E-Mail macht dumm, krank und arm | Anitra Eggler | TEDxSalzburg
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0:06 - 0:08Hallo!
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0:08 - 0:10Herzlich willkommen zurück!
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0:10 - 0:13"Good news". Die einen oder
die anderen werden sich fragen, -
0:13 - 0:16"Das [sind] aber sicher
keine 'good news'." -
0:16 - 0:20Richtig, aber eine meiner
Lebenserfahrungen ist ganz sicher, -
0:20 - 0:22dass man die "good news"
bzw. die "bad news", -
0:22 - 0:26erst kennen muss, um daraus
"good news" zu machen. -
0:26 - 0:30Ein kleiner Warnhinweis
zu den folgenden 18 Minuten: -
0:30 - 0:33Vieles, was ich sagen werde,
klingt wirklich so, -
0:33 - 0:36als sei ich die größte digitale
Endzeitpredigerin der Welt. -
0:36 - 0:39Das stimmt nicht,
es ist sogar auch mehr als das. -
0:39 - 0:41Es ist total falsch.
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0:41 - 0:44Das Internet und digitale Kommunikation
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0:44 - 0:48und mich verbindet seit 15 Jahren
eine, sagen wir mal, -
0:48 - 0:51inzwischen sehr glückliche
Liebesbeziehung. -
0:51 - 0:53Sehr glücklich inzwischen warum?
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0:53 - 0:56Weil ich in all den Jahren
von Highspeed-Kommunikation -
0:56 - 1:01endlich das richtige Maß
an Distanz und Nähe gefunden habe, -
1:01 - 1:05die man braucht, um auch im echten Leben
mit seinem Partner glücklich zu sein. -
1:05 - 1:09Das als kleines Intro vorweg.
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1:11 - 1:12[Pling!]
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1:14 - 1:17Erinnern Sie sich noch
an Ihre erste E-Mail? -
1:18 - 1:19Das war ein Wahnsinn, oder?
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1:19 - 1:25Man konnte auf einmal von heute auf morgen
von hier nach Feuerland Post schicken! -
1:25 - 1:29Man bekam vielleicht auch ein Foto zurück,
und hat dann festgestellt, -
1:29 - 1:32dass die einzige Jugendliebe
heute doch eher aussieht -
1:32 - 1:35wie eine Raubkopie von Homer Simpson,
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1:35 - 1:36aber es war egal:
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1:36 - 1:39Man bekam ein Foto,
und man bekam es per E-Mail. -
1:39 - 1:41Diese E-Mail startete
als die totale Wunderwaffe. -
1:41 - 1:44Es war segensreich.
Sie hat die Welt vernetzt. -
1:44 - 1:46Sie hat uns Menschen
einander näher gebracht. -
1:46 - 1:50Sie hat geschafft,
dass wir Zeit sparen können, -
1:50 - 1:54dass wir produktiver werden,
und dass wir mehr Zeit haben zum Leben. -
1:54 - 1:57Es begann alles ganz wunderbar und
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1:57 - 2:02noch bevor wir Konsumenten die
ersten E-Mails verschicken konnten, -
2:02 - 2:05passierte etwas in meiner Heimatstadt.
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2:06 - 2:121984, George Orwell hat doch nicht
ganz so schlecht gelegen mit seinem Datum. -
2:12 - 2:161984, an einem, ich vermute,
grauen Septembertag -
2:16 - 2:19landete die erste E-Mail in Deutschland.
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2:21 - 2:24Und sie landete in meiner
Heimatstadt Karlsruhe. -
2:25 - 2:28Sie können sich vorstellen,
1984 ist schon ein bisschen her, -
2:28 - 2:31ich war damals noch jung und analog.
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2:31 - 2:32(Lachen)
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2:32 - 2:38Hätte ich gewusst, was die E-Mail
Jahrzehnte später mit uns Menschen -
2:38 - 2:41teilweise bewirken wird,
wenn wir sie falsch einsetzen, -
2:41 - 2:44wäre ich an diesen Tag wahrscheinlich
in Schokoladenhungerstreik gegangen. -
2:45 - 2:50So musste einige Zeit vergehen, und was
als segensreiche Innovation begann, -
2:50 - 2:53sieht heute leider schon ganz anders aus.
