36c3 Vorspannmusik
Herald: Also noch hört man dich nicht.
Holgi: Das ist super.
Herald: Dann überbrück ich mal. Das ist …
Jetzt hört man dich!
Holgi: Jetzt hört man mich? Ach du
scheiße.
Herald: Das ist Holger Klein.
Holgi: Guten Tach!
Herald: Auf Wiederhören.
Holgi: Ach, jetzt muss ich hier?
Herald: Ja ja, das machst du jetzt.
Holgi seufzt
Herald: Du hast 1:40 h, nicht länger! Ich
komm dann auf die Bühne und mach' richtig
Ärger.
Holgi: Ich setze mich jetzt einfach mal
einen Tisch, weil ich der Einzige bin, der
hier die ganze Zeit nichts sagen wird oder
zumindest relativ wenig sagen wird. Wir
haben uns für dieses Jahr überlegt, dass
wir dieses quasi-Powerpoint-Karaoke, was
wir die letzten Jahre immer so
veranstaltet haben, ersetzen durch etwas
völlig Neuartiges, das so neuartig ist,
dass ich nicht eine einzige Folie dabei
habe. Wo sind eigentlich die Folien?
Keiner meldet sich. Ja. Wir werden sehen.
Wir haben etwas völlig Neuartiges ersetzt,
haben das genannt, den dezentralen
Jahresrückblick, weil wir uns gedacht
haben, statt hier irgendwie quasi
monologisch oder zu dritt irgendwie etwas
zu erzählen, was denn alles so passiert
ist im Universum des CCC, einfach mal die
ganzen Dezentralen und die Erfas, soweit
wir ihrer habhaft werden konnten, auf die
Bühne zu bitten und sie zu bitten,
innerhalb von fünf Minuten zu erzählen,
was Sie denn alles geleistet haben im
vergangenen Jahr. Ich mache jetzt gar
nicht mehr Worte, weil ich nämlich nicht
glaube, dass das funktioniert. Ich hoffe,
ihr habt Zeit mit. Habt Ihr Zeit
mitgebracht?
Hund bellt
Holgi: Nee. Ihr habt aber 'nen Hund
mitgebracht, das ist auch schön.
Lachen
Holgi: Hunde mag ich auch. Wir fangen
direkt an. Ich werde einfach immer kurz
einführen, wer als nächstes auf die Bühne
tritt, damit ihr wisst, mit wem Ihr es zu
tun habt, und werde dann im Folgenden das
Wort oder die Worte und die Wörter den
jeweiligen ReferentInnen überlassen. Den
Anfang, haben wir uns gedacht, machen wir
– es gibt immer gute und schlechte
Nachrichten – den Anfang machen wir mit
einer schlechten Nachricht, denn es ist
einer von uns verstorben dieses Jahr. Es
gibt eine kleine Trauerrede, einen kleinen
Rückblick, jetzt. Den Rückblick wird
halten der padeluun von der Digital
Courage. padeluun war ein persönlicher
Freund und ist von eben diesem
Verstorbenen in die Enquete-Kommission
geholt worden. Sein Name des Verstorbenen
ist Jimmy Schulz. Und was ist über ihn zu
erzählen gibt, erzählt Euch padeluun.
padeluun: Danke, Holger! Ich höre keinen
Ton. Das hat
Holgi: Macht nichts. Ich hab keine Folien.
Jimmy: Nein, es ist auch Begriff.
padeluun: Komm, wir fangen noch mal an.
Holgi: Warte! Ich. Warte mal. Erzählt euch
padeluun.
Publikum lacht
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur
der Ausspruch nach dem Anstechen eines
Bierfasses. Nein, es ist auch Begriff und
Hashtag der ganzen Diskussion, die wir
hier führen, geworden, auch dank dem CCC,
der diesen Begriff geprägt hat. Wir müssen
auch noch für viel mehr danken, nämlich
insbesondere für dieses 20-seitige Papier,
in dem die gesamte Analyse drin steht. Ich
empfehle übrigens jedem hier im Hause die
Lektüre.
padeluun: Ich empfehle jeden hier im Hause
die Lektüre. Das meinte er sehr ernst, er
war nämlich richtiggehend wütend darüber,
dass seine Kolleginnen und Kollegen im
Bundestag von der Digitalisierung nichts
wissen wollten. Überall hörte er nur "not
my department", "mach du mal", "lass uns
in Ruhe". Er suchte sich im Bundestag
Verbündete. Mit Lars Klingbeil und Doro
Bär veranstaltete er LAN-Partys und
Crypto-Partys im Bundestag, und bei Jimmy
Schulz war das keine Attitüde. Habt Ihr
übrigens eben auf seinem Revers … bei dem
Bericht, bei seiner Rede … auf das Revers
geachtet, da trug er den Sticker der
C-Base. Neben der Böse-Buben-Bar eine
seiner Basisstation, wenn er sich in
Regierungs- oder Oppositionsgeschäften in
der Bundesnerdhauptstadt aufhielt. Dort
war dann jeweils im Raucherraum zu finden
und sein Motto – "Bei Bier und Zigaretten
bin ich Kommunist" – Das ist über alle
Parteigrenzen hinweg überliefert. Ihn
trieb die Wut über eine digitale Politik,
die entweder nicht vorhanden war oder
unter aller Kanone war in eben diese
Politik. Dazwischen gab es für ihn halt
nichts. Entweder "geh weg" oder "mach
Scheiß" oder wir machen Scheiße. Deswegen
ging er in die Politik. Er wollte Teilhabe
an der Macht. Er wollte nicht schwätzen.
Er wollte Politik, speziell
Digitalpolitik, besser machen. Ich habe
ihn beim Parteitag der FDP im Wahljahr
2009 kennengelernt, und wir hießen damals
noch FoeBuD. Wir hatten uns vorgenommen,
in diesem sogenannten Super-Wahljahr alle
Parteitage aller im Bundestag vertretenen
Parteien (plus Piratenpartei) zu besuchen.
Wir hatten uns also bei der FDP
eingeschlichen und uns einen spontanen
Messestand gegriffen und dort aufgebaut
und gegen Vorratsdatenspeicherung
agitiert. Er freute sich diebisch, als er
uns dort sah, denn er war selber im
Arbeitskreis gegen Vorratsdatenspeicherung
speziell in München und Umgebung aktiv. Er
zeigte uns dann ein Paper, das er
einreichen wollte beim Parteivorstand und
abstimmen lassen wollte bei dem Parteitag
mit dem Satz: "Die Vorratsdatenspeicherung
soll abgeschafft werden, wenn das
Bundesverfassungsgericht diese als
verfassungswidrig einstuft." Das stand auf
dem Antrag, und darin fragten wir ihn,
Rena war das, ob denn nicht der Satz "Die
Vorratsdatenspeicherung wird abgeschafft"
nicht reichen würde. Und dann stutzte er
kurz, schlug sich mit der Hand an die
Stirn – über die in dem Moment ja eigene,
erkannte Blödheit, – nickte und rannte los
und korrigierte den Antrag und der wurde
beim FDP-Parteitag 2009 auch angenommen,
mit großer Mehrheit. Der Rest ist
Geschichte. In der folgenden Legislatur –
die FDP regierte zusammen mit der CDU. Die
weigerten sich übrigens auch dank
Leutheusser-Schnarrenberger, eine neue
Vorratsdatenspeicherung zu beschließen.
Dafür hat es dann wieder die SPD
gebraucht. Als er dann frisch in den
Bundestag gewählt wurde, war er einer der
jungen Politiker mit netzpolitischem Flair
und wenig später war er neben anderen
Kollegen der Fraktion die ersten, die
durch Connections ein iPad hatten. Und das
nahm er mit und hielt die erste
Bundestagsrede ever, bei der die
Stichworte auf einem elektronischen Gerät
notiert waren. Dafür wurde ihm nach der
Sitzung Applaus Okay, danke. Dafür wurde
ihm nach der Sitzung noch ein Ordnungsruf
vom Geschäftsordnungsausschuss zugestellt
und nicht nur er fand das absurd, aber er
nahm's lächelnd hin. Da fehlte wieder der
Ton. Ich gehe noch mal zurück. So.
Jimmy: Diesmal mit Papier heute.
padeluun: Das war dann seine nächste Rede
nach dem Ordnungsruf. Nach der Sommerpause
hat der Ausschuss übrigens entschieden, ab
sofort iPads am Rednerpult im Bundestag
zuzulassen und Jimmy war damit also der
Eisbrecher und dafür Applaus. Heute steht
Jimmys erstes iPad übrigens im Haus der
Geschichte in Bonn.
Applaus
So, und nicht zu lange klatschen. Ich habe
wenig Zeit. Davor, übrigens und das will
ich allen Leuten hier immer sagen: man
fängt nicht oben an, sondern der Vorstand,
das Kratzen am Bodensatz, Menschen
überzeugen, einen zu wählen. Also vom
einsamen Stand in der Fußgängerzone bis
hin zum blauen Stuhl im Bundestagsplenum
ist es kein leichter Weg. Und er hatte
übrigens eine wundervolle Fähigkeit, die
mir leider völlig abgeht, sich nicht über
Leute zu ärgern, die einfach mal ein
zielstrebig für dieselbe Sachen
arbeitenden Menschen anpampen, mit Häme
überziehen, ignorieren und beschimpfen –
nur weil er in einer Partei ist und dann
noch in der FDP. Diese Eigenschaft, sich
nicht über die Anpampereien zu ärgern, die
hätte ich auch gerne gehabt als Jimmy mich
damals in die Enquete-Kommission Internet
und Digitale Gesellschaft holte und mir
dann von einigen Lauten sowas wie
Kontaktschuld angelastet wurde. Er hatte
mich vorgewarnt, dass ich viel Ärger von
eigenen Leuten kriegen würde, und ich
Naivling dachte, das würde schon nicht so
schlimm werden. Das Lieblingsbild in
meiner Erinnerung übrigens in der Enquete
ist eine Arbeitsgruppe zu Netzsperren, wo
Jimmy völlig genervt – das nur Symbolbild
– völlig genervt mit dem CDU-Antrag für
Netzsperren stimmen musste aus
Koalitionsdisziplin, obwohl er und
übrigens auch fast alle anderen Anwesenden
im Raum, auch die CDUler, eigentlich
ebenfalls gegen die Netzsperren der von
der Leyen waren. Er guckte mich dann
gequält an, legte sich die linke Hand vor
die Augen, knallte den Kopf auf den Tisch
und hob die Hand und stimmte für
Netzsperren. (seufzt) Das ist Größe. Ja,
Politik ist seltsam. So wie es immer
seltsam wird, wenn viele kluge Menschen
und gefühlte Verantwortung zusammenkommen.
Das sehen wir auch unter uns Nerds vor und
hinter den Kulissen auf diesem Kongress.
2007, beim ersten Kongress, der hier in
Leipzig stattfand, kam Jimmy nicht. Hier
ließ er mir ausrichten, dass er schwer
erkrankt sei, und Jimmy blieb trotzdem
aktiv bei der politischen Arbeit. Man sagt
ihm, er soll machen, was ihm Spaß macht.
Ja, die machte ihm Spaß. Er leitete den
Ausschuss Digitale Agenda bei per
Videoschaltung halt von zu Hause aus.
Einige Male kam er auch nach Berlin, hielt
Reden im Hohen Haus zu Dingen, die er noch
sagen musste. Zum Beispiel zum Recht auf
Verschlüsselung. Und er rauchte den
ersten, psst, legalen Joint im Bundestag,
und anschließend war er dann auch jeweils
wieder abends in der C-Base zu finden,
solange die schwächer werdenden Kräfte
reichten. Im Frühjahr dieses Jahres gab er
dem Nachrichtenmagazin Spiegel ein
Interview. Dort manifestierte er einen
ganz wunderbaren Satz: "Es ist okay, dass
ich sterbe." Es ist ein tröstlicher Satz
für uns, die wir noch vieles mit ihm
gemeinsam tun wollten in dieser digital
vernetzten Welt, die verdammt nochmal
schon über ein Vierteljahrhundert längst
kein Neuland ist. Besonders tröstlich
vielleicht für uns älteren Hacker und
Haecksen, die schon etliche Gefährten auf
den Straßen des Lebens verloren haben und
noch einmal eine Mahnung über unsere
eigenen Dünkel hinweg auf die Menschen
hinter den Partei- und Firmenlogos zu
schauen, statt mit Kollektivhäme das
Wertvolle zu missachten, dass wir
eigentlich schützen wollen, weil wir
dieses Wertvolle gar nicht mehr erkennen
können.
Applaus
Jimmys Arbeit geht weiter. Er hat das IGF,
das Internet Governance Forum, nach Berlin
geholt. Er wäre so gern dort noch mal
hingegangen. Doch am Eröffnungstag des IGF
starb er. Zum Andenken haben
Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus
56 Ländern beim IGF in Berlin eine an den
Generalsekretär der UNO adressierte
Botschaft Jimmy-Schulz-Call genannt. Ich
möchte übrigens von dieser Stelle auch
seinen Sohn Tim, seine Töchter Katharina
und Susanne und seine Frau Petra grüßen.
Vielleicht nicht alle 17 000 Menschen hier
auf dem 36. Chaos Communication Congress
kannten Jimmy, aber doch viele. Und viele,
ihr da in München, werden für euch da
sein, wenn ihr sie braucht. Adieu, Jimmy,
möge die Macht mit dir sein.
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr
pandeluun: Oh. 'tschuldigung. Das war zu
früh, nämlich eins noch. Ich wollte damit
noch nicht enden. Weder in Jimmys Leben
noch im Bundestag geht es immer bierernst
zu. So wettet man gerne mit einem
Kollegen, der gerade zum Rednerpult
gerufen wird, noch schnell ein und ruft
ihm ein Wort zu, das dieser in seine Rede
einbauen muss. So rief Manuel Höferlin
einmal bei einer Aktuellen Stunde Jimmy
das Wort Bierkasten zu. Darf es auch
Bierfass sein? Fragte Jimmie zurück und
eilte weiter zum Pult. Diese Wette hat er
gewonnen.
Jimmy: "O’zapft is!" ist nicht mehr nur
der Ausspruch nach dem Anstechen eines
Bierfasses.
Applaus
Holgi: padeluun, vielen Dank! Jetzt kommen
auch meine Folien. Das ist doch auch mal
was. Das heißt, es kann gleich mehr oder
weniger weitergehen. Und weiter geht es
auch. Und zwar, ich weiß, es ist
wahrscheinlich – Ich weiß gar nicht, ob
Euch das überhaupt interessiert. Aber ich
erzähl' Euch das jetzt einfach, weil ich
muss ein bisschen Zeit überbrücken. Ich
bin nicht mal CCC-Mitglied. Ihr dürft
jetzt Buh-Rufen. Naja, die Sache
interessiert keinen.
Gelächter
Dabei haben wir was vorbereitet. Wir
kommen um die leidige Buchhaltung
natürlich nicht herum. Das heißt, wir
werden jetzt gleich den üblichen
Rechenschaftsbericht hören. Diesen
Rechenschaftsbericht wird – Vollkorn, bist
du schon da? Isser nicht. Vorhin war er
noch da. Diesen Rechenschaftsbericht wird
Vollkorn hier zum Besten geben und ich
habe darum gebeten, dass er mir einen
Mitgliedsantrag mitbringt, den ich dann
ausfüllen kann, während Ihr den Vorträgen
lauscht. Weil was soll ich machen, außer
auf die Stoppuhr zu gucken und die ganze
Zeit denken "das waren keine fünf Minuten,
padeluun"?
Vollkorn: Moin. Wollen Sie uns erst mal
noch ein Mikro geben?
Holgi: Hast du 'nen Antrag für mich mit?
Vollkorn: Ich habe das gerade gehört. Ich
muss ja noch schnell ausdrucken hier.
Holgi: Was kostet das denn eigentlich?
Vollkorn: Ich weiß nicht. Bist du noch
Student?
Holgi: Nur wegen der Fahrkarten und der …
der … Krankenversicherung.
Vollkorn: Also in dem Fall wären's 36,
aber jetzt sind's halt 72 Euro.
Holgi: 72? Na da ist Amazon Prime
billiger, ne? Und die bringen's einem
sogar nach Hause.
Vollkorn: Also wenn du nicht zahlst,
schicken wir auch Briefe.
Holgi: lacht Na, ich füll das dann mal
aus. Macht Ihr doch einfach bei den
Rückblick. Vollkorn und letty, bitte. Ihr
habt fünf Minuten sowie padeluun.
Gelächter im Publikum
Volkorn: Wunderbar. Ich bin einer
derjenigen, die die Mitgliedsdaten des
Chaos Computer Clubs verwalten und da seht
ihr das Office in Hamburg, so wie wir es
immer nennen. Da auf diesem kleinen
Rechner da links neben dem Bildschirm da
liegt die Datenbank, die nur offline ist,
also die wird nicht ans Internet
angeschlossen … weil Sicherheit und so.
