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Melinda French Gates: Was Gemeinnützige von Coca-Cola lernen können.

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    Eine meiner bevorzugten Aufgaben
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    in meiner Arbeit in der Gates Foundation
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    besteht darin, dass ich Entwiklungsländer besuche
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    und das sehr oft.
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    Und wenn ich die Mütter treffe
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    in all diesen abgelegenen Orten
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    bin ich oft überwältigt von der den Dingen,
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    die wir gemeinsam haben.
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    Sie wollen dasselbe was auch wir für unsere Kinder wollen,
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    und das ist, dass ihre Kinder glücklich aufwachsen,
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    gesund sind und ein erfolgreiches Leben haben.
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    Ich sehe auch viel Armut
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    das ist echt erschütternd
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    in beidem: Ausmaß und Reichweite.
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    Mein erster Trip nach Indien führte mich in einen Privathaushalt
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    sie hatten Fussböden aus Lehm, kein fließendes Wasser,
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    keine Elektrizität
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    und das ist wirklich, was ich in der ganzen Welt sehe.
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    Kurz gesagt: ich bin erschrocken über all die Sachen,
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    die sie nicht haben.
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    Aber ich bin überrascht von der Sache, die sie alle haben:
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    Coca-Cola!
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    Coke ist überall.
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    Tatsache ist, dass wenn ich Entwicklungsländer bereise,
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    Coke allgegenwärtig scheint.
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    Und wenn ich heimkehre von diesen Trips,
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    über Entwicklung nachdenke,
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    nach Hause fliege und mir denke:
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    "Wir versuchen Kondome oder Impfstoffe an die Mensche zu liefern"
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    wisst Ihr, Cokes Erfolg lässt einen innehalten und sich fragen:
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    wie schaffen sie es, Cola in all diese
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    abgelegenen Landesteile zu bringen?
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    Wenn sie das schaffen,
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    warum können Regierungen und die NROs nicht dasselbe erreichen?
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    Und ich bin nicht die Erste, die diese Frage stellt.
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    Ich denke, dass wir als Gemeinschaft
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    noch Vieles zu lernen haben.
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    Wenn man über Cola nachdenkt, kann man es gar nicht fassen.
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    Sie verkaufen 1.5 Millionen Portionen
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    jeden einzelnen Tag!
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    Das ist als würde jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf diesem Planeten
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    eine Glas Cola pro Woche haben.
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    Was ist nun also los?
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    Nun, wenn wir den Prozess beschleunigen wollen
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    und schneller werden wollen in der Verwirklichung
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    der Milleniums-Entwicklungs-Ziele, die wir uns als Welt gesetzt haben,
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    müssen wir von diesen Entwicklern lernen,
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    und diese Innovatoren
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    kommen aus den verschiedensten Sektoren.
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    Ich denke, dass wenn wir verstehen,
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    was etwas wie Coca-Cola allgegenwärtig werden lässt,
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    können wir dieses Prinzip zum Wohle der Gemeinschaft anwenden.
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    Colas Erfolg ist bedeutend,
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    denn wenn wir ihn analysieren können, können wir von ihm lernen
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    und dann können wir Leben retten.
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    Deshalb nahm ich mir etwas Zeit um Cola zu studieren.
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    Und ich denke, dass es eigentlich drei Dinge gibt,
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    die man sich von Coca-Cola abschauen könnte.
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    Sie verwenden Echtzeitdaten
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    und speisen diese sofort wieder in die Produktvermarktung ein.
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    Sie zapfen lokale Unternehmertalente an
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    und sie betreiben unglaubliches Marketing.
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    Lassen Sie uns mit den Daten beginnen.
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    Cola hat einen ganz klaren Nettoprofit.
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    Sie müssen sich vor einem Kreis von Aktionären verantworten.Sie müssen Profit erzielen.
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    Also nehmen sie die Daten
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    und nutzen diese, um ihren Fortschritt zu messen.
