Daniel Goleman über Mitgefühl
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0:01 - 0:05Mich beeindruckt, dass ein implizites Thema von TED Mitgefühl ist.
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0:05 - 0:08Diese sehr bewegenden Vorführungen, die wir gesehen haben:
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0:09 - 0:13HIV in Afrika, Präsident Clinton gestern Abend.
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0:13 - 0:18Und ich möchte den Rahmen gern etwas weiter spannen,
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0:18 - 0:23und das Gespräch über Mitgefühl von der globalen zur persönlichen Ebene bringen.
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0:23 - 0:25Ich bin Psychologe, aber keine Sorge,
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0:25 - 0:26ich werde nicht bis zum Skrotum vordringen.
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0:27 - 0:31(Lachen)
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0:32 - 0:34Vor einiger Zeit gab es am Theologischen Seminar Princeton
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0:34 - 0:38eine sehr wichtige Studie zu der Frage, wieso,
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0:39 - 0:42wenn alle von uns so viele Möglichkeiten zum Helfen haben,
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0:42 - 0:45wir es manchmal tun und manchmal nicht.
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0:46 - 0:49Einer Gruppe Theologiestudenten am Theologischen Seminar
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0:50 - 0:54wurde gesagt, dass sie eine Testpredigt halten sollten
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0:54 - 0:57und alle bekamen ein Thema für die Predigt.
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0:57 - 1:00Die Hälfte der Studenten erhielt als Thema
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1:00 - 1:02die Parabel des barmherzigen Samariters:
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1:02 - 1:04Der Mann, der innehielt,
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1:05 - 1:07um dem hilfsbedürftigen Fremden am Wegesrand zu helfen.
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1:07 - 1:10Eine Hälfte erhielt ein beliebiges Bibelthema.
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1:10 - 1:13Dann wurde ihnen einzeln gesagt, sie sollten in ein anderes Gebäude gehen
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1:14 - 1:15und ihre Predigt halten.
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1:15 - 1:18Als sie vom ersten Gebäude zum zweiten gingen,
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1:18 - 1:21liefen alle an einem Mann vorbei, der sich krümmte und stöhnte,
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1:22 - 1:26und eindeutig Hilfe benötigte. Die Frage ist: Hielten sie an und halfen?
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1:26 - 1:27Die interessantere Frage ist:
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1:28 - 1:31Wirkte es sich aus, dass sie gerade über die Parabel des
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1:31 - 1:35barmherzigen Samariters nachdachten? Antwort: Kein bisschen.
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1:36 - 1:39Ob jemand anhielt und dem hilfsbedürftigen Fremden half,
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1:39 - 1:40wurde tatsächlich davon bestimmt,
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1:40 - 1:43ob sich eine Person in Eile wähnte –
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1:44 - 1:48ob sie sich für verspätet hielten oder ob sie in dem,
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1:48 - 1:49worüber sie sprechen wollten, versunken waren.
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1:50 - 1:52Und dies ist, glaube ich, die Zwickmühle unserer Leben:
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1:53 - 1:57Dass wir nicht jede Chance zur Hilfe ergreifen,
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1:57 - 2:00weil unser Fokus in die falsche Richtung geht.
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2:00 - 2:03Ein neues Feld der Hirnforschung, soziale Neurowissenschaft,
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2:04 - 2:08untersucht die Schaltkreise in den Hirnen zweier Menschen,
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2:08 - 2:10die während ihrer Interaktion aktiviert werden.
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2:10 - 2:14Und die neuen Denkweisen der sozialen Neurowissenschaft
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2:14 - 2:18besagen, dass Helfen die Standardschaltung ist.
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2:18 - 2:22Wenn wir also einer anderen Person helfen,
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2:23 - 2:26dann empfinden wir automatisch Empathie, wir fühlen mit.
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2:27 - 2:29Es gibt diese neu identifizierten Neuronen, Spiegelneuronen,
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2:29 - 2:33die wie ein neuronales Wi-Fi in unserem Hirn genau
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2:33 - 2:37dieselbe Region aktivieren wie beim Gegenüber. Wir fühlen automatisch "mit".
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2:37 - 2:41Und wenn die Person Hilfe braucht, sie leidet,
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2:42 - 2:46dann sind wir automatisch bereit zu helfen. So die Theorie.