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2:53 - 2:57Schauen Sie mich an, auch ich sehe
heute schon ganz anders aus. -
2:57 - 3:01Zwischen dem linken und dem rechten Foto
liegen knapp 30 Jahre. -
3:01 - 3:06Ich bin heute 38 Jahre alt, aber minus 4.
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3:06 - 3:09Ich habe nämlich mal nachgerechnet:
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3:09 - 3:12In den vergangenen 10 Jahren
vor meiner Selbständigkeit, -
3:12 - 3:17also 2000 bis 2010,
habe ich 4 Jahre Lebenszeit -
3:17 - 3:21mit digitaler Kommunikation
manchmal sicher verplempert. -
3:21 - 3:23Ich habe nachgerechnet.
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3:23 - 3:25Ich habe zweieinhalb Jahre "versurft"
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3:25 - 3:28und anderthalb Jahre mit E-Mail verbracht.
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3:28 - 3:31Jetzt kann man sagen 38
minus 4 oder plus 4. -
3:31 - 3:34Auch das ist eine Frage der Perspektive.
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3:34 - 3:38Fakt ist, es hat sich
viel getan in dieser Zeit, -
3:38 - 3:40und Sie fragen sich vielleicht:
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3:40 - 3:44"Wie kann das sein, 4 Jahre
im Internet binnen 10 Jahren?" -
3:44 - 3:50Das lag an meinen Berufen: Ich war immer
in Hardcore-Internetbranchen unterwegs, -
3:50 - 3:53Highspeed-Kommunikation
war ein Wettbewerbsvorteil, -
3:53 - 3:55hat Umsatz gebracht,
hat Arbeitsplätze geschaffen, -
3:55 - 3:57hat Arbeitsplätze gesichert.
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3:57 - 4:02Und damit Sie in Gefühl kriegen,
wie so ein ganz entspannter Arbeitstag -
4:02 - 4:04in diesen 10 [Jahren]
eigentlich aussah bei mir, -
4:04 - 4:06möchte ich Ihnen ein kurzes Video zeigen.
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4:10 - 4:16(Alarm)
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4:16 - 4:22(Musik mit hohem Tempo)
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4:40 - 4:42(Musik Ende)
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4:44 - 4:47Ich habe vor anderthalb Jahren
den Stecker gezogen. -
4:47 - 4:51Einer der Auslöser war eine Anekdote,
eine wahre Begebenheit, -
4:51 - 4:54die ein Kollege mir
eines Morgens erzählt hat. -
4:54 - 4:57Ein Satz, der Grund dafür war,
dass ich Bilanz gezogen habe, -
4:57 - 5:02und wirklich mal hinterfragt habe,
was ich eigentlich tue mit meinem Hirn, -
5:02 - 5:06mit meinem Leben in diesem Hamsterrad
der Highspeed-Kommunikation. -
5:06 - 5:09Ich möchte Ihnen
die Geschichte kurz erzählen. -
5:09 - 5:11Der Kollege kam am Montag
zu mir ins Büro und sagt: -
5:11 - 5:14"Anitra, du glaubst nicht, was mir
am Wochenende passiert ist!" -
5:14 - 5:17"Ich war mit meinem kleinen Sohn
auf dem Spielplatz, -
5:17 - 5:20und ich konnte wieder nicht die Finger
vom Blackberry lassen!" -
5:20 - 5:24Ich muss dazu sagen, der Kollege war
hardcore-Blackberry-süchtig. -
5:24 - 5:26Dem habe ich vor dem Urlaub
das Dienst-Blackberry -
5:26 - 5:28in meiner Schreibtischschublade versteckt.
