Melinda French Gates: Was Gemeinnützige von Coca-Cola lernen können.
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0:00 - 0:02Eine meiner bevorzugten Aufgaben
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0:02 - 0:04in meiner Arbeit in der Gates Foundation
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0:04 - 0:06besteht darin, dass ich Entwiklungsländer besuche
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0:06 - 0:08und das sehr oft.
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0:08 - 0:10Und wenn ich die Mütter treffe
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0:10 - 0:12in all diesen abgelegenen Orten
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0:12 - 0:14bin ich oft überwältigt von der den Dingen,
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0:14 - 0:16die wir gemeinsam haben.
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0:16 - 0:19Sie wollen dasselbe was auch wir für unsere Kinder wollen,
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0:19 - 0:22und das ist, dass ihre Kinder glücklich aufwachsen,
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0:22 - 0:25gesund sind und ein erfolgreiches Leben haben.
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0:25 - 0:28Ich sehe auch viel Armut
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0:28 - 0:31das ist echt erschütternd
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0:31 - 0:33in beidem: Ausmaß und Reichweite.
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0:33 - 0:36Mein erster Trip nach Indien führte mich in einen Privathaushalt
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0:36 - 0:38sie hatten Fussböden aus Lehm, kein fließendes Wasser,
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0:38 - 0:40keine Elektrizität
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0:40 - 0:43und das ist wirklich, was ich in der ganzen Welt sehe.
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0:43 - 0:46Kurz gesagt: ich bin erschrocken über all die Sachen,
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0:46 - 0:49die sie nicht haben.
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0:49 - 0:52Aber ich bin überrascht von der Sache, die sie alle haben:
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0:53 - 0:55Coca-Cola!
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0:55 - 0:57Coke ist überall.
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0:57 - 0:59Tatsache ist, dass wenn ich Entwicklungsländer bereise,
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0:59 - 1:01Coke allgegenwärtig scheint.
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1:01 - 1:03Und wenn ich heimkehre von diesen Trips,
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1:03 - 1:05über Entwicklung nachdenke,
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1:05 - 1:07nach Hause fliege und mir denke:
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1:07 - 1:10"Wir versuchen Kondome oder Impfstoffe an die Mensche zu liefern"
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1:10 - 1:13wisst Ihr, Cokes Erfolg lässt einen innehalten und sich fragen:
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1:13 - 1:15wie schaffen sie es, Cola in all diese
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1:15 - 1:17abgelegenen Landesteile zu bringen?
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1:17 - 1:19Wenn sie das schaffen,
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1:19 - 1:22warum können Regierungen und die NROs nicht dasselbe erreichen?
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1:22 - 1:25Und ich bin nicht die Erste, die diese Frage stellt.
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1:25 - 1:27Ich denke, dass wir als Gemeinschaft
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1:27 - 1:30noch Vieles zu lernen haben.
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1:30 - 1:32Wenn man über Cola nachdenkt, kann man es gar nicht fassen.
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1:32 - 1:35Sie verkaufen 1.5 Millionen Portionen
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1:35 - 1:38jeden einzelnen Tag!
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1:38 - 1:40Das ist als würde jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf diesem Planeten
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1:40 - 1:43eine Glas Cola pro Woche haben.
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1:43 - 1:46Was ist nun also los?
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1:46 - 1:49Nun, wenn wir den Prozess beschleunigen wollen
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1:49 - 1:51und schneller werden wollen in der Verwirklichung
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1:51 - 1:54der Milleniums-Entwicklungs-Ziele, die wir uns als Welt gesetzt haben,
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1:54 - 1:56müssen wir von diesen Entwicklern lernen,
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1:56 - 1:58und diese Innovatoren
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1:58 - 2:01kommen aus den verschiedensten Sektoren.
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2:01 - 2:03Ich denke, dass wenn wir verstehen,
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2:03 - 2:06was etwas wie Coca-Cola allgegenwärtig werden lässt,
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2:06 - 2:09können wir dieses Prinzip zum Wohle der Gemeinschaft anwenden.
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2:11 - 2:13Colas Erfolg ist bedeutend,
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2:13 - 2:16denn wenn wir ihn analysieren können, können wir von ihm lernen
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2:16 - 2:18und dann können wir Leben retten.
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2:18 - 2:21Deshalb nahm ich mir etwas Zeit um Cola zu studieren.
