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Katharina Grosse: Painting with Color | ART21 "Exclusive"

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    [Katharina Grosse: Mit Farben malen]
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    [Katharina Grosse Studio, Berlin, Deutschland]
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    Ich muss das Gedicht hier auf
    mein Handgelenk schreiben, --
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    auf meinen Arm.
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    Stilton cheese.
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    Ich werde eine Weihnachtskarte machen,
    für meine Freunde.
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    Eine Seite der Karte wird das Foto von
    einem Gedicht sein, das ich sehr mag.
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    Ich habe es auf Papier geschrieben,
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    und ich denke, vielleicht sieht es
    besser aus, auf meiner Haut.
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    Als ich mit dem Malen angefangen habe,
    habe ich aufgehört zu lesen.
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    In der Schule, liebte ich
    Sprachen und Lesen,
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    und ich hörte damit auf,
    als ich anfing, zu malen.
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    Und ich wusste nicht, warum.
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    Es dauerte eine Weile, bis ich verstanden habe,
    warum.
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    Es ist ein Gedicht von einem
    österreichischen Dichter,
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    namens Ernst Jandl,
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    und er machte viele, wirklich fantastische
    Gedichte, die rein aus Tönen bestehen...
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    und, ja, die sind super faszinierend.
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    Die linguistische Struktur zwingt dich
    zu einer gewissen Anordnung,
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    wo die Sachen einander folgen,
    es ist sehr linear.
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    Und mir wurde bewusst, dass Farbe
    nicht so eine lineare Struktur hat;
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    aber die Synchronizität beim Malen ist
    super ansprechend für den Gedankengang.
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    [Geräusch des Kamera-Handys]
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    Okay, das müssen wir nochmal machen.
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    Es ist selten, dass man etwas Tiefgründiges
    und Fundamentales über Farbe liest.
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    Moderne Kritiker schreiben über das
    Konzept, oder, was sie sehen
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    oder warum es geht; politisch oder sozial,
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    aber, dass Malerei in Bezug auf Farbe
    diskutiert wird, das passiert nie.
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    Interessanterweise ist Farbe ein Element
    in Malerei, das immer
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    seit dem 17. Jahrhundert--
    bis zu den großen Akademien in Paris,
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    als weibliches, weniger stabiles, weniger
    klares, und nicht so intelligentes Element
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    diskutiert wurde, während das Konzept--
    die Linie, die Zeichnung--
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    der männliche, klare, progressive und
    intelligente Teil des Kunstwerks ist.
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    Ich denke, dass ich mit diesem Erbe
    interessant umgehe,
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    weil Farbe so ein sehr, sehr wichtiges
    räumliches Element ist, in meinem Werk,
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    in Bezug auf die kristallisierte,
    gebaute, materialisierte Welt,
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    was zu dem Werk gehört, was ich mache,
    wenn ich mit Farbe im Raum arbeite.
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    Ich mag dieses anarchische Potential
    von Farbe.
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    Ich sehe sehr deutlich, dass es die Farbe,
    die Grenzen des Objekts auflöst.
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    Es gibt keine Subjekt-Objekt
    Beziehung mehr.
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    Und ich denke, dass die Farbe das
    Potential hat, uns nachdenken zu lassen.
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    [Johann König Gallery, Berlin, Germany]
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    Es ist das erste Mal,
    dass ich Werke auf Papier zeige,
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    bei einer Show.
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    Als ich von meinem jährlichen
    Surfurlaub zurück kam,
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    [LACHEN]
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    Fing ich an, mit Arbeiten auf Papier
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    und ich hab' weiter gemacht, und ich fand es
    sehr interessant.
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    Ich konnte viele Sachen,
    schnell zustande bringen.
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    All diese Handlungen kommen zusammen auf
    der Oberfläche, wie Gewalt in einem Film,
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    aber, es beschleunigt die Zeit
    und komprimiert die Zeit.
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    Also, die Verkürzung des Prozesses
    des Denkens und Handelns.
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    Außerdem arbeitet man ohne Widerstand
    an diesen kleinen Formaten.
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    Im Gegenteil zu den großen Werken,
    da ist der Materialwiderstand sehr hoch,
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    und das macht die Malerei weniger
    fließend und beweglich.
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    Was ich mache, mit meinem Werk, ist,
    dass ich --
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    versuche Gedanken zu erfassen,
    die ständig durch mein Gehirn schießen
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    und... vielleicht ist Malerei
    dann auch der Wege, um es
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    sichtbar und verständlich zu machen,
    für mich selbst.
Title:
Katharina Grosse: Painting with Color | ART21 "Exclusive"
Description:

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Video Language:
English
Team:
Art21
Project:
"Extended Play" series
Duration:
04:41

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