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2:46 - 2:49Aber dann ist die Frage: Warum tun wir es nicht?
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2:49 - 2:51Ich glaube, wir bewegen uns in einem Spektrum,
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2:52 - 2:54das von kompletter Versenkung in sich selbst
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2:55 - 2:57zum Erkennen, zur Empathie und zum Mitgefühl reicht.
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2:57 - 3:01Und Tatsache ist, wenn wir auf uns selbst konzentriert sind,
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3:02 - 3:05wenn wir beschäftigt sind wie so oft am Tag,
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3:05 - 3:08dann bemerken wir nicht wirklich unser Gegenüber.
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3:08 - 3:10Und der Unterschied zwischen Fokus auf das Selbst oder auf andere
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3:10 - 3:11kann sehr subtil sein.
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3:11 - 3:15Als ich neulich meine Steuererklärung machte, kam ich zum Punkt,
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3:15 - 3:17an dem man seine Spenden angibt
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3:18 - 3:21und ich hatte eine Offenbarung. Ich bearbeitete den Scheck
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3:21 - 3:24an die Seva-Stiftung und bemerkte, wie ich dachte,
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3:24 - 3:26"Mensch, mein Freund Larry Brilliant würde sich freuen,
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3:27 - 3:28dass ich Geld an Seva gegeben habe."
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3:28 - 3:31Dann bemerkte ich, dass ich durchs Geben narzisstisch befriedigt wurde –
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3:31 - 3:35ein gutes Gefühl über mich hatte.
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3:35 - 3:40Dann dachte ich über die Menschen im Himalaja nach,
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3:40 - 3:42deren grauer Star gelindert würde, und ich merkte,
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3:43 - 3:46wie ich von dieser Art narzisstischem Selbstfokus
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3:47 - 3:50zur altruistischen Freude kam, sich gut für diejenigen
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3:50 - 3:54zu fühlen, denen geholfen wird. Ich denke, das ist ein Motivator.
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3:54 - 3:57Aber diese Unterscheidung zwischen Eigenfokus
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3:57 - 3:58und dem Fokus auf andere ist eine,
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3:58 - 4:01für die ich zur Aufmerksamkeit ermuntere.
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4:01 - 4:04Man kann es ganz stark in der Dating-Welt sehen.
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4:05 - 4:08Ich war vor einiger Zeit in einem Sushirestaurant
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4:08 - 4:11und hörte mit, wie zwei Frauen über den Bruder der einen sprachen,
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4:12 - 4:15der in der Single-Szene war. Und diese Frau sagt:
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4:15 - 4:17"Mein Bruder hat Schwierigkeiten, Dates zu kriegen,
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4:17 - 4:19also hat er Speed-Dating probiert." Kennen Sie Speed-Dating?
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4:19 - 4:23Frauen sitzen an Tischen und Männer gehen von Tisch zu Tisch,
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4:23 - 4:26und es gibt eine Uhr und eine Glocke und nach fünf Minuten
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4:27 - 4:29endet das Gespräch und die Frau kann entscheiden,
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4:29 - 4:33ob sie ihm ihre Karte oder E-Mail-Adresse gibt,
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4:33 - 4:35zum weiteren Kontakt. Und die Frau sagt:
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4:35 - 4:39"Mein Bruder hat nie eine Karte bekommen. Und ich weiß genau warum.
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4:39 - 4:44Direkt wenn er sich hinsetzt, beginnt er non-stop über sich selbst zu sprechen,
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4:44 - 4:45er erfragt nie etwas von der Frau."
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4:46 - 4:51Und ich recherchierte ein bisschen im Sonntags-Feuilleton
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4:51 - 4:54der New York Times, schaute mir die Hintergrundgeschichten von Ehen an –
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4:54 - 4:57weil sie sehr interessant sind – und ich kam zur Heirat
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4:57 - 5:00von Alice Charney Epstein. Und sie sagte,
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5:00 - 5:02dass sie in der Datingszene
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5:03 - 5:05Leute einem einfachen Test unterzog.
