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Ian Dunbar über hundefreundliches Hundetraining.

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    Hunde haben Interessen.
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    Sie haben daran Interesse, an anderen zu schnuppern, Eichhörnchen zu jagen.
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    Und wenn wir das nicht als Belohung im Training einsetzen, wird es zu einer Ablenkung.
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    Es hat mich jedesmal in Form eines erschreckenden Gedankens getroffen,
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    dass wenn man einen Hund im Park sieht und der Besitzer ruft ihn
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    und der Besitzer sagt, "Hündchen, komm her, komm her",
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    und der Hund denkt "Hmm, interessant.
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    Ich schnuppere das Hinterteil dieses Hundes, das Herrchen ruft,
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    das ist eine schwierige Wahl." Richtig?
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    Hinterteil, Besitzer -- Hinterteil gewinnt.
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    Das heißt, Sie verlieren.
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    Man kann sich nicht gegen die Umwelt durchsetzen
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    wenn man das Gehirn eines erwachsenen Hundes hat.
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    Das heißt, wenn wir trainieren, berücksichtigen wir immer
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    die Sicht des Hundes.
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    Jetzt bin ich hauptsächlich hier, weil
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    es eine Art Graben beim Hundetraining im Moment gibt
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    bei dem wir auf der einen Seite Leute haben, die denken, dass man
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    einen Hund erzieht, erstens durch Aufstellen von Regeln, menschlichen Regeln.
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    Wir berücksichtigen nicht die Sicht des Hundes.
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    Der Mensch sagt: "Du machst das so, verdammt.
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    Wir zwingen dich, gegen deinen Willen zu handeln, deinen Willen zu brechen."
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    Dann, zweitens - halten wir diese Regeln vor dem Hund geheim.
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    Und dann, drittens - jetzt können wir den Hund bestrafen
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    dafür dass er Regeln gebrochen hat, die er nicht mal kannte.
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    Also, man bekommt einen kleinen Welpen, er kommt - sein einziges Verbrechen ist, dass er wächst.
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    Als er ein kleiner Welpe war, legte er seine Pfoten auf Ihr Bein -
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    ja, ist das nicht süß?
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    Und Sie sagen: "Oh, was für ein guter Junge."
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    Sie beugen sich runter, sie streicheln ihn - Sie belohnen ihn für das Anspringen.
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    Sein einziger Fehler ist, dass er ein Tibetmastiff ist, und ein paar Monate später
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    wiegt er, Sie wissen das, 80 Pounds (60kg).
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    Jedesmal wenn er jemanden anspringt, wird er auf irgendeine Art misshandelt.
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    Ich meine, es ist wirklich sehr sehr erschreckend, wie Hunde misshandelt werden.
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    So, dieses ganze Dominanzproblem - erstens,
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    was wir im Hundetraining haben ist die Micky-Maus-Interpretation
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    eines sehr komplizierten Sozialsystems.
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    Und sie nehmen dieses System ernst.
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    Rüden ist die Hierarchie sehr wichtig,
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    denn sie beugt physischen Kämpfen vor.
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    Natürlich, für Hündinnen, auf der anderen Seite,
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    gibt es einige Ergänzungen zu den Hierarchie-Regeln der Rüden.
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    Nummer Eins ist: "Ich hab es, du nicht."
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    Und was man erkennen kann ist, dass eine sehr rangniedere Hündin
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    ohne weiteres einen Knochen einem ranghohen Rüden vorenthalten kann.
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    Also, wir haben im Hundetraining diese Vorstellung von Dominanz
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    oder vom Alphatier -- das haben Sie sicher schon mal gehört.
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    Hunde werden missbraucht.
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    Hunde, Pferde und Menschen --
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    das sind die drei Spezies, die so [sehr] im Leben missbraucht werden.
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    Und der Grund ist, in ihr Verhalten ist es eingebaut,
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    jedesmal zurückzukommen und sich zu entschuldigen.
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    So wie: "Oh, tut mir leid dass du mich schlagen musstest, ja, es ist meine Schuld."
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    Sie sind einfach so "schlagbar", einfach zu schlagen.
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    Und deshalb werden sie geschlagen.
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    Der arme Welpe springt jemanden an, man öffnet das Hundebuch, was steht da?
