Papier schlägt Plastik? "Umweltfolklore" neu denken
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0:00 - 0:02Stellen Sie sich vor,
Sie sind im Supermarkt. -
0:02 - 0:05Sie kaufen Lebensmittel ein
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0:05 - 0:07und Sie haben die Wahl,
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0:07 - 0:10zwischen Einkaufstüten
aus Plastik oder Papier. -
0:10 - 0:12Welche Tüte nehmen Sie,
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0:12 - 0:15wenn Sie umweltbewusst handeln wollen?
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0:15 - 0:17Die meisten Leute nehmen die Papiertüte.
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0:17 - 0:18Okay, warum ist das so?
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0:18 - 0:20Zuerst einmal ist sie braun.
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0:20 - 0:21Also muss sie gut für die Umwelt sein.
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0:21 - 0:24Sie ist biologisch abbaubar.
Sie ist wiederverwendbar. -
0:24 - 0:26In manchen Fällen kann man sie recyceln.
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0:26 - 0:28Wenn Menschen die Plastiktüte anschauen,
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0:28 - 0:31denken sie wahrscheinlich an so etwas,
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0:31 - 0:34was wirklich furchtbar ist,
wie wir alle wissen, -
0:34 - 0:36und wir sollten solche von Umweltschäden
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0:36 - 0:38um jeden Preis vermeiden.
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0:38 - 0:40Aber die Menschen denken oft nicht
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0:40 - 0:42an so etwas,
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0:42 - 0:45was das andere Ende des Spektrums ist.
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0:45 - 0:48Wenn wir Materialien produzieren,
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0:48 - 0:49müssen wir sie aus der Umwelt gewinnen,
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0:49 - 0:53und das hat eine ganze Menge
an Umweltauswirkungen. -
0:53 - 0:56Wenn wir Menschen
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0:56 - 0:57komplexe Entscheidungen treffen müssen,
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0:57 - 1:00bevorzugen wir ganz einfache Lösungen,
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1:00 - 1:03und daher möchten wir einfache Lösungen.
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1:03 - 1:04Ich arbeite im Bereich Design.
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1:04 - 1:06Ich berate Designer
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1:06 - 1:08und Innovatoren zum Thema Nachhaltigkeit,
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1:08 - 1:09und alle sagen immer zu mir: "Oh Leyla,
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1:09 - 1:11ich will einfach nur Öko-Materialien."
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1:11 - 1:14Und ich sage: "Gut, das ist sehr komplex,
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1:14 - 1:15und wir werden uns vier Stunden
lang darüber unterhalten müssen, -
1:15 - 1:17was genau Öko-Material bedeutet,
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1:17 - 1:19weil alles an einem bestimmten Punkt
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1:19 - 1:21aus der Natur stammt,
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1:21 - 1:23und erst die Art,
wie wir das Material nutzen, -
1:23 - 1:26bestimmt die Auswirkung auf die Umwelt.
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1:26 - 1:28Wir müssen uns also
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1:28 - 1:30auf eine Art intuitiven Rahmen verlassen,
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1:30 - 1:32wenn wir Entscheidungen treffen.
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1:32 - 1:34Ich nenne diesen intuitiven Rahmen gern
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1:34 - 1:37unsere "Umweltfolklore".
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1:37 - 1:39Es ist entweder die leise Stimme
in unserem Hinterkopf, -
1:39 - 1:42oder dieses Bachgefühl,
das man bekommt, -
1:42 - 1:43wenn man das Richtige getan hat.
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1:43 - 1:45Wenn man also die Papiertüte genommen
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1:45 - 1:48oder ein Kraftstoff sparendes Auto
gekauft hat. -
1:48 - 1:51Umweltfolklore ist sehr wichtig,
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1:51 - 1:53weil wir versuchen, das Richtige zu tun.
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1:53 - 1:56Aber woher wissen wir,
ob wir wirklich -
1:56 - 1:58die realen Auswirkungen
auf die Umwelt reduzieren, -
1:58 - 2:01die unsere Handlungen
als Individuen, Berufstätige -
2:01 - 2:03und als Gesellschaft tatsächlich
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2:03 - 2:06auf die Natur haben?
