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34C3 - Die göttliche Informatik / The divine Computer Science

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    34C3 Vorspannmusik
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    Herald: So und jetzt begrüßt bitte Rainer,
    ein Informatiker, ein Philosoph, der mit
  • 0:20 - 0:24
    uns darüber reden wird,
    was die Informatik nicht kann.
  • 0:24 - 0:34
    Applaus
  • 0:34 - 0:38
    R: Herzlichen Dank für diese knappe
    konzise Einführung. Genau, ich will heute
  • 0:38 - 0:41
    sprechen über die göttliche Informatik,
    man kann das "göttliche" natürlich auch in
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    Gänsefüßchen stellen. Ich ... das ist so
    ein bisschen Experiment, wo ich so ein
  • 0:47 - 0:52
    paar Sachen mal zusammenbringen will. Wenn
    ihr nach dem Talk rausgeht und sagt "Die
  • 0:52 - 0:55
    eine Hälfte wusste ich schon, bei der
    anderen Hälfte war alles komplett falsch,
  • 0:55 - 0:58
    aber diesen einen Gedanken, den fand ich
    spannend", dann habe ich meine Mission
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    heute erfüllt. Werden wir mal sehen, wie
    wir das hinkriegen. Ich find's immer ganz
  • 1:03 - 1:07
    wichtig zu wissen, wenn man jemanden hat,
    der da vorne steht, zu wissen, aus welcher
  • 1:07 - 1:14
    Position er spricht, besonders weil wir im
    Politischen und Sozial-Ethischen sind. Da
  • 1:14 - 1:22
    kann man ja quasi mal nicht ganz neutral
    sprechen. Ich hab selber Philosophie und
  • 1:22 - 1:26
    Informatik an der Humboldt-Uni studiert,
    war am Lehrstuhl für Informatik und
  • 1:26 - 1:30
    Gesellschaft, lehre jetzt auch
    Datenschutz, Datensicherheit, Informatik
  • 1:30 - 1:35
    und Gesellschaft. In der Praxis mache ich
    IT-Sicherheit, Datenschutz und Linux, bin
  • 1:35 - 1:38
    auch aktiv im Forum "InformatikerInnen für
    Frieden und gesellschaftliche
  • 1:38 - 1:41
    Verantwortung", in der "Gesellschaft für
    Informatik" und bei "Amnesty
  • 1:41 - 1:45
    International", das so als vorneweg
    Disclaimer. Ich spreche aber jetzt quasi
  • 1:45 - 1:52
    für niemanden da. Selber, Ich hab halt
    Philosophie studiert, hab ein bisschen
  • 1:52 - 1:58
    Philosophie der Wissenschaft gemacht,
    Sprachphilosophie, Philosophy of Mind, hab
  • 1:58 - 2:01
    mich dann in die politische Philosophie
    begeben, hab dann mich mit Informatik
  • 2:01 - 2:04
    beschäftigt, hab gemerkt, "sehr
    interessant, da gibt es ganz schön viele
  • 2:04 - 2:10
    Überschneidungen" und hab jetzt einfach
    mal das Zitat, was hier auch am Eingang
  • 2:10 - 2:13
    des Saals steht, rangeworfen: "Computer
    sciences is no more about computers than
  • 2:13 - 2:18
    astronomie is about telescopes". Das heißt
    der Computer ist an der Stelle eben ein
  • 2:18 - 2:25
    Werkzeug, um Dinge zu tun, der, und dieses
    Werkzeug hat bestimmte Eigenschaften und
  • 2:25 - 2:28
    diese Eigenschaften sorgen dafür, dass man
    es auf bestimmte Arten verwenden kann und
  • 2:28 - 2:36
    auf andere Arten wiederum nicht. Ich will
    mal auch noch drauf hinweisen, dass
  • 2:36 - 2:40
    insbesondere Ada Lovelace im 18.
    Jahrhundert, kann man so einordnen,
  • 2:40 - 2:46
    Charles Babbage, die Difference Engine
    beim Übersetzen einer mathematischen
  • 2:46 - 2:50
    Maschine an der Stelle schon überlegt
    hatte, wenn wir mit mathematischen
  • 2:50 - 2:55
    Konstruktionen irgendwie Objekte aus der
    realen Welt darstellen könnten, dann
  • 2:55 - 2:58
    könnte man ja auch, wenn die Maschine
    mathematisch auch darauf auf diesen Zahlen
  • 2:58 - 3:02
    rechnet, könnte man ja auch irgendwie
    Objekte verarbeiten inhaltlicher Art also
  • 3:02 - 3:08
    es war meine eigene Literaturrecherche her
    so eines der ersten Überlegungen, wie man
  • 3:08 - 3:12
    quasi mit Computern nicht nur rechnen,
    sondern auch Sachverhalte irgendwie
  • 3:12 - 3:18
    bearbeiten kann. Ja, meine aktuelle
    Ausgangslage ist, dass die Informatik für
  • 3:18 - 3:21
    Wünsche und Sehnsüchte nach einfachen
    Lösungen gerade herhalten muss und ich als
  • 3:21 - 3:26
    Informatiker bin da so ein bisschen
    kritisch, welche Wünsche da herangetragen
  • 3:26 - 3:31
    werden und auch welche Kolleginnen und
    Kollegen aus meiner Zunft auch aktiv daran
  • 3:31 - 3:35
    mitarbeiten, diese Wünsche aufrecht zu
    erhalten. Man kann auch noch sagen, bei
  • 3:35 - 3:41
    der göttlichen Informatik - ist vielleicht
    ein bisschen vorgegriffen, aber die
  • 3:41 - 3:43
    Mathematik und die Physik und die
    Biologie, die haben das alles schon durch,
  • 3:43 - 3:48
    was die Informatik gerade so durchlebt,
    gerade in der Physik erinnert sich
  • 3:48 - 3:54
    vielleicht der eine und die andere so an
    Bildern, wo gerade das nukleare Zeitalter
  • 3:54 - 3:58
    ausgerufen wurde und selbst der Herd in
    der Küche wurde mit kleinen Nuklear-
  • 3:58 - 4:03
    Reaktoren betrieben und sozusagen das war
    so ein bisschen die Idee sozusagen. Da war
  • 4:03 - 4:07
    dann alles nuklear und das Nukleare war
    sozusagen die Lösung für alle Probleme.
  • 4:07 - 4:12
    Jetzt sprechen wir eben über das Internet,
    Künstliche Intelligenz, Blockchain und so
  • 4:12 - 4:19
    weiter. Ich hab das mal als Informatik so
    ein bisschen zusammengefasst. Der Vortrag
  • 4:19 - 4:23
    soll bestimmte Denkweisen explizieren, wie
    gesagt, wenn ihr sozusagen protestiert,
  • 4:23 - 4:27
    dann protestiert. Also, ich würde ungern
    mit sozusagen brennenden Holzscheiten aus
  • 4:27 - 4:33
    dem Haus gejagt werden. Wir können den
    Diskurs suchen und ich würde auch gerne
  • 4:33 - 4:36
    so'n paar alternative Denkweisen
    aufzeigen. Wie gesagt vielleicht ist die
  • 4:36 - 4:39
    Hälfte von euch da sowieso schon mit
    dabei. Mein Ziel ist es ein bisschen, in
  • 4:39 - 4:43
    dem Thema zu navigieren, zumindest so wie
    ich's sehe. Wir gucken uns erst mal kurz
  • 4:43 - 4:49
    im Sauseschritt die Informatik an, dann
    reden wir kurz über Welt-Konzepte und
  • 4:49 - 4:55
    Menschenbilder. Dann gibt's einen kleinen
    Exkurs über das Wirtschaften, dann rede
  • 4:55 - 5:01
    ich über unheilige Allianzen und dann die
    Rolle, die die Politik spielen kann oder
  • 5:01 - 5:08
    soll. Und dann noch eine Literatur, paar
    Literaturhinweise für das weitere
  • 5:08 - 5:13
    Interesse an dem Thema. Also die
    Informatik, naja also die Grundlage der
  • 5:13 - 5:17
    Informatik ist ja irgendwie, der Computer,
    also die universelle Maschine, jetzt nicht
  • 5:17 - 5:21
    des Gerät, sondern man könnte jetzt sagen
    die Turingmaschine, universell in der
  • 5:21 - 5:24
    Hinsicht dass sie andere Maschinen
    imitieren kann und dadurch Dinge ausführen
  • 5:24 - 5:29
    kann. Man formuliert dann irgendwie
    Anforderungen und schreibt dann Software,
  • 5:29 - 5:33
    zum Beispiel in Form von Algorithmen oder
    Heuristiken, um dann diese Anforderungen
  • 5:33 - 5:38
    umzusetzen. Das Spannende bei der
    Informatik ist, dass sie als Wissenschaft
  • 5:38 - 5:41
    dann, wenn sie das alles gebaut hat, ihre
    eigenen Produkte untersucht und sagt
  • 5:41 - 5:44
    "Hach? Wie reagiert die denn so? Ist ja
    interessant. Wir machen jetzt ein
  • 5:44 - 5:48
    Netzwerk, Messungen und wie skaliert denn
    das und so weiter" als so Blackbox
  • 5:48 - 5:52
    Testing, Whitebox Testing. Als wüsste man
    gar nicht, was man da gebaut hat, weil
  • 5:52 - 5:55
    man's tatsächlich eben nicht weiß oder
    wissen kann. Das heißt, an der Stelle ist
  • 5:55 - 5:58
    es ne interessante Mischwissenschaft, die
    gleichzeitig Wissen und eben auch Produkte
  • 5:58 - 6:06
    produziert. Und es ist eben auch ein Teil
    der Informatik, die eigene, die eigenen
  • 6:06 - 6:09
    Grundlagen zu reflektieren, was ja
    allgemein bei Wissenschaften "Theorie"
  • 6:09 - 6:15
    genannt wird. Da fällt einem erst einmal
    so die theoretische Informatik ein, wo es
  • 6:15 - 6:19
    dann so um Komplexitätstheorie geht,
    Effizienz, Speicherverbrauch, so
  • 6:19 - 6:22
    Geschichten, Datenstrukturen,
    Eigenschaften und so was,
  • 6:22 - 6:26
    Berechenbarkeits-Modelle, also was ist
    berechenbar, welche Art von Aussagen kann
  • 6:26 - 6:30
    man über Programme treffen, kann man
    nicht, oder welche kann man nicht treffen.
  • 6:30 - 6:34
    Hält ein Programm oder kann man
    Widerspruchsfreiheit beweisen. Das gehört
  • 6:34 - 6:40
    alles dazu. Aber man kann genauso bei der
    theoretischen, bei dem theoretischen
  • 6:40 - 6:44
    Aspekt gehören eben die gesellschaftlichen
    Konsequenzen vom Computereinsatz mit dazu.