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    Sie haben einen sehr engmaschigen Feedback-Regelkreis.
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    Wenn sie was Neues lernen, stecken sie es wieder in das Produkt,
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    sie stecken das wieder in den Markt.
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    Sie haben ein ganzes Team namens: "Wissen und Erkenntnis".
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    Es ist wie in vielem genauso wie andere Handelsgesellschaften.
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    Wenn man also in Namibia für Coca-Cola unterwegs ist
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    und 107 Kundenkreise hat,
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    weiß man, wo jede Dose oder Flasche
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    von Sprite, Fanta oder Cola die verkauft wurde.
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    ob es ein Geschäft an der Ecke war,
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    ein Supermarkt oder ein Schubkarren.
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    Also wenn der Absatz zu sinken beginnt,
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    kann die Person das Problem identifizieren
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    und auf das Problem eingehen.
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    Last uns das kurz mit normalem Projektablauf vergleichen.
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    Im normalen Projektablauf kommt die Evaluation
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    erst gegen Ende des Projektes.
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    Ich war bei vielen solcher Meetings zugegen.
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    Und zu dieser Zeit ist es meistens
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    schon viel zu spät um die Daten zu nutzen.
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    Jemand aus einer NRO hat das mal mit
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    "Bowling im Dunkeln" verglichen.
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    Sie sagten:" Man rollt den Ball, man hört das Pins zu Boden gehen.
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    Da es dunkel ist, kann man nicht wissen welche der Pins umgefallen sind bis man das Licht anmacht
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    und erst dann sieht man den Einfluß!"
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    Echtzeitdaten
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    "machen das Licht an".
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    Was ist nun das Zweite worin Cola gut drin ist?
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    Sie sind gut darin, lokale
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    Unternehmertalente anzuzapfen.
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    Cola ist in Afrika seit 1928,
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    doch lange Zeit waren sie nicht in der Lage die Märkte tief im Inland zu erreichen,
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    da deren System ziehmlich dasselbe war, wie in den entwikelten Ländern,
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    das sind die großen Trucks, die die Strasse runter fahren.
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    Und in den abgelegenen Gebieten Afrikas
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    ist es schwer eine gute Strasse zu finden.
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    Aber Cola hat was bemerkt.
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    Sie merkten, dass lokale Einwohner das Produkt in Massen kauften
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    und sie dann in den weit entlegenen Gebieten weiterverkauften.
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    Also nahmen sie sich etwas Zeit, um aus diesen Daten zu lernen.
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    Und 1990 beschlossen sie,
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    dass sie die lokalen Unternehmer trainieren wollten
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    und anfingen ihnen geringen Lohn zu zahlen.
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    Sie bildeten sie zu dem, was sie "Mikro Vertriebs-Center" nannten.
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    Diese lokalen Unternehmer heuern dann Verkäufer an,
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    die mit Fahrrädern und Schubkarren rausfahren,
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    um das Produkt zu vertreiben.
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    Es gibt nun rund 3000 solcher Center,
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    die rund 15.000 Leute in Afrika beschäftigen.
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    In Tanzania un Uganda
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    repräsentieren sie 90 Prozent
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    von Colas Einnahmen.
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    Lasst uns mal das aus der Projektsicht anschauen.
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    Was ist es, dass Regierungen und die NROs
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    von Cola lernen können?
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    Regierungen und NROs
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    müssen ebenfalls das Talent der lokalen Unternehmer anzapfen,
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    weil die es sind, die wissen wie die entlegenen
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    und schwer zu ereichbaren Bezirke -- ihre Nachbarn -- zu erreichen sind.
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    Und sie wissen, was diese zu Veränderungen motiviert.
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    Ich denke, dass ein sehr gutes Beispiel dafür
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    ist Ethiopias neues Gesundheitserweiterungs Programm.
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    Ethiopiens Regierung stellte fest, dass
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    viele Menschen so weit von Kliniken entfernt leben,
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    dass sie mehr als eine Tagesreise vom nächsten Krankenhaus entfernt sind.
