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Der Unterschied zwischen "nicht rassistisch" und "antirassistisch"

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    Cloe Shasha: Willkommen, Ibram,
  • 0:02 - 0:04
    vielen Dank, dass Sie hier sind.
  • 0:07 - 0:10
    Ibram X. Kendi:
    Danke, Cloe und Whitney,
  • 0:11 - 0:14
    und danke an alle,
    die bei diesem Gespräch dabei sind.
  • 0:14 - 0:16
    Vor ein paar Wochen,
  • 0:16 - 0:22
    am selben Tag, an dem wir
    vom brutalen Mord an George Floyd hörten,
  • 0:22 - 0:27
    hörten wir auch von einer
    weißen Frau im Central Park.
  • 0:28 - 0:31
    Sie hatte ihren Hund nicht angeleint
  • 0:31 - 0:36
    und ein schwarzer Mann sagte ihr,
    dass sie ihn anleinen müsse.
  • 0:37 - 0:40
    Daraufhin drohte sie dem Schwarzen,
  • 0:41 - 0:46
    rief die Polizei und behauptete,
    ihr Leben sei in Gefahr.
  • 0:47 - 0:50
    Als wir in einem Video davon erfuhren,
  • 0:50 - 0:53
    waren viele Amerikaner natürlich empört,
  • 0:53 - 0:55
    und diese Frau, Amy Cooper,
  • 0:55 - 0:58
    kam schließlich im landesweiten Fernsehen
  • 0:58 - 1:02
    und sagte wie unzählige andere Amerikaner,
  • 1:02 - 1:05
    die rassistisch gehandelt hatten:
  • 1:06 - 1:08
    "Ich bin keine Rassistin."
  • 1:08 - 1:10
    Und ich sage "unzählige Amerikaner",
  • 1:10 - 1:14
    denn wenn man über die Geschichte
    von Amerikanern nachdenkt,
  • 1:14 - 1:19
    die rassistische Ideen äußern,
    rassistische Politik unterstützen,
  • 1:19 - 1:22
    geht es wirklich
    um die Geschichte von Leuten,
  • 1:22 - 1:24
    die behaupten, keine Rassisten zu sein.
  • 1:24 - 1:26
    Denn jeder behauptet,
    kein Rassist zu sein,
  • 1:26 - 1:30
    egal, ob wir von den Amy Coopers
    dieser Welt sprechen,
  • 1:30 - 1:32
    ob wir von Donald Trump sprechen.
  • 1:32 - 1:36
    Gleich nach seiner Äußerung
    über das überwiegend schwarze Baltimore,
  • 1:36 - 1:40
    es sei ein rattenverseuchtes Loch,
    in dem kein Mensch leben wolle,
  • 1:40 - 1:42
    und auf die Reaktion darauf,
    er sei Rassist,
  • 1:42 - 1:46
    sagte er: "Ich bin die am wenigsten
    rassistische Person der Welt."
  • 1:46 - 1:49
    Das Wesen des Rassismus
  • 1:49 - 1:51
    bestand immer aus Leugnung,
  • 1:51 - 1:57
    und die Aussage lautete stets:
    "Ich bin kein Rassist."
  • 1:57 - 2:00
    Deshalb möchte ich
    mit meiner Arbeit bewirken,
  • 2:00 - 2:06
    dass Amerikaner das Konzept "kein Rassist"
    aus dem Vokabular streichen und begreifen,
  • 2:06 - 2:10
    dass wir entweder Rassisten
    oder Antirassisten sind.
  • 2:10 - 2:14
    Wir äußern Vorstellungen, die nahelegen,
  • 2:14 - 2:17
    dass ethnische Gruppen
    besser oder schlechter als andere,
  • 2:18 - 2:20
    überlegen oder unterlegen sind.
  • 2:20 - 2:23
    Wir handeln entweder rassistisch
    oder antirassistisch.
  • 2:23 - 2:29
    Wir bekunden die Vorstellung,
    ethnische Gruppen seien gleichgestellt --
  • 2:29 - 2:32
    trotz kultureller
    oder ethnischer Unterschiede.
  • 2:32 - 2:35
    Entweder unterstützen wir Politik,
  • 2:35 - 2:38
    die zu ethnischer Ungleichheit
    und Unrecht führt,
  • 2:38 - 2:42
    wie in Louisville,
    wo Breonna Taylor ermordet wurde,
  • 2:42 - 2:46
    oder wir unterstützen
    und forcieren Politik,
  • 2:46 - 2:50
    die zu Recht und Gleichheit
    für alle führt.
  • 2:50 - 2:53
    Daher sollte es uns sehr klar sein,
  • 2:53 - 2:56
    ob wir rassistische Vorstellungen äußern,
  • 2:56 - 3:00
    ob wir rassistische Politik unterstützen,
  • 3:00 - 3:02
    und wir sollten zugeben,
    wenn wir es tun,
  • 3:02 - 3:07
    denn Antirassist zu sein heißt,
    rassistische Äußerungen zuzugeben,
  • 3:08 - 3:10
    zu sagen: "Wissen Sie was?
  • 3:10 - 3:14
    Damals im Central Park
    handelte ich tatsächlich rassistisch.
  • 3:14 - 3:16
    Aber ich werde mich ändern.
  • 3:16 - 3:18
    Ich werde mich bemühen,
    Antirassist zu sein."
  • 3:18 - 3:20
    Rassist zu sein heißt,
  • 3:20 - 3:22
    ständig die ethnischen Ungleichheiten
  • 3:22 - 3:26
    in der gesamten amerikanischen
    Gesellschaft zu leugnen,
  • 3:26 - 3:31
    ständig die rassistischen Vorstellungen
    in den amerikanischen Köpfen zu leugnen.
  • 3:31 - 3:35
    Daher will ich eine gerechte
    und gleiche Gesellschaft aufbauen,
  • 3:35 - 3:38
    und die einzige Möglichkeit,
    damit zu beginnen,
  • 3:38 - 3:41
    ist, unseren Rassismus zuzugeben
  • 3:41 - 3:44
    und eine antirassistische Welt aufzubauen.
  • 3:44 - 3:46
    Danke.
  • 3:50 - 3:52
    CS: Vielen Dank.
  • 3:54 - 3:56
    Ihr Buch "Wie werde ich Antirassist"
  • 3:56 - 4:00
    ist angesichts der Vorkommnisse
    ein Bestseller geworden.
  • 4:00 - 4:02
    Darin sprechen Sie darüber,
  • 4:02 - 4:08
    dass Rassismus und Antirassismus
    die einzigen Gegensätze sind,
  • 4:08 - 4:12
    mit denen man Rassismus betrachten kann.
  • 4:12 - 4:17
    Könnten Sie etwas mehr über die Grundsätze
    von Antirassismus sprechen --
  • 4:17 - 4:22
    für Menschen, die nicht wissen,
    wie sie Antirassisten sein können?
  • 4:22 - 4:26
    IXK: Natürlich. In meinem Vortrag
    habe ich erwähnt,
  • 4:26 - 4:32
    dass das Wesen des Rassismus Leugnung ist.
  • 4:32 - 4:36
    Das wahre Wesen des
    Antirassismus ist Bekennen,
  • 4:36 - 4:41
    die Erkenntnis, dass das Aufwachsen
    in dieser Gesellschaft
  • 4:41 - 4:44
    irgendwann im Leben wohl dazu führt,
  • 4:44 - 4:48
    rassistische Vorstellungen
    zu verinnerlichen,
  • 4:48 - 4:54
    Vorstellungen von besseren
    und schlechteren ethnischen Gruppen.
  • 4:54 - 4:56
    Denn wir glauben an
    die ethnische Hierarchie,
  • 4:56 - 4:59
    weil Amerikanern
    systematisch vermittelt wurde,
  • 5:00 - 5:03
    dass Schwarze gefährlicher sind,
  • 5:03 - 5:05
    dass Schwarze eher kriminell sind.
  • 5:05 - 5:07
    Wir leben in einer Gesellschaft,
  • 5:07 - 5:11
    in der Schwarze 40 Prozent
    der Gefängnisinsassen stellen.
  • 5:12 - 5:14
    Das erscheint den Leuten normal.
  • 5:14 - 5:16
    Wir leben in einer Gesellschaft,
  • 5:16 - 5:18
    wo in einer Stadt wie Minneapolis
  • 5:18 - 5:21
    Schwarze 20 Prozent
    der Bevölkerung stellen,
  • 5:21 - 5:26
    aber mehr als 60 Prozent
    Opfer von Polizeischießereien sind.
  • 5:26 - 5:27
    Das erscheint normal.
  • 5:27 - 5:30
    Also bedeutet Antirassismus, zu glauben,
  • 5:30 - 5:32
    dass Schwarze oder
    andere ethnische Gruppen
  • 5:32 - 5:35
    nicht andersartig oder minderwertig sind.
  • 5:35 - 5:37
    Es gibt nichts Gefährliches
  • 5:37 - 5:40
    an Schwarzen oder
    anderen ethnischen Gruppen.
  • 5:40 - 5:44
    Wenn wir diese ethnische Ungleichheit
    um uns herum sehen,
  • 5:44 - 5:49
    betrachten wir sie als anormal
    und beginnen zu verstehen:
  • 5:49 - 5:51
    Welche Politik steckt dahinter,
  • 5:51 - 5:54
    dass so viele Schwarze
    von der Polizei umgebracht werden?
  • 5:54 - 5:56
    Welche Politik steckt dahinter,
  • 5:56 - 6:01
    dass sich unverhältnismäßig
    viele Latinos mit COVID anstecken?
  • 6:01 - 6:03
    Was kann ich dazu beitragen,
  • 6:03 - 6:07
    um diese Politik zu kippen
    und antirassistischer zu gestalten?