Naja, das Bild ist nicht – das geb ich ja
zu – das ist nicht ganz aktuell das Bild.
Dieser kleine PC ist inzwischen ein Intel
NUC und so, und außerdem ist es inzwischen
viel vollgestellter und unaufgeräumter,
weil das Bild war direkt nach dem Einzug.
Aber okay. Ja, auf jeden Fall haben wir
uns die Daten auf dieser Datenbank noch
einmal angeschaut und versucht, ein paar
interessante Informationen herauszuziehen
und dafür habe ich mir die Hilfe von der
Letty geholt, die da nämlich wunderbare
Informationen rausgezogen hat.
Letty: Also erstmal, dachte ich, du
würdest mich verarschen, weil die erste
Zahl der Mitglieder von 2013 ist 42 42,
also 4242 Mitglieder und ich dachte "ja
ist ein bisschen ein Spaß". Nee, wir sind
aktuell so bei 7900 Mitgliedern. Was man
so sehen kann ist, dass immer mal wieder
Sprünge drin sind, das ist ganz klar immer
nach dem Kongress, aber auch das es mal zu
Rückwärtssprüngen geht, weil wir natürlich
auch wie jeder Verein ein paar
Karteileichen haben, die wir dann auch mal
aussortieren müssen. Was mich so ein
bisschen interessiert hat: Was haben wir
eigentlich so für Jahrgänge? Also, wer
steigt wann in den CCC ein und wer ist
immer noch dabei? Da haben wir so von 86
bis 96 meistens nur so um die maximal 10
Mitglieder. Und dann wurde es halt immer
mehr und man hat ein paar Sprünge
irgendwie gesehen. Zum Beispiel 2008. Da
sind irgendwie noch knapp 400 Leute dabei.
Und was ganz interessant ist: das Snowden-
Jahr 2014.Hätte man ja meinen können: "Ja,
viele sind nur eingetreten und treten
vielleicht auch bald wieder aus." Aber aus
dem Jahr haben wir irgendwie immer noch
die meisten Mitglieder von knapp 900. Und
dieses Jahr hinkt vielleicht so ein
bisschen hinterher, aber kann ja noch nach
vorne und nach hinten gehen. Als letzte
Grafik habe ich, haben wir, mal so ein
bisschen geschaut: Wo kommen so eigentlich
die Leute her, die im CCC sitzen? Und wo
sind die starken Regionen? Wir haben jetzt
hier diese Postleitregionen, was so die
zwei Ziffern der Postleitzahlen sind. Und
natürlich ist Berlin irgendwie am größten.
Da sind sehr, sehr viele Leute aus dem
CCC, aber natürlich auch in Hamburg. Dann
haben wir noch so ein paar interessante
Städte wie Düsseldorf und Köln oder
generell der Ruhrpott ist sehr, sehr stark
und natürlich auch Karlsruhe. Und warum
Karlsruhe? Na, da haben wir die GPN. Da
sind natürlich auch viele , viele Leute
unterwegs, aber auch in München. Und
seitdem wir in Leipzig sind, auch Leipzig
ist extrem stark geworden. Man könnte
vielleicht meinen, dass weiße Regionen
drin sind. Aber nein, dieses Jahr ist es
auf jeden Fall so, dass wir aus allen
Postleitregionen Mitglieder haben im CCC.
Applaus
Alle weißen Flecke geschlossen? Ja Holgi?
Hast du eine Frage? Soll ich Dir was
erklären?
Holgi: Nee ich – macht ruhig weiter. Noch
zwei Minuten.
Vollkorn: Okay, noch eine Statistik, die
wir jetzt aber nicht schön als Grafik
aufbereitet haben, das ist die Anzahl der
Mails. Das ist bei uns in den letzten
Jahren so ein bisschen explodiert, weil
mit den Mitgliederzahlen, gibt es ja noch
mehr Mitglieder. Und wenn man schreiben
muss und alles und wir bisschen versucht
zu automatisieren und all solche Sachen.
Und inzwischen ist es bei etwa, also 2019
haben wir etwa 33 000 E-Mails
rausgesendet, zum Großteil
automatisiert, um euch zu informieren:
"Hey, euer Mitgliedsbeitrag ist fällig"
oder "Hier haben wir jetzt den neuen
Mitgliedsbeitrag, den ihr bezahlt habt,
empfangen" und so fort. Aber wir haben
auch etwa 4500 E-Mails empfangen und
bearbeitet. Das muss man dann umrechnen.
Das sind dann irgendwie um … etwas über …
nee, Quatsch … etwas unter 90 Mails pro
Tag, also 180 Ost. Na ja, also ihr wisst,
was ich meine. Und dann …treffen wir uns
einmal die Woche im Office üblicherweise,
so im Schnitt, manchmal ein bisschen
weniger, zum Beispiel diese Woche nicht,
und bearbeiten an einem Abend in so zwei,
drei, vielleicht auch mal vier Stunden, je
nachdem, wie viele Mails reingekommen
sind, diese ganzen Mails. Darum freuen wir
uns halt immer super, wenn Leute sich
vorher schon informieren, weil dann haben
wir an dem Abend weniger Zeit, die wir
damit verbringen müssen, E-Mails zu
beantworten und können mehr Pizza essen
oder so. Und deshalb finden wir es immer
super, wenn ihr euch
vorher einmal die
ccc.de FAQ anschaut
bevor ihr ein Frage habt
und ans Office schreibt und vielleicht
auch die Mails, die wir schicken, lest.
Weil ganz oft haben wir so den Fall: "Hey,
sagt mal, wann ist eigentlich mein
nächster Beitrag fällig?" Wisst Ihr was
meine Antwort darauf ist? So'n Quote aus
der Mail, auf die geantwortet wurde, die
wir ursprünglich schrieben, wo dann der
Satz drin steht "Dein nächster Beitrag ist
fällig am". Oder auch ganz beliebt: "Hey,
wir haben ein Problem mit einem gpg-key.
Hier ist die Fehlermeldung, die wir
bekommen haben. Meld dich mal bei uns" und
da drunter steht dann "Bitte sende uns
keinen ganzen gpg-Key zu, weil unsere
Software derzeit nur gpg-Keys unterstützt,
die auf den Keyservern liegen." Was kommt
als Antwort? "Hier ist mein gpg-Key im
Anhang." Danke. Na ja, also wie sieht's
aus mit einem Antrag?
Holgi: Der is' … der is' durch? Ich bin
ganz froh, dass ich per Überweisung
bezahlen kann. Dann muss ich hier
niemanden nach meiner IBAN fragen, weil
ich die immer nicht auswendig weiß. Also.
Bitte!
V: Sehr schön
Holgi: Das wäre jetzt der zweite Vereien,
in den ich meinem Leben eingetreten bin.
Das ist ja nicht schlecht.
V: So und wer das auch machen möchte.
Applaus
V: Es gibt den Vereinstisch hier auf dem
Kongress. Der ist beim Infodesk. Dafür ist
die Karte hier angezeigt, drüben im CCL
könnt ihr hingehen und da könnt ihr
Mitglied werden, selbstverständlich. Ihr
könnt auch mit den Leuten dort Probleme
klären, die Ihr habt und der Infodesk …
ach ja und natürlich könnt Ihr auch
Mitgliedsbeiträge bezahlen – sehr
datensparsam an der Stelle – und ihr
könnt, falls ihr sonst irgendwie Probleme
habt, uns auch immer per Mail und Brief
erreichen. Also, das von meiner Seite.
Holgi: Ich hätte noch 'ne Frage
V: Gerne.
Holgi: Da steht ja, ich soll das
überweisen. Schickt Ihr mir nochmal eine
Mail, wo drin steht "jetzt überweisen,
weil du jetzt Mitglied geworden bist"?
Weil bei einer Ûberweisung muss ja die
Chaos-Nummer stehen und ich hab ja keine.
V: Guter Punkt! Auf dem Mitgliedsantrag
stets auch drauf, meistens.
Gelächter
Holgi: Unten stand nur … da stand nur
unten … stand nur … stand nur was.
Gelächter
V: Ja. Also wir bearbeiten den. Und dann
bekommt Ihr 'ne Mail. Da steht drin: "Hey!
Willkommen im Club. Hier ist deine
vorläufige Chaosnummer und diese
Chaosnummer gib bitte an in deiner
Überweisung. Und dann steht da nochmal
drin, wohin das Geld überwiesen werden
soll und wenn das Geld angekommen ist,
dann ist die Mitgliedschaft offiziell
begonnen. Und dann ist das nicht nur eine
vorläufige, sondern 'ne richtige
Chaosnummer.
Holgi: Dankeschön.
V: Gern geschehen
Applaus
Holgi: Das muss so ungefähr, ich weiß es
gar nicht, 1998, 1999 gewesen sein. Da war
der Kongress noch im Haus am Kölnischen
Park in Berlin. Kennt Ihr das noch? Da
gab's irgendwie so einen Raum. In diesem
Raum da hatten die Haecksen Nintendo 64
hingestellt und darauf lief Mario Kart.
Ich hab nie was mit Computerspielen
anfangen können, bis ich in diesen Raum
gekommen bin und dann im Grunde den
kompletten Kongress damit verbracht habe,
bei den Haecksen Mario Kart zu spielen,
was dazu geführt hat, dass ich seitdem mir
Spielekonsolen kaufe, um Mario Kart zu
spielen und nichts anderes, womit ich
unter anderem meinen fast 13-jährigen
Beutesohn in den Wahnsinn treibe. Der kann
nämlich nicht verstehen, dass man 'ner
Switch nichts anderes machen will, als
Mario Kart zu spielen. Eins ist sicher:
Die Schuldige, zumindest eine davon, steht
jetzt hier. Ich nehme Dich einfach in
Sippenhaft. Das ist okay oder? – Ja ja,
auf jeden Fall. Ist ja gern geschehen. Was
die Haecksen so gemacht haben 2019,
erzählt Euch Agnes.
Agnes: Moin. Das ist jetzt schon lange,
lange her mit dem Mario Kart.
Zwischenzeitlich hatten wir ein paar
Jahre, wo wir nicht mehr wussten, ob wir
überhaupt existieren. Da waren so drei
Haecksen da.
Jetzt haben wir das einfach mal
verhundertfacht. Jetzt sind wir so 300.
Damit sind wir doppelt so groß wie zum
Beispiel der Hamburger Erfa als
Chaostreff. Und das heißt, wir haben im
letzten Jahr alleine 100 neue Haecksen
reinbekommen. Das ist ein Wachstum um 70
Prozent. Das muss man erst mal schaffen.
Applaus
Und es sieht ganz gut aus, dass wir das
dieses Jahr weiter so machen. Genau. Weil
wir die letzten Jahre bei den
Jahresrückblicken schlicht nicht da waren,
geben wir euch jetzt am Anfang mal einen
kurzen Überblick, wie es hier gerade so
steht, wie die Hexen überhaupt
funktionieren, zum Beispiel
organisatorisch. Also zum Einen: Wir haben
diese 292 Hexen, also ungefähr 300, ich
glaub' jetzt sind's 320 Haeckseen,
versammelt auf einer Mailingliste. Wir
haben, um so Assemblies oder die Camp-
Villages aufzuziehen,
Verantwortlichkeiten: zirka zwölf Hüte, so
nennen wir das, immerhin Haecksen-Hüte
eignen sich dafür hervorragend. Und wie
das üblich ist in Chaos-Treffs oder in
Erfas geht es gerne mal über Vitamin B,
solche Orga-Hüte zu bekommen. Wir sind
davon dieses Jahr ein Stück weggegangen
und haben einfach beschlossen: Wir wissen
ja, wer alles auf den Kongress geht,
nämlich alle, die auf der Orga-Assembly-
Liste stehen. Wir wählen einfach mal zehn
zufällig aus, fragen die, ob die mithelfen
wollen. Und ta-da! Wir haben fünf neue
Haecksen, von denen wir nicht wussten,
dass sie Interesse an
solchen Sachen haben
und Lust haben,
eine Assembly aufzubauen und
Workshops zu machen. Und dementsprechend
sind wir weg von diesem Vitamin B System
und es klappt auch noch. Wenn Ihr generell
die Haecksen unterstützen wollt, wir sind
ein Chaos-Treff. Wir sind kein Verein und
dementsprechend liegt unser Geld bei
Entropia und die sind gemeinnützig. Da
kriegt man sogar steuerrelevante
gemeinnützige Spendenquittungen.
Hervorragend. In den Social-Medias findet
die uns seit einem Jahr unter @haecksenc
bei Twitter und unter @haecksen bei
Mastodon. Und ab und an beantworten wir
auch Fragen. So einmal pro Tag auf dem
Kongress. Da fehlt ein Bild, aber wir … da
'tschuldigung … Dip dip dip dip dip … Da
fehlt ein Bild, ein wichtiges Bild. Aber
so passiert das halt, wenn alle Folien
zusammengemerged werden auf dem Mac. Wir
haben an Tag vier den Haecksen-
Jahresrückblick, der nur so heißt, weil
wir gerne schwierige Themen euphemistisch
umschreiben. Und zwar geht es da vor allem
um Femizide und um was wirklich bei der
Hexenverbrennung passiert ist und wie das
vermutlich so abgelaufen ist. Und generell
das Thema, was die Hexen an sich bezüglich
Feminismus bewegt, ist immer diese heilige
Dreieinigkeit zwischen Frauen können nur
Jungfrau, Mutter oder Heilige oder Hure
werden, und alles andere ist irgendwie
seltsam. Die selbstbewusste Person, die
sich im Begriff Frau wiederfindet? Naaja.
Was man jetzt auf dem Bild, was fehlt,
sieht, ist, dass man zu der Zeit der
Hexenverbrennungen Frauen, die vermutet
wurden, dass sie zu viel gelabert haben
oder sich aufgestemmt haben gegen
tradierte Vorstellung, dass man die mit
einem Metallkäfig an einer Leine durch die
Gemeinde gezogen hat, um zu zeigen, dass
diese Person den Mund nicht halten kann.
Und das ist das, wogegen wir gegengehen.
Und seit 30 Jahren lehnen sich
Feministinnen gegen diese ganze Idee auf
und sie sind immer noch nicht so weit,
dass wir hier eine entspannte 50/50-Ratio
haben. Aber wir machen ja gerne weiter.
Deswegen haben wir einfach über die
letzten drei, vier Jahre, als die ganze
Sache wieder so hoch kam und sehr viele
neue Haecksen nachkamen, lokale Gruppen
gegründet. Ihr seht die in Schwarz, das
sind die Haecksen-Gruppen. Die in Lila mit
dem F.U.C.K.-Kennzeichen sind die Frauen-
und Computerkramgruppen. Und zwischendrin
gibt es noch ein paar freie. Denn
eigentlich ist es egal, wo Ihr herkommt.
Hauptsache Ihr gründet. Viele sind
assoziiert hier, mit CCC Hackspaces.
Andere haben ihren eigenen feministischen
Hackerspace gegründet, und es wäre schön,
wenn die Karte noch voller wäre mit den
Bubbels, nicht wahr? Denn das fänden wir
alle gut.
Applaus
Aber wir hören damit nicht auf. Wir gehen
weiter. 2020 mehr von allem. Mehr lokale
Gruppen, mehr Repräsentanz auf dem
Esterhegg.
Möglicherweise gehen die Haecksen campen,
weil irgendjemand findet campen ja
ganz toll. Wir ja anscheinend alle. Es
gibt wieder mal ein Geekend,
wahrscheinlich im Oktober im Stratum in
Braunschweig. Das steht schon fest. Hallo
Braunschweig, wir kommen. Generell ist
aber dafür die Anmeldung nur über die
Liste möglich. Und wenn Ihr eine neue
lokale Gruppe seid, dann meldet Euch über
info@haecksen.org. Wir tragen Euch einfach
ein und das ist alles nicht so wild.
Haeckse kann man nur werden, wenn man eine
Haeckse getroffen hat, sei es auch nur für
zwei Minuten, um die Mail-Adresse zu
hinterlegen. Es ist nicht möglich, eine
Hexe zu werden, indem man sich per E-Mail
bei uns meldet. Deswegen findet unsere
Assembly, hinterlasst eure E-Mail-Adresse
und die Sache ist quasi gebongt. Und jetzt
kurz nochmal der Überblick, was wir auf
dem Kongress machen. Denn es ist ja erst
Mitte vom Kongress. Wir haben generell
einen Fahrplan unter haecksen.org. Den
könnte Ihr da finden. Es gibt diverse
Talks zu diversen Themen von Performances,
wie für die Verlesung des Ärgers über
Welcome Pattern, der ist morgen Abend, wie
man Neulinge in den Hackspace integriert.