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2:06 - 2:08Mit der Umweltfolklore verhält es sich so,
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2:08 - 2:10dass sie oft auf Erfahrungen
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2:10 - 2:12oder auf Dingen basiert, die wir
von anderen Leuten gehört haben. -
2:12 - 2:14Normalerweise beruht sie nicht
auf einer wissenschaftlichen Grundlage. -
2:14 - 2:16Das ist wirklich schwierig,
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2:16 - 2:18weil wir in unglaublich
komplexen Systemen leben. -
2:18 - 2:20Wir haben die menschlichen Systeme
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2:20 - 2:22unserer Kommunikation und Beziehungen
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2:22 - 2:24und wir haben unsere ganze
konstruierte Gesellschaft. -
2:24 - 2:28Wir haben industrielle Systeme,
das ist praktisch die ganze Wirtschaft, -
2:28 - 2:30und das alles muss dann
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2:30 - 2:31innerhalb des größten Systems funktionieren,
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2:31 - 2:34das wie ich meine auch das wichtigste ist,
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2:34 - 2:35nämlich das Ökosystem.
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2:35 - 2:37Die Entscheidungen, die wir treffen,
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2:37 - 2:38als Einzelpersonen,
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2:38 - 2:40die Entscheidungen,
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2:40 - 2:42die wir in jedem einzelnen
unserer Jobs treffen, -
2:42 - 2:45egal wie weit oben oder unten
wir in in der Rangordnung stehen, -
2:45 - 2:48haben Auswirkungen auf all diese Systeme.
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2:48 - 2:50Wir müssen also Mittel finden --
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2:50 - 2:52wenn wir uns tatsächlich
mit Nachhaltigkeit befassen wollen -- -
2:52 - 2:55um diese komplexen Systeme zu verknüpfen
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2:55 - 2:58und bessere Entscheidungen zu treffen,
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2:58 - 3:01die reale Gewinne für die Umwelt
zur Folge haben. -
3:01 - 3:02Wir müssen lernen,
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3:02 - 3:04mit weniger mehr zu erreichen.
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3:04 - 3:06Wir haben eine wachsende Bevölkerung,
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3:06 - 3:08und wir alle mögen unsere Mobiltelefone,
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3:08 - 3:10speziell in dieser Situation hier.
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3:10 - 3:14Also müssen wir innovative Methoden finden,
um einige dieser Probleme zu lösen. -
3:14 - 3:17Und genau hier setzt der Prozess
vom Denken in Lebenszyklen an. -
3:17 - 3:20Im Wesentlichen durchläuft alles,
was hergestellt wird, -
3:20 - 3:23eine Reihe von Lebenszyklusphasen,
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3:23 - 3:24und wir verwenden
einen wissenschaftlichen Prozess -
3:24 - 3:26namens "Ökobilanz",
oder "life cycle assessment", -
3:26 - 3:29in den USA sagt man "life cycle analysis",
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3:29 - 3:32um ein klareres Bild davon zu bekommen,
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3:32 - 3:36wie sich all unsere Handlungen in den
technischen Bereichen dieser Systeme -
3:36 - 3:38auf die Umwelt auswirken.
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3:38 - 3:40Wir gehen also ganz
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3:40 - 3:42zur Gewinnung der Rohstoffe zurück,
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3:42 - 3:44und dann schauen wir auf die Herstellung,
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3:44 - 3:46auf Verpackung und Transport,
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3:46 - 3:48auf Verwendung und
das Ende der Lebensdauer, -
3:48 - 3:50und während jeder einzelnen dieser Phasen
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3:50 - 3:52stehen unsere Handlungen
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3:52 - 3:54in einer Wechselwirkung
mit der Natur, -
3:54 - 3:56und wir können überprüfen,
wie sich diese Einflüsse -
3:56 - 4:00tatsächlich auf die Systeme
und Dienstleistungen auswirken, -
4:00 - 4:02die ein Leben auf der Erde möglich machen.
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4:02 - 4:04Und dadurch
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4:04 - 4:08haben wir ein paar absolut
faszinierende Dinge gelernt. -
4:08 - 4:10Wir haben sehr viele
Mythen aufgedeckt. -
4:10 - 4:15Zuerst ist da ein Ausdruck,
der oft verwendet wird. -
4:15 - 4:16Er wird oft im Marketing verwendet,
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4:16 - 4:18und ich denke, er wird auch oft
in Konversationen verwendet, -
4:18 - 4:20wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen.
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4:20 - 4:23Das ist der Ausdruck "biologisch abbaubar".
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4:23 - 4:28Biologische Abbaubarkeit
ist eine Materialeigenschaft. -
4:28 - 4:31Sie definiert keinen Nutzen
für die Umwelt. -
4:31 - 4:33Lassen Sie mich das erklären.