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    "Halten Sie die Vorderpfoten, quetschen Sie die Vorderpfoten,
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    trampeln Sie auf seine Hinterpfoten, spritzen Sie ihm Zitronensaft ins Gesicht,
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    schlagen Sie ihm mit einer aufgerollten Zeitung auf den Kopf,
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    knien Sie sich auf seine Brust, legen Sie ihn auf den Rücken."
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    Weil er gewachsen ist?
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    Und weil er ein Verhalten zeigt, dass Sie ihm antrainiert haben?
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    Das ist Irrsinn.
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    Ich frage Besitzer: "Nun, wie soll der Hund sie begrüßen?"
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    Und die Leute sagen: "Hm, ich weiß nicht, er soll 'Sitz machen', glaube ich."
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    Ich sagte: "Lasst uns ihm beibringen, sich zu setzen."
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    Und dann geben wir ihm einen Grund, sich zu setzen.
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    Denn der erste Schritt
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    ist im Grunde, dem Hund EaF beizubringen.
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    Ich könnte mit Ihnen reden und sagen "Laytay-chai, paisey, paisey.".
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    Kommen Sie, etwas sollte jetzt passieren.
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    Warum antworten Sie nicht? Oh, Sie sprechen kein Suaheli.
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    Tja, ich habe eine Neuigkeit für Sie.
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    Der Hund spricht kein Englisch, oder Amerikanisch, oder Spanisch, oder Französisch.
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    Also ist der erste Schritt, dem Hund EaF beizubringen --
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    Englisch als Fremdsprache.
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    Und so nutzen wir den Futter-Köder in der Hand,
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    und wir nutzen Futter, weil wir es mit Besitzern zu tun haben.
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    Meine Frau braucht kein Futter -- sie ist ein toller Trainer,
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    ein viel besserer als ich.
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    Ich brauche kein Futter, aber der durchschnittliche Besitzer sagt
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    "Welpe, sitz."
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    Oder sie machen "Sitz, sitz, sitz."
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    Sie machen ein Handzeichen vor dem Rektum des Hundes
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    als hätte der Hund ein drittes Auge dort -- es ist verrückt.
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    Wissen Sie, "Sitz, sitz."
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    Nein, wir machen "Welpe, sitz." -- bumm, er kann es nach 6 bis 10 Versuchen.
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    Dann entwöhnen wir ihn vom Futter als Köder,
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    und jetzt weiß der Hund, dass "Sitz." sich setzen bedeutet,
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    und Sie können tatsächlich mit einem Hund in einem
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    perfekt konstruierten englischen Satz kommunizieren.
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    "Phoenix, komm her, nimm das und geh zu Jamie, bitte."
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    Und ich hab ihr beigebracht: "Phoenix", "komm her", "nimm das", "geh zu"©
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    und den Namen meines Sohnes, "Jamie".
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    Und der der Hund kann eine Nachricht nehmen,
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    und ich habe meinen eigenen kleinen Rettungshund.
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    Er wird Jamie finden, wo immer er auch ist, wissen Sie,
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    wo auch immer Kinder sind, Steine schmeißen am Fluss oder so,
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    und ihm eine kleine Nachricht bringen, auf der steht
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    "Hey, Abendessen ist fertig. Komm rein zum Abendessen."
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    So, an diesem Punkt weiß der Hund, was wir von ihm wollen.
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    Wird er es tun?
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    Nicht notwendigerweise, nein.
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    Wie gesagt, wenn er im Park ist und es ein Hinterteil zum Beschnuppern gibt,
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    warum [dann] zum Herrchen kommen?
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    Der Hund lebt mit Ihnen, er kann jederzeit zu Ihnen kommen,
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    er kann an Ihrem Hintern schnuppern, wenn Sie mögen, wann immer er will.
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    In diesem Moment ist er im Park und Sie stehen im Wettbewerb
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    mit Gerüchen und anderen Hunden und Eichhörnchen.
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    Deshalb ist der zweite Schritt im Training, dem Hund beizubringen
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    das zu wollen was wir von ihm wollen und das ist sehr einfach.
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    Wir benutzen das "Premack" Prinzip.
