< Return to Video

Meine einfache Erfindung, um meinen Großvater zu schützen

  • 0:01 - 0:04
    Was ist die größte Bedrohung
    für die Gesundheit der US-Amerikaner?
  • 0:04 - 0:07
    Krebs? Herzinfarkte? Diabetes?
  • 0:08 - 0:09
    Es ist nichts davon.
  • 0:09 - 0:11
    Es ist die Alzheimer-Krankheit.
  • 0:11 - 0:13
    Alle 67 Sekunden
  • 0:13 - 0:16
    wird in den USA jemand
    mit Alzheimer diagnostiziert.
  • 0:17 - 0:20
    Da sich die Zahl der Alzheimerpatienten
    bis 2050 verdreifachen wird,
  • 0:20 - 0:23
    wird die Pflege für sie
    und die übrige alternde Bevölkerung
  • 0:23 - 0:26
    zu einer überwältigenden
    sozialen Herausforderung.
  • 0:26 - 0:28
    Meine Familie hat hautnah erfahren
  • 0:28 - 0:31
    wie anstrengend die Pflege
    eines Alzheimerpatienten ist.
  • 0:31 - 0:33
    Ich wuchs in einer Familie
    mit drei Generationen auf
  • 0:33 - 0:36
    und war meinem Großvater immer sehr nahe.
  • 0:36 - 0:37
    Als ich vier Jahre alt war,
  • 0:37 - 0:39
    ging ich mit meinem Großvater
    im Park spazieren,
  • 0:39 - 0:41
    als er sich plötzlich verlief.
  • 0:41 - 0:44
    Das war einer der erschreckendsten
    Momente meines Lebens
  • 0:44 - 0:46
    und es war das erste Anzeichen,
  • 0:46 - 0:48
    dass mein Großvater Alzheimer hatte.
  • 0:49 - 0:52
    In den letzten zwölf Jahren hat sich
    sein Zustand stetig verschlimmert
  • 0:52 - 0:55
    und besonders sein Umherwandern
    hat meiner Familie viel Sorge bereitet.
  • 0:55 - 0:57
    Meine Tante, seine Hauptbetreuerin,
  • 0:57 - 1:00
    rang nachts darum wach zu bleiben,
    um ihn im Auge zu behalten.
  • 1:00 - 1:03
    Trotzdem bemerkte sie oft nicht,
    wenn er das Bett verließ.
  • 1:03 - 1:06
    Ich machte mir Sorgen
    um die Gesundheit meiner Tante
  • 1:06 - 1:08
    und die Sicherheit meines Großvaters.
  • 1:08 - 1:11
    Ich habe lange nach einer Lösung
    gesucht, die meiner Familie helfen könnte,
  • 1:11 - 1:13
    konnte aber keine finden.
  • 1:13 - 1:16
    Dann, eines nachts vor etwa zwei Jahren,
  • 1:16 - 1:19
    kümmerte ich mich um meinen Großvater
    und sah, wie er vom Bett aufstand.
  • 1:19 - 1:21
    Als sein Fuß den Boden berührte,
  • 1:21 - 1:24
    dachte ich: "Warum bringe ich nicht
    einen Drucksensor an seiner Ferse an?"
  • 1:24 - 1:27
    Sobald er beim Aufstehen
    den Boden berührt,
  • 1:27 - 1:30
    würde der Drucksensor den höheren Druck
    durch das Körpergewicht erkennen
  • 1:30 - 1:34
    und eine drahtlose, akustische Warnung
    an das Smartphone des Pflegers schicken.
  • 1:34 - 1:36
    So könnte meine Tante
    nachts viel besser schlafen,
  • 1:36 - 1:39
    ohne sich um die Streifzüge
    meines Großvaters sorgen zu müssen.
  • 1:39 - 1:42
    Jetzt demonstriere ich euch diese Socke.
  • 1:45 - 1:48
    Könnte mein Sockenmodell
    bitte auf die Bühne kommen?
  • 1:49 - 1:51
    Toll.
  • 1:52 - 1:56
    Sobald also der Patient
    auf den Boden tritt --
  • 1:56 - 1:58
