Die Wahrheit über ungewollte sexuelle Erregung
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0:00 - 0:04[Der Vortrag enthält Erwachseneninhalte.
Diskretion wird empfohlen] -
0:05 - 0:09Als Sexualpädagogin biete ich Ihnen
die wissenschaftliche Seite. -
0:10 - 0:14Aber neutral zu bleiben,
ist mein primärer und wichtigster Auftrag, -
0:14 - 0:17wenn ich über Sexuelles spreche,
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0:17 - 0:21keine Peinlichkeiten, kein Kitzel,
keine Beurteilung, keine Scham, -
0:21 - 0:22egal wo ich bin.
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0:22 - 0:26Egal welche Frage man mir stellt.
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0:26 - 0:29Einmal, in der Hotellobby,
am Ende einer Konferenz, -
0:29 - 0:32ich bin auf dem Weg nach draußen,
da rennt mir eine Kollegin hinterher. -
0:32 - 0:34"Emily, ich habe eine ganz kurze Frage.
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0:35 - 0:36Eine Freundin von mir --
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0:36 - 0:38(Lachen)
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0:38 - 0:42möchte wissen, ob es möglich ist,
süchtig nach ihrem Vibrator zu werden." -
0:42 - 0:45Die Antwort ist nein,
aber es ist möglich, verwöhnt zu werden. -
0:46 - 0:50Auf einer anderen Konferenz
in einem Freiluft-Topen-Paradies, -
0:50 - 0:53stehe ich am Frühstücksbuffet,
da kommt ein Paar auf mich zu. -
0:54 - 0:56"Hi, Emily, entschuldige bitte vielmals,
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0:56 - 1:00wir möchten Dir eine kurze Frage
über vorzeitige Ejakulation stellen." -
1:01 - 1:05"Klar, ich erzähle Ihnen etwas
über die Stop-Start-Methode." -
1:05 - 1:06Das ist mein Leben.
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1:07 - 1:10Ich bleibe neutral, wenn
andere Leute "geniert" sind. -
1:11 - 1:13Geniert sein ist ein Gefühl,
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1:13 - 1:17das Überraschung mit Peinlichkeit
plus Angewidertsein vereint -
1:17 - 1:20und man weiß nicht,
was man mit den Händen tun soll. -
1:22 - 1:23Es ist also ein Produkt.
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1:23 - 1:25Man fühlt so,
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1:25 - 1:28weil man die ersten 20 Jahre
seines Lebens gelernt hat, -
1:28 - 1:31dass Sex gefährlich, abstoßend
und eine Quelle ewiger Scham ist -
1:32 - 1:35und wenn du nicht echt gut darin bist,
wird dich niemand je lieben. -
1:35 - 1:37(Lachen)
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1:37 - 1:39Vielleicht sind Sie geniert,
wenn ich über Sex spreche, -
1:39 - 1:43während Sie in einem Raum voll
Fremder sitzen -- das ist normal. -
1:43 - 1:44Atmen Sie tief durch.
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1:44 - 1:46Gefühle sind Tunnel.
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1:46 - 1:49Wir gehen den Weg durchs Dunkel,
um am Ende ins Licht zu finden. -
1:49 - 1:50Ich verspreche, das ist es wert.
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1:50 - 1:53Heute erzähle ich Ihnen
von einer wissenschaftlichen Erkenntnis, -
1:53 - 1:55die mein ganzes Denken verändert hat,
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1:55 - 1:59vom Verhalten der Neurotransmitter
in unserem emotionalen Gehirn, -
1:59 - 2:03bis hin zur Dynamik unserer
zwischenmenschlichen Beziehungen. -
2:03 - 2:05Bis hin zu unserem Rechtssystem.
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2:06 - 2:07Es beginnt mit unserem Gehirn.
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2:07 - 2:09Es gibt eine Region in unserem Gehirn,
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2:09 - 2:12die Sie vielleicht als
"Belohnungszentrum" kennen. -
2:12 - 2:14Die Region Belohnungszentrum
zu nennen ist so, -
2:14 - 2:16als würde man das Gesicht Nase nennen.