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4:33 - 4:34Wenn etwas Natürliches,
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4:34 - 4:36etwas, das aus Zellulosefasern besteht,
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4:36 - 4:40wie etwa ein Stück Brot,
oder Lebensmittelabfall, -
4:40 - 4:42oder sogar ein Blatt Papier,
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4:42 - 4:44wenn etwas aus der Natur
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4:44 - 4:47in einer natürlichen Umgebung landet,
wird es automatisch abgebaut. -
4:47 - 4:49Die kleinen Kohlenstoffmoleküle,
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4:49 - 4:51die es beim Wachsen aufgenommen hat,
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4:51 - 4:53kommen auf natürlichem Weg
als Kohlendioxid zurück in die Atmosphäre. -
4:53 - 4:55Aber das ist eine Netto-Situation.
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4:55 - 4:57Die meisten natürlichen Dinge
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4:57 - 4:58landen aber am Ende nicht in der Natur.
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4:58 - 5:02Die meisten Dinge, die Abfälle, die wir
produzieren, landen auf einer Deponie. -
5:02 - 5:04Das ist ein anderes Umfeld.
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5:04 - 5:06In einer Deponie zersetzen sich
die gleichen Kohlenstoffmoleküle -
5:06 - 5:08auf eine andere Weise,
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5:08 - 5:10weil die Deponie anaerob ist.
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5:10 - 5:13Es gibt keinen Sauerstoff.
Es ist sehr kompakt und heiß. -
5:13 - 5:16Die gleichen Moleküle werden zu Methan,
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5:16 - 5:20und Methan ist ein 25 Mal stärkeres
Treibhausgas -
5:20 - 5:21als Kohlendioxid.
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5:21 - 5:24Unsere alten Salatköpfe und die Produkte,
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5:24 - 5:26die wir weggeworfen haben
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5:26 - 5:27und die biologisch abbaubar sind,
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5:27 - 5:29tragen zum Klimawandel bei,
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5:29 - 5:31wenn sie auf einer Deponie landen.
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5:31 - 5:32Es gibt mittlerweile Anlagen,
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5:32 - 5:34die das Methan auffangen
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5:34 - 5:36und Strom produzieren,
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5:36 - 5:38und damit fossile Brennstoffe ersetzen.
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5:38 - 5:40Aber wir müssen klug vorgehen.
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5:40 - 5:42Wir müssen einen Weg finden,
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5:42 - 5:45das, was tatsächlich passiert,
zu unserem Vorteil zu nutzen -
5:45 - 5:47und damit beginnen, Systeme
und Dienstleistungen zu entwickeln, -
5:47 - 5:49die diese Probleme verringern.
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5:49 - 5:52Derzeit drehen sich die Leute
einfach um und sagen: -
5:52 - 5:55"Verbieten wir Plastiktüten.
Wir geben den Leuten Papier, -
5:55 - 5:57das ist besser für die Umwelt."
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5:57 - 5:58Aber wenn es weggeworfen wird,
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5:58 - 6:03und dann auf einer ganz
normalen Deponie landet, -
6:03 - 6:07dann haben wir einen
sogenannten doppelten Negativ. -
6:07 - 6:10Ich bin Produktdesignerin von Beruf.
-
6:10 - 6:11Dann habe ich
Sozialwissenschaften studiert. -
6:11 - 6:13Ich bin also völlig fasziniert
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6:13 - 6:15von Konsumgütern und davon,
wie diese Güter, -
6:15 - 6:17gegen die wir fast immun geworden sind,
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6:17 - 6:18die unser Leben füllen,
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6:18 - 6:20sich auf die Umwelt auswirken.
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6:20 - 6:23Diese Dinger hier
sind sozusagen Serienstraftäter, -
6:23 - 6:24und ich bin ziemlich sicher,
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6:24 - 6:26jeder hier besitzt einen Kühlschrank.
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6:26 - 6:28Die USA hat die erstaunliche Fähigkeit,
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6:28 - 6:30Kühlschränke immer weiter zu vergrößern.
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6:30 - 6:32In den letzten paar Jahren ist
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6:32 - 6:34die durchschnittliche Standardgröße
eines Kühlschranks -
6:34 - 6:35um 3 Kubikzentimeter gewachsen.
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6:35 - 6:38Das Problem ist,
dass sie jetzt so groß sind, -
6:38 - 6:40dass es leichter für uns ist,
mehr Lebensmittel zu kaufen, -
6:40 - 6:42die wir nicht essen oder finden können.
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6:42 - 6:43Ich habe Sachen ganz hinten
in meinem Kühlschrank, -
6:43 - 6:46die stehen dort schon Jahre.
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6:46 - 6:48Wir werfen also mehr Lebensmittel weg.
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6:48 - 6:52Und wie ich gerade erklärt habe,
ist das ein Problem. -
6:52 - 6:55Hier in den USA landen 40 %
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6:55 - 6:58aller für den Haushalt gekauften
Lebensmittel im Müll. -
6:58 - 7:02Die Hälfte der weltweit produzierten
Lebensmittel werden weggeworfen. -
7:02 - 7:05Das ist die neuste UN-Statistk.
