Was tun, wenn Antibiotika nicht mehr wirken?
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0:01 - 0:03Das ist mein Großonkel,
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0:03 - 0:06der jüngere Bruder meines Großvaters.
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0:06 - 0:08Sein Name war Joe McKenna.
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0:08 - 0:13Er war ein junger Ehemann,
ein semiprofessioneller Basketballspieler -
0:13 - 0:16und ein Feuerwehrmann in New York.
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0:17 - 0:20Der Familiengeschichte zufolge
liebte er seinen Beruf -
0:20 - 0:23und deshalb verbrachte er 1938
-
0:23 - 0:26einen seiner freien Tage
auf der Feuerwache. -
0:27 - 0:31Um sich nützlich zu machen,
polierte er das vorhandene Messing, -
0:31 - 0:35die Handläufe des Feuerwehrwagens
und die Wandhalterungen. -
0:35 - 0:37Eine der Feuerwehrschlauchdüsen,
-
0:37 - 0:39ein riesiges, schweres Metallstück,
-
0:39 - 0:43fiel aus einem Regal und traf ihn.
-
0:44 - 0:47Einige Tage später begann
seine Schulter zu schmerzen. -
0:47 - 0:51Zwei Tage danach bekam er Fieber.
-
0:51 - 0:53Die Temperatur stieg unaufhörlich.
-
0:53 - 0:55Seine Ehefrau kümmerte sich um ihn,
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0:55 - 0:59aber sie konnte ihm nicht helfen,
und als sie einen Arzt riefen, -
0:59 - 1:02konnte auch dieser nichts für ihn tun.
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1:02 - 1:05Sie stiegen in ein Taxi
und brachten ihn ins Krankenhaus. -
1:06 - 1:10Die Schwestern erkannten sofort,
dass er an einer Infektion litt, -
1:10 - 1:14was sie zu der Zeit noch als
"Blutvergiftung" bezeichnet hätten. -
1:14 - 1:16Obwohl sie es ihm vermutlich nicht sagten,
-
1:16 - 1:18dürften sie gleich gewusst haben,
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1:18 - 1:21dass sie nichts für ihn tun konnten.
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1:22 - 1:25Sie konnten nichts für ihn tun,
denn die heutigen Mittel -
1:25 - 1:28zur Heilung von Infektionen
gab es damals noch nicht. -
1:28 - 1:31Der erste Penizilin-Test
-- das erste Antibiotikum -- -
1:31 - 1:34fand erst drei Jahre später statt.
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1:34 - 1:39Wer an einer Infektion litt,
erholte sich entweder von selbst -
1:39 - 1:40oder starb daran.
-
1:40 - 1:42Mein Großonkel hatte kein Glück.
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1:42 - 1:46Er blieb eine Woche lang
im Krankenhaus, hatte Schüttelfrost, -
1:46 - 1:48war dehydriert und im Delirium.
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1:48 - 1:50Als seine Organe versagten,
fiel er ins Koma. -
1:50 - 1:53Sein Zustand verschlechterte sich so sehr,
-
1:53 - 1:57dass seine Kollegen Schlange standen,
um ihm Transfusionen zu geben, -
1:57 - 2:01in der Hoffnung, die Infektion
in seinem Blut zu verdünnen. -
2:01 - 2:05Nichts davon half. Er starb.
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2:05 - 2:08Er war 30 Jahre alt.
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2:08 - 2:10Ein Blick in die Geschichte zeigt,
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2:10 - 2:13dass die meisten Leute so
starben wie mein Großonkel. -
2:13 - 2:17Die meisten Menschen starben
nicht an Krebs oder Herzkrankheiten, -
2:17 - 2:20den Zivilisationskrankheiten
im heutigen Westen. -
2:20 - 2:24Sie starben nicht daran,
da sie nicht lang genug lebten, -
2:24 - 2:26um daran zu erkranken.
