Carl Honore lobt die Langsamkeit
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0:01 - 0:03Ich möchte mit einer Beobachtung starten.
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0:03 - 0:05Wenn ich letztes Jahr eines gelernt habe, dann dies:
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0:05 - 0:07Die größte Ironie
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0:07 - 0:09beim Veröffentlichen eines Buchs über Langsamkeit ist,
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0:09 - 0:11dass man es wahnsinnig schnell vermarkten muss.
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0:12 - 0:14Mittlerweile verbringe ich die meiste Zeit damit,
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0:14 - 0:17von Stadt zu Stadt, von Studio zu Studio
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0:17 - 0:19und von Interview zu Interview zu rennen,
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0:19 - 0:21um das Buch in winzigen Häppchen zu präsentieren.
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0:21 - 0:23Heutzutage wollen nämlich alle lernen,
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0:23 - 0:25wie man langsamer werden kann,
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0:25 - 0:28aber sie wollen wissen, wie man ganz schnell langsamer wird. Neulich...
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0:28 - 0:30Neulich zum Beispiel hab ich einen Beitrag auf CNN gemacht,
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0:30 - 0:33wo ich mehr Zeit in der Maske verbrachte als auf Sendung.
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0:34 - 0:36Und das ist doch -- das ist doch nicht weiter überraschend, oder?
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0:36 - 0:38Denn das ist ja eigentlich die Welt, in der wir, in der wir jetzt leben,
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0:38 - 0:41eine Welt, die im Zeitraffer feststeckt.
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0:41 - 0:43Eine Welt, besessen von Schnelligkeit
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0:43 - 0:46und besessen davon, alles schneller zu tun und
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0:46 - 0:48immer mehr in immer weniger Zeit zu quetschen.
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0:48 - 0:50Jeder Augenblick am Tag ist wie
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0:50 - 0:52ein Wettlauf gegen die Zeit.
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0:52 - 0:54Ich leihe mir mal einen Spruch von Carrie Fisher,
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0:54 - 0:56den hab ich auch in meinem Profil stehen, aber ich erwähne ihn nochmal:
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0:56 - 0:59"Heutzutage dauert selbst sofortige Befriedigung zu lange."
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0:59 - 1:01Und...
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1:01 - 1:03denken Sie mal drüber nach, was wir unternehmen, um Dinge zu verbessern.
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1:03 - 1:06Wir machen sie schneller, nicht wahr? Früher gab es Wahltasten, heute gibt es Schnellwahltasten.
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1:06 - 1:09Früher haben wir gelesen, heute lernen wir Schnelllesen. Früher gab es Walking, heute gibt es Speed-Walking.
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1:09 - 1:12Und natürlich, früher hatte man Dates, heute gibt es Speed-Dating.
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1:12 - 1:15Und selbst Dinge, die von Natur aus langsam sind --
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1:15 - 1:18wir versuchen sie zu beschleunigen. Letztens...
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1:18 - 1:20Letztens war ich in New York und lief an einem Fitnessclub vorbei.
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1:20 - 1:22Da hing ein Plakat im Fenster für einen neuen Kurs, ein Abendkurs.
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1:23 - 1:26Und es war, Sie ahnen es wohl schon, ein Kurs für Speed-Yoga.
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1:26 - 1:29Die perfekte Lösung für Berufstätige mit wenig Zeit,
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1:29 - 1:31die zwar, na ja, die Sonne grüßen wollen,
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1:31 - 1:33aber dafür nur ungefähr 20 Minuten opfern wollen.
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1:34 - 1:36Das sind zwar etwas extreme Beispiele,
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1:36 - 1:38sie sind amüsant und man lacht darüber.
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1:38 - 1:40Aber die Sache ist ziemlich ernst.
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1:40 - 1:43Während wir kopfüber durch unser Leben sprinten,
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1:43 - 1:46verlieren wir oft den Blick für den Schaden,
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1:46 - 1:49den dieser rasante Lebensstil verursacht.
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1:49 - 1:52Wir sind so in diesem Schnelligkeits-Kult eingewickelt,
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1:52 - 1:54dass wir nicht sehen, welchen Preis wir dafür
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1:54 - 1:56in jedem Aspekt unseres Lebens zahlen.
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1:56 - 1:58Bei der Gesundheit, der Ernährung, der Arbeit,
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1:58 - 2:01unseren Beziehungen, der Umwelt und der Gemeinschaft.
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2:01 - 2:03Und manchmal brauchen wir einen...
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2:03 - 2:05einen Weckruf, nicht wahr,
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2:05 - 2:08um uns zu zeigen, dass wir durchs Leben rasen,
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2:08 - 2:10statt es zu leben. Dass wir
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2:10 - 2:12schnell leben, statt gut zu leben.