Es gibt Projekte wie zum Beispiel die
feministische Bücherei oder den
Seedexchange. Die Memorials findet Ihr im
c3nav und es gibt massig Workshops, die
vor allem von Haecksen organisiert werden
für Nicht-Haecksen, für alle. Ganz wenige
sind geschlossen. Wir würden uns freuen,
wenn wir komplett Gender-divers in diesen
Workshops wären. Weil wir machen das
Programm nicht nur für uns. Feminismus ist
für alle da. Gleichberechtigung wollen wir
ja alle. Dann würde ich ja noch viel Spaß.
Nächste Person.
Holgi: Moment, Moooment. Hier steht auf
meinem Ablauf, steht noch Suppensamstage.
Da hast du nicht drüber gesprochen. Was
hat es da denn mit auf sich?
Agnes: Bitte was?
Holgi: Hier steht Suppensamstage.
Agnes: Ich kenn keine Suppensamstage aber
wir machen jetzt gleich Geburtstagsparty.
Wir werden dieses Jahr 30. Und es gibt
Torte.
Holgi: (stammelnd) hier steht, übrigens,
Bei mir steht Suppensamstage. Nicht.
Wieder keine Suppe. Ich hätte ein
persönliches Interesse daran gehabt. Aber
gut. Nein, nein.
Agnes: Kochen musst du schon selber,
weißte?
Holgi: Schon gut. Ich streich das alles
weg. Das ist …
Agnes: Aber ich geh jetzt Torte essen.
Viel Spaß.
Holgi: Tschüß.
Agnes: 30-Jähriges!
Holgi lachtApplaus
Julika: Hallo?
Holgi: Also spätestens jetzt bin ich
irritiert. Wer seid Ihr denn?
Julika: Wir sind Julika
h8: und h8 aus dem Neotopia in Göttingen.
Und wir erzählnen nämlich was über
Suppensamstag.
Holgi: Das ist nämlich, weil das
doppelseitig gedruckt ist. Da verliert man
völlig den Überblick. Ihr habt schon.
Bitte. Jetzt gibt's was über
Suppensamstage zu hören.
Julika: Genau. Wir haben von der letzten…
Holgi: Und der erdgeist meldet sich
nachher nochmal gesondert bei mir, bitte.
Julika: Wir waren im letzten Jahr ziemlich
aktiv, und ein paar von unseren
Aktivitäten möchten wir kurz vorstellen.
Gibt es eine neue Folie? Jemand muss
klicken.
h8: Man muss klicken.
Julika: Genau. Wir, das heißt 8 Hacker und
Haecksen aus dem Neotopia in Göttingen,
haben sich überlegt, dass wir gern eine
Jugendgruppe gründen möchten. Wir sind zum
Teil Eltern, wir sind zum Teil keine
Eltern, Studierende, noch ein Jugendlicher
auch dabei. Wir haben uns ein Jahr
Gedanken gemacht und dann im August eine
Jugendgruppe gestartet. Das sind ungefähr
20 Junghaecksen und Junghacker zwischen 7
und 17. Und wir möchten ihnen einen Raum
bieten, a) um zu lernen, also Grundlagen
zu lernen. Und zum anderen aber auch, sich
zu vernetzen. Und das klappt ganz
wunderbar, und wir haben sehr viel Spaß
dabei und wahrscheinlich lernen wir sogar
am meisten dabei. Und ein Projekt haben
wir mitgebracht. Das stellt h8 kurz vor.
h8: Genau. Wir haben ein Matelight gebaut,
und was ganz spannend ist: Wir haben
Mentoren, wir sind alle aus sehr
unterschiedlichen Bereichen. Ich komme aus
der Hardware. Julika macht ganz viel
Physik und Datenkram und so, und andere
Leute machen viel Software, und wir lernen
auch ganz viel voneinander. Und was wir
gemacht haben mit den Kids, war ein
Matelight zu bauen. Ihr kennt das. Das
sind diese großen Dinge, wo man in
Matekästen RGB-LEDs reinsteckt, und dann
dreht man die um und guckt auf die Böden
und dann hat man große Pixel-Displays. Und
wir haben mit den Kids tatsächlich
Platinen entwickelt. Wir haben SMD gelötet
mit den Kids. Wir haben wirklich richtig
gestancelt mit Lötpaste und allem Drum und
Dran und am Ende kam dann ein fertiges
Matelight bei raus, was Ihr bei
chaos.jetzt euch anschauen könnt. Das
haben unsere Kids zusammengeschraubt.
Genau.
Applaus
Und hier seht Ihr … Ähm. Okay, ist zu spät
… Eben habt Ihr gesehen, wie wir es
zusammen programmiert haben. Next topic:
HackyHour
Julika: Oh, Mist Mist Mist. Wie kommen wir
jetzt zurück? Wie kommen wir zurück. Wie
komme ich … Ach hier. Zurück. HackyHour.
Genau. Vor drei Jahren entstand die Idee,
dass wir in Göttingen auch eine HackyHour
anbieten können. Die Idee ist nicht von
uns, sondern die kommt aus Würzburg. Und
die Idee ist, dass sich Wissenschaftler,
Nachwuchswissenschaftler insbesondere,
einmal im Monat treffen, um sich
gegenseitig Werkzeuge und
Programmiersprachen beibringen, kurz
zeigen, um Daten auszuwerten. Das heißt,
einmal im Monat treffen wir uns. Es gibt
'nen kurzen Vortrag von ungefähr 15
Minuten und danach ein Hands-On. Das
heißt, alle können diese
Programmiersprachen ausprobieren, die
Tools ausprobieren oder diskutieren, wie
sie am besten eingesetzt werden können.
Auch da lerne ich am allermeisten dabei.
Wer die Idee gut findet, kann einfach
HackyHour googeln und selbst eine
HackyHour in seiner eigenen Stadt
aufbauen. Wir freuen uns über jede
HackyHour, die in Deutschland entsteht. Es
sind schon immer mehr geworden und
vielleicht nächstes Jahr gibt's noch viel
mehr. Das fänden wir sehr schön.
h8: Genau. Dann gibt's die Suppensamstage
und UDSSR. UDSSR steht für Unsere
deliziösen Suppensamstagsrezepte. *h8
lacht*Vereinzelter Applaus Genau. Das
Konzept von Suppensamstag ist, dass
Menschen am Samstag zusammenkommen, vegane
Suppe zusammen schnippeln. (zu Julika)
Magst du eine Folie weitermachen? Das
sieht dann am Ende so aus: Viel Grünzeug,
das kommt alles in einen Topf, dann wird
umgerührt und heiß druntergemacht und alle
sind glücklich. Und neben dem Essenkochen
bespricht man noch interessante Themen wie
Verschlüsselung, Backups und alle
möglichen anderen Sachen.
Julika: Bevor uns der Ton abgedreht wird:
Es gibt jetzt auch eine Haecksen-Gruppe in
Göttingen. Seit Halloween treffen sich
acht Haecksen zweimal im Monat für zwei
Stunden. Wer aus Göttingen oder der Nähe
kommt, mag mich gerne ansprechen oder zum
OpenChaos kommen und wir freuen uns, wenn
wir noch größer werden. Und eine unserer
Mitglieder hat gerade eine Bibliothek
gegründet und auch die darf natürlich von
allen Menschen aus der Gegend gerne
gelesen, angeschaut werden. Unsere Hexe.
Die hängt an der Tür, wenn wir uns
treffen, damit niemand anderes reinkommt.
h8: Last but not least haben wir uns noch
einen Lasercutter besorgt und damit ganz
viel Unsinn veranstaltet. Und wir haben …
Das einfach mal so
Kalibrations-/Gravurtabelle. Wir haben …
(Zu Julika) Machen wir weiter. Wir haben
vor allem ganz viele Stencils gemacht. Wir
kommen aus Göttingen. Göttingen ist sehr
politisch aktiv und da unterstützen wir
auch die eine oder andere Gruppe und haben
für die nette Sachen gemacht. Das ist mal
so 'ne Übersicht was an Stencils alles so
rausfällt an einem Abend. Man benutzt
diese Stencils natürlich, um zum Beispiel
Beutel zu besprühen oder Transparente.
Genau. Und damit werden wir eigentlich
durch.
Julika: Dankeschön!
Holgis Mikrofon ist stumm
Holgi: Gut. Ah jetzt! Jetzt wollte ich
gerade sagen … Also, wir haben nämlich
etwas Neues. Wenn die jetzt ihre fünf
Minuten reißen, dann kommt dieser Mann mit
dem roten Bart auf die Bühne und zupft
denen so lange am Pulli bis sie völlig aus
dem Konzept kommen und nicht mehr wissen,
was los ist. Die Tage – ist ja auch schon
ein bisschen her, da war noch schönes
Wetter – kam, ich weiß nicht mehr, wer es
war, und meinte zu mir: Ey, aber dann
haben sie auf'm Camp haben sie dann
irgendwie Haben Sie dann irgendwie im Suff
irgendwie?
Telefon klingelt
Mach dat Telefon aus! Haben die im Suff
irgendwie sich so was überlegt, ich weiß
überhaupt nicht, Chaos Jetzt Argh. Noemis,
wer ist das von euch beiden? Sag mir
bitte, dass das mehr ist, als dass Ihr
Euch im Suff irgendeinen Quatsch überlegt
habt.
[Unbekannt 1]: Ich glaub', betrunken war
keiner von uns dabei. Das war am
hellichten Tage. In der Hitze wär das ja
nicht auszuhalten gewesen.
Holgi: lacht So ist das mit der stillen
Post. Ihr wart also fürchterlich betrunken
und habt euch Folgendes ausgedacht.
[Unbekannt 1]: Genau: Was wollen wir denn
überhaupt machen? Unser Plan ist, dass wir
junge Menschen im Chaos miteinander
vernetzen wollen und so'ne Plattform für
uns bauen und erstellen. Und zum anderen
auch Jugendarbeit in Spaces zu stärken.
Zum Beispiel die Jugendgruppe jetzt im TC
Güll, wir sind auch eng damit verknüpft.
[Unbekannt 2]: Wir sind Menschen aus dem
gesamten Einzugsgebiet des CCC, also alle
Regionen sind vertreten. Unsere
Kernzielgruppe sind 14- bis 18-Jährige,
unsere erweiterte Zielgruppe besteht aus
19- bis 25-Jährigen und auch selten kommen
26- bis 27-Jährige vor.
[Unbekannt 1]: Und bisher haben wir noch
nicht ganz so viel gemacht, weil wir haben
uns jetzt erst gerade auf dem Camp
zusammengetroffen. Aber ganz passend zum
Namen haben wir jetzt schon die Domain
chaos.jetzt und dort haben wir auch einen
matrix-Chat, dem Ihr natürlich gerne
joinen könnt, wenn Ihr bei uns aktiv
werden wollt. Und für die, die lieber so
altmodische Technologien mögen, sind wir
sogar im IRC auf chaos-jetzt im hackint
vertreten.
[Unbekannt 2]: Wenn Du mitmachen möchtest,
komm zu unserem Treffen an Tag 3, also
morgen, in der Wikipaka-WG im Esszimmer um
17 Uhr. Da machen wir ungefähr zwei
Stunden oder vielleicht auch etwas mehr
ein kurzes Treffen und machen vielleicht
die Planung für zusätzliche und die
nächste Planung, was wir bald machen
wollen. Oder kommt auch sonst immer gerne
zu unserer Assembly, Chaos.jetzt Dome auch
in der Wikipaka-WG. Das ist unser Ort zum
Chillen, wo wir rumliegen können, wo wir
an unseren eigenen Projekten arbeiten
können. Wir haben auch ein Geekend in
Göttingen geplant vom 28. Februar bis zum
1. März 2020. Mehr dazu gibt es bei dem
Meetup oder online in unserer Matrix, wo
wir auch Telefonkonferenzen stattfinden
lassen. Und dabei sind wir auch schon
direkt beim nächsten Punkt: Kommt in
unsere Matrix oder in den IRC-Channel und
macht mit. Natürlich können auch alle,
auch die älteren unter uns kichert uns
auf Twitter folgen oder auf Mastodon oder
beides. Und lasst uns das Chaos
verjüngern.
Applaus
Holgi: Wenn der Club PR macht, dann ist
das meistens ein relativ großes Ding. Also
alles, was der Club so aussendet, ist von
eher großer bundesweiter Relevanz und
kommt in der Region … also auf regionaler
Ebene ist die Relevanz der Aussendung
vielleicht gar nicht so groß. Und auf
regionaler Ebene, wissen wir alle, da
interessiert die Menschen eher was anderes
als die große Politik, sage ich mal. Das
beste Bild dafür ist die Umgehungsstraße.
Dass es trotzdem auch in regionaler PR was
zu tun gibt und was es da zu tun gibt, das
weiß Fabos. Warum seid Ihr denn zu zweit
Fabos?
Fabos: Warum wir zu zweit sind? Naja der
Herr Igler hier drüben hat da wesentlich
mehr Erfahrungen mit Pressearbeit und
deswegen ist er auch heute Abend mit hier
oben. Ähh, heut Abend?
Igler: Ich habe grad fundiert, wieso
eigentlich nur ich da stehe und nicht der
Fabos. Der ist ja mindestens genauso dick
wie ich.
Fabos: Ja. Hier, guck mal! Könnte
funktionieren.
Igler: Ja, könnte sich ausgehen.
Holgi: Wer glaubt Ihr wer Ihr seid? Holger
Klein?
Allgmeine Heiterkeit
Fabos: Okay. Aber weil wir nicht so viel
Zeit haben, was regioPR ist: Was wir erst
mal nicht sind: Wir sind keine
Konkurrenzveranstaltung zu unseren
wunderbaren Pressesprechern. Weil: Wir
wollen gar nicht in Konkurrenz treten. Wir
haben was anderes, was wir machen, und
zwar wir vernetzen quasi so ein bisschen
die ganzen Erfas und die Chaostreffs, die
alle zusammen ja jeweils für sich auch PR-
Arbeit leisten, Öffentlichkeitsarbeit.
Jeder kennt das vielleicht, der schon mal
ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit gemacht
hat: Auf einmal bombardiert irgendeiner
einen vielleicht mal einer Anfrage oder
man möchte selbst auch mal irgendwo was in
die Presse oder irgendwohin hinbringen und
weiß dann aber gar nicht so richtig, was
man machen soll. Es gab da gerade bei
Chaos Macht Schule immer wieder viele
Leute, die sich auf Treffen gefragt haben:
Wie machen wir das überhaupt? Was können
wir eigentlich tun, wenn wir mit der
Presse sprechen wollen? Oder wenn uns die
Presse mal anspricht, wie reagieren wir da
eigentlich überhaupt? Und daraus ist dann
auf einem Regio-Wochenende die Idee
entstanden: Lasst uns doch mal
zusammensetzen und überlegen, was wir
machen können. Da waren wir vier Leute,
die gesagt haben: Ja komm, probieren wir
mal aus. Und das Endergebnis war dann,
dass wir seit 2018 uns regelmäßig im
mumble treffen. Einmal im Monat.
Igler: Weil wir keine Zeit haben. Jetzt
sage ich mal ganz frech doku.ccc.de. Dort
RegioPR einwerfen, dort ste… Mikrofon hat
Aussetzer Hm? Ja, hier. Oh. Alles da. Wir
haben auch ein Projekt schon am Laufen.
Wir hatten schon einen Workshop, haben wir
auch gemacht im schönen Wien. Klar, wir
Ösis machen uns immer wichtig. Und wir
haben als erstes großes Projekt auch
vorher zum Datenschutztag, zum
europäischen … da haben wir eine Software
entwickelt in Wien, mit der man Abfragen
richten kann. Auskunftsbegehren nach
DSGVO. Wird auch auf doku.ccc.de
dokumentiert sein. Wir hätten gerne, dass
da viele mitmachen. Äh, joar … ansonsten …
wir sind ganz jeden ersten Montag im
Monat, 21 Uhr. Kommt mit ins mumble. Alles
trifft sich von dorten weg. Je mehr
mitmachen, desto besser wird es. 59, 58.
Fabos: Ich zähle jetzt nicht weiter. Aber
wie gesagt, macht halt einfach mit bei
dieser ganzen Sache! Wenn Ihr ein bisschen
was über Regio-Arbeit oder über
Öffentlichkeitsarbeit noch mit lernen
wollt oder vielleicht auch Erfahrung habt,
die Ihr mit reinbringen könnt, würde uns
alle sehr freuen.
Igler: Okay, dankeschön!
Applaus
Holgi: Ich habe so ein bisschen das
Gefühl, dass der Kollege anfängt, die Zeit
zu nehmen, wenn ich nach dem Nächsten,
also jetzt, anfange zu reden und das alles
vor der Zeit der Speaker abgeht. Holgi
lacht diabolisch Ich bin in den 80er
Jahren zur Schule gegangen an meinem
Gymnasium. Da … kichert Ich hör auch in
den 80ern wieder auf zu erzählen. Keine
Sorge. An meinem Gymnasium gab es
Informatik als Unterrichtsfach. Das war so
ein Raum, da standen … ich glaube es waren
Apple II Geräte damals, die da
herumgestanden haben. Wir haben Turbo
Pascal gelernt, "gelernt", haben sehr
schnell herausgefunden, was wir machen
können, dass diese Dinge anfangen zu
piepen und nicht mehr aufhören zu piepen.
