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Mein DNS-Verkaufsautomat

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    Das ist ein Verkaufsautomat
    in Los Angeles.
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    Er steht in einem Einkaufszentrum
    und man kann dort Fischeier kaufen.
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    Es ist ein Kaviar-Automat.
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    Das ist der Art-O-Mat,
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    der kleine künstlerische Kreationen
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    verschiedener Künstlern anbietet,
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    meist auf kleinen Holzklötzen
    oder Streichholzschachteln
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    in limitierter Auflage.
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    Das ist Oliver Medvedik.
    Kein Verkaufsautomat,
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    sondern einer der Gründer von Genspace,
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    einem Gemeinschaftslabor
    in Brooklyn, New York,
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    wo jeder Kurse besuchen
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    und etwa lernen kann, wie man im Dunkeln
    leuchtende Kolibakterien züchtet,
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    oder wie man die DNS
    aus Erdbeeren gewinnt.
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    Ich sah wie Oliver vor ca. einem Jahr
    eine Erdbeer-DNS-Extraktion vornahm,
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    was mich erst auf
    diesen bizarren Pfad führte,
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    über den ich jetzt sprechen möchte.
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    Die DNS von Erdbeeren ist faszinierend,
    da sie wunderschön ist.
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    Bevor ich sie in dieser Form sah,
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    hatte ich DNS nie
    als etwas Schönes gesehen.
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    Viele Leute, vor allem
    aus Künstlerkreisen,
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    kommen kaum mit Wissenschaft in Berührung.
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    Ich trat danach Genspace sofort bei
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    und fragte Oliver:
    "Mit Erdbeeren können wir das,
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    geht das auch mit Menschen?"
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    Etwa 10 min später sinnierten wir darüber
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    und kamen auf ein Protokoll
    für menschliche DNS-Extraktion.
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    Dann fing ich an,
    es bei mir auszuprobieren
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    und so sieht meine DNS letztendlich aus.
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    Auf einer Dinnerparty
    mit Künstlerfreunden.
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    Ich habe ihnen von dem Projekt erzählt
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    und sie konnten nicht glauben,
    dass man DNS auch sehen kann.
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    Also sagte ich, lasst uns
    etwas Zubehör besorgen.
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    Seitdem gebe ich Freitagabends
    diese bizarren Partys in meinem Haus,
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    zu denen die Leute kamen
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    und wir gemeinsam DNS extrahierten
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    und ich filmte sie dabei,
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    weil das auch ein lustiges Portrait ergab.
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    (Gelächter)
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    Das waren Leute, die nicht zwangsläufig
    mit Forschung zu tun hatten.
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    Das kann man irgendwie auch
    an ihren Reaktionen sehen.
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    Aber sie waren fasziniert davon
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    und es war aufregend, zu sehen,
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    wie sie sich für Forschung
    zu interessieren begannen.
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    Also machte ich das regelmäßig.
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    Es ist eine schräge Unternehmung
    für einen Freitagabend,
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    aber ich begann, eine ganze Anzahl
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    von DNS-Proben meiner Freunde
    in kleinen Fläschchen zu sammeln
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    und kategorisierte sie.
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    So sah das dann aus.
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    Es begann, über
    bestimmte Dinge nachzudenken.
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    Erst sah es wie meine
    Facebook-Pinnwand aus.
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    Ich erstellte also eine Art
    genetisches Netzwerk,
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    ein genetisches soziales Netzwerk.
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    Dann besuchte mich
    eines Tages ein guter Freund,
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    sah die Anordnung auf
    meinem Schreibtisch und sagte:
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    "Warum sind die nummeriert?
    Ist eine Person seltener als die andere?"
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    Darüber hatte ich
    noch nicht nachgedacht.