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    Im Wesentlichen folgt einem Niederfrequenz-Verhalten --
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    einem, das der Hund nicht machen möchte --
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    ein Hochfrequenz-Verhalten, gemeinhin bekannt als "Verhaltensproblem"
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    oder "Hundehobby" -- etwas, das der Hund gerne macht.
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    Das wird dann zu einer Belohnung für das Niederfrequenz-Verhalten.
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    Also machen wir "Sitz", auf die Couch, "Sitz", Bauch streicheln, "Sitz",
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    schau, ich werfe einen Tennisball, "Sitz", begrüß den anderen Hund.
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    Ja, wir setzen "schnüffel am Hinterteil" mit auf die Liste.
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    "Sitz", schnüffel am Hintern.
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    Und jetzt werden alle Ablenkungen, die gegen das Training arbeiteten,
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    Belohnungen, die für das Training arbeiten.
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    Und was wir machen, im Wesentlichen, ist, dass wir dem Hund beibringen ---
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    --- wir lassen ihn denken, dass er uns trainiert.
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    Und ich kann mir diesen Hund vorstellen, wissen Sie,
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    am Zaun mit einem Akita sprechend,
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    "Wow, meine Herrchen, die sind so einfach zu trainieren.
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    Die sind wie Golden Retriever.
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    Alles was ich machen muss ist mich setzen, und sie machen alles.
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    Sie öffnen Türen, sie fahren mein Auto, sie massieren mich,
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    sie werfen Tennisbälle,
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    sie kochen für mich und servieren mir das Essen.
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    Es ist so, wenn ich mich hinsetze, das ist mein Befehl.
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    Dann habe ich meinen eigenen persönlichen Pförtner,
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    Chauffeur, Masseur, Koch und Kellner."
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    Und jetzt ist der Hund wirklich glücklich.
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    Und das ist für mich immer, worum es im Training geht.
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    Wir motivieren den Hund richtig, es zu wollen,
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    so dass die Notwendigkeit für eine Bestrafung selten aufkommt.
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    Jetzt gehen wir zu Phase drei über, wenn jetzt --
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    es gibt Zeiten, wissen Sie, in denen Herrchen es am besten weiß.
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    Und ich habe ein kleines Schild an meinem Kühlschrank, auf dem steht:
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    "Weil ich das Herrchen bin, deshalb."
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    Tschuldigung, keine weitere Erklärung -- "Ich bin das Herrchen, du nicht, sitz."
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    Und es gibt Zeiten -- zum Beispiel
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    wenn die Freunde meines Sohnes die Tür offenstehen lassen,
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    dann müssen die Hunde wissen, dass sie diese Linie nicht überqueren.
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    Dabei geht es um Leben oder Tod.
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    Wenn du die Sicherheit des Hauses verlässt,
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    könntest du auf der Straße geschlagen werden.
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    Also, [bei] einigen Dingen müssen wir dem Hund beibringen:
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    "Das darfst du nicht tun."
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    Und deshalb müssen wir etwas erzwingen, aber ohne Gewalt.
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    Die Leute hier werden sehr verwirrt darüber, was eine Strafe ist.
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    Sie denken, eine Strafe ist etwas böses.
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    Ich wette, viele unter Ihnen sehen das so, stimmt's?
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    Sie denken, sie ist etwas schmerzhaftes, oder angsteinflößendes, oder gemeines.
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    Sie braucht nicht so zu sein.
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    Es gibt einige Definitionen für eine Strafe,
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    aber eine Definition, die gängigste, ist --
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    eine Strafe ist ein Stimulus, der das unmittelbar vorangegangene Verhalten
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    herabsetzt, so dass es in der Zukunft seltener auftritt.
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    Sie braucht nicht gemein, angsteinflößend oder schmerzhaft zu sein.
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    Und ich würde sagen, wenn sie es nicht sein braucht, dann sollte sie es vielleicht nicht sein.
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    Ich habe vor einem Jahr mit einem sehr gefährlichen Hund gearbeitet --
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    einem Hund, der seine beiden Besitzer ins Krankenhaus gebracht hatte,
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    und den Schwager und das Kind.
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    Und ich habe nur zugestimmt, mit ihm zu arbeiten, wenn sie versprachen, ihn im
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    Haus zu behalten, und sie haben ihn nie nach draußen gelassen.