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5:28 - 5:30Er hat mir geschworen,
er nimmt es nicht mit. -
5:30 - 5:33Kam ich ins Büro zurück,
war immer das Blackberry weg, -
5:33 - 5:35weil er konnte nicht
ohne dieses Gerät sein. -
5:35 - 5:38Er war mit seinem kleinen Sohn
auf dem Spielplatz. -
5:38 - 5:40Kind schaukelt,
er "spielt" mit seinem Sohn, -
5:40 - 5:43indem er natürlich die ganze Zeit
in der anderen Hand -
5:43 - 5:44wieder mal Mails checkt,
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5:44 - 5:46und da kam eine Mail rein,
die hat ihn irgendwie verärgert. -
5:46 - 5:50Er gibt dem kleinen Jungen einen Schubs,
der ein bisschen zu heftig war, -
5:50 - 5:53und der kleine Junge fällt hin,
hat angefangen zu weinen, -
5:53 - 5:55und hat dann diesen Satz gesagt:
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5:56 - 5:58"Papa, dein Handy macht Aua!"
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5:59 - 6:01Über den Satz habe ich
lange nachgedacht, -
6:01 - 6:04[dass] es jetzt auch mal
Zeit für mich wird, -
6:04 - 6:06nach so viel Highspeed-Jahren
Bilanz zu ziehen, -
6:06 - 6:12und da muss man fiesen Fakten
ins Auge sehen -- 10 Stück davon. -
6:13 - 6:18Die erste Tatsache ist, wir beachten
unsere Smartphones heutzutage mehr -
6:19 - 6:21als unsere Kinder.
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6:23 - 6:27Wir widmen digitaler Kommunikation
mehr Aufmerksamkeit als dem, -
6:27 - 6:30was unseren Körper zusammenhält,
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6:30 - 6:32nämlich als unserer Atmung.
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6:35 - 6:38Wir investieren mehr Zeit
in E-Mails als in das, -
6:38 - 6:41wofür wir eigentlich bezahlt werden,
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6:41 - 6:41nämlich
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6:43 - 6:44ins Denken.
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6:46 - 6:51Wir sind dauerhaft abgelenkt,
sind stolz auf diesen Kontrollverlust, -
6:51 - 6:52und nennen ihn
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6:52 - 6:53Karriere.
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6:56 - 6:59Sehr paradox, wir wissen,
unser Hirn ist kein Muskel, -
6:59 - 7:04deswegen trainieren wir ihn trotzdem
mit permanenten Multitasking, -
7:04 - 7:06und halten das auch noch für
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7:06 - 7:08gesund.
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7:08 - 7:10Dabei sagt die Wissenschaft
was ganz anderes: -
7:10 - 7:12Multitasking ist ungesund.
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7:12 - 7:16Die Ablenkung, durch E-Mail, macht dumm.
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7:16 - 7:19Studie mit zwei Probandengruppen:
Eine Probandengruppe war bekifft, -
7:19 - 7:22die andere Probandengruppe wurde
beim Lösen von Tests -
7:22 - 7:23durch E-Mails abgelenkt.
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7:23 - 7:25Raten Sie mal,
welche Probandengruppe -
7:25 - 7:28die Aufgaben schneller und besser
erledigt hat? -
7:28 - 7:30(Lachen)
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7:31 - 7:33Ablenkung führt zu
Attention Deficit Trade (ADT). -
7:33 - 7:37Diesen Begriff hat der Harvard-Arzt
Edward Hallowell geprägt. -
7:37 - 7:43ADT heißt, dass unser Gehirn
nach Ablenkung süchtig wird. -
7:43 - 7:47Die Studie besagt, im Schnitt wird
ein IT-Manager alle 11 Minuten abgelenkt, -
7:47 - 7:48von seiner Arbeit.
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7:48 - 7:50Ablenkung Nummer 1: E-Mail.
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7:50 - 7:53Ablenkung Nummer 2: Kollege kommt rein:
"Kannst du mal kurz." -
7:53 - 7:54Ablenkung Nummer 3: Handy.
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7:54 - 7:58Das Problem ist, unser Hirn
ist auf diese Reize konditioniert. -
7:58 - 8:00Das heißt, Reiz kommt,
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8:00 - 8:03Dopamin-Ausschüttung im Hirn,
Glücksbotenstoffe. -
8:03 - 8:06Je öfter wir abgelenkt werden,
desto abhängiger wird unser Gehirn -
8:06 - 8:08von dieser Reizausschüttung.