  • 6:44 - 6:50
    Das nennt sich dann Informatik und
    Gesellschaft. Es ist immer innerhalb der
  • 6:50 - 6:54
    Informatik so'n bisschen der, in der
    Informatik-Familie der Freak, der so
  • 6:54 - 6:58
    quasi, quasi die schlauen Bücher liest und
    immer rummäkelt, so "macht doch mal
  • 6:58 - 7:01
    Datenbanken nicht dafür und dafür aber
    schon und beschränkt euch mal und denkt
  • 7:01 - 7:07
    mal über eure Konsequenzen nach." Aber so
    ist das halt. Und das Versprechen der
  • 7:07 - 7:11
    Informatik ist allgemein, ich werf das
    jetzt mal so in den Raum: Ordentlich
  • 7:11 - 7:15
    modulierte Probleme können informatisch
    bearbeitet werden und mit besserer Soft-
  • 7:15 - 7:23
    oder Hardware verbessern sich dann eben
    die Ergebnisse damit der Informatik. Und
  • 7:23 - 7:29
    die Produkte, also was dann zum Schluss
    sozusagen neben dem, neben dem Wissen, ich
  • 7:29 - 7:32
    lass jetzt mal sozusagen diesen
    wissenschaftlichen Aspekt so'n bisschen
  • 7:32 - 7:41
    weg. Naja, so halb. Sind eben Werkzeuge
    für alle möglichen Anwendungen, sind sehr
  • 7:41 - 7:47
    allgemein gesprochen, so was wie von
    Bildbearbeitung bis hin zu AlphaGo, das
  • 7:47 - 7:52
    würde ich da alles mit rein berechnen von
    globalen Datennetzen und autonomen
  • 7:52 - 7:56
    Fahrzeugen bis hin zu Facebook-Bots und
    sozusagen die Grundlage für Social
  • 7:56 - 8:02
    Scoring, wobei wir heute auch schon gehört
    haben, wer da mit dabei war. Und Klima-
  • 8:02 - 8:06
    Simulation genauso wie Abgasmessungen. Es
    hat miteinander zu tun und manche sind
  • 8:06 - 8:13
    ungenauer als andere. Aber das ist so,
    sozusagen die Bandbreite. Und die
  • 8:13 - 8:18
    aktuellen Verfahren, worüber ich heute
    so'n bisschen sprechen möchte, eher
  • 8:18 - 8:22
    untechnisch, ist sowas wie Künstliche
    Intelligenz, Maschine Learning und gerade
  • 8:22 - 8:26
    sowas wie trustless databases, Blockchain,
    wo ja die Überlegung ist, kann man das
  • 8:26 - 8:30
    irgendwie für Voting, Crypto currencies,
    smart contract und so weiter einsetzen.
  • 8:30 - 8:39
    Die Fragen im Vortrag, die ich so'n
    bisschen behandeln will, sind sozusagen
  • 8:39 - 8:42
    die Modelle , die die Informatik
    verwendet, um dann ihre Werkzeuge darauf
  • 8:42 - 8:47
    anzuwenden. Das heißt: was wird da wie
    modelliert und was sind aber auch die
  • 8:47 - 8:50
    Grenzen der Modellierung, was an der
    Stelle, so wie ich es am Anfang gesagt
  • 8:50 - 8:53
    habe, wenn die Informatik auf diesen
    mathematischen Modellen arbeitet, dann
  • 8:53 - 8:59
    eben auch die Grenzen der Informatik
    darstellt. Eine weitere Frage sind eben
  • 8:59 - 9:03
    die Anwendungen und ihre Folgen. Weil
    gerade bei informatischen Werkzeugen
  • 9:03 - 9:07
    findet ja ne De- und Re-Kontextualisierung
    statt. Das heißt man hat ja, sagen wir mal
  • 9:07 - 9:11
    z.B. ein Stück Software oder ein
    informationstechnisches System, das hat
  • 9:11 - 9:15
    irgendwelche Eingaben und irgendwelche
    Ausgaben und das kann man natürlich je
  • 9:15 - 9:20
    nachdem, man kann natürlich in dem Handy
    in nem Club sich zusammen telefonieren,
  • 9:20 - 9:26
    wie man nen Vortrag aufnehmen kann, wie
    man damit auch irgendwie zum Beispiel in
  • 9:26 - 9:31
    nem Sprint die Zeit nehmen kann und in
    ganz verschiedenen Kontexten ein...
  • 9:31 - 9:36
    verwenden. Allerdings sind die
    Verwendungs-Zusammenhänge da sehr, sehr
  • 9:36 - 9:41
    wichtig. Das heißt also nur mal als
    Beispiel polizeiliche Datenbanken sind ja
  • 9:41 - 9:46
    sozusagen exemplarische Schlaglichter. Es
    gab in Deutschland mal zum Beispiel die
  • 9:46 - 9:49
    politisch motivierte Straftäter-Datei
    links, wo unser damaliger Bundes-
  • 9:49 - 9:56
    Datenschutzbeauftragter Peter Schaar
    drauf geschaut hat und dann 90 Prozent der
  • 9:56 - 10:04
    dort erfassten quasi linken Gefährder
    gelöscht werden mussten, weil verschiedene
  • 10:04 - 10:07
    Leute, die die Datenbanken befüllt haben,
    verschiedene Kontexte damit verbunden
  • 10:07 - 10:15
    haben. Die einen meinten, die
    Sicherheitsbehörden, ja wenn die irgendwie
  • 10:15 - 10:18
    gegen Atomkraft demonstrieren, dann sind
    das schon Gefährder, und andere Behörden
  • 10:18 - 10:25
    haben sozusagen andere Limits angelegt.
    Und in dem Moment war dann diese
  • 10:25 - 10:29
    Datenbanken selber durch die verschiedenen
    Kontexte, die verwendet... wie sie
  • 10:29 - 10:32
    verwendet worden sind, dann im Endeffekt
    nutzlos, weil niemand wusste aus welchem
  • 10:32 - 10:37
    Grund jemand anders das befüllt hat.
    Beispiel Juden-Register in Holland ist
  • 10:37 - 10:43
    gerade als Verwendungs-Zusammenhänge.
    Jahrzehnte wurde damals sehr genau
  • 10:43 - 10:46
    Volkszählungen durchgeführt und als dann
    die Nazis kamen, haben sie gesagt "Ja
  • 10:46 - 10:50
    schön dass ihr's mal vorbereitet habt",
    das war ne Re-Kontextualisierung dieser
  • 10:50 - 10:54
    Daten, die auf alle Fälle nicht so
    vorgesehen war, aber die auf alle Fälle so
  • 10:54 - 11:01
    dann verwendet worden ist. Oder, lustige
    Geschichte, SAP-Einführungen, so sagt man
  • 11:01 - 11:06
    ja immer irgendwie, wenn SAP eingeführt
    wird, dann werden da drei Informatik-Leute
  • 11:06 - 11:11
    hingeschickt, die das installieren, und
    dann kommen 30 Beraterinnen und Berater,
  • 11:11 - 11:15
    die das Unternehmen so umstrukturieren,
    dass es auf die Software passt. Das ist
  • 11:15 - 11:19
    so'n bisschen so von wegen Re- und
    De-Kontextualisierung. Und danach sagt man
  • 11:19 - 11:24
    "Hey ist doch'n super System, passt genau
    zu unserer Firma." Genau, also ist die
  • 11:24 - 11:28
    Frage so'n bisschen, wie wird modelliert,
    für welche Verwendungen werden solche
  • 11:28 - 11:34
    Systeme gedacht und was für Eigenschaften
    haben die. Jetzt kommen wir zum Punkt 2:
  • 11:34 - 11:40
    Welt Konzepte und Menschenbilder. Ich hab
    ja am Anfang gesagt, die Informatik
  • 11:40 - 11:46
    arbeitet auf Modellen. Ja, aber Modelle
    sind so irgendwie... bilden so
  • 11:46 - 11:49
    Sachverhalte ab, sind irgendwie
    vereinfachte Versionen davon, so dass dann
  • 11:49 - 11:54
    ein Computer damit arbeiten kann. Und da
    haben wir im Groben auf ner ganz
  • 11:54 - 11:59
    abstrakten Sicht zwei Probleme. Einerseits
    die mathematische Modellierung von
  • 11:59 - 12:03
    bestimmten Sachverhalten, das heißt also
    zum Beispiel, wie kriegt man aus nem Bild
  • 12:03 - 12:08
    dann die Pixel-Werte, wie kriegt man aus
    Tonwellen irgendwie mit ner Abtastung,
  • 12:08 - 12:12
    dann haben wir irgendwie Shannons
    Abtasttheorie, wie kann man das, wie kann
  • 12:12 - 12:16
    man die Informationen irgendwie so
    modellieren, dass sie dann verarbeitbar
  • 12:16 - 12:22
    sind und das Spannendere und das ist so'n
    bisschen der Kern, bei dem's... um den's
  • 12:22 - 12:28
    bei mir hier geht, ist die Abstraktion von
    Merkmalen. Das heißt also, ich möchte ein
  • 12:28 - 12:32
    informatisches System bauen, was z.B.
    Menschen zusammenbringt, Freundschaften
  • 12:32 - 12:36
    darstellt und Kommunikationsmöglichkeiten
    eröffnet. Dann muss ich natürlich
  • 12:36 - 12:39
    modellieren; Was ist ein Mensch? Was ist
    ne Kommunikation? Wie können die
  • 12:39 - 12:44
    miteinander in Verbindung treten? Gibt es
    bei den Menschen zwei Geschlechter zur
  • 12:44 - 12:50
    Auswahl oder ist das ein Freifeld zum
    Beispiel? Oder nur... Es gibt nur eins,
  • 12:50 - 12:53
    zum Beispiel Eichhörnchen, man kann dann
    ja oder nein klicken oder so. Das sind ja
  • 12:53 - 12:56
    alles Entscheidungen, die sozusagen auf
    die Modellierung ne Auswirkung haben, wie
  • 12:56 - 13:04
    das System dann verwendet wird. Und diese
    Abstraktion von Merkmalen, um die mal ein
  • 13:04 - 13:08
    bisschen konkreter zu fassen, also wie man
    sozusagen das menschliche Verhalten dann
  • 13:08 - 13:13
    modellieren könnte, um informatische
    Systeme damit zu verwenden, da gibt's ein
  • 13:13 - 13:19
    schönes Beispiel von Nelson Goodman,
    Schüler von Whitehead. Der hat "Sprachen
  • 13:19 - 13:23
    der Kunst" geschrieben, ein Buch über so
    Symbol-Theorie. Und da geht es ein
  • 13:23 - 13:28
    bisschen damit, was kann eigentlich
    abgebildet werden in Modellen und er hat
  • 13:28 - 13:34
    so'n schönes Beispiel, wo sozusagen
    Ethnologinnen und Ethnologen in Papua-
  • 13:34 - 13:38
    Neuguinea unterwegs waren und dann haben
    sie halt so ein kleines kleines Foto mit
  • 13:38 - 13:41
    von den Hütten und gehen halt zu der
    ersten Familie und sagt: Was siehst du
  • 13:41 - 13:44
    denn hier auf diesem Stück? und die sagen
    so, "Ha, keine Ahnung, wissen wir nicht,
  • 13:44 - 13:48
    was soll denn da sein." "Ja, guck doch mal
    genau hin, das ist doch eure Hütte" und
  • 13:48 - 13:52
    dann sagen sie "Na ja, aber meine Hütte
    ist doch viel größer". Okay gehen sie
  • 13:52 - 13:56
    halt zum nächsten... zum nächsten sagen
    "Ja, was ist denn, was ist hier auf diesem
  • 13:56 - 14:03
    Foto zu sehen. Und die Größe soll keine
    Rolle spielen." "Ja, keine Ahnung. Wissen
  • 14:03 - 14:07
    wir nicht" und so weiter. "Ja, aber das
    ist doch deine Hütte." "Ja aber meine
  • 14:07 - 14:10
    Hütte ist doch nicht glatt sondern aus
    Holz." OK, gehn sie halt zum nächsten. "Ja
  • 14:10 - 14:15
    gut, was ist denn hierzu, sagt dir dieses
    Bild - aus der anderen Sicht ist es kein
  • 14:15 - 14:21
    Bild - irgendwas die Größe und das
    Material soll keine Rolle spielen". "Ja,
  • 14:21 - 14:24
    pfff, keine Ahnung." Die wussten wieder
    nicht Bescheid und dann kam die Aussage
  • 14:24 - 14:27
    eben "Ja das ist doch deine Hütte." Dann
    sagen Sie "Ja, aber ich kann auch in meine
  • 14:27 - 14:30
    Hütte reingehen, das kann ich hier nicht.