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2:12 - 2:14Und ich glaube, für viele Menschen kommt diese Warnung
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2:14 - 2:16in Form einer Krankheit.
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2:16 - 2:19Zum Beispiel als Burn-out-Syndrom, oder wenn der Körper einfach sagt,
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2:19 - 2:21"Ich schaff's nicht mehr" und aufgibt.
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2:21 - 2:23Oder vielleicht geht eine Beziehung in die Brüche,
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2:23 - 2:25weil wir nicht genug Zeit hatten, oder die Geduld
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2:25 - 2:27oder die Ruhe,
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2:27 - 2:29um bei der anderen Person zu sein und ihr zuzuhören.
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2:29 - 2:31Mein Weckruf kam, als ich anfing,
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2:31 - 2:34meinem Sohn Gutenachtgeschichten vorzulesen.
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2:34 - 2:36Ich stellte fest, dass ich am Ende des Tages
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2:36 - 2:39in sein Zimmer ging und einfach nicht runterfahren konnte.
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2:39 - 2:41Ich las ihm "Der Kater mit Hut" im Schnelldurchgang vor.
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2:41 - 2:43Ich ließ hier eine Zeile aus,
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2:43 - 2:45da einen Absatz, manchmal eine ganze Seite
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2:45 - 2:48und natürlich kennt mein Sohn das Buch in- und auswendig und wir stritten uns.
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2:48 - 2:51Und was eigentlich der entspannendste, innigste,
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2:51 - 2:53der zärtlichste Moment am Tag sein sollte,
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2:53 - 2:56wenn ein Vater seinem Sohn etwas vorliest,
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2:56 - 2:59wurde zu einem Willenskampf der Gladiatoren.
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2:59 - 3:01Ein Aufeinanderprallen seiner und meiner Geschwindigkeit,
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3:01 - 3:04oder eher, meiner Schnelligkeit und seiner Langsamkeit.
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3:04 - 3:06Und so lief es einige Zeit,
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3:06 - 3:08bis ich mich dabei erwischte, wie ich einen Zeitungsartikel
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3:08 - 3:10mit Zeitspartipps für schnelle Leute überflog.
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3:10 - 3:12Da gab es einen Hinweis zu einer Buchreihe namens
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3:12 - 3:14"Gutenachtgeschichten in 1 Minute".
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3:14 - 3:17Mittlerweile erschreckt mich der Titel,
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3:17 - 3:19aber im ersten Moment reagierte ich etwas anders.
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3:19 - 3:21Ich dachte:
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3:21 - 3:23"Halleluja -- was für eine tolle Idee!
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3:23 - 3:26Genau das habe ich gesucht, um das Insbettgehen zu verkürzen."
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3:26 - 3:28Aber zum Glück ging mir ein Licht auf
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3:28 - 3:30und mein zweiter Gedanke war ein ganz anderer.
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3:31 - 3:33Mit etwas Abstand dachte ich,
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3:33 - 3:35"Whoa -- ist es wirklich so weit gekommen?
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3:35 - 3:37Bin ich denn so sehr in Eile, dass ich bereit bin,
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3:37 - 3:40meinen Sohn abends mit ein paar Silben abzuspeisen?"
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3:41 - 3:43Und ich - ich legte die Zeitung beiseite --
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3:43 - 3:45-- ich stieg gerade in ein Flugzeug -- und dann saß ich da
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3:45 - 3:47und tat etwas, das ich schon lange nicht mehr getan hatte -- nämlich gar nichts.
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3:47 - 3:50Ich dachte nur nach, lange und gründlich.
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3:50 - 3:53Und als ich aus dem Flugzeug stieg, hatte ich beschlossen, dass ich daran etwas ändern möchte.
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3:53 - 3:56Ich wollte diesen Schnelligkeits-Kult untersuchen
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3:56 - 3:59und seine Auswirkungen auf mich und alle anderen. Und...
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3:59 - 4:01Und ich hatte 2 Fragen vor Augen.
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4:01 - 4:04Erstens, wie sind wir so schnell geworden?
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4:04 - 4:06Und zweitens, ist es möglich,
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4:06 - 4:09oder überhaupt wünschenswert, langsamer zu werden?
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4:09 - 4:11Wenn Sie mal darüber nachdenken,
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4:11 - 4:14wie die Welt so schnell wurde, fallen einem die üblichen Verdächtigen ein.
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4:14 - 4:16Man denkt an Verstädterung,
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4:16 - 4:19Konsumdenken, den Arbeitsplatz, Technik.
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4:19 - 4:21Aber ich glaube, wenn man sich ansieht, was hinter diesen Dingen steht,
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4:21 - 4:24kommt man zu dem, was vielleicht der eigentliche Grund ist,
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4:24 - 4:27der Kern der Frage,
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4:27 - 4:29nämlich wie wir über Zeit denken.