  • 6:08 - 6:13
    Whitney Pennington Rodgers:
    Offenbar machen Sie einen Unterschied
  • 6:13 - 6:16
    zwischen nicht rassistisch
    und antirassistisch.
  • 6:16 - 6:20
    Könnten Sie das etwas genauer erklären?
    Was ist dieser Unterschied?
  • 6:22 - 6:24
    IXK: Ganz einfach gesagt:
  • 6:24 - 6:29
    Ein Nicht-Rassist ist ein Rassist,
    der seinen Rassismus verleugnet,
  • 6:29 - 6:32
    und ein Antirassist ist jemand,
  • 6:32 - 6:36
    der bereit ist, zuzugeben,
    dass er manchmal rassistisch handelt
  • 6:36 - 6:38
    und der bereit ist,
  • 6:39 - 6:44
    die sozialen Ungleichheiten
    und Rassenprobleme unserer Gesellschaft
  • 6:44 - 6:48
    zu erkennen und in Frage zu stellen,
  • 6:48 - 6:50
    indem er die Politik infrage stellt.
  • 6:50 - 6:55
    Ich sage das, weil sogar
    Sklavenhalter und Sklavenhändler
  • 6:55 - 7:00
    ihre Vorstellungen nicht als rassistisch
    in unserem Sinne betrachteten.
  • 7:00 - 7:04
    Sie sagten Dinge wie: "Schwarze
    sind die verfluchten Nachfahren Hams
  • 7:04 - 7:08
    und auf ewig zur Versklavung verflucht."
  • 7:08 - 7:11
    Das heißt nicht: "Ich bin kein Rassist."
    Das heißt: "Gottes Gesetz."
  • 7:11 - 7:13
    Sie sagten Dinge wie:
  • 7:13 - 7:18
    "Laut Wissenschaft,
    Ethnologie, Naturgeschichte
  • 7:18 - 7:21
    sind Schwarze von Natur aus
  • 7:21 - 7:24
    zu Sklaverei und
    Unterwürfigkeit veranlagt.
  • 7:24 - 7:26
    Das ist Naturgesetz. Ich bin kein Rassist.
  • 7:26 - 7:30
    Ich tue nur, was die Natur mir vorgibt."
  • 7:30 - 7:34
    Daher reicht dieses Konstrukt
    des Nicht-Rassistisch-Seins
  • 7:34 - 7:36
    und der Leugnung des eigenen Rassismus
  • 7:36 - 7:39
    zurück bis zu den Anfängen dieses Landes.
  • 7:42 - 7:43
    CS: Ja.
  • 7:43 - 7:48
    Und warum, glauben Sie, ist es für einige
    heute so schwer zu akzeptieren,
  • 7:48 - 7:51
    dass Neutralität nicht ausreicht,
    wenn es um Rassismus geht?
  • 7:52 - 7:56
    IXK: Vermutlich, weil es viel Mühe kostet,
    antirassistisch zu sein.
  • 7:57 - 7:59
    Man muss sehr verletzlich sein.
  • 7:59 - 8:03
    Man muss willens sein, zuzugeben,
    dass man unrecht hatte.
  • 8:03 - 8:05
    Man muss willens sein, zuzugeben,
  • 8:05 - 8:09
    dass man, wenn man
    etwa als Weißer mehr hat,
  • 8:10 - 8:12
    nicht unbedingt mehr ist.
  • 8:12 - 8:13
    Man muss zugeben,
  • 8:13 - 8:16
    dass man zwar vielleicht
    im Leben viel gearbeitet hat,
  • 8:16 - 8:21
    aber auch bestimmte Vorteile
    und daher Chancen hatte,
  • 8:21 - 8:23
    die andere Menschen nicht hatten.
  • 8:23 - 8:25
    Man muss all das zugeben,
  • 8:25 - 8:27
    und es ist sehr schwer für Menschen,
  • 8:27 - 8:31
    öffentlich oder sogar privat
    Selbstkritik zu üben.
  • 8:32 - 8:34
    Vermutlich liegt es auch daran --
  • 8:34 - 8:36
    damit hätte ich wohl anfangen sollen --,
  • 8:36 - 8:39
    wie man "rassistisch" definiert.
  • 8:39 - 8:41
    Denn Menschen tendieren dazu,
  • 8:41 - 8:45
    "rassistisch" als feste Kategorie,
    als Identität zu definieren.
  • 8:46 - 8:49
    Das ist für eine Person wesentlich.
  • 8:49 - 8:52
    Man wird zum Rassisten.
  • 8:52 - 8:55
    Deshalb --
  • 8:55 - 8:59
    Rassisten werden auch mit schlechten,
    bösen Menschen assoziiert.
  • 8:59 - 9:03
    Man assoziiert einen Rassisten
    mit einem Ku-Klux-Klan-Mitglied.
  • 9:03 - 9:06
    Und sie sagen:
    "Ich bin nicht im Ku-Klux-Klan,
  • 9:06 - 9:08
    ich bin kein schlechter Mensch,
  • 9:08 - 9:13
    ich habe Gutes im Leben getan --
    auch für Menschen anderer Hautfarbe.
  • 9:14 - 9:16
    Deshalb kann ich kein Rassist sein.
  • 9:16 - 9:18
    Das bin nicht ich.
  • 9:18 - 9:21
    Aber so sollten wir
    Rassismus nicht definieren.
  • 9:21 - 9:24
    "Rassist" ist ein deskripives Wort.
  • 9:24 - 9:29
    Es beschreibt, was jemand
    zu jeder Zeit sagt oder tut.
  • 9:29 - 9:33
    Wenn jemand eine
    rassistische Vorstellung äußert,
  • 9:34 - 9:38
    ist er in dem Moment Rassist,
    wenn er sagt, dass Schwarze faul sind.
  • 9:38 - 9:42
    Wenn er gleich danach
    die Kulturen der Einheimischen würdigt,
  • 9:42 - 9:44
    ist er Antirassist.
  • 9:47 - 9:51
    WPR: Wir kommen gleich
    zu einigen Fragen unserer Community.
  • 9:51 - 9:56
    Ich denke, viele Menschen, die Ihre
    Vorstellung von Antirassismus hören,
  • 9:56 - 10:00
    haben den Eindruck,
    dass das nur Weiße betrifft.
  • 10:00 - 10:03
    Könnten Sie etwas dazu sagen,
  • 10:03 - 10:09
    wie sich Schwarze und andere
    nicht-weiße ethnische Minderheiten
  • 10:09 - 10:13
    beim Antirassismus einbringen
    und darüber nachdenken können?
  • 10:13 - 10:15
    IXK: Natürlich.
  • 10:15 - 10:19
    Wenn weiße Amerikaner gewöhnlich sagen:
    "Ich bin kein Rassist",
  • 10:19 - 10:21
    sagen nicht-weiße Menschen häufig:
  • 10:21 - 10:25
    "Ich kann kein Rassist sein,
    denn ich bin nicht weiß."
  • 10:25 - 10:30
    Und manche nicht-weiße Menschen sagen,
  • 10:30 - 10:34
    dass sie keine Rassisten sein können,
    weil sie keine Macht haben.
  • 10:36 - 10:42
    In erster Linie arbeite ich
    gegen die Vorstellung,
  • 10:42 - 10:45
    dass nicht-weiße Menschen
    keine Macht haben.
  • 10:45 - 10:47
    Es gibt nichts Entmachtenderes,
  • 10:47 - 10:51
    das man als nicht-weiße Person
    sagen oder denken kann,
  • 10:52 - 10:53
    als dass man keine Macht hat.
  • 10:53 - 10:57
    Nicht-weiße Menschen nutzen
    seit Langem die elementarste Macht,
  • 10:57 - 11:00
    die jeder Mensch hat,
  • 11:00 - 11:03
    und das ist die Macht,
    sich gegen die Politik zu wehren --
  • 11:04 - 11:07
    die Macht, sich gegen rassistische Politik
  • 11:07 - 11:10
    und eine rassistische
    Gesellschaft zu wehren.
  • 11:10 - 11:13
    Aber wenn man als
    nicht-weiße Person glaubt,
  • 11:14 - 11:19
    dass Menschen, die aus Honduras
    und El Salvador hierher kommen,
  • 11:20 - 11:22
    in dieses Land einfallen,
  • 11:22 - 11:23
    wenn man glaubt,
  • 11:23 - 11:27
    dass diese einwandernden Latinos
    Tiere und Vergewaltiger sind,
  • 11:27 - 11:31
    dann wird man, ob als Schwarzer,
    Asiat oder Einheimischer,
  • 11:31 - 11:33
    sich sicher nicht bemühen,
  • 11:34 - 11:37
    für lateinamerikanische
    Immigranten einzustehen,
  • 11:37 - 11:40
    anzuerkennen, dass Einwanderer
    aus Lateinamerika
  • 11:40 - 11:45
    diesem Land genauso viel geben
    wie jede andere Personengruppe.
  • 11:45 - 11:49
    Man wird sie als Menschen betrachten,
    die "einem den Job wegnehmen".
  • 11:49 - 11:53
    Somit wird man rassistische
    Rhetorik unterstützen,
  • 11:53 - 11:55
    rassistische Politik unterstützen,
  • 11:55 - 12:00
    und das, obwohl man sich damit
    vermutlich selbst schadet.
  • 12:01 - 12:03
    Mit anderen Worten: Wenn man schwarz ist,
  • 12:03 - 12:06
    schadet man wohl Einwanderern
    aus Haiti und Nigeria,
  • 12:06 - 12:10
    wenn man Asiat ist,
    Einwanderern aus Indien.
