Warum ich Roboter in der Größe von Reiskörnern baue
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0:01 - 0:02Meine Studenten und ich
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0:02 - 0:04arbeiten an winzigen Robotern.
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0:04 - 0:07Wir können sie als Roboterversionen
von Tieren betrachten, -
0:07 - 0:10die uns allen bekannt sind: Ameisen.
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0:10 - 0:13Wir wissen, dass Ameisen und
Insekten ähnlicher Größe -
0:13 - 0:15sehr erstaunliche Dinge tun können.
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0:15 - 0:18Wir alle haben Gruppen
von Ameisen oder dergleichen gesehen, -
0:18 - 0:22die unsere Kartoffelchips
bei einem Picknick wegtragen. -
0:22 - 0:25Aber was sind die wahren Herausforderungen
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0:25 - 0:26beim Bau dieser Ameisen?
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0:26 - 0:29Zuerst einmal: Wie bekommen wir
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0:29 - 0:32die Fähigkeiten der Ameisen
in einen Roboter der gleichen Größe? -
0:32 - 0:34Zuerst müssen wir einen
Bewegungsmechanismus -
0:34 - 0:36für diese kleinen Roboter finden.
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0:36 - 0:38Wir benötigen Mechanismen
wie Beine und Motoren, -
0:38 - 0:40um die Fortbewegung zu unterstützen,
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0:40 - 0:43sowie Sensoren, Energie und Steuerung,
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0:43 - 0:47um alle Aspekte in einem semi-
intelligenten Ameisenroboter zu vereinen. -
0:47 - 0:51Damit sie am Ende zweckmäßig sind,
sollen viele von ihnen zusammenwirken -
0:51 - 0:53um gemeinsam größere
Aufgaben zu bewältigen. -
0:53 - 0:56Ich beginne mit der Mobilität.
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0:56 - 0:59Insekten bewegen sich
erstaunlich geschickt. -
0:59 - 1:02Dieses Video der UC Berkeley
zeigt eine Kakerlake, -
1:02 - 1:04die sich auf sehr unwegsamem Gelände
bewegt ohne umzukippen. -
1:04 - 1:09Sie kann das, da ihre Beine
sowohl aus starren Materialien, -
1:09 - 1:12wie wir sie üblicherweise
für den Bau von Robotern benutzen, -
1:12 - 1:14und weichen Materialien bestehen.
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1:14 - 1:18Springen ist auch eine sehr interessante
Fortbewegungsart, wenn man so klein ist. -
1:18 - 1:21Diese Insekten speichern
Energie in einer Sprungfeder -
1:21 - 1:26und setzen sie schnell wieder frei,
um aus dem Wasser hüpfen zu können. -
1:26 - 1:29Einer der größten Beiträge meines Labors
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1:29 - 1:32war die Kombination aus
weichen und starren Materialien -
1:32 - 1:34in sehr, sehr kleinen Mechanismen.
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1:34 - 1:38Dieser Sprungmechanismus misst
etwa vier Millimeter an jeder Seite, -
1:38 - 1:39also extrem klein.
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1:39 - 1:41Das starre Material ist Silizium
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1:41 - 1:43und das weiche Material Silikon-Kautschuk.
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1:43 - 1:46Die Idee dahinter ist,
es zusammenzudrücken, -
1:46 - 1:49Energie in den Sprungfedern zu speichern
und beim Sprung freizusetzen. -
1:49 - 1:52Dies funktioniert
ohne Motoren, ohne Antrieb. -
1:52 - 1:55Es wird mit einer Methode ausgeführt,
die wir in meinem Labor -
1:55 - 1:57„Doktorand mit Pinzette“ nennen.
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1:57 - 2:00Im nächsten Video sehen Sie
einen kleinen Kerl, -
2:00 - 2:02der erstaunliche Sprünge vollbringt.
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2:02 - 2:06Das ist Aaron, der besagte
Doktorand mit Pinzette, -
2:06 - 2:09und ein vier Millimeter
kleiner Mechanisums, -
2:09 - 2:11der fast 40 Zentimeter hoch springt.
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2:11 - 2:13Das ist fast das Hundertfache
seiner eigenen Größe. -
2:13 - 2:15Er übersteht das, prallt vom Tisch ab,
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2:15 - 2:19ist unglaublich robust und überlebt,
bis wir ihn verlieren, -
2:19 - 2:20weil er so winzig ist.
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2:20 - 2:21(Gelächter)
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2:21 - 2:24Letztendlich wollen wir auch
Motoren hinzufügen. -
2:24 - 2:27Einige Studenten im Labor arbeiten
an millimeterkleinen Motoren, -
2:27 - 2:31die in kleine autonome
Roboter integriert werden sollen. -
2:31 - 2:33Um Mobilität und Fortbewegung
in dieser Größenordnung -
2:33 - 2:35in Betracht ziehen zu können,
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2:35 - 2:36schummeln wir mit Magneten.
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2:36 - 2:39Was Sie hier sehen, wird einmal Teil
eines Mikroroboter-Beins. -
2:39 - 2:41Sie sehen Gelenke aus Silikon-Kautschuk
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2:41 - 2:43und einen integrierten Magneten,
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2:43 - 2:46der durch ein externes
Magnetfeld bewegt wird. -
2:46 - 2:49Dies ergibt den Roboter,
den ich zuvor gezeigt habe. -
2:50 - 2:53Interessanterweise hilft uns
dieser Roboter zu verstehen, -
2:53 - 2:55wie sich Insekten dieser Größe bewegen.