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4:29 - 4:32In anderen Kulturen ist Zeit zyklisch.
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4:32 - 4:35Sie bewegt sich in großen,
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4:35 - 4:37gemütlichen Kreisen.
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4:37 - 4:39Sie erneuert und belebt sich ständig selbst.
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4:39 - 4:41Aber im Westen ist die Zeit linear.
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4:41 - 4:43Sie ist eine begrenzte Ressource,
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4:43 - 4:45die immerzu versickert.
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4:45 - 4:47Entweder man nutzt sie oder man verliert sie.
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4:47 - 4:50Zeit ist Geld, hat Benjamin Franklin gesagt.
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4:50 - 4:52Und ich würde sagen, psychologisch gesehen
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4:52 - 4:54passiert nun dies: Eine Gleichung wird aufgestellt.
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4:54 - 4:56Zeit ist knapp, also was tun wir?
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4:56 - 4:58Na ja, wir beschleunigen, oder nicht?
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4:58 - 5:00Wir versuchen immer mehr in immer weniger Zeit zu tun.
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5:00 - 5:02Jeden Augenblick am Tag verwandeln wir
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5:02 - 5:04in ein Rennen zur Ziellinie.
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5:04 - 5:07Eine Ziellinie, die wir übrigens nie erreichen,
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5:07 - 5:09aber es ist dennoch eine Ziellinie.
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5:09 - 5:11Und ich denke, die Frage ist,
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5:11 - 5:13kann man sich von diesen Gedanken befreien?
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5:13 - 5:15Zum Glück ist die Antwort: Ja. Denn...
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5:15 - 5:17Denn als ich mich umsah, entdeckte ich, dass es eine
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5:17 - 5:20weltweite Gegenbewegung zu diesem Kult gibt,
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5:20 - 5:23der uns sagt, schneller ist besser und vielbeschäftigt ist am besten.
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5:23 - 5:26Auf der anderen Seite der Welt tun Leute das Undenkbare.
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5:26 - 5:28Sie werden langsamer und es zeigt sich,
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5:28 - 5:31dass zwar der gängige Gedanke vorherrscht, dass wer langsamer wird, überfahren wird,
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5:31 - 5:33aber eigentlich das Gegenteil wahr ist.
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5:33 - 5:35Wenn wir im richtigen Moment langsamer werden,
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5:35 - 5:37werden wir in allem, was wir tun, besser.
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5:37 - 5:40Wir essen besser, haben besseren Sex, sind besser im Sport,
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5:40 - 5:43arbeiten besser, ja, wir leben besser.
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5:43 - 5:46Und in diesem Hexenkessel
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5:46 - 5:49voller Momente, Plätze und der Verlangsamung
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5:49 - 5:52liegt, was viele als die
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5:52 - 5:54internationale Entschleunigungsbewegung bezeichnen.
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5:54 - 5:57Nun, entschuldigen Sie diesen kleinen Widerspruch,
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5:59 - 6:02aber ich möchte ganz schnell einen kurzen Überblick darüber geben,
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6:02 - 6:05was die Entschleunigungsbewegung ausmacht. Einige von Ihnen
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6:05 - 6:07haben vielleicht schon von der Slow-Food-Bewegung gehört.
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6:07 - 6:09Sie begann in Italien und ist nun eine weltweite Bewegung
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6:09 - 6:11mit 100.000 Mitgliedern
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6:11 - 6:13in 50 Ländern.
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6:13 - 6:16Sie hat eine sehr einfache und verständliche Botschaft:
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6:16 - 6:19Unser Essen bereitet uns mehr Spaß
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6:19 - 6:21und ist gesünder, wenn wir es
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6:21 - 6:25in angemessenem Tempo anbauen, kochen und konsumieren.
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6:25 - 6:27Ich glaube, die explosionsartige Zunahme von
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6:27 - 6:30ökologischer Landwirtschaft und Wochenmärkten
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6:30 - 6:33sind weitere Beispiele dafür,
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6:33 - 6:36dass die Menschen verzweifelt davon weg wollen
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6:36 - 6:38ihre Nahrung nach industriellem Zeitplan
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6:38 - 6:40zu essen, zu kochen und anzubauen.
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6:40 - 6:43Sie wollen zurück zu einem langsameren Rhythmus.
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6:43 - 6:46Und aus der Slow-Food-Bewegung hat sich in Italien
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6:46 - 6:49eine Slow-Cities-Bewegung entwickelt,
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6:49 - 6:51die sich in Europa und darüber hinaus ausgebreitet hat.