  • 12:10 - 12:15
    Deshalb denke ich, ist es sogar
    für Nicht-Weiße essentiell, zu erkennen,
  • 12:15 - 12:17
    dass sie die Macht haben,
    sich zu widersetzen.
  • 12:17 - 12:23
    Und wenn Nicht-Weiße in anderen
    Nicht-Weißen ein Problem sehen,
  • 12:23 - 12:26
    werden sie das Problem
    nicht als Rassismus erkennen.
  • 12:26 - 12:30
    Jeder, der Rassismus
    nicht als das Problem sieht,
  • 12:31 - 12:34
    handelt nicht antirassistisch.
  • 12:38 - 12:42
    CS: Sie haben das am Anfang
    des Gesprächs angerissen.
  • 12:42 - 12:46
    Aber Sie sprechen davon,
    dass aufgrund von Rassismus
  • 12:46 - 12:48
    schwarze und nicht-weiße
    Communitys in Amerika
  • 12:48 - 12:51
    systemisch benachteiligt werden,
  • 12:51 - 12:55
    wodurch es dort sehr viel
    mehr Todesfälle durch COVID-19 gibt.
  • 12:55 - 12:59
    Trotzdem geben die Medien oft
    nicht-weißen Menschen die Schuld
  • 12:59 - 13:01
    für ihre Krankheitsanfälligkeit.
  • 13:01 - 13:04
    Angesichts dessen bin ich gespannt:
  • 13:04 - 13:07
    Was ist die Beziehung
    zwischen Antirassismus
  • 13:07 - 13:09
    und der Möglichkeit
    für systemischen Wandel?
  • 13:11 - 13:15
    IXK: Es ist wohl eine direkte Beziehung.
  • 13:15 - 13:17
    Denn wenn man ...
  • 13:19 - 13:23
    ... an rassistische Vorstellungen
    glaubt und sie verinnerlicht,
  • 13:23 - 13:26
    wird man nicht glauben,
    dass Wandel notwendig ist,
  • 13:26 - 13:30
    weil man ethnische Ungleichheit
    für normal hält.
  • 13:30 - 13:33
    Oder man glaubt nicht
    an einen möglichen Wandel.
  • 13:33 - 13:35
    Anders gesagt, man glaubt:
  • 13:35 - 13:41
    Der Grund, weshalb so viele Schwarze
    von der Polizei umgebracht
  • 13:41 - 13:46
    oder so viele Latinos infiziert werden,
  • 13:46 - 13:50
    ist, dass etwas mit ihnen nicht stimmt
    und sich das nicht ändern lässt.
  • 13:50 - 13:53
    Deshalb sieht man nicht
    die geringste Notwendigkeit
  • 13:53 - 13:56
    für einen systemischen Strukturwandel,
  • 13:56 - 14:00
    geschweige denn für das eigene Engagement
    für systemischen Strukturwandel.
  • 14:00 - 14:05
    Also bedeutet Antirassismus
    die Erkenntnis,
  • 14:05 - 14:10
    dass es nur zwei Gründe
    für ethnische Ungleichheit gibt:
  • 14:10 - 14:13
    Entweder stimmt etwas
    mit den Menschen nicht
  • 14:13 - 14:16
    oder mit der Macht und der Politik.
  • 14:16 - 14:20
    Menschengruppen tragen
    gemeinhin keine Schuld.
  • 14:20 - 14:24
    Ich spreche hier von Gruppen,
    nicht von Einzelpersonen.
  • 14:24 - 14:27
    Es gibt sicher einzelne Schwarze,
  • 14:27 - 14:30
    die das Coronavirus
    nicht ernst genommen haben
  • 14:30 - 14:32
    und sich deshalb angesteckt haben.
  • 14:32 - 14:35
    Aber es gibt auch Weiße,
    die das Virus nicht ernst genommen haben.
  • 14:35 - 14:38
    Studien haben gezeigt,
  • 14:38 - 14:43
    dass Schwarze das Coronavirus
    vermutlich ernster nahmen als Weiße.
  • 14:44 - 14:46
    Wir sprechen hier nicht von Einzelnen,
  • 14:46 - 14:49
    und sollten sicher
    keine Gruppen herausheben.
  • 14:49 - 14:53
    Wir sollten sicher nicht
    das individuelle Verhalten
  • 14:53 - 14:56
    von Latinos oder Schwarzen betrachten
  • 14:56 - 14:59
    und behaupten, sie verträten die Gruppe.
  • 14:59 - 15:01
    Das ist an sich schon rassistisch.
  • 15:01 - 15:05
    Deshalb spreche ich von Gruppen,
    und wenn man Gruppen für ebenbürtig hält,
  • 15:05 - 15:08
    ist die einzige Alternative bzw. Erklärung
  • 15:08 - 15:14
    für den Fortbestand von Ungleichheit
    und Unrecht -- Macht und Politik.
  • 15:14 - 15:20
    Zeit in Umgestaltung und Anfechtung
    von Macht und Politik zu investieren,
  • 15:20 - 15:23
    bedeutet hier, antirassistisch zu handeln.
  • 15:26 - 15:29
    WPR: Wir erhalten einige Fragen
    aus dem Publikum.
  • 15:30 - 15:33
    Die erste Frage stammt
    von einem Mitglied der Community:
  • 15:33 - 15:38
    "Ein Privileg der Weißen ist es,
    keine schwierigen Gespräche zu führen.
  • 15:38 - 15:41
    Glauben Sie,
    dass sich das gerade ändert?"
  • 15:43 - 15:47
    IXK: Das hoffe ich, denn ich glaube,
  • 15:48 - 15:52
    dass auch weiße Amerikaner
  • 15:53 - 15:58
    gleichzeitig ihre
    Privilegien erkennen müssen.
  • 15:59 - 16:04
    Privilegien, die ihnen zufielen,
    weil sie weiß sind.
  • 16:05 - 16:08
    Die einzige Art, wie sie das tun können,
  • 16:08 - 16:11
    ist, solche Gespräche
    anzustoßen und zu führen.
  • 16:11 - 16:13
    Aber sie sollten auch zugeben:
  • 16:13 - 16:16
    "Ja, wir haben mehr."
  • 16:16 - 16:20
    Wegen der rassistischen Politik
    haben weiße Amerikaner mehr.
  • 16:20 - 16:23
    Doch sollten sich weiße Amerikaner fragen,
  • 16:23 - 16:27
    besonders, wenn sie diese Gespräche
    untereinander führen:
  • 16:27 - 16:33
    Wenn die Gesellschaft gerechter wäre,
  • 16:33 - 16:35
    hätten wir auch dann mehr?
  • 16:35 - 16:37
    Denn ich frage mich:
  • 16:38 - 16:41
    Weiße Amerikaner haben mehr
    aufgrund von Rassismus,
  • 16:41 - 16:45
    aber es gibt andere Gruppen
    in anderen westlichen Demokratien,
  • 16:45 - 16:47
    die mehr haben als weiße Amerikaner.
  • 16:48 - 16:49
    Also stellt sich die Frage:
  • 16:49 - 16:53
    Warum gibt es in anderen Ländern
    kostenlose medizinische Versorgung?
  • 16:53 - 16:56
    Warum gibt es bezahlte Elternzeit?
  • 16:56 - 16:59
    Warum gibt es ein starkes
    soziales Sicherungsnetz?
  • 16:59 - 17:01
    Warum haben wir das nicht?
  • 17:01 - 17:05
    Einer der Hauptgründe,
  • 17:05 - 17:09
    warum es das hier
    nicht gibt, ist Rassismus.
  • 17:09 - 17:14
    Einer der Hauptgründe,
    warum Donald Trump Präsident der USA ist,
  • 17:14 - 17:16
    ist Rassismus.
  • 17:16 - 17:22
    Ich verlange von weißen Amerikanern
    nicht wirklich Altruismus,
  • 17:22 - 17:23
    um antirassistisch zu sein.
  • 17:23 - 17:28
    Eigentlich fordern wir von den Menschen
    intelligentes Eigeninteresse.
  • 17:28 - 17:34
    Jene 4, eher 5 Millionen
    arme Weiße im Jahr 1860,
  • 17:34 - 17:38
    deren Armut das direkte Ergebnis
  • 17:38 - 17:42
    des Reichtums von wenigen Tausend
    weißen Sklavenhalterfamilien war --
  • 17:42 - 17:47
    um die Sklaverei zu bekämpfen,
    forderten wir von ihnen keinen Altruismus.
  • 17:47 - 17:51
    Nein, sie sollten vielmehr
    aus Eigeninteresse handeln.
  • 17:51 - 17:55
    Jene Millionen weiße Amerikaner,
  • 17:55 - 17:58
    die durch die Pandemie
    ihren Job verloren haben,
  • 17:58 - 18:01
    von ihnen fordern wir keinen Altruismus.
  • 18:01 - 18:03
    Wir fordern sie auf, zu begreifen,
  • 18:03 - 18:07
    dass es ihnen mit einer anderen Regierung,
    mit anderen Prioritäten
  • 18:08 - 18:10
    jetzt viel besser gehen würde.
  • 18:14 - 18:17
    Entschuldigung, damit will ich
    gar nicht erst anfangen.
  • 18:17 - 18:19
    CS: Nein, wir sind Ihnen dankbar. Danke.
  • 18:20 - 18:22
    Ich möchte hier anknüpfen.
  • 18:23 - 18:27
    Die Proteste und die Bewegung
    haben offenbar Fortschritte gebracht:
  • 18:27 - 18:30
    die Beseitigung von Südstaaten-Denkmälern
  • 18:30 - 18:34
    oder das Versprechen des Stadtrats
    von Minneapolis, die Polizei aufzulösen.