    (Läuten) --
  • 1:58 - 2:00
    wird ein Alarm an
    das Handy des Betreuers gesandt.
  • 2:05 - 2:06
    Danke. (Applaus)
  • 2:06 - 2:08
    Danke, Sockenmodell.
  • 2:12 - 2:15
    Das ist eine Skizze
    meines vorläufigen Designs.
  • 2:16 - 2:18
    Ich wollte eine sensorbasierte
    Technologie entwickeln,
  • 2:18 - 2:22
    was von meiner Liebe
    für Sensoren und Technik herrührt.
  • 2:22 - 2:23
    Als ich sechs Jahre alt war,
  • 2:23 - 2:26
    rutschte ein älterer Freund
    der Familie im Bad aus
  • 2:26 - 2:27
    und erlitt schwere Verletzungen.
  • 2:27 - 2:30
    Ich war auch besorgt
    wegen meiner Großeltern
  • 2:30 - 2:32
    und wollte ein intelligentes System
    im Bad entwicklen.
  • 2:32 - 2:36
    Bewegungssensoren wären in
    den Bodenfliesen im Bad installiert,
  • 2:36 - 2:39
    um die Stürze älterer Patienten
    zu erkennen, sobald sie im Bad hinfielen.
  • 2:39 - 2:41
    Da ich damals gerade sechs Jahre alt
  • 2:41 - 2:44
    und noch im Kindergarten war,
  • 2:44 - 2:48
    hatte ich nicht die Möglichkeiten,
    meine Idee realisieren zu können.
  • 2:48 - 2:51
    Aber trotzdem weckten
    meine Erfahrungen
  • 2:51 - 2:55
    den festen Wunsch, Sensoren zu nutzen
    um älteren Menschen zu helfen.
  • 2:55 - 3:00
    Sensoren können die Lebensqualität
    von Senioren verbessern.
  • 3:01 - 3:04
    Bei meinen Planungen wurde mir klar,
    dass es drei Herausforderungen gab:
  • 3:04 - 3:06
    1. Einen Sensor entwerfen.
  • 3:06 - 3:08
    2. Einen Stromkreis entwerfen.
  • 3:08 - 3:10
    3. Eine Smartphone-App programmieren.
  • 3:10 - 3:13
    Mir wurde bewusst, dass mein Projekt
    schwerer umzusetzen war
  • 3:13 - 3:15
    als ich ursprünglich dachte.
  • 3:15 - 3:18
    Ich musste einen tragbaren Sensor
    designen, der dünn und flexibel genug war,
  • 3:18 - 3:21
    um bequem an der Fußsohle
    getragen werden zu können.
  • 3:21 - 3:25
    Nach viel Recherche und Tests
    mit verschiedenen Materialien wie Gummi,
  • 3:25 - 3:28
    der viel zu dick war, um gemütlich
    am Fuß getragen zu werden,
  • 3:28 - 3:30
    druckte ich einen Foliensensor
  • 3:30 - 3:33
    mit elektrisch leitenden,
    druckempfindlichen Farbpartikeln.
  • 3:33 - 3:36
    Sobald Druck ausgeübt wird, nimmt
    die Verbindung zwischen den Partikeln zu.
  • 3:36 - 3:39
    So konnte ich einen Stromkreis
    entwickeln, der Druck misst,
  • 3:39 - 3:41
    indem elektrischer Widerstand
    gemessen wird.
  • 3:41 - 3:44
    Dann musste ich einen drahtlose,
    tragbaren Stromkreis entwerfen,
  • 3:44 - 3:47
    aber drahtlose Signalübertragung
    verbraucht viel Energie
  • 3:47 - 3:49
    und braucht schwere,
    unhandliche Batterien.
  • 3:49 - 3:52
    Zum Glück erfuhr ich von
    der Bluetooth-Technnologie,
  • 3:52 - 3:56
    die wenig Energie verbraucht und von
    einer Knopfzellen-Batterie betrieben wird.
  • 3:56 - 4:00
    Das verhinderte, dass die Batterien
    mitten in der Nacht aufgeben.
  • 4:00 - 4:03