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    Sie waren in der Reihenfolge
    der DNS-Extraktion nummeriert.
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    Aber dadurch dachte ich
    ans Sammeln von Spielsachen
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    und diesen neuen Trend,
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    den es in der Spielewelt gibt,
    diese Blindboxen,
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    und darüber, diese zu sammeln.
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    Man kauft Boxen und weißt nicht,
    was darin sein wird.
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    Aber öffnet man sie,
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    kann das Spielzeug
    seltener sein oder nicht.
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    Ich fand das interessant.
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    Und dachte über den Kaviarautomaten
    und den Art-O-Mat nach,
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    zeichnete eines Nachts einen Automaten
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    und wollte, Bilder zu
    dem Thema anzufertigen
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    und das Fläschchen mit
    meiner DNS stand neben mir
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    und ich erkannte
    diese schöne Kollaboration
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    zwischen den DNS-Strängen und den
    Windungen eines Verkaufsautomaten.
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    So entschied ich,
    eine Kunstinstallation zu schaffen,
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    die ich den DNS-Automaten nannte.
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    Hier ist er.
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    (Musik)
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    [Der DNS-Automat ist
    eine künstlerische Installation
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    zum Thema erleichterter
    Zugang zu Biotechnologien."]
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    ["Für einen angemessenen
    Preis kann man eine Probe
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    menschlicher DNS aus einem
    klassischen Automaten ziehen."]
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    ["Jeder Probe liegt
    ein limitiertes Portrait
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    des Humanmaterials bei."]
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    ["Der DNS-Automat behandelt DNS
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    wie sammelbares Material
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    und thematisiert rechtliche Fragen
    hinsichtlich des Besitzes von DNS."]
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    Gabriel Garcia-Colombo: Der DNS-Automat
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    wird gerade in einigen
    New Yorker Galerien ausgestellt
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    und die DNS verkauft sich erstaunlich gut.
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    Es ist noch die 1. Auflage von 100 Stück
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    und wir machen hoffentlich
    bald eine weitere.
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    Eine Metrostation wäre ein guter Ort,
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    wie die Grand Central
    oder die Penn Station,
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    direkt neben den anderen
    festen Automaten an diesem Ort.
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    Aber dieses Projekt ist wie
    viele meiner Kunstprojekte,
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    ich möchte das Publikum fragen:
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    Wenn Biotechnologie und DNS-Sequenzierung
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    so erschwinglich wird wie etwa
    das Laserstrahlschneiden,
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    3D-Drucken oder Kaviar aus
    einem Automaten zu ziehen,
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    würden Sie Ihre DNS für den Verkauf
    in diesem Automaten abgeben?
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    Wie viel wären diese Proben wert
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    und würden Sie eine Probe
    einer anderen Person kaufen?
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    Und was könnten Sie
    mit dieser Probe alles anstellen?
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    Dankeschön.
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    (Applaus)
Title:
Mein DNS-Verkaufsautomat
Speaker:
Gabriel Barcia-Colombo
Description:

An Verkaufsautomaten werden normalerweise Getränke, Schokoriegel oder Chips angeboten. Anders ist das bei dem Automaten, den TED-Fellow Gabe Barcia-Colombo entwickelt hat. Dieser Künstler erträumte sich einen DNS-Verkaufsautomaten, der extrahierte menschliche DNS ausgibt, verpackt in einem Fläschchen und mit einem Foto der Person, von der das Erbmaterial stammt. Die Aktion ist charmant und skurril, aber sie wirft moralische Fragen auf, die unvermeidlich im Zuge der steigenden Verfügbarkeit von Biotechnologien aufkommen werden.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
04:56
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  • Hallo Peggy,

    die Übersetzung ist inhaltlich wirklich gut!
    Aber formal gibt es noch einiges zu beachten. Der Text ist oft zu lang und zu viel pro Zeile. Schau dir bitte dieses OTP-Video an (und evtl. noch weitere), damit du die Lesegeschwindigkeit einhältst:
    https://www.youtube.com/watch?v=yvNQoD32Qqo&list=PLuvL0OYxuPwxQbdq4W7TCQ7TBnW39cDRC

    Bitte überarbeite deine Übersetzung und dann schau ich sie mir noch mal insgesamt an.

    LG, Anlu

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