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    Dieser Hund ist jetzt eingeschläfert worden,
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    aber mit ihm habe ich eine Weile gearbeitet.
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    Eine Menge der Angriffe passierte in der Umgebung der Küche,
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    also während ich da war - das war mein vierter Besuch -
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    übten wir viereinhalb Stunden Liegenbleiben, der Hund auf seiner Matte.
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    Und er wurde dort gehalten durch die ruhige Beharrlichkeit der Besitzerin.
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    Wenn der Hund versuchte, die Matte zu verlassen,
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    sagte sie jedesmal "Rover, auf die Matte, auf die Matte, auf die Matte."
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    Der Hund ist in den viereinhalb Stunden 22 mal aufgestanden während sie kochte,
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    denn es gab eine Menge Aggressionen im Zusammenhang mit Essen.
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    Er stand immer seltener auf.
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    Sie sehen, die Bestrafung funktionierte.
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    Das Verhaltensproblem verschwand.
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    Sie hob nie ihre Stimme.
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    Wenn sie es getan hätte, wäre sie gebissen worden.
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    Einen guten Hund schreit man nicht an.
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    Und eine Menge meiner Freunde trainieren sehr geschickte Tiere --
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    Grizzlybären, wenn Sie mal einen Grizzlybären sehen
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    im TV oder in einem Film, dann war das ein Freund von mir, der ihn trainiert hat.
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    Orkas -- Ich liebe sie, weil sie einen so fesseln.
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    Wie würden Sie einen Grizzlybären rügen?
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    "Böser Bär, böser Bär" - Wumms!
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    Ihr Kopf ist jetzt 100 Meter weiter weg, er fliegt durch die Luft, OK?
  • 9:19 - 9:21
    Das ist verrückt.
  • 9:21 - 9:23
    So, wie machen wir von hier aus weiter?
  • 9:23 - 9:25
    Wir wollen einen besseren Weg.
  • 9:25 - 9:27
    Hunde verdienen es besser.
  • 9:27 - 9:31
    Aber für mich, der Grund für dies hat tatsächlich mit den Hunden zu tun,
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    es hat damit zu tun, Leute beim Üben mit ihren Welpen zu beobachten,
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    und festzustellen, dass sie entsetzliche Interaktionsfähigkeiten haben,
  • 9:39 - 9:41
    entsetzliche Beziehungsfähigkeiten.
  • 9:41 - 9:45
    Nicht nur mit dem Welpen, sondern auch mit dem Rest der Familie.
  • 9:45 - 9:48
    Ich meine, mein unerreichter Klassiker ist eine andere "komm her"-Situation.
  • 9:48 - 9:51
    Sie sehen jemanden im Park -- und ich bedecke mein Mikro während ich das sage,
  • 9:51 - 9:54
    weil ich Sie nicht aufwecken will -- und da ist der Besitzer im Park,
  • 9:54 - 9:56
    und da drüben ist der Hund, und sie sagen, "Rover, komm her.
  • 9:56 - 9:59
    Rover, komm her. Rover, komm her, du Hurensohn."
  • 10:00 - 10:02
    Der Hund denkt, "Ich glaube nicht."
  • 10:02 - 10:03
    (Lachen)
  • 10:03 - 10:06
    Ich meine, wer mit einem gesunden Verstand
  • 10:06 - 10:09
    würde denken, dass der Hund näher kommen würde
  • 10:09 - 10:11
    wenn Sie so brüllen?
  • 10:11 - 10:14
    Stattdessen sagt sich der Hund "Ich kenne den Ton, ich kenne den Ton.
  • 10:14 - 10:17
    Letztes Mal, als ich näher kam, wurde ich dann bestraft."
  • 10:17 - 10:19
    Ich bestieg ein Flugzeug
  • 10:19 - 10:22
    -- das war für mich ein Schlüsselerlebnis meiner Karriere,
  • 10:22 - 10:24
    und es hat mich darin gefestigt, was ich machen möchte
  • 10:24 - 10:26
    diese ganze Welpen-Training Sache
  • 10:26 - 10:30
    die Idee, wie man Welpen hundefreundlich erzieht,
  • 10:30 - 10:33
    damit sie das wollen, was wir wollen, so dass wir sie nicht zwingen müssen.