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8:08 - 8:11Und das Perverse ist,
wenn keine Ablenkung kommt, -
8:11 - 8:13dann holen wir sie uns selber.
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8:13 - 8:16Dann checken wir E-Mails,
und wissen nicht, -
8:16 - 8:19was wir als Nächstes tun sollen,
wenn wir nicht in unserer Arbeit -
8:19 - 8:21unterbrochen werden.
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8:21 - 8:24Wenn das ein Manager sagt, wie dieser
anonyme Manager hier in "Der Zeit", -
8:24 - 8:27dann kostet uns eine Ablenkungsstunde
richtig viel Geld. -
8:28 - 8:31Wenn Sie sich überlegen,
eine Stunde Ablenkung durch E-Mail, -
8:31 - 8:34durch Unproduktivität, durch
Konzentrationsverlust, am Tag -- -
8:34 - 8:37nehmen Sie ein Mitarbeiter,
Führungsnachwuchskraft, -
8:37 - 8:403.700 Euro verdient er brutto im Monat,
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8:40 - 8:42das Unternehmen kostet dieser Mitarbeiter,
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8:42 - 8:44inklusive Lohnnebenkosten
und Gemeinkosten, -
8:44 - 8:46rund 100 Euro die Stunde.
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8:46 - 8:49Dann kostet, bei 250 Arbeitstagen im Jahr,
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8:49 - 8:53diese eine verdammte Stunde
Ablenkung Konzentrationsverlust -
8:53 - 8:57ein Unternehmen 25.000 Euro im Jahr.
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8:57 - 8:59Wenn Sie ein kleiner
mittelständischer Unternehmer sind, -
8:59 - 9:01wenn Sie 100 Mitarbeiter haben,
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9:01 - 9:04verlieren Sie durch
Ablenkung der Mitarbeiter -
9:04 - 9:072,5 Millionen Euro im Jahr.
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9:07 - 9:10Das große Problem ist, unsere "Dealer"
haben wir immer in der Hosentasche -- -
9:10 - 9:12am Wochenende, in der Nacht, im Urlaub.
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9:12 - 9:16Dank der Smartphones ist es möglich,
dass wir ständig erreichbar sind. -
9:16 - 9:18Wir sind die Sklaven unserer Arbeit,
und das Perverse ist, -
9:18 - 9:21wir holen uns diese Arbeit
selber, aus dem Handy. -
9:21 - 9:23Wir suchen die Ablenkung,
wir gucken immer mal kurz. -
9:23 - 9:25Das ist krank.
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9:25 - 9:29Wie krank das ist, beweist eine
der gescheitesten Frauen in Deutschland, -
9:29 - 9:31Miriam Meckel,
einst die jüngste Professorin, -
9:31 - 9:34Staatsekretärin, tolle Autorin,
Wissenschaftlerin. -
9:34 - 9:36Vor 3 Jahren schrieb sie das Buch
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9:36 - 9:40"Das Glück der Unerreichbarkeit:
Wege aus der Kommunikationsfalle". -
9:40 - 9:43Letztes Jahr ist dieses Werk
von ihr erschienen: -
9:43 - 9:46"Brief an mein Leben:
[Erfahrungen mit einem Burnout]". -
9:46 - 9:50Beide Bücher sind Bestseller geworden,
und man sieht selbst -
9:50 - 9:54eine so reflektierte Frau,
die wirklich wissen hätte müssen, -
9:54 - 9:58wie sie ihren Burnout verhindert;
die hat es nicht geschafft. -
9:59 - 10:00Die wichtigste Frage ist:
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10:00 - 10:06"Erledigen Sie Ihre E-Mails,
oder erledigen Ihre E-Mails Sie?" -
10:06 - 10:1110 Tipps, [wie] Sie die Macht über
Ihre Kommunikation zurückgewinnen. -
10:12 - 10:15Der erste Tipp, der muss
in Form einer Bewusstseinsänderung -
10:15 - 10:17in Ihrem Kopf stattfinden.
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10:17 - 10:20E-Mails sind keine Ego-Booster.
