzdem noch C programmieren und dann schicke 3D Simulationen machen. Es gibt zusätzlich dazu eine Companion App, die man auf seinem Smartphone installieren kann, mit dem man die Daten und diese Apps auf das CardIO übertragen kann. Das nicht Einzige, was aus nurum entstanden ist, also gerade auf dem Camp, haben sich viele Gedanken gemacht 3D-Druck und Laser Cuter Cases. Die CPU ist ganz spannend, weil sie ja eine ganz moderne CPU mit zwei Kernen ist, worauf zum einen das Payton Micro Python gelaufen ist. Die war so aktuell, da kommen wir gleich nochmal dazu. Das hat zu Problemen geführt. Das soll ja ein Jahresrückblick sein. Deswegen habe ich die Timeline für das CardIO. Am 35C3 hat man zum ersten Mal sich Gedanken gemacht, dass man das als Wearable am Arm haben möchte. Die ersten Prototypen sahen dann ungefähr so aus. Gelächter Als man dann wusste, wie groß das ungefähr werden soll, konnte man sich Gedanken machen, was denn da jetzt alles rein wollte. Und es wurde quasi mit dem Schaltplan im Februar begonnen zu arbeiten. Die große Frage war, wie man das Ganze wirklich am Arm tragen kann. Also die Befestigung am Armband war dann gelöst, im März war einem Workshop in Berlin. Die ersten Prototypen vom unteren Board, das wir fundamental nennen, ist im April fertig gewesen, und drei Tage später habe ich es auch gleich am Easterhegg präsentiert. Direkt dann am Ende April konnte man anfangen mit der Firma zu arbeiten. Die Platinen wurden bestückt, die Prototypen. Und, oh Wunder, sie haben tatsächlich sofort funktioniert. Weniger gut funktioniert hat das erste Layout des oberen Boards, des sogenannten Harmonc Boards. Das hat eher nicht viel getan. Trotzdem haben wir dann direkt im Mai die Badges mit verkauft, mehr oder minder als ein Crowdfunding zusätzlich zum Camp. Die Beteiligung war so hoch, dass nicht nur die, die es wirklich dafür bezahlt haben, sondern haben so viele mehr extra obendrauf gespendet, dass wir alle Campteilnehmer damit versorgen konnten. applaus Die endgültigen, fertig designten Boards wurden dann im Juni bestellt. Das zweite Design für Harmonic Board war quasi gleichzeitig fertig, und das hat dann auch funktioniert, wurde mit dem Campdesign versehen und wurde dann Anfang Juli ebenfalls bestellt. Danach kam viel Handarbeit. Die Armbänder wurden nicht irgendwo bestellt, sondern die haben wir selber gefertigt. 5500 Stück wurden da entsprechend genäht. Was auch gemacht werden musste. die Displays konnte man nicht automatisch bestücken und mussten von Hand aufgelötet werden. Dann kam uns ein Taifun dazwischen, denn diese topmodernen CPU, die es noch gar nicht auf dem freien Markt gab, waren zu dem Zeitpunkt noch in Taiwan und konnten dort nicht starten, weil da dummerweise gerade ein Taifun vorbeikommt. Und das eine Woche vor dem Camp. Nebenbei hat man es noch mit diesen Beipackzetteln beschäftigt, die auch fertig gemacht werden mussten. Und dann direkt in den letzten Tagen vor dem Camp. Nein, man sieht das sogar noch während das Camp bereits lief, wurden die Boards dann endgültig bestückt, nachdem die CPU gekommen sind. Sie kamen dann wirklich paketweise direkt aufs Camp, und am Camp haben wir sie mit zig Helfern geflasht und die fertig abgepackt. Und dann konnten wir sie auch wirklich rausgeben. Nach den allerletzten Vorbereitungen konnten wir alle am Camp damit versorgen. Jetzt einen großen Applaus für alle, die das möglich gemacht haben. reichliche applaus Ein großer Applaus bei den Lightning Talks heißt, ich kriege noch eine Minute extra. Wir sind natürlich hier auch vertreten auf dem 36C3 mit dem CardIO assemblée in der Halle 2. Da könnt ihr vorbeischauen. Wir wollen uns freuen, vor allem, für alle, die irgendwie geholfen haben, nochmal vorbeikommen, hallo, sagen. Wir haben ein paar zubehörsets, wie dieses EKG und wer was richtig cooles gemacht hat, darf mitteilnehmen oder ´, da fehlt gerade der Text. Morgen gibt es einen Wettbewerb für das CardIO. Wer tolle Apps gemach hat oder sonstige Dinge damit getan hat. Bitte morgen bis 18 Uhr das Einreichen auf wieder schön. applaus Bauengel: Du hast ein Klicker geklaut, geklaut. Herald: Na, klappts? Bauengel: Er hat den Klicker geklaut. Genau, jetzt muss es dir doch wieder aufwachen, dass was nicht stimmt mit den Notizen. Herald: Ich gucke gerade. Entropia .. chm. Bauengel: CHM ist richtig. Ich hoffe, sie haben es richtig. Aber eigentlich hätte Martin und ich hier zusammenstehen sollen. Martin ist nicht da. Er ist leider heute kurzfristig ausgefallen. Meine Stimme versucht es echt schon den ganzen Tag gleich zu tun. Ich schaffe das jetzt, die fünf Minuten noch, ich Herald: Nimm doch das Mikro doch einfach ein bisschen höher. Dann kann sie ein bisschen flüstern Flie. Bauengel: genau. Ich bin da, um ein bisschen zu erzählen nicht über das größte Projekt, aber wahrscheinlich das größte Village auf dem Camp, nähmlich die Three Hedded Monkies, kurz THM. Und ich bin heute hier, um gleich vier Teams, die da zusammengearbeitet haben, zu repräsentieren. Nämlich