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2:26 - 2:28Sie starben an Verletzungen:
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2:28 - 2:31von einem Ochsen durchbohrt,
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2:31 - 2:33im Krieg erschossen,
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2:33 - 2:36zerquetscht in einer der neuen Fabriken
der Industriellen Revolution; -
2:36 - 2:40und meistens an Infektionen,
-
2:40 - 2:43die das zu Ende brachten,
was durch die Verletzungen begann. -
2:44 - 2:48All dies änderte sich mit Antibiotika.
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2:49 - 2:52Plötzlich waren Infektionen
statt Todesurteilen etwas, -
2:52 - 2:56von dem man sich
in wenigen Tagen erholen konnte. -
2:56 - 2:59Es glich einem Wunder,
-
2:59 - 3:05und seitdem leben wir in einem
goldenen Zeitalter der Wundermittel. -
3:05 - 3:09Und jetzt kommen wir an dessen Ende.
-
3:09 - 3:14Mein Großonkel starb in den letzten Tagen
der Prä-Antibiotika-Ära. -
3:14 - 3:19Heute stehen wir an der Schwelle
zur Post-Antibiotika-Ära, -
3:19 - 3:23in den ersten Tagen einer Zeit,
in der einfache Infektionen -
3:23 - 3:28wie die, an der Joe litt,
wieder zum Tode führen werden. -
3:29 - 3:32Und tatsächlich ist dies bereits der Fall.
-
3:33 - 3:36Menschen sterben wieder an Infektionen
aufgrund eines Phänomens -
3:36 - 3:38mit den Namen Antibiotikaresistenz.
-
3:38 - 3:40Kurz gesagt funktioniert das so:
-
3:40 - 3:45Bakterien stehen im Wettkampf miteinander
um Ressourcen, um Nahrung, -
3:45 - 3:50und erzeugen dabei tödliche Stoffe,
die sie gegeneinander einsetzen. -
3:50 - 3:52Andere Bakterien
entwickeln zum Selbstschutz -
3:52 - 3:55Abwehrmechanismen gegen
diese chemischen Attacken. -
3:55 - 3:58Als die ersten Antibiotika
entwickelt wurden, -
3:58 - 4:02stellten wir mit diesen Stoffen im Labor
unsere eigenen Varianten her -
4:02 - 4:07und die Bakterien reagierten auf
unseren Angriff genau wie immer. -
4:08 - 4:10Als Nächstes geschah Folgendes:
-
4:10 - 4:13Penizillin kam 1943 auf den Markt,
-
4:13 - 4:19und 1945 war Penizillinresistenz
weit verbreitet. -
4:19 - 4:22Vancomycin folgte im Jahr 1972,
-
4:22 - 4:25die Vancomycin-Resistenz im Jahr 1988;
-
4:25 - 4:27Imipenem im Jahr 1985,
-
4:27 - 4:30und die Resistenz dagegen im Jahr 1998;
-
4:30 - 4:34Daptomycin, eines der neuesten
Arzneimittel, im Jahr 2003, -
4:34 - 4:38und die Resistenz dagegen
2004 -- nur ein Jahr später. -
4:39 - 4:4270 Jahre lang haben wir
Katz und Maus gespielt: -
4:42 - 4:45unsere Medizin, ihre Resistenz,
-
4:45 - 4:49dann neue Medizin und wieder Resistenz.
-
4:49 - 4:51Doch nun ist das Spiel aus.
-
4:51 - 4:55Bakterien entwickeln so schnell
Resistenzen, dass die Herstellung -
4:55 - 5:00von Antibiotika für die Pharmakonzerne
keine Priorität mehr hat. -
5:00 - 5:03Also bewegen sich Infektionen
über die ganze Welt, -
5:03 - 5:06für die von über 100 Antibiotika,
-
5:06 - 5:08die auf dem Markt erhältlich sind,
-
5:08 - 5:12gerade einmal zwei wirken,
mit Nebenwirkungen, -
5:12 - 5:14oder nur eins,
-
5:14 - 5:16oder gar keins.