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    Wenn man also einen Notfall hat, oder als Mutter dabei ist ein Baby zu gebären,
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    kann man es gleich vergessen die Klinik aufzusuchen.
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    Sie bescholßen, dass das nicht ausreichend ist.
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    Sie gingen also nach Indien und schauten sich den Staat Kerala an,
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    das auch das genannte System anwandte
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    und übernahmen es für Ethiopien.
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    Und 2003 startete Ethiopienns Regierung
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    ein neues System in ihrem eigenen Land.
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    Sie trainierten 35.000 Gesundheitsmitarbeiter,
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    um die Menschen direkt versorgen zu können.
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    In nur 5 Jahren stieg das Verhältnis
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    von einem Arbeiter je 35.000 Menschen
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    zu einem je 2.500 Menschen.
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    Stellen Sie sich nur vor,
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    wie sehr es das Leben der Menschen ändern kann.
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    Gesundheits-Außendienst-Mitarbeiter können in so vielen Fällen helfen:
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    ob es nun Familienplanung oder Mutterschaftsvorsorge,
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    Immunisierung von Kindern
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    oder Belehrung der Mütter, wie man zeitnah
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    zur Geburt die Klinik aufsucht.
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    Das hat ganz starke Auswirkungen
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    auf ein Land wie Ethiopien
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    und das ist der Grund warum die Kindersterblichkeit
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    zwischen 2000 und 2008
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    auf rund 25% runter gegangen ist.
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    Ethiopien hat Hundertausende von Kindern, die dank dieses
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    Gesundheits-Außendienst-Mitarbeiterprogramms leben.
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    Was wäre nun der nächste Schritt für sie?
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    Sie haben bereits angefangen sich darum zu kümmern.
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    Sie fragen sich: "Wie lässt man die kommunalen Gesundheitsmitarbeiter
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    ihre eigenen Vorstellungen entwickeln?
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    Wie gibt man ihnen Anreiz basierend auf den Auswirkungen
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    die ihr Handeln auf diese entlegenen Dörfer hat?
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    Das ist es wie man lokale Unternehmenstalente anzapft
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    und der Menschen Potential erschließt.
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    Colas dritte Erfolgskomponente
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    ist Marketing.
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    Letztendlich hängt Colas Erfolg
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    von den entscheidenden Fakt ab,
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    dass die Menschen
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    Coca-Cola wollen!
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    Der Grund warum diese Mikrounternehmer
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    verkaufen und Profit machen können
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    während sie jede einzelne Dose in ihrem Hand- oder Schubkarren verkaufen.
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    Sie verlassen sich auf Coca-Cola,
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    dass sie das Marketing übernehmen.
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    Und was ist das Geheimnis ihres Marketings?
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    Es ist das Erstrebenswürdige.
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    Es ist, dass das Produkt mit der Art und Weise
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    wie die Menschen leben wollen assoziiert wird.
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    Und gerade weil sie ein global agierendes Unternehmen sind,
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    haben sie ein sehr lokales Vorgehen.
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    Colas globaler Werbeslogan ist:
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    "Open Happiness" / "Offene Freude"
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    Aber sie lokalisierten ihn.
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    Und sie raten nicht einfach nur, was die Menschen glücklich macht,
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    sie gehen nach Latein Amerika
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    und stellen fest, dass Glück dort
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    mit Familienleben assoziiert wird.
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    Und in Südafrika
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    assoziieren sie Glück mit
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    mit [unklar] oder Respekt in der Gesellschaft.
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    Das setzten sie alles in der World Cup Kampagne um.
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    Hören Sie sich den Song an, welchen Cola dafür kreiert hat
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    "Waving Flag" von einem Somali Hip-Hop Künstler.