Entropia, Cadus, Vollgas Crew und und den CCB. Und ja, was wir gemacht haben. Ich habe ja gesehen, nicht so viele waren, da echt was verpasst. Wir haben ein großes Village gebaut, mit einer eigenen Bühne, einer eigenen Bar, die auch gleichzeitig noch ein Schiff war. Einen Workshopzelt und haben da einfach so ein bisschen unser eigenes Event im Event gefahren. Uns war es wichtig, dass es einfach schöner ein schöner Ort wird, dass wir da wirklich was gestalten können. Wir haben eben eine Baucrew dabei. Die erzählt gleich nochmal selbst dazu, was wie unsere Bau, Sachen und was da genau so alles passierte. Aber wir haben auch dieses Village komplett betrieben. Von Video, Bar, Ton und Licht. Einmal alles, und wir haben uns auch noch selbst gekocht. Es war alles ganz schön viel Arbeit, aber eine super Sache, denn wir wollten einfach das Camp, was wir lieben, nutzen, um einfach auch das zu machen, was wir machen wollen, so wie wir es machen wollen und wirklich mehr Selbstorganisation und mehr Dezentralisierung in die Orga von solchen Events zu bringen. Wir haben da jetzt alle nicht so richtig bei null angefangen. Es gab das BER auf dem Camp davor, was auch schon von Teilen von uns organisiert wurde. Es gab OJO auf dem Kongress auch wieder hier ist, aber auch andere Beispiele, die jetzt nicht bei uns dabei waren wie Chaos West, die diese dezentralisierte Orga und dieses übernehmen von Stages im eigenem Programm beifügen, einfach bringen. Und wir sehen, dass auf diesem Kongress auch, das ist etwas, was immer mehr kommt. Und das ist etwas, was wir begrüßen. Denn wir hatten zum Beispiel mit all diesen verschiedenen Teams, die eben schon immer Veranstaltungen gemacht haben, das Problem: Wir wollten alle unbedingt etwas aus dem Camp machen. Die Entropia wollte seinen Geburtstag feiern. Wir wollten BR Nachfolge machen, und OJO sollte da irgendwie hinkommen. Aber wir wussten alle so ein Camp, das es echt anstrengt, es richtig viel zu tun. Und wir waren uns einfach alle nicht sicher, ob wir das wirklich packen, weil resource Excaustion es auch bei uns war das Thema. Und so kamen wir letztes Jahr auf einem Kongress ins Gespräch. Wir wollen was machen. Wie sieht es bei euch aus? Macht Ihr war es ja. Aber naja, da hat man dann festgestellt, wir könnten ja was zusammen machen. Im Januar haben wir uns dann zusammen telefoniert und beschlossen, wir machen was, wir machen was richtig Großes. Also, wenn wir das zusammen machen, dann machen wir was richtig Großes. Und so sind wir eben die Three Hedded Monkey Crew geworden. Versuchen wir jetzt nicht. Ich versuche jetzt nicht zu erklären, wo das drei herkommt und alles. Es gibt tausend Antworten, da kann ich nochmal zehn Minuten mit füllen. Aber es ist schön geworden. Es ist bunt geworden, und für uns , was ich einfach mal allen mitgeben will. Wir sind daran alle gewachsen. Wir haben aber auch alle nicht bei null angefangen, haben alle unsere Erfahrungen unseres skills mit zusammengebracht und haben die Gruppen Grenzen aufgesprengt. Es gab relativ schnell innerhalb weniger Tage kein Cadus, kein CCB, keine Entropia oder irgendwas mehr. Es gab nur noch die THM Crew, und jeder hat eingebracht, was er wollte, worauf er Bock hat und daraus den 1000 und eine kleine wahnsinnig schöne Sache entstanden, die ich jetzt alle vorstellen könnte. Aber im Finale alle die da waren, haben vielleicht ein Großteil entdeckt, vielleicht auch nicht alles. Und ich kann nur sagen, wir würden es wieder tun. Damit gebe ich jetzt unsere Baugrube, die nochmal erzählt, wie das mit dem Bauen dieses ganzen Holz ungetüme, die wir da ging. Das ist nun mal eine ganz eigene Geschichte. applaus ´Vanessa: Hallo, ich bin von Cadus und wir erzählen euch jetzt noch ein bisschen was zum Bauvorgang. Das Logo da oben von der Vollgas Crew übrigens sehr schön designed auf jeden Fall. Daneben ist Cadus ein bisschen humorlos. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um das zu Cadus zu erzählen. Wir sind auch hier beim Kongress vertreten, wir sind im OJO Space und den haben wir auch mit aufgebaut, genauso wie wir auch beim Camp mit aufgebaut haben. Cadus, einige von euch werden Cadus wahrscheinlich auch schon kennen oder schon mal gehört haben. Wir sind ja gerade mit einem mobilen Krankenhaus bzw. mit dem Feldkrankenhaus Nord aus Syrien in dem AlHol camp. Cadus wird halt oft halt als humanitäre Hilfsorganisation wahrgenommen, die sie auch ist. Was aber auch Cadus auszeichnet, ist unsere Makerspace, unsere Werkstatt in Berlin und damit, ein Makerspace ist ein guter Treffpunkt für Leute, die uns ehrenamtlich unterstützen. Super viele sind halt auch hier beim Bau mit dabei gewesen und auch beim Camp. Deswegen auch nochmal danke an euch, dass ihr so viel Zeit in eurer Freizeit mit uns verbringt. Total toll. applaus Storte: Ich bin Storte und repräsentierte Vollgas Crew. Wir uns irgendwann mal gedacht, es wäre auch total cool, wenn wir nicht nur Sachen mit Computern machen. Da muss ein bisschen Holzarbeiten aufgebaut. Und beim letzten Kongress