-
5:16 - 5:18So sieht das aus:
-
5:18 - 5:22Im Jahr 2000 fanden die Zentren für
Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) -
5:22 - 5:25in einem Krankenhaus in North Carolina
-
5:25 - 5:27einen einzigen Fall
-
5:27 - 5:30einer Infektion mit Resistenz
gegen alle außer zwei Antibiotika. -
5:31 - 5:35Heute hat sich diese Infektion,
bekannt unter dem Namen KPC, -
5:35 - 5:38auf alle, bis auf drei,
US-Bundesstaaten ausgebreitet, -
5:38 - 5:40außerdem nach Südamerika, Europa,
-
5:40 - 5:42und in den Nahen Osten.
-
5:43 - 5:45Im Jahr 2008 diagnostizierten
schwedische Ärzte -
5:45 - 5:48einen Mann aus Indien
mit einer anderen Infektion, -
5:48 - 5:52die gegen alle außer
einer Arznei resistent war. -
5:52 - 5:54Die Gene, die diese Resistenz verursachen,
-
5:54 - 6:00genannt NDM, haben sich von
Indien nach China, Asien, Afrika, -
6:00 - 6:05Europa, Kanada und in die USA verbreitet.
-
6:05 - 6:08Es ist nur natürlich zu hoffen,
-
6:08 - 6:11dass diese Infektionen
Ausnahmefälle sind, -
6:11 - 6:15doch in den USA und in Europa
-
6:15 - 6:18sterben jedes Jahr 50 000 Menschen
-
6:18 - 6:22an Infektionen, gegen die
es keine Mittel gibt. -
6:23 - 6:26Die britische Regierung hat
ein Projekt ins Leben gerufen, -
6:26 - 6:30die "Bewertung
antimikrobieller Resistenz", -
6:30 - 6:37nach der die jährliche weltweite
Sterblichkeitsrate bei 700 000 liegt. -
6:38 - 6:42Das sind eine Menge Tote,
-
6:42 - 6:46und doch fühlen Sie sich
vermutlich nicht bedroht, -
6:46 - 6:49Sie denken sich, das sind
Patienten im Krankenhaus -
6:49 - 6:51auf der Intensivstation,
-
6:51 - 6:55in Pflegeheimen, am Ende ihres Lebens,
-
6:55 - 6:58Menschen, deren Infektionen
uns weit weg erscheinen, -
6:58 - 7:01in Situationen, mit denen
wir uns nicht identifizieren. -
7:02 - 7:06Aber Sie denken wahrscheinlich
nicht daran -- keiner von uns -- -
7:06 - 7:11dass Antibiotika in fast jedem Bereich
des modernen Lebens präsent sind. -
7:12 - 7:14Wenn wir Antibiotika verlieren,
-
7:14 - 7:15verlieren wir auch all dies:
-
7:16 - 7:20Erstens, jeden Schutz für Menschen
mit geschwächtem Immunsystem -- -
7:20 - 7:23Krebspatienten, AIDS-Patienten,
-
7:23 - 7:28Transplantationspatienten,
Frühgeburten. -
7:28 - 7:32Zweitens, jede Behandlung, die
fremde Objekte in den Körper bringt: -
7:32 - 7:36Gefäßprothesen, Insulinpumpen,
-
7:36 - 7:40Dialyse, künstliche Gelenke.
-
7:40 - 7:44Wieviele athletische Babyboomer
brauchen neue Hüften oder Knie? -
7:44 - 7:48Laut einer neuen Studie könnte
jeder sechste von ihnen -
7:48 - 7:50ohne Antibiotika sterben.
-
7:51 - 7:54Als Nächstes würden wir wohl
Operationen aufgeben. -
7:54 - 7:56Vor vielen Operationen
-
7:56 - 7:59wird vorsorglich ein Dosis
Antibiotika verabreicht. -
7:59 - 8:02Ohne diesen Schutz könnten wir nicht mehr
-
8:02 - 8:05die verdeckten Bereiche
des Körpers öffnen. -
8:05 - 8:08Das hieße keine Herzoperation mehr,
-
8:08 - 8:11keine Prostatabiopsie,
-
8:11 - 8:13keinen Kaiserschnitt.