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2:16 - 2:18Sie ist ein auffälliges Merkmal,
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2:18 - 2:22aber vernachlässigt andere Teile
und verwirrt eher, -
2:22 - 2:25wenn man Gesichter verstehen möchte.
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2:25 - 2:29Tatsächlich gibt es drei separate,
miteinander verknüpfte Systeme. -
2:29 - 2:30Das erste System ist Mögen.
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2:30 - 2:32Was wie Belohnung ist,
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2:32 - 2:34also der Ort für Opioide
im emotionalen Gehirn. -
2:34 - 2:37Es bewertet die Wirkung der Lust --
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2:37 - 2:38"Fühlt sich dieser Reiz gut an?
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2:38 - 2:39Wie gut?
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2:39 - 2:41Ist dieser Reiz unangenehm?
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2:41 - 2:42Wie unangenehm?"
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2:42 - 2:45Träufelt man Zuckerwasser
auf die Zunge eines Neugeborenen, -
2:45 - 2:48geht ein Feuerwerk
im Opioid-affinen Zentrum los. -
2:49 - 2:51Und es gibt das System für Verlangen.
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2:51 - 2:53Im emotionalen Gehirn und darüber hinaus
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2:53 - 2:57wird das Verlangen von einem riesigen
dopaminergen Netzwerk gesteuert. -
2:57 - 3:01Es motiviert uns, auf Reize
zuzugehen oder uns wegzubewegen. -
3:01 - 3:04Verlangen ist wie ein Kleinkind,
das einem hinterherkrabbelt -
3:04 - 3:06und noch einen Keks möchte.
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3:06 - 3:08Verlangen und Mögen sind also verwandt.
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3:08 - 3:10Sie sind nicht das Gleiche.
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3:10 - 3:12Das dritte System ist Lernen.
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3:12 - 3:15Lernen ist Pawlows Hund.
Erinnern Sie sich an Pawlow? -
3:15 - 3:17Als Reaktion auf eine Glocke
bringt er Hunde zum speicheln. -
3:17 - 3:20Füttere einen Hund,
der Speichel kommt automatisch, -
3:20 - 3:21dann Glocke klingeln.
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3:21 - 3:22Futter, Speichel, Glocke.
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3:22 - 3:24Futter, Glocke, Speichel.
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3:24 - 3:25Glocke, Speichel.
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3:27 - 3:31Bedeutet der Speichel, dass der Hund
die Glocke essen will? -
3:33 - 3:36Bedeutet es, dass der Hund
die Glocke lecker findet? -
3:36 - 3:37Nein.
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3:37 - 3:42Pawlow hat die Glocke
mit Futter verknüpft. -
3:43 - 3:46Wenn wir die Unterschiede von
Verlangen, Mögen und Lernen verstehen, -
3:46 - 3:49haben wir einen Erklärungsrahmen,
um verstehen zu können, -
3:49 - 3:53was Forscher Diskonkordanz
bei sexueller Erregung nennen. -
3:53 - 3:55Einfach gesagt, Diskonkordanz ist,
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3:55 - 3:58wenn es zwischen Ihrer physischen
Reaktion, wie Speichelfluss, -
3:58 - 4:00und Ihrem subjektiven Erleben
von Genuss und Lust -
4:00 - 4:03nicht genug voraussagbare
Zusammenhänge gibt. -
4:04 - 4:09Das passiert in allen unseren emotionalen
und motivatiorischen Systemen, -
4:09 - 4:10wie auch Sex.
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4:10 - 4:12Forschungen aus 30 Jahren zeigen,
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4:12 - 4:15dass der Blutfluss in Genitalien
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4:15 - 4:17bei sexueller Stimulation zunimmt,
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4:17 - 4:20sogar wenn diese sexuellen Stimulationen
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4:20 - 4:24nichts mit dem subjektiven Erleben
von Verlangen und Mögen zu tun haben. -
4:24 - 4:26Der voraussagbare Zusammenhang
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4:26 - 4:28von genitaler Reaktion
und subjektivem Erleben, -
4:28 - 4:32liegt zwischen 10 und 50 Prozent.