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2:22 - 2:24Und ich denke, dass es eigentlich drei Dinge gibt,
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2:24 - 2:26die man sich von Coca-Cola abschauen könnte.
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2:26 - 2:28Sie verwenden Echtzeitdaten
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2:28 - 2:31und speisen diese sofort wieder in die Produktvermarktung ein.
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2:31 - 2:34Sie zapfen lokale Unternehmertalente an
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2:34 - 2:37und sie betreiben unglaubliches Marketing.
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2:37 - 2:40Lassen Sie uns mit den Daten beginnen.
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2:40 - 2:42Cola hat einen ganz klaren Nettoprofit.
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2:42 - 2:45Sie müssen sich vor einem Kreis von Aktionären verantworten.Sie müssen Profit erzielen.
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2:45 - 2:47Also nehmen sie die Daten
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2:47 - 2:49und nutzen diese, um ihren Fortschritt zu messen.
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2:49 - 2:51Sie haben einen sehr engmaschigen Feedback-Regelkreis.
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2:51 - 2:53Wenn sie was Neues lernen, stecken sie es wieder in das Produkt,
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2:53 - 2:55sie stecken das wieder in den Markt.
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2:55 - 2:57Sie haben ein ganzes Team namens: "Wissen und Erkenntnis".
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2:57 - 2:59Es ist wie in vielem genauso wie andere Handelsgesellschaften.
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2:59 - 3:01Wenn man also in Namibia für Coca-Cola unterwegs ist
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3:01 - 3:03und 107 Kundenkreise hat,
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3:03 - 3:06weiß man, wo jede Dose oder Flasche
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3:06 - 3:08von Sprite, Fanta oder Cola die verkauft wurde.
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3:08 - 3:10ob es ein Geschäft an der Ecke war,
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3:10 - 3:12ein Supermarkt oder ein Schubkarren.
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3:12 - 3:14Also wenn der Absatz zu sinken beginnt,
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3:14 - 3:16kann die Person das Problem identifizieren
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3:16 - 3:18und auf das Problem eingehen.
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3:19 - 3:22Last uns das kurz mit normalem Projektablauf vergleichen.
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3:23 - 3:26Im normalen Projektablauf kommt die Evaluation
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3:26 - 3:29erst gegen Ende des Projektes.
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3:29 - 3:31Ich war bei vielen solcher Meetings zugegen.
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3:31 - 3:33Und zu dieser Zeit ist es meistens
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3:33 - 3:36schon viel zu spät um die Daten zu nutzen.
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3:36 - 3:38Jemand aus einer NRO hat das mal mit
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3:38 - 3:40"Bowling im Dunkeln" verglichen.
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3:40 - 3:43Sie sagten:" Man rollt den Ball, man hört das Pins zu Boden gehen.
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3:43 - 3:46Da es dunkel ist, kann man nicht wissen welche der Pins umgefallen sind bis man das Licht anmacht
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3:46 - 3:49und erst dann sieht man den Einfluß!"
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3:49 - 3:51Echtzeitdaten
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3:51 - 3:54"machen das Licht an".
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3:55 - 3:57Was ist nun das Zweite worin Cola gut drin ist?
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3:57 - 3:59Sie sind gut darin, lokale
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3:59 - 4:01Unternehmertalente anzuzapfen.
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4:01 - 4:03Cola ist in Afrika seit 1928,
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4:03 - 4:06doch lange Zeit waren sie nicht in der Lage die Märkte tief im Inland zu erreichen,
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4:06 - 4:09da deren System ziehmlich dasselbe war, wie in den entwikelten Ländern,
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4:09 - 4:12das sind die großen Trucks, die die Strasse runter fahren.
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4:12 - 4:14Und in den abgelegenen Gebieten Afrikas
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4:14 - 4:16ist es schwer eine gute Strasse zu finden.
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4:16 - 4:18Aber Cola hat was bemerkt.
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4:18 - 4:21Sie merkten, dass lokale Einwohner das Produkt in Massen kauften
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4:21 - 4:24und sie dann in den weit entlegenen Gebieten weiterverkauften.
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4:25 - 4:27Also nahmen sie sich etwas Zeit, um aus diesen Daten zu lernen.