    Warum soll das meine Hütte sein?" An der
  • 14:30 - 14:34
    Stelle kann man das ein bisschen
    weitertreiben. Die Erkenntnis daraus war,
  • 14:34 - 14:41
    dass diese Idee der natürlichen Abbildung
    - damals ging's um Fotografie - dass die
  • 14:41 - 14:45
    in dem Kontext jetzt den Ethnologinnen und
    Ethnologen an der Stelle klar war, weil
  • 14:45 - 14:49
    sie aufgewachsen waren, was relevant ist
    und was nicht. Die Größe bei nem Foto
  • 14:49 - 14:54
    spielt keine Rolle. Das Material spielt
    auch keine Rolle. Aber was spielt ne
  • 14:54 - 14:57
    Rolle? Wie viele Fenster sind da, die
    Farbe spielt ne Rolle und so weiter. Das
  • 14:57 - 15:06
    heißt also an der Stelle ist das eben gar
    nicht so einfach, ein richtiges Modell für
  • 15:06 - 15:10
    ne Sache zu finden. Da hängen sehr, sehr
    viele Auswahlmöglichkeiten mit dran, wie
  • 15:10 - 15:14
    man nen gegebenen Sachverhalt moduliert
    und was es dann interessiert... was ist
  • 15:14 - 15:17
    interessant oder nicht. Das heißt also
    diese Objektivität ist da schonmal gar
  • 15:17 - 15:23
    nicht gegeben. Auch wenn die Ergebnisse
    von informatischen Systemen meist sehr
  • 15:23 - 15:32
    definiert sind. Der zweite Hinweis oder
    den zweiten Gedanken darüber, wie man
  • 15:32 - 15:37
    Modelle der Welt baut, um sie dann
    irgendwie zu verarbeiten, da gibt es ein
  • 15:37 - 15:42
    schönes Gedankenexperiment der
    farbenblinden Neurobiologin, wo die Frage
  • 15:42 - 15:47
    ist an der Stelle, wenn diese
    Neurobiologin alles über das Gehirn weiß,
  • 15:47 - 15:53
    was weiß sie über die Rot-Wahrnehmung.
    Weil sie selber farbenblind ist. Das heißt
  • 15:53 - 15:57
    also, wie kann man auch quasi Sachverhalte
    modellieren, in denen man selber nicht zu
  • 15:57 - 16:02
    Hause ist. Das ist ne ganz wichtige Frage,
    wenn wir irgendwie Softwaresysteme bauen,
  • 16:02 - 16:05
    die dann in anderen kulturellen Kontexten
    verwendet werden oder Kreisen verwendet
  • 16:05 - 16:10
    werden. Das heißt also diese
    Bedeutungsverschiebung von Begriffen oder
  • 16:10 - 16:14
    von Sachverhalten, die wir informatisch
    verarbeiten wollen, hin zu wohl
  • 16:14 - 16:18
    definierten Modellen, mit denen dann ein
    Computer, eine Universal-Maschine was
  • 16:18 - 16:25
    anfangen kann, das ist echt schwierig. Und
    die Begriffe, die wir verwenden, um selber
  • 16:25 - 16:29
    in der Informatik damit umzugehen, die
    sind dann "die Maschine lernt" oder "sie
  • 16:29 - 16:35
    weiß was" oder... "da hat sie irgendwie
    ein Symbol erkannt" oder "den Fußball
  • 16:35 - 16:40
    erkannt" oder "sie denken sie denkt gerade
    nach", wenn da irgendwie der der Warteball
  • 16:40 - 16:45
    gerade ist. Oder solche Systeme
    "entscheiden etwas" oder "sie fühlen
  • 16:45 - 16:49
    etwas". Da muss man eben sehr sehr, sehr
    sehr aufpassen. Aus den Gründen, die ich
  • 16:49 - 16:59
    eben genannt habe. Jetzt klingt das alles
    sehr, sehr weich und sehr sehr hm, naja,
  • 16:59 - 17:04
    was machen wir denn jetzt da draus? Es
    gibt allerdings zwei oder drei aktuelle
  • 17:04 - 17:10
    Richtungen, die da sehr sehr sehr klare
    Antworten haben. Und das ist so'n
  • 17:10 - 17:13
    bisschen, warum ich das "die göttliche
    Informatik" genannt habe. Der erste ist
  • 17:13 - 17:18
    der Transhumanismus. Ich geh nur ganz kurz
    darauf ein. Der hat halt ganz klare und
  • 17:18 - 17:23
    ganz einfache Antworten. Naja wir... wir
    hacken das einfach alles rein und sagen
  • 17:23 - 17:28
    dann "schneller sein ist besser, länger
    leben ist besser, mehr erinnern ist
  • 17:28 - 17:32
    besser". Sozusagen. Also nicht irgendwie
    woraus besteht der... woraus besteht die
  • 17:32 - 17:36
    Hütte oder so, sondern wir definieren das,
    legen das fest und alle wollen länger
  • 17:36 - 17:41
    leben, alle wollen stärker sein und alle
    ... so die Idee. Und deswegen ist
  • 17:41 - 17:46
    sozusagen diese menschliche Verbesserung,
    die Frage danach stellt sich natürlich,
  • 17:46 - 17:49
    wenn man das so festsetzt, stellt sich die
    Frage gar nicht, was heißt denn überhaupt
  • 17:49 - 17:53
    besser und wollen es überhaupt alle. Das
    vereinfacht so ne Modellierung ganz
  • 17:53 - 17:58
    ungemein. Aber da geht eben auch viel
    verloren. Künstliche Intelligenz - ich
  • 17:58 - 18:04
    unterscheide jetzt mal nicht zwischen
    general und domain specific. Es gibt auch
  • 18:04 - 18:12
    für die Modellierungsfragen auch ganz
    interessante Antworten. Zum Beispiel: naja
  • 18:12 - 18:17
    der Mensch ist ja ne Informationsmaschine
    und alles ist quali-- quantifizierbare
  • 18:17 - 18:22
    Information in endlicher Auflösung, muss
    man da fairerweise sagen, für die
  • 18:22 - 18:27
    Konsistenz dieser Sichtweise. Und
    sämtliche Aspekte menschlichen Lebens sind
  • 18:27 - 18:32
    deswegen berechenbar. Das heißt so'n
    bisschen von hintenrum definiert zu sagen,
  • 18:32 - 18:38
    also, alles was wir quantifiziert
    modellieren können, oder andersrum: weil
  • 18:38 - 18:43
    die Welt im Endeffekt aus Informationen
    besteht, ist alles quantifizierbar und das
  • 18:43 - 18:47
    Quantifizierbare ist mathematisch
    modellierbar. Und das was dann... also es
  • 18:47 - 18:51
    gibt ja nichts was da nicht reinpasst.
    Deswegen sind diese Modellierungsfragen
  • 18:51 - 18:56
    immer nur so Auswahlmöglichkeiten zwischen
    A, B und C, aber es ist kein... keine
  • 18:56 - 19:05
    wirkliche Entscheidungen an der Stelle.
    Genau. Und diese Sicht weisen beide, die
  • 19:05 - 19:11
    erinnern so'n bisschen an die Kybernetik,
    die ja vielleicht der eine oder die
  • 19:11 - 19:14
    andere noch so'n bisschen im Kopf hat. Da
    war so'n bisschen die Überlegung, naja die
  • 19:14 - 19:18
    gesamte Welt besteht irgendwie aus
    Regelkreisen, man kann's auch beschreiben
  • 19:18 - 19:23
    als Mathematisierung der Biologie. Da war
    so ne Überlegung, naja also wir kennen ja
  • 19:23 - 19:28
    alle nen... so ein Heizungs-Ventil, da
    stellt man 22 Grad ein. Und dann ist ein
  • 19:28 - 19:31
    Sensor und wenn's zu heiß ist, dann geht
    das Ventil zu, und wenn's zu kalt ist,
  • 19:31 - 19:39
    dann geht's wieder auf und irgendwann
    kommt da so'n equilibrium. Und dieses Bild
  • 19:39 - 19:43
    sollte dann verwendet werden auch für den
    menschlichen Kreislauf und dann irgendwann
  • 19:43 - 19:46
    auch fürs menschliche Denken. Und man
    merkt schon an der Stelle, dass es auch
  • 19:46 - 19:51
    so... geht so auch in diese Richtung der
    von mir vorher angesprochenen beiden
  • 19:51 - 19:57
    Herangehensweisen, hat aber leider keine
    zufriedenstellenden Erkenntnisse erzeugt,
  • 19:57 - 20:05
    weil im Endeffekt die spannenden
    Erkenntnisse da gekommen wären, wo die
  • 20:05 - 20:15
    reale Welt zu komplex wird, um in solche
    Regelkreise hineingepackt zu werden. Das
  • 20:15 - 20:20
    heißt, es sind an der Stelle, kann man
    sagen, totalitäre Ansätze. Wir erinnern
  • 20:20 - 20:28
    uns: alles ist Information oder alles ist
    beschreibbar. Das sind totalitäre
  • 20:28 - 20:34
    Modellierungsansätze, die eben ne
    abschließende Antwort schon bereitstellen.
  • 20:34 - 20:38
    Und alle, die dem widersprechen, sind dann
    eben Ungläubige oder eben noch nicht
  • 20:38 - 20:42
    Gläubige. Na, das ist ja immer so die
    klassische Herangehensweise. Das heißt,
  • 20:42 - 20:45
    was sie auch gemeinsam haben, das ist eben
    die Reduktion aufs Berechenbare, zu sagen
  • 20:45 - 20:51
    alles was sozusagen berechenbar ist, ist
    ist real und das können wir verarbeiten
  • 20:51 - 20:56
    und alles andere blenden wir einfach aus.
    Oder das gibt es sowieso nicht. Dabei muss
  • 20:56 - 20:59
    man natürlich auch den Unterschied
    beachten zwischen Genauigkeit und
  • 20:59 - 21:04
    Richtigkeit. Man kann ja sozusagen sehr
    genau das Falsche berechnen, wenn man sagt
  • 21:04 - 21:08
    irgendwie das Ergebnis dieser Berechnung
    ist bis 15 Stellen nach dem Komma, dann
  • 21:08 - 21:11
    kann es ja das falsche Ergebnis sein, aber
    sehr, sehr genau, das muss man dann
  • 21:11 - 21:19
    unterscheiden an der Stelle. Und diese
    totalitären Ansätze, da ist es meistens so
  • 21:19 - 21:23
    dass in letzter Konsequenz dann sozusagen
    als als Beispiel, warum das doch ne sehr
  • 21:23 - 21:26
    schöne Art ist, wie man sozusagen
    menschliche Sachverhalte modellieren kann,
  • 21:26 - 21:29
    ist dann die Physik: wie die Teilchen sich
    bewegen und das Gehirn ist ja dann quasi
  • 21:29 - 21:34
    auch Zusammenballung von Teilchen und die
    kann man doch modulieren und in letzter
  • 21:34 - 21:38
    Konsequenz kann man... ist das
    letztgültige Modell so klein wie möglich
  • 21:38 - 21:42
    und das kann man irgendwie mit
    Rechenmaschinen abbilden. Da will ich nur
  • 21:42 - 21:46
    so als kleinen Trüffel mal auf die... auf
    das Dreikörperproblem hinweisen, dafür
  • 21:46 - 21:51
    haben wir keine Berechnungsvorschrift. Da
    kann man sich nur approximativ nähern.