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4:32 - 4:35Was eine enorme Spanne ist.
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4:35 - 4:38Man kann nicht voraussagen,
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4:38 - 4:41wie eine Person eine bestimmte
sexuelle Stimulation empfindet, -
4:41 - 4:44wenn man nur den
genitalen Blutfluss betrachtet. -
4:44 - 4:47Als ich das meinem Mann erklärte,
gab er mir das bestmögliche Beispiel. -
4:47 - 4:49Er sagte,
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4:49 - 4:52"Das könnte dieses eine Mal
in der Highschool erklären, ich... -
4:52 - 4:56ich bekam eine Erektion als Reaktion
auf den Ausdruck "Doughnut-Loch" -
4:56 - 4:57(Lachen)
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4:57 - 4:59Wollte er Sex mit dem Doughnut haben?
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5:00 - 5:01Nein.
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5:01 - 5:04Er war ein Teenager voll Testosteron,
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5:04 - 5:07was alles ein bisschen sexualisiert.
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5:07 - 5:09Es kann in beide Richtungen gehen.
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5:09 - 5:12Jemand mit Penis kann am Abend
ein Erektionsproblem haben -
5:12 - 5:15und am nächsten Morgen
mit einer Erektion aufwachen, -
5:15 - 5:17wenn es einfach lästig ist.
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5:17 - 5:20Ich bekam einen Anruf
von einer Freundin um die 30, -
5:20 - 5:23sie sagte, "Mein Partner und ich
waren gerade dabei -
5:23 - 5:25und ich meinte, "Ich will Dich jetzt."
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5:25 - 5:29Aber er sagte, "Nein du bist noch trocken,
du willst bloß nett sein." -
5:30 - 5:32Und ich war sowas von bereit.
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5:32 - 5:35Was habe ich, ist es hormonell,
soll ich zum Arzt gehen, was ist los?" -
5:35 - 5:36Antwort?
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5:36 - 5:38Es ist Diskonkordanz
bei sexueller Erregung. -
5:38 - 5:41Wenn Sie ungewollte Schmerzen haben,
fragen Sie einen Arzt. -
5:42 - 5:45Andernfalls -- Diskonkordanz bei Erregung.
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5:45 - 5:47Ihr Genitalverhalten
entspricht nicht unbedingt -
5:47 - 5:51ihrem subjektiven Erleben
von Mögen und Verlangen. -
5:51 - 5:52Eine Freundin aus Uni-Tagen
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5:52 - 5:56erzählte von ihrer Erfahrung mit
Machtspielen in einer Sexbeziehung. -
5:56 - 5:58Sie erzählte, dass
ihr Partner sie festband, -
5:58 - 5:59mit den Armen überm Kopf, etwa so;
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5:59 - 6:02er positioniert sie so,
dass sie gespreizt dasteht, -
6:02 - 6:05einen Stab gegen Ihre
Klitoris gepresst, etwa so. -
6:05 - 6:07Da steht sie nun und der Typ geht.
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6:07 - 6:08Es ist ein Machtspiel.
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6:08 - 6:10Er lässt sie allein.
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6:10 - 6:12Da steht meine Freundin und meint,
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6:12 - 6:13"Mir ist langweilig."
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6:13 - 6:15(Lachen)
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6:15 - 6:18Als der Typ zurückkommt, sagt sie,
"Mir ist langweilig." -
6:19 - 6:21Er schaut sie an und den Stab und fragt,
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6:21 - 6:23"Warum bist Du dann feucht?"
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6:24 - 6:26Warum war sie feucht?
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6:27 - 6:30Ähnelt es Sex, Druck direkt
auf die Klitoris auszuüben? -
6:30 - 6:31Ja.
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6:32 - 6:35Sagt ihm das, ob sie möchte
oder mag, was da passiert? -
6:36 - 6:37Nein.
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6:37 - 6:41Was sagt ihm dann,
ob sie will oder mag was passiert? -
6:42 - 6:43Sie tut das!