  • 18:34 - 18:38
    Aber was betrachten Sie
    in diesem Kampf um Gerechtigkeit
  • 18:38 - 18:40
    als höchste Priorität
    auf politischer Ebene?
  • 18:40 - 18:44
    Können wir von anderen
    Ländern etwas lernen?
  • 18:46 - 18:50
    IXK: Ich glaube nicht unbedingt,
  • 18:50 - 18:55
    dass es eine besondere
    politische Priorität gibt.
  • 18:56 - 19:00
    Wenn ich gezwungen wäre, zu antworten,
  • 19:00 - 19:03
    würde ich zwei nennen.
  • 19:03 - 19:08
    Das ist zum einen hochwertige
    medizinische Versorgung für alle.
  • 19:08 - 19:11
    Wenn ich "hochwertig" sage,
  • 19:11 - 19:15
    spreche ich nicht nur von
    allgemeiner medizinischer Grundversorgung,
  • 19:15 - 19:17
    ich spreche von einem
    flächendeckenden Plan.
  • 19:17 - 19:22
    In dessen Rahmen sollte auch
    das ländlich geprägte Südwest-Georgia,
  • 19:22 - 19:25
    wo die Menschen vorwiegend schwarz sind
  • 19:26 - 19:30
    und es wegen COVID mit die höchsten
    Todesraten im Land gibt --
  • 19:30 - 19:32
    jene Gebiete in Südwest-Georgia
  • 19:32 - 19:35
    sollten auch Zugang
    zu einem Gesundheitswesen
  • 19:35 - 19:40
    von so hoher Qualität wie Menschen
    in Atlanta oder New York City haben.
  • 19:40 - 19:45
    Außerdem sollte das Gesundheitswesen
    kostenlos zur Verfügung stehen.
  • 19:46 - 19:50
    So viele Amerikaner sterben dieses Jahr
    natürlich nicht nur an COVID,
  • 19:50 - 19:53
    sondern auch an Herzleiden und Krebs,
  • 19:53 - 19:57
    den vor COVID häufigsten
    Todesursachen von Amerikanern.
  • 19:57 - 20:00
    Und die große Mehrheit ist schwarz.
  • 20:00 - 20:01
    Das würde ich nennen
  • 20:01 - 20:05
    und zum zweiten: Reparationen.
  • 20:05 - 20:08
    Viele Amerikaner behaupten,
  • 20:09 - 20:13
    dass sie an ethnische Gleichheit glauben
  • 20:13 - 20:16
    und dass sie sie verwirklichen wollen.
  • 20:16 - 20:22
    Vielen Amerikanern ist klar,
    wie wichtig die wirtschaftliche Existenz
  • 20:23 - 20:27
    für jedermann in diesem Land,
    in diesem Wirtschaftssystem ist.
  • 20:27 - 20:33
    Aber viele Amerikaner befürworten
    Reparationen nicht oder lehnen sie ab.
  • 20:33 - 20:36
    Deshalb haben wir eine Situation,
  • 20:36 - 20:40
    in der weiße Amerikaner,
    soweit ich informiert bin,
  • 20:40 - 20:44
    ein zehnmal höheres mittleres
    Vermögen haben als schwarze.
  • 20:44 - 20:47
    Laut einer kürzlich erstellten Studie
  • 20:47 - 20:49
    wird bis 2053 --
  • 20:50 - 20:53
    zwischen jetzt und 2053 --
  • 20:53 - 20:56
    das mittlere Vermögen von Weißen wachsen,
  • 20:56 - 21:00
    und das war vor der aktuellen Rezession.
  • 21:00 - 21:03
    Dagegen wird erwartet,
  • 21:03 - 21:07
    dass das mittlere Vermögen
    von Schwarzen stagniert.
  • 21:07 - 21:11
    Aufgrund der aktuellen Rezession
    kann sich das noch 10 Jahre so fortsetzen.
  • 21:11 - 21:14
    So haben wir nicht nur
    eine ethnische Vermögenskluft,
  • 21:14 - 21:17
    sondern eine, die weiter anwächst.
  • 21:17 - 21:20
    Das sage ich Amerikanern, die behaupten,
  • 21:20 - 21:23
    für ethnische Gleichheit zu stehen,
  • 21:23 - 21:27
    die Bedeutung von wirtschaftlicher
    Existenz zu begreifen
  • 21:27 - 21:31
    und auch zu wissen,
    dass Vermögen vererbt wird --
  • 21:32 - 21:35
    und das meiste Vermögen wird vererbt.
  • 21:35 - 21:38
    Wenn man an unser Erbe denkt,
  • 21:38 - 21:41
    denkt man an die Vergangenheit
    und die vergangene Politik,
  • 21:41 - 21:44
    die viele Amerikaner
    für rassistisch halten,
  • 21:44 - 21:47
    ob es um Sklaverei
    oder sogar Redlining geht.
  • 21:47 - 21:51
    Wie könnten wir diese wachsende
    ethnische Vermögenskluft
  • 21:51 - 21:52
    zumindest ein wenig schließen
  • 21:52 - 21:56
    außer mit einem groß angelegten
    Reparationsprogramm?
  • 21:58 - 22:04
    WPR: Im Zusammenhang mit Vermögenskluft
    und Vermögensungleichheit in diesem Land
  • 22:04 - 22:07
    haben wir eine Frage
    von Communitymitglied Dana Perls:
  • 22:07 - 22:09
    "Wie sollen liberale weiße Organisationen
  • 22:09 - 22:13
    effektiv das Problem des Rassismus
    am Arbeitsplatz angehen,
  • 22:13 - 22:17
    besonders dort, wo sich Leute
    bei Rassismus nicht einmischen
  • 22:17 - 22:20
    oder Alibi-Aussagen machen,
    ohne der Sache nachzugehen?"
  • 22:21 - 22:22
    IXK: Natürlich.
  • 22:22 - 22:24
    Ich möchte einige Vorschläge machen.
  • 22:24 - 22:29
    Zum einen verpflichtet sich
    seit mehreren Jahrzehnten
  • 22:29 - 22:34
    jeder Arbeitsplatz öffentlich
  • 22:34 - 22:37
    zur Wahrung der Diversität.
  • 22:37 - 22:40
    Es gibt dort in der Regel
    Diversitäts-Erklärungen.
  • 22:40 - 22:44
    Ich würde prinzipiell diese Erklärungen
    zerreißen und neue schreiben,
  • 22:44 - 22:48
    nämlich Erklärungen,
    die sich dem Antirassismus verpflichten.
  • 22:48 - 22:53
    Darin würde man klarstellen,
    was eine rassistische Vorstellung ist,
  • 22:53 - 22:56
    was eine antirassistische Vorstellung ist,
  • 22:56 - 23:00
    was rassistische Politik ist,
    und was antirassistische Politik ist.
  • 23:00 - 23:03
    Als Arbeitgeber würde man darlegen,
  • 23:03 - 23:08
    dass man sich einer
    antirassistischen Kultur verpflichtet
  • 23:09 - 23:15
    und eine Institution ist, die auf
    antirassistischen Prinzipien basiert.
  • 23:15 - 23:19
    So kann jeder die Vorstellungen
    aller Beteiligten
  • 23:19 - 23:24
    und die Prinzipien dieses Arbeitsplatzes
    anhand solcher Dokumente messen
  • 23:24 - 23:29
    Ich denke, das kann den Prozess
    des Wandels anstoßen.
  • 23:29 - 23:32
    Ich denke auch, es ist entscheidend,
  • 23:32 - 23:39
    dass am Arbeitsplatz nicht nur
    das Personal diversifiziert wird,
  • 23:39 - 23:42
    sondern auch die Führungsebene.
  • 23:44 - 23:47
    Ich denke, auch das ist
    absolut entscheidend.
  • 23:50 - 23:53
    CS: Wir erhalten weitere
    Fragen aus dem Publikum.
  • 23:53 - 23:57
    Hier ist eine von Melissa Mahoney.
  • 23:57 - 24:03
    Sie fragt: "Donald Trump macht offenbar
    "Black Lives Matter" zu einem Parteithema.
  • 24:04 - 24:06
    Er verspottet etwa Mitt Romney,
  • 24:06 - 24:08
    weil er an einem friedlichen
    Protest teilnahm.
  • 24:08 - 24:11
    Wie lässt sich das
    von Parteipolitik trennen?"
  • 24:14 - 24:20
    IXK: Wenn man sagt, das Leben
    schwarzer Menschen
  • 24:20 - 24:23
    sei ein Manifest der Demokraten,
  • 24:23 - 24:26
    behauptet man gleichzeitig,
  • 24:26 - 24:30
    dass Republikaner das Leben
    schwarzer Menschen nicht wertschätzen.
  • 24:30 - 24:35
    Wenn das im Kern
    Donald Trumps Aussage ist,
  • 24:35 - 24:37
    wenn er behauptet,
  • 24:37 - 24:42
    es sei problematisch, für das Leben
    schwarzer Menschen zu demonstrieren,
  • 24:43 - 24:44
    was ist dann die Lösung?
  • 24:44 - 24:47
    Die Lösung ist, nicht zu demonstrieren.
    Und die Alternative?
  • 24:47 - 24:50
    Nicht für das Leben
    von Schwarzen zu demonstrieren,
  • 24:50 - 24:52
    sich nicht darum zu scheren,
  • 24:52 - 24:56
    wenn Schwarze durch Polizeigewalt
    oder COVID umkommen.
  • 24:56 - 25:03
    Meiner Meinung nach machen wir es
    zu einem unparteiischen Thema,
  • 25:03 - 25:04
    indem wir zurückschlagen
  • 25:04 - 25:06
    oder angemessen argumentieren.