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2:55 - 2:57Wir wissen recht gut, wie sich Tiere,
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2:57 - 2:59von der Kakerlake bis
zum Elefanten, bewegen. -
2:59 - 3:02Wir bewegen uns alle auf diese
federnde Art, wenn wir laufen. -
3:02 - 3:07Bei sehr kleiner Größe beeinflussen
die Kräfte zwischen meinen Füßen -
3:07 - 3:09und dem Boden die Fortbewegung
viel mehr als meine Masse, -
3:09 - 3:11was diese federnde Bewegung erzeugt.
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3:11 - 3:14Dieser kleine Kerl
funktioniert noch nicht ganz, -
3:14 - 3:16doch größere Versionen
laufen bereits umher. -
3:16 - 3:20Dieser ist etwa einen Zentimeter
hoch und breit, sehr klein also, -
3:20 - 3:23und läuft pro Sekunde
seine zehnfache Körperlänge, -
3:23 - 3:25das sind 10 cm pro Sekunde,
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3:25 - 3:27sehr schnell für ein so winziges Kerlchen.
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3:27 - 3:29Begrenzt ist das nur
durch unseren Testaufbau. -
3:29 - 3:32Doch dies zeigt Ihnen grob,
wie es zurzeit funktioniert. -
3:32 - 3:36Wir drucken Roboter auch in 3D
und lassen sie über Hindernisse laufen, -
3:36 - 3:39wie die Kakerlake zuvor.
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3:39 - 3:42Im Endeffekt wollen wir alles
auf dem Roboter anbringen: -
3:42 - 3:46Abtastung, Antrieb, Bedienung,
Bewegung, alles zusammen, -
3:46 - 3:49und nicht alles muss zwingend
von der Natur inspiriert sein. -
3:49 - 3:52Dieser Roboter ist in etwa
so groß wie ein Tic Tac, -
3:52 - 3:56und anstelle von Magneten oder
Muskeln zur Fortbewegung -
3:56 - 3:58verwenden wir Raketen.
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3:58 - 4:01Dies ist ein mikrofeines,
dynamisches Material, -
4:01 - 4:04von dem wir Kleinstteile anfertigen
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4:04 - 4:07und diese am Bauch des Roboters
anbringen können. -
4:07 - 4:12So springt dieser Roboter,
sobald er eine Lichtzunahme wahrnimmt. -
4:13 - 4:15Das ist einer meiner Lieblingsfilme:
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4:15 - 4:18Sie sehen einen 300 mg leichten Roboter,
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4:18 - 4:20der etwa 8 cm hoch in die Luft hüpft.
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4:20 - 4:23Er misst gerade mal 4 x 4 x 7 Millimeter.
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4:23 - 4:25Am Anfang sehen Sie einen hellen Blitz,
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4:25 - 4:27wenn Energie freigesetzt wird
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4:27 - 4:29und der Roboter durch die Luft wirbelt.
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4:29 - 4:30Hier sah man den hellen Blitz
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4:30 - 4:33und Sie sehen den Roboter hochspringen.
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4:33 - 4:36Das funktioniert ganz ohne
Leinen oder Drähte, -
4:36 - 4:39alles ist an Bord,
und sein Sprung ist die Reaktion -
4:39 - 4:43auf eine Schreibtischlampe,
die ein Student einschaltet. -
4:43 - 4:48Sie können sich all die Dinge vorstellen,
die wir mit so kleinen Robotern, -
4:48 - 4:52die laufen, kriechen, springen
und rollen, machen können. -
4:52 - 4:55Denken Sie an die Trümmer nach einer
Naturkatastrophe wie einem Erdbeben. -
4:55 - 4:58Stellen Sie sich vor, wie
diese kleinen Roboter -
4:58 - 5:00in den Trümmern nach Überlebenden suchen.
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5:00 - 5:03Stellen Sie sich vor,
wie viele dieser kleinen Roboter -
5:03 - 5:06eine Brücke auf deren Sicherheit prüfen,
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5:06 - 5:10um Einstürze wie diesen
vor Minneapolis im Jahr 2007 zu vermeiden. -
5:11 - 5:13Stellen Sie sich vor, was möglich wäre,
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5:13 - 5:16wenn kleine Roboter
durch Ihren Blutkreislauf schwimmen: -
5:16 - 5:18"Die Fantastische Reise", Isaac Asimov.
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5:18 - 5:22Man könnte operieren, ohne den Patienten
dafür aufschneiden zu müssen. -
5:22 - 5:25Wir könnten die Art ändern,
wie wir Dinge bauen, -
5:25 - 5:28wenn winzige Roboter
wie Termiten arbeiten, -
5:28 - 5:31die diese unglaublichen
8 Meter hohen Hügel bauen, -
5:31 - 5:35gut gelüftete Wohnblöcke
für andere Termiten -
5:35 - 5:37in Afrika und Australien.
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5:37 - 5:39Ich denke, ich habe Ihnen gezeigt,
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5:39 - 5:42was wir mit diesen kleinen Robotern
alles tun können. -
5:42 - 5:45Wir haben bereits einige
Fortschritte gemacht, -
5:45 - 5:47doch es liegt noch ein weiter Weg vor uns.
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5:47 - 5:51Ich hoffe, einige von Ihnen
werden dazu beitragen. Vielen Dank.
- Title:
- Warum ich Roboter in der Größe von Reiskörnern baue
- Speaker:
- Sarah Bergbreiter
- Description:
-
Durch das Studium der Bewegungsabläufe und des Körperbaus von Insekten wie Ameisen bauen Sarah Bergbreiter und ihr Team unglaublich robuste, extrem winzige, mechanische Versionen dieser Kriechtiere ... und bringen dann Raketen an. Entdecken Sie die atemberaubenden Entwicklungen in der Mikro-Robotik und erfahren Sie, wie wir diese kleinen Helfer in der Zukunft nutzen könnten.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 06:06
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