    Zuletzt musste ich eine Smartphone-App
    programmieren, die das Handy
  • 4:03 - 4:06
    des Betreuers in ein Gerät zur
    Fernüberwachung verwandelt.
  • 4:06 - 4:09
    Dafür musste ich mein Wissen
    über Java und XCode ausweiten
  • 4:09 - 4:13
    und ich lernte auch, wie man
    Geräte für Bluetooth programmiert,
  • 4:13 - 4:17
    indem ich Anleitungen auf Youtube schaute
    und verschiedene Lehrbücher las.
  • 4:17 - 4:21
    Ich konnte diese Komponenten verbinden
    und zwei Prototypen herstellen.
  • 4:21 - 4:23
    Einmal ist der Sensor in
    eine Socke eingearbeitet
  • 4:23 - 4:26
    und einmal ist es eine
    flexible Sensoreinheit,
  • 4:26 - 4:28
    die überall angeklebt werden kann,
  • 4:28 - 4:30
    wo Kontakt zum Fuß des Patienten besteht.
  • 4:30 - 4:33
    Ich habe das Gerät jetzt ein Jahr lang
    an meinem Großvater getestet,
  • 4:33 - 4:35
    und es hatte eine 100 %ige Erfolgsrate
  • 4:35 - 4:38
    bei der Erfassung der über
    900 Fällen seines Umherirrens.
  • 4:38 - 4:41
    Letzten Sommer konnte ich
    mein Gerät in der Betatestphase
  • 4:41 - 4:43
    in einigen Pflegeeinrichtungen testen
  • 4:43 - 4:45
    und momentan verarbeite ich
    die Rückmeldungen,
  • 4:45 - 4:49
    um das Gerät zu einem
    marktfähigen Produkt zu verbessern.
  • 4:49 - 4:51
    Durch die Tests an mehreren Patienten
  • 4:51 - 4:53
    wurde mir klar, dass ich Lösungen
    entwickeln musste
  • 4:53 - 4:56
    für Menschen, die nicht
    mit Socken schlafen wollen.
  • 4:57 - 5:00
    Die Sensordaten von
    einer großen Zahl Patienten
  • 5:00 - 5:02
    kann die Patientenversorgung verbessern
  • 5:02 - 5:05
    und eventuell zu einem Heilmittel
    für die Alzheimer-Krankheit führen.
  • 5:05 - 5:06
    So untersuche ich gerade
  • 5:06 - 5:11
    die Korrelationen zwischen der Häufigkeit
    von nächtlichem Herumwandern der Patienten
  • 5:11 - 5:13
    und ihrer täglichen
    Aktivität und Ernährung.
  • 5:14 - 5:17
    Was ich nie vergessen werde
    war das erste Mal, als mein Gerät
  • 5:17 - 5:19
    das nächtliche Aufstehen
    meines Großvaters erfasste.
  • 5:19 - 5:22
    Da wurde mir die Macht
    der Technik bewusst,
  • 5:22 - 5:24
    Lebensumstände zu verbessern.
  • 5:24 - 5:26
    Menschen, die glücklich und gesund leben,
  • 5:26 - 5:28
    das ist meine Vorstellung von der Welt.
  • 5:28 - 5:30
    Vielen Dank.
  • 5:30 - 5:34
    (Applaus)
Title:
Meine einfache Erfindung, um meinen Großvater zu schützen
Speaker:
Kenneth Shinozuka
Description:

Sechzig Prozent der Demenzkranken wandern umher; ein Problem, das sehr anstrenged für Patienten und Betreuer sein kann. In diesem charmanten Vortrag sieht man, wie der jugendliche Erfinder Kenneth Shinozuka sich eine Lösung ausdachte, um seinem umherwandernden Großvater und der Tante, die ihn versorgt, zu helfen. Und, wie er hofft, anderen Alzheimer-Patienten zu helfen.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
05:46

German subtitles

Revisions