  • 25:06 - 25:09
    Sicher werden Republikaner behaupten,
  • 25:09 - 25:11
    dass sie das nicht sagen,
  • 25:11 - 25:12
    aber es ist sehr einfach:
  • 25:12 - 25:16
    Entweder man glaubt, das Leben
    von Schwarzen zählt, oder nicht.
  • 25:16 - 25:18
    Und wenn man es glaubt,
  • 25:18 - 25:20
    weil man an Menschenrechte glaubt,
  • 25:20 - 25:25
    dann glaubt man an das Menschenrecht
    von Schwarzen und anderen, zu leben
  • 25:25 - 25:31
    und sich nicht vor Polizeigewalt
    und dem Staat fürchten zu müssen,
  • 25:32 - 25:36
    nicht fürchten zu müssen, dass ein
    friedlicher Protest aufgelöst wird,
  • 25:36 - 25:39
    weil irgendein Politiker
    eine Wahlkampf-Chance sieht.
  • 25:40 - 25:43
    Dann wird man politische
    Regeln einführen, die das beweisen.
  • 25:43 - 25:44
    Oder auch nicht.
  • 25:47 - 25:49
    WPR: Ich möchte fragen
  • 25:49 - 25:52
    wie man über Antirassismus reflektieren
  • 25:52 - 25:56
    und ihn ins eigene Leben integrieren kann.
  • 25:56 - 26:00
    Ich vermute, dass viele
    heute zuhören und denken:
  • 26:00 - 26:02
    "Ich muss sehr darauf achten,
  • 26:02 - 26:07
    wie meine Worte und Taten
    wahrgenommen werden.
  • 26:07 - 26:10
    Welche Absicht wird hinter
    meinen Worten gesehen?"
  • 26:10 - 26:13
    Das kann ermüdend werden.
  • 26:13 - 26:15
    Das schließt an diese
    Vorstellung von Politik an.
  • 26:15 - 26:17
    Ich bin gespannt.
  • 26:17 - 26:22
    Man muss auf dem mühsamen Weg
    zum Antirassismus viel nachdenken.
  • 26:22 - 26:26
    Wie reagieren Sie,
    was antworten Sie denen,
  • 26:26 - 26:32
    die sich angesichts mentaler Erschöpfung
    durch ständiges Nachdenken Sorgen machen,
  • 26:32 - 26:36
    wie das eigene Handeln andere verletzen
    oder ihnen schaden könnte?
  • 26:38 - 26:44
    IXK: Ich denke, Teil der Sorge
    wegen mentaler Erschöpfung
  • 26:45 - 26:47
    ist die Vorstellung,
  • 26:48 - 26:51
    dass man keine Fehler machen will.
  • 26:51 - 26:57
    Ich glaube, antirassistisch zu sein
  • 26:57 - 26:59
    bedeutet, Fehler zu machen
  • 26:59 - 27:03
    und zu erkennen,
    wann man einen Fehler macht.
  • 27:04 - 27:09
    Für uns ist entscheidend,
    klare Definitionen zu haben,
  • 27:09 - 27:14
    damit wir unsere Worte
    und Taten einschätzen können.
  • 27:15 - 27:17
    Wenn wir einen Fehler machen,
    geben wir ihn zu:
  • 27:17 - 27:20
    "Das war eine rassistische Vorstellung."
  • 27:20 - 27:24
    "Ich habe rassistische Politik
    unterstützt, aber das ändert sich."
  • 27:24 - 27:28
    Außerdem sollten wir auch erkennen,
  • 27:29 - 27:34
    dass wir in vieler Hinsicht süchtig sind.
  • 27:34 - 27:38
    Mit "wir" meine ich Einzelne
    und mit Sicherheit das Land,
  • 27:39 - 27:41
    das süchtig nach Rassismus ist.
  • 27:41 - 27:44
    Das ist einer der Gründe,
  • 27:45 - 27:48
    warum so viele Menschen leugnen.
  • 27:48 - 27:50
    Man leugnet meistens seine Sucht.
  • 27:52 - 27:56
    Aber wenn man begreift,
    dass man süchtig ist --
  • 27:57 - 27:59
    jeder, der süchtig ist --,
  • 27:59 - 28:02
    spricht man mit Freunden
    und Familienmitgliedern,
  • 28:02 - 28:06
    die einen Entzug von einer
    Drogensucht durchmachen.
  • 28:06 - 28:09
    Sie sagen nicht einfach,
    dass sie geheilt sind,
  • 28:10 - 28:13
    dass sie nicht ständig
    daran denken müssen.
  • 28:14 - 28:17
    Jemand im Alkoholentzug wird sagen:
  • 28:17 - 28:21
    "Es ist ein täglicher Prozess
  • 28:21 - 28:26
    und ich gehe ihn jeden Tag,
    jeden Moment neu an.
  • 28:27 - 28:30
    Ja, es ist schwer,
  • 28:31 - 28:34
    mich davor zu bewahren,
  • 28:34 - 28:38
    in meine Sucht zurückzufallen,
  • 28:38 - 28:41
    aber zur selben Zeit
    ist es erlösend und befreiend,
  • 28:42 - 28:45
    weil mich die Sucht
    nicht länger im Griff hat.
  • 28:45 - 28:51
    Ich muss wegen der Sucht
    anderen Menschen nicht mehr wehtun."
  • 28:51 - 28:52
    Das ist entscheidend.
  • 28:52 - 28:57
    Wir denken zu oft darüber nach,
    wie wir uns fühlen,
  • 28:57 - 29:02
    und weniger darüber, wie sich andere
    durch unser Handeln und Denken fühlen.
  • 29:02 - 29:07
    Dazu hat das George-Floyd-Video
    die Amerikaner gezwungen:
  • 29:07 - 29:10
    wirklich zu sehen und zu hören,
  • 29:11 - 29:15
    wie sich jemand
    aufgrund von Rassismus fühlt.
  • 29:20 - 29:23
    CS: Wir haben noch eine Frage
    aus dem Publikum.
  • 29:23 - 29:25
    Sie lautet:
  • 29:25 - 29:27
    "Können Sie etwas zur Intersektionalität
  • 29:27 - 29:31
    zwischen der Arbeit mit Antirassismus,
    Feminismus und Schwulenrechten sagen?
  • 29:32 - 29:36
    Wie korreliert die Antirassismus-Arbeit
    mit diesen Menschenrechtsfragen?
  • 29:38 - 29:39
    IXK: Natürlich.
  • 29:39 - 29:43
    Ich definiere einen rassistischen Gedanken
  • 29:44 - 29:47
    als Vorstellung, die nahelegt,
  • 29:47 - 29:51
    dass eine ethnische Gruppe einer anderen
    überlegen oder unterlegen ist.
  • 29:52 - 29:57
    Und ich benutze den Begriff
    ethnische Gruppe und nicht Rasse.
  • 29:57 - 30:00
    denn jede Rasse ist eine Sammlung
  • 30:00 - 30:04
    rassisch determinierter
    intersektionaler Gruppen.
  • 30:04 - 30:07
    Es gibt also schwarze Frauen
    und schwarze Männer,
  • 30:07 - 30:12
    schwarze Heterosexuelle
    und schwarze Schwule,
  • 30:12 - 30:18
    genauso wie Latinas,
    weiße Frauen und asiatische Männer.
  • 30:18 - 30:21
    Es ist wesentlich, zu verstehen,
  • 30:21 - 30:25
    dass rassistische Vorstellungen
  • 30:25 - 30:28
    nicht nur beispielsweise
    auf Schwarze abzielen.
  • 30:28 - 30:33
    Es gibt heute rassistische Vorstellungen
    im Hinblick auf schwarze Frauen,
  • 30:33 - 30:38
    auf schwarze Lesben und
    schwarze Transgender-Frauen.
  • 30:38 - 30:44
    Oft überschneiden sich
    diese rassistischen Vorstellungen
  • 30:44 - 30:47
    mit anderen Arten der Engstirnigkeit,
  • 30:47 - 30:49
    die auch auf diese Gruppen abzielen.
  • 30:49 - 30:52
    Hier ein Beispiel über schwarze Frauen:
  • 30:52 - 30:56
    Eine der ältesten rassistischen
    Vorstellungen über schwarze Frauen war,
  • 30:56 - 31:01
    sie seien minderwertig
    oder sogar gar keine Frauen
  • 31:02 - 31:04
    und sie seien schlechter als weiße Frauen,
  • 31:04 - 31:07
    die die Krönung der Weiblichkeit sind.
  • 31:08 - 31:11
    Diese Vorstellung überschneidet sich
  • 31:11 - 31:14
    mit der sexistischen Vorstellung,
  • 31:14 - 31:16
    dass Frauen schwach sind;
  • 31:16 - 31:21
    je schwächer eine Frau ist,
    umso weiblicher ist sie,
  • 31:22 - 31:27
    und je stärker eine Frau ist,
    desto männlicher ist sie.
  • 31:27 - 31:30
    Diese zwei Vorstellungen
    überschneiden sich.
  • 31:30 - 31:35
    Sie entwürdigen ständig schwarze Frauen
  • 31:35 - 31:40
    als "stark, schwarz und männlich"
  • 31:41 - 31:45
    und als minderwertig
    gegenüber der schwachen weißen Frau.
  • 31:46 - 31:52
    Man kann diese Konstrukte der
    schwachen, superweiblichen weißen Frau
  • 31:52 - 31:55
    und der starken, hypermännlichen
    schwarzen Frau nur verstehen,
  • 31:55 - 31:58
    wenn man sexistische
    Vorstellungen begreift
  • 31:58 - 32:01
    und wenn man sexistische
    Vorstellungen ablehnt.