  • 21:51 - 21:57
    Aber das... da will ich jetzt nicht näher
    drauf eingehen. Die Gemeinsamkeit dieser
  • 21:57 - 22:02
    Abs... dieser Ansätze, die sehr, sehr weit
    verbreitet sind, leider gerade, gerade
  • 22:02 - 22:06
    sozusagen in der Technikerinnen- und
    Techniker-Gemeinde, ist immer die
  • 22:06 - 22:12
    Reduktion. Aber Reduktion nicht im Sinne
    von "Wir haben eine komplexe Welt und ein
  • 22:12 - 22:16
    komplexer Sachverhalt und den reduzieren
    wir auf Modelle und dann rechnen wir mit
  • 22:16 - 22:21
    diesen Modellen weiter", sondern worüber
    ich hier spreche, ist die Reduktion des
  • 22:21 - 22:27
    Sachverhalts an sich, damit er ins Modell
    passt. Das heißt also tatsächlich ein
  • 22:27 - 22:33
    unbewusstes Ausblenden der Grenzen dessen,
    worüber man spricht. Ich würd das jetzt
  • 22:33 - 22:37
    auch mal so'n bisschen nen Daten-Fetisch
    nennen, weil die Dinge, die man dann damit
  • 22:37 - 22:44
    modelliert hat, die sind dann in Daten
    abbildbar. Und die Komplexität dürfte noch
  • 22:44 - 22:48
    weiter reduziert, indem man dann sagt: Ja
    wenn man aber informationstechnische
  • 22:48 - 22:53
    Systeme irgendwie zwischen Freunden oder
    in der Gesellschaft verwendet , dann ist
  • 22:53 - 22:57
    das... passt das auch in diese Modelle
    nicht so richtig rein, mit denen man dann
  • 22:57 - 23:01
    arbeiten will. Also ist es oftmals auch
    so, dass eine Gesellschaft definiert wird
  • 23:01 - 23:04
    als eine Menge von Individuen. Das sind
    alles Einzelne und dann passt das auch
  • 23:04 - 23:09
    wieder in diese Modelle hinein. Und da
    klopft dann auch natürlich Ayn Rand mit
  • 23:09 - 23:15
    ihrem Ultra-Objektivismus an die Tür. Und
    diese diese Vermischung, die lässt sich,
  • 23:15 - 23:20
    wenn es jetzt so ein bisschen flirrend
    klingt, auch ein bisschen auf den Nenner
  • 23:20 - 23:24
    bringen, mehr Daten heißt mehr Wissen.
    Wissen im Sinne von sozusagen
  • 23:24 - 23:27
    Verbindungen, Verknüpfungen von
    Informationen, auf die zugegriffen werden
  • 23:27 - 23:34
    kann, mit denen gehandhabt werden kann als
    Mensch, Wissen an der Stelle versus Daten
  • 23:34 - 23:41
    als syntaktisches Vorhandensein dieser
    Modellierungen. Und an der Stelle ist da
  • 23:41 - 23:44
    natürlich mehr Daten zu haben schon quasi
    Selbstzweck, weil das automatisch ja dann
  • 23:44 - 23:56
    auch gleich Wissen ist. Das heißt, das wird
    dann so zusammen kombiniert. Und wenn man
  • 23:56 - 24:01
    diese Denkweisen - ich weiß nicht, bei wem
    von euch da jetzt ihr sagt, naja gut, das
  • 24:01 - 24:09
    sehe ich schon so. Die Welt besteht aus
    wohldefinierbaren Informationen.
  • 24:09 - 24:13
    Vielleicht mal Hand hoch für die, die die
    das glauben, dass in letzter Konsequenz
  • 24:13 - 24:18
    alles definiert... definierte
    Informationsstrukturen sind und da nichts
  • 24:18 - 24:26
    mehr dazwischen liegt. Okay, also die
    Mutigen haben sich gemeldet - von denen,
  • 24:26 - 24:31
    die das glauben, mein ich. Das
    Interessante dabei ist - vielen Dank auf
  • 24:31 - 24:37
    alle Fälle - zwischen diesen aus meiner
    Sicht reduzierten Datenobjekten verliert
  • 24:37 - 24:41
    dann natürlich so'n menschlicher
    Nutzungskontext an Farbe. Also, wer jetzt
  • 24:41 - 24:44
    nicht ganz weiß, was ich damit meine, der
    nehme sich mal gerne ein altdeutsches
  • 24:44 - 24:49
    Märchen über ne Dorfgemeinschaft,
    wie differenziert an der Stelle dann
  • 24:49 - 24:52
    sozusagen die Menschen miteinander
    interagieren und welche, welche Zeichen
  • 24:52 - 24:55
    da sich gegeben werden, um
    irgendwelche Gruppenzugehörigkeiten
  • 24:55 - 25:03
    zu zeigen, was man auf ganz viele Arten
    auch interpretieren kann.
  • 25:03 - 25:09
    Und ja, man kann es so ein
    bisschen auch nochmal eindampfen,
  • 25:09 - 25:15
    der Robotiker Hiroshi Ishiguro hat das mal
    so formuliert: Wenn er seine Roboter baut,
  • 25:15 - 25:22
    naja meistens wenn er zu Hause ist, ist er
    eh so müde, dass er nur auf der Couch
  • 25:22 - 25:26
    sitzt und fernsieht, das kann ja nun
    wirklich auch ein Roboter übernehmen. Für
  • 25:26 - 25:28
    die Kinder ist das ja egal, ob er nicht
    mit ihnen spielt oder der Roboter nicht
  • 25:28 - 25:34
    mit ihnen spielt. Ich will jetzt nicht
    sagen, dass das immer automatisch
  • 25:34 - 25:40
    zusammenpasst. Aber wenn eine Weltsicht
    oder die Weltmodelle so aussehen, dann ist
  • 25:40 - 25:43
    es natürlich sehr einfach oder wenn die
    Weltvorstellung so aussieht, dann ist es
  • 25:43 - 25:46
    natürlich sehr einfach, davon ein Modell
    zu bauen und dazu dann die passenden
  • 25:46 - 25:54
    Maschinen oder Computersysteme. Und ich
    spreche hier auch nicht - das hab ich ja
  • 25:54 - 26:01
    so ein bisschen eine Einleitung auch
    angedeutet - über einfach nur rein
  • 26:01 - 26:05
    philosophische Überlegungen. Diese
    Technikgläubigkeit, oder ich nenn's
  • 26:05 - 26:10
    Technikgläubigkeit, verbreitet sich auch
    rasant. Spiekermann hat das mal sehr schön
  • 26:10 - 26:14
    geschrieben: "Die Singularity University
    in Silicon Valley turns out a class of
  • 26:14 - 26:18
    well-funded brainwashed entrepreneurs each
    year to build the technologies needed for
  • 26:18 - 26:25
    the Transhumanistic vision." Also, es gibt
    da auch viel Geld und diese Denkweisen
  • 26:25 - 26:31
    werden auch gut dotiert sozusagen in
    existierende Softwaresysteme gegossen, die
  • 26:31 - 26:37
    dann auch ihre gesellschaftsbringende
    Wirkung entfalten. Okay, vielleicht ein
  • 26:37 - 26:44
    bisschen weniger martialisches und weniger
    weniger kritisches Beispiel, aber nur mal
  • 26:44 - 26:47
    um... Ich springe jetzt in dem Kontext, um
    vielleicht die Parallelen so'n bisschen
  • 26:47 - 26:55
    klarzustellen. Die Blockchain-Technologie
    an sich als konkrete Technik, die ja von
  • 26:55 - 27:00
    sich selber sagt, sie wär ein trustless
    ledger, also sozusagen so ne allgemeine
  • 27:00 - 27:04
    Datenbank, die sozusagen von allen
    betrachtet werden kann und wo sich
  • 27:04 - 27:07
    sozusagen, wo es keine zentralen
    Autoritäten gibt, denen man irgendwie
  • 27:07 - 27:14
    trauen muss. Aktuell ist es scheint es die
    Lösung für alles zu sein, von Microsoft
  • 27:14 - 27:19
    bis hin zu Banken forschen daran. Die
    Überlegung ist dann immer, das kann man
  • 27:19 - 27:24
    mal für Wahlsysteme, für Währung, smart
    contracts und Märkte verwenden. Sehr
  • 27:24 - 27:29
    schön, hab ich gefunden, so'n kleinen
    Chart, wo man überlegen kann, ist das, was
  • 27:29 - 27:32
    man eigentlich machen möchte, was man
    modellieren möchte, ist dafür irgendwie ne
  • 27:32 - 27:36
    Blockchain überhaupt gedacht. Weil, oder
    ist es nicht einfach mit ner normalen
  • 27:36 - 27:45
    Datenbank auch getan. Also ist es dann für
    den also... Weil - jetzt komm ich wieder
  • 27:45 - 27:50
    auf den Punkt vorher zurück - die
    interessante Frage ist ja an der Stelle,
  • 27:50 - 27:53
    damit ich irgendwie mit der Blockchain gut
    arbeite und das alles... dieser trust
  • 27:53 - 27:56
    tatsächlich verteilt ist, dann muss ich ja
    auch irgendwie sicherstellen, dass die
  • 27:56 - 28:01
    mitarbeitenden Systeme und die Rechner
    alle ungefähr gleich stark sind. Weil wie
  • 28:01 - 28:08
    wir es zum Beispielt bei Bitcoin aktuell
    sehen, wenn eine Firma in einem Land zum
  • 28:08 - 28:11
    Beispiel einfach sehr, sehr große, sehr
    starke Systeme hat, dann können die
  • 28:11 - 28:17
    natürlich auch bestimmen, wo es lang geht.
    Und das ist dann natürlich eben nicht mehr
  • 28:17 - 28:22
    dezentral. Also wäre die Frage, hat sich
    das Vertrauen bei solchen Technologien -
  • 28:22 - 28:25
    das kann man nachher noch diskutieren -
    nicht einfach nur aus der technischen
  • 28:25 - 28:29
    Sphäre sozusagen diese Vertrauen oder
    Vertrauenslosigkeit aus der technischen
  • 28:29 - 28:33
    Sphäre heraus bewegt durch diese
    Technologie und ist jetzt aber woanders
  • 28:33 - 28:38
    vorhanden. Also dieser trustless ledger
    bezieht sich auf die Technologie, aber
  • 28:38 - 28:42
    welchen Akteuren muss auf welche andere
    Art vertraut werden? Und das liegt dann
  • 28:42 - 28:45
    vielleicht eben außerhalb der technischen
    Betrachtung, aber deswegen ist es eben
  • 28:45 - 28:49
    nicht weg. Deswegen stellen sich die
    Fragen: Wer kontrolliert die Maschinen,
  • 28:49 - 28:57
    wie stark sind sie und so weiter. Okay,
    dann komm ich jetzt mal zum Exkurs des
  • 28:57 - 29:03
    Wirtschaftens. Das... da weiß ich jetzt
    schon, im Raum gibts ein paar, denen sich
  • 29:03 - 29:07
    gleich auch die Fußnägel hochrollen, aber
    das ist auch ganz okay so. Ich rede mal
  • 29:07 - 29:14
    kurz über den Neoliberalismus. Schöne
    Einleitung, oder? Also im letzten
  • 29:14 - 29:17
    Jahrhundert im Wettkampf der
    Wirtschaftssysteme kann man so'n bisschen
  • 29:17 - 29:23
    sagen vom Kommunismus bis zum
    Ultra-Libertarismus nenn ich jetzt gerade
  • 29:23 - 29:26
    mal... würd ich jetzt mal ganz kurz
    rausgreifen - und gleich wird hoffentlich
  • 29:26 - 29:32
    auch klar warum - den Neoliberalismus. Ich
    nenne... oder ich betrachte das so im
  • 29:32 - 29:36
    Geschmack der Chicago Boys in Chile unter
    Pinochet und so'n bisschen in
  • 29:36 - 29:41
    abgeschwächter Form so Thatcher in
    Großbritannien so ab den Siebzigern, so
  • 29:41 - 29:45
    nachdem Bretton Woods so abgeschmiert ist,
    sozusagen die Dollar-Bindung von einer
  • 29:45 - 29:51
    globalen Währung in ? Geld. Was ich damit meine
    - wir können den Begriff auch dann ändern,
  • 29:51 - 30:04
    gerne, ist ... ist sozusagen Austerität
    und Privatisierung als Eigenschaft und ne
  • 30:04 - 30:08
    Unterordnung aller Lebensbereiche in ne
    Wirtschaftsorientierung. Außerdem spielt
  • 30:08 - 30:13
    da ne Rolle Individualisierung,
    insbesondere von Verantwortung, jeder ist
  • 30:13 - 30:17
    ihres Glückes Schmied, und als Psychologie
    dieser handelnden Individuen wird dann
  • 30:17 - 30:22
    verwendet sowas wie Spieltheorie und
    rational choice-Ansätze, so ne Mischung
  • 30:22 - 30:27
    aus Reiz-Reaktions-Theorien, Anreize und
    Gelegenheiten. Das heißt, der Mensch
  • 30:27 - 30:34
    reagiert darauf und... und handelt
    sozusagen rational in diesen
  • 30:34 - 30:40
    Spannungsfeldern. Und dem einen oder der
    anderen... merkte an der Stelle schon, da
  • 30:40 - 30:44
    gibt's Parallelen zu dieser informatischen
    Sichtweise sozusagen, wie Menschen
  • 30:44 - 30:47
    reagieren, warum sie reagieren und wie man
    sie dann auch steuern oder kontrollieren
  • 30:47 - 30:54
    kann. Oder Nudgen, also locken. Konkrete
    Vorhaben war in dem Beispiel, das ist
  • 30:54 - 31:00
    jetzt hauptsächlich aus Chile... also
    hauptsächlich Chile. Aber das hat sich
  • 31:00 - 31:07
    dann 80ern auch weltweit sehr weit
    ausgebreitet. Dieses Staats- und
  • 31:07 - 31:10
    Wirtschafts-Verständnis, da ging's ...