Etwa die Hälfte der Lebensmittel. -
7:05 - 7:09Das ist Wahnsinn. Das entspricht
1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr. -
7:09 - 7:11Ich schiebe es auf den Kühlschrank,
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7:11 - 7:13besonders in den westlichen Kulturen,
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7:13 - 7:14weil er es leichter macht.
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7:14 - 7:17Es gibt so viele komplexe Systeme
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7:17 - 7:19und ich will es nicht so vereinfachen.
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7:19 - 7:22Aber der Kühlschrank leistet
einen wesentlichen Beitrag, -
7:22 - 7:24und ein Teil der Ausstattung
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7:24 - 7:26ist das Frischhaltefach.
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7:26 - 7:27Sie haben alle Frischhaltefächer?
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7:27 - 7:29Das Fach, wo Sie Ihren Salat
aufbewahren? -
7:29 - 7:31Salat wird gerne schlapp,
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7:31 - 7:33wenn er im Frischhaltefach ist, oder?
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7:33 - 7:34Ja? Schlapper Salat?
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7:34 - 7:36In Großbritannien ist das so ein Problem,
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7:36 - 7:38dass es vor ein Paar Jahren
einen Regierungsbericht gab, -
7:38 - 7:41in dem wirklich stand, dass
welker Salat das am zweitmeisten -
7:41 - 7:43weggeworfene Lebensmittel
in Großbritannien ist. -
7:43 - 7:46Er hieß der "Schlappe-Salat-Bericht".
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7:46 - 7:48Okay? Das ist also ein Problem.
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7:48 - 7:50Diese armen kleinen Salatköpfe
werden überall weggeworfen, -
7:50 - 7:53nur weil die Frischhaltefächer
-
7:53 - 7:55nicht dazu gemacht sind,
Dinge wirklich frisch zu halten. -
7:55 - 7:57Okay. Man braucht
eine dichte Umgebung. -
7:57 - 7:59Man braucht eine luftlose Umgebung,
-
7:59 - 8:02um den natürlichen Abbau zu verhindern.
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8:02 - 8:04Aber die Frischhaltefächer,
das sind nur Fächer, -
8:04 - 8:05mit etwas besserer Versiegelung.
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8:05 - 8:07Naja, ich bin offensichtlich besessen.
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8:07 - 8:10Laden Sie mich nie zu sich ein, ich werde
nur Ihren Kühlschrank durchsuchen -
8:10 - 8:12und mir all diese Dinge anschauen.
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8:12 - 8:14Aber in Grunde ist das ein großes Problem.
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8:14 - 8:17Denn wenn so etwas wie der Salat
aus unserem System verloren geht, -
8:17 - 8:20dann haben wir nicht nur die erwähnten
Auswirkungen am Ende des Lebensweges, -
8:20 - 8:23wir mussten den Salat ja auch züchten.
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8:23 - 8:26Die Bilanz dieses Salats ist astronomisch.
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8:26 - 8:27Wir mussten Land räumen.
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8:27 - 8:30Wir mussten Samen pflanzen, Phosphor,
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8:30 - 8:32Dünger, Nährstoffe, Wasser, Sonnenlicht.
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8:32 - 8:34All diese Einflüsse,
die der Salat "verkörpert", -
8:34 - 8:36gehen aus dem System verloren,
-
8:36 - 8:38deshalb hat das viel größere
Auswirkungen auf die Umwelt -
8:38 - 8:42als der Energieverlust
durch den Kühlschrank. -
8:42 - 8:45Wir müssen solche Dinge also
viel besser gestalten, -
8:45 - 8:48wenn wir ernste Umweltprobleme
beseitigen wollen. -
8:48 - 8:50Wir könnten mit dem Frischhaltefach
und der Größe beginnen. -
8:50 - 8:52Für alle hier,
die Kühlschränke entwickeln, -
8:52 - 8:53das wäre großartig.
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8:53 - 8:56Das Problem ist ...