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6:43 - 6:47Sie hat erkannt und artikuliert,
was sie will und mag. -
6:47 - 6:50Er hätte ihr nur zuhören müssen.
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6:50 - 6:54Meine Freundin am Telefon --
was ist die Lösung? -
6:54 - 6:57Sag deinem Partner, "Hör, was ich sage."
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6:58 - 6:59Und kauf Gleitmittel.
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7:00 - 7:02(Lachen)
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7:02 - 7:03(Applaus)
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7:03 - 7:05Applaus für Gleitmittel, absolut.
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7:05 - 7:06(Applaus)
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7:06 - 7:08Jedermann, überall.
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7:09 - 7:12Ich erzähle Ihnen eine dunklere
Hör-was-sie-sagt Geschichte. -
7:12 - 7:15Nach meiner Vorlesung
über Diskonkordanz bei sexueller Erregung, -
7:15 - 7:17teilte mir eine Studentin
ihre Geschichte mit. -
7:17 - 7:20Sie genoss es, Dinge
mit ihrem neuen Partner zu tun, -
7:20 - 7:24sie kamen an den Punkt, über den sie
nicht hinausgehen wollte, -
7:24 - 7:25und so sagte sie nein.
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7:25 - 7:29Der Partner sagte: "Du bist feucht,
du bist sowas von bereit, -
7:29 - 7:30sei nicht schüchtern."
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7:30 - 7:32Schüchtern?
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7:32 - 7:35Als ob es nicht allen Mut
und all ihr Vertrauen gekostet hat, -
7:35 - 7:38nein zu jemandem zu sagen,
den sie gern hatte. -
7:38 - 7:40Dessen Gefühle sie nicht verletzen wollte.
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7:41 - 7:43Aber sie sagte es wieder.
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7:43 - 7:45Sie sagte nein.
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7:46 - 7:48Hat er auf sie gehört?
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7:50 - 7:54In Zeiten von Me Too
und Time's Up werde ich gefragt, -
7:54 - 7:56"Wie soll ich wissen,
was mein Partner will und mag? -
7:56 - 7:59Muss nun jede Zustimmung verbal
und vertragsgemäß sein?" -
7:59 - 8:01Manchmal ist Zustimmung missverständlich
-
8:01 - 8:05und wir brauchen eine
umfassende kulturelle Diskussion. -
8:05 - 8:09Aber können wir sicher erkennen,
wie eindeutig Zustimmung ist, -
8:09 - 8:11wenn wir diesen Mythos eliminieren?
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8:11 - 8:13In jedem meiner bisherigen Beispiele
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8:13 - 8:17hat einer der Partner erkannt
und artikuliert, was er wollte und mochte: -
8:17 - 8:19"Ich will dich jetzt."
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8:19 - 8:20"Nein."
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8:21 - 8:23Und ihr Partner meinte,
sie hätten unrecht. -
8:24 - 8:25Das ist Gaslighting.
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8:25 - 8:27Tiefgreifend und entwürdigend.
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8:27 - 8:29Man sagt, man fühle sich so,
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8:29 - 8:32aber der Körper beweist,
dass man anders fühlt. -
8:32 - 8:34Aber wir machen das nur
in Bezug auf Sexualität, -
8:34 - 8:36weil Diskonkordanz bei Erregung
-
8:36 - 8:39in jedem emotionalen und
motivatorischen System vorkommt. -
8:39 - 8:43Wenn mein Mund wässrig wird,
wenn ich in einen wurmigen Apfel beiße, -
8:43 - 8:45würde dann jemand sagen:
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8:45 - 8:47"Du sagst nein, aber dein Körper sagt ja?"