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5:06 - 5:08Der Test war: Wie lange dauert es vom ersten Moment der Zusammenkunft
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5:08 - 5:11bis der Mann eine Frage stellt,
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5:11 - 5:13die das Wort "Du" beinhaltet?
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5:13 - 5:17Und anscheinend meisterte Epstein den Test. Deshalb der Artikel.
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5:17 - 5:18(Lachen)
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5:18 - 5:20Nun, dies ist ein kleiner Test.
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5:20 - 5:22Ich ermuntere Sie, ihn auf einer Party zu probieren.
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5:22 - 5:24Hier bei TED gibt es große Möglichkeiten.
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5:26 - 5:29Der Harvard Business Review hatte gerade einen Artikel
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5:29 - 5:32"Der menschliche Moment", über echte Kontaktaufnahme
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5:32 - 5:35mit Leuten auf der Arbeit. Und sie sagten,
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5:35 - 5:38die primäre Sachen sei die, dein Blackberry abzuschalten,
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5:39 - 5:42den Laptop zu schließen, den Tagtraum zu beenden
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5:43 - 5:45und der Person volle Aufmerksamkeit zu schenken.
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5:46 - 5:50Es gibt einen frisch geprägten englischen Begriff
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5:51 - 5:54für den Moment, in dem eine anwesende Person zum Blackberry greift
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5:54 - 5:57oder den Anruf beantwortet, und auf einmal existieren wir nicht.
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5:58 - 6:02Das Wort ist "pizzled", eine Kombination aus "puzzled" (verwirrt) und "pissed off" (sauer).
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6:02 - 6:05(Lachen)
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6:05 - 6:11Das ist recht treffend. Es ist unsere Empathie, unsere Aufmerksamkeit,
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6:12 - 6:15die uns von Machiavellianern oder Soziopathen trennt.
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6:15 - 6:20Ich habe einen Schwager, der Experte für Horror und Terror ist –
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6:20 - 6:23er schrieb den "Annotated Dracula", den "Essential Frankenstein",
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6:23 - 6:24ursprünglich war er Chaucer-Gelehrter,
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6:24 - 6:26wurde aber in Transsilvanien geboren,
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6:26 - 6:28und ich glaube, dass ihn dies beeinflusst hat.
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6:28 - 6:32Auf jeden Fall kam es dazu, dass mein Schwager Leonard
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6:32 - 6:34sich entschied, ein Buch über einen Serienmörder zu schreiben.
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6:34 - 6:37Dies ist ein Mann, der genau diese Gegend hier vor Jahren
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6:38 - 6:40terrorisierte. Man nannte ihn den Würger von Santa Cruz.
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6:41 - 6:45Und bis er verhaftet wurde, hatte er seine Großeltern ermordet,
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6:45 - 6:48seine Mutter und fünf Kommilitonen der Uni von Santa Cruz.
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6:49 - 6:51Also begibt sich mein Schwager zu einem Interview mit dem Mörder,
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6:52 - 6:54und beim Treffen merkt er,
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6:54 - 6:55dass dieser Typ absolut angsteinflößend ist.
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6:56 - 6:58Zunächst ist er fast 2,10m groß.
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6:58 - 7:01Aber das ist nicht das Erschreckendste an ihm.
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7:01 - 7:06Das Erschreckendste ist sein IQ von 160. Er ist ein Genie.
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7:07 - 7:11Aber es gibt keine Verbindung zwischen IQ und emotionaler Empathie,
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7:11 - 7:12dem Mitgefühl für andere.
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7:13 - 7:15Sie werden von anderen Hirnarealen kontrolliert.
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7:16 - 7:18Also dann sammelt mein Schwager irgendwann seinen Mut,
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7:19 - 7:21um die eine Frage zu stellen, die ihn wirklich interessiert.
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7:21 - 7:24Und die ist: "Wie konnten Sie das tun?"
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7:24 - 7:26"Fühlten Sie kein Mitleid mit Ihren Opfern?"
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7:26 - 7:29Es waren sehr intime Morde – er erwürgte seine Opfer.
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7:30 - 7:32Und der Würger sagt sehr sachlich:
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7:32 - 7:37"Nein, hätte ich die Qualen gefühlt, hätte ich es nicht tun können.
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7:37 - 7:43Ich musste den Teil in mir abschalten." – Ich musste den Teil in mir abschalten.