  • 10:33 - 10:36
    Wissen Sie, ich trainiere mein Kind wie einen Welpen.
  • 10:36 - 10:39
    Und der wegweisende Moment war, während ich Flugzeug in Dallas bestieg,
  • 10:39 - 10:43
    und in Reihe zwei war ein Vater, nehme ich an, und ein Junge, um die fünf Jahre,
  • 10:43 - 10:45
    der gegen die Rücklehne des Sitzes trat.
  • 10:45 - 10:47
    "Johnny, hör auf."
  • 10:47 - 10:48
    Kick, kick, kick.
  • 10:48 - 10:50
    "Johnny, hör auf." Kick, kick, kick.
  • 10:50 - 10:52
    Ich stehe direkt daneben, mit meiner Tasche.
  • 10:52 - 10:56
    Der Vater lehnt sich rüber, schnappt ihn sich so und macht das häßliche Gesicht
  • 10:56 - 10:58
    Eine häßliches Gesicht ist das --
  • 10:58 - 11:01
    wenn man Auge in Auge mit einem Welpen oder Kind ist,
  • 11:01 - 11:04
    und dann sagt " Was machst du! Jetzt hör auf, hör auf hör auf!"
  • 11:04 - 11:07
    Und ich dachte "Oh mein Gott, mache ich jetzt etwas?"
  • 11:07 - 11:10
    Das Kind hat alles verloren --
  • 11:10 - 11:13
    es hat miterlebt, dass eine der zwei Personen denen er im Leben vertrauen kann
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    ihm wirklich den Teppich unter den Füßen weggezogen hat.
  • 11:16 - 11:18
    Und ich dachte "Sag ich diesem Depp, dass er aufhören soll?"
  • 11:18 - 11:21
    Ich dachte "Ian, lass es sein, lass es sein, lauf weiter."
  • 11:21 - 11:23
    Ich lief zum Ende der Kabine
  • 11:23 - 11:26
    ich setzte mich, und mir kam ein Gedanke.
  • 11:26 - 11:28
    Wenn das ein Hund gewesen wäre, hätte ich ihn umgehauen.
  • 11:28 - 11:29
    (Gelächter)
  • 11:29 - 11:33
    Wenn er einen Hund getreten hätte, hätte ich ihn umgehauen.
  • 11:33 - 11:38
    Er hat ein Kind getreten, es so gegriffen und ich hab es ihm durchgehen lassen.
  • 11:38 - 11:41
    Und darum geht es.
  • 11:41 - 11:43
    Diese Beziehungsfähigkeiten sind so einfach.
  • 11:43 - 11:48
    Ich meine, wir als Menschen, unsere Oberflächlichkeit wenn wir einen Lebenspartner
  • 11:48 - 11:52
    auf Basis von Hautfarbe, Körperbau und Niedlichkeit auswählen.
  • 11:52 - 11:54
    WIssen Sie, wie ein kleiner Roboter.
  • 11:54 - 11:57
    So gehen wir in eine Beziehung hinein und sie ist ok für ein Jahr.
  • 11:57 - 11:59
    Und dann kommen kleine Verhaltensprobleme nach oben.
  • 11:59 - 12:01
    Genauso wie ein Hund, der bellt.
  • 12:01 - 12:03
    Der Mann räumt seine Klamotten nicht weg,
  • 12:03 - 12:07
    oder die Frau ist immer zu spät, egal was es ist, ok?
  • 12:07 - 12:11
    Und dann fängt es an, und wir kommen da hinein,
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    und unser persönliches Feedback -- da gibt es zwei Sachen.
  • 12:13 - 12:16
    Wenn man Menschen dabei beobachtet, wie sie mit Tieren oder anderen Menschen
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    interagieren, gibt es sehr wenig Feedback, es ist zu selten.
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    Und wenn, dann ist es schlecht, böse.
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    Man sieht, das ist besonders in Familien, besonders bei den Ehepartnern,
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    besonders bei Kindern, besonders bei Eltern der Fall.
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    Man sieht es besonders bei der Arbeit,
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    besonders zwischen Chef zu Untergebenem.