-
8:14 - 8:18WIr müssten uns wieder vor Infektionen
fürchten, die jetzt geringfügig scheinen. -
8:19 - 8:23Halsentzündung führte früher
zu Herzversagen. -
8:23 - 8:25Hautentzündungen führten zu Amputationen.
-
8:26 - 8:29Selbst in den saubersten Krankenhäusern
-
8:29 - 8:31starb 1 von 100 Frauen bei der Entbindung.
-
8:32 - 8:37Eine Lungenentzündung tötete
drei von zehn Kindern. -
8:37 - 8:39Viel mehr noch würden wir
-
8:39 - 8:44unseren selbstsicheren
Lebensstil im Alltag einbüßen. -
8:45 - 8:49Wenn Sie wüssten, dass jede
Verletzung tödlich sein kann, -
8:49 - 8:52würden Sie Motorrad fahren,
-
8:52 - 8:56eine Skipiste hinabrasen,
-
8:56 - 8:59auf einer Leiter den
Weihnachtsbaum schmücken, -
8:59 - 9:03Ihr Kind auf den Fußballplatz lassen?
-
9:04 - 9:07Immerhin hatte sich
der erste Penizillin-Patient, -
9:07 - 9:11der britische Polizist Albert Alexander,
-
9:11 - 9:15den die Infektion so zurichtete,
dass sein Schädel eiterte -
9:15 - 9:18und der Arzt ein Auge entfernen musste,
-
9:18 - 9:21bei einer ganz
einfachen Tätigkeit infiziert. -
9:22 - 9:27In seinem Garten kratzte er
sein Gesicht an einem Dorn. -
9:29 - 9:32In dem bereits erwähnten britischen
Projekt, bei dem zurzeit von weltweit -
9:32 - 9:36700 000 Toten jährlich ausgegangen wird,
-
9:36 - 9:43wird auch vorausgesagt, dass, wenn wir
dies nicht bis 2050 in den Griff bekommen, -
9:43 - 9:50die jährliche Todesrate bald
auf 10 Millionen steigen wird. -
9:50 - 9:53Wie sind wir an diesem Punkt angelangt,
-
9:53 - 9:58an dem wir uns mit solch schrecklichen
Zahlen konfrontiert sehen? -
9:58 - 10:02Die Antwort ist, dass wir
selbst daran schuld sind. -
10:03 - 10:06Resistenz ist ein unvermeidlicher
biologischer Vorgang, -
10:06 - 10:10doch wir tragen die Verantwortung
für dessen Beschleunigung, -
10:10 - 10:14durch ein Verschleudern von Antibiotika
-
10:14 - 10:18mit einer Unbedarftheit,
die jetzt schockierend wirkt. -
10:19 - 10:23Penizillin wurde bis 1950
noch rezeptfrei verkauft, -
10:23 - 10:27in vielen Entwicklungsländern
geschieht das bis heute. -
10:27 - 10:31In den USA sind die Hälfte
-
10:31 - 10:35aller in Krankenhäusern
verabreichten Antibiotika unnötig. -
10:35 - 10:3945 % der von Ärzten ausgestellten Rezepte
-
10:39 - 10:44sind für Krankheiten, bei denen
Antibiotika gar nichts ausrichten können. -
10:45 - 10:47Und das ist nur das Gesundheitswesen.
-
10:47 - 10:52In weiten Teilen der Welt bekommt
Schlachtvieh jeden Tag Antibiotika, -
10:52 - 10:54nicht gegen Krankheiten,
-
10:54 - 10:58sondern um sie zu mästen,
und um es gegen die Bedingungen -
10:58 - 11:02der industriellen Tierhaltung zu schützen.
-
11:02 - 11:06In den USA werden
bis zu 80 % der Antibiotika -
11:06 - 11:12nicht für Menschen,
sondern für Nutztiere eingesetzt, -
11:12 - 11:15wodurch resistente Bakterien entstehen,
die sich von dort verbreiten, -
11:15 - 11:18ins Wasser, in den Staub,
-
11:18 - 11:21ins Fleisch, das wir essen.