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4:27 - 4:29Und 1990 beschlossen sie,
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4:29 - 4:31dass sie die lokalen Unternehmer trainieren wollten
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4:31 - 4:33und anfingen ihnen geringen Lohn zu zahlen.
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4:33 - 4:36Sie bildeten sie zu dem, was sie "Mikro Vertriebs-Center" nannten.
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4:36 - 4:39Diese lokalen Unternehmer heuern dann Verkäufer an,
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4:39 - 4:42die mit Fahrrädern und Schubkarren rausfahren,
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4:42 - 4:44um das Produkt zu vertreiben.
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4:44 - 4:46Es gibt nun rund 3000 solcher Center,
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4:46 - 4:49die rund 15.000 Leute in Afrika beschäftigen.
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4:50 - 4:52In Tanzania un Uganda
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4:52 - 4:54repräsentieren sie 90 Prozent
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4:54 - 4:56von Colas Einnahmen.
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4:58 - 5:00Lasst uns mal das aus der Projektsicht anschauen.
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5:00 - 5:02Was ist es, dass Regierungen und die NROs
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5:02 - 5:04von Cola lernen können?
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5:04 - 5:06Regierungen und NROs
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5:06 - 5:09müssen ebenfalls das Talent der lokalen Unternehmer anzapfen,
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5:09 - 5:11weil die es sind, die wissen wie die entlegenen
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5:11 - 5:14und schwer zu ereichbaren Bezirke -- ihre Nachbarn -- zu erreichen sind.
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5:14 - 5:17Und sie wissen, was diese zu Veränderungen motiviert.
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5:18 - 5:20Ich denke, dass ein sehr gutes Beispiel dafür
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5:20 - 5:23ist Ethiopias neues Gesundheitserweiterungs Programm.
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5:23 - 5:25Ethiopiens Regierung stellte fest, dass
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5:25 - 5:28viele Menschen so weit von Kliniken entfernt leben,
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5:28 - 5:31dass sie mehr als eine Tagesreise vom nächsten Krankenhaus entfernt sind.
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5:31 - 5:34Wenn man also einen Notfall hat, oder als Mutter dabei ist ein Baby zu gebären,
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5:34 - 5:37kann man es gleich vergessen die Klinik aufzusuchen.
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5:37 - 5:39Sie bescholßen, dass das nicht ausreichend ist.
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5:39 - 5:41Sie gingen also nach Indien und schauten sich den Staat Kerala an,
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5:41 - 5:43das auch das genannte System anwandte
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5:43 - 5:45und übernahmen es für Ethiopien.
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5:45 - 5:47Und 2003 startete Ethiopienns Regierung
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5:47 - 5:50ein neues System in ihrem eigenen Land.
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5:50 - 5:53Sie trainierten 35.000 Gesundheitsmitarbeiter,
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5:53 - 5:56um die Menschen direkt versorgen zu können.
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5:56 - 5:58In nur 5 Jahren stieg das Verhältnis
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5:58 - 6:02von einem Arbeiter je 35.000 Menschen
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6:02 - 6:05zu einem je 2.500 Menschen.
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6:07 - 6:09Stellen Sie sich nur vor,
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6:09 - 6:12wie sehr es das Leben der Menschen ändern kann.
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6:12 - 6:15Gesundheits-Außendienst-Mitarbeiter können in so vielen Fällen helfen:
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6:15 - 6:18ob es nun Familienplanung oder Mutterschaftsvorsorge,
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6:18 - 6:20Immunisierung von Kindern
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6:20 - 6:23oder Belehrung der Mütter, wie man zeitnah
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6:23 - 6:25zur Geburt die Klinik aufsucht.
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6:26 - 6:28Das hat ganz starke Auswirkungen
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6:28 - 6:30auf ein Land wie Ethiopien
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6:30 - 6:33und das ist der Grund warum die Kindersterblichkeit
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6:33 - 6:35zwischen 2000 und 2008
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6:35 - 6:38auf rund 25% runter gegangen ist.
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6:38 - 6:41Ethiopien hat Hundertausende von Kindern, die dank dieses
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6:41 - 6:44Gesundheits-Außendienst-Mitarbeiterprogramms leben.
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6:45 - 6:47Was wäre nun der nächste Schritt für sie?
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6:47 - 6:49Sie haben bereits angefangen sich darum zu kümmern.