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6:51 - 6:53Und dabei haben Städte begonnen
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6:53 - 6:56zu überdenken, wie urbane Strukturen angelegt sein sollten,
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6:56 - 6:59damit die Leute ermutigt werden, langsamer zu werden,
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6:59 - 7:01an Rosen zu riechen und Beziehungen zueinander aufzubauen.
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7:01 - 7:03Zum Beispiel schränken sie den Verkehr ein oder
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7:03 - 7:06stellen Bänke auf oder schaffen Grünflächen.
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7:06 - 7:09Diese Veränderungen sind am Ende mehr als die Summe ihrer Teile,
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7:09 - 7:12denn wenn eine Slow City offiziell eine Slow City wird,
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7:12 - 7:14ist das wie eine philosophische Erklärung.
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7:14 - 7:17Sie verkündet dem Rest der Welt und den Anwohnern der Stadt,
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7:17 - 7:19dass wir glauben, im 21. Jahrhundert
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7:19 - 7:23spielt Langsamkeit eine wichtige Rolle.
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7:23 - 7:25In der Medizin sind viele Leute desillusioniert
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7:25 - 7:27von einer Mentalität der schnellen Heilung,
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7:27 - 7:29die man in der Schulmedizin findet.
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7:29 - 7:31Und Millionen von ihnen überall auf der Welt wenden sich
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7:31 - 7:34ergänzenden und alternativen Heilmethoden zu,
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7:34 - 7:36die meist eine langsamere, sanftere,
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7:36 - 7:39ganzheitliche Form der Heilung anstreben.
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7:39 - 7:42Natürlich wird noch viel über diese komplementären Therapien diskutiert,
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7:42 - 7:45und ich persönlich bezweifle, dass Kaffee-Darmspülungen
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7:45 - 7:48zum allgemeinen Trend werden.
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7:48 - 7:50Aber andere Behandlungen wie
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7:50 - 7:53Akupunktur und Massagen, oder einfach Entspannung,
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7:53 - 7:55haben eindeutig etwas Gutes an sich.
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7:55 - 7:57Selbst erstklassige medizinische Fakultäten überall
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7:57 - 8:00untersuchen diese Methoden, um herauszufinden,
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8:00 - 8:02wie sie funktionieren und was wir von ihnen lernen können.
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8:02 - 8:04Sex. Es gibt 'ne Menge schnellen Sex, oder?
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8:04 - 8:07Ich kam --
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8:07 - 8:10ähm, das war jetzt keine Absicht --
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8:10 - 8:13ich war auf dem Weg, und sagen wir ziemlich langsam, nach Oxford,
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8:13 - 8:15und lief an einem Kiosk vorbei.
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8:15 - 8:17Auf dem Cover eines Männer-Magazins stand,
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8:17 - 8:20"Wie Sie ihren Partner in 30 Sekunden zum Orgasmus bringen."
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8:20 - 8:22Wie Sie sehen, selbst beim Sex
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8:22 - 8:24wird heutzutage die Zeit gestoppt.
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8:24 - 8:26Also,
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8:26 - 8:28ich mag Quickies wie jeder andere auch,
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8:28 - 8:31aber ich finde, man kann viel profitieren
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8:31 - 8:33von langsamem Sex -- von Langsamkeit im Schlafzimmer.
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8:33 - 8:36Wissen Sie, wenn man sich mal auf diese tieferen,
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8:36 - 8:39psychologischen, emotionalen und spirituellen Momente einlässt,
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8:39 - 8:42wird dieser Spannungsaufbau Ihnen bessere Orgasmen bescheren.
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8:42 - 8:44Sagen wir so, Sie bekommen mehr für Ihr Geld.
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8:44 - 8:47Die Pointer Sisters waren etwas wortgewandter,
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8:47 - 8:50als sie den Liebhaber mit der langsamen Hand lobten.
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8:50 - 8:52Nun, wir haben alle Sting ausgelacht
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8:52 - 8:54als er vor ein paar Jahren tantrisch wurde,
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8:54 - 8:57aber mittlerweile findet man Paare jeden Alters,
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8:57 - 8:59die zu Workshops strömen, oder vielleicht
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8:59 - 9:02in ihren Schlafzimmern neue Wege finden,
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9:02 - 9:05um abzubremsen und besseren Sex zu haben.
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9:05 - 9:07Und natürlich haben die Italiener -- die scheinen immer zu wissen,
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9:07 - 9:09wo das Vergnügen zu finden ist --
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9:09 - 9:12eine offizielle Slow-Sex-Bewegung gestartet.
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9:13 - 9:15Am Arbeitsplatz --
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9:15 - 9:17überall auf der Welt --
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9:17 - 9:19mit Ausnahme von Amerika --
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9:19 - 9:21sind die Arbeitszeiten zurück gegangen.
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9:21 - 9:23In Europa zum Beispiel.