-
11:21 - 11:24Aquakultur setzt ebenso auf Antibiotika,
-
11:24 - 11:26besonders in Asien,
-
11:26 - 11:29und Obstbauern nutzen Antibiotika
-
11:29 - 11:34um Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte
gegen Krankheiten zu schützen. -
11:34 - 11:40Und weil Bakterien ihre DNA weitergeben,
-
11:40 - 11:45so wie Reisende am Flughafen
ihren Koffer abgeben, -
11:45 - 11:49können wir, wenn die Resistenz
erst einmal im Umlauf ist, -
11:49 - 11:53kaum voraussagen,
wie sie sich verbreiten wird. -
11:54 - 11:55Das war vorhersehbar.
-
11:56 - 11:59Es wurde sogar bereits
-
11:59 - 12:03von Alexander Fleming, dem Erfinder
des Penizillins, vorausgesehen. -
12:03 - 12:07Er erhielt 1945 dafür den Nobelpreis
-
12:07 - 12:11und sagte kurz darauf in einem Interview:
-
12:11 - 12:16"Wer unbedarft mit der
Penizillinbehandlung spielt, -
12:16 - 12:19ist moralisch für den Tod
eines Menschen verantwortlich, -
12:19 - 12:21der einer Infektion erliegt,
-
12:21 - 12:24die von einem resistenten
Erreger übertragen wurde." -
12:24 - 12:29Er fügte hinzu: "Ich hoffe, dass
dieses Unheil verhindert werden kann." -
12:29 - 12:32Können wir es verhindern?
-
12:32 - 12:36Es gibt Firmen, die an
neuartigen Antibiotika arbeiten, -
12:36 - 12:39die den Super-Erregern
noch völlig unbekannt sind. -
12:39 - 12:42WIr brauchen diese neuen
Antibiotika dringend, -
12:42 - 12:44und wir brauchen Anreize:
-
12:44 - 12:47Forschungsgelder, längere Patente,
-
12:47 - 12:53Preise, um andere Firmen dazu zu bringen,
wieder neue Antibiotika herzustellen. -
12:53 - 12:56Doch das wird vermutlich nicht reichen.
-
12:56 - 13:00Denn der Grund ist:
Die Evolution gewinnt immer. -
13:01 - 13:05Bakterien bilden alle 20 Minuten
eine neue Generation. -
13:05 - 13:09Ein Pharmaunternehmen braucht
für ein neues Antibiotikum zehn Jahre. -
13:09 - 13:12Jedes Mal, wenn wir Antibiotika einsetzen,
-
13:12 - 13:16geben wir den Bakterien
Milliarden von Gelegenheiten, -
13:16 - 13:17den Code der Abwehrsysteme,
-
13:17 - 13:20den wir entwickelt haben, zu knacken.
-
13:20 - 13:23Noch nie gab es ein Mittel,
-
13:23 - 13:25das sie nicht besiegen konnten.
-
13:25 - 13:29Es ist ungleiche Kriegsführung,
-
13:29 - 13:33aber wir können das Ergebnis beeinflussen.
-
13:34 - 13:37Wir könnten Datensammel-
Systeme einrichten, -
13:37 - 13:43die automatisch und genau aufzeigen,
wie Antibiotika eingesetzt werden. -
13:43 - 13:46Wir könnten den Prozess der
Verschreibungen so abändern, -
13:46 - 13:50dass jedes Rezept noch
ein zweites Mal überprüft wird. -
13:50 - 13:56Wir könnten den Einsatz von Antibiotika
in der Landwirtschaft beenden. -
13:56 - 13:59Wir könnten
Beobachtungssysteme entwickeln, -
13:59 - 14:03um herauszufinden,
wo die nächste Resistenz auftritt. -
14:03 - 14:06Das sind die technischen Lösungen.
-
14:06 - 14:09Wahrscheinlich ist auch das nicht genug,
-
14:09 - 14:12wenn wir nicht mithelfen.
-
14:16 - 14:18Antibiotikaresistenz ist eine Gewohnheit.