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6:49 - 6:52Sie fragen sich: "Wie lässt man die kommunalen Gesundheitsmitarbeiter
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6:52 - 6:54ihre eigenen Vorstellungen entwickeln?
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6:54 - 6:56Wie gibt man ihnen Anreiz basierend auf den Auswirkungen
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6:56 - 6:59die ihr Handeln auf diese entlegenen Dörfer hat?
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6:59 - 7:02Das ist es wie man lokale Unternehmenstalente anzapft
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7:02 - 7:05und der Menschen Potential erschließt.
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7:07 - 7:09Colas dritte Erfolgskomponente
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7:09 - 7:11ist Marketing.
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7:11 - 7:13Letztendlich hängt Colas Erfolg
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7:13 - 7:15von den entscheidenden Fakt ab,
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7:15 - 7:17dass die Menschen
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7:17 - 7:19Coca-Cola wollen!
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7:19 - 7:21Der Grund warum diese Mikrounternehmer
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7:21 - 7:23verkaufen und Profit machen können
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7:23 - 7:26während sie jede einzelne Dose in ihrem Hand- oder Schubkarren verkaufen.
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7:26 - 7:29Sie verlassen sich auf Coca-Cola,
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7:29 - 7:31dass sie das Marketing übernehmen.
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7:31 - 7:34Und was ist das Geheimnis ihres Marketings?
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7:34 - 7:36Es ist das Erstrebenswürdige.
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7:36 - 7:38Es ist, dass das Produkt mit der Art und Weise
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7:38 - 7:41wie die Menschen leben wollen assoziiert wird.
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7:41 - 7:43Und gerade weil sie ein global agierendes Unternehmen sind,
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7:43 - 7:46haben sie ein sehr lokales Vorgehen.
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7:46 - 7:48Colas globaler Werbeslogan ist:
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7:48 - 7:50"Open Happiness" / "Offene Freude"
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7:50 - 7:52Aber sie lokalisierten ihn.
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7:52 - 7:54Und sie raten nicht einfach nur, was die Menschen glücklich macht,
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7:54 - 7:56sie gehen nach Latein Amerika
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7:56 - 7:58und stellen fest, dass Glück dort
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7:58 - 8:00mit Familienleben assoziiert wird.
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8:00 - 8:02Und in Südafrika
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8:02 - 8:04assoziieren sie Glück mit
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8:04 - 8:07mit [unklar] oder Respekt in der Gesellschaft.
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8:08 - 8:11Das setzten sie alles in der World Cup Kampagne um.
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8:11 - 8:13Hören Sie sich den Song an, welchen Cola dafür kreiert hat
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8:13 - 8:16"Waving Flag" von einem Somali Hip-Hop Künstler.
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8:17 - 8:20(Video) K'Naan: ♫ Oh oh oh oh oh o-oh ♫
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8:20 - 8:24♫ Oh oh oh oh oh oh oh oh oh oh ♫
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8:24 - 8:26♫ Oh oh oh oh oh o-oh ♫
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8:26 - 8:30♫ Oh oh oh oh oh oh oh oh o-oh ♫
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8:30 - 8:33♫Give you freedom, give you fire♫
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8:33 - 8:36♫ Give you reason, take you higher ♫
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8:36 - 8:39♫ See the champions take the field now ♫
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8:39 - 8:43♫ You define us, make us feel proud ♫
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8:43 - 8:46♫ In the streets our heads are lifted ♫
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8:46 - 8:49♫ As we lose our inhibition ♫
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8:49 - 8:52♫ Celebration, it's around us ♫
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8:52 - 8:55♫ Every nation, all around us ♫
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8:56 - 8:58Melinda French Gates: Das klingt recht gut, oder?
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8:58 - 9:00Nun, sie haben es nicht dabei belassen..
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9:00 - 9:02Sie haben es in 18 verschiedene Sprachen übersetzt.
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9:02 - 9:04Und es wurde in 17 Ländern
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9:04 - 9:07zum Nummer-Eins-Hit in den Pop Charts.
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9:07 - 9:10Es erinnert mich an ein Lied das ich aus meiner Kindheit kenne:
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9:10 - 9:13"I'd Like to Teach the World to Sing,"
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9:13 - 9:16das war auch ein Nummer-Eins-Hit der Pop Charts.