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9:23 - 9:26Die Menschen sehen, dass ihre Lebensqualität steigt,
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9:26 - 9:28desto weniger sie arbeiten. Und noch dazu
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9:28 - 9:30steigt auch ihre Produktivität.
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9:30 - 9:32Nun, klar gibt es Probleme
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9:32 - 9:34mit der 35-Stundenwoche in Frankreich --
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9:34 - 9:36zu viel, zu früh, zu starr.
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9:36 - 9:39Aber andere europäische Länder, vor allem die Nordischen,
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9:39 - 9:41zeigen, dass es möglich ist
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9:41 - 9:43eine klasse Wirtschaft zu haben,
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9:43 - 9:45ohne ein Arbeitstier zu sein.
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9:45 - 9:47Und Norwegen, Schweden,
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9:47 - 9:49Dänemark und Finnland sind unter den
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9:49 - 9:52sechs wettbewerbsfähigsten Nationen der Welt
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9:52 - 9:54und arbeiten Stunden, bei denen der durchschnittliche Amerikaner
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9:54 - 9:56vor Neid weinen würde.
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9:56 - 9:59Und wenn man sich das mal auf einer anderen Ebene ansieht,
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9:59 - 10:01sieht man auch auf der Ebene kleinerer Firmen,
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10:01 - 10:02dass immer mehr von ihnen erkennen,
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10:02 - 10:04dass sie ihren Mitarbeitern erlauben müssen,
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10:04 - 10:06weniger zu arbeiten oder mal zu entspannen --
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10:06 - 10:09mittags Pause zu machen, sich in einen stillen Raum zurückzuziehen,
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10:10 - 10:13das Blackberry auszumachen -- Sie da hinten --
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10:14 - 10:16oder das Handy,
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10:16 - 10:19um am Tag oder am Wochenende Zeit zum Auftanken zu haben
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10:19 - 10:21und dem Gehirn zu ermöglichen,
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10:21 - 10:24in den Kreativ-Modus einzutauchen.
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10:25 - 10:28Aber heutzutage gibt es nicht nur
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10:28 - 10:30überarbeitete Erwachsene, nicht wahr? Auch Kinder sind betroffen.
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10:31 - 10:34Ich bin 37 und meine Kindheit endete Mitte der 80er,
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10:34 - 10:36und wenn ich mir die Kinder von heute angucke,
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10:36 - 10:38bin ich erstaunt, wie sie damit umgehen, mit mehr Hausaufgaben,
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10:38 - 10:40mehr Nachhilfe, mehr Hobbies,
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10:40 - 10:43als wir uns hätten vorstellen können.
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10:43 - 10:45Einige der ergreifendsten E-Mails,
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10:45 - 10:47die ich auf meiner Website bekomme,
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10:47 - 10:50sind übrigens von Jugendlichen
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10:50 - 10:52am Rande des Burnouts, die mich bitten,
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10:52 - 10:54ihren Eltern zu schreiben,
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10:54 - 10:57ihnen dabei zu helfen, das Tempo rauszunehmen und
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10:57 - 11:00sie aus dem Laufrad zu befreien.
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11:00 - 11:02Aber zum Glück reagieren auch die Eltern darauf.
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11:02 - 11:04Zum Beispiel gibt es Städte in den USA,
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11:04 - 11:07die sich zusammengetan haben, um an bestimmten Tagen des Monats
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11:07 - 11:09außerunterrichtliche Aktivitäten zu verbannen, damit die Leute
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11:09 - 11:12entlastet werden, Zeit mit der Familie verbringen und Tempo rausnehmen.
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11:13 - 11:16Hausaufgaben sind auch so eine Sache.
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11:17 - 11:19Weltweit werden in Schulen Hausaufgaben verbannt,
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11:19 - 11:22wo sie sich früher stapelten,
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11:22 - 11:24und man erkennt, weniger kann mehr sein.
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11:24 - 11:26Zum Beispiel in Schottland, wo eine
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11:26 - 11:28erfolgsorientierte Privatschule mit Schulgebühren
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11:28 - 11:30alle Hausaufgaben
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11:30 - 11:32für alle Kinder unter 13 verbannte.
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11:32 - 11:34Die super-erfolgreichen Eltern flippten aus und meinten,
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11:34 - 11:36"Was soll das -- unsere Kinder fallen zurück" -- und der Direktor sagte,
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11:36 - 11:39"Nein, Ihre Kinder brauchen Erholung am Ende des Tages."
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11:39 - 11:42Letzten Monat gab es Zensuren
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11:42 - 11:45und die Noten in Mathe waren im Durchschnitt
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11:45 - 11:47um 20 % besser als im letzten Jahr.