-
14:18 - 14:22Wir wissen alle, wie schwer es ist,
seine Gewohnheiten zu ändern. -
14:22 - 14:26Aber unsere Gesellschaft hat dies
in der Vergangenheit bereits getan. -
14:26 - 14:30Es war üblich, Müll auf
die Straße zu werfen, -
14:30 - 14:32sich nicht anzuschnallen
-
14:32 - 14:36und in öffentlichen Gebäuden zu rauchen.
-
14:36 - 14:39Wir tun dies nicht mehr.
-
14:39 - 14:41Wir verunreinigen nicht unsere Umgebung,
-
14:41 - 14:45versetzen uns nicht
ohne Gurt in Lebensgefahr -
14:45 - 14:48oder setzen andere dem Risiko
einer Krebserkrankung aus, -
14:48 - 14:51weil wir festgestellt haben,
dass all das teuer ist, -
14:51 - 14:55zerstörerisch, nicht in unserem Interesse.
-
14:56 - 14:59Wir haben Gesellschaftsnormen geändert.
-
14:59 - 15:04Wir könnten auch Gesellschaftsnormen
zum Gebrauch von Antibiotika ändern. -
15:05 - 15:08Ich weiß, das Ausmaß
der Antibiotikaresistenz -
15:08 - 15:10scheint überwältigend.
-
15:10 - 15:13Aber wenn Sie jemals eine
Energiesparlampe gekauft haben, -
15:13 - 15:16weil Sie sich Gedanken um
den Klimawandel gemacht haben, -
15:16 - 15:19oder das Etikett einer Packung
Kekse gelesen haben, -
15:19 - 15:23weil Sie sich wegen der Abholzung
durch Palmölgewinnung sorgen, -
15:23 - 15:26wissen Sie bereits, wie es sich anfühlt,
-
15:26 - 15:31einen winzigen Schritt zur Lösung eines
überwältigenden Problems zu machen. -
15:32 - 15:36Diese Schritte könnten wir
auch bei Antibiotika gehen. -
15:36 - 15:44Wir könnten auf Antibiotika verzichten,
wenn wir vom Nutzen nicht überzeugt sind. -
15:44 - 15:51Wir könnten aufhören, ein Rezept für die
Ohrentzündung unseres Kindes zu fordern, -
15:51 - 15:52bevor wir wissen, was die Ursache ist.
-
15:53 - 15:57Wir könnten in jedem Restaurant,
-
15:57 - 15:59jedem Supermarkt fragen,
-
15:59 - 16:00wo das Fleisch herkommt.
-
16:01 - 16:03Wir könnten einander versprechen,
-
16:03 - 16:07nie mehr Hühnchen, Krabben
oder Obst zu kaufen, -
16:07 - 16:10die mit Antibiotika behandelt wurden.
-
16:10 - 16:12Wenn wir all das tun,
-
16:12 - 16:17können wir den Beginn der
Post-Antibiotika-Ära verzögern. -
16:18 - 16:22Aber wir müssen es bald tun.
-
16:22 - 16:26Die Antibiotika-Ära
begann 1943 mit Penizillin. -
16:26 - 16:32In nur 70 Jahren haben wir uns bis
zum Rand des Abgrunds bewegt. -
16:32 - 16:35Wir haben keine weiteren 70 Jahre,
-
16:35 - 16:38um unseren Weg zurück zu finden.
-
16:39 - 16:40Vielen Dank.
-
16:41 - 16:45(Applaus)
- Title:
- Was tun, wenn Antibiotika nicht mehr wirken?
- Speaker:
- Maryn McKenna
- Description:
-
Penzillin veränderte die Welt. Infektionen, die bis dahin tödlich waren, wurden plötzlich behandelbar. Doch wie Maryn McKenna in diesem ernüchternden Vortrag erklärt, haben wir die Vorzüge von Antibiotika nicht genug geschätzt. Das Auftreten von antibiotikaresistenten Bakterien bedeutet, dass wir uns auf eine Welt ohne Antibiotika zubewegen – mit schrecklichen Folgen. Doch wir können etwas dagegen tun ... wenn wir jetzt anfangen.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:59
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