  • 32:01 - 32:03
    Ich möchte kurz anmerken:
  • 32:03 - 32:07
    Dasselbe gilt für die Überschneidung
    von Rassismus und Homophobie.
  • 32:07 - 32:11
    Von schwarzen Schwulen wird angenommen,
  • 32:11 - 32:13
    dass sie hypersexueller sind,
  • 32:13 - 32:16
    weil die Vorstellung existiert,
  • 32:16 - 32:19
    dass Schwule hypersexueller sind
    als Heterosexuelle.
  • 32:19 - 32:22
    So werden schwarze Schwule
  • 32:22 - 32:24
    als hypersexueller bezeichnet
  • 32:24 - 32:28
    als weiße Schwule
    und schwarze Heterosexuelle.
  • 32:28 - 32:32
    Das kann man nicht wirklich
    wahrnehmen, verstehen und ablehnen,
  • 32:32 - 32:36
    wenn man nicht auch Homophobie
    ablehnt, versteht und anficht.
  • 32:39 - 32:40
    WPR: Zum Thema Anfechtung
  • 32:40 - 32:44
    haben wir eine Frage von
    Maryam Mohit aus der Community:
  • 32:44 - 32:48
    "Wie sehen Sie den Zusammenhang
    von Cancel Culture und Rassismus?
  • 32:48 - 32:51
    Wenn also etwa jemand bereits
    etwas Rassistisches getan hat
  • 32:51 - 32:53
    und es ans Licht kommt?"
  • 32:54 - 32:56
    Wie reagiert man darauf?
  • 32:56 - 32:57
    IXK: Wow.
  • 32:57 - 32:59
    Das ist sehr komplex.
  • 33:00 - 33:06
    Ich ermutige die Leute natürlich,
  • 33:06 - 33:07
    sich zu ändern,
  • 33:07 - 33:12
    zuzugeben, wann sie
    rassistisch gehandelt haben.
  • 33:13 - 33:17
    Als Gemeinschaft müssen wir
  • 33:17 - 33:19
    das Menschen natürlich ermöglichen.
  • 33:19 - 33:25
    Wenn jemand rassistisches Handeln zugibt,
  • 33:25 - 33:29
    können wir ihn natürlich
    nicht gleich ausschließen.
  • 33:29 - 33:33
    Aber ich denke auch,
    dass es Menschen gibt,
  • 33:34 - 33:37
    die etwas Ungeheuerliches tun
  • 33:37 - 33:42
    und absolut nicht begreifen wollen,
  • 33:42 - 33:48
    wie ungeheuerlich ihr Handeln ist.
  • 33:48 - 33:53
    An einem bestimmten Punkt steht also
    nicht nur die entsetzliche, grausame Tat,
  • 33:54 - 34:00
    sondern darüber hinaus die Weigerung,
    sie überhaupt zuzugeben.
  • 34:01 - 34:07
    In diesem Fall kann ich verstehen,
    warum man sie ausschließen will.
  • 34:07 - 34:14
    Ich glaube, wir brauchen andererseits
  • 34:14 - 34:17
    eine Art Konsequenz,
  • 34:17 - 34:20
    eine öffentliche, kulturelle Konsequenz,
  • 34:20 - 34:26
    wenn jemand sich rassistisch verhält,
    besonders in sehr schweren Fällen.
  • 34:26 - 34:30
    Viele Leute haben sich entschieden:
    "Ich schließe solche Typen aus."
  • 34:30 - 34:32
    Ich will sie nicht gleich kritisieren,
  • 34:32 - 34:35
    doch ich denke, wir sollten unterscheiden
  • 34:35 - 34:42
    zwischen denen,
    die sich weigern, sich zu ändern,
  • 34:42 - 34:45
    und denen, die einen Fehler machen,
  • 34:45 - 34:48
    ihn erkennen und sich wirklich
    bemühen, sich zu ändern.
  • 34:53 - 34:54
    CS: Ich glaube,
  • 34:54 - 34:57
    es ist ein Anliegen vieler Aktivisten,
  • 34:57 - 35:01
    dass die Triebkraft der
    Black-Lives-Matter-Bewegung hoch bleibt,
  • 35:01 - 35:03
    damit antirassistischer Wandel geschieht.
  • 35:03 - 35:06
    Das gilt auch für das,
    was Sie gerade gesagt haben.
  • 35:07 - 35:10
    Ich bin auf Ihre Meinung gespannt:
  • 35:10 - 35:12
    Wenn die Proteste abflauen
  • 35:12 - 35:16
    und Spenden-Kampagnen
    weniger Erfolge erzielen --
  • 35:16 - 35:18
    wie können wir garantieren,
  • 35:18 - 35:21
    dass die Antirassismus-Debatte
    im Fokus bleibt?
  • 35:23 - 35:24
    IXK: Natürlich.
  • 35:26 - 35:29
    Eines der letzten Kapitel des Buchs
    "Wie man Antirassist wird"
  • 35:29 - 35:32
    heißt "Scheitern".
  • 35:33 - 35:37
    Ich schrieb über das, was ich
    "Eintreten für Gefühle" nenne.
  • 35:37 - 35:43
    Es betrifft Menschen, die sich
    wegen der Ereignisse schlecht fühlen --
  • 35:44 - 35:46
    was George Floyd passiert ist
  • 35:46 - 35:50
    und was Ahmaud Arbery
    oder Breonna Taylor passiert ist.
  • 35:50 - 35:55
    Sie haben Probleme mit diesem Land
    und dem Weg, den es eingeschlagen hat.
  • 35:56 - 35:59
    Um sich besser zu fühlen,
  • 36:00 - 36:03
    gehen sie zu Demonstrationen.
  • 36:03 - 36:06
    Um sich besser zu fühlen,
  • 36:06 - 36:09
    spenden sie an bestimmte Organisationen.
  • 36:09 - 36:13
    Um sich besser zu fühlen,
    lesen sie Bücher.
  • 36:13 - 36:18
    Das tun viele Amerikaner --
  • 36:19 - 36:23
    und wenn sich Menschen
    dann besser fühlen,
  • 36:23 - 36:25
    so etwa durch die Teilnahme
  • 36:26 - 36:32
    an Lesegruppen, Demonstrationen
    oder Spendenkampagnen,
  • 36:33 - 36:37
    dann wird sich außer ihren
    eigenen Gefühlen nichts ändern.
  • 36:37 - 36:40
    Deshalb müssen wir
    über unsere Gefühle hinausgehen.
  • 36:40 - 36:44
    Menschen sollten sich zwar
    durchaus unwohl in ihrer Haut fühlen,
  • 36:44 - 36:47
    aber wir sollten unsere Gefühle darüber,
  • 36:47 - 36:51
    wie sehr uns die Ereignisse belasten,
  • 36:52 - 36:56
    im Kampf dafür einsetzen,
    antirassistische Macht und Politik
  • 36:56 - 37:00
    zu etablieren und zu realisieren.
  • 37:00 - 37:03
    Anders gesagt: Unsere Gefühle
    sollten uns antreiben.
  • 37:03 - 37:05
    Sie sollten dabei nicht
    der letzte Schluss sein.
  • 37:05 - 37:08
    Es sollte nicht darum gehen,
    dass wir uns besser fühlen.
  • 37:08 - 37:11
    Es sollte darum gehen, das Land zu ändern,
  • 37:11 - 37:15
    und darauf müssen wir weiterhin
    unseren Blick richten.
  • 37:15 - 37:17
    Denn sonst lassen wir uns,
  • 37:17 - 37:20
    wenn alles vorbei ist
    und wir uns besser fühlen,
  • 37:20 - 37:25
    in derselben Situation
    vom nächsten Video schockieren
  • 37:26 - 37:27
    und fühlen uns schlecht --
  • 37:27 - 37:30
    dann setzt sich der Kreislauf fort.
  • 37:32 - 37:34
    WPR: Wenn wir darüber nachdenken,
  • 37:34 - 37:36
    was wir ändern können
  • 37:36 - 37:40
    und wie wir das System, die Regierungen,
  • 37:40 - 37:43
    die Polizei verbessern könnten --
  • 37:43 - 37:46
    gibt es Vorbilder in anderen Ländern?
  • 37:46 - 37:49
    Die Geschichte der Vereinigten Staaten
  • 37:49 - 37:53
    ist hinsichtlich Rasse
    und Unterdrückung einzigartig.
  • 37:53 - 37:57
    Aber wenn man sich andere Länder
    und Kulturen ansieht:
  • 37:57 - 37:58
    Gibt es Vorlagen,
  • 37:58 - 38:02
    die als Beispiel dienen
    und die wir umsetzen könnten?
  • 38:06 - 38:07
    IXK: Es gibt sehr viele.
  • 38:09 - 38:13
    Es gibt Länder, in denen
    Polizisten keine Waffen tragen.
  • 38:15 - 38:16
    Es gibt Länder
  • 38:17 - 38:22
    mit mehr Einwohnern
    als in den Vereinigten Staaten,
  • 38:23 - 38:25
    aber weniger Strafgefangenen.
  • 38:25 - 38:27
    Es gibt Länder,
  • 38:27 - 38:32
    die Gewaltkriminalität nicht
    mit mehr Polizei und Gefängnis bekämpfen,
  • 38:33 - 38:36
    sondern mit mehr Jobs und mehr Chancen.
  • 38:36 - 38:38
    Denn dort weiß und sieht man:
  • 38:38 - 38:42
    In den Communities mit der
    höchsten Gewaltkriminalitäts-Rate
  • 38:42 - 38:48
    herrschen gewöhnlich hohe Armut
    und hohe Langzeitarbeitslosigkeit.