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9:16 - 9:19Beide Lieder haben was gemeinsam:
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9:19 - 9:21den selben Aufruf
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9:21 - 9:24zur Feier und Einheit.
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9:25 - 9:28Und was macht der Gesundheits- und Entwicklungssektor?
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9:28 - 9:31Er basiert auf Vermeidung
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9:31 - 9:33nicht auf bestreben.
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9:33 - 9:35Ich bin sicher sie haben schon einige von diesen Ratschlägen gehört:
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9:35 - 9:38"Benutze ein Kondom, bekomme kein AIDS."
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9:38 - 9:41"Wasche deine Hände, vermeide Diarrhoe."
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9:41 - 9:44Klingtfür mich nicht so ansprechend wie "Waving Flag" .
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9:46 - 9:48Und ich denke, dass wir hier einen fundamentalen Fehler begehen:
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9:48 - 9:50wir gehen von der Annahme aus,
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9:50 - 9:52dass wenn die Menschen etwas brauchen
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9:52 - 9:55wir sie es nicht mehr "wollen" lassen müssen.
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9:55 - 9:57Und ich denke, dass das ein Fehler ist.
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9:57 - 10:00Und es gibt einige weltweite Anzeichen dafür, dass es anfängt sich zu ändern.
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10:00 - 10:03Ein Beispiel wären die sanitären Anlagen.
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10:03 - 10:05Wir wissen, dass eineinhalb Millionen Kinder
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10:05 - 10:07jedes Jahr an Diarrhoe sterben
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10:07 - 10:10und ein Großteil davon wegen öffentlicher Defäkation.
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10:10 - 10:13Die Lösung heißt: Toilettenbau.
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10:13 - 10:16Aber was wir überall ein ums andere Mal sehen ist, dass
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10:16 - 10:19wenn wir eine Toilette bauen und sie dann stehen lassen,
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10:19 - 10:21wird sie nicht verwendet.
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10:21 - 10:23Menschen nutzen es als Abstellplatz in ihren Wohnungen.
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10:23 - 10:25Manchmal lagern sie Korn drin.
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10:25 - 10:27Ich habe es sogar als Hühnerstall erlebt.
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10:27 - 10:29(Lachen)
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10:29 - 10:31Aber was bietet Marketing um eine Sanitäranlage
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10:31 - 10:34zu einer Lösung für Diarrhoe werden zu lassen ?
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10:34 - 10:36Nun, man arbeitet mit der Gemeinschaft.
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10:36 - 10:38Man beginnt mit ihnen darüber zu reden, warum öffentliche Defäkation
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10:38 - 10:40etwas ist, was man nicht im Dorf nicht tun sollte,
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10:40 - 10:42und sie sehen es ein.
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10:42 - 10:45Aber dann geht man hin und positioniert die Toilette
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10:45 - 10:48als eine moderne, schicke Bequemlichkeit.
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10:48 - 10:50Ein Staat im Norden Indiens ging so weit,
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10:50 - 10:53als dass sie Toiletten mit Brautwerbung verbinden.
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10:53 - 10:56Und es funktoniert. Sehen sie sich nur die Überschrift an.
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10:56 - 11:00(Lachen)
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11:00 - 11:02Das ist kein Scherz!
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11:02 - 11:04Frauen weigern sich einen Mann ohne Toilette zu ehelichen.
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11:04 - 11:07Kein Klo, kein Jawort!
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11:07 - 11:09(Lachen)
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11:09 - 11:12Das ist nicht nur einen lustige Schlagzeile.
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11:12 - 11:15Das ist innovativ! Das ist eine innovarive Marketingkampagne!
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11:15 - 11:17Aber wichtiger,
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11:17 - 11:19es rettet Leben.
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11:20 - 11:22Werfen Sie einen Blick hierauf.
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11:22 - 11:24Das ein Raum voll mit jungen Männern
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11:24 - 11:26und meinem Eheman Bill.
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11:26 - 11:29Und können Sie sich vorstellen, worauf diese jungen Männer warten?
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11:30 - 11:33Sie warten darauf beschnitten zu werden.
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11:33 - 11:35Können Sie das glauben?
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11:35 - 11:38Wir wissen, dass Beschneidung die HIV Infektionen
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11:38 - 11:40bei Männern um rund 60% reduziert.