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7:43 - 7:48Und ich denke, das ist sehr verstörend.
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7:49 - 7:53Seitdem habe ich darüber nachgedacht, wie es wäre, diesen Teil in uns abzuschalten.
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7:53 - 7:55Wenn wir uns auf irgendeine Handlung konzentrieren,
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7:56 - 7:59dann stellen wir den Teil unserer selbst ab, wenn eine andere Person da ist.
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8:00 - 8:05Denken Sie mal übers Einkaufen nach und die Möglichkeiten
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8:05 - 8:07von Konsumverhalten mit Mitgefühl.
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8:08 - 8:10Wie schon Bill McDonough angemerkt hat, haben die Objekte,
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8:12 - 8:16die wir kaufen und verwenden, versteckte Konsequenzen.
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8:16 - 8:19Wir sind alle unwissentliche Opfer eines kollektiven blinden Flecks.
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8:20 - 8:22Uns entgeht, und selbst diese Tatsache entgeht uns,
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8:23 - 8:29dass ein Teppich oder Sitzbezug giftige Moleküle abgibt.
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8:30 - 8:35Oder wir wissen nicht, ob ein Stoff ein technologischer
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8:35 - 8:39oder Herstellungs-Nährstoff ist – kann er wiederverwendet werden
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8:39 - 8:41oder landet er auf einer Müllkippe? Mit anderen Worten
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8:41 - 8:46sind wir uns der ökologischen und öffentlichen Gesundheit
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8:47 - 8:50und den sozialen und ökonomischen Konsequenzen
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8:50 - 8:52der Dinge, die wir kaufen und verwenden, nicht bewusst.
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8:54 - 8:58Gewissermaßen ist nicht das Loch im Schuh das Problem,
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8:58 - 9:02sondern der Schuh an sich. Und wir sind Opfer eines Systems geworden,
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9:02 - 9:05das uns den Fehler woanders suchen lässt. Hier ein Beispiel:
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9:06 - 9:09Es gibt ein wundervolles Buch namens
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9:10 - 9:12[etwa:] Kram: Das versteckte Leben alltäglicher Dinge.
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9:13 - 9:16Und in ihm geht es um die Herkunftsgeschichte von z.B. T-Shirts.
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9:16 - 9:19Und es erwähnt, wo die Baumwolle gewachsen ist
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9:19 - 9:21und welche Düngemittel verwendet wurden und
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9:21 - 9:25was für Konsequenzen das für den Boden hatte. Es erwähnt zum Beispiel,
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9:25 - 9:28dass Baumwolle sehr resistent gegenüber Textilfarbe ist,
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9:28 - 9:31circa 60 % werden mit dem Abwasser weggespült.
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9:31 - 9:34Und Epidemiologen ist es wohlbekannt, dass Kinder,
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9:34 - 9:39die nahe bei Textilfabriken wohnen, höhere Leukämieraten haben.
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9:40 - 9:44Die Firma Bennett und Company, Zulieferer für Polo.com und Victoria's Secret,
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9:45 - 9:50hat wegen ihres Firmenchefs, der sich der Tatsache bewusst wurde,
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9:51 - 9:55in China ein Joint Venture mit ihren Färbewerken gegründet,
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9:55 - 9:57damit sichergestellt wird, dass das Abwasser
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9:57 - 10:01ordnungsgemäß entsorgt wird, bevor es ins Grundwasser zurückgeleitet wird.
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10:01 - 10:05Im Moment können wir noch nicht das tugendhafte T-Shirt
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10:06 - 10:10dem lasterhaften bevorzugen. Was brauchen wir dafür?
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10:13 - 10:16Ich habe mir darüber Gedanken gemacht. Zum einen
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10:16 - 10:21gibt es eine neue elektronische Markierungsart, mit der jeder Laden
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10:21 - 10:25die gesamte Geschichte eines jeden Gegenstands in seinen Regalen kennt.