Until False? Ich weiß es nicht mehr so
genau. Jedenfalls haben wir dann die
Maschinen piepen lassen und sind dann zu
den Mädchen in die Raucherecke gegangen.
Das war so meine digitale Revolution. Dass
Schule auch ein bisschen anders kann, wird
Benni uns jetzt hoffentlich erzählen. Und
lasst ihm mal fünf Minuten! Himmel.
Benni: Im Grunde genommen habe ich sogar
zwei Themen, über die ich sprechen will.
Beide Chaos macht Schule. Ich möchte euch
zum einen 'nen Überblick über die
Aktivitäten von Chaos macht Schule im Jahr
2019 geben. Dazu gehören zum einen viele
Workshops, die wir an Schulen gegeben
haben, aber zum anderen gehört da auch
eine Stellungnahme dazu, die wir zur
Umsetzung des Digitalpakts in Hessen
geschrieben haben. Um Informatikunterricht
geht es dabei eher nur am Rande.
Holgi lacht
Also erstmal etwas Allgemeines zum Thema
Chaos macht Schule. Chaos macht Schule ist
ein Bildungsprojekt vom Chaos Computer
Club, und wir haben das Ziel,
Technikbegeisterung und die Mündigkeit im
Digitalen von Schülerinnen und Schülern zu
fördern. In der Praxis gehen wir
regelmäßig in Schulen, um dort in
Workshops die Chancen und Risiken von
neuen Technologien mit Schülerinnen und
Schülern zu diskutieren. Das machen wir
mittlerweile seit über einem Jahrzehnt.
Und wir sind, wie im Club so üblich
dezentral organisiert. Wir sind in
Deutschland aktiv, aber auch in der
Schweiz und in Österreich. Auch wenn man
von uns vielleicht überregional gar nicht
so viel hört, haben wir auf lokaler Ebene
2019 doch einiges gemacht. Es gibt sicher
in 15 Städten aktive Chaos-macht-Schule-
Gruppen, wobei viele von denen tendenziell
immer zu wenig Leute haben. Vielleicht
habt Ihr gesehen, dass heute auf dem
Kongress relativ viele Kinder mit ihren
Eltern rumliefen. Heute war nämlich der
Junghackertag, den wir veranstaltet haben
mit Unterstützung von vielen anderen
Initiativen. An diesem Tag haben wir…
Applaus
Holgi: Das geht alles von deiner Zeit ab.
Keine Sorge, keine Sorge.
Benni: An diesen Tag haben wir mehrere
hundert Kinder auf den Kongress
eingeladen, damit sie sich hier einfach
mal umgucken konnten, und haben
verschiedene Workshops angeboten für die
Kinder. Es war sehr viel Löten dabei. Es
gab T-Shirt-Druck. Es gab einen kleinen
Workshop zum Umgehen von
Gesichtserkennung. Sehr breites Programm
hatten wir. Wir sind aber auch nicht nur
an Schulen aktiv. Allgemein ist Schule
eigentlich nur so ein Synonym für Bildung
allgemein. Wir haben zum Beispiel unsere
Essener Gruppe, war zum Beispiel mal an
einer Hochschule und hat mit
Lehramtsstudenten gearbeitet. In Hannover
wurde eine Bits-und-Bäume-Gruppe
gegründet, um sich mit anderen
Umweltgruppen zu vernetzen. In Berlin
organisieren wir zusammen mit anderen
neuerdings die edu-Labs. Da ist so eine
Community, die sich mit freien
Bildungsmaterialien und zeitgemäßer
Bildung auseinandersetzt. In Fürstenberg
wurde ein eigener Hackerspace für
Jugendliche gegründet. Die Mannheimer CMS-
Gruppe war auf einer Bildungsveranstaltung
vom BSI und durfte da sogar eine Keynote
geben. Das sind alles so Sachen, die wir
machen. Die Liste ist total unvollständig.
Und sorry, dass die Zeit einfach nicht
reicht, um jetzt so viele Sachen
aufzulisten. Wichtig ist, einfach zu
sagen: Wir machen das halt in unserer
Freizeit und stoßen dabei durchaus immer
wieder an personelle und zeitliche
Grenzen. Deshalb möchte ich noch einen
Aufruf starten. Ihr seid herzlich
eingeladen bei uns mitzumachen. Wir suchen
immer Leute. Wenn Ihr Euch das vorstellen
könnt, meldet euch doch einfach mal bei
Eurem Erfa oder Chaostreff in der Nähe und
sprecht mal mit den Leuten. Das ist uns
natürlich irgendwie zweitrangig, was Ihr
alles könnt oder wie gut Ihr in der
Community schon vernetzt sein. Es ist uns
einfach wichtiger, dass hier Lust habt,
irgendwie mitzumachen. Vor allem morgens
in den Schulen, auch wenn man früh dafür
aufstehen muss. Insgesamt geht es uns vor
allem darum, dass wir unsere Inhalte und
Kompetenzen an Schulen über die
nachfolgende Generation in die
Gesellschaft transportieren wollen. Mit
dem Aufkommen des Internets, also dem
Internet für, sag ich mal, die breite
Bevölkerung vor einigen Jahren, gab's halt
eine riesengroße Herausforderung für die
Schulen. Aber leider muss ich sagen, dass
über zehn Jahre später die gleichen
Probleme immer noch bestehen und es nicht
viel besser geworden ist. Mit unseren
einzelnen Workshops lösen wir natürlich
die großen Probleme, die es irgendwie im
Bildungssystem gibt, nicht auf. So sind
wir eigentlich nur … Ja, leider bewirkt
das da nicht so viel. Um da was zu ändern,
bräuchten wir Änderungen in den
Bildungsplänen und vor allem eine Menge
Fortbildungen für Lehrkräfte. In den über
zehn Jahren, die wir das halt machen,
haben wir einige Einblicke in die Schulen
bekommen und welche Probleme es da in
Bezug auf neue Technologien gibt und sehen
uns deshalb auch als Ansprechpartner zum
Thema. Wir beraten manchmal andere und
beziehen regelmäßig Stellung zu
bildungspolitischen Themen. Unter anderem
haben wir im Jahr 2019 eine Stellungnahme
zur Umsetzung des Digitalpakts in Hessen
abgegeben, über die ich euch jetzt im
zweiten Teil ein bisschen mehr erzählen
möchte. Der Digitalepakt wurde im Mai 2019
endlich verabschiedet. Der sieht vor, dass
auf Regierungsebene, auf Bundesebene
insgesamt 5 Milliarden Euro für IT-
Infrastruktur an Schulen bereitgestellt
werden. Und weil Bildung aber Ländersache
ist, muss jedes einzelne Bundesland jetzt
ein eigenes Gesetz entwerfen, wie dieses
Geld eigentlich an regionalen Schulen
vergeben werden soll. Und wir durften eine
Stellungnahme zu schreiben. Hessen ist
natürlich nur ein Bundesland, in dem
wahrscheinlich viele von euch nicht leben.
Ich möchte aber betonen: Alle Bundesländer
müssen das umsetzen und die Probleme sind
wirklich überall sehr ähnlich, weshalb
Hessen hier durchaus als stellvertretend
gesehen werden darf. Unsere Stellungnahme
bestand im Großen und Ganzen so aus 7
Kritikpunkten, auf die ich aus Zeitgründen
nicht alle einzeln eingehen kann. Ich
möchte nur zwei Punkte ganz kurz
anschneiden, damit ihr mal eine
Vorstellung habt, um was es da eigentlich
so geht. Und zwar ist der erste Punkt die
Bildungsziele, die eigentlich kaum eine
Rolle spielen in diesen Gesetzen. Denn in
den Gesetzen wird ganz viel über
Infrastruktur geschrieben. Aber es wird
niemals darüber geschrieben, was es
eigentlich für Bildungsziele gibt.
Digitalisierung wird immer nur als
technische Fragestellung angesehen. Dabei
sind wir der Auffassung, dass man das
Ganze irgendwie als gesellschaftliche
Fragestellung betrachten muss. Schließlich
hat die Digitalisierung ja auch einfach
Auswirkungen auf alle
Gesellschaftsbereiche. Die Bildungsziele,
die es in diesen Gesetzen allenfalls gibt,
sind das: "Wie kann ich die Inhalte, die
wir bisher an den Schulen immer vermittelt
haben, mit neuen Medien besser vermitteln
als bisher?" und "Wie kann ich
SchülerInnen zu versierten Anwenderinnen
und Anwendern ausbilden von
Standardanwendungen?". Aus unserer Sicht
müsste aber ein zusätzliches Ziel einfach
die digitale Mündigkeit sein. Digitale
mündige Menschen sind in der Lage,
technologische Entwicklungen bezüglich
ihrer Chancen und Risiken auf ihren Alltag
abzuschätzen und gewinnbringend zu nutzen.
Damit meinen wir Menschen, die eine
ungefähre Vorstellung davon haben, was
hinter ihrem Bildschirm passiert, und das
eben nicht nur auf technischer Ebene. Ein
zweiter wichtiger Punkt, über die wir
geschrieben haben, sind Lehrkräfte. Denn
es ist mittlerweile so, dass nach den
Vorgaben der Kultusministerkonferenz sind
Lehrkräfte heute alle verpflichtet, neue
Medien in ihren Unterricht zu integrieren.
Das gilt explizit nicht nur für den
Informatikunterricht, sondern das gilt für
alle Unterrichtsfächer. Nur die Frage ist
halt: "Wie soll das in der Praxis
funktionieren?" Es ja ist einfach so: Es
wird immer mehr Technik an die Schulen
gebracht. Gerade durch den digitalen Markt
soll es neue Infrastruktur da geben. Aber
wir haben halt Lehrkräfte, die großteils
einfach nicht wissen, wie man diese nutzen
kann und wie man sie didaktisch sinnvoll
den eigenen Unterricht integriert. Das
soll wirklich kein Vorwurf an irgendeine
Lehrkraft sein. Das kann man denen einfach
nicht vorwerfen. Sie haben es schließlich
nie gelernt in ihrer Ausbildung und
Fortbildung in dem Bereich gab es in den
letzten Jahren eben eigentlich auch nicht.
Das heißt, wir haben ein riesengroßes
Defizit, was man irgendwie mal aufholen
müsste. Es ist aber leider laut dem
Digitalpakt und den Umsetzungen überhaupt
nicht vorgesehen. Und das halten wir
durchaus für ein großes Problem, weil wir
einfach ungenutzte Technik haben. Wenn
Euch das ganze Thema interessiert: Wir
haben im August 2019 unsere Stellungnahme
als Ganzes auf ccc.de zusammen mit einer
Pressemitteilung veröffentlicht. 17 Seiten
ist sie insgesamt lang. Lest sie in Ruhe,
wenn Euch das Thema interessiert. Zum
Abschluss noch ein kurzes Fazit. Wir haben
in unserer Stellungnahme zahlreiche
Probleme und konstruktive Lösungsansätze
aufgezeigt. Aber leider ist relativ wenig
davon am Ende in das später verabschiedete
Gesetz eingeflossen. Wir glauben nicht,
dass das Gesetz aus technischer Sicht in
der Praxis funktionieren kann. Viel
wichtiger finden wir aber, dass der
digitale Pakt ohne einen Richtungswechsel
von zeitgemäßer Ausstattung zu zeitgemäßer
Bildung zu scheitern droht. Denn es geht
um mehr als Bildung. Es geht letztendlich
darum, wie wir unsere Gesellschaft in
Zeiten der Digitalisierung gestalten
wollen. Wollen wir diesen Wandel von
großen Firmen wie Microsoft oder Google
durch ihre Produkte gestalten lassen und
junge Menschen zu ihren Anwendern
erziehen? Oder wollen wir junge Menschen
befähigen, die Chancen und Risiken von
Technologien besser einzuordnen? Damit
würde schließlich die gesamte Gesellschaft
die Fähigkeit entwickeln, den digitalen
Wandel selbst zu gestalten. Danke!
Applaus
Holgi: Das letzte Mal als ich heute mit
Linus Neumann gesprochen habe, hatte er
Wortfindungsstörungen. So wenig hatte er
geschlafen gehabt. Ich weiß gar nicht, ob
der noch hier ist. Bist du noch hier,
Linus? Da bist du. Du bist jetzt dran, ne.
Du müsstest dann … Doch steht hier. Holgi
kichert Watt? Will er nicht? Gut, dann
machen wir was anderes. Wer seid Ihr denn
jetzt schon wieder? Ihr wollt jetzt weiter
mit der Datenschleuder machen.
Marei: Genau.
[??]: Ja, dann machen wir jetzt mit der
Datenschleuder. Was ist denn hier schon
wieder?
Marei: Wir hatten ja ähnlich wie die
Haecksen ein Jubiläum und das ein bisschen
größer. Wir haben dieses Jahr die Ausgabe
100 rausgebracht und das ist sie übrigens.
Applaus
Wir haben im Vorfeld so ein bisschen
überlegt. Ja, hundert Ausgaben
Datenschleuder. Was machen wir da so? Wir
hätten gern ein bisschen Rückblick
gemacht. Also was ist eigentlich von der
Eins bis zur Hundert passiert? Und das hat
nicht so ganz geklappt. Es waren so viel
andere Themen, die das Chaos beschäftigt
haben. Die 100 könnt ihr dann demnächst
online lesen, wer sie noch nicht gelesen
hat. Wer hat sie hier schon gelesen? Ich
muss mal kurz fragen. Ja doch einige. Also
ist hier. Kennt man. Das mit dem
Demnächst ist so ein Ding. Ich hatte
eigentlich vor, dass Ihr sie ab heute
online lesen könnt. Aber wir haben so ein
bisschen mit dem diesjährigen Motto zu
kämpfen und von daher wird es
wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern.
Aber in der 100 gab's dann statt einem
Rückblick hochpolitische Themen, weil das,
was das Chaos bewegt, bewegt uns auch. Als
Organ des Chaos Computer Clubs wollen wir
natürlich so ein bisschen das
rüberbringen, was euch beschäftigt und was
den Club insgesamt bewegt. Hier jetzt
einfach ein paar symbolische Beispiele.
Wir hatten einmal die
Unvereinbarkeitserklärung der Wiener, dann
ein bisschen was zu kritischer
Infrastruktur mit der AG Kritis und das
E-Voting in der Schweiz. Nach der 100
konnten wir natürlich nicht aufhören.
Dementsprechend gab es kurz vor
Weihnachten quasi als Weihnachtsgeschenk
vor dem Kongress die 101. Es ist
eigentlich … Ja willst du was dazu sagen?
[Unbekannt 4]: Ja. Also die 101. Wir haben
da sehr schöne Bildschirmtext-Dinge drin,
wie Ihr gerade von Marei gehört habt. Die
haben sie ja gerade rausgebracht. Ich will
euch jetzt nicht zu viel vorausnehmen,
weil ich nehme an, die meisten von Euch
haben es noch nicht gelesen. War gerade im
Briefkasten bevor man hierher gekommen ist
und dieses gerade-im-Briefkasten-bevor-
man-hergekommen-ist da hab ich mich
hauptsächlich drum gekümmert. Ich hab mich
also um den Druck, den Versand, das
Eintüten in die Umschläge und so weiter
gekümmert. Und das ist ganz schön viel
Arbeit. Ich meine, wir schicken die erst
einmal an eine Schule, wo sie dann
eingetütet werden von einer
Behindertenwerkstatt in dieser Schule. Und
das ist alles total toll, und die machen
das alles großartig. Aber das heißt auch
zum Beispiel, dass es nicht so bequem ist
wie ein Lieferservice, wo man dann
irgendwie einmal Geld gegen wirft und da
kommt dann irgendwann eine Datenschleuder
hinten raus, die dann bei Euch im
Briefkasten landet. Ich muss mich dann
auch zum Beispiel darum kümmern, dass der
Versand mit Post richtig gemacht wird, und
ich bin da ja nicht so der Experte, der
das jeden Tag macht. Also…
Makei: Das sind doch alles Ausreden. Also
gesteh mal bitte hier!
[Unbekannt 4]: Genau schaut unten rechts:
Behälter 136. So läuft das bei der
Datenschleuder dauernd. Ich gebe es zu.
Ich bin auch an diesem Ding schuld. Aber
hey, wir lernen alle die ganze Zeit dazu.
Es ist sehr aufregend, es macht viel Spaß
und wir kriegen diese verdammte
Datenschleuder zu euch, auch wenn es erst
anderthalb Monate später als gehofft wird
oder sowas. Und wir sind sehr stolz
darauf, dass wir die Frequenz von
irgendwie alle x Jahre auf alle halbe
Jahre gerade runter gekriegt haben.