  • 38:49 - 38:51
    Ich glaube --
  • 38:51 - 38:54
    Und dann bieten andere Länder
  • 38:54 - 38:58
    natürlich umfangreiche
    soziale Sicherungssysteme,
  • 38:59 - 39:02
    so dass die Menschen
    nicht aus Armut kriminell werden,
  • 39:03 - 39:06
    nicht aus Verzweiflung kriminell werden.
  • 39:07 - 39:12
    Deshalb halte ich es
    für entscheidend wichtig für uns,
  • 39:12 - 39:14
    in allererster Linie zu überlegen:
  • 39:14 - 39:17
    Wenn die Menschen
    im Grund nicht böse sind,
  • 39:18 - 39:22
    wie können wir dann
    Polizeigewalt reduzieren?
  • 39:22 - 39:27
    Wie können wir ethnische Ungleichheiten
    im Gesundheitsbereich reduzieren?
  • 39:27 - 39:31
    Welche Politik können wir ändern?
    Welche Politik hat funktioniert?
  • 39:31 - 39:34
    Diese Art von Fragen müssen wir stellen,
  • 39:34 - 39:37
    denn die Menschen
    sind im Grund nicht böse.
  • 39:40 - 39:43
    CS: Sie schreiben
    in Ihrem "Atlantic"-Artikel
  • 39:43 - 39:45
    "Who Gets to Be Afraid in America":
  • 39:45 - 39:49
    "Es sollte nicht zählen, was ich bin --
    ein Schwarzer --, sondern, wer ich bin."
  • 39:49 - 39:52
    Damit drücken Sie in etwa aus,
  • 39:52 - 39:55
    dass das anderswo
    vielleicht eher möglich ist.
  • 39:55 - 39:57
    Meine Frage lautet:
  • 39:57 - 40:02
    Wie sieht es in einem anderen Land aus,
    wo es wichtig ist, wer man ist?
  • 40:04 - 40:08
    IXK: Für mich als schwarzen
    Amerikaner sieht es so aus,
  • 40:08 - 40:14
    dass die Leute mich nicht
    als gefährlich betrachten
  • 40:14 - 40:17
    und dadurch meine Existenz gefährden.
  • 40:18 - 40:23
    Dadurch kann ich mich
    in diesem Land bewegen und glauben,
  • 40:24 - 40:29
    dass man sich nicht wegen
    wegen meiner Hautfarbe vor mir fürchtet.
  • 40:29 - 40:30
    Ich kann glauben,
  • 40:30 - 40:35
    dass ich den Job nicht bekommen habe,
    weil das Gespräch nicht gut lief --
  • 40:35 - 40:37
    nicht wegen meiner Hautfarbe.
  • 40:37 - 40:39
    Ich kann --
  • 40:39 - 40:42
    ein Land mit ethnischer Gleichheit,
  • 40:42 - 40:44
    ein Land mit ethnischer Gerechtigkeit,
  • 40:44 - 40:48
    ein Land mit Chancen für alle,
  • 40:49 - 40:54
    ein Land, in dem afroamerikanische Kultur
    und uramerikanische Kultur,
  • 40:54 - 40:59
    die Kultur mexikanische Amerikaner
  • 40:59 - 41:03
    und koreanische Amerikaner
    gleichermaßen wertgeschätzt werden
  • 41:03 - 41:08
    und in dem sich niemand an die weiße
    amerikanische Kultur anpassen muss.
  • 41:08 - 41:13
    Ein Land, wo es keine
    Standard-Berufskleidung gibt,
  • 41:13 - 41:15
    wo man nicht lernen muss,
  • 41:15 - 41:18
    wie man Englisch spricht,
    um Amerikaner zu sein.
  • 41:18 - 41:24
    Dann hätten wir nicht nur
    Gleichheit und Gerechtigkeit für alle,
  • 41:24 - 41:28
    sondern wir hätten einen Weg gefunden,
  • 41:28 - 41:31
    Unterschiede wertzuschätzen,
  • 41:31 - 41:37
    alle ethnischen und kulturellen
    Unterschiede wertzuschätzen,
  • 41:37 - 41:39
    die es in den USA gibt.
  • 41:39 - 41:42
    Das könnte unser Land groß machen --
  • 41:43 - 41:46
    indem wir tatsächlich ein Land werden,
  • 41:46 - 41:50
    wo man herumreisen,
  • 41:50 - 41:55
    von anderen Kulturen aus aller Welt lernen
    und sie wertschätzen könnte,
  • 41:55 - 41:58
    wo man durch die Begegnung
    mit anderen Menschen
  • 41:58 - 42:00
    sogar die eigene Kultur versteht.
  • 42:01 - 42:05
    Es gibt so viel Schönheit hier
    zwischen all dem Schmerz --
  • 42:05 - 42:07
    und ich will sie ablösen,
  • 42:07 - 42:10
    will sie beseitigen,
  • 42:11 - 42:14
    all die Schorfe der rassistischen Politik,
  • 42:14 - 42:18
    damit die Menschen heilen
    und wir echte Schönheit sehen können.
  • 42:20 - 42:23
    WPR: Wenn Sie über
    den Zeitpunkt nachdenken:
  • 42:23 - 42:28
    Wann gelangen wir auf der Skala des
    Fortschritts zu dieser wahren Schönheit?
  • 42:30 - 42:32
    IXK: Was mich betrifft,
  • 42:32 - 42:37
    so sehe ich immer Fortschritt
    und Widerstand in Demonstrationen.
  • 42:37 - 42:40
    Ich weiß, allein weil Menschen
  • 42:40 - 42:45
    auf Marktplätzen und an Rathäusern
    ihre Stimmen erheben
  • 42:45 - 42:48
    und fortlaufenden
    systemischen Wandel fordern,
  • 42:48 - 42:50
    ist dieser Wandel hier.
  • 42:50 - 42:52
    Sie erheben ihre Stimme --
  • 42:52 - 42:55
    in kleinen und in großen Städten,
  • 42:55 - 42:58
    an Orten, die wir alle kennen,
  • 42:58 - 43:01
    und Orten, die wir kennenlernen sollten.
  • 43:01 - 43:03
    Sie fordern den Wandel, sie haben genug.
  • 43:03 - 43:06
    Wir leben in einer Zeit,
  • 43:06 - 43:08
    in der uns eine virale Pandemie bedroht,
  • 43:08 - 43:11
    eine ethnischen Pandemie
    innerhalb der viralen,
  • 43:11 - 43:16
    bei der sich unverhältnismäßig viele
    Nicht-Weiße infizieren und sterben;
  • 43:16 - 43:18
    sogar eine wirtschaftlichen Pandemie,
  • 43:18 - 43:23
    durch die über 40 Millionen Amerikaner
    ihre Arbeit verloren haben;
  • 43:24 - 43:28
    und sicher eine Pandemie
    der Polizeigewalt --
  • 43:28 - 43:30
    gegen die die Menschen dann demonstrieren
  • 43:30 - 43:34
    und dabei genau diese
    Polizeigewalt erleiden.
  • 43:34 - 43:37
    Die Menschen sehen, hier gibt es
    ein grundlegendes Problem,
  • 43:37 - 43:40
    ein Problem, das lösbar ist.
  • 43:40 - 43:43
    Man kann ein anderes Amerika erschaffen;
  • 43:43 - 43:46
    das fordern die Menschen
    und das ist immer der Anfang.
  • 43:46 - 43:49
    Diesen Anfang erleben wir gerade.
  • 43:52 - 43:55
    CS: Die nächste Publikumsfrage
    passt hier gut dazu:
  • 43:56 - 43:58
    "Was gibt Ihnen gerade Hoffnung?"
  • 44:01 - 44:07
    IXK: Widerstand gegen Rassismus
    hat mir immer Hoffnung gegeben.
  • 44:07 - 44:10
    Auch wenn, sagen wir, vor sechs Monaten
  • 44:10 - 44:17
    nicht jeden Abend überall im Land
    gegen Rassismus demonstriert wurde.
  • 44:17 - 44:22
    Aber ich baue auf die
    Geschichte von Protesten.
  • 44:22 - 44:26
    Widerstand gibt mir immer Hoffnung,
  • 44:26 - 44:31
    weil es immer um Widerstand geht
    und weil er natürlich stürmisch ist.
  • 44:31 - 44:34
    Aber auf der anderen Seite
    ist meist ein Regenbogen.
  • 44:34 - 44:38
    Doch ich schöpfe auch Hoffnung
    aus der Philosphie,
  • 44:38 - 44:42
    weil ich weiß, dass wir
    für die Umsetzung von Wandel
  • 44:42 - 44:43
    an Wandel glauben müssen.
  • 44:44 - 44:47
    Wer etwas verändern will,
    darf nicht zynisch sein.
  • 44:47 - 44:49
    Das ist unmöglich.
  • 44:49 - 44:51
    Deshalb muss ich an Wandel glauben,
  • 44:52 - 44:54
    um ihn umzusetzen.
  • 44:58 - 45:00
    WPR: Wir haben eine weitere Frage,
  • 45:00 - 45:03
    die einige bereits angesprochene Themen
  • 45:03 - 45:06
    zum notwendigen strukturellen
    Wandel aufgreift.
  • 45:06 - 45:11
    Maryam Mohit fragt: "Wie wichtig ist es,
    um die Politik des Wandels anzustoßen,
  • 45:12 - 45:15
    auf allen Ebenen lauthals
    Leute in Ämter zu wählen,
  • 45:15 - 45:17
    die diesen Wandel umsetzen können?"
  • 45:20 - 45:22
    IXK: Ich denke, das gehört dazu.
  • 45:22 - 45:27
    Auf jeden Fall sollten wir,
    angefangen bei Schulbehörden
  • 45:27 - 45:32
    bis hin zum Präsidenten
    der Vereinigten Staaten,
  • 45:32 - 45:39
    Leute in Ämter wählen, die sich
    für antirassistische Politik einsetzen,
  • 45:39 - 45:43
    um für Gleichheit
    und Gerechtigkeit zu sorgen.