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11:47 - 11:49Es es ist schon sehr bezeichnend, dass
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11:49 - 11:52die Elite-Unis, die oft als Grund angegeben werden,
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11:52 - 11:54warum die Leute ihre Kinder so anstacheln,
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11:54 - 11:57bemerken, dass den Studenten, die zu ihnen kommen,
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11:57 - 12:00etwas fehlt. Diese Kinder haben tolle Noten,
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12:00 - 12:03ihre Lebensläufe sind überfüllt mit Aktivitäten, die einem
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12:03 - 12:05die Tränen in die Augen treiben.
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12:05 - 12:07Aber es fehlt ihnen an Freude,
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12:07 - 12:09an der Fähigkeit, kreativ und um Ecken zu denken --
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12:09 - 12:12sie wissen nicht, wie man träumt. Also verbreiten diese Top-Universitäten,
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12:12 - 12:14wie Oxford und Cambridge, die Botschaft,
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12:14 - 12:17dass Eltern und Schüler ein bisschen auf die Bremse treten müssen.
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12:17 - 12:20In Harvard verschicken sie Briefe
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12:20 - 12:23an Studienanfänger
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12:23 - 12:26und erklären ihnen, dass sie mehr vom Leben und von Harvard haben,
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12:26 - 12:28wenn sie auf die Bremse treten. Wenn sie weniger tun,
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12:28 - 12:31aber den Dingen die Zeit geben, die sie brauchen,
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12:31 - 12:33um sie zu genießen und zu würdigen.
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12:33 - 12:35Selbst wenn sie gar nichts tun.
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12:35 - 12:37Der Brief heißt -- ziemlich eindeutig --
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12:37 - 12:40"Mach langsamer!" -- mit Ausrufezeichen am Ende.
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12:40 - 12:43Es scheint also, egal, wo man hinblickt, dieselbe Botschaft vorzuherrschen.
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12:43 - 12:45Weniger ist sehr oft mehr,
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12:45 - 12:48langsamer ist sehr oft besser.
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12:48 - 12:50Aber dennoch,
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12:50 - 12:52es ist nicht leicht, langsamer zu machen.
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12:52 - 12:54Sie haben vielleicht gehört, dass ich einen Strafzettel für schnelles Fahren
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12:54 - 12:56bekam, während ich über die Vorteile der Langsamkeit recherchierte.
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12:56 - 12:58Und das war auch so. Aber das ist nicht alles.
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12:58 - 13:00Genau genommen war ich damals auf dem Weg
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13:00 - 13:02zu einem Abendessen von Slow Food.
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13:02 - 13:05Und wem das nicht reicht, den Strafzettel bekam ich in Italien.
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13:05 - 13:08Und wenn Sie schon mal auf einer italienischen Autobahn gefahren sind,
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13:08 - 13:10wissen Sie, wie schnell ich gefahren sein muss.
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13:10 - 13:13(Lachen)
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13:13 - 13:15Aber warum ist es so schwer?
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13:15 - 13:17Ich denke, es gibt mehrere Gründe.
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13:17 - 13:20Zum einen -- Tempo macht Spaß -- es ist sexy.
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13:20 - 13:23Es ist ein einziger Adrenalinschub. Das will man nicht aufgeben.
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13:23 - 13:25Die metaphysische Dimension dahinter ist,
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13:25 - 13:27dass wir uns durch Schnelligkeit
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13:27 - 13:29von den großen, wichtigen Fragen abschotten wollen.
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13:29 - 13:31Wir erfüllen unseren Geist mit Ablenkungen, wir sind immer beschäftigt,
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13:31 - 13:33damit wir nicht fragen müssen,
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13:33 - 13:36geht es mir gut? Bin ich glücklich? Wachsen meine Kinder gut auf?
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13:36 - 13:39Treffen die Politiker für mich richtige Entscheidungen?
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13:40 - 13:42Ein weiterer Grund -- und meines Erachtens vielleicht der wichtigste --
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13:42 - 13:45warum langsam sein so schwer ist, ist das kulturelle Tabu,
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13:45 - 13:48das wir der Langsamkeit verpasst haben.
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13:48 - 13:50Langsam ist ein dreckiges Wort in unserer Kultur.
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13:50 - 13:52Es ist gleichbedeutend mit faul, nichtstuend,
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13:52 - 13:54jemandem, der aufgibt.
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13:54 - 13:56"Er ist ein bisschen langsam" ist gleichbedeutend
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13:56 - 13:59mit -- dumm sein.
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13:59 - 14:01Der Zweck der Entschleunigungsbewegung,
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14:01 - 14:03oder ihr Hauptziel, ist dieses Tabu anzugehen
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14:03 - 14:06und klarzustellen, dass, ja,
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14:06 - 14:08manchmal ist langsam nicht die Antwort,
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14:08 - 14:10es gibt "schlechte Langsamkeit".