Marei: So ungefähr, wenn die Post
mitspielt.
Applaus
[Unbekannt 4]: Also. Die Datenschleuder
101 jetzt draußen. Wer sie noch nicht hat,
weil er kein Mitglied ist oder Abonnent –
Er oder Sie. Holt sie ääääh Sorry, könnt
Ihr Euch nicht holen. Die ist vergriffen.
Holgi lacht
Marei: Wieder was, was er verbockt hat.
[Unbekannt 4]: Was heißt verbockt? Die
Nachfrage ist jetzt plötzlich so hoch
gewesen, so viele Leute, die sie haben.
Die ganzen Erfas, die gesagt haben: "Hey,
wir wollen auch eine Box mit
Datenschleudern haben. Schickt uns mal
eine zu!" Nach dem Druck mussten wir den
Erfas sagen: Oh sorry, so viele haben wir
gar nicht. Und dann hatte nicht jeder Erfa
so viel bekommen, wie er wollte. Aber hey,
kleiner Tipp: Mitglieder kriegen auf jeden
Fall eine nach Hause geliefert. Sehr Ihr
dieses grüne i da oben? Da ist ein
Vereinstisch. Da könnt ihr einen
Mitgliedsantrag ausfüllen. Ich hab gehört,
das ist gar nicht so schwierig. Und dann
kriegt Ihr 'ne Datenschleuder.
Applaus
Makei: Aber damit es noch einige
Datenschleudern gibt, muss ich euch
trotzdem noch kurz darum bitten, dass wir
uns immer für alles interessieren, was
euch so bewegt. Also wenn ihr Themen habt,
Ideen habt, was einreichen wollt: Immer
schön an die ds@ccc.de und wir gucken
dann, was wir damit machen können.
[Unbekannt 4]: Dankeschön
Holgi: Dankeschön. Joar, nachdem es jetzt
gerade meinen Ablauf komplett
durcheinander geworfen hat, weil ich
dachte, dass das jetzt alles erst in 'ner
halben Stunde passiert … Ich gucke mal.
Was passiert denn? wer kommt denn jetzt
als nächstes? So.
[Unbekannt 5]: Freiburg kommt, hörte ich.
Holgi: Ja, mach mal.
[Unbekannt 5]:So aus.
Holgi: Worum geht's denn?
smtw: Ja, eigentlich nicht ganz passend
zum Jahresrückblick. Wir sind vor zwei
Jahren bereits umgezogen, hatten da das
ganz große Glück auf dem Mietshaus-
Syndikat in Freiburg Räumlichkeiten zu
bekommen. Übrigens für umziehende
Hackerspaces sehr zu empfehlen: Schaut
euch mal lokale Wohnprojekte an. Und wie
das so ist mit diesen Umzügen, das ist ja
immer grundsätzlich nach einem Jahr
vollständig abgeschlossen. Ich glaub die
Einheit war BER-Jahre. Aber gut. Klar geht
immer ein bisschen. Wir haben dann auch
natürlich gleich Glas beantragt. Dauert in
Deutschland auch etwas länger. Ich habe
gute Nachrichten für uns in Freiburg.
Kabel liegt. Glas auch. Licht nein. Bei
der Telekom muss noch irgendjemand das
SAP-Fax abschreiben. Ihr wisst schon.
Demnächst haben wir Glas. Juhu! Ansonsten
ist in Freiburg eigentlich immer so
einiges los. Viele kleine Veranstaltungen.
Das hier war jetzt von einem Maus-Tag, der
auch immer sehr viel Spaß macht. So
langsam kommt die ganze Sache mit diesem
Hackspace auch ins Booten. Wir haben immer
mehr Ausrüstung, sortieren uns immer mehr
und haben da ganz viel Spaß Dinge zu tun.
Radio machen wir sehr regelmäßig. Wir
hatten auch eine kleine Retro-Gaming-
Nacht. Das kann ich dann vielleicht auch
Dir, Holgi, empfehlen. Mario Kart ist
Standardprogramm bei uns auch.
Holgi: Da komm' ich doch mal rum dann.
smtw: Genau, kommste ich einfach mal
vorbei. Wir haben sogar eine Dusche.
Holgi: Rieche ich?
smtw: Weiß ich nicht, aber ich komme
gleich mal rüber und kontrollier das. 'Ne
Waschmaschine übrigens auch, ne. So als
Standard … Falls nötig.
Holgi: Dann ess ich jetzt hier weiter, ist
ja nicht so …
smtw: Nee, das passt. Wir haben die
Räumlichkeiten schön in der Innenstadt.
Auch das sehr zu empfehlen. Wir haben den
Umzugshazzle auf uns genommen, weil das
einfach sehr schön von der Lage, von der
Größe, von allem war, mehrere Räume etc.
und ich kann es eigentlich nur allen
empfehlen. Es rumpelt dann natürlich
maximal ein Jahr, weil so lang geht der
Umzug. Aber wir haben einen ziemlichen
Mitgliederzuwachs gefunden, weil wir jetzt
sehr innenstadtnah sind. Drei Minuten vom
Hauptbahnhof. Kommt uns doch einfach mal
besuchen, falls Ihr auf den Weg in den
Urlaub seid, zum Beispiel im Süden oder
ähnliches. Ich habe noch so'n zweites
Ding, ein kleines Anliegen, und zwar bei
vielen anderen von euch schlagen
vielleicht auch so langsam diese
5G-Menschen ein. Das ist in Freiburg
traditionell sehr beliebt. Das nimmt zum
Teil sehr bizarre Züge an. Woraufhin wir
uns entschlossen haben, das hier
anzubieten. Ein 5G-Detox-Resilienz-Craft-
Bier. Auch als Tschunk-Variante möglich.
Applaus
Ganz im Ernst aber: Generell wir halten es
in Freiburg gerade sehr wichtig uns da zu
engagieren. Wir haben uns da angeschaut,
es gab dann Bürgerversammlungen und
Begehren und ähnliches. Extrem viel
Unsicherheit. Da wird extrem viel
technischer Schmu erzählt. Da haben Leute
keine Ahnung, sind stark verängstigt. Da
können wir als Technies durchaus etwas
bewegen. Ja, da sind Wavies drunter, da
kann man sich auch mal lustig machen.
Manche Anliegen sind aber tatsächlich
ernst. Leider vermischen Sie dann die
Wavies mit den Problemen der digitalen
Bildung, wo wir eigentlich dann dazu
aufrufen, dass man das doch bitte sehr
strikt trennt: Diese katastrophale Angst
vor Strahlen und die Probleme, die wir bei
der digitalen Bildung haben. Insofern, wir
brauen auch gerne wie Ihr seht. Das ist
nämlich Craft-Bier. Eigenständig im
Hackspace gebraut, offiziell angemeldet
und allem. Schaut da vorbei! Dann kriegt
ihr was gegen Eure 5G-Ängste. Ansonsten
würde ich jetzt auch direkt weitergeben.
Vielen Dank.
Holgi: Dankeschön! Ich habe mittlerweile
auch den Überblick über meine Papiere
wiedergefunden und kann euch nur noch
einmal ermahnen: Druckt nicht
doppelseitig, sonst verliert Ihr den
Überblick! Oder macht wenigstens
Seitenzahlen drauf. Das ist Daria. Steht
jedenfalls auf meinem Ablauf.
Daria: Wie bitte?
Holgi: Nicht?
Daria: Ich hab dich nicht verstanden
leider.
Holgi: Tatsächlich nicht?
Daria: Ich hab dich leider nicht
verstanden.
Holgi Achso. Ich sagte: "Das ist Daria."
Du bist Daria, oder?
Daria: Das ist richtig. Ich bin Daria.
Holgi: Ja. Gut, dann ist nicht mehr alles
durcheinander. Und Daria wird aus'm
Chaospott watt erzählen.
Daria: Genau das ist richtig. Ich bin
Daria aus dem Chaospott aus Essen und ich
darf euch heute erzählen, was wir 2019 so
in Essen im schönen Ruhrgebiet getrieben
haben. Erst einmal sind wir gewachsen und
zwar haben wir dieses Jahr die
100-Mitglieder-Marke geknackt. Da haben
wir uns sehr darüber gefreut. Und das
können wir mehr oder weniger nächstes Jahr
mit unserem zehnjährigen Jubiläum feiern.
Genau. So, und jetzt komme ich dazu, was
wir letztes Jahr gemacht haben bzw. dieses
Jahr. Und zwar waren wir viel mit Chaos
Macht Schule unterwegs. Wir haben
verschiedene Vorträge und Workshops an
Universitäten und Schulen gehalten und
haben auch am Maus-Türöffner-Tag
teilgenommen und den veranstaltet und zwar
am 3. Oktober diesen Jahres und haben mit
Kindern und Jugendlichen dort LED-
Leuchtsterne, die Berühmten gelötet,
gebastelt. Dann haben wir außerdem im
Februar noch die Hack Im Pott ein viertes
Mal veranstaltet und das war sehr
erfolgreich. Wir sind auch nächstes Jahr
wieder mit dabei und würden uns freuen,
wenn wir ein, zwei Gesichter von euch oder
auch drei oder vier sehen. Sprechen uns
an, wenn ihr Lust darauf habt. Genau. Dann
könnt Ihr zu uns kommen.
Applaus
Holgi: Das ging schnell. Aber jetzt kommt
der vorhin schon angekündigte Linus
Neumann auf die Bühne, wird direkt mal
einen Überblick über zwei Themen geben,
die den CCC dieses Jahr beschäftigt haben.
Das eine Thema ist Ola Bini. Ola Bini ist
ein Mensch, der die falschen Freunde hatte
und darum jetzt gerade in Haft sitzt. Und
damit Linus nicht nur über unangenehme
Dinge reden muss, wird er auch noch
erzählen was Fusion bleibt denn dieses
Jahr auf die Reihe bekommen hat. Denn ich
weiß nicht, ob es euch so ging. Also ich
hatte diese Jahr gedacht: "Nee, Fusion
lässte mal aus. Das ist ja auch was für
junge Leute. Die nehmen da alle Drogen.
Und auf's Dixi willst du auch nicht immer
gehen und so was." Und dann kommt auf
einmal dieser Polizist und sagt: "Nee,
hier muss jetzt Recht und Ordnung." Und
dann hab ich Panik gekriegt und versucht
noch ein Ticket für die Fusion zu kriegen.
Aber es ist nochmal alles gut gegangen.
Wir fangen allerdings an mit Ola Bini.
Linus: Ja. Einige haben ja sicherlich
mitbekommen, dass in Ecuador sich der
politische Wandel ereignet hat. Nicht nur
Julian Assange aus der Botschaft geflogen,
wo er Asyl bekommen hat, sondern auch –
bei Weitem nicht so sehr von der
Öffentlichkeit beachtet – wurde Ola Bini,
ein Schwede, in Ecuador verhaftet, der
dort seit 2013, glaube ich, lebt und wird
jetzt dort festgehalten mit Vorwürfen, die
sie ihm irgendwie nicht so ganz erklären.
Sie lassen ihn aber irgendwie nicht raus
aus dem Knast, weil sie Angst haben, weil
er Computer programmieren kann. Er ist da
jetzt irgendwie in einer sehr komischen
Situation, wo ihm die rechtlichen Wege
irgendwie versperrt werden und er nicht
wirklich raus kann. Es ist eigentlich
allen Menschenrechtsorganisationen klar,
dass das so nicht in Ordnung ist, was mit
ihm geschieht. Wir sind mit vielen anderen
immer wieder bemüht, diesem Fall auch
Aufmerksamkeit zu bringen. Weil: Der Typ
hat keinen Vorwurf, der ihm gemacht wird,
und ist inzwischen seit April 2019 im
Knast. Wir hatten auch auf dem Camp schon
darauf aufmerksam gemacht und ich denke,
solche Fälle sind sehr wichtig. Dass wir
die im Auge behalten und dafür sorgen,
dass hier die Menschenrechte unserer
Freundinnen und Freunde gewahrt werden.
Deswegen war mir das wichtig nochmal
darauf hinzuweisen im Rahmen dieses
Jahresrückblicks.
Applaus
Wir haben natürlich in jedem Jahr
irgendwie mit Angriffen auf unsere
Freiheiten und Rechte zu tun. Ich habe
irgendwann, ich glaube, ich will es jetzt
nicht genau sagen, es müsste so um Ostern
gewesen sein, wenn ich mir die Stadt
angucke, in der ich den Anruf bekommen
habe, einen Anruf bekommen vom
Kulturkosmos, der das Fusion-Festival
bedroht sah von verrückten Anforderungen,
was die Sicherheitskonzepte dieser
Veranstaltung anginge. Und der Anruf war
irgendwie so: " Ja, hör mal. Ihr vom CCC,
ne. Ihr macht doch hier eh schon so viel
und mit der Pressearbeit, das könnt ihr ja
auch. Könnt ihr nicht irgendwie uns dabei
helfen, eine Pressekampagne hinzukriegen,
dass wir unser Festival weiter machen
dürfen. und dieser Versuch der Polizei,
das Festival an der Durchführung zu
hindern, irgendwie eingedämmt wird. Naja,
ich habe mir gedacht, kannst nicht immer
nur gewinnen. CCC Pressearbeit ist halt
eigentlich immer gewinnen. Musst halt auch
mal ins Risiko gehen, habe ich mir
gedacht. Okay, machen wir Fusion-
Pressearbeit. Es hat sich dann nachher
eine wahnsinnige Verschwörung noch
offenbart, dass da tatsächlich
irgendwelche AfD-Leute und verurteilte
Gewalttäter irgendwie einen Plan
geschmiedet hatten, das Fusion-Festival
mit Wasserwerfern und sonstigem zu
schützen oder zu kühlen. Dafür aber hatten
wir einen Vortrag gehalten auf dem
Festival selber und Stefan Pelzer hat auch
einen Vortrag darüber gehalten beim Camp,
die ich euch dann nochmal herzlich ans
Herz legen möchte. Damit wären wir auch
schon beim Camp und über das Camp erzählt
euch der smtw.
smtw: Guten Tag
Holger: Da isser wieder!
smtw: Holger, bist du ausreichend
verwirrt? Dein Plan.
Holger: Bitte? Verzeihung.
smtw: Ausreichend verwirrt, dass die selbe
Person schon wieder hier steht?
Holger: Ich bin. Ja. Ich bin, jetzt aber.
Jetzt geht es mir wieder einigermaßen gut.
Wie war es denn eigentlich auf dem Camp?
Ich hab ja, weil das alle vier Jahre nur
ist …
smtw: Warst du nicht?
Holgi: Weil es ja alle vier Jahre nur ist,
habe ich mir in die Woche, wo das anfing,
genau in diese Woche Arbeit gelegt, die
ich nicht verschieben konnte. Also lass
mal hören. Was habe ich verpasst?
smtw: Also,der Termin ist immer bekannt
Holgi: Freitag bin ich dann gekommen.
smtw: Wer war denn hier da am Camp? Doch
ein paar
Holgi: Och Mensch. Warum wart ihr denn
alle nicht beim Camp?
smtw: Guckt euch das doch mal an hier auf
der Leinwand dieses Bild. Bunt. Sehr bunt.
Also Camp ist … naja, du hast halt 5.000
Hacker auf'm Acker. Zeltlager für Elektro-
Geeks
Holgi: Und Staub.
smtw: Ja. C3-Staub gefällt das. Also neben
einigen Staubproblemen gab's eigentlich
nur ein ganz großes Problem: Dieses Camp
war zu kurz, mehr Kritik hab ich am Camp
nicht. Der Rest war einfach nur
fantastisch. So Zelten und Computer, das
funktioniert doch durchaus sehr viel
besser zusammen, als manch einer denkt.
Kann man sehr empfehlen. Es gibt in 2
Jahren auch nochmal wieder im Ausland
irgendwelche Camps. Da könnt euch mal
umschauen und vielleicht mal einen
Vorgeschmack abholen. Infrastruktur hat
super funktioniert. Die Veranstaltung
selber war einfach sehr gemütlich. Man
konnte da die ganze Tag und Nacht
rumlaufen. Ich hab den vollständigen
Überblick verloren, was es alles an
fantastischen Dingen gab. Ich hab relativ
viel mit der Village-Orga gemacht. Ich
weiß auch nicht mehr, wie viele Gruppen da
waren. Es waren zu viele. Aus allen Ecken
und Ländern der Republik und im Ausland.
Ein ganz großes Happening, ein ganz großes
Festival und eine unbedingte Empfehlung,
sich das mal anzuschauen. Wenn ihr denn
mit Draußenschlafen klarkommt oder
Wohnwagen.
Holgi: Wer hatte eigentlich dieses Ding
mitgebracht? Da war so ein kleines
Wägelchen, das, je nachdem wo auf dem Camp
es sich befunden hat, andere Musik
gespielt hat und das jeder durch die
Gegend schieben konnte. Und damit konnte
man wunderbar trollen, wenn man das dann
irgendwo in so Zeltstädte gestellt hat und
gegangen ist.
smtw: Wer das gemacht hat, weiß ich nicht.