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    (Video) K'Naan: ♫ Oh oh oh oh oh o-oh ♫
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    ♫ Oh oh oh oh oh oh oh oh oh oh ♫
  • 8:24 - 8:26
    ♫ Oh oh oh oh oh o-oh ♫
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    ♫ Oh oh oh oh oh oh oh oh o-oh ♫
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    ♫Give you freedom, give you fire♫
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    ♫ Give you reason, take you higher ♫
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    ♫ See the champions take the field now ♫
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    ♫ You define us, make us feel proud ♫
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    ♫ In the streets our heads are lifted ♫
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    ♫ As we lose our inhibition ♫
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    ♫ Celebration, it's around us ♫
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    ♫ Every nation, all around us ♫
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    Melinda French Gates: Das klingt recht gut, oder?
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    Nun, sie haben es nicht dabei belassen..
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    Sie haben es in 18 verschiedene Sprachen übersetzt.
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    Und es wurde in 17 Ländern
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    zum Nummer-Eins-Hit in den Pop Charts.
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    Es erinnert mich an ein Lied das ich aus meiner Kindheit kenne:
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    "I'd Like to Teach the World to Sing,"
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    das war auch ein Nummer-Eins-Hit der Pop Charts.
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    Beide Lieder haben was gemeinsam:
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    den selben Aufruf
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    zur Feier und Einheit.
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    Und was macht der Gesundheits- und Entwicklungssektor?
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    Er basiert auf Vermeidung
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    nicht auf bestreben.
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    Ich bin sicher sie haben schon einige von diesen Ratschlägen gehört:
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    "Benutze ein Kondom, bekomme kein AIDS."
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    "Wasche deine Hände, vermeide Diarrhoe."
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    Klingtfür mich nicht so ansprechend wie "Waving Flag" .
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    Und ich denke, dass wir hier einen fundamentalen Fehler begehen:
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    wir gehen von der Annahme aus,
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    dass wenn die Menschen etwas brauchen
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    wir sie es nicht mehr "wollen" lassen müssen.
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    Und ich denke, dass das ein Fehler ist.
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    Und es gibt einige weltweite Anzeichen dafür, dass es anfängt sich zu ändern.
  • 10:00 - 10:03
    Ein Beispiel wären die sanitären Anlagen.
  • 10:03 - 10:05
    Wir wissen, dass eineinhalb Millionen Kinder
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    jedes Jahr an Diarrhoe sterben
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    und ein Großteil davon wegen öffentlicher Defäkation.
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    Die Lösung heißt: Toilettenbau.
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    Aber was wir überall ein ums andere Mal sehen ist, dass
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    wenn wir eine Toilette bauen und sie dann stehen lassen,
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    wird sie nicht verwendet.
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    Menschen nutzen es als Abstellplatz in ihren Wohnungen.
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    Manchmal lagern sie Korn drin.
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    Ich habe es sogar als Hühnerstall erlebt.
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    (Lachen)
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    Aber was bietet Marketing um eine Sanitäranlage
  • 10:31 - 10:34
    zu einer Lösung für Diarrhoe werden zu lassen ?
  • 10:34 - 10:36
    Nun, man arbeitet mit der Gemeinschaft.
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    Man beginnt mit ihnen darüber zu reden, warum öffentliche Defäkation
  • 10:38 - 10:40
    etwas ist, was man nicht im Dorf nicht tun sollte,
  • 10:40 - 10:42
    und sie sehen es ein.
  • 10:42 - 10:45
    Aber dann geht man hin und positioniert die Toilette
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    als eine moderne, schicke Bequemlichkeit.
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    Ein Staat im Norden Indiens ging so weit,
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    als dass sie Toiletten mit Brautwerbung verbinden.
  • 10:53 - 10:56
    Und es funktoniert. Sehen sie sich nur die Überschrift an.
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    (Lachen)
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    Das ist kein Scherz!
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    Frauen weigern sich einen Mann ohne Toilette zu ehelichen.
  • 11:04 - 11:07
    Kein Klo, kein Jawort!
  • 11:07 - 11:09
    (Lachen)
  • 11:09 - 11:12
    Das ist nicht nur einen lustige Schlagzeile.