    gerade unter Pinochet wurde das halt
  • 31:10 - 31:14
    radikal umgesetzt. Deswegen galt das so'n
    bisschen als Labor des Neoliberalismus.
  • 31:14 - 31:20
    Privatisierung des Gesundheitssystems,
    Privatisierung des Rentensystems,
  • 31:20 - 31:25
    staatlich umlagefinanziert hin zu privat
    kapitalgedeckt. Das sehen wir auch
  • 31:25 - 31:29
    hierzulande so'n bisschen am Kommen.
    Privatisierung des Schulsystems wurde
  • 31:29 - 31:33
    durchgesetzt und Erschwerung von
    gewerkschaftlicher Arbeit, insbesondere in
  • 31:33 - 31:38
    Chile wurden dann gewerkschaftliche
    Organisationen verboten, Deregulation von
  • 31:38 - 31:41
    Banken und dem Finanzmarkt allgemein und
    gerade so was wie Steuersenkungen für
  • 31:41 - 31:48
    Unternehmen, um mehr Investitionen
    anzulocken. Das Resultat war an der Stelle
  • 31:48 - 31:55
    dann, dass die Wirtschaftsleistung nominal
    sozusagen stiegen, aber die Mittelschicht
  • 31:55 - 32:00
    zum Beispiel reduziert wurde, Arm-und-
    reich-Spreizung zunahmen, Arbeitslosigkeit
  • 32:00 - 32:04
    inbesondere in Chile anstieg, kann man
    natürlich auch nochmal drüber sprechen,
  • 32:04 - 32:09
    was gilt als Arbeitslosigkeit und was
    nicht. Der allgemeine Gesundheitsstand
  • 32:09 - 32:14
    sank, die staatlichen Ausgaben gingen
    stark zurück durch die Kürzung der
  • 32:14 - 32:20
    Sozialsysteme. Und - das fehlt da jetzt
    noch - und die staatlichen Einnahmen
  • 32:20 - 32:23
    insgesamt die gingen natürlich auch zurück
    durch die Steuer... Steuersenkungen. Das
  • 32:23 - 32:28
    heißt, und ist auch ne Entwicklung, die
    teilweise in Deutschland in Ansätzen
  • 32:28 - 32:34
    erkennbar ist, in anderen Ländern viel
    mehr, kann man so sagen. Interessant ist
  • 32:34 - 32:39
    es vielleicht als politische
    Nebenbedeutung, Neben - Bemerkung: in
  • 32:39 - 32:43
    Großbritannien und den USA wird sozusagen
    Widerstand dagegen auch merkbar, sowas
  • 32:43 - 32:48
    wie, wie Bernie Sanders oder Jeremy
    Corbyn, die ja quasi gerade so sehr links
  • 32:48 - 32:52
    einschwenken. Warum erzähl ich das aber
    eigentlich gerade: Es geht um die
  • 32:52 - 32:58
    unheilige Allianz, denn jetzt haben wir
    sozusagen diese bisschen vereinfachten
  • 32:58 - 33:05
    Weltsichten, die ich vorhin genannt habe,
    mit so ner verheißungsvollen, endlich die
  • 33:05 - 33:10
    Antworten auf komplexe Fragen, und das
    zusammentreffend mit finanzschwachen
  • 33:10 - 33:15
    öffentlichen Händen... mit ner
    finanzschwachen öffentlichen Hand. Wir
  • 33:15 - 33:19
    haben grad eben ganz kurz gehört über die
    Ausgaben und Eingaben, äh Einnahmen-
  • 33:19 - 33:26
    Reduzierungen, so dass dann so ne halb
    verstandene Daten-Lösung, die mit so ner
  • 33:26 - 33:31
    schönen alles-neu-und-alles-gut-Ideologie
    gewürzt sind, dann eben schnelle Erfolge
  • 33:31 - 33:36
    versprechen. Das heißt also, man hat ja
    auch viel im Portfolio, wenn man sich
  • 33:36 - 33:40
    anschaut, die weltgrößte Zimmervermietung
    hat selber gar keine Zimmer, das
  • 33:40 - 33:45
    weltgrösste Taxi-Unternehmen hat gar keine
    Taxis. Und die digital Etablierten zählen
  • 33:45 - 33:50
    ja auch zu den wertvollsten Unternehmen.
    Die können ja so falsch nicht liegen. Das
  • 33:50 - 33:54
    heißt also, diese ökonomischen
    Randbedingungen, die ich gerade so'n
  • 33:54 - 33:58
    bisschen extremer beschrieben habe, die
    passen in gewissem Maße genau zusammen mit
  • 33:58 - 34:03
    dieser informatischen Sichtweise zu sagen:
    Wir können diese... erstens teilen wir
  • 34:03 - 34:06
    diese vereinfachten Weltbilder und
    zweitens haben wir da Lösungen, haben wir
  • 34:06 - 34:12
    für diese Probleme, die es da so gibt ,
    entsprechende Lösungen. Man könnte es ein
  • 34:12 - 34:17
    bisschen rauer auch die Silicon-Valley-
    Ideologie nennen. Und das ist sozusagen
  • 34:17 - 34:20
    denn... man kann ja auch ein Produkt
    besser verkaufen, wenn man noch ein
  • 34:20 - 34:25
    schönes Lebensgefühl dazu packt. Es hat ja
    Harley Davidson mal gesagt: Bei uns kauft
  • 34:25 - 34:31
    man ein Lebensgefühl und dann gibt's ein
    Motorrad kostenlos dazu. Und die Aussage
  • 34:31 - 34:35
    hier ist immer, es ist die digitale
    Revolution jetzt gerade und seid mit
  • 34:35 - 34:39
    dabei, die alten Industrien haben
    ausgedient und jetzt disrupt everything,
  • 34:39 - 34:44
    auch den Sozialstaat, Klammer zu, und make
    the world a better place, wer will da
  • 34:44 - 34:49
    nicht dabei sein. Die Frage, die sich
    natürlich stellt, auch mit klammen Kassen
  • 34:49 - 34:54
    der öffentlichen Hand, a better place, die
    Welt wird also besser, wie besser wird sie
  • 34:54 - 35:00
    denn und was genau wird besser und für
    wen? Weil interessant ist es schon, dass
  • 35:00 - 35:04
    da nicht gesagt wird, naja wir wollen
    einfach nur informatische Systeme bauen,
  • 35:04 - 35:08
    die irgendwie gut ihre Arbeit tun, sondern
    dass man diesen Pathos mit dazu haben
  • 35:08 - 35:20
    will. Das ist schon interessant, sozusagen
    diese Betrachtung der besseren Welt. Denn
  • 35:20 - 35:23
    die Frage verweist ja irgendwie, wenn man
    sagt, wir wollen irgendwie ne bessere
  • 35:23 - 35:27
    Welt, wir wollen eine bessere Welt haben,
    irgendwie zeigt das ja schon auf ne ganz
  • 35:27 - 35:32
    relevante Frage, nämlich wie wollen wir
    eigentlich leben. Man könnte jetzt, wenn
  • 35:32 - 35:38
    man manchmal - ketzerisch sage jetzt mal,
    da das Ohr ans Silicon Valley legt -
  • 35:38 - 35:42
    hören, die Frage ist, wie wollen wir
    Tische im Restaurant bestellen. Aber
  • 35:42 - 35:45
    eigentlich zeigt die Frage ja daraufhin,
    wie wollen wir mit Armut Ungleichheit und
  • 35:45 - 35:48
    Hummer umgehen - Hunger natürlich.
    Lachen,Applaus
  • 35:48 - 35:59
    Noch ist es der Hunger. Also wie gehen wir
    damit um, wenn alle Hummer... genau. Naja,
  • 35:59 - 36:01
    bei Hunger und Hummer ist auf alle Fälle
    so, dass es dafür ne App gibt, das ist ja
  • 36:01 - 36:07
    immer so das klassische. Die Frage ist
    aber so'n bisschen, wenn man in diese
  • 36:07 - 36:12
    technischen Sichtweisen so navigiert, da
    scheint es mir zumindest oftmals so, dass
  • 36:12 - 36:15
    man sagt, welches Problem passt denn zu
    unserer Lösung hier? Wir haben hier was
  • 36:15 - 36:19
    Schönes gebaut, jetzt ist es Internet oder
    so was. Was für ein Problem passt denn
  • 36:19 - 36:25
    jetzt dazu, was können wir denn da lösen.
    Und es ist sogar gar nicht so abwegig,
  • 36:25 - 36:32
    dass so ketzerisch zu formulieren, denn
    ich weiß nicht, wer von euch mal was von
  • 36:32 - 36:36
    UberHop oder Lyft Shuttle gehört hat, das
    sind ja, sind ja beides sowas wie Taxi-
  • 36:36 - 36:40
    Unternehmen und die hatten großartige
    Ideen zu sagen, ja man könnt ja mal ein
  • 36:40 - 36:45
    bisschen größere Autos nehmen und die muss
    man nicht rufen, sondern die fahren auf
  • 36:45 - 36:50
    festen Routen und dann kann man da
    einsteigen und total günstig mit anderen
  • 36:50 - 36:55
    zusammen fahren, also als würde man sich
    ein Taxi teilen - und der Rest der Welt
  • 36:55 - 37:01
    dachte so: Ach, Bus, ja, hm. lacht
    Applaus
  • 37:01 - 37:06
    Also es war jedenfalls ein sehr
    erhellender Moment, als Silicon Valley
  • 37:06 - 37:12
    dann den öffentlichen Personen-Nahverkehr
    erfunden hat. Ja, aber der Witz ist, es
  • 37:12 - 37:15
    funktioniert ja irgendwie wirtschaftlich.