  • 12:35 - 12:38
    Als wenn dort Schadenfreue zu gange wäre --
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    so dass wir tatsächlich Freude daran haben, wenn andere etwas falsch machen,
  • 12:41 - 12:46
    damit wir stöhnen und ächzen und meckern können.
  • 12:46 - 12:50
    Und das, würde ich sagen, ist die größte menschliche Schwäche die wir haben.
  • 12:50 - 12:52
    Sie ist es wirklich.
  • 12:52 - 12:55
    Wir setzen Gutes voraus und stöhnen über das Schlechte.
  • 12:55 - 12:58
    Und ich denke, dieser Gedanke über diese Fähigkeiten sollte unterrichtet werden --
  • 12:58 - 13:00
    wissen Sie, Rechnen ist wundervoll.
  • 13:00 - 13:02
    Als ich Kind war, war ich ein Rechengenie.
  • 13:02 - 13:05
    Ich verstehe heute nichts mehr davon, aber als Kind war ich gut darin.
  • 13:06 - 13:09
    Geometrie, fantastisch, wissen Sie, Quantenmechanik --
  • 13:09 - 13:11
    das sind coole Sachen.
  • 13:11 - 13:15
    Aber sie retten keine Ehen und sie ziehen keine Kinder auf.
  • 13:15 - 13:17
    Und mein Blick in die Zukunft ist,
  • 13:17 - 13:20
    und was ich mit diesem Hundekram machen will, ist, Leute darin zu unterrichten,
  • 13:20 - 13:23
    dass ihr Ehemann genauso einfach zu trainieren ist.
  • 13:23 - 13:28
    Wahrscheinlich einfacher -- wenn Sie einen Rotweiler haben, viel einfacher.
  • 13:28 - 13:30
    Ihre Kinder sind einfach zu trainieren.
  • 13:30 - 13:32
    Alles was Sie machen müssen ist, sie zu beobachten,
  • 13:32 - 13:34
    das Verhalten in Zeitstücke zu teilen und, sagen wir alle fünf Minuten,
  • 13:34 - 13:37
    fragen Sie sich, "Ist das gut oder schlecht?"
  • 13:37 - 13:40
    Wenn es gut ist, sagen Sie "Das war wirklich klasse, danke."
  • 13:40 - 13:42
    Das ist so eine machtvolle Trainingsmethode.
  • 13:42 - 13:44
    Das sollte in Schulen unterrichtet werden.
  • 13:44 - 13:46
    Beziehungen -- wie verhandelt man?
  • 13:46 - 13:49
    Wie verhandelst du mit deinem Freund, der dein Spielzeug will?
  • 13:49 - 13:52
    Oder, wie bereiten Sie sich auf ihre erste Beziehung vor?
  • 13:52 - 13:54
    Wie in aller Welt zieht man Kinder auf?
  • 13:54 - 13:56
    Wir denken, so wie wir es machen -- eine Nacht im Bett, wir sind schwanger,
  • 13:56 - 13:59
    und dann ziehen wir das Allerwichtigste im Leben auf -- ein Kind.
  • 13:59 - 14:04
    Nein, das sollte unterrichtet werden -- eine gute Lebensweise, gute Gewohnheiten,
  • 14:04 - 14:08
    die genauso schwer abzulegen sind, wie schlechte Gewohnheiten.
  • 14:08 - 14:10
    Ja, das wäre mein Wunsch für die Zukunft.
  • 14:10 - 14:12
    Ah, verdammt, ich wollte genau pünktlich enden,
  • 14:12 - 14:18
    aber ich habe noch acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei --
  • 14:18 - 14:20
    also, vielen herzlichen Dank, das war meine Rede, ich danke Ihnen.
  • 14:20 - 14:21
    (Applaus)
Title:
Ian Dunbar über hundefreundliches Hundetraining.
Speaker:
Ian Dunbar
Description:

In seiner Rede bei der EG Konferenz 2007 fordert Ian Dunbar uns dazu auf, die Welt mit den Augen unserer geliebten Hunde zu sehen. Indem wir uns in die Perspektive unserer Haustiere versetzen, können wir ihre Liebe und ihr Vertrauen gewinnen und festigen. Es handelt sich dabei um eine Botschaft, die auch außerhalb der Tierwelt auf Resonanz stößt.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:22
Marius S. added a translation

German subtitles

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