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14:10 - 14:12Ich stand letztens auf der M25 im Stau,
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14:12 - 14:14einem Straßenring um London,
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14:14 - 14:16und verbrachte dort 3 ½ Stunden. Und wissen Sie was,
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14:16 - 14:18das ist schlechte Langsamkeit.
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14:18 - 14:20Aber die neue Idee,
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14:20 - 14:22die revolutionäre Idee der Entschleunigungsbewegung ist,
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14:22 - 14:24dass es auch so etwas wie "gute Langsamkeit" gibt.
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14:24 - 14:26Gute Langsamkeit ist, in Ruhe mit der Familie
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14:26 - 14:29zu essen, ohne Fernseher im Hintergrund.
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14:29 - 14:32Oder im Büro ein Problem von allen Seiten zu betrachten,
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14:32 - 14:34um auf der Arbeit
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14:34 - 14:36die beste Entscheidung zu treffen.
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14:36 - 14:38Oder einfach nur sich die Zeit zu nehmen
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14:38 - 14:40langsamer zu machen
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14:40 - 14:42und das Leben zu genießen.
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14:42 - 14:45Was ich enorm aufbauend empfand,
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14:45 - 14:48bei all dem was seit der Veröffentlichung
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14:48 - 14:51passiert ist, ist die Reaktion auf das Buch.
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14:51 - 14:53Ich wusste, als das Buch über Langsamkeit herauskam,
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14:53 - 14:55würde es von der New-Age-Brigade begrüßt werden.
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14:55 - 14:58Aber es wurde auch mit viel Genuss
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14:58 - 15:00von den Unternehmen angenommen, Sie wissen schon,
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15:00 - 15:02von der Wirtschaftspresse, aber auch
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15:02 - 15:04von großen Unternehmen und Organisationen.
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15:04 - 15:07Die Menschen an der Spitze, Menschen wie Sie,
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15:07 - 15:09erkennen jetzt, dass zu viel
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15:09 - 15:11Schnelligkeit im System ist.
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15:11 - 15:14Alle sind zu beschäftigt und es wird Zeit,
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15:14 - 15:18die verlorene Kunst des Gänge-Wechselns wiederzufinden.
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15:18 - 15:20Ermutigend ist,
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15:20 - 15:22dass dies nicht nur in den entwickelten Ländern geschieht.
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15:22 - 15:25Auch in den Entwicklungsländern,
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15:25 - 15:27in Ländern, die auf dem Sprung sind, zu den
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15:27 - 15:29entwickelten Ländern zu gehören -- China, Brasilien,
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15:29 - 15:31Thailand, Polen und so weiter --
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15:31 - 15:34diese Länder nehmen die Entschleunigungsbewegung an.
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15:34 - 15:37Viele Menschen dort diskutieren
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15:37 - 15:39in den Medien, auf den Straßen.
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15:39 - 15:41Sie schauen sich den Westen an und denken,
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15:41 - 15:44"Wir mögen diesen Teil an euch,
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15:44 - 15:46aber wir sind uns nicht so sicher hierüber."
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15:46 - 15:48Und wenn man sich das alles anschaut,
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15:48 - 15:51könnte man sagen, dass es möglich ist?
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15:51 - 15:54Das ist die wichtigste Frage, die sich uns heute stellt. Ist es möglich,
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15:54 - 15:56langsamer zu werden? Und ich...
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15:56 - 15:58Und ich bin glücklich sagen zu können,
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15:58 - 16:00die Antwort ist ein lautes JA.
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16:00 - 16:03Ich präsentiere mich als Ausstellungsstück A,
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16:03 - 16:06eine Art erneuerter und sanierter
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16:06 - 16:08Schnelligkeitssüchtiger.
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16:08 - 16:10Ich liebe Schnelligkeit noch immer. Ich lebe in London,
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16:10 - 16:12und ich arbeite als Journalist,
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16:12 - 16:14ich genieße den Kick und die Geschäftigkeit,
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16:14 - 16:16den Adrenalinstoß, den beides verursacht.
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16:16 - 16:18Ich spiele Squash und Eishockey,
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16:18 - 16:21zwei sehr schnell Sportarten und ich würde sie für nichts auf der Welt aufgeben.
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16:22 - 16:25Aber im letzten Jahr habe ich Bekanntschaft mit
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16:25 - 16:27meiner inneren Schildkröte gemacht.
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16:27 - 16:28(Lachen)
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16:28 - 16:30Und was das bedeutet, ist dass
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16:30 - 16:33ich mich nicht - nicht mehr
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16:33 - 16:36ganz umsonst überlade.
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16:36 - 16:39Meine Grundeinstellung ist nicht mehr
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16:39 - 16:41die eines Temposüchtigen.