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10:20 - 10:23Wer denkt, "Ich maile, also bin ich",
zum Beispiel, "wichtig", -
10:23 - 10:26kann dieses "wichtig"
gleich mal streichen, -
10:26 - 10:28und den Satz so fortsetzen:
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10:28 - 10:31"Ich maile, also bin ich
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10:31 - 10:33Sklave."
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10:33 - 10:38Wahre Herren sind erreichbar,
wann sie das wollen. -
10:38 - 10:43Nur Sklaven sind ständig verfügbar,
wahre Herren verfügen über ihre Zeit. -
10:43 - 10:47Deshalb machen Sie sich
zum Großgrundbesitzer Ihrer Zeit. -
10:47 - 10:52Zweite Regel: Morgens offline starten.
Ganz wichtig! -
10:52 - 10:54E-Mails wollen immer was von Ihnen.
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10:54 - 10:56Wenn Sie den Tag im Bett
mit E-Mails beginnen, -
10:56 - 11:00dann werden Sie infolge wie eine Sau
durch das Arbeitsdorf getrieben. -
11:00 - 11:05Lassen Sie das nicht zu. Definieren Sie,
was sind meine Prioritäten von diesem Tag. -
11:05 - 11:10Was sind die 20 % der Aufgaben,
die mir 80 % Ergebnis bringen werden. -
11:10 - 11:13Lassen Sie sich dabei nicht ablenken.
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11:13 - 11:15Erst wenn Ihre To-do-Liste steht,
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11:15 - 11:17dann können Sie Ihren Computer hochfahren,
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11:17 - 11:19sich ablenken lassen,
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11:19 - 11:22aber definieren Sie vorher:
Was will ich von diesem Tag? -
11:22 - 11:25Regel Nummer 3,
schlicht, aber ergreifend: -
11:25 - 11:26Mail halten.
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11:26 - 11:28Alles, was Ihnen signalisiert,
"Da ist eine Nachricht", -
11:28 - 11:32"Da ist ein neuer Chat", "Da ist
eine Facebook-Message für mich" -- -
11:32 - 11:38Schalten Sie alle akustischen
und alle visuellen Signale rigoros ab, -
11:38 - 11:42und, noch besser,
schließen Sie Ihre Mailbox. -
11:42 - 11:46Denn, auch diese Regel gilt für E-Mails,
-
11:46 - 11:49dreimal am Tag E-Mails
am Stück bearbeiten, -
11:49 - 11:53konzentriert abrufen, wirklich sagen:
"Jetzt habe ich Zeit für die E-Mails, -
11:53 - 11:57und ich mache das konzentriert,
auf einmal, reicht völlig aus." -
11:57 - 12:00Definieren Sie
Ihre "E-Mail-Öffnungszeiten" -
12:00 - 12:02und kommunizieren Sie die
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12:02 - 12:05allen Menschen, mit den Sie arbeiten,
Ihren Kollegen, den Dienstleistern, -
12:05 - 12:10allen da draußen, dass allen klar ist,
Sie sind nicht ständig verfügbar, -
12:10 - 12:11aber dann und dann sind Sie da,
-
12:11 - 12:15und, noch besser, mit Ihrer
vollen geistigen Aufmerksamkeit. -
12:17 - 12:20Eine Regel, die so simpel ist, dass Sie
sie heute noch versuchen müssen: -
12:20 - 12:22Wer E-Mails sät,
wird E-Mails ernten! -
12:22 - 12:25E-Mail ist eine Ping-Pong-Geschichte.
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12:25 - 12:29Wenn Sie ab heute 30 %
weniger E-Mails schreiben, -
12:29 - 12:33dann erhalten Sie 30 % weniger E-Mails.
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12:33 - 12:34Probieren Sie es aus.
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12:34 - 12:36Ich wette mit 100 Euro
mit allen Beteiligten, -
12:36 - 12:39dass das funktioniert,
ist ganz einfach umzusetzen, -
12:39 - 12:41tut nicht weh.
-
12:41 - 12:44Auch ein ganz wichtiges Prinzip,
das wir sehr oft vergessen: -
12:44 - 12:47Sprache ist die Quelle
aller Missverständnisse. -
12:47 - 12:50Hat jeder von uns
schon mal erlebt, eine E-Mail, -
12:50 - 12:52die nicht böse gemeint war, kam böse an.