  • 11:12 - 11:15
    Das ist innovativ! Das ist eine innovarive Marketingkampagne!
  • 11:15 - 11:17
    Aber wichtiger,
  • 11:17 - 11:19
    es rettet Leben.
  • 11:20 - 11:22
    Werfen Sie einen Blick hierauf.
  • 11:22 - 11:24
    Das ein Raum voll mit jungen Männern
  • 11:24 - 11:26
    und meinem Eheman Bill.
  • 11:26 - 11:29
    Und können Sie sich vorstellen, worauf diese jungen Männer warten?
  • 11:30 - 11:33
    Sie warten darauf beschnitten zu werden.
  • 11:33 - 11:35
    Können Sie das glauben?
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    Wir wissen, dass Beschneidung die HIV Infektionen
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    bei Männern um rund 60% reduziert.
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    Als wir in der Foundation das erste Mal von diesen Ergebnissen gehört haben,
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    da haben Bill und ich, muss ich zugeben, uns schon ein wenig die Köpfe gerauft
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    und fragten uns: "Wer würde sich denn freiwillig für diese Prozedur entscheiden?"
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    Aber es stellt sich herraus, dass Männer es tun
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    weil sie von ihren Freundinen hören,
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    dass diese das bevorzugen,
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    und weil sie außerdem glauben es würde ihr Sexleben verbessern.
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    Wenn wir also anfangen zu verstehen,
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    was Menschen wirklich wollen
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    bei Gesundheit und Entwicklung,
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    dann können wir Gesellschaften verändern
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    und damit ganze Nationen.
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    Warum ist das nun wichtig?
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    Lassen Sie uns darüber reden, was passiert wenn das alles zusammenkommt,
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    wenn man die drei Dinge zusammenbringt.
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    Und Polio, denke ich ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
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    Wir haben in den letzten 20 Jahren einen Rückgang von Polio um rund 99% beobachtet.
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    Und wenn man zu 1988 zurückblickt,
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    in diesem Jahr gab es weltweit
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    rund 35.000 Fälle von Polio.
  • 12:34 - 12:37
    In 2009 sind wir bei 1.600.
  • 12:37 - 12:40
    Wie ist das passiert?
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    Mann schaue sich ein Land wie Indien an.
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    Dieses Land hat über eine Milliarde Einwohner
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    aber sie haben 35.000 Ärzte vor Ort,
  • 12:48 - 12:50
    die Lähmung melden können,
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    Kliniken und ein weites Netz von Apothekern, die Meldungen machen können.
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    Sie haben zweieinhalb Millionen Impfer.
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    Aber lassen Sie mich die Geschichte für Sie etwas verkürzen.
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    Lassen Sie mich Ihnen Die Geschichte von Shriram erzählen,
  • 13:01 - 13:03
    einem 18 monate alten jungen in Bihar,
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    einem Staat im Norden Indiens.
  • 13:05 - 13:08
    Am 8. August diesen Jahres fühlte er Lähmung,
  • 13:08 - 13:11
    am 13. brachten ihn seine Eltern zum Arzt.
  • 13:12 - 13:14
    Am 14. und 15. nahmen sie eine Stuhlprobe,
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    und am 25. August
  • 13:16 - 13:19
    wurde es als Polio Typ 1 bestätigt.
  • 13:19 - 13:22
    Zum 30. August war bereits ein genetischer Test durchgeführt,
  • 13:22 - 13:25
    und wir wussten welchen Poliostamm Shriram hatte.
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    Dieser wiederum konnte aus zwei Standorten kommen.
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    Es konnte aus Nepal stammen, aus dem Norden hinter der Grenze,
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    oder aus Jharkhand einem Staate aus dem Süden.
  • 13:33 - 13:36
    Glücklicherweise bewies der Gentest,
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    dass der Stamm tatsächlich aus dem Norden stammt,
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    denn würde er aus den Süden stammen
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    hätte er viel größere epidemische Auswirkungen.