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8:47 - 8:48(Gelächter)
-
8:49 - 8:52Nicht nur unsere Partner
verstehen uns falsch. -
8:52 - 8:56Das National Judicial Education Program
verlegt eine Schrift mit dem Titel: -
8:56 - 8:59"Judges Tell: What I Wish
I Had Known Before I Presided -
8:59 - 9:02in a Case of an Adult Victim
of Sexual Assault." -
9:02 - 9:04Nummer 13:
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9:04 - 9:08"Gelegentlich zeigt das Opfer, männlich
oder weiblich, eine körperliche Reaktion, -
9:08 - 9:12aber das ist keine sexuelle Reaktion
im Sinne von Lust oder Einvernehmen." -
9:12 - 9:14Das führt mich näher ans Dunkle;
-
9:14 - 9:17ich verspreche, danach finden wir
wieder den Weg ans Licht. -
9:17 - 9:19Ich denke an ein Gerichtsverfahren,
-
9:19 - 9:22bei dem es um mehrere Vorfälle
von "nicht einvernehmlichem Sex" ging. -
9:22 - 9:24Stellen sie sich vor, Sie sind in der Jury
-
9:24 - 9:27und Sie erfahren,
dass das Opfer Orgasmen hatte. -
9:27 - 9:30Ändert das Ihre Reaktion auf den Fall?
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9:31 - 9:33Ich erinnere Sie, dass
ein Orgasmus physiologisch ist; -
9:33 - 9:36er ist spontanes, unfreiwilliges
Lösen der Anspannung, -
9:36 - 9:39die sich als Reaktion
auf sexuelle Stimuli aufbaut. -
9:39 - 9:44Der Anwalt des Täters stellte sicher,
dass die Jury vom Orgasmus erfuhr, -
9:44 - 9:47weil er meinte, Orgasmen können
als Einvernehmen ausgelegt werden. -
9:49 - 9:53Es war ein Kind, dass in der Familie
von einem Erwachsenen missbraucht wurde. -
9:53 - 9:54Bitte atmen sie durch.
-
9:55 - 9:58Diese Art von Fällen kann
alle möglichen Gefühle auslösen, -
9:58 - 10:01von Wut über Scham
bis zu verstörender Erregung, -
10:01 - 10:03weil es sexuell ist,
-
10:03 - 10:05obwohl es entsetzlich ist.
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10:07 - 10:09Obwohl ich weiß, dass es schwierig ist,
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10:09 - 10:13mit diesen Gefühlen in einem Raum
voller Fremder zu sein, glaube ich, -
10:13 - 10:16wenn wir den Weg durch unsere
verworrenen Gefühle finden können, -
10:16 - 10:20können wir den Weg
ans Licht des Mitgefühls -
10:20 - 10:22für dieses Kind finden,
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10:22 - 10:26dessen Beziehung zu seinem Körper
von einem Erwachsenen verletzt wurde, -
10:26 - 10:28dessen Aufgabe es war, es zu beschützen.
-
10:29 - 10:30Wir haben Hoffnung,
-
10:30 - 10:33dass es einen vertrauenswürdigen
Erwachsenen gab, der sagen konnte, -
10:33 - 10:36"Genitale Reaktion zeigt nur,
dass es sexuelle Stimuli gab, -
10:36 - 10:39es bedeutet nicht, dass das Kind
dies wollte oder mochte, -
10:39 - 10:42ganz sicher bedeutete es
kein Einvernehmen." -
10:42 - 10:44(Applaus)
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10:46 - 10:51Dieses Mitgefühl und diese Hoffnung
sind der Grund dafür, dass ich viel reise -
10:51 - 10:53und mit Zuhörern darüber spreche.
-
10:53 - 10:57Ich sehe, dass es Menschen hilft,
wenn ich die Worte ausspreche. -
10:59 - 11:02Ich lade Sie dazu ein,
die Worte auszusprechen. -
11:04 - 11:06Sie brauchen nicht "Klitoris"
vor 1000 Fremden zu sagen. -
11:07 - 11:10Aber seien Sie mutig in Gesprächen.
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11:10 - 11:13Erzählen Sie Bekannten davon,
die sexuelle Gewalt erlebt haben -- -
11:13 - 11:15Sie kennen definitiv jemanden.
-
11:15 - 11:17In den Vereinigten Staaten
ist es eine von drei Frauen. -
11:17 - 11:19Einer von sechs Männern.