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12:52 - 12:55Waren leider zehn Vorgesetzte in CC.
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12:55 - 12:58Senden Sie nur das,
was Sie selbst erhalten möchten. -
12:58 - 13:00Schreiben Sie niemals in Rage.
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13:00 - 13:04Verschicken Sie an Ihre Teams nicht
Samstagnacht oder Sonntagnacht -
13:04 - 13:06To-Do-Listen für Montag.
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13:06 - 13:09Überlegen Sie sich vorher,
welchen Druck Sie ausüben, -
13:09 - 13:11und überlegen Sie sich immer:
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13:11 - 13:14"Möchte ich diese E-Mail
von einem Menschen erhalten?" -
13:14 - 13:17Und wenn Sie diese Frage nicht
-
13:17 - 13:20mit einem gesperrt geschriebenen
fetten "Ja" beantworten können, -
13:20 - 13:23dann ist E-Mail sicher nicht
das richtige Medium -
13:23 - 13:27für die Kommunikation,
die Sie gerade durchführen wollen. -
13:27 - 13:29Stellen Sie sich die Frage
vor jedem Senden. -
13:30 - 13:33Damit Ihre E-Mails effizient ankommen,
ist etwas ganz wichtig. -
13:33 - 13:38Ersetzen Sie das Wort "Betreffzeile"
in Ihrem Kopf durch "Betreffziele", -
13:38 - 13:42denn diese Betreffziele sind
der Türöffner für Ihre E-Mails. -
13:42 - 13:47Da muss nicht drin stehen
"Fw. at Reference: Fw. at XY: Lustig". -
13:47 - 13:51Da sollte drin stehen,
was will diese E-Mail vom Empfänger. -
13:51 - 13:56Warum bekommt er sie?
Welche Handlung soll darauf erfolgen? -
13:56 - 14:00Texten Sie eine gute Betreffzeile,
indem Sie die Betreffziele rein schreiben, -
14:00 - 14:04und wenn Sie eine E-Mail
weiterleiten -- Achtung! -- -
14:04 - 14:07dann ändert sich auch wieder
der Kommunikationsanlass, -
14:07 - 14:11das heißt, bitte adaptieren Sie
die Betreffziele dementsprechend. -
14:13 - 14:16Wenn Sie Ihre E-Mails texten,
können Sie nichts falsch machen, -
14:16 - 14:21wenn Sie für den dümmsten Leser texten.
Texten wie Kai Diekmann, so zu sagen. -
14:22 - 14:24Alte journalistische Grundweisheit:
-
14:24 - 14:29schnell zum Anfang, flott zum Schluss,
und dazwischen alle W-Fragen beantworten: -
14:29 - 14:31Wer? Wie? Was? Wann? Wo? Warum?
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14:31 - 14:33"Bulletpoints" als Anker fürs Auge.
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14:33 - 14:34Fertig.
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14:34 - 14:38E-Mail ist kein Ersatz
für Gruppendiskussion oder Romane. -
14:40 - 14:42Bevor Sie die nächste E-Mail
heute absenden, -
14:42 - 14:45bitte auch nicht
vom Blackberry oder vom iPhone, -
14:45 - 14:50diese E-Mails sind meistens intellektuell
von nicht herausragender Qualität, -
14:50 - 14:52schalten Sie Ihr Mailshit-Radar an.
-
14:52 - 14:54Fragen Sie sich vor dem Senden:
-
14:54 - 14:59"Ist eine E-Mail in diesem Fall
wirklich die beste Kommunikationsform?" -
14:59 - 15:01"Kann ich das nicht durch ein Telefonat
-
15:01 - 15:03menschlicher, persönlicher
und schneller erledigen?" -
15:03 - 15:06"Kann ich nicht wirklich
durch ein persönliches Gespräch -
15:06 - 15:12eine Emotion besser und menschlicher
überbringen als über diese E-Mail?" -
15:12 - 15:15Und wenn der Mensch in Feuerland sitzt,
dann machen Sie, von mir aus, -
15:15 - 15:16eine Videokonferenz,
-
15:16 - 15:20aber schauen Sie Ihrem Gegenüber
dabei in die Augen. -
15:20 - 15:21Checken Sie noch mal:
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15:21 - 15:24"Stehen in meiner Betreffzeile
wirklich die Betreffziele?" -
15:24 - 15:28"Ist die Mail kurz, knapp und klar
und sagt dem Empfänger, -
15:28 - 15:29was er damit tun soll?"