ein bisschen OJO augebaut CCL-1, ein bisschen Kidspace. Und jetzt natürlich wie auf dem Camp. Die Entropia den zwischenboden. Genau beim Camp gings los. Wir haben uns erst erstmal exzessiv Gedanken gemacht, erst mit dem CRDprogramme, lange durchgeplant und dann überlegt, das wird alles nichts. Diese Skizze muss reichen, hat auch gereicht. Holgi lacht Wir haben dann festgestellt, wir haben ja auch kein Budget und auch kein Material. Sind eigentlich los und haben ganz Brandenburg über Ebay-Kleinanzeigen abcontainered. Und dann auch noch hier im März netterweise auch noch eine Holzleihgabe bekommen. Und genau die ersten Versuche waren hier. Wie kann sowas eigentlich aussehen? Wir sind wirklich keine großen Planungsgenies, machen sowas immer sehr fluide. Genau, das wurde dann aber lustigerweise trotzdem was, wir haben das Zeug in den Space rüberverfrachtet und dann angefangen, darüber aufzubauen. Und so ging es dann mal hier weiter. Bauengel: Und so Sachen wie das Licht war eigentlich nicht geplant, das es auch irgendwie spontan entstanden, die Leute haben sich spontan zusammengefunden, die uns da das Licht gemacht haben. Sehr schön. Ich glaube, es waren ja einige Leute hier auch beim Camp und wahrscheinlich spätestens jetzt erkennt ihr diese tolle Bar und wird vielleicht bleibt auch einige Abende bei uns mit uns getrunken. Ja, wir haben da unsere kleine Crew-Stammkneipe auf jeden Fall ziemlich gut betrieben mit unzähligen Paletten von diesem wunderbaren Büchsenbier. Man sieht das Verhältnis von Essen zu Bier. Das war auf jeden Fall. Es hat uns sehr zusammengeschweißt XXX: Wir haben auch festgestellt, dass man bei zwar palettenweise so etwas kaufen kann, aber ich habe die Laderampe von daher solche Paletten komplett entladen, muss in den Einkaufswagen, durch die Kasse und dann wieder auf Paletten und dann in den Transporter. Bauengel: Irgendwie scheinen wir so viel Perlenbacher getrunken, dass sie nach dem Camp das Logo von dem Bier verändert haben. Vielleicht konnten die eine Designperson bezahlen oder so. Wir wissen es nicht. XXX: Genau da haben wir noch ein paar andere Komplikationen und zwar gabs gibts Bauvorschriften, die z.B. sagen: So Sachen dürfen nicht höher als fünf Meter sein. Macht aber nix. Man kann es erst bauen und dann am Ende 12 Meter Masten mit so einem schönen Telelader hier rein heben, wenn die Bauabnahme schon dorch ist. Gelächter, Applaus Bauengel: Hier seht ihr nochmal den Leuchtturm, das ist übrigens da, wo ihr gleich Cadus findet. Wir haben da nochmal den Space nachgebaut, aufgebaut und kommt gerne mal vorbei und guckt euch unsere Projekte an.. XXX: Genau das war dann das Ende, da hatten wir doch endlich alle Projektoren gefunden und aufgebaut und liefen war nicht kaputt und dann wars auch schon vorbei. Aber damit hört das Ganze bei uns noch nicht auf. Wir dachten Okay, wir können das Ding natürlich jetzt komplett in die Tonne treten, aber irgendwie auch ein bisschen schade. Deswegen habe ich das alte Holz von der Seite gehauen. Der Rest allerdings, den haben wir dann mal verladen, also in Müll in so einem kompletten 40 Kubik Container. Und den Rest haben wir dann, wir sind achtmal so etwas insgesamt gefahren, wiederauf nach Lerz gebracht, um da eben auch wieder zusammen auf der Fusion Safe Harbor Space aufzubauen. Das hat natürlich auch alle herzlich willkommen. Ich glaube, da sind wir auch schon fertig. Bauengel: Prost. Holgi: Wir haben ja schon einiges von der Entropia hier auf der Bühne gehört. Wir machen jetzt einfach mal weiter mit unseren Entropia Festspielen. Entropia war nicht nur am dreiköpfigen Affen beteiligt, sondern macht etwas, was mich persönlich sehr, sehr zufrieden stimmt, nämlich eine sogenannte Gulaschprogrammiernacht. Ich finde es herrlich. Hallo. Martin: Für die Zwecke dieser Veranstaltung bin ich Martin und das ist Karo. Und wir wollen kurz etwas über die Gulasch Programmiernacht erzählen. Die Veranstaltung aus Karlsruhe, die im Jahresrückblick traditionell vergessen wird. Wir hatten dieses Jahr tatsächlich das erste Mal 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, 15 Kinder und Eltern im Schnuller Operations Center betreut, Feldtelefone verlegt, 42 Eimer Waffelteig verbraucht, 333 Postkarten verschickt, 450 Telegramme, 580 Snacks verkauft und 1500 Brötchen. Karo: Bei uns gingen genau 17.000 Getränke über die Theke. Wegen einem Missverständnis mit der Metro haben wir 440 Kilo Zucker und sechs Kilo Koriander verballert und 2600 Waffeln ausgegeben und drei Tonnen Gulasch gekocht. Martin: Und das NOC lässt auch mitteilen, wir hatten 110 Gigabit pro Sekunde, Upstream 27 20 Netzwerk Ports belegt, 1,7 Kilometer Glasfaser sowie 3100 Clients im Wifi. Tschus. Karo: Eh, warte mal, es ist ein kleines bisschen was passiert. Wie fangen wir mit den unschönen Sachen an? Zum Beispiel wurde einer unserer Teilnehmer, zwei unserer Teilnehmer auf dem Heimweg in der Bahn tatsächlich homophob angemacht von den Kontrolleuren. Umso erschütternder war, dass wir eigentlich eine