Aber das war schön. Das war so GPS
gesteuert. Also positionsabhängig davon
wurde Musik erzeugt. Da gab es noch viel,
viel mehr solche Projekte. Da haben wir
aber nochmal einen Spezialisten für das
allergrößte und interessanteste Projekt,
nämlich die Cardio-Badge und da würde ich
mal den Geo dazuholen. Der kann euch da
besser was erzählen.
Geo: Nach dem sehr erfolgreichen Badges
2011 und 2015 war uns klar, dass wir auf
dem Camp auch wieder was Neues und
Innovatives brauchen. Und herausgekommen
ist dabei das CardIO, ich trage auch eins
davon am Handgelenk, alsoes ist ein Batch,
das man nicht um den Hals hängt, sondern
wirklich als Uhr trägt. Was man, der Name
CardIO kommt nicht von ungefähr. Man kann
damit ein EKG messen. Ich messe auch hier
gerade. Da sieht man auch, dass es nicht
sonderlich entspannend ist, hier auf der
Bühne zu stehen. Es kann aber nicht nur
CardIO, es kann auch ein Druckmesser. Und
damit kann man zum Beispiel eine Messung
machen. Es hat ein Beschleunigungssensor
und einen GyroSensor, den man für
Blödeleien nutzen kann, oder für sinnvolle
Anwendungen. Mit denen LED, die hier
verbaut sind, kann man so schöne Light
Paintings machen wie hier auf dem Bild
sehr schön gezeigt. Ein ziemlich schöner
3D Magnet Sensor drin. Alle diese Apps,
die man da gesehen hat, sind in Payton
geschrieben. Das heißt, die Schnittstelle
ist recht einfach, aber auch die Micro
Mabel, was ein Spiel ist, zeigt ganz gut,
dass man relativ einfach mit Payton
trotzdem sehr tolle Sachen machen kann.
Wem Python nicht reicht, der kann doch
trotzdem noch C programmieren und dann
schicke 3D Simulationen machen. Es gibt
zusätzlich dazu eine Companion App, die
man auf seinem Smartphone installieren
kann, mit dem man die Daten und diese Apps
auf das CardIO übertragen kann. Das nicht
Einzige, was aus nurum entstanden ist,
also gerade auf dem Camp, haben sich viele
Gedanken gemacht 3D-Druck und Laser Cuter
Cases. Die CPU ist ganz spannend, weil sie
ja eine ganz moderne CPU mit zwei Kernen
ist, worauf zum einen das Payton Micro
Python gelaufen ist. Die war so aktuell,
da kommen wir gleich nochmal dazu. Das hat
zu Problemen geführt. Das soll ja ein
Jahresrückblick sein. Deswegen habe ich
die Timeline für das CardIO. Am 35C3 hat
man zum ersten Mal sich Gedanken gemacht,
dass man das als Wearable am Arm haben
möchte. Die ersten Prototypen sahen dann
ungefähr so aus. Gelächter Als man dann
wusste, wie groß das ungefähr werden soll,
konnte man sich Gedanken machen, was denn
da jetzt alles rein wollte. Und es wurde
quasi mit dem Schaltplan im Februar
begonnen zu arbeiten. Die große Frage war,
wie man das Ganze wirklich am Arm tragen
kann. Also die Befestigung am Armband war
dann gelöst, im März war einem Workshop in
Berlin. Die ersten Prototypen vom unteren
Board, das wir fundamental nennen, ist im
April fertig gewesen, und drei Tage später
habe ich es auch gleich am Easterhegg
präsentiert. Direkt dann am Ende April
konnte man anfangen mit der Firma zu
arbeiten. Die Platinen wurden bestückt,
die Prototypen. Und, oh Wunder, sie haben
tatsächlich sofort funktioniert. Weniger
gut funktioniert hat das erste Layout des
oberen Boards, des sogenannten Harmonc
Boards. Das hat eher nicht viel getan.
Trotzdem haben wir dann direkt im Mai die
Badges mit verkauft, mehr oder minder als
ein Crowdfunding zusätzlich zum Camp. Die
Beteiligung war so hoch, dass nicht nur
die, die es wirklich dafür bezahlt haben,
sondern haben so viele mehr extra
obendrauf gespendet, dass wir alle
Campteilnehmer damit versorgen konnten.
applaus Die endgültigen, fertig
designten Boards wurden dann im Juni
bestellt. Das zweite Design für Harmonic
Board war quasi gleichzeitig fertig, und
das hat dann auch funktioniert, wurde mit
dem Campdesign versehen und wurde dann
Anfang Juli ebenfalls bestellt. Danach kam
viel Handarbeit. Die Armbänder wurden
nicht irgendwo bestellt, sondern die haben
wir selber gefertigt. 5500 Stück wurden da
entsprechend genäht. Was auch gemacht
werden musste. die Displays konnte man
nicht automatisch bestücken und mussten
von Hand aufgelötet werden. Dann kam uns
ein Taifun dazwischen, denn diese
topmodernen CPU, die es noch gar nicht auf
dem freien Markt gab, waren zu dem
Zeitpunkt noch in Taiwan und konnten dort
nicht starten, weil da dummerweise gerade
ein Taifun vorbeikommt. Und das eine Woche
vor dem Camp. Nebenbei hat man es noch mit
diesen Beipackzetteln beschäftigt, die
auch fertig gemacht werden mussten. Und
dann direkt in den letzten Tagen vor dem
Camp. Nein, man sieht das sogar noch
während das Camp bereits lief, wurden die
Boards dann endgültig bestückt, nachdem
die CPU gekommen sind. Sie kamen dann
wirklich paketweise direkt aufs Camp, und
am Camp haben wir sie mit zig Helfern
geflasht und die fertig abgepackt. Und
dann konnten wir sie auch wirklich
rausgeben. Nach den allerletzten
Vorbereitungen konnten wir alle am Camp
damit versorgen. Jetzt einen großen
Applaus für alle, die das möglich gemacht
haben. reichliche applaus Ein großer
Applaus bei den Lightning Talks heißt, ich
kriege noch eine Minute extra. Wir sind
natürlich hier auch vertreten auf dem 36C3
mit dem CardIO assemblée in der Halle 2.
Da könnt ihr vorbeischauen. Wir wollen uns
freuen, vor allem, für alle, die irgendwie
geholfen haben, nochmal vorbeikommen,
hallo, sagen. Wir haben ein paar
zubehörsets, wie dieses EKG und wer was
richtig cooles gemacht hat, darf
mitteilnehmen oder ´, da fehlt gerade der
Text. Morgen gibt es einen Wettbewerb für
das CardIO. Wer tolle Apps gemach hat oder
sonstige Dinge damit getan hat. Bitte
morgen bis 18 Uhr das Einreichen auf
wieder schön.
applaus
Bauengel: Du hast ein Klicker geklaut,
geklaut.
Herald: Na, klappts?
Bauengel: Er hat den Klicker geklaut.
Genau, jetzt muss es dir doch wieder
aufwachen, dass was nicht stimmt mit den
Notizen.
Herald: Ich gucke gerade. Entropia .. chm.
Bauengel: CHM ist richtig. Ich hoffe, sie
haben es richtig. Aber eigentlich hätte
Martin und ich hier zusammenstehen sollen.
Martin ist nicht da. Er ist leider heute
kurzfristig ausgefallen. Meine Stimme
versucht es echt schon den ganzen Tag
gleich zu tun. Ich schaffe das jetzt, die
fünf Minuten noch, ich
Herald: Nimm doch das Mikro doch einfach
ein bisschen höher. Dann kann sie ein
bisschen flüstern Flie.
Bauengel: genau. Ich bin da, um ein
bisschen zu erzählen nicht über das größte
Projekt, aber wahrscheinlich das größte
Village auf dem Camp, nähmlich die Three
Hedded Monkies, kurz THM. Und ich bin
heute hier, um gleich vier Teams, die da
zusammengearbeitet haben, zu
repräsentieren. Nämlich Entropia, Cadus,
Vollgas Crew und und den CCB. Und ja, was
wir gemacht haben. Ich habe ja gesehen,
nicht so viele waren, da echt was
verpasst. Wir haben ein großes Village
gebaut, mit einer eigenen Bühne, einer
eigenen Bar, die auch gleichzeitig noch
ein Schiff war. Einen Workshopzelt und
haben da einfach so ein bisschen unser
eigenes Event im Event gefahren. Uns war
es wichtig, dass es einfach schöner ein
schöner Ort wird, dass wir da wirklich was
gestalten können. Wir haben eben eine
Baucrew dabei. Die erzählt gleich nochmal
selbst dazu, was wie unsere Bau, Sachen
und was da genau so alles passierte. Aber
wir haben auch dieses Village komplett
betrieben. Von Video, Bar, Ton und Licht.
Einmal alles, und wir haben uns auch noch
selbst gekocht. Es war alles ganz schön
viel Arbeit, aber eine super Sache, denn
wir wollten einfach das Camp, was wir
lieben, nutzen, um einfach auch das zu
machen, was wir machen wollen, so wie wir
es machen wollen und wirklich mehr
Selbstorganisation und mehr
Dezentralisierung in die Orga von solchen
Events zu bringen. Wir haben da jetzt alle
nicht so richtig bei null angefangen. Es
gab das BER auf dem Camp davor, was auch
schon von Teilen von uns organisiert
wurde. Es gab OJO auf dem Kongress auch
wieder hier ist, aber auch andere
Beispiele, die jetzt nicht bei uns dabei
waren wie Chaos West, die diese
dezentralisierte Orga und dieses
übernehmen von Stages im eigenem Programm
beifügen, einfach bringen. Und wir sehen,
dass auf diesem Kongress auch, das ist
etwas, was immer mehr kommt. Und das ist
etwas, was wir begrüßen. Denn wir hatten
zum Beispiel mit all diesen verschiedenen
Teams, die eben schon immer
Veranstaltungen gemacht haben, das
Problem: Wir wollten alle unbedingt etwas
aus dem Camp machen. Die Entropia wollte
seinen Geburtstag feiern. Wir wollten BR
Nachfolge machen, und OJO sollte da
irgendwie hinkommen. Aber wir wussten alle
so ein Camp, das es echt anstrengt, es
richtig viel zu tun. Und wir waren uns
einfach alle nicht sicher, ob wir das
wirklich packen, weil resource Excaustion
es auch bei uns war das Thema. Und so
kamen wir letztes Jahr auf einem Kongress
ins Gespräch. Wir wollen was machen. Wie
sieht es bei euch aus? Macht Ihr war es
ja. Aber naja, da hat man dann
festgestellt, wir könnten ja was zusammen
machen. Im Januar haben wir uns dann
zusammen telefoniert und beschlossen, wir
machen was, wir machen was richtig Großes.
Also, wenn wir das zusammen machen, dann
machen wir was richtig Großes. Und so sind
wir eben die Three Hedded Monkey Crew
geworden. Versuchen wir jetzt nicht. Ich
versuche jetzt nicht zu erklären, wo das
drei herkommt und alles. Es gibt tausend
Antworten, da kann ich nochmal zehn
Minuten mit füllen. Aber es ist schön
geworden. Es ist bunt geworden, und für
uns , was ich einfach mal allen mitgeben
will. Wir sind daran alle gewachsen. Wir
haben aber auch alle nicht bei null
angefangen, haben alle unsere Erfahrungen
unseres skills mit zusammengebracht und
haben die Gruppen Grenzen aufgesprengt. Es
gab relativ schnell innerhalb weniger Tage
kein Cadus, kein CCB, keine Entropia oder
irgendwas mehr. Es gab nur noch die THM
Crew, und jeder hat eingebracht, was er
wollte, worauf er Bock hat und daraus den
1000 und eine kleine wahnsinnig schöne
Sache entstanden, die ich jetzt alle
vorstellen könnte. Aber im Finale alle die
da waren, haben vielleicht ein Großteil
entdeckt, vielleicht auch nicht alles. Und
ich kann nur sagen, wir würden es wieder
tun. Damit gebe ich jetzt unsere Baugrube,
die nochmal erzählt, wie das mit dem Bauen
dieses ganzen Holz ungetüme, die wir da
ging. Das ist nun mal eine ganz eigene
Geschichte.
applaus
´Vanessa: Hallo, ich bin von Cadus und wir
erzählen euch jetzt noch ein bisschen was
zum Bauvorgang. Das Logo da oben von der
Vollgas Crew übrigens sehr schön designed
auf jeden Fall. Daneben ist Cadus ein
bisschen humorlos.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um das
zu Cadus zu erzählen. Wir sind auch hier
beim Kongress vertreten, wir sind im OJO
Space und den haben wir auch mit
aufgebaut, genauso wie wir auch beim Camp
mit aufgebaut haben. Cadus, einige von
euch werden Cadus wahrscheinlich auch
schon kennen oder schon mal gehört haben.
Wir sind ja gerade mit einem mobilen
Krankenhaus bzw. mit dem Feldkrankenhaus
Nord aus Syrien in dem AlHol camp. Cadus
wird halt oft halt als humanitäre
Hilfsorganisation wahrgenommen, die sie
auch ist. Was aber auch Cadus auszeichnet,
ist unsere Makerspace, unsere Werkstatt in
Berlin und damit, ein Makerspace ist ein
guter Treffpunkt für Leute, die uns
ehrenamtlich unterstützen. Super viele
sind halt auch hier beim Bau mit dabei
gewesen und auch beim Camp. Deswegen auch
nochmal danke an euch, dass ihr so viel
Zeit in eurer Freizeit mit uns verbringt.
Total toll. applaus
Storte: Ich bin Storte und repräsentierte
Vollgas Crew. Wir uns irgendwann mal
gedacht, es wäre auch total cool, wenn wir
nicht nur Sachen mit Computern machen. Da
muss ein bisschen Holzarbeiten aufgebaut.
Und beim letzten Kongress ein bisschen OJO
augebaut CCL-1, ein bisschen Kidspace. Und
jetzt natürlich wie auf dem Camp. Die
Entropia den zwischenboden. Genau beim
Camp gings los. Wir haben uns erst erstmal
exzessiv Gedanken gemacht, erst mit dem
CRDprogramme, lange durchgeplant und dann
überlegt, das wird alles nichts. Diese
Skizze muss reichen, hat auch gereicht.
Holgi lacht
Wir haben dann festgestellt, wir haben ja
auch kein Budget und auch kein Material.
Sind eigentlich los und haben ganz
Brandenburg über Ebay-Kleinanzeigen
abcontainered. Und dann auch noch hier im
März netterweise auch noch eine
Holzleihgabe bekommen. Und genau die
ersten Versuche waren hier. Wie kann sowas
eigentlich aussehen? Wir sind wirklich
keine großen Planungsgenies, machen sowas
immer sehr fluide. Genau, das wurde dann
aber lustigerweise trotzdem was, wir haben
das Zeug in den Space rüberverfrachtet und
dann angefangen, darüber aufzubauen. Und
so ging es dann mal hier weiter.
Bauengel: Und so Sachen wie das Licht war
eigentlich nicht geplant, das es auch
irgendwie spontan entstanden, die Leute
haben sich spontan zusammengefunden, die
uns da das Licht gemacht haben. Sehr
schön. Ich glaube, es waren ja einige
Leute hier auch beim Camp und
wahrscheinlich spätestens jetzt erkennt
ihr diese tolle Bar und wird vielleicht
bleibt auch einige Abende bei uns mit uns
getrunken. Ja, wir haben da unsere kleine
Crew-Stammkneipe auf jeden Fall ziemlich
gut betrieben mit unzähligen Paletten von
diesem wunderbaren Büchsenbier. Man sieht
das Verhältnis von Essen zu Bier. Das war
auf jeden Fall. Es hat uns sehr
zusammengeschweißt
XXX: Wir haben auch festgestellt, dass man
bei zwar palettenweise so etwas kaufen
kann, aber ich habe die Laderampe von
daher solche Paletten komplett entladen,
muss in den Einkaufswagen, durch die Kasse
und dann wieder auf Paletten und dann in
den Transporter.
Bauengel: Irgendwie scheinen wir so viel
Perlenbacher getrunken, dass sie nach dem
Camp das Logo von dem Bier verändert
haben. Vielleicht konnten die eine
Designperson bezahlen oder so. Wir wissen
es nicht.
XXX: Genau da haben wir noch ein paar
andere Komplikationen und zwar gabs gibts
Bauvorschriften, die z.B. sagen: So Sachen
dürfen nicht höher als fünf Meter sein.
Macht aber nix. Man kann es erst bauen und
dann am Ende 12 Meter Masten mit so einem
schönen Telelader hier rein heben, wenn
die Bauabnahme schon dorch ist.