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15:30 - 15:32Und wenn Sie da noch sagen,
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15:32 - 15:35die E-Mail würde ich
einfach auch gerne selber erhalten, -
15:35 - 15:40drücken Sie, von mir aus, auf Senden,
aber nur 30 % weniger als bisher. -
15:40 - 15:43Und die letzte Regel:
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15:43 - 15:46Jede ungesendete E-Mail
ist eine gute E-Mail. -
15:46 - 15:49Denken Sie daran, wenn Sie sich
von E-Mails überfordert fühlen; -
15:49 - 15:50Ihre Mitmenschen tun es auch.
-
15:50 - 15:54Wenn Sie weniger senden,
tun Sie der ganzen Menschheit -
15:54 - 15:55einen Gefallen.
-
15:58 - 16:00Diese 10 Regeln klingen alle so einfach,
-
16:00 - 16:03dass ich mich selbst intellektuell
von ihnen beleidigt fühle. -
16:03 - 16:07Der Punkt ist, je mehr
Attention Deficit Trade -
16:07 - 16:09schon in Ihnen steckt,
-
16:09 - 16:11desto schwieriger wird es sein,
-
16:11 - 16:14diese 10 Regeln umzusetzen.
-
16:14 - 16:17Deswegen ist meine Empfehlung,
starten Sie mit den Regeln: -
16:17 - 16:20Morgens offline anfangen
und Ihren Tag planen, -
16:20 - 16:23und schicken Sie 30 % weniger E-Mails,
-
16:23 - 16:28öffnen Sie dreimal am Tag Ihr Postfach,
zwischendrin schließen. -
16:28 - 16:32Und erst wenn Sie mit diesen 3 Regeln
eine Woche ohne Entzugserscheinungen -
16:32 - 16:36gut rum sind, dann schauen Sie
die anderen Regeln an. -
16:37 - 16:40Nehmen Sie sich diesen Satz zu Herzen,
und wenn Sie Angst haben, -
16:40 - 16:44im Offline-Modus
den Weltuntergang zu verpassen, -
16:44 - 16:46kann ich Ihnen sagen,
wenn die Welt untergeht, -
16:46 - 16:48werden Sie es auch ohne E-Mail erfahren.
-
16:48 - 16:53Das Einzige, was Sie verpassen können,
wenn Sie nicht ständig online sind -
16:53 - 16:56und manisch an der
digitalen Kommunikation hängen, -
16:56 - 16:57ist
-
16:59 - 17:02[Ihr Leben.]
-
17:03 - 17:04In diesem Sinne:
-
17:04 - 17:06Bon voyage!
-
17:07 - 17:08(Beifall)
- Title:
- E-Mail macht dumm, krank und arm | Anitra Eggler | TEDxSalzburg
- Description:
-
Dieser Vortrag wurde bei einem nicht von den TED-Konferenzen ausgerichteten, örtlichen TEDx-Event gehalten.
Anitra Eggler ist Digital-Therapeutin. Vor ihrer Selbstständigkeit hat sie als Journalistin, Start-up-Managerin, Kreativdirektorin, Agentur-Chefin und zuletzt Online-Verlagsgeschäftsführerin alles getan, was man in der Internet-Branche tun kann. Dafür hat sie fast 15 Jahre lang rund um die Uhr gearbeitet und vieles erlebt, bis sie den Stecker gezogen hat. Anitra Eggler verrät in diesem Vortrag, wie Sie die Macht über Ihre Mail-Kommunikation zurückgewinnen und langfristig effizient und stressfrei kommunizieren. - Video Language:
- German
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 17:10
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