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16:42 - 16:44Ich höre nicht mehr
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16:44 - 16:46den geflügelten Wagen der Zeit nahen,
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16:46 - 16:48zumindest nicht mehr so oft wie vorher.
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16:48 - 16:51Gerade eben höre ich ihn aber doch, ich habe nämlich nicht mehr viel Zeit, sehe ich.
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16:52 - 16:54Und das Gute daran ist,
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16:54 - 16:57ich fühle mich glücklicher, gesünder,
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16:57 - 17:00und produktiver als jemals zuvor.
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17:00 - 17:02Ich habe das Gefühl -- ich lebe mein Leben
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17:02 - 17:05statt durch es zu rasen.
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17:06 - 17:08Vielleicht ist der wichtigste
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17:08 - 17:10Maßstab dieses Erfolgs, dass
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17:10 - 17:13meine Beziehungen viel tiefer,
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17:13 - 17:15reichhaltiger und stärker sind.
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17:15 - 17:18Und für mich sind der, sagen wir der Lackmustest dafür,
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17:18 - 17:20ob es auch funktioniert und was es bedeutet,
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17:20 - 17:23immer die Gutenachtgeschichten, denn da
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17:23 - 17:26begann die Reise. Und auch hier sind
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17:26 - 17:28die Neuigkeiten rosig.
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17:28 - 17:30Am Abend gehe ich ins Zimmer meines Sohnes.
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17:30 - 17:32Ich trage keine Uhr, mein PC ist aus,
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17:32 - 17:34ich höre nicht die ankommenden E-Mails,
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17:34 - 17:37ich passe mich seinem Tempo an -- und wir lesen.
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17:38 - 17:41Da Kinder ihr eigenes Tempo und innere Uhr haben,
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17:41 - 17:43brauchen sie mehr als einen 10-Minuten-Termin,
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17:43 - 17:45wo sie ihre Probleme vortragen können.
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17:45 - 17:48Man muss sich ihrem Rhythmus anpassen.
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17:48 - 17:50Manchmal, nachdem wir 10 Minuten gelesen haben,
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17:50 - 17:52erzählt mein Sohn auf einmal,
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17:52 - 17:54"Auf dem Spielplatz hat mich etwas geärgert."
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17:54 - 17:57Und dann unterhalten wir uns einfach darüber.
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17:57 - 18:00Ich stelle fest, das Gutenachtgeschichten
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18:00 - 18:02wie eine verabscheute Aufgabe
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18:02 - 18:05auf meiner Aufgabenliste waren, es grauste mir vor ihnen,
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18:05 - 18:07weil sie so langsam waren und ich schnell fertig sein wollte.
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18:07 - 18:09Jetzt sind sie eine Belohnung am Abend,
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18:09 - 18:11etwas, das ich wirklich sehr schätze.
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18:11 - 18:13Ich habe auch ein Hollywood-Ende
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18:13 - 18:15für meinen Vortrag,
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18:15 - 18:17das geht wie folgt:
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18:17 - 18:20Vor ein paar Monaten wollte ich los
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18:20 - 18:23zu einer Lesereise und meine Taschen waren gepackt.
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18:23 - 18:26Ich wartete an der Haustür auf mein Taxi
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18:26 - 18:28und mein Sohn kam die Treppe herunter und
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18:28 - 18:30er brachte mir eine Karte, die er gebastelt hatte.
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18:30 - 18:32Er hatte 2 Karten zusammengetackert
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18:32 - 18:35und einen Aufkleber von seiner Lieblingsfigur
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18:35 - 18:37Tim von "Tim und Struppi" vorne aufgeklebt.
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18:37 - 18:39Er sagte
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18:39 - 18:41oder gab mir die Karte -- und ich las
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18:41 - 18:43"Für Papa, dein Benjamin".
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18:43 - 18:46Und ich fragte, "Oh, das ist sehr lieb,
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18:46 - 18:49soll sie mir Glück bringen für die Lesereise?"
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18:49 - 18:51Und er sagte, "Nein, nein Papa, die Karte ist
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18:51 - 18:53für den besten Geschichtenvorleser auf der Welt".
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18:53 - 18:56Und ich dachte nur, "Ja, dieses Entschleunigen funktioniert wirklich..."
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18:56 - 18:57Vielen Dank.
- Title:
- Carl Honore lobt die Langsamkeit
- Speaker:
- Carl Honoré
- Description:
-
Journalist Carl Honore glaubt, der Fokus des Westens auf Schnelligkeit nagt an Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität. Aber die Gegenbewegung lässt nicht auf sich warten: Jeden Tag entscheiden sich mehr Menschen dafür, die Bremse in ihren allzu modernen Leben zu ziehen.
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- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:57