Gelächter, Applaus
Bauengel: Hier seht ihr nochmal den
Leuchtturm, das ist übrigens da, wo ihr
gleich Cadus findet. Wir haben da nochmal
den Space nachgebaut, aufgebaut und kommt
gerne mal vorbei und guckt euch unsere
Projekte an..
XXX: Genau das war dann das Ende, da
hatten wir doch endlich alle Projektoren
gefunden und aufgebaut und liefen war
nicht kaputt und dann wars auch schon
vorbei. Aber damit hört das Ganze bei uns
noch nicht auf. Wir dachten Okay, wir
können das Ding natürlich jetzt komplett
in die Tonne treten, aber irgendwie auch
ein bisschen schade. Deswegen habe ich das
alte Holz von der Seite gehauen. Der Rest
allerdings, den haben wir dann mal
verladen, also in Müll in so einem
kompletten 40 Kubik Container. Und den
Rest haben wir dann, wir sind achtmal so
etwas insgesamt gefahren, wiederauf nach
Lerz gebracht, um da eben auch wieder
zusammen auf der Fusion Safe Harbor Space
aufzubauen. Das hat natürlich auch alle
herzlich willkommen. Ich glaube, da sind
wir auch schon fertig.
Bauengel: Prost.
Holgi: Wir haben ja schon einiges von der
Entropia hier auf der Bühne gehört. Wir
machen jetzt einfach mal weiter mit
unseren Entropia Festspielen. Entropia war
nicht nur am dreiköpfigen Affen beteiligt,
sondern macht etwas, was mich persönlich
sehr, sehr zufrieden stimmt, nämlich eine
sogenannte Gulaschprogrammiernacht. Ich
finde es herrlich. Hallo.
Martin: Für die Zwecke dieser
Veranstaltung bin ich Martin und das ist
Karo. Und wir wollen kurz etwas über die
Gulasch Programmiernacht erzählen. Die
Veranstaltung aus Karlsruhe, die im
Jahresrückblick traditionell vergessen
wird. Wir hatten dieses Jahr tatsächlich
das erste Mal 2000 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, 15 Kinder und Eltern im
Schnuller Operations Center betreut,
Feldtelefone verlegt, 42 Eimer Waffelteig
verbraucht, 333 Postkarten verschickt, 450
Telegramme, 580 Snacks verkauft und 1500
Brötchen.
Karo: Bei uns gingen genau 17.000 Getränke
über die Theke. Wegen einem
Missverständnis mit der Metro haben wir
440 Kilo Zucker und sechs Kilo Koriander
verballert und 2600 Waffeln ausgegeben und
drei Tonnen Gulasch gekocht.
Martin: Und das NOC lässt auch mitteilen,
wir hatten 110 Gigabit pro Sekunde,
Upstream 27 20 Netzwerk Ports belegt, 1,7
Kilometer Glasfaser sowie 3100 Clients im
Wifi. Tschus.
Karo: Eh, warte mal, es ist ein kleines
bisschen was passiert. Wie fangen wir mit
den unschönen Sachen an? Zum Beispiel
wurde einer unserer Teilnehmer, zwei
unserer Teilnehmer auf dem Heimweg in der
Bahn tatsächlich homophob angemacht von
den Kontrolleuren. Umso erschütternder
war, dass wir eigentlich eine Kooperation
mit den Verkehrsbetrieben hatten und zur
gleichen Zeit der CSD in Karlsruhe
stattgefunden hat. Diese Kontrolleure
wussten aber nicht so genau, was sie sich
da einlassen. Denn dieser Angemachte hatte
2000 Twitter-Follower, hat das getwittet
und es ist so eskaliert, dass wir dann
eine spontane Gegendemo hatten, weil
zufälligerweise das Firmengebäude direkt
gegenüber. gelächter Damit hatten sie
nicht gerechnet. Applaus
Martin: Und dann stand da auf dem Vorplatz
eine große blaue, aufblasbare Katze und
eine große blaue, aufblasbare Katze auf
dem Vorplatz des ZKM in Karlsruhe ist
natürlich eine Angelegenheit für die
Polizei, die fragt: Moment mal, da ist
eine Katze. Was da los? Wir antworteten:
Nein. Wo ist die Katze? Da ist keine
Katze. Die Katze ist weg. Wenig später war
die Katze wieder da. Mit Polizeischutz.
Was dann geschah, können wir aus
juristischen Gründen nicht erzählen. Aber
es gibt ja noch andere Möglichkeiten.
Karo: weil wir genau wissen wollten, was
da jetzt eigentlich los war, hat ein
Teilnehmer eine EFG-Anfrage gestellt und
mal nachgefragt. Applaus Sie haben wir
für euch dabei und zitieren daraus. Wir
haben zum Beispiel gefragt warum, wieso,
weshalb steht die da. Das Land Baden-
Württemberg hat gesagt, die
Landesregierung hat beschlossen, eine
solche Kampagne durchzuführen, da eine
Umfrage im Jahre 2016 ergab, dass sich die
Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend
über Digitalisierung informiert fühlen.
Die Lösung war dann, eine blaue Katze vom
Museum zu stellen. Gut. Erklärt wurde das
mit: die Katze ist dabei sozusagen das
Wappentier der Digitalisierung. Denn
Videos, Bilder und ähnliches mit Katzen,
so genannte cat content, sind im Netz
überaus beliebt. Gelächter, Pfiffe Wir
haben dann gefragt: Wie viel dieser
kostet? Die ganze Kampagne 2,2 Millionen
Euro, die Katze 6000. Dann wurde die Katze
irgendwann noch einmal so einem Lätzchen
gesichtet. Deswegen haben wir gefragt:
Hatte die blaue Katze Hunger? Dazu haben
Sie geschrieben: Unsere große blaue Katze
ist sehr genügsam und bereits mit viel
Luft und Liebe zufrieden. Als
Digitalisierung US-Botschafterin habe sie
sich zudem in Gesellschaft der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
Gulaschprogrammiernachts sehr wohl gefühlt
gefühlt, auch wenn sie kein großer
Gulaschfan ist. Applaus.
Martin: Seit der GPN wissen wir auch, dass
die Evakuierung und die Entrauchungsanlage
des größten Vortragssaal einwandfrei
funktionieren. Das hat gut funktioniert.
Das hat gut geklappt. GPN 20 ist am 21.
Mai 2020 und die Gulaschkanone haben wir
gekauft und sie gehört jetzt uns.
applaus
Holgi: Genug Karlsruhe Vor ziemlich genau
zehn Jahren habe ich auch schon auf einer
Veranstaltung des CCC auf einer Bühne
gesessen und moderiert, und es war damals
ein Gespräch in Darmstadt. Wo padelun? wo
ihr vorhin gesehen habt, auf die damalige
Justizministerin Brigitte Zypries
eingeredet. Es kam ein Satz vor, wie Ich
möchte Sie zur Umkehr bewegen! Es hat
nicht geklappt. Ich habe nicht das Gefühl,
dass ich irgendwie zum Thema
informationelle Selbstbestimmung in den
letzten zehn Jahren höchstens irgendwas
geändert hat. Was sich auch nicht geändert
hat. Unikorn, erzähl.
Unikorn: Wer mich nicht kennt, Unikorn.
Ich habe mal wieder das kürzeste
Streichholz gezogen, muss wegen MRMCD auf
die Bühne. Holger hat man schon mal
einstiegshürde kaputt gemacht, hat doch
ein besseres Gedächtnis, als ich dachte.
Holgi: Tut mir leid.
Unikorn: Aber wir haben die Google SMS
verhindert. Wen es interessiert, der
findet noch auf YouTube das Interview,
samals ordovizium den Schlagabtausch von
padeluun und Brigitte Zypries. Es war ein
sehr lustiges E
vent. Wie ihr schon merkt, den MRMCD gibts
auch schon sehr, sehr lange. Mittlerweile
sind wir ja schon im vierten Jahr,
zweistellig. Wer sie nicht kennt, ich weiß
nicht. Ihr wart bestimmt alles schon mal
da. Die MRMCD sind wir einer der
regionalen Chaostreffpunkte, wo wir mit
ungefähr 700 Leuten meistens in Darmstadt,
immer an der Technischen Universität in
Darmstadt, ein sehr schönes Wochenende
verbringen. Wir haben bei MRMCD jedes Jahr
irgendeine Spezialität. Wir haben jeds
Jahr ein anderes, lustiges Motto. 2019
haben wir das Motto Gesellschaftsspiele
gehabt, und natürlich gab es irgendwie
aufblasbare Würfel. Wenn ihr irgendwie ein
Teilnehmer wart. habt ihr vielleicht sogar
ein nicht Quartett bekommen, sondern ein
gemischtes Doppel, wo ich jetzt gelernt
habe. Ein Sammelkartenspiel, bei dem ihr
Kongressmottos zu Kongressjahren zuordnen
könnt und so Geschichten. Und es gab
gravierte Würfelboxen für die Speaker. Es
lohnt sich schon sehr zu MRMCD zu kommen.
Wir können euch noch nicht verraten, wie
das nächstjährigen Motto. Wir sind ja auch
genauso fluide wie viele andere Events,
dass wir das immer etwas kurzfristig
bestimmen. Aber ich würde mich freuen,
euch da mal zu sehen. 2019 war nicht nur
wegen dem Motto ein schönes Jahr, sondern
es war auch ein schönes Jahr, tolles
Wetter, MRMCD sind irgendwie im September.
Das ist besseres Wetter, als der Kongress,
aber leider auch manchmal schon kaltes
Wetter und da wir ein schönes Außengelände
haben, nutzer wir das immer ganz gerne.
Meine Rolle ist eigentlich nur, euch
darauf hinzuweisen. Das Chaos besteht aus
mehr als Großevents. Mit mehr als 17 000
Leuten können wir weder in Karlsruhe bei
den tollen Leuten von der GPN, noch in
Darmstadt oder beim Easterhegg mithalten.
Aber ihr werdet merken, dass auch die
kleinen Events mit 1000, 3000 Leuten sind
auch etwas Schönes. Der Vorteil bei MRMCD
ist, viele der Vorträge, die jetzt hier
auf dem Kongress ihr jedenfalls schon
sehen könnt, die Vorläufer davon haben wir
auch relativ spannende Forschungsthemen.
Darmstadt hat ja eine große Uni und
Forschungscene für sequrity. Von daher
würde ich mich freuen, wenn ihr auch bei
kleinen Events vorbeikommt. Entweder bei
uns, bei der GPN oder am besten natürlich
bei allen, damit ihr eine Chance habt, das
nächstes Jahr zu machen. Wir freuen uns,
wenn ihr 2020 dabei sein wollt, und es
euch mal anschaut. Termin stets 4. bis 6.
September, ist das erste
Septemberwochenende. Ansonsten vielleicht
kriegen wir auch mal wieder Holger dazu.
Holgi: Ihr müsst mich fragen. Ich sage
selten Nein. Und hinterher denke ich mir,
warum habe ich nur ja gesagt?
Unikorn: Die SPD hat jetzt leider momentan
nicht den Bundesjustizministerin auf
Brigitte Zypries geschoben den Posten.
Deswegen können wir Sie jetzt nicht mehr
über ein Wahlkampfbüro bekommen.
Holgi: Wir machen das außerdem so. Ich
komme, wenn ihr nicht doppelseitig druckt.
Unikorn: Das kann ich dir versprechen,
weil Drucken ist immer sehr schwierig in
der Uni. alle lachen
Holgi: Und nun zu etwas völlig anderem,
Österreich. Auch in Österreich findet
Chaos statt und Skoda wird jetzt was von
Z3W erzählen.
Skoda: Hi. Wir haben heute die Ehre
gehabt, die Esterhegg ausführen zu dürfen.
Merch haben sie vorher schon einmal
gesehen. Fabers hat unser T-Shirt
angehabt. So schaut der Hoodie aus. Wer
nicht dort war und noch Merch will, den
kann man noch nachbestellen.
Holgi: Man kann den nachbestellen,
nachbestellen, so tun, als wäre man da
gewesen?
Skoda. Ja.
Holgi: Ist dann entsprechend teurer.
Skoda: Ne.
Holgi: Wir werden gleich nochmal
gesondert.
Skoda: Ehe. Eines von den coolsten, es
waren 600 Nerds, ein Wolpertinger???.
Wolpertinger ist mein persönliches
Highlight von der ganzen Veranstaltung. Es
war ein federated printed Projekt. Es ist
ungefähr ein Meter hoch. Banana
Faustkeil??? fehlt ausnahmsweise leider.
Normalerweise haben wir die immer dabei.
Eine ganze Veranstaltung hat stattgefunden
auf der TU Wien. Wir hatten zwei große
Vortragssäle, mehrere Workshopräume, einen
Innenhof, zwei Dachterrassen und eine
Karaoke Party. Die Gerüchten zufolge
ziemlich geil waren. Nach dem ich in Orga
war, habe ich leider relativ wenig
mitkriegt. Und das andere Ding, was wir
auch hatten, was wir aber jedes Jahr
machen. Und jetzt zum vierten Mal ist die
Privacy Week. Da war heuertes, das
großartige Motto "privat, oida". Ihr kennt
es vielleicht, dieses Ding mit dem oida in
Wien, das kann man überall dranhängen. Das
kann man intonieren in allen möglichen
Formen, Arten, Varianten. Das kann aber
auch so richtig schön sein, wie
Kongreßoira?. Und manche Leute können das
dann auch besser als, original bin ich
nicht aus Wien und deswegen kann ich das
überhaupt nicht sagen. Die beiden
Veranstaltungen waren das Große, was bei
uns passiert ist. Wir haben Chaos, macht
Schule, machen da regelmäßig Dinge auf der
Uni, und die gibt's nächstes Jahr wieder.
Der Termin voraussichtlich Ende Oktober,
steht aber noch nicht hundertprozentig
fest. Wird noch verlautbart. Das war das.
Holgi: Das war das, vielen Dank. Applaus
Skoda. Kommen sie uns besuchen? Eins hab
ich vergessen. Abgesehen davon, dass man
die T-Shirts und die Hudies nachbestellen
kann. Wir haben noch ein kleines SET an
Easterheggtassen Tassen bei uns im
Assemblée. Das ist, wenn man bei der Tür
rausgeht und schräg nach links im Vorfeld.
Nicht der Dom, sondern daneben das
Caféhaus. Wir sehen uns. Danke.
Applaus
Holgi: Vielen dank Frau?? Skoda.
Applaus
Nachdem wir anfangs, nachdem wir anfangs
so ein bisschen panisch waren, weil wir
gesagt haben, jeder kriegt nur fünf
Minuten und die ersten, ihr habt irgendwie
schon,es sicherlich mitgekriegt. Alles
wird gut. Ihr kommt rechtzeitig hier raus.
Ihr werdet den nächsten Vortrag nicht
verpassen. Ihr werdet alle Verabredungen
einhalten können, denn viel kommt nicht
mehr. Aber was jetzt kommt, ist Frank
Rieger, der uns ein paar Takte über
digitale Souveränität erzählen wird.
Applaus Und das ist nicht der letzte
Spieker.
Frank Rieger: Ich will nur kurz berichten
darüber, was passiert ist in einer
Berliner Lobby Blase. Wir versuchen ja
immer ein bisschen, die Politik mit Wissen
zu versorgen und darauf hinzuweisen, dass
bestimmte Dinge vielleicht nicht so sind,
wie man sie in der Bild-Zeitung liest.
Eines davon war dieses Jahr dieses gesamte
Thema digitale Souveränität, technische
Souveränität im Kontext von diesem ganzen
Huawei-Problem, was wir vielleicht aus den
Medien kennt. Die Situation ist, diese
Huawei-Panik, irgendwie. Die Chinesen
werden uns alle abhören, wenn sie uns eine
5G-Netz bauen. Hat die Politik
aufgescheucht? Die hat halt wenig mit der
Realität zu tun. Wenn man sich die
technischen Dinge ein bisschen genauer
anguckt, dann weiß man, da sind relativ
viele Bugs drin, und zwar so viele Bugs
bei allen Herstellern, dass es kaum lohnt,
irgendeine Art von Backdoor einzubauen.
Das wäre Zeitverschwendung. Parallel dazu
läuft dieser ganze Strang IT-
Sicherheitsgesetz 2.0. Der Versuch, man
möchte ja irgendwie Sicherheit auf
Gesetzesebene abbilden mit den
entsprechenden Verantwortlichkeiten.