    Also Google, Facebook, Amazon durchdringen
  • 37:15 - 37:19
    unseren Alltag mit den Ideen - das sind
    natürlich nicht alles unsinnige Ideen,
  • 37:19 - 37:24
    will ich nicht gesagt haben - aber warum
    das für uns jetzt relevant ist, das ist,
  • 37:24 - 37:29
    dass Startups mit diesem Weltbild, was ich
    vorhin beschrieben habe, auf gewichtige
  • 37:29 - 37:33
    Geldgeber treffen. Und dann auch noch
    gewisser wirtschaftlicher oder
  • 37:33 - 37:39
    wirtschaftspolitischer Unterstützung. Und
    dann diese Weltbilder auch sozusagen
  • 37:39 - 37:45
    finanzstark in die Welt und auch hierhin
    tragen. Da gibt es ja auch, wenn es darum
  • 37:45 - 37:50
    geht z.B. deutsches Recht zu erfüllen,
    dann werden halt Nazi-Kreuze verpixelt,
  • 37:50 - 37:54
    aber ich warte eigentlich mal auf den
    Aufschrei, wenn deutsche Facebook-
  • 37:54 - 37:57
    Userinnen und -User ihr Recht auf Nippel
    einfordern. Weil die Frage ist ja nicht,
  • 37:57 - 38:01
    was wird verboten, sondern was wird
    eigentlich ausgeblendet, obwohl es hier
  • 38:01 - 38:07
    erlaubt wäre. Ne, das kann man ja auch mal
    andersherum sehen. Okay, damit will ich
  • 38:07 - 38:10
    nicht zitiert werden.
    Lachen
  • 38:10 - 38:17
    Jedenfalls also die Beschreibungen, es
    gibt so bestimmte Theoretiker, die Silicon
  • 38:17 - 38:20
    Valley so'n bisschen als useful idiots
    bezeichnen, die selber denken, sie bauen
  • 38:20 - 38:25
    an was Wichtigem mit, sind aber eigentlich
    sozusagen die Türöffner für ganz andere
  • 38:25 - 38:30
    dahinterstehende Geldgeber. Nämlich auch
    zum Beispiel Versicherungen, Auto-
  • 38:30 - 38:34
    Hersteller und so weiter. Und da fragt man
    sich dann, was von dem disrupt noch übrig
  • 38:34 - 38:43
    bleibt. OK. Genau. Das heißt aber im
    Endeffekt, die öffentlichen Stellen
  • 38:43 - 38:45
    übernehmen bestimmte Produkte, die
    eigentlich für ne kommerzielle Nutzung
  • 38:45 - 38:49
    gedacht waren... worden sind. Und das ist
    ja ganz praktisch, weil Erfolg dort
  • 38:49 - 38:53
    quantifizierbar ist. Und das hat dann
    irgendwie ne eigene Logik. Die öffentliche
  • 38:53 - 38:58
    Hand funktioniert ja ein bisschen anders.
    Von Kommunikationsinfrastruktur irgendwie,
  • 38:58 - 39:01
    wenn das ZDF bestimmte Dinge einfach bei
    Youtube speichert, weil sie selber nicht
  • 39:01 - 39:04
    die eigene Infrastruktur haben, dann kauft
    man sich damit eben diese Rechte und
  • 39:04 - 39:09
    Beschränkungen ein, über ÖPNV bis hin zur
    Stadtplanung, also in Toronto wird jetzt
  • 39:09 - 39:13
    ein Stadtteil zum Beispiel von Google
    Sidewalk Labs entwickelt.
  • 39:13 - 39:18
    Gesundheitssystem-Optimierungen bis
    Verbesserung der Altenpflege, das reicht
  • 39:18 - 39:22
    so je nach dem wo man auf der Welt
    hinguckt. Und vieles davon sogar günstig
  • 39:22 - 39:27
    bis kostenlos. Weil das natürlich sehr
    viel Daten generiert, über die die
  • 39:27 - 39:30
    Unternehmen dann sehr, sehr froh sind.
    City as a service fand ich nen sehr
  • 39:30 - 39:41
    schönen Spruch an der Stelle. Okay. Ja und
    ich hab manchmal den Eindruck, dass die...
  • 39:41 - 39:47
    sozusagen die Politik so'n bisschen faul
    wird mit der Komplexität der Probleme und
  • 39:47 - 39:50
    die sind vielleicht auch noch global und
    wir kriegen die alle nicht gelöst und
  • 39:50 - 39:52
    jetzt kommt da jemand und dann könnte man
    das ja einfach mal probieren und die
  • 39:52 - 39:58
    leeren Kassen sind sowieso da. Also es
    passt so'n bisschen alles zusammen. Und
  • 39:58 - 40:03
    auch Geheimdienste sitzen ja ner gewissen
    Logik auf, zu sagen, die Weltlage
  • 40:03 - 40:08
    verschlimmert sich, wir brauchen einfach
    noch mehr Daten und selber aber, die
  • 40:08 - 40:12
    Leute, die tatsächlich an diesen Daten
    arbeiten und daraus sinnvolle
  • 40:12 - 40:16
    Informationen generieren müssen, nämlich
    Wissen, die sagen selber, wir ertrinken,
  • 40:16 - 40:23
    wir brauchen, wir brauchen nicht noch
    mehr. Aber das hält niemanden auf. Dann
  • 40:23 - 40:33
    geh ich jetzt nochmal drüber. So. Und
    naja, bei dieser immer engeren Verzahnung
  • 40:33 - 40:41
    stellen sich natürlich bestimmte Fragen.
    Weil Unternehmen, die man so eng dann in
  • 40:41 - 40:48
    die öffentlichen... in den öffentlichen
    Raum hinein lässt, die müssen ja dann
  • 40:48 - 40:51
    bestimmte Eigenschaften erfüllen, was die
    meisten nicht tun. Unternehmen
  • 40:51 - 40:55
    funktionieren eben nicht demokratisch.
    Also, sie haben bestimmte interne Abläufe,
  • 40:55 - 41:01
    eigene Dynamiken. Also wenn irgendwie
    Wayze, das ist so'n Routing-Dienst, wenn
  • 41:01 - 41:05
    der sagt, naja, da ist gerade ne
    Baustelle, wir routen jetzt mal hier, weil
  • 41:05 - 41:08
    unserem Stadtplan gemäß sieht es sehr gut
    aus, und dann sind es aber irgendwelche
  • 41:08 - 41:11
    kleinen Straßen, die da gar nicht dafür
    gedacht waren und auch dadurch dann
  • 41:11 - 41:16
    kaputtgehen und so weiter. Da treffen dann
    verschiedene Motivationen aufeinander,
  • 41:16 - 41:21
    nämlich wie ne öffentliche Politik und
    vielleicht menschliche Selbstverwaltung,
  • 41:21 - 41:23
    der Stadtteil und so sich das gedacht hat,
    und wie ne Firma gedacht hat, was das
  • 41:23 - 41:35
    Beste wäre. Und dann ist die Frage, wer
    hat halt die Durchsetzungsmacht. Und bei
  • 41:35 - 41:42
    dieser Übermacht von solchen... von
    solchen Firmen, die man sich für
  • 41:42 - 41:47
    öffentliche Aufgaben holt, ist natürlich
    die Frage, wie... wie geht man damit jetzt
  • 41:47 - 41:52
    irgendwie um. Also geht man das weiter,
    was sind die Folgen. Und da kommen wir
  • 41:52 - 41:56
    jetzt natürlich zur Rolle der Politik.
    Wenn wir jetzt mal zur göttlichen
  • 41:56 - 41:59
    Informatik zurückkehren und fragen, was
    kann die Informatik oder vielleicht auch,
  • 41:59 - 42:09
    wovor hat man irgendwie Angst, wofür hat
    man irgendwie Angst. Dann würde ich zum
  • 42:09 - 42:13
    Beispiel sagen, ich hab... also hat man
    Angst vor einer KI oder hat man Angst vor
  • 42:13 - 42:17
    Unternehmen, die mit KI ihre eigenen Ziele
    durchsetzen. Na, jetzt merkt man nämlich,
  • 42:17 - 42:20
    wenn man diese Dinge, die ich vorhin
    gesagt habe, wenn man die mal darauf
  • 42:20 - 42:27
    anwendet, was... sozusagen, rutscht uns
    die Kontrolle aus der Hand? Ist es die
  • 42:27 - 42:30
    Kontrolle über Technik, die uns aus der
    Hand rutscht? Oder ist es die Kontrolle
  • 42:30 - 42:33
    über Organisationen, die Technik
    einsetzen? Und dann passt das damit
  • 42:33 - 42:36
    nämlich schon wieder ganz anders zusammen.
    Und dann kann man darüber anders
  • 42:36 - 42:43
    nachdenken. Weil nämlich - und jetzt
    schließt sich so langsam der Kreis - sowas
  • 42:43 - 42:47
    wie Spiele oder Wirtschaft sind sehr schön
    zu modellieren, weil da klar ist, was ist
  • 42:47 - 42:53
    das Gute: gewonnen, verloren, Wirtschaft
    irgendwie, Gewinn, Profit, Verlust,
  • 42:53 - 43:00
    A/B-Test, das kann man ganz klar sozusagen
    mit Kriterien belegen. Aber so was wie
  • 43:00 - 43:04
    soziale Einbindung, Akzeptanz, Offenheit,
    Transparenz oder Grundrechtseinhaltung, da
  • 43:04 - 43:08
    ist es plötzlich sehr, sehr schwierig, da
    zu sagen, ist es... wurde das jetzt
  • 43:08 - 43:12
    eingehalten oder nicht. Da kann man
    Systeme sehr sehr, sehr sehr komplex nur
  • 43:12 - 43:16
    drauf optimieren oder daraufhin
    ausrichten. Das sehen wir auch gerade in
  • 43:16 - 43:30
    Bezug auf die Datenschutzgrundverordnung.
    So. Ja und der Sinn von Politik besteht ja
  • 43:30 - 43:35
    gerade darin, irgendwie Optionen zu haben,
    Entscheidungen zu treffen,
  • 43:35 - 43:39
    Verantwortlichkeiten zu klären und vor
    allem sie auch zu diskutieren. Das heißt
  • 43:39 - 43:45
    also, es geht auch darum, diese Systeme,
    die wir benutzen wollen, über das Design
  • 43:45 - 43:52
    zu sprechen, nicht nur über die
    Ergebnisse. Das heißt also, wenn wir
  • 43:52 - 44:05
    sagen... Wenn wir sagen, wir wollen zum
    Beispiel Schwächere schützen, dann ist das
  • 44:05 - 44:12
    sehr, sehr kompliziert und sehr, sehr
    komplex an der Stelle, das zu definieren
  • 44:12 - 44:21
    und auch vor allem damit umzugehen, dass
    Systeme dann eben auch ineffizient werden,
  • 44:21 - 44:24
    weil man alle mitnehmen möchte, weil man
    eben nicht der reinen Effizienz oder dem
  • 44:24 - 44:31
    reinen Gewinn nach das designen kann. Das
    heißt also, an der Stelle muss sich eben
  • 44:31 - 44:36
    auch die Informatik damit beschäftigen,
    dass ihre Systeme aktiv... das ist
  • 44:36 - 44:41
    sozusagen die Anforderung an die Systeme
    mit Absicht mal ineffizient gestaltet
  • 44:41 - 44:46
    werden, damit irgendwie Macht verteilt
    wird, die ja immer vorhanden ist, dass sie
  • 44:46 - 44:54
    zum Beispiel nicht Menschen- oder
    Gesellschaft-feindlich konstruiert wird.
  • 44:54 - 44:58
    Das heißt, es geht nicht darum bei so ner
    Position, wenn ich so die Grenzen der
  • 44:58 - 45:01
    Technik beschreibe, dass man sich
    irgendwie technikfeindlich verhält,
  • 45:01 - 45:06
    sondern darum dass die Technik sozusagen
    der Gesellschaft und den Menschen dient an
  • 45:06 - 45:11
    der Stelle. Das heißt also, informatisch
    gesprochen, die requirements sind die
  • 45:11 - 45:15
    gesellschaftlichen Werte, gern auch
    effizient, aber das ist dann zweitrangig.