Kooperation mit den Verkehrsbetrieben hatten und zur gleichen Zeit der CSD in Karlsruhe stattgefunden hat. Diese Kontrolleure wussten aber nicht so genau, was sie sich da einlassen. Denn dieser Angemachte hatte 2000 Twitter-Follower, hat das getwittet und es ist so eskaliert, dass wir dann eine spontane Gegendemo hatten, weil zufälligerweise das Firmengebäude direkt gegenüber. gelächter Damit hatten sie nicht gerechnet. Applaus Martin: Und dann stand da auf dem Vorplatz eine große blaue, aufblasbare Katze und eine große blaue, aufblasbare Katze auf dem Vorplatz des ZKM in Karlsruhe ist natürlich eine Angelegenheit für die Polizei, die fragt: Moment mal, da ist eine Katze. Was da los? Wir antworteten: Nein. Wo ist die Katze? Da ist keine Katze. Die Katze ist weg. Wenig später war die Katze wieder da. Mit Polizeischutz. Was dann geschah, können wir aus juristischen Gründen nicht erzählen. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Karo: weil wir genau wissen wollten, was da jetzt eigentlich los war, hat ein Teilnehmer eine EFG-Anfrage gestellt und mal nachgefragt. Applaus Sie haben wir für euch dabei und zitieren daraus. Wir haben zum Beispiel gefragt warum, wieso, weshalb steht die da. Das Land Baden- Württemberg hat gesagt, die Landesregierung hat beschlossen, eine solche Kampagne durchzuführen, da eine Umfrage im Jahre 2016 ergab, dass sich die Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend über Digitalisierung informiert fühlen. Die Lösung war dann, eine blaue Katze vom Museum zu stellen. Gut. Erklärt wurde das mit: die Katze ist dabei sozusagen das Wappentier der Digitalisierung. Denn Videos, Bilder und ähnliches mit Katzen, so genannte cat content, sind im Netz überaus beliebt. Gelächter, Pfiffe Wir haben dann gefragt: Wie viel dieser kostet? Die ganze Kampagne 2,2 Millionen Euro, die Katze 6000. Dann wurde die Katze irgendwann noch einmal so einem Lätzchen gesichtet. Deswegen haben wir gefragt: Hatte die blaue Katze Hunger? Dazu haben Sie geschrieben: Unsere große blaue Katze ist sehr genügsam und bereits mit viel Luft und Liebe zufrieden. Als Digitalisierung US-Botschafterin habe sie sich zudem in Gesellschaft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gulaschprogrammiernachts sehr wohl gefühlt gefühlt, auch wenn sie kein großer Gulaschfan ist. Applaus. Martin: Seit der GPN wissen wir auch, dass die Evakuierung und die Entrauchungsanlage des größten Vortragssaal einwandfrei funktionieren. Das hat gut funktioniert. Das hat gut geklappt. GPN 20 ist am 21. Mai 2020 und die Gulaschkanone haben wir gekauft und sie gehört jetzt uns. applaus Holgi: Genug Karlsruhe Vor ziemlich genau zehn Jahren habe ich auch schon auf einer Veranstaltung des CCC auf einer Bühne gesessen und moderiert, und es war damals ein Gespräch in Darmstadt. Wo padelun? wo ihr vorhin gesehen habt, auf die damalige Justizministerin Brigitte Zypries eingeredet. Es kam ein Satz vor, wie Ich möchte Sie zur Umkehr bewegen! Es hat nicht geklappt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendwie zum Thema informationelle Selbstbestimmung in den letzten zehn Jahren höchstens irgendwas geändert hat. Was sich auch nicht geändert hat. Unikorn, erzähl. Unikorn: Wer mich nicht kennt, Unikorn. Ich habe mal wieder das kürzeste Streichholz gezogen, muss wegen MRMCD auf die Bühne. Holger hat man schon mal einstiegshürde kaputt gemacht, hat doch ein besseres Gedächtnis, als ich dachte. Holgi: Tut mir leid. Unikorn: Aber wir haben die Google SMS verhindert. Wen es interessiert, der findet noch auf YouTube das Interview, samals ordovizium den Schlagabtausch von padeluun und Brigitte Zypries. Es war ein sehr lustiges E vent. Wie ihr schon merkt, den MRMCD gibts auch schon sehr, sehr lange. Mittlerweile sind wir ja schon im vierten Jahr, zweistellig. Wer sie nicht kennt, ich weiß nicht. Ihr wart bestimmt alles schon mal da. Die MRMCD sind wir einer der regionalen Chaostreffpunkte, wo wir mit ungefähr 700 Leuten meistens in Darmstadt, immer an der Technischen Universität in Darmstadt, ein sehr schönes Wochenende verbringen. Wir haben bei MRMCD jedes Jahr irgendeine Spezialität. Wir haben jeds Jahr ein anderes, lustiges Motto. 2019 haben wir das Motto Gesellschaftsspiele gehabt, und natürlich gab es irgendwie aufblasbare Würfel. Wenn ihr irgendwie ein Teilnehmer wart. habt ihr vielleicht sogar ein nicht Quartett bekommen, sondern ein gemischtes Doppel, wo ich jetzt gelernt habe. Ein Sammelkartenspiel, bei dem ihr Kongressmottos zu Kongressjahren zuordnen könnt und so Geschichten. Und es gab gravierte Würfelboxen für die Speaker. Es lohnt sich schon sehr zu MRMCD zu kommen. Wir können euch noch nicht verraten, wie das nächstjährigen Motto. Wir sind ja auch genauso fluide wie viele andere Events, dass wir das immer etwas kurzfristig bestimmen. Aber ich würde mich freuen, euch da mal zu sehen. 