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    Viel mehr Menschen wären angesteckt worden.
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    Wie ging es nun weiter?
  • 13:46 - 13:49
    Nun, am 4. September gab es eine große Aufräumaktion,
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    das ist was man bei Polio macht.
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    Man ging raus und dort wo Shriram lebt,
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    impfte man 2 Millionen Menschen.
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    In weniger als einem Monat
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    kamen wir von einem Fall von Lähmung
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    zu einenem ganz gezielten Impfprogramm.
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    Und ich kann sagen, dass es in der Region glücklicherweise nur einen einzigen weiteren Fall gab.
  • 14:05 - 14:07
    So verhindert man
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    einen großen Infektionsausbruch
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    und es zeigt auch was möglich ist,
  • 14:11 - 14:14
    wenn Ortsansässige die notwendigen Daten zur Hand haben
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    können sie Leben retten.
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    Nun eine Herausforderungen bei Polio ist -- immer noch -- Marketing
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    aber nicht so wie Sie vielleicht denken.
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    Es ist kein Marketingproblem an der Basis.
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    Es geht nicht darum, den Eltern zu erklären:
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    "Wenn Sie Lähmung feststellen, bringen Sie ihr Kind zum Arzt
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    oder lasst es impfen."
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    Wir haben ein Problem die Spendergemeinschaft zu mobilisieren.
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    Die G8 Nationen waren wegen Polio extrem großzügig
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    in den letzten 20 Jahren,
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    aber wir beginnen eine gewisse "Polioerschöpfung" fest zu stellen
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    und das bedeuted, dass die Spedernationen
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    nicht mehr gewillt sind Polio weiterhin zu unterstützen.
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    Gegen Ende des nächsten Sommers, wird uns das Geld für Polio ausgehen.
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    Wir sind zu 99% soweit
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    das Ziel zu erreichen
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    und uns geht das Geld aus.
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    Und ich denke, wäre das Marketing erstrebender,
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    wenn wir als Gemeinschaft uns darauf fokussierten,
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    wie weit wir kommen könnten,
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    und darauf wie großartig es wäre,
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    diese Krankheit ein für alle mal zu besiegen,
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    dann könnten wir die Polioerschöpfung
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    und Polio selbst hinter uns lassen.
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    Und wenn wir das täten
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    könnten wir damit aufhören alle zu impfen --weltweit --
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    in all den Polioländern.
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    Es wäre nur die zweite Krankheit, die wir jemals
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    für immer von vom Antlitz unserer Welt ausradiert hätten.
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    Und wir sind dem so nahe.
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    Und dieser Sieg ist so möglich.
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    Wenn also ein Cola-Vermarkter zu mir käme
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    und mich bitten würde Glück zu beschreiben,
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    würde ich sagen, dass meine Vorstellung vom Glück
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    eine Mutter wäre, die ein gesundes Kind
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    in ihren Armen hält.
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    Das ist für mich tiefempfundenes Glück.
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    Und wenn wir also von Entwicklern aus jedem Sektor lernen würden,
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    dann würden wir in Zukunft gemeinsam erreichen,
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    dass Glück
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    genauso allgegenwärtig sein kann
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    wie Coca-Cola.
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    Vielen Dank
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    (Applaus)
Title:
Melinda French Gates: Was Gemeinnützige von Coca-Cola lernen können.
Speaker:
Melinda Gates
Description:

Melinda Gates liefert in TEDxChange überzeugende Argumente dafür, dass Gemeinnüzige sich an Unternehmen wie Coca-Cola ein Beispiel nehmen sollten, deren intergriertes, globales Netzwerk aus Vermarktern und Lieferanten sicherstellt, dass jedes noch so abgelegene Dorf Coke will, und auch bekommt. Warum sollte das dann nicht für Kondome, sanitäte Anlagen und Schutzimpfungen funktionieren.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:08
Valentina Wellbrock added a translation

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