-
11:19 - 11:22Fast die Hälfte der Transgender.
-
11:22 - 11:25Sagen Sie "Genitale Reaktion
ist ein Zeichen für sexuellen Stimulus. -
11:25 - 11:28Es heißt nicht, dass es
gewollt war oder gefallen hat." -
11:28 - 11:30Sagen Sie es einem Richter
oder Anwalt weiter, -
11:30 - 11:34einem Polizisten oder einem Jurymitglied
in einem Fall von sexueller Gewalt. -
11:34 - 11:37Sagen Sie: "Manche glauben,
dass der Körper nicht reagiert, -
11:37 - 11:40wenn man nicht möchte
oder mag, was passiert, -
11:40 - 11:41wenn das nur wahr wäre.
-
11:41 - 11:44Stattdessen, Diskonkordanz
bei sexueller Erregung." -
11:44 - 11:47Erzählen Sie es den
verwirrten Teenagern in Ihrem Leben, -
11:47 - 11:51die versuchen herauszufinden
was, oder was? -
11:51 - 11:57Sagen Sie, wenn du in einen fauligen Apfel
beißt und dein Mund wässrig wird, -
11:57 - 11:58würde niemand sagen,
-
11:58 - 12:02"Du willst einfach nicht zugeben,
wie sehr er Dir schmeckt." -
12:02 - 12:05Das Gleiche gilt für da unten,
Diskonkordanz bei Erregung. -
12:05 - 12:07Sagen Sie es Ihrem Partner.
-
12:07 - 12:11Meine Genitalien sagen dir nicht,
was ich will oder mag. -
12:11 - 12:12Ich tue es.
-
12:13 - 12:16(Applaus)
-
12:18 - 12:20Die Wurzeln dieses Mythos reichen tief
-
12:20 - 12:23und sie sind verschlungen
mit dunklen Kräften in unserer Kultur. -
12:23 - 12:27Aber mit jedem mutigen Gespräch
-
12:27 - 12:29machen wir die Welt
für die verwirrten Teenager -
12:29 - 12:31ein wenig besser, ein wenig einfacher.
-
12:31 - 12:34Ein wenig einfacher
für die Freundin am Telefon, -
12:34 - 12:36die dachte, sie wäre defekt.
-
12:36 - 12:39Ein wenig einfacher und sicherer
-
12:39 - 12:42für die Überlebenden;
eine von drei Frauen. -
12:42 - 12:44Einer von sechs Männern.
-
12:44 - 12:46Die Hälfte der Transgender.
-
12:47 - 12:48Me too.
-
12:49 - 12:50Also für jedes mutige Gespräch,
-
12:51 - 12:52das Sie führen,
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12:53 - 12:54Dankeschön.
-
12:54 - 12:57(Applaus)
-
13:01 - 13:02Dankeschön.
-
13:03 - 13:05Danke.
-
13:05 - 13:07(Applaus)
-
13:08 - 13:10Helen Walters: Emily, komm hierüber.
-
13:10 - 13:11Danke Dir vielmals.
-
13:12 - 13:13Ich weiß, Du machst das ständig,
-
13:13 - 13:17und trotzdem, bin ich Dir so dankbar
für Deinen Mut herzukommen -
13:17 - 13:19
und darüber auf dieser Bühne zu reden. -
13:19 - 13:21Es erfordert viel und
wir sind Dir sehr verbunden. -
13:21 - 13:22Also danke Dir.
-
13:22 - 13:25Emily Nagoski: Ich bin
dankbar, hier zu sein. -
13:25 - 13:26HW: In Deinem regulären Job,
-
13:26 - 13:28denke ich, stellt man Dir viele Fragen,
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13:28 - 13:30wie du schon anfangs erwähntest.