  • 45:15 - 45:21
    Und als allerletzten Punkt würde ich nur
    sagen, es gibt auch positive Beispiele -
  • 45:21 - 45:27
    weil ich das jetzt so ein bisschen groß
    aufgezogen habe - wer sich das mal
  • 45:27 - 45:31
    anschauen will z.B. wie gerade die smart
    city-Strategie in Barcelona funktioniert,
  • 45:31 - 45:36
    die ist hoch partizipativ,
    emanzipatorisch. Das heißt also, die
  • 45:36 - 45:40
    Systeme bleiben unter Kontrolle der
    Betroffenen und dadurch dass die Systeme
  • 45:40 - 45:42
    auch von der Stadt selber betrieben
    werden, gibt es eben auch keine
  • 45:42 - 45:45
    Betriebsgeheimnisse und derartige Dinge.
    Das kann man mal sehr schön nachschauen.
  • 45:45 - 45:51
    Gnu-Taler ist Experimentierstadium, ich
    nenn es deswegen, weil das eine anonyme
  • 45:51 - 45:55
    Bezahlweise ist, die aber sagt, wer
    bezahlt, bleibt anonym, aber der Händler
  • 45:55 - 45:59
    oder die Händlerin, die die Zahlung
    entgegennimmt, kann kryptografisch
  • 45:59 - 46:02
    beweisen, dass es diese Zahlung gegeben
    hat. Das heißt es kann auch besteuert
  • 46:02 - 46:07
    werden, heißt es ist so'n Gegenkonzept zu
    diesem sozusagen Cypherpunks, wir wollen
  • 46:07 - 46:12
    gar keinen Staat, es gibt sozusagen auch
    diese Ansätze. Oder ich nenne es mal, ganz
  • 46:12 - 46:16
    schön: "Frag den Staat" oder "Verklag den
    Staat". So ne kritische... kritisch
  • 46:16 - 46:22
    verwendetes Einklagen von Rechten, was
    aber, wenn man sich anschaut, wie sich die
  • 46:22 - 46:26
    Macherinnen und Macher mit dem Thema
    beschäftigen, die immer mit reflektieren,
  • 46:26 - 46:32
    welche Machtverhältnisse gibt es da, wie
    wollen wir die thematisieren und diese
  • 46:32 - 46:36
    Reflektionen, die hebt dann... sozusagen
    senkt die Informatik von diesem göttlichen
  • 46:36 - 46:42
    alles Lösen hin zu nem sehr mondänen, aber
    dann auch sehr fruchtbaren Werkzeug.
  • 46:42 - 46:57
    Vielen Dank.
    Applaus
  • 46:57 - 47:01
    Herald: So, jetzt haben wir noch eine
    Viertelstunde Zeit für Fragen. Wenn ihr
  • 47:01 - 47:05
    unbedingt gehn müsst, dann geht bitte
    leise und versucht, nicht vor den Kameras
  • 47:05 - 47:11
    zu laufen. Und ansonsten, 13 Minuten habt
    ihr noch Zeit, sitzen bleiben, Fragen
  • 47:11 - 47:15
    überlegen, fragen. Ihr kennt das Spiel,
    wir haben 4 Mikrofone, einfach anstellen,
  • 47:15 - 47:18
    ich ruf euch dann auf und im Internet
    haben wir auch Fragen und wir fangen jetzt
  • 47:18 - 47:23
    direkt mal an mit einer Frage aus der
    Quelle Internet.
  • 47:23 - 47:30
    Signal-Engel: Die Frage ist, ob und
    inwieweit Simulationsmodelle eine Basis
  • 47:30 - 47:39
    für politische Entscheidungen wären.
    R: Das ist ne sehr, sehr gute Frage. Das
  • 47:39 - 47:44
    hängt so'n bisschen davon ab, was da
    simuliert wird. Also es gibt ja ganz viele
  • 47:44 - 47:51
    sozialwissenschaftliche Modelle, die im
    Endeffekt dann so auf die Interaktion
  • 47:51 - 47:55
    zwischen Menschen - wen guckt man denn an,
    wenn ne Frage aus dem Internet kommt? -
  • 47:55 - 48:00
    H: Das Internet.
    R: Okay, gut... die dann die einzelnen
  • 48:00 - 48:04
    Menschen so'n bisschen physikalisch
    modellieren und die Interaktion. Da würde
  • 48:04 - 48:08
    man an der Stelle jetzt sehen, das ist
    wieder zu kurz gegriffen, an der Stelle
  • 48:08 - 48:13
    würde ich sagen, als Informatiker, ich
    würde mal mit Sozialwissenschaftlerinnen
  • 48:13 - 48:18
    und Sozialwissenschaftlern sprechen, was
    sie dazu sagen, zu meinen Methoden, und mit
  • 48:18 - 48:22
    denen zusammenarbeiten, was sie sagen, was
    sind denn für ihre Betrachtungen adäquate
  • 48:22 - 48:26
    Modelle. Das heißt also, an der Stelle
    erstmal mit denen sprechen, die sich damit
  • 48:26 - 48:31
    beschäftigen, um nicht dann diese gleichen
    Fehler nochmal zu machen. Das ist
  • 48:31 - 48:35
    vielleicht sozusagen der Hinweis. Bisschen
    unbefriedigend vielleicht, aber... das
  • 48:35 - 48:39
    ist. glaub ich, genau der richtige Weg.
    H: Mikrofon 4, stehst du an oder guckst du
  • 48:39 - 48:43
    auf dein Handy?
    M4: Beides, aber ich kann auch schon mit
  • 48:43 - 48:46
    ner Frage beginnen.
    H: Ja, fang an.
  • 48:46 - 48:53
    M4: Also, nerd-bedingt bin ich auch so'n
    bisschen Asimov-Fan, da gibt's so diese
  • 48:53 - 49:00
    drei Roboter-Gesetze, du hast davon
    gesprochen, wie sich Maschinenlogik und
  • 49:00 - 49:06
    biologische Logik nicht komplett
    miteinander vereinbaren lassen und
  • 49:06 - 49:13
    vertragen. Ich geh da mit, es gibt aber
    auch systemtheoretische Ansätze, mit denen
  • 49:13 - 49:18
    sich Psychologie sehr gut beschreiben
    lässt und auch psychologische
  • 49:18 - 49:22
    Interventionen machen lassen, um zum
    Beispiel in der Psychotherapie und
  • 49:22 - 49:30
    Organisationspsychologie weiterzukommen,
    also wenn sozusagen der Mensch als System
  • 49:30 - 49:35
    von Persönlichkeitsanteieln verstanden
    wird oder eine Organisation als System
  • 49:35 - 49:41
    verschiedener Stakeholder begriffen
    werden, also ich geh aber mit, dass diese
  • 49:41 - 49:50
    Atomisierung kontraproduktiv ist für ne
    coole Gesellschaftsentwicklung. Jetzt die
  • 49:50 - 49:53
    Frage...
    R: Ich bin gespannt, ja.
  • 49:53 - 49:58
    M4: Wie siehst du das und welche
    Ansätze...
  • 49:58 - 50:06
    Lachen, Applaus
    Moment, Moment... welche Ansätze dessen,
  • 50:06 - 50:11
    dass man Kybernetik quasi in der
    Gesamtschau, einerseits Biologie und
  • 50:11 - 50:17
    andererseits Technologie betrachtet,
    welches davon findest du trotzdem noch
  • 50:17 - 50:22
    produktiv?
  • 50:22 - 50:26
    R: Ich fand die Anfangsbemerkung auch wenn
    ich mitgelacht habe, trotzdem sehr sehr
  • 50:26 - 50:31
    spannend und hätte reagiert, auch wenn da
    jetzt keine Frage mehr gekommen wäre. Ich
  • 50:31 - 50:37
    glaube, der wesentliche Punkt dabei ist,
    immer zu fragen, was möchte ich mit diesem
  • 50:37 - 50:41
    Modell gerade bezwecken. Die dann
    anzuwenden, wenn es zum Beispiel in ner
  • 50:41 - 50:47
    Psychotherapie funktioniert, auch nach den
    Regeln der Psychologie, dann ist daran ja
  • 50:47 - 50:51
    nichts falsch. Es geht an der Stelle, so
    wie ich's beschrieben habe, ging's darum
  • 50:51 - 50:57
    zu sagen, das funktioniert doch da, also
    benutzen wir das jetzt nicht überall, aber
  • 50:57 - 51:00
    auch bei den Sachen, die so ähnlich sind,
    ohne nochmal zurückzuchecken. Also an der
  • 51:00 - 51:07
    Stelle geht das so'n bisschen auch darum
    zu sagen, wir benutzen die Modelle, und
  • 51:07 - 51:14
    behalten aber im Hinterkopf, dass es
    Modelle sind. Und wenn es da hakt oder
  • 51:14 - 51:19
    auch die ganze Zeit sind wir in so ner
    kritischen Feedbackschleife zu gucken, ist
  • 51:19 - 51:23
    das Modell noch adäquat oder ist es nicht
    adäquat. und wenn es nicht adäquat ist,
  • 51:23 - 51:26
    dann kann vielleicht auch die Erkenntnis
    reifen, dass es für die Sache, die man
  • 51:26 - 51:30
    gerade modellieren will, kein adäquates
    Modell gibt. Das ist ne mögliche Antwort.
  • 51:30 - 51:35
    Und mir geht's so'n bisschen darum, das
    immer noch offen zu haben und stehen zu
  • 51:35 - 51:40
    lassen und nicht zu sagen, super, das ist
    doch jetzt das perfekte und damit ist die
  • 51:40 - 51:45
    Totalität dann erledigt. Und mit dieser
    Totalität ist die Frage dann endlich
  • 51:45 - 51:53
    erledigt, ne, diese komplexen... In Bezug
    auf die Kybernetik... ja, es ist... ich
  • 51:53 - 51:59
    glaub, das kann man so allgemein gar nicht
    sagen, da müsste man sozusagen konkret auf
  • 51:59 - 52:03
    ne Situation beziehen, glaub ich. Wenn ich
    die Frage so richtig verstanden habe. Das
  • 52:03 - 52:08
    ist so'n bisschen so Plädoyer dafür, dass
    man diese Anforderungen dann eben mal
  • 52:08 - 52:12
    kritisch reflektiert und dann konkret
    darauf verwendet und nicht so one size
  • 52:12 - 52:18
    fits all. Ok, ich hoffe, das war...
    H: So, Mikrofon Nummer 1 bitte.
  • 52:18 - 52:22
    M1: Also ich hatte - oh das ist laut -
    gewisse Probleme mit deinem Vortrag, weil
  • 52:22 - 52:27
    du wirklich extremst vieles reingepresst
    hast, von Philosophie, früheren
  • 52:27 - 52:31
    Beispielen, Ökonomie, also du hast ja
    wirklich alles irgendwie reingebracht, und
  • 52:31 - 52:34
    dabei hat mir eben so'n bisschen der
    eine Punkt gefehlt, räuspert sich
  • 52:34 - 52:35
    und vor allem hatte ich
    mir ehrlich gesagt
  • 52:35 - 52:38
    erhofft, so wie der Vortrag
    angekündigt war, dass vielleicht
  • 52:38 - 52:42
    was dazu kommt, dass du dich n bisschen
    mehr darauf fokussiert hättest, was denn
  • 52:42 - 52:46
    genau die Grenzen der Technik jetzt
    eigentlich sind. Beziehungsweise die
  • 52:46 - 52:49
    Grenzen der Informatik. Weil du hast ja
    selbst gesagt, das ist eine
  • 52:49 - 52:53
    Mischwissenschaft, die in alle anderen
    Wissenschaften mit eingreift. Das heißt,
  • 52:53 - 52:58
    geht's dir darum, ist Wissenschaft
    generell begrenzt, was kann sie nicht, und
  • 52:58 - 53:01
    dann hast du vielleicht n bisschen was zu
    Bewusstsein gesagt, wir können kein
  • 53:01 - 53:05
    Bewusstsein modellieren. Aber es geht doch
    letzten Endes darum, dass sich viele
  • 53:05 - 53:11
    hinstellen und von superintelligence
    sprechen, und das sehr seriöse
  • 53:11 - 53:16
    Wissenschaftler sind, die sagen, 25 Jahre
    - dann haben wir das. Also was ist damit?