Stellen Sie sich vor, -
8:56 - 8:59wir würden tatsächlich überdenken,
wie wir Produkte gestalten. -
8:59 - 9:03Ich sehe den Kühlschrank
als ein Symbol der Moderne, -
9:03 - 9:05aber das Design hat sich
-
9:05 - 9:07seit den 1950ern eigentlich
nicht mehr verändert. -
9:07 - 9:11Ein wenig, aber im Grunde sind sie
immer noch große Kästen, -
9:11 - 9:12kalte Kästen, in denen wir
Dinge aufbewahren. -
9:12 - 9:14Stellen Sie sich vor, wir würden
wirklich anfangen, -
9:14 - 9:17diese Probleme zu identifizieren und das
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9:17 - 9:21als die Basis für innovative und elegante
-
9:21 - 9:24Designkonzepte verwenden,
die diese Probleme lösen. -
9:24 - 9:27Das ist designgesteuerter Systemwandel,
-
9:27 - 9:30das Design bestimmt die Art,
-
9:30 - 9:33wie das System viel nachhaltiger
werden kann. -
9:33 - 9:3540 % verschwendete Lebensmittel
sind ein großes Problem. -
9:35 - 9:39Denken Sie nur, wir würden Kühlschränke
entwerfen, die das halbieren. -
9:39 - 9:42Ein anderes Gerät,
das ich faszinierend finde, -
9:42 - 9:43ist der elektrische Wasserkocher.
-
9:43 - 9:44Wobei ich gemerkt habe,
-
9:44 - 9:47dass Sie hier in diesem Land
keine Wasserkocher verwenden, oder? -
9:47 - 9:49Aber sie sind sehr verbreitet
in Großbritannien. -
9:49 - 9:5297 % der Haushalte in Großbritannien
-
9:52 - 9:55besitzen einen elektrischen Wasserkocher.
-
9:55 - 9:56Sie sind also extrem beliebt.
-
9:56 - 9:59Wenn ich mit einer Designfirma
arbeiten würde, -
9:59 - 10:01oder mit Designern,
die so etwas entwerfen, -
10:01 - 10:03und sie wollten es öko machen,
-
10:03 - 10:04dann würden Sie mich
normalerweise zwei Sachen fragen: -
10:04 - 10:08"Leyla, wie mache ich es
technisch effizient?" -
10:08 - 10:11Denn Energie ist bei diesem Produkt
offensichtlich ein Problem. -
10:11 - 10:14Oder: "Wie verwende ich grüne Materialien?
-
10:14 - 10:17Wie mache ich die Materialien
-
10:17 - 10:19bei der Herstellung grün?"
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10:19 - 10:20Würden Sie mich das fragen?
-
10:20 - 10:23Es scheint logisch, oder? Ja.
-
10:23 - 10:26Ich würde antworten:
"Sie denken an die falschen Probleme." -
10:26 - 10:28Denn das Problem ist die Verwendung,
-
10:28 - 10:31also wie die Leute
mit dem Produkt umgehen. -
10:31 - 10:3265 % der Briten geben zu,
-
10:32 - 10:35dass sie den Wasserkocher zu voll machen,
-
10:35 - 10:37wenn sie nur eine Tasse Tee wollen.
-
10:37 - 10:40All das zusätzliche Wasser,
das gekocht wird, -
10:40 - 10:44braucht Energie,
und es wurde berechnet, -
10:44 - 10:47dass die zusätzliche Energie,
-
10:47 - 10:49die täglich von Wasserkochern
verbraucht wird, -
10:49 - 10:51ausreicht, um alle Straßenlampen
-
10:51 - 10:54in England eine Nacht zu erleuchten.
-
10:54 - 10:56Aber genau das ist es.
-
10:56 - 10:58Das nenne ich ein
Produkt-Personen-Versagen. -
10:58 - 11:01Aber es gibt ein Produkt-System-Versagen
bei diesen Wasserkochern, -
11:01 - 11:04dabei sind sie so unscheinbar,
dass man sie kaum bemerkt. -
11:04 - 11:07Aber dieser Mann hier tut das sehr wohl.
Sein Name ist Simon. -
11:07 - 11:10Simon arbeitet für die nationalen
Elektrizitätswerke in Großbritannien. -
11:10 - 11:12Er hat den wichtigen Job,
die gesamte Elektrizität zu überwachen, -
11:12 - 11:15die ins System kommt,
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11:15 - 11:16und sicherzustellen, dass genug da ist,
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11:16 - 11:18um alle Haushalte zu versorgen.
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11:18 - 11:20Außerdem sieht er fern.
-
11:20 - 11:22Der Grund dafür ist
ein einzigartiges Phänomen, -
11:22 - 11:24das in Großbritannien passiert,
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11:24 - 11:28sobald beliebte TV-Serien zu Ende sind.
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11:28 - 11:30In dem Moment,
in dem die Werbung beginnt, -
11:30 - 11:32muss dieser Mann eiligst
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11:32 - 11:35Atomstrom aus Frankreich dazu kaufen,
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11:35 - 11:38wie alle zur gleichen Zeit
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11:38 - 11:40ihre Wasserkocher einschalten.