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11:40 - 11:43Als wir in der Foundation das erste Mal von diesen Ergebnissen gehört haben,
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11:43 - 11:45da haben Bill und ich, muss ich zugeben, uns schon ein wenig die Köpfe gerauft
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11:45 - 11:48und fragten uns: "Wer würde sich denn freiwillig für diese Prozedur entscheiden?"
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11:48 - 11:50Aber es stellt sich herraus, dass Männer es tun
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11:50 - 11:52weil sie von ihren Freundinen hören,
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11:52 - 11:54dass diese das bevorzugen,
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11:54 - 11:57und weil sie außerdem glauben es würde ihr Sexleben verbessern.
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11:58 - 12:01Wenn wir also anfangen zu verstehen,
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12:01 - 12:03was Menschen wirklich wollen
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12:03 - 12:05bei Gesundheit und Entwicklung,
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12:05 - 12:07dann können wir Gesellschaften verändern
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12:07 - 12:10und damit ganze Nationen.
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12:11 - 12:14Warum ist das nun wichtig?
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12:14 - 12:17Lassen Sie uns darüber reden, was passiert wenn das alles zusammenkommt,
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12:17 - 12:19wenn man die drei Dinge zusammenbringt.
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12:19 - 12:22Und Polio, denke ich ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
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12:23 - 12:27Wir haben in den letzten 20 Jahren einen Rückgang von Polio um rund 99% beobachtet.
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12:27 - 12:29Und wenn man zu 1988 zurückblickt,
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12:29 - 12:32in diesem Jahr gab es weltweit
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12:32 - 12:34rund 35.000 Fälle von Polio.
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12:34 - 12:37In 2009 sind wir bei 1.600.
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12:37 - 12:40Wie ist das passiert?
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12:40 - 12:42Mann schaue sich ein Land wie Indien an.
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12:42 - 12:45Dieses Land hat über eine Milliarde Einwohner
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12:45 - 12:48aber sie haben 35.000 Ärzte vor Ort,
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12:48 - 12:50die Lähmung melden können,
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12:50 - 12:53Kliniken und ein weites Netz von Apothekern, die Meldungen machen können.
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12:53 - 12:56Sie haben zweieinhalb Millionen Impfer.
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12:57 - 12:59Aber lassen Sie mich die Geschichte für Sie etwas verkürzen.
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12:59 - 13:01Lassen Sie mich Ihnen Die Geschichte von Shriram erzählen,
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13:01 - 13:03einem 18 monate alten jungen in Bihar,
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13:03 - 13:05einem Staat im Norden Indiens.
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13:05 - 13:08Am 8. August diesen Jahres fühlte er Lähmung,
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13:08 - 13:11am 13. brachten ihn seine Eltern zum Arzt.
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13:12 - 13:14Am 14. und 15. nahmen sie eine Stuhlprobe,
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13:14 - 13:16und am 25. August
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13:16 - 13:19wurde es als Polio Typ 1 bestätigt.
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13:19 - 13:22Zum 30. August war bereits ein genetischer Test durchgeführt,
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13:22 - 13:25und wir wussten welchen Poliostamm Shriram hatte.
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13:25 - 13:27Dieser wiederum konnte aus zwei Standorten kommen.
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13:27 - 13:30Es konnte aus Nepal stammen, aus dem Norden hinter der Grenze,
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13:30 - 13:33oder aus Jharkhand einem Staate aus dem Süden.
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13:33 - 13:36Glücklicherweise bewies der Gentest,
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13:36 - 13:38dass der Stamm tatsächlich aus dem Norden stammt,
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13:38 - 13:40denn würde er aus den Süden stammen
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13:40 - 13:42hätte er viel größere epidemische Auswirkungen.
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13:42 - 13:44Viel mehr Menschen wären angesteckt worden.
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13:44 - 13:46Wie ging es nun weiter?
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13:46 - 13:49Nun, am 4. September gab es eine große Aufräumaktion,
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13:49 - 13:51das ist was man bei Polio macht.
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13:51 - 13:53Man ging raus und dort wo Shriram lebt,
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13:53 - 13:55impfte man 2 Millionen Menschen.
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13:55 - 13:57In weniger als einem Monat
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13:57 - 13:59kamen wir von einem Fall von Lähmung
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13:59 - 14:02zu einenem ganz gezielten Impfprogramm.