  • 53:16 - 53:20
    Also ich mein, relativierst du nicht ein
    bisschen, die tatsächlichen Gefahren, die
  • 53:20 - 53:22
    es trotz allem gibt, mit so einer Art von
    Vortrag?
  • 53:22 - 53:27
    R: Das ist ein sehr interessanter Punkt.
    Also erstens die Superintelligenz, dass
  • 53:27 - 53:33
    die in 25 Jahren kommt, das ist ja seit 50
    Jahren schon so. Ich würd es nicht
  • 53:33 - 53:37
    relativieren an der Stelle, die Genzen,
    die ich versucht habe zu beschreiben,
  • 53:37 - 53:48
    sind... die hängen daran, inwiefern man
    die Sachverhalte, die man bearbeiten will,
  • 53:48 - 53:52
    mathematisch beschreiben kann. Wenn es
    darum geht, wie schnell fährt ein Auto,
  • 53:52 - 53:57
    dann kann man das tun. Wenn's darum geht,
    mit A/B-Tests Umsätze zu messen, dann kann
  • 53:57 - 54:01
    ich das tun. Wenn ich Klick-Raten messen
    will, dann kann ich das auch tun. Wenn ich
  • 54:01 - 54:05
    allerdings Kundenzufriedenheit messen
    will, dann muss ich kritisch darüber
  • 54:05 - 54:09
    nachdenken, ob die 5 Sterne, die man da
    geklickt hat, ob das tatsächlich die
  • 54:09 - 54:13
    Kundenzufriedenheit ist, die ich da gerade
    messe, oder ob ich tatsächlich gemessen
  • 54:13 - 54:17
    habe, wie oft Leute auf 5 Sterne klicken.
    Das kann ja auch sein, ist mir völlig
  • 54:17 - 54:21
    egal, ich klick 5 Sterne, weil dann das
    Fenster am schnellsten zugeht auf meinem
  • 54:21 - 54:28
    Rechner. Keine Ahnung. Also diese
    kritische Distanz an der Stelle sozusagen,
  • 54:28 - 54:33
    das wäre die Grenze... meiner Ansicht nach
    die Grenze der Informatik. Wo man sich
  • 54:33 - 54:38
    fragt, gibt es da Entscheidungen, was
    Optimierungskriterien sind, oder was kommt
  • 54:38 - 54:43
    ins Modell rein und was kommt nicht ins
    Modell? Und da würde ich sozusagen die
  • 54:43 - 54:46
    Grenze ziehen, weil die Infomatik
    tatsächlich, das ist halt ne mathematische
  • 54:46 - 54:53
    Wissenschaft an der Stelle. Und zu dem
    zweiten Punkt: Ich hatte... das war
  • 54:53 - 55:00
    genau... also danke für die Frage... genau
    der Grund... na, find ich's schnell
  • 55:00 - 55:10
    genug... warum... nee, find ich nicht
    schnell genug - doch! - warum ich auf
  • 55:10 - 55:18
    dieser Folie, die... ganz oben - schade,
    ist nicht Folie 42 - Angst vor der KI oder
  • 55:18 - 55:21
    Angst vor Unternehmen, die mit KI ihre
    Ziele durchsetzen... Was ich damit sagen
  • 55:21 - 55:26
    wollte: Ich hab überhaupt keine Angst,
    wenn ich die Frage richtig verstehe, davor
  • 55:26 - 55:30
    dass sich da irgendwas selbständig macht
    oder dass sozusagen die
  • 55:30 - 55:35
    Superintelligenz... tatsächlich hab ich
    da... da hab ich nach allem, was ich über
  • 55:35 - 55:40
    Digitalcomputer weiß, hab ich sozusagen...
    diese Möglichkeit besteht immer, aber ich
  • 55:40 - 55:46
    sehe für diese Annahme aktuell einfach
    keine Gründe, das zu glauben. Das ist so'n
  • 55:46 - 55:51
    bisschen, wenn mir... ich frag in so nen
    Diskussionen öfters mal, ok, ich hab jetzt
  • 55:51 - 55:55
    verstanden, bald kommt die
    Superintelliganz, aber was sind denn jetzt
  • 55:55 - 55:59
    richtige Anzeichen, dass das passiert?
    Wenn man sich zum Beispiel die KI-
  • 55:59 - 56:04
    Forschung anschaut, die Hardware-
    Verbesserung, da ist ganz viel
  • 56:04 - 56:08
    exponentiell, aber die Erkennungsraten und
    sozusagen die Möglichkeiten von KIs
  • 56:08 - 56:12
    jeglicher Form, die wachsen immer linear.
    Das heißt, man muss da ganz genau
  • 56:12 - 56:14
    hinschauen, was wird da eigentlich
    gemessen? Und die klassischen
  • 56:14 - 56:18
    Argumentationen sind, wir stehen kurz vor
    dem Punkt, wo es richtig hochgeht. Und
  • 56:18 - 56:23
    auch Ray Kurzweil sagt, auch die, die
    darin arbeiten, werden nicht wissen, wann
  • 56:23 - 56:28
    es passiert, aber es wird bald passieren.
    Wenn ich... wenn mir jemand dafür keine
  • 56:28 - 56:32
    Anzeichen präsentiert, warum die Person
    das glaubt, dann ist das genau das, n
  • 56:32 - 56:35
    Glaube. Also ich lass mich sehr gerne
    davon überzeugen davon, dass es bald so
  • 56:35 - 56:41
    weit ist, aber bis zu dem Punkt hab ich
    eher Sorge, dafür... davor dass
  • 56:41 - 56:44
    Unternehmen Technik verwenden, um ihre
    eigenen Ziele durchzusetzen. Und das ist
  • 56:44 - 56:48
    aber ne ganz klassische politische Frage.
    Das ist keine technische Frage und das ist
  • 56:48 - 56:52
    auch keine mysthische Frage, das haben wir
    ganz oft schon gehabt: mit Sklaverei, mit
  • 56:52 - 56:56
    Kinderarbeit und so weiter, wo irgendwann
    mal gesagt hat, jetzt ist aber Schluss.
  • 56:56 - 57:02
    Zumindest hier.
    H: Bald ist hier auch Schluss. So, einmal
  • 57:02 - 57:07
    das Internet, bitte.
    S: Ist geplant, die wichtigsten
  • 57:07 - 57:14
    Erkenntnisse der Kybernetik doch noch
    aufzugreifen in Bezug auf polykontexturale
  • 57:14 - 57:18
    Logik?
    Lachen
  • 57:18 - 57:21
    R: Nochmal bitte.
    I: Ähhh...
  • 57:21 - 57:26
    R: Was heißt "nochmal darauf zuzugreifen",
    das... den Kontext hab ich jetzt nicht
  • 57:26 - 57:30
    verstanden.
    I: Ist geplant, die wichtigsten
  • 57:30 - 57:38
    Erkenntnisse der Kybernetik doch noch
    aufzugreifen in Bezug auf polykontexturale
  • 57:38 - 57:43
    Logik?
    R: Also, da steck ich jetzt nicht ganz
  • 57:43 - 57:48
    tief drin, aber da würd ich auch sagen,
    wenn es dafür adäquate Modelle gibt, für
  • 57:48 - 57:54
    das, was man da modellieren will, dann
    kann man das machen. Aber in dem Kontext,
  • 57:54 - 58:00
    wie ich jetzt hier den Einsatz der
    Informatik beschrieben habe, kann es auch
  • 58:00 - 58:05
    wieder für Einzellösungen nur
    funktionieren, aber nicht in diesem "Wenn
  • 58:05 - 58:10
    wir das auf alles anwenden, dann wird
    alles besser". Gut, das hab ich jetzt ein
  • 58:10 - 58:15
    bisschen allgemeiner zusammengefasst.
    H: Nummer 4 bitte.
  • 58:15 - 58:21
    M4: Hallo, danke für den Talk. Und ich
    komm jetzt gerad so'n bisschen aus dem
  • 58:21 - 58:25
    Konstruktiven und versuch, ein bisschen
    zu überlegen, was kann man denn machen und
  • 58:25 - 58:30
    überlege, durch den Vortrag hat sich
    durchgezogen der Begriff Macht irgendwie
  • 58:30 - 58:35
    für mich und Macht kann ja auch heißen,
    dass alle das Gefühl haben, dass sie sich
  • 58:35 - 58:41
    frei entscheiden, und dennoch ne gewisse
    Macht ausgeübt wird. Und deswegen die
  • 58:41 - 58:49
    Frage an dich: Erstens, kennst du
    Betrachtungen, die informatische Systeme
  • 58:49 - 58:56
    oder deren Konzeption und Verwaltung von
    diesem Blickwinkel her betrachten
  • 58:56 - 59:01
    beziehungswise hältst du es für eine
    richtige Herangehensweise daran?
  • 59:01 - 59:09
    R: Das find ich ne sehr, sehr spannende
    Frage. Tatsächlich gibt es diese
  • 59:09 - 59:14
    Prinzipien ja. An der Stelle... deswegen
    hab ich das ja da genannt, es gibt so
  • 59:14 - 59:18
    kleine Projekte oder größere Projekte, die
    genau diese Fragen sich stellen. Das hat
  • 59:18 - 59:26
    mal jemand auch zum Beispiel... Christian
    Kühner hat das mal 'herrschaftsfreie
  • 59:26 - 59:29
    kooperative Systeme' genannt, wo so'n
    bisschen die Frage war, wie kann man denn
  • 59:29 - 59:34
    so'n System, gerade bei peer-to-peer-
    Systemen wird das ja oft mit in Design-
  • 59:34 - 59:39
    Entscheidungen mit einfließen gelassen,
    dass sich sozusagen diese Machtverteilung
  • 59:39 - 59:44
    in die Hardware... in die Software
    einschreiben lässt und dann aber auch
  • 59:44 - 59:48
    nicht durch andere Entscheidungen wieder
    rausgenommen werden kann. Das heißt, das
  • 59:48 - 59:54
    sind auf alle Fälle Systeme, die das aktiv
    mitdenken. Das Wesentliche dabei ist immer
  • 59:54 - 60:02
    nur, das muss immer meiner Ansicht nach in
    so nem politischen Kontext auch sein, wo
  • 60:02 - 60:08
    dann auch verstehbar ist, was da passiert
    und teilweise auch regulierend, meiner
  • 60:08 - 60:17
    Ansicht nach, vielleicht eingegriffen
    werden kann. Ich denk da gerade ... Das
  • 60:17 - 60:22
    müsste man wahrscheinlich vom
    Anwendungsfall abhängig machen, aber
  • 60:22 - 60:27
    grundsätzlich die Richtung ist auf alle
    Fälle sowas wie peer-to-peer-Systeme. Wär
  • 60:27 - 60:34
    jetzt erstmal meine erste Antwort. Oder
    eben sowas wie GNU-Taler das sagt, von der
  • 60:34 - 60:38
    einen Richtung kann man das überprüfen,
    von der anderen Richtung kann man's nicht
  • 60:38 - 60:42
    überprüfen. Also ist definitiv... wird das
    in allerlei Software-Projekten auch
  • 60:42 - 60:48
    mitgedacht, ja.
    H: So, das war's. Einen Applaus für Rainer
  • 60:48 - 60:52
    bitte!
    Applaus
  • 60:52 - 60:57
    R: Dankeschön!
  • 60:57 - 61:03
    Abspann-Musik
  • 61:03 - 61:19
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2018. Mach mit und hilf uns!
Title:
34C3 - Die göttliche Informatik / The divine Computer Science
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German
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