Problem dabei ist, dass neben einigen ganz
guten Ansätzen, die da drin stecken, hat
das Bundesinnenministerium als Behörde,
die da relativ viel dazu beigetragen hat,
einen Wünsch dir was Kasten eingebaut von
allen möglichen Ansinnen, die im Bereich
öffentliche Sicherheit dem Bereich IT-
Sicherheit zuzuordnen sein und im
Endeffekt dazu führen würden, dass IT-
Sicherheit weniger sicher wird. Unter
anderem geht es darum, dass man versucht,
Anonymisierungdienste zum Teil zu
legalisieren bzw. den Betrieb von solchen
Plattformen strafbar bzw.
strafverschärfend zu machen. Dieses
Problem sehen wir immer weiter, da statt
Lösungen halt Verschlimmbesserung haben
und am Ende der Sachverstand da eher so
ein bisschen dünn gesät ist. Allerdings
ist klar zu sagen, die Einschläge aus der
Wirtschaft, die ja dieses Jahr doch
relativ stark unter Erpressungsfällen zu
leiden hatten. Gerade größere
Mittelständler, einmal quer durch die
ganze Bank, aber auch Städte,
Krankenhäuser, ihr habt es vielleicht in
den Nachrichten gesehen, werden gestern
noch ein bisschen mehr drüber reden. Die
werden einfach runtergefahren, weil sie
ein Email Anhang aufgemacht haben, der
dann halt den Zugang zu ihrem System
geöffnet hat. Und da fängt man jetzt so
langsam an einzusehen, dass man
möglicherweise mit Strafverschärfung oder
irgendwie Anonymisierung verbieten
möglicherweise nicht mehr so viel
weiterkommt, sondern man sich
möglicherweise eventuell langsamer um IT-
Sicherheit kümmern müsste. Dementsprechend
gibts eine große Anzahl von Anhörungen,
das sind so offiziell im Bundestag.
Fachgespräche sind dann halt, wo
Fraktionen einladen zu Experten,
Anhörungen, die nur für die
Fraktionenmeinungsbildung da sind, und
Hintergrundgesprächen, wo man einfach mit
den Leuten redet, den Sachen erklärt und
versucht halt irgendwie ein bisschen
Wissen beizutragen, was so unsere Aufgabe
in diesem Spiel ist. Damit haben wir
relativ viel Zeit zugebracht, dieses Jahr.
Einfach wieder mal ein bisschen Sachwissen
zu versuchen, da reinzubringen. Nicht
immer mit Erfolg. Einer der
Gegenspielerparteien, die wir da haben,
ist die Atlantik-Brücke. Das istder US
amerikanische Lobbyverein in der deutschen
Politik und Journalismus muss man sagen.
Die haben die in Stellung gebracht, um
dieses, wir müssen Huawei ausschließen im
Rahmen des US- chinesischen Handelskrieg,
das jetzt wieder hochgekocht. Die glauben
halt, wenn sie häufig noch "Huawei" sagen,
können Sie damit die Debatte dominieren.
Es gelingt ihnen zum Teil auch. Blöd nur,
wenn dann Ihre Auftraggeber gleichzeitig
das Thema technologische Souveränität von
einer anderen Seite aufs Tablett bringen.
Nämlich dadurch, dass durch die Sanktionen
wegen der Nord Stream 2 Gaspipeline
möglicherweise die Raffinerie in Schwedt
abgeschaltet werden muss, weil deren
Kontrollsysteme von der US amerikanischen
Firma betrieben werden und diese
Raffinerie zum Teil halt den Russen
gehört. Da hat man dann halt so ein
bisschen das Problem. Es gibt keine echten
Verbündeten mehr. Also wenn man
technologische Souveränität möchte, dann
muss man das auch ernst meinen. Deswegen
sagen wir zum Beispiel in dieser Huawei-
Debatte, so ist es eigentlich egal, von
wem der Kram kommt, ob Amerikaner oder
Chinesen oder Schweden oder Deutsche sind.
Die müssen alle ihren Source offenlegen,
und die müssen alle editiert werden. Und
die müssen alle denselben
Sicherheitsstandards folgen. Nur wenn wir
alle gleich behandeln, können wir sowas
ähnliches wie Sicherheit erzielen. So
langsam macht sich diese Idee breit. Sie
findet auch viel Anklang bei den
Fachbehörden, wie zum Beispiel dem BSI. In
der Politik stellt sich da so eine leise
Verzweiflung ein, weil richtig
flächendeckende echte technologische
Souveränität kaum erreichbar zu sein
scheint. Das wird die Diskussion im
nächsten Jahr auf jeden Fall noch sehr
viel interessanter machen. Aber es gibt
parteiübergreifendes Interesse an
Lösungsmöglichkeiten. Was sich daran
zeigt, dass man dann plötzlich, auch wenn
man als Caos Computer Club von einer der
Oppositionsparteien eingeladen wird, zu
einer Anhörung plötzlich auch mal Fragen
von der CDU kriegt. Was normalerweise nie
passiert sonst. Aber so langsam ist die
Verzweiflung so, dass sie auch dann doch
mal nachfragen. Es ist sehr interessant.
Kurz ein Überblik, die Forderungen, mit
denen wir unterwegs sind, sagen: Wir
müssen von vorne anfangen. Das heißt, wir
müssen sagen, jeder, der in Deutschland
programmieren lernt, sollte sicher
programmieren lernen, dazu brauchen wir
Bildungsmaterial, dieses Bildungsmaterial
sollte vom Bund finanziert und kostenlos
zu Verfügung gestellt werden für alle
Bildungseinrichtungen. So dass man das
einfach verwenden kann, denn da wird es
auch verwendet. Wir wollen eine
verpflichtende Sicherheitskennzeichnung
für Geräte, wo einfach nur gesagt, wird,
wie oft werden sie geupdated und für
wielange. Damit man, wenn man mit dem
Internet verbundenes Gerät kauft, wissen
kann, solange ist es überhaupt tatsächlich
benutzbar. Auch wollen wir, das solche
Geräte, wenn sie Cloudabhängigkeiten
haben, zusätzliche Verwundbarkeiten,
ebenfalls gekennzeichnet sind. Die Idee
ist, was ähnliches zu haben, wir so eine
Ampel, so ein Energieausweis an einem
Kühlschrank. Die Idee findet immer mehr
Anklang. Wir haben so langsam die Chance
so langsam damit durchzukommen, ein dickes
Brett zu bohren. Eines der Dinge, die wir
schon lange versuchen druchzukriegen, ist
zu sagen, weg von allen Problemen, die wir
in Großforschungsprojekten haben, hier
zwei Punkte. Die
Großforschungssicherheitsprojekte werden
in der Regel immer nichts. Sie werden aus
dem Forschungseta finnanziert. Da gehen 50
Millionen an übliche Verdächtige und am
Ende passiert gar nichts. Kommt nichts an
der Wirtschaft an. Wir sagen, weg davon,
viele Kleinprojekte, eher eine StartUp
Förderung, die dann funktionieren und ein
Sicherheitsfokus haben, dann kann man sie
auch weiter fördern. Da ist vielleicht
auch ein bisschen was zu tun, aber
vielleicht schaffen wir das auch. Wir
wollen auch, dass die
Sicherheitsstandards, die in den einzelnen
Branchen da sind, bzw. nicht da sind,
geschaffen werden und dynamisch gehalten
werden. Nicht irgendwie so, Brandsiegel
auf den Router "Dieser Router ist
sicher!", sondern ein dynamisches System,
wo man sagt, alle zwei, drei Monate wird
der Standard geupdated. Und wer da sich
nicht daran hält, ist halt leider
offiziell unsicher, um den ganzen Firmen
auch mal so ein bisschen Drife zu geben.
Wir müssen die Kosten im Gerät über seinen
Lebenszyklus hinweg sicher zu halten, auch
mal einpreisen. Dann haben wir natürlich
noch unseren Evergreen, des BSI vom
Investieren unabhängig machen, damit wir
eine unabhängige Behörde haben, die nicht
in diesem Spagat ist zwischen den
Begehrlichkeiten der Polizeibehörden und
Strafverfolger und eigentlich der
eigentlichen Aufgabe der IT-Sicherheit.
Das wird im nächsten Jahr weitergehen. Das
wird noch ein etwas längeres und
umfänglich Thema sein. Aber ich wollte
schon mal sagen, was da gerade so
passiert. Vielen Dank.
Applaus
Holgi: Wir nennen es Tag zwei, aber
tatsächlich ist heute der 28. Dezember
2019 und heute Morgen meldet mindestens
die Süddeutsche Zeitung noch jede Menge
andere große Medien, also die Massenmedien
in der Bundesrepublik Deutschland.
Sicherheitsforscher des Chaos Computer
Club haben 28 Überwachungsprogramme
analysiert und Hinweise im Code gefunden,
dass sie vom umstrittenen Hersteller
Finfisher stammen könnten. Linus.
Linus: Also das war so. *fröhliches Lachen
im Publikum* Ich war auf einem
Musikfestival, das nicht näher bezeichnet
werden muss. Ich da eigentlich
Pressearbeit gemacht. Und dann klingelt
Telefon und Ulf Buermeyer ist dran und
sagt "Hallo Linus!" Ich sage, "Ulf, was
kann ich gegen dich tun?" Und Ulf sagt
"Kannst du vielleicht so Schad-Software
analysieren?" Ich so "Ulf bist du, hast du
etwa Aluhhut auf oder so. Was hast du
denn? Was glaubst du denn, was du da
hast?" Er sagt, " Ich glaube, dass ein
Staatstrojaner " Ich so: "sitzt der Aluhut
gut? " Er: "Ne, wirklich" Ich : "Wo ist er
den runtergekommen? Ulf: " In der Türkei
gegen Oppositionelle eingesetzt." Ich
sage: "Oh, das ist aber interessant. " "
Ja", sagt er "Insbesondere deshalb, weil
den darf man da gar nicht so ohne weiteres
hin exportieren seit 2015. Und deswegen
würde ich von euch gerne wissen, wann der
hergestellt wurde." Linus. " Aber das ist
ja interessant, schick mal rüber". Dann
habe ich Thorsten angerufen, Thorsten
Schröder uns gesagt: "Thorsten tut mir
leid. Ich weiß, du hast viel zu tun, aber
wir müssen uns immer wieder ein
Staatstroyaner angucken". Ist lange her,
dass der CCC 2011 den deutschen DigiTask
Staatstrojaner kaputt gemacht hat. Und in
dessen Fahrwasser gab es jetzt noch diesen
anderen Finfisher, Finspy. Und wir haben
diese Samples angeschaut. Die GFF hatte
einige Analyseschritte schon vorgenommen
oder von anderen Leuten vornehmen lassen
und wollte sie von uns verifizieren
lassen. Jetzt hatte ich die Rechnung
allerdings ohne Thorstens Akribie gemacht,
weil Torsten sagte: "Okay, wir brauchen,
wenn wir sicherstellen wollen, dass das
finspy ist, irgendwie belegen. Dann reicht
uns nicht, wenn wir das mit einem anderen
Spy Sample vergleichen. Ich hätte gerne
alle. Einzelne Gelächter So kamen wir
auf 28 Stück. Da mussten so einige
Freundschaften gepflegt werden und mussten
eine längere Zeit gesucht werden. Aber
Thorsten hatte dann diese sammel Akribie
entwickelt, und davon ist er dann auch
nicht mehr abzubringen. Dann hatte der
Bericht einige Monate länger gedauert, als
wir dachten. Irgendwann habe ich gesagt: "
Bevor wir den gar nicht mehr fertig
kriegen, musst du morgen einen Vortrag
darüber halten, Thorsten. Am besten, mit
dem Ulf, der uns das Ganze eingebrockt
hat. "Deswegen halten morgen um 16 Uhr 10
Thorsten Schröder und Ulf Buermeyer einen
Vortrag über diese Analyse, die da
durchgeführt wurde. Und ich will nicht
zuviel von den Ergebnissen vorwegnehmen.
Aber wir können eigentlich beweisen, dass
dieser Staatstrojaner erst 2016
hergestellt werden konnte, weil er
bestimmte Compiler benutzt und bestimmte
Libraries, die es vorher gar nicht gab,
und bei den 28 Samples, die wir da
untersucht haben, sind wir uns relativ
sicher, dass sie auch aus dem Hause FinSpy
stammen. Und jetzt würde uns mal
interessieren, wie denn die
Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter
sich erklären, dass dieses Sampels
irgendwie in Myanmar gegen die Bevölkerung
eingesetzt werden, gegen die türkische
Bevölkerung und wie die es geschafft
haben, den Kram aus der Europäischen Union
dorthin zu exportieren.
Holgi: Hast du mal gefragt, laufen nur
genug von denen hier rum? Von den mit den
Hüten. Linus: Ich höre, ich verstehe dich
leider nicht.
Holgi: Hast du doch sicherlich gefragt,
laufen sich sicherlich genug von den
Behörden hier rum?
Linus: Ich hoffe, dass Sie, du hast recht,
fragen die Behörden. Wir haben auch extra
in unserer Pressemitteilung, die wir heute
veröffentlicht haben, geschrieben Wir
haben die gesammte Samples, die 28 Stück
alle auf GitHub ver
öffentlicht und. Applaus Haben wir alle
auf GitHub veröffentlicht und wir würden
uns sehr freuen, wenn jetzt andere diese
Analysen mal nachvollziehen würden. Wir
sind uns sicher, da gibt es sicherlich
auch noch mehr zu finden. Am meisten
würden uns freuen, wenn es unsere lieben
Freunde beim BKA auch mal machen würden,
weil die haben Samples, wir wahrscheinlich
noch nicht. Die haben sie nämlich bei
Finfisher, Finspy, gekauft. Und
die würden wir aufrufen, doch mal als
Zeugen in der Strafanzeige der
Gesellschaft für Freiheitsrechte
auszusagen. Die können am Ende den Beleg
am allerbesten führen, weil die wissen, wo
sie es gekauft haben. Viel Spaß beim
Analysieren und viel Spaß auf dem
Kongress!
Applaus
Holgi: Ich hätte nicht gedacht, dass ...
ZZZ: Holgi, hast du nicht vorbereitet für
das Schlussakkord?
Holgi: Überhaupt nicht. Ich wollte nur
sagen Ich habe so fürchterliche Angst
gehabt vorher, weil ich bis vor zwei
Stunden vor dieser Veranstallgung schon
überhaupt nicht wusste, was wir machen
werden. Und dann hieß es, komm 30 Leute,
jeder fünf Minuten.
ZZZ: Dafür hast du es ganz gut gemacht.
Holgi: Aber ich musste ja nicht viel tun.
Die haben sich im Wesentlichen selbst
organisiert.
ZZZ: Ich bin ein bisschen neidisch. Du
hast eine Waffe gekriegt. Ich habe gar
nicht gern. Aber was ist es denn jetzt bei
dir hängengeblieben? Wer war denn
überhaupt noch da?
Holgi: Das ist jetzt ...
ZZZ: Du hast doppelseitig zu Schützen.
Holgi: Ich war eigentlich, weil ich die
ganze Zeit damit beschäftigt, darüber
nachzudenken, dass in der Waffe vielleicht
was drin sein könnte und man mich hier
trollen will. War aber nicht.
ZZZ: Schade. Beate Ja, das war eine kurze,
kurze.
Holgi: Und das war der erste Versuch, den
CCC Jahresrückblick dezentral zu
organisieren. Wir versprechen echt
ehrlich, dass 2020 mit ein bisschen wenig
Chaos zu machen. Nee, echt ehrlich. Und
wir drucken dann auch einseitig.
ZZZ: Nein, nein, es werden weiterhin
Ressourcen gespart. Das ist das Motto
dieses Kongresses.
Holgi: Habe ich vergessen.
ZZZ: irgendwas ist kaputt, genau kaputt.
Also wir hatten Chaos macht Schule war da.
Wir hatten die MRMCDs da. Wir hatten. Du
hast der doppelseitig drauf.
Holgi: Aber ich weiß nicht, wo ich
anfangen soll.
ZZZ: Oben. Dann drehst du um.
Holgi: Chaos Jetzt. Chaos macht Schule,
war da. Er sah ein bisschen enttäuscht. Er
hatte mir vorbereitet, der Kollege.
ZZZ: Der hat aber fünf Minuten, und die
hatte aus genutzt. Die hat das sehr
souverän fünf Minuten gekriegt.
Holgi: Fusion fand ich irgendwie. Ich weiß
nicht, warum ich das so schön fand.
Wahrscheinlich, weil ich nicht hingefahren
bin, obwohl ich eigentlich.
ZZZ: nur einen Tag.
Holgi: Falsch, ich war zwei Tage auf dem
Camp.
ZZZ: Zwei Tage?
Holgi: Ich bin Freitagabend sehr spät
angekommen, weil ich hier arbeiten musste,
weil ich nicht wusste, das Camp ist, weil
es mir...
ZZZ: Ja, das hatten wir schon schon vorher
drüber gesprochen.
Holgi: Und dann gabs Samstag Mittag meinte
Kumpel aus der Schweiz, komm mal zu
Weintesting, und ich bin dann bis Montag
geblieben.
ZZZ: Gut. Sollen wir deckel drauf, Deckel
drauf, Deckel drauf. Einen dicken Applaus
für alle Leute, die da waren. Einen dicken
Applaus für holgi, der es gar nicht
schlecht gemacht hat.
Abspannmusik
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!