2019 war nicht nur wegen dem Motto ein schönes Jahr, sondern es war auch ein schönes Jahr, tolles Wetter, MRMCD sind irgendwie im September. Das ist besseres Wetter, als der Kongress, aber leider auch manchmal schon kaltes Wetter und da wir ein schönes Außengelände haben, nutzer wir das immer ganz gerne. Meine Rolle ist eigentlich nur, euch darauf hinzuweisen. Das Chaos besteht aus mehr als Großevents. Mit mehr als 17 000 Leuten können wir weder in Karlsruhe bei den tollen Leuten von der GPN, noch in Darmstadt oder beim Easterhegg mithalten. Aber ihr werdet merken, dass auch die kleinen Events mit 1000, 3000 Leuten sind auch etwas Schönes. Der Vorteil bei MRMCD ist, viele der Vorträge, die jetzt hier auf dem Kongress ihr jedenfalls schon sehen könnt, die Vorläufer davon haben wir auch relativ spannende Forschungsthemen. Darmstadt hat ja eine große Uni und Forschungscene für sequrity. Von daher würde ich mich freuen, wenn ihr auch bei kleinen Events vorbeikommt. Entweder bei uns, bei der GPN oder am besten natürlich bei allen, damit ihr eine Chance habt, das nächstes Jahr zu machen. Wir freuen uns, wenn ihr 2020 dabei sein wollt, und es euch mal anschaut. Termin stets 4. bis 6. September, ist das erste Septemberwochenende. Ansonsten vielleicht kriegen wir auch mal wieder Holger dazu. Holgi: Ihr müsst mich fragen. Ich sage selten Nein. Und hinterher denke ich mir, warum habe ich nur ja gesagt? Unikorn: Die SPD hat jetzt leider momentan nicht den Bundesjustizministerin auf Brigitte Zypries geschoben den Posten. Deswegen können wir Sie jetzt nicht mehr über ein Wahlkampfbüro bekommen. Holgi: Wir machen das außerdem so. Ich komme, wenn ihr nicht doppelseitig druckt. Unikorn: Das kann ich dir versprechen, weil Drucken ist immer sehr schwierig in der Uni. alle lachen Holgi: Und nun zu etwas völlig anderem, Österreich. Auch in Österreich findet Chaos statt und Skoda wird jetzt was von Z3W erzählen. Skoda: Hi. Wir haben heute die Ehre gehabt, die Esterhegg ausführen zu dürfen. Merch haben sie vorher schon einmal gesehen. Fabers hat unser T-Shirt angehabt. So schaut der Hoodie aus. Wer nicht dort war und noch Merch will, den kann man noch nachbestellen. Holgi: Man kann den nachbestellen, nachbestellen, so tun, als wäre man da gewesen? Skoda. Ja. Holgi: Ist dann entsprechend teurer. Skoda: Ne. Holgi: Wir werden gleich nochmal gesondert. Skoda: Ehe. Eines von den coolsten, es waren 600 Nerds, ein Wolpertinger???. Wolpertinger ist mein persönliches Highlight von der ganzen Veranstaltung. Es war ein federated printed Projekt. Es ist ungefähr ein Meter hoch. Banana Faustkeil??? fehlt ausnahmsweise leider. Normalerweise haben wir die immer dabei. Eine ganze Veranstaltung hat stattgefunden auf der TU Wien. Wir hatten zwei große Vortragssäle, mehrere Workshopräume, einen Innenhof, zwei Dachterrassen und eine Karaoke Party. Die Gerüchten zufolge ziemlich geil waren. Nach dem ich in Orga war, habe ich leider relativ wenig mitkriegt. Und das andere Ding, was wir auch hatten, was wir aber jedes Jahr machen. Und jetzt zum vierten Mal ist die Privacy Week. Da war heuertes, das großartige Motto "privat, oida". Ihr kennt es vielleicht, dieses Ding mit dem oida in Wien, das kann man überall dranhängen. Das kann man intonieren in allen möglichen Formen, Arten, Varianten. Das kann aber auch so richtig schön sein, wie Kongreßoira?. Und manche Leute können das dann auch besser als, original bin ich nicht aus Wien und deswegen kann ich das überhaupt nicht sagen. Die beiden Veranstaltungen waren das Große, was bei uns passiert ist. Wir haben Chaos, macht Schule, machen da regelmäßig Dinge auf der Uni, und die gibt's nächstes Jahr wieder. Der Termin voraussichtlich Ende Oktober, steht aber noch nicht hundertprozentig fest. Wird noch verlautbart. Das war das. Holgi: Das war das, vielen Dank. Applaus Skoda. Kommen sie uns besuchen? Eins hab ich vergessen. Abgesehen davon, dass man die T-Shirts und die Hudies nachbestellen kann. Wir haben noch ein kleines SET an Easterheggtassen Tassen bei uns im Assemblée. Das ist, wenn man bei der Tür rausgeht und schräg nach links im Vorfeld. Nicht der Dom, sondern daneben das Caféhaus. Wir sehen uns. Danke. Applaus Holgi: Vielen dank Frau?? Skoda. Applaus Nachdem wir anfangs, nachdem wir anfangs so ein bisschen panisch waren, weil wir gesagt haben, jeder kriegt nur fünf Minuten und die ersten, ihr habt irgendwie schon,es sicherlich mitgekriegt. Alles wird gut. Ihr kommt rechtzeitig hier raus. Ihr werdet den nächsten Vortrag nicht verpassen. Ihr werdet alle Verabredungen einhalten können, denn viel kommt nicht mehr. Aber was jetzt kommt, ist Frank Rieger, der uns ein paar Takte über digitale Souveränität erzählen wird. Applaus Und das ist nicht der letzte Spieker. Frank Rieger: Ich will nur kurz berichten darüber, was passiert ist in einer Berliner Lobby Blase. Wir versuchen ja immer ein bisschen, die Politik mit Wissen zu versorgen und darauf hinzuweisen, dass bestimmte Dinge vielleicht nicht so sind, wie man sie in der Bild-Zeitung liest. Eines davon war dieses Jahr dieses gesamte Thema digitale Souveränität, technische Souveränität im Kontext von diesem ganzen