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11:40 - 11:42(Lachen)
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11:42 - 11:481,5 Mio. Wasserkocher,
ernsthaft problematisch. -
11:48 - 11:52Wenn wir an das Design
von Wasserkochern denken, -
11:52 - 11:55und es uns tatsächlich gelingen würde,
diese Fehler im System zu beseitigen, -
11:55 - 11:57denn das ist ein enormer Druck
-
11:57 - 11:59auf das System,
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11:59 - 12:02nur weil das Produkt nicht
an das Problem gedacht hat, -
12:02 - 12:04das es während seiner Existenz
haben wird. -
12:04 - 12:07Ich habe mir mehrere im Handel
erhältliche Wasserkocher angeschaut -
12:07 - 12:09und bemerkt,
dass die Mindestfüllmenge, -
12:09 - 12:10also die kleine Linie, die Ihnen zeigt,
-
12:10 - 12:12wie viel Sie einfüllen müssen,
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12:12 - 12:15zwischen zwei und fünfeinhalb
Tassen Wasser liegt, -
12:15 - 12:18nur um eine Tasse Tee zu machen.
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12:18 - 12:21Dieser Wasserkocher hier ist ein Beispiel,
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12:21 - 12:23wo es zwei Kammern gibt.
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12:23 - 12:25In der einen wird das Wasser gekocht,
die andere ist der Wasserbehälter. -
12:25 - 12:28Der Benutzer muss auf diesen Knopf drücken,
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12:28 - 12:29wenn er heißes Wasser haben will.
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12:29 - 12:31Das heißt, weil wir alle faul sind,
-
12:31 - 12:33füllen wir nur das ein,
was wir wirklich brauchen. -
12:33 - 12:35Solche Produkte verändern
unser Verhalten. -
12:35 - 12:37Produkte, Systeme
oder Dienstleistungen, -
12:37 - 12:41die eingreifen und diese Probleme
im Voraus lösen. -
12:41 - 12:44Wir sind hier in einer Technologie-Arena,
-
12:44 - 12:46also sind diese Dinger hier ziemlich beliebt.
-
12:46 - 12:48Aber ich denke, wenn wir
diese Produkte weiterhin -
12:48 - 12:50mit einer Geschwindigkeit
-
12:50 - 12:52entwickeln, kaufen und wegwerfen,
-
12:52 - 12:55die astronomisch hoch ist.
-
12:55 - 12:56Auf der Welt leben derzeit
-
12:56 - 12:587 Milliarden Menschen.
-
12:58 - 13:02Letztes Jahr gab es
6 Mrd. Mobilfunkverträge. -
13:04 - 13:08Jedes Jahr werden
1,5 Mrd. Mobiltelefone produziert, -
13:08 - 13:11und einige Unternehmen berichten,
dass ihre Produktionsrate -
13:11 - 13:13höher ist als die menschliche Geburtenrate.
-
13:13 - 13:16152 Mio. Mobiltelefone wurden
in den USA letztes Jahr weggeworfen; -
13:16 - 13:18nur 11 Prozent wurden recycelt.
-
13:18 - 13:21Ich komme aus Australien. Dort leben
22 Mio. Menschen -- nicht lachen -- -
13:21 - 13:24und laut Berichten haben die Leute
22 Mio. Mobiltelofone -
13:24 - 13:27in ihren Schubladen.
-
13:27 - 13:31Wir müssen Wege finden,
die damit verbundenen Probleme zu lösen, -
13:31 - 13:34denn diese Dinger sind so kompliziert.
-
13:34 - 13:37In ihnen ist so viel eingeschlossen.
-
13:37 - 13:41Gold! Wussten Sie,
dass es mittlerweile billiger ist, -
13:41 - 13:44eine Tonne Gold aus
alten Mobiltelefonen zu gewinnen, -
13:44 - 13:47als aus einer Tonne Erz?
-
13:47 - 13:50In diesen Dingern sind viele hochkomplexe
-
13:50 - 13:51und wertvolle Materialen enthalten,
-
13:51 - 13:54deshalb müssen wir Wege finden,
um die Wiederverwertung zu fördern. -
13:54 - 13:56Ansonsten passiert so etwas.
-
13:56 - 13:58Das sind Menschen in Ghana
-
13:58 - 14:00und elektronischer Abfall
-
14:00 - 14:02beträgt laut UNO
-
14:02 - 14:05im illegalen Handel
bis zu 50 Mio. Tonnen. -
14:05 - 14:06So bekommen sie das Gold
-
14:06 - 14:08und andere wertvolle Materialien heraus.
-
14:08 - 14:10Sie verbrennen
den elektronischen Abfall -
14:10 - 14:12im Freien.