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10:26 - 10:28Man kann sie in ihre Fabrik zurückverfolgen. Wenn das geht,
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10:28 - 10:32kann man sich die Herstellungsprozesse anschauen,
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10:32 - 10:36die verwendet wurden, und wenn es tugendhaft ist,
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10:36 - 10:40kann man es entsprechend auszeichnen. Ist es das nicht,
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10:40 - 10:44kann man – man kann heute in einen beliebigen Laden gehen,
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10:44 - 10:47mit dem Scanner den Strichcode einscannen,
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10:47 - 10:49der Sie zu einer Webseite führt.
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10:49 - 10:51Es gibt so etwas schon für Leute mit Erdnussallergie.
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10:52 - 10:54Die Webseite könnte Ihnen von dem Objekt erzählen.
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10:55 - 10:56Mit anderen Worten könnten wir zum Zeitpunkt des
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10:56 - 11:00Kaufs eine aus Mitgefühl motivierte Wahl treffen.
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11:00 - 11:06Es gibt in der Welt der Informationswissenschaft eine Redewendung:
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11:06 - 11:09Am Ende wird jeder alles wissen.
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11:09 - 11:11Die Frage ist: Wird das einen Unterschied ausmachen?
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11:13 - 11:16Vor einiger Zeit, ich arbeitete für die New York Times,
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11:17 - 11:19es war in den Achtzigern, schrieb ich einen Artikel
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11:19 - 11:21über ein damals neues Problem in New York –
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11:21 - 11:23Obdachlose auf den Straßen.
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11:23 - 11:27Also verbrachte ich ein paar Wochen mit einer Sozialarbeitsfirma,
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11:27 - 11:30die sich der Obdachlosen annahm. Und ich erkannte durch ihre Augen,
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11:30 - 11:35dass fast alle der Obdachlosen psychiatrische Patienten waren,
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11:35 - 11:39die keinen Zufluchtsort hatten. Sie hatten eine Diagnose.
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11:40 - 11:43Dies schüttelte mich aus dem Trancezustand der Städter,
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11:44 - 11:47in dem wir, wenn wir in unserem Augenwinkel einen Obdachlosen sehen,
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11:47 - 11:50diesen nicht weiter registrieren.
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11:52 - 11:54Wir beachten ihn nicht und daher handeln wir nicht.
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11:57 - 12:02Eines Tages bald darauf – ein Freitag – gegen Abend,
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12:02 - 12:05war ich auf dem Weg zur U-Bahn. Es war Feierabendverkehr
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12:05 - 12:07und tausende von Leuten strömten die Stufen herunter.
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12:07 - 12:09Plötzlich, während ich die Stufen hinuntergehe,
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12:09 - 12:12bemerke ich einen Mann, der zusammengesackt war,
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12:12 - 12:16ohne Hemd, ohne Bewegung, und die Leute stiegen einfach über ihn hinweg –
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12:17 - 12:18hunderte von Leuten.
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12:19 - 12:22Und weil mein städtischer Trancezustand irgendwie geschwächt war,
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12:23 - 12:26hielt ich an, um herauszufinden, was vor sich ging.
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12:27 - 12:29In diesem Moment formte ein halbes Dutzend anderer
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12:30 - 12:31sofort einen Ring um diesen Typen.
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12:32 - 12:34Und wir stellten fest, dass er aus Lateinamerika kam, kein Englisch sprach,
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12:34 - 12:39kein Geld hatte und tagelang hungrig durch die Straßen gewandert war
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12:39 - 12:40und vor Hunger ohnmächtig geworden war.
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12:40 - 12:42Sofort holte jemand einen Orangensaft,
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12:42 - 12:44jemand brachte einen Hot Dog, jemand holte einen Sicherheitsbeamten.
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12:45 - 12:48Der Kerl war sofort wieder auf den Beinen.
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12:48 - 12:52Dafür musste nur eine Person von ihm Notiz nehmen,
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12:53 - 12:54also bin ich optimistisch.
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12:54 - 12:55Vielen Dank.
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12:55 - 12:57(Beifall)
- Title:
- Daniel Goleman über Mitgefühl
- Speaker:
- Daniel Goleman
- Description:
-
Daniel Goleman, Autor von „Emotionale Intelligenz," fragt, warum wir nicht öfter Mitgefühl zeigen.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:56
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Judith Matz approved German subtitles for Why aren't we more compassionate? | |
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Anja Lehmann accepted German subtitles for Why aren't we more compassionate? | |
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