  • 45:44 - 45:47
    Das halte ich
    für entscheidend wichtig.
  • 45:48 - 45:50
    Aber ich denke nicht,
  • 45:51 - 45:56
    dass wir uns nur darauf konzentrieren
  • 45:56 - 45:58
    oder nur das tun sollten.
  • 45:58 - 46:01
    Es gibt Institutionen,
  • 46:02 - 46:06
    es gibt Wohnviertel,
    die umgestaltet werden müssen,
  • 46:06 - 46:10
    sich aber zu einem gewissen Grad
    außerhalb der Zuständigkeit
  • 46:10 - 46:14
    von gewählten politischen
    Entscheidungsträgern befinden.
  • 46:14 - 46:18
    Es gibt Verwaltungspersonal,
    Firmenchefs und Vorsitzende,
  • 46:19 - 46:25
    die die Macht haben, in ihrem Umfeld,
    in ihrer Institution Wandel zu bewirken --
  • 46:25 - 46:27
    da sollte unser Fokus liegen.
  • 46:27 - 46:30
    Noch ein letztes Wort zu Wahlen:
  • 46:30 - 46:34
    Ich schrieb zu Jahresbeginn
    eine Artikelreihe für "The Atlantic",
  • 46:34 - 46:37
    die die Amerikaner zum Nachdenken
  • 46:37 - 46:41
    über die sogenannten
    "anderen Wechselwähler" anregen sollte.
  • 46:41 - 46:46
    Nicht die üblichen Wechselwähler
    zwischen Republikanern und Demokraten,
  • 46:46 - 46:49
    die überwiegend älter und weiß sind,
  • 46:49 - 46:54
    sondern solche, die einmal
    die Demokraten wählen
  • 46:54 - 46:56
    und dann gar nicht zur Wahl gehen.
  • 46:56 - 46:59
    Diese Leute sind normalerweise jünger
  • 46:59 - 47:01
    und normalerweise nicht weiß,
  • 47:01 - 47:03
    es sind meistens junge Nicht-Weiße,
  • 47:03 - 47:06
    meistens junge Schwarze
    und Lateinamerikaner.
  • 47:07 - 47:10
    Wir sollten diese Leute,
  • 47:10 - 47:13
    diese jungen Schwarzen und Latino-Wähler,
  • 47:13 - 47:18
    die sich überlegen, ob sie
    als Wechselwähler agieren,
  • 47:18 - 47:21
    genauso betrachten wie die Leute,
  • 47:21 - 47:27
    die sich überlegen, ob sie für Trump
    oder Biden als Präsidenten stimmen.
  • 47:27 - 47:30
    Beide als Wechselwähler zu betrachten,
  • 47:30 - 47:35
    bedeutet, beide so zu betrachten,
    dass wir sie überzeugen müssen.
  • 47:36 - 47:37
    Sie sind kein Wahlvieh.
  • 47:37 - 47:39
    Wir sollten sie nicht einfach verwerfen.
  • 47:40 - 47:42
    Wir müssen sie ermutigen und überzeugen.
  • 47:42 - 47:47
    Wir müssen es für diese anderen
    Wechselwähler leicher machen, zu wählen.
  • 47:48 - 47:52
    Für junge Nicht-Weiße ist es aufgrund
    der Regelungen zur Wähler-Verhinderung
  • 47:52 - 47:55
    meistens am schwersten, zu wählen.
  • 47:58 - 47:59
    CS: Danke, Ibram.
  • 47:59 - 48:02
    Wir werden dieses Interview nun beenden.
  • 48:02 - 48:05
    Aber ich möchte Sie bitten,
    etwas vorzulesen,
  • 48:05 - 48:08
    was Sie vor kurzem
    auf Instagram geschrieben haben,
  • 48:08 - 48:12
    einen wunderschönen Text
    zu einem Foto Ihrer Tochter.
  • 48:12 - 48:16
    Ich bitte Sie, ihn mit uns zu teilen
    und uns zu erklären,
  • 48:16 - 48:19
    wie wir uns diese Perspektive
    selbst aneignen können.
  • 48:21 - 48:23
    IXK: Natürlich.
  • 48:23 - 48:27
    Ich habe ein Bild meiner
    vierjährigen Tochter Imani eingestellt
  • 48:27 - 48:29
    und darunter geschrieben:
  • 48:29 - 48:33
    "Ich liebe, und weil ich liebe,
    leiste ich Widerstand.
  • 48:34 - 48:36
    Es gibt viele Theorien darüber,
  • 48:36 - 48:39
    was die wachsenden Proteste
    gegen Rassismus antreibt,
  • 48:39 - 48:41
    öffentlich und privat.
  • 48:42 - 48:44
    Ich möchte eine weitere anbieten: Liebe.
  • 48:45 - 48:46
    Wir lieben.
  • 48:46 - 48:50
    Wir wissen, unsere Nächsten,
    besonders unsere schwarzen Nächsten,
  • 48:50 - 48:54
    sind angesichts rassistische
    Gewalt in Gefahr.
  • 48:54 - 48:57
    Ich werde ständig gefragt,
    was mich antreibt.
  • 48:58 - 49:00
    Es ist dasselbe: Liebe.
  • 49:00 - 49:02
    Liebe zu diesem kleinen Mädchen,
  • 49:02 - 49:05
    Liebe zu allen kleinen
    und großen Menschen,
  • 49:05 - 49:10
    denen ich ein erfülltes Leben
    in der Fülle ihres Menschseins wünsche,
  • 49:10 - 49:12
    ungehindert von rassistischer Politik,
  • 49:12 - 49:15
    nicht gedemütigt
    von rassistischen Vorstellungen,
  • 49:15 - 49:17
    nicht terrorisiert
    von rassistischer Gewalt.
  • 49:17 - 49:20
    Lasst uns antirassistisch sein.
  • 49:20 - 49:22
    Lasst uns Leben schützen.
  • 49:22 - 49:26
    Lasst uns die Menschenrechte verteidigen,
    um in vollem Maße zu leben,
  • 49:26 - 49:28
    weil wir lieben."
  • 49:29 - 49:32
    Cloe, ich wollte nur betonen:
  • 49:33 - 49:38
    Das Herzstück des Antirassismus ist Liebe,
  • 49:38 - 49:40
    Liebe zum eigenen Land,
  • 49:40 - 49:43
    Liebe zur eigenen Menschlichkeit,
  • 49:43 - 49:47
    Liebe zu den Verwandten,
    zu Familie und Freunden,
  • 49:47 - 49:50
    und natürlich Liebe zu sich selbst.
  • 49:50 - 49:53
    Für mich bedeutet Lieben Handeln.
  • 49:54 - 49:56
    Für mich bedeutet Liebe,
  • 49:56 - 49:59
    anderen, auch mir selbst, dabei zu helfen,
  • 49:59 - 50:04
    ständig in eine bessere Version
    meiner Identität
  • 50:04 - 50:07
    bzw. ihrer angestrebten Identität
    hineinzuwachsen.
  • 50:08 - 50:11
    Dieses Land und die Menschheit
    zu lieben bedeutet,
  • 50:11 - 50:13
    die Menschen aktiv dazu zu bewegen,
  • 50:13 - 50:15
    sich selbst zu optimieren.
  • 50:15 - 50:18
    Doch wir können uns nicht optimieren,
  • 50:18 - 50:21
    wir können keine
    bessere Menschheit schaffen,
  • 50:21 - 50:24
    solange wir noch die Fesseln
    des Rassismus tragen.
  • 50:26 - 50:29
    WPR: Das ist wunderschön.
  • 50:29 - 50:31
    Ich schätze Ihren Beitrag sehr, Ibram.
  • 50:31 - 50:35
    Hier wird sehr deutlich,
    dass es keine einfache Lösung gibt.
  • 50:35 - 50:38
    Es gibt keine provisorische Lösung,
  • 50:38 - 50:42
    die alles verschwinden lässt
    und uns die Arbeit abnimmt.
  • 50:42 - 50:46
    Ich weiß Ihre Ehrlichkeit und Besonnenheit
  • 50:46 - 50:49
    im heutigen Gespräch wirklich zu schätzen.
  • 50:50 - 50:52
    IXK: Gern geschehen.
  • 50:52 - 50:54
    Danke, dass Sie heute
    mit mir gesprochen haben.
  • 50:56 - 50:57
    CS: Ganz herzlichen Dank, Ibram.
  • 50:57 - 51:00
    Wir sind dankbar, dass Sie hier waren.
  • 51:00 - 51:01
    IXK: Vielen Dank.
Title:
Der Unterschied zwischen "nicht rassistisch" und "antirassistisch"
Speaker:
Ibram X. Kendi
Description:

"Nicht rassistisch" zu sein, gibt es nicht, sagt Autor und Historiker Ibram X. Kendi. In diesem grundlegenden Gespräch erläutert er das umgestaltende Konzept des Antirassismus, damit wir die Vorurteile in der Politik, am Arbeitsplatz und in persönlichen Überzeugungen klarer erkennen, für sie Verantwortung übernehmen und sie verwerfen. Erfahren Sie, wie man diese Erkenntnis aktiv nutzen kann, um Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Welt zu beseitigen und sie durch Liebe zu ersetzen. (Dieses virtuelle Interview, moderiert von der TED-Kuratorin für Zeitgeschehen, Whitney Pennington Rodgers, und der Kuratorin für Sprechertraining, Cloe Shasha, wurde am 9. Juni 2020 aufgezeichnet.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
51:14

German subtitles

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