-
14:12 - 14:15Das ist eine Gemeinschaft,
und das passiert auf der ganzen Welt. -
14:15 - 14:17Weil wir die Auswirkungen
nicht sehen, -
14:17 - 14:19die unsere Entscheidungen
als Designer haben, -
14:19 - 14:22als Geschäftsleute, als Konsumenten,
-
14:22 - 14:23geschehen diese externen Effekte.
-
14:23 - 14:26Das ist das Leben dieser Menschen.
-
14:26 - 14:30Wir müssen intelligentere,
systemorientiertere, -
14:30 - 14:33innovative Lösungen
für diese Probleme finden, -
14:33 - 14:37wenn wir auf dieser Welt
nachhaltig leben wollen. -
14:37 - 14:41Denken Sie daran, als Sie
Ihr Mobiltelefon gekauft haben, -
14:41 - 14:43das neue, weil Sie das alte ersetzt haben,
-
14:43 - 14:45im Durchschnitt werden Mobiltelefone
-
14:45 - 14:47alle 15 bis 18 Monate ersetzt,
nur so nebenbei -- -
14:47 - 14:50wenn wir unsere Mobiltelefone also
-
14:50 - 14:52weiterhin auf diese Art ersetzen,
-
14:52 - 14:54sollten wir versuchen, diese
Kreisläufe zu schließen. -
14:54 - 14:56Diejenigen, die Mobiltelefone produzieren,
-
14:56 - 14:58und ich bin sicher, dass einige
davon jetzt gerade hier sind, -
14:58 - 15:01könnten versuchen,
geschlossene Kreisläufe zu erreichen, -
15:01 - 15:02oder "product system services".
-
15:02 - 15:05Man erkennt, dass auf dem Markt
eine Nachfrage besteht, -
15:05 - 15:06und dass diese Nachfrage
nicht abnehmen wird, -
15:06 - 15:09also gestaltet man das Produkt so,
dass es das Problem löst. -
15:09 - 15:12Design für Wiederverwertung,
Design für geringeres Gewicht. -
15:12 - 15:14Wir haben gehört, dass
einige dieser Strategien -
15:14 - 15:17schon bei den Autos
von Tesla Motors verwendet werden. -
15:17 - 15:19Diese Ansätze sind nicht schwierig.
-
15:19 - 15:21Aber den Kreislauf zu verstehen,
-
15:21 - 15:24und dann nach machbaren,
marktorientierten Alternativen -
15:24 - 15:26für die Konsumnachfrage zu suchen,
-
15:26 - 15:29ist ein Weg zur radikalen Veränderung
-
15:29 - 15:31der Nachhaltigkeits-Agenda.
-
15:31 - 15:33Denn ich muss Ihnen leider sagen:
-
15:33 - 15:35Konsum ist das größte Problem.
-
15:35 - 15:41Aber Design ist eine der besten Lösungen.
-
15:41 - 15:43Solche Produkte gibt es überall.
-
15:43 - 15:46Indem wir alternative Wege finden
Dinge zu tun, -
15:46 - 15:47können wir mit echter Innovation beginnen,
-
15:47 - 15:49und ich sage echte Innovation.
-
15:49 - 15:51Ich bin sicher, jeder hier
ist sehr innovativ. -
15:51 - 15:53Aber im Hinblick darauf,
-
15:53 - 15:56Nachhaltigkeit als Parameter
zu verwenden, als ein Kriterium, -
15:56 - 16:00um systemorientierte
Lösungen zu verstärken, -
16:00 - 16:03denn wie ich gerade gezeigt habe,
sind es diese einfachen Produkte, -
16:03 - 16:07die zu diesen großen Problemen beitragen.
-
16:07 - 16:09Wir müssen uns also
-
16:09 - 16:10den gesamten Lebensweg
unserer Handlungen anschauen. -
16:10 - 16:12Wenn es nur um Papier oder Plastik geht --
-
16:12 - 16:15wiederverwendbar ist
eindeutig viel besser -- -
16:15 - 16:18dann schneidet Papier schlechter ab.
-
16:18 - 16:20Und zwar deshalb,
-
16:20 - 16:22weil es 4 - 10 Mal so schwer ist
wie Plastik. -
16:22 - 16:25Wenn wir das vergleichen, und zwar
aus der Lebenszyklus-Perspektive, -
16:25 - 16:28ein Kilo Plastik mit einem Kilo Papier,
-
16:28 - 16:29dann ist das Papier viel besser.
-
16:29 - 16:32Aber für die Funktionalität einer
Plastik- oder Papiertüte, -
16:32 - 16:35um die Einkäufe heimzutragen,
braucht man kein Kilo an Material. -
16:35 - 16:37Man braucht nur eine sehr
geringe Menge Plastik, -
16:37 - 16:39und wesentlich mehr Papier.