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14:02 - 14:05Und ich kann sagen, dass es in der Region glücklicherweise nur einen einzigen weiteren Fall gab.
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14:05 - 14:07So verhindert man
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14:07 - 14:09einen großen Infektionsausbruch
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14:09 - 14:11und es zeigt auch was möglich ist,
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14:11 - 14:14wenn Ortsansässige die notwendigen Daten zur Hand haben
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14:14 - 14:17können sie Leben retten.
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14:17 - 14:20Nun eine Herausforderungen bei Polio ist -- immer noch -- Marketing
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14:20 - 14:22aber nicht so wie Sie vielleicht denken.
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14:22 - 14:24Es ist kein Marketingproblem an der Basis.
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14:24 - 14:26Es geht nicht darum, den Eltern zu erklären:
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14:26 - 14:28"Wenn Sie Lähmung feststellen, bringen Sie ihr Kind zum Arzt
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14:28 - 14:30oder lasst es impfen."
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14:30 - 14:33Wir haben ein Problem die Spendergemeinschaft zu mobilisieren.
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14:33 - 14:35Die G8 Nationen waren wegen Polio extrem großzügig
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14:35 - 14:37in den letzten 20 Jahren,
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14:37 - 14:40aber wir beginnen eine gewisse "Polioerschöpfung" fest zu stellen
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14:40 - 14:42und das bedeuted, dass die Spedernationen
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14:42 - 14:44nicht mehr gewillt sind Polio weiterhin zu unterstützen.
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14:44 - 14:47Gegen Ende des nächsten Sommers, wird uns das Geld für Polio ausgehen.
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14:47 - 14:50Wir sind zu 99% soweit
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14:50 - 14:52das Ziel zu erreichen
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14:52 - 14:55und uns geht das Geld aus.
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14:55 - 14:58Und ich denke, wäre das Marketing erstrebender,
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14:58 - 15:00wenn wir als Gemeinschaft uns darauf fokussierten,
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15:00 - 15:02wie weit wir kommen könnten,
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15:02 - 15:04und darauf wie großartig es wäre,
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15:04 - 15:06diese Krankheit ein für alle mal zu besiegen,
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15:06 - 15:08dann könnten wir die Polioerschöpfung
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15:08 - 15:10und Polio selbst hinter uns lassen.
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15:10 - 15:12Und wenn wir das täten
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15:12 - 15:14könnten wir damit aufhören alle zu impfen --weltweit --
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15:14 - 15:17in all den Polioländern.
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15:17 - 15:19Es wäre nur die zweite Krankheit, die wir jemals
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15:19 - 15:22für immer von vom Antlitz unserer Welt ausradiert hätten.
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15:22 - 15:24Und wir sind dem so nahe.
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15:24 - 15:27Und dieser Sieg ist so möglich.
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15:28 - 15:31Wenn also ein Cola-Vermarkter zu mir käme
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15:31 - 15:34und mich bitten würde Glück zu beschreiben,
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15:35 - 15:37würde ich sagen, dass meine Vorstellung vom Glück
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15:37 - 15:40eine Mutter wäre, die ein gesundes Kind
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15:40 - 15:42in ihren Armen hält.
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15:42 - 15:45Das ist für mich tiefempfundenes Glück.
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15:47 - 15:50Und wenn wir also von Entwicklern aus jedem Sektor lernen würden,
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15:50 - 15:53dann würden wir in Zukunft gemeinsam erreichen,
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15:53 - 15:55dass Glück
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15:55 - 15:57genauso allgegenwärtig sein kann
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15:57 - 15:59wie Coca-Cola.
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15:59 - 16:01Vielen Dank
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16:01 - 16:07(Applaus)
- Title:
- Melinda French Gates: Was Gemeinnützige von Coca-Cola lernen können.
- Speaker:
- Melinda Gates
- Description:
-
Melinda Gates liefert in TEDxChange überzeugende Argumente dafür, dass Gemeinnüzige sich an Unternehmen wie Coca-Cola ein Beispiel nehmen sollten, deren intergriertes, globales Netzwerk aus Vermarktern und Lieferanten sicherstellt, dass jedes noch so abgelegene Dorf Coke will, und auch bekommt. Warum sollte das dann nicht für Kondome, sanitäte Anlagen und Schutzimpfungen funktionieren.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:08