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13:30 - 13:33Aber was ist die eine Frage,
die Du andauernd gefragt wirst, -
13:33 - 13:36die Du allen hier beantworte kannst,
-
13:36 - 13:40damit Du das nicht noch 1000 mal
während der nächsten Woche tun musst? -
13:40 - 13:42EN: Die häufigste Frage
-
13:42 - 13:45ist tatsächlich die,
die in allen Fragen mitschwingt, -
13:45 - 13:47kann ich süchtig nach
meinem Vibrator werden, -
13:47 - 13:50bitte hilf mir mit meiner
erektilen Dysfunktion? -
13:50 - 13:53In allen diesen Fragen steckt eigentlich
die Frage, "Bin ich normal?" -
13:53 - 13:55Die Antwort dazu ist meiner Meinung nach,
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13:55 - 13:59was ist denn normal und warum
möchtest du, dass deine Sexualität so ist? -
14:00 - 14:03Warum wollen wir nur
bei unserer Sexualität normal sein? -
14:03 - 14:05Wollen wir nicht, dass sie besonders ist?
-
14:05 - 14:08Willst du denn nur normalen Sex
oder willst du großartigen Sex haben? -
14:08 - 14:10Ich denke, es gibt viel Angst ,
-
14:10 - 14:13sexuell deutlich anders zu sein.
-
14:13 - 14:14Wenn ich gefragt werde,
-
14:14 - 14:16"Ist das, was ich erlebe, normal,"
-
14:16 - 14:20lautet die eigentliche Frage:
"Gehöre ich hierhin?" -
14:20 - 14:22Gehöre ich in diese Beziehung,
-
14:22 - 14:24gehöre ich zur dieser Gemeinschaft,
-
14:24 - 14:27gehöre ich auf die Erde,
als sexuelles Wesen? -
14:27 - 14:31Worauf ich stets mit einem
schallenden Ja antworte. -
14:31 - 14:35Die einzige Grenze, die es gibt,
das einzige Limit, es gibt zwei: -
14:35 - 14:38erstens, wenn man ungewollte
sexuelle Schmerzen hat, -
14:38 - 14:40dann sprich mit einem Arzt.
-
14:40 - 14:44Und zweitens: Solange jeder Teilnehmer
gerne und aus freien Stücken mitmacht -
14:44 - 14:46und jederzeit gehen kann,
wann immer er möchte, -
14:46 - 14:49ist alles erlaubt, was du tun willst.
-
14:49 - 14:52Es gibt kein Drehbuch, es gibt
keinen Rahmen, in den du passen musst, -
14:52 - 14:55solange es im Einvernehmen und ohne
ungewollte Schmerzen geschieht, -
14:55 - 14:58bist du absolut frei zu tun,
was immer du willst. -
14:58 - 14:59HW: Erstaunlich. Danke dir vielmals.
-
14:59 - 15:01EN: Danke dir.
-
15:01 - 15:02HW: Danke dir, du bist unglaublich.
-
15:02 - 15:03(Applaus)
- Title:
- Die Wahrheit über ungewollte sexuelle Erregung
- Speaker:
- Emily Nagoski
- Description:
-
Die Sexualpädagogin Emily Nagoski entlarvt einen der gefährlichsten Mythen über Sex und gibt uns Einblicke in die Wissenschaft von Diskonkordanz bei sexueller Erregung: Wenn es keinen Zusammenhang zwischen physischer Reaktion und dem Erleben von Genuss und Lust gibt. Über so intime, private Momente zu sprechen kann peinlich und schwierig sein, trotzdem drängt uns Nagoski in ihrem offenen Vortrag dazu, diese wichtigen Informationen mit anderen zu teilen -- Richtern, Anwälten, Partnern, Kindern. "Mit jedem mutigen Gespräch, dass wir führen, machen wir die Welt ein bisschen besser," sagt Nagoski. (Dieser Vortrag enthält Erwachseneninhalte)
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:16
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Sonja Maria Neef approved German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Sonja Maria Neef edited German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Andreas Herzog accepted German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Andreas Herzog edited German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Andreas Herzog edited German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Andreas Herzog edited German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Andreas Herzog edited German subtitles for The truth about unwanted arousal | |
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Kirsten Wieseler edited German subtitles for The truth about unwanted arousal |