-
16:39 - 16:42Denn diese Funktionalität bestimmt
die Umweltauswirkung. -
16:42 - 16:45Ich habe vorher erwähnt, dass mich
die Designer immer nach Öko-Material fragen. -
16:45 - 16:48Ich sage, es gibt nur wenige Materialien,
die man völlig vermeiden sollte. -
16:48 - 16:50Beim Rest kommt es rein
auf die Anwendung an, -
16:50 - 16:53schließlich hat alles, was wir innerhalb
der Wirtschaft entwickeln und produzieren, -
16:53 - 16:55oder als Konsumenten kaufen,
eine Funktion. -
16:55 - 16:57Wir wollen etwas, also kaufen wir es.
-
16:57 - 17:00Indem wir Dinge wiederverwerten
-
17:00 - 17:04und intelligente, elegante,
durchdachte Lösungen liefern, -
17:04 - 17:07die den gesamten
Kreislauf berücksichtigen, -
17:07 - 17:10den gesamten Lebensweg der Dinge
und alles andere, -
17:10 - 17:13von der Gewinnung bis hin
zum Ende des Lebensweges, -
17:13 - 17:16können wir wirklich beginnen,
richtig innovative Lösungen zu finden. -
17:16 - 17:18Zum Abschluss möchte ich
Ihnen noch kurz erzählen, -
17:18 - 17:22was mir ein Designer, mit dem ich arbeite,
ein erfahrener Designer, neulich gesagt hat. -
17:22 - 17:25Ich sagte: "Warum machst du dich nichts
mit Nachhaltigkeit? Du weißt das doch." -
17:25 - 17:29Er sagte: "Neulich habe ich einem Klienten
ein Nachhaltigkeitsprojekt vorgeschlagen, -
17:29 - 17:31und er hat mich angeschaut und gesagt:
-
17:31 - 17:33"Ich weiß, es wird weniger kosten,
-
17:33 - 17:34ich weiß, es wird mehr verkaufen,
-
17:34 - 17:39aber wir sind keine Pioniere, denn
Pioniere haben Pfeile im Rücken." -
17:39 - 17:41Ich denke, dieser Raum
ist voll mit Pionieren und ich hoffe, -
17:41 - 17:44es gibt weltweit noch viel mehr Pioniere,
denn wir müssen diese Probleme lösen. -
17:44 - 17:45Vielen Dank.
-
17:45 - 17:50(Applaus)
- Title:
- Papier schlägt Plastik? "Umweltfolklore" neu denken
- Speaker:
- Leyla Acaroglu
- Description:
-
Die meisten von uns wollen das Richtige für die Umwelt tun. Aber die Dinge sind nicht so einfach wie der Griff zur Papiertüte, sagt Nachhaltigkeits-Strategin Leyla Acaroglu. Ein mutiger Aufruf, hartnäckige grüne Mythen loszulassen und in größeren Dimensionen zu denken, um so Systeme und Produkte zu entwickeln, die unseren Planeten entlasten.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:07
Judith Matz edited German subtitles for Paper beats plastic? How to rethink environmental folklore | ||
Ulrike Schwarz commented on German subtitles for Paper beats plastic? How to rethink environmental folklore | ||
Judith Matz approved German subtitles for Paper beats plastic? How to rethink environmental folklore | ||
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Nadine Hennig accepted German subtitles for Paper beats plastic? How to rethink environmental folklore |
Nadine Hennig
Hallo Ulrike! Ich habe dir den Talk zurück geschickt, damit du noch Titel und Beschreibung übersetzen kannst, denn das hast du nämlich vergessen. Oben in der Mitte links steht der Name der Rednerin und da ist auch ein Stift abgebildet. Wenn du darauf klickst, kannst du Titel und Beschreibung übersetzen. Lg, Nadine
Ulrike Schwarz
Hallo Nadine! Danke, ich habe den Talk gestern aus Versehen zu früh abgeschickt und dann konnte ich es leider nicht mehr ändern. Der Titel und die Beschreibung sind jetzt übersetzt - falls du für den Titel noch eine bessere Idee hast, dann würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.
LG und noch einen schönen Tag, Ulrike
Nadine Hennig
Hallo! Die Übersetzung war sehr gut. Aber du musst darauf achten, dass du keine Satzeinheiten auseinanderreißt. Es sollte nicht sein, wie "... machen, dass wir" und dann geht es im nächsten Untertitel weiter. Mir gefällt der Titel eigentlich. Ich habe ihn so gelassen. Also weiter so. Lg, Nadine
Judith Matz
Tolle Uebersetzung/Review! :)
Ulrike Schwarz
Danke für eure hilfreichen und positiven Kommentare!