Huawei-Problem, was wir vielleicht aus den Medien kennt. Die Situation ist, diese Huawei-Panik, irgendwie. Die Chinesen werden uns alle abhören, wenn sie uns eine 5G-Netz bauen. Hat die Politik aufgescheucht? Die hat halt wenig mit der Realität zu tun. Wenn man sich die technischen Dinge ein bisschen genauer anguckt, dann weiß man, da sind relativ viele Bugs drin, und zwar so viele Bugs bei allen Herstellern, dass es kaum lohnt, irgendeine Art von Backdoor einzubauen. Das wäre Zeitverschwendung. Parallel dazu läuft dieser ganze Strang IT- Sicherheitsgesetz 2.0. Der Versuch, man möchte ja irgendwie Sicherheit auf Gesetzesebene abbilden mit den entsprechenden Verantwortlichkeiten. Problem dabei ist, dass neben einigen ganz guten Ansätzen, die da drin stecken, hat das Bundesinnenministerium als Behörde, die da relativ viel dazu beigetragen hat, einen Wünsch dir was Kasten eingebaut von allen möglichen Ansinnen, die im Bereich öffentliche Sicherheit dem Bereich IT- Sicherheit zuzuordnen sein und im Endeffekt dazu führen würden, dass IT- Sicherheit weniger sicher wird. Unter anderem geht es darum, dass man versucht, Anonymisierungdienste zum Teil zu legalisieren bzw. den Betrieb von solchen Plattformen strafbar bzw. strafverschärfend zu machen. Dieses Problem sehen wir immer weiter, da statt Lösungen halt Verschlimmbesserung haben und am Ende der Sachverstand da eher so ein bisschen dünn gesät ist. Allerdings ist klar zu sagen, die Einschläge aus der Wirtschaft, die ja dieses Jahr doch relativ stark unter Erpressungsfällen zu leiden hatten. Gerade größere Mittelständler, einmal quer durch die ganze Bank, aber auch Städte, Krankenhäuser, ihr habt es vielleicht in den Nachrichten gesehen, werden gestern noch ein bisschen mehr drüber reden. Die werden einfach runtergefahren, weil sie ein Email Anhang aufgemacht haben, der dann halt den Zugang zu ihrem System geöffnet hat. Und da fängt man jetzt so langsam an einzusehen, dass man möglicherweise mit Strafverschärfung oder irgendwie Anonymisierung verbieten möglicherweise nicht mehr so viel weiterkommt, sondern man sich möglicherweise eventuell langsamer um IT- Sicherheit kümmern müsste. Dementsprechend gibts eine große Anzahl von Anhörungen, das sind so offiziell im Bundestag. Fachgespräche sind dann halt, wo Fraktionen einladen zu Experten, Anhörungen, die nur für die Fraktionenmeinungsbildung da sind, und Hintergrundgesprächen, wo man einfach mit den Leuten redet, den Sachen erklärt und versucht halt irgendwie ein bisschen Wissen beizutragen, was so unsere Aufgabe in diesem Spiel ist. Damit haben wir relativ viel Zeit zugebracht, dieses Jahr. Einfach wieder mal ein bisschen Sachwissen zu versuchen, da reinzubringen. Nicht immer mit Erfolg. Einer der Gegenspielerparteien, die wir da haben, ist die Atlantik-Brücke. Das istder US amerikanische Lobbyverein in der deutschen Politik und Journalismus muss man sagen. Die haben die in Stellung gebracht, um dieses, wir müssen Huawei ausschließen im Rahmen des US- chinesischen Handelskrieg, das jetzt wieder hochgekocht. Die glauben halt, wenn sie häufig noch "Huawei" sagen, können Sie damit die Debatte dominieren. Es gelingt ihnen zum Teil auch. Blöd nur, wenn dann Ihre Auftraggeber gleichzeitig das Thema technologische Souveränität von einer anderen Seite aufs Tablett bringen. Nämlich dadurch, dass durch die Sanktionen wegen der Nord Stream 2 Gaspipeline möglicherweise die Raffinerie in Schwedt abgeschaltet werden muss, weil deren Kontrollsysteme von der US amerikanischen Firma betrieben werden und diese Raffinerie zum Teil halt den Russen gehört. Da hat man dann halt so ein bisschen das Problem. Es gibt keine echten Verbündeten mehr. Also wenn man technologische Souveränität möchte, dann muss man das auch ernst meinen. Deswegen sagen wir zum Beispiel in dieser Huawei- Debatte, so ist es eigentlich egal, von wem der Kram kommt, ob Amerikaner oder Chinesen oder Schweden oder Deutsche sind. Die müssen alle ihren Source offenlegen, und die müssen alle editiert werden. Und die müssen alle denselben Sicherheitsstandards folgen. Nur wenn wir alle gleich behandeln, können wir sowas ähnliches wie Sicherheit erzielen. So langsam macht sich diese Idee breit. Sie findet auch viel Anklang bei den Fachbehörden, wie zum Beispiel dem BSI. In der Politik stellt sich da so eine leise Verzweiflung ein, weil richtig flächendeckende echte technologische Souveränität kaum erreichbar zu sein scheint. Das wird die Diskussion im nächsten Jahr auf jeden Fall noch sehr viel interessanter machen. Aber es gibt parteiübergreifendes Interesse an Lösungsmöglichkeiten. Was sich daran zeigt, dass man dann plötzlich, auch wenn man als Caos Computer Club von einer der Oppositionsparteien eingeladen wird, zu einer Anhörung plötzlich auch mal Fragen von der CDU kriegt. Was normalerweise nie passiert sonst. Aber so langsam ist die Verzweiflung so, dass sie auch dann doch mal nachfragen. Es ist sehr interessant. Kurz ein Überblik, die Forderungen, mit denen wir unterwegs sind, sagen: Wir müssen von vorne anfangen. Das heißt, wir müssen sagen, jeder, der in Deutschland programmieren lernt, sollte sicher programmieren lernen, dazu brauchen wir Bildungsmaterial, dieses Bildungsmaterial sollte vom Bund finanziert und kostenlos zu Verfügung gestellt werden für alle Bildungseinrichtungen. So dass man das einfach verwenden kann, denn da wird es auch verwendet. Wir wollen eine verpflichtende Sicherheitskennzeichnung für Geräte, wo einfach nur gesagt, wird, wie oft werden sie geupdated und für wielange. Damit man, wenn man mit dem Internet verbundenes Gerät kauft, wissen kann, solange ist es überhaupt tatsächlich benutzbar. Auch wollen wir, das solche Geräte, wenn sie Cloudabhängigkeiten haben, zusätzliche Verwundbarkeiten, ebenfalls gekennzeichnet sind. Die Idee ist, was ähnliches zu haben, wir so eine Ampel, so ein Energieausweis an einem Kühlschrank. Die Idee findet immer mehr Anklang. Wir haben so langsam die Chance so langsam damit durchzukommen, ein dickes Brett zu bohren. Eines der Dinge, die wir schon lange versuchen druchzukriegen, ist zu sagen, weg von allen Problemen, die wir in Großforschungsprojekten haben, hier zwei Punkte. Die Großforschungssicherheitsprojekte werden in der Regel immer nichts. Sie werden aus dem Forschungseta finnanziert. Da gehen 50 Millionen an übliche Verdächtige und am Ende passiert gar nichts. Kommt nichts an der Wirtschaft an. Wir sagen, weg davon, viele Kleinprojekte, eher eine StartUp Förderung, die dann funktionieren und ein Sicherheitsfokus haben, dann kann man sie auch weiter fördern. Da ist vielleicht auch ein bisschen was zu tun, aber vielleicht schaffen wir das auch. Wir wollen auch, dass die Sicherheitsstandards, die in den einzelnen Branchen da sind, bzw. nicht da sind, geschaffen werden und dynamisch gehalten werden. Nicht irgendwie so, Brandsiegel auf den Router "Dieser Router ist sicher!", sondern ein dynamisches System, wo man sagt, alle zwei, drei Monate wird der Standard geupdated. Und wer da sich nicht daran hält, ist halt leider offiziell unsicher, um den ganzen Firmen auch mal so ein bisschen Drife zu geben. Wir müssen die Kosten im Gerät über seinen Lebenszyklus hinweg sicher zu halten, auch mal einpreisen. Dann haben wir natürlich noch unseren Evergreen, des BSI vom Investieren unabhängig machen, damit wir eine unabhängige Behörde haben, die nicht in diesem Spagat ist zwischen den Begehrlichkeiten der Polizeibehörden und Strafverfolger und eigentlich der eigentlichen Aufgabe der IT-Sicherheit. Das wird im nächsten Jahr weitergehen. Das wird noch ein etwas längeres und umfänglich Thema sein. Aber ich wollte schon mal sagen, was da gerade so passiert. Vielen Dank. Applaus Holgi: Wir nennen es Tag zwei, aber tatsächlich ist heute der 28. Dezember 2019 und heute Morgen meldet mindestens die Süddeutsche Zeitung noch jede Menge andere große Medien, also die Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland. Sicherheitsforscher des Chaos Computer Club haben 28 Überwachungsprogramme analysiert und Hinweise im Code gefunden, dass sie vom umstrittenen Hersteller Finfisher stammen könnten. Linus. Linus: Also das war so. *fröhliches Lachen im Publikum* Ich war auf einem Musikfestival, das nicht näher bezeichnet werden muss. Ich da eigentlich Pressearbeit gemacht. Und dann klingelt Telefon und Ulf Buermeyer ist dran und sagt "Hallo Linus!" Ich sage, "Ulf, was kann ich gegen dich tun?" Und Ulf sagt "Kannst du vielleicht so Schad-Software analysieren?" Ich so "Ulf bist du, hast du etwa Aluhhut auf oder so. Was hast du denn? Was glaubst du denn, was du da hast?" Er sagt, " Ich glaube, dass ein Staatstrojaner " Ich so: "sitzt der Aluhut gut? " Er: "Ne, wirklich" Ich : "Wo ist er den runtergekommen? Ulf: " In der Türkei gegen Oppositionelle eingesetzt." Ich sage: "Oh, das ist aber interessant. " " Ja", sagt er "Insbesondere deshalb, weil den darf man da gar nicht so ohne weiteres hin exportieren seit 2015. Und deswegen würde ich von euch gerne wissen, wann der hergestellt wurde." Linus. " Aber das ist ja interessant, schick mal rüber". Dann habe ich Thorsten angerufen, Thorsten Schröder uns gesagt: "Thorsten tut mir leid. Ich weiß, du hast viel zu tun, aber wir müssen uns immer wieder ein Staatstroyaner angucken". Ist lange her, dass der CCC 2011 den deutschen DigiTask Staatstrojaner kaputt gemacht hat. Und in dessen Fahrwasser gab es jetzt noch diesen anderen Finfisher, Finspy. Und wir haben diese Samples angeschaut. Die GFF hatte einige Analyseschritte schon vorgenommen oder von anderen Leuten vornehmen lassen und wollte sie von uns verifizieren lassen. Jetzt hatte ich die Rechnung allerdings ohne Thorstens Akribie gemacht, weil Torsten sagte: "Okay, wir brauchen, wenn wir sicherstellen wollen, dass das finspy ist, irgendwie belegen. Dann reicht uns nicht, wenn wir das mit einem anderen Spy Sample vergleichen. Ich hätte gerne alle. Einzelne Gelächter So kamen wir auf 28 Stück. Da mussten so einige Freundschaften gepflegt werden und mussten eine längere Zeit gesucht werden. Aber Thorsten hatte dann diese sammel Akribie entwickelt, und davon ist er dann auch nicht mehr abzubringen. Dann hatte der Bericht einige Monate länger gedauert, als wir dachten. Irgendwann habe ich gesagt: " Bevor wir den gar nicht mehr fertig kriegen, musst du morgen einen Vortrag darüber halten, Thorsten. Am besten, mit dem Ulf, der uns das Ganze eingebrockt hat. "Deswegen halten morgen um 16 Uhr 10 Thorsten Schröder und Ulf Buermeyer einen Vortrag über diese Analyse, die da durchgeführt wurde. Und ich will nicht zuviel von den Ergebnissen vorwegnehmen. Aber wir können eigentlich beweisen, dass dieser Staatstrojaner erst 2016 hergestellt werden konnte, weil er bestimmte Compiler benutzt und bestimmte Libraries, die es vorher gar nicht gab, und bei den 28 Samples, die wir da untersucht haben, sind wir uns relativ sicher, dass sie auch aus dem Hause FinSpy stammen. Und jetzt würde uns mal interessieren, wie denn die Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter sich erklären, dass dieses Sampels irgendwie in Myanmar gegen die Bevölkerung eingesetzt werden, gegen die türkische Bevölkerung und wie die es geschafft haben, den Kram aus der Europäischen Union dorthin zu exportieren. Holgi: Hast du mal gefragt, laufen nur genug von denen hier rum? Von den mit den Hüten. Linus: Ich höre, ich verstehe dich leider nicht. Holgi: Hast du doch sicherlich gefragt, laufen sich sicherlich genug von den Behörden hier rum? Linus: Ich hoffe, dass Sie, du hast recht, fragen die Behörden. Wir haben auch extra in unserer Pressemitteilung, die wir heute veröffentlicht haben, geschrieben Wir haben die gesammte Samples, die 28 Stück alle auf GitHub ver öffentlicht und. Applaus Haben wir alle auf GitHub veröffentlicht und wir würden uns sehr freuen, wenn jetzt andere diese Analysen mal nachvollziehen würden. Wir sind uns sicher, da gibt es sicherlich auch noch mehr zu finden. Am meisten würden uns freuen, wenn es unsere lieben Freunde beim BKA auch mal machen würden, weil die haben Samples, wir wahrscheinlich noch nicht. Die haben sie nämlich bei Finfisher, Finspy, gekauft. Und die würden wir aufrufen, doch mal als Zeugen in der Strafanzeige der Gesellschaft für Freiheitsrechte auszusagen. Die können am Ende den Beleg am allerbesten führen, weil die wissen, wo sie es gekauft haben. Viel Spaß beim Analysieren und viel Spaß auf dem Kongress! Applaus Holgi: Ich hätte nicht gedacht, dass ... ZZZ: Holgi, hast du nicht vorbereitet für das Schlussakkord? Holgi: Überhaupt nicht. Ich wollte nur sagen Ich habe so fürchterliche Angst gehabt vorher, weil ich bis vor zwei Stunden vor dieser Veranstallgung schon überhaupt nicht wusste, was wir machen werden. Und dann hieß es, komm 30 Leute, jeder fünf Minuten. ZZZ: Dafür hast du es ganz gut gemacht. Holgi: Aber ich musste ja nicht viel tun. Die haben sich im Wesentlichen selbst organisiert. ZZZ: Ich bin ein bisschen neidisch. Du hast eine Waffe gekriegt. Ich habe gar nicht gern. Aber was ist es denn jetzt bei dir hängengeblieben? Wer war denn überhaupt noch da? Holgi: Das ist jetzt ... ZZZ: Du hast doppelseitig zu Schützen. Holgi: Ich war eigentlich, weil ich die ganze Zeit damit beschäftigt, darüber nachzudenken, dass in der Waffe vielleicht was drin sein könnte und man mich hier trollen will. War aber nicht. ZZZ: Schade. Beate Ja, das war eine kurze, kurze. Holgi: Und das war der erste Versuch, den CCC Jahresrückblick dezentral zu organisieren. Wir versprechen echt ehrlich, dass 2020 mit ein bisschen wenig Chaos zu machen. Nee, echt ehrlich. Und wir drucken dann auch einseitig. ZZZ: Nein, nein, es werden weiterhin Ressourcen gespart. Das ist das Motto dieses Kongresses. Holgi: Habe ich vergessen. ZZZ: irgendwas ist kaputt, genau kaputt. Also wir hatten Chaos macht Schule war da. Wir hatten die MRMCDs da. Wir hatten. Du hast der doppelseitig drauf. Holgi: Aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. ZZZ: Oben. Dann drehst du um. Holgi: Chaos Jetzt. Chaos macht Schule, war da. Er sah ein bisschen enttäuscht. Er hatte mir vorbereitet, der Kollege. ZZZ: Der hat aber fünf Minuten, und die hatte aus genutzt. Die hat das sehr souverän fünf Minuten gekriegt. Holgi: Fusion fand ich irgendwie. Ich weiß nicht, warum ich das so schön fand. Wahrscheinlich, weil ich nicht hingefahren bin, obwohl ich eigentlich. ZZZ: nur einen Tag. Holgi: Falsch, ich war zwei Tage auf dem Camp. ZZZ: Zwei Tage? Holgi: Ich bin Freitagabend sehr spät angekommen, weil ich hier arbeiten musste, weil ich nicht wusste, das Camp ist, weil es mir... ZZZ: Ja, das hatten wir schon schon vorher drüber gesprochen. Holgi: Und dann gabs Samstag Mittag meinte Kumpel aus der Schweiz, komm mal zu Weintesting, und ich bin dann bis Montag geblieben. ZZZ: Gut. Sollen wir deckel drauf, Deckel drauf, Deckel drauf. Einen dicken Applaus für alle Leute, die da waren. Einen dicken Applaus für holgi, der es gar nicht schlecht gemacht hat. Abspannmusik Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!