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36C3 preroll music
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Herald: Datacenters, ich arbeite ja in der
Politik und da gibt's so ein paar sehr
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simple Annahmen über Datacenters. Das
reicht so von wir müssen unseren neuen
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Standortvorteil in Europa, das müssen
jetzt Datenzentren sein, die sind dann
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ganz toll datenschutzfreundlich und
nachhaltig zu es kann ja nicht so schwer
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sein, wir nutzen einfach die Fernwärme und
dann ist das alles wieder ausgeglichen von
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der CO2 Bilanz. Sicherlich gibt es viele
andere Dinge die auch noch gut wären wenn
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Politikerinnen und Politiker sie wissen
würden über Datacenters und ich glaube
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werden jetzt alle ganz viel lernen in
diesem Talk und deswegen einen ganz
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herzlichen Applaus für Günther der uns
jetzt was darüber beibringt. Viel Spaß dabei.
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Applaus
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Günther: Wow, herzlichen Dank und den
wunderschönen guten Morgen, ich finde das
-
total faszinierend, dass ihr nach weniger
als vier Stunden Schlaf hier schon wieder
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im Audiotorium sitzt und ich finde das
auch völlig okay wenn ihr einpennt dabei,
-
das Thema ist jetzt eher nicht so
wahnsinnig spannend, aber es berührt uns
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natürlich andererseits auch ständig. Mal
kurze Frage in die Runde: Wer von euch hat
-
er heute dann schon mal Kontakt zu einem
Rechenzentrum? Ja, andere Frage: Wer von
-
euch hat ein Smartphone das online ist?
Okay, das ist genau das Gleiche. Also
-
immer dann, wenn wir online sind mit dem
Smartphone sind wir automatisch in irgend
-
einem Rechenzentrum. Wir wissen zwar nicht
automatisch wo, aber da passiert
-
irgendwas. Ich möchte euch darüber
berichten wie Rechenzentren grob
-
funktionieren, versuche das echt so ein
bisschen an der Oberfläche zu halten, aber
-
welche Möglichkeiten es gibt und welche
Herausforderung wir haben und vor allen
-
Dingen was wir perspektivisch mit
Rechenzentren beachten sollten nicht nur
-
in Deutschland sondern an verschiedenen
Stellen. So okay jetzt geht's los. Mal so
-
ein bisschen Blick in die Presse ich habe
das jetzt Google-Suche:
-
"Datacenterausfall" "2019" und es ist halt
immer ganz lustig wenn man dann so
-
irgendwie spontan 20 verschiedene
Möglichkeiten hat sich einen auszusuchen,
-
weil wir für uns ist ja Rechenzentrum
immer verfügbar. Hier sind die Finanzämter
-
lahmgelegt worden und wenn man dann so
einen Text sich anschaut ist immer
-
besonders spannend - ist das zu sehen?
Nee, ist leider nicht zu sehen - dass also
-
die Finanzämter in Norddeutschland lahm
gelegt worden, und außerdem noch die in
-
Mecklenburg-Vorpommern, da fragt man sich
natürlich wo
-
Mecklenburg-Vorpommern ungefähr liegt,
aber anderes Thema. Netzausfall. Da gab's
-
einen Netzwerk an der Uni hier in der ersten
Zeile "Überalterte Netzhardware", da geht
-
es um Budgets, ist ganz klar, aber auch
das finde ich fair, dass man darauf Mal
-
hinweist. Oder ein Online-Anbieter von
irgendwelchen Möbeln hatte gesagt Hey,
-
Leute, unser Rechenzentrum ist ausgefallen
wir machen das online vielleicht habt
-
ihr's ja gemerkt, weil: war über ne Stunde
weg also es ist ja nur zu wünschen, dass
-
da Kunden waren die es gemerkt haben.
Okay schließlich ein Thema aus dem letzten
-
Jahr: Ein Stromausfall der das Internet,
das Deutsche Internet lahmgelegt hat.
-
Deutsches Internet ist ja auch noch mal so
ein bisschen spannend, das war aber
-
eigentlich schon nach den Zeiten als wir
übers DeutschlandNet nachgedacht haben,
-
sei es drum, hier ist in der Tat komplett
der Strom ausgegangen trotz aller
-
Sicherungs- und Redundanz-Möglichkeiten
und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und
-
organisatorischen Vorkehrungen und so
weiter und das ist halt wirklich bad luck,
-
und das war einer der professionellen
Datacenteranbietern. Keiner von den
-
Wettbewerbern hat darüber gelästert, weil
am Ende kann es jedem passieren. Wir
-
müssen uns darüber im Klaren sein:
Datacenter fallen aus! Wir haben Technik,
-
die im Einsatz ist, die kaputtgehen kann,
auch Redundanzen können kaputt gehen und
-
wir haben Menschen, die im Einsatz sind,
die Fehler machen. Letzteres ist übrigens
-
häufiger Ursache als ersteres, aber auch
das passiert. interessant hier ist dieses
-
Symbolbild, da ist der Strom natürlich
wieder da, ist ja klar.
-
Gelächter
Günther: Ok. Worum geht es im Vortrag im
-
Wesentlichen? Also ein bisschen werde ich
über die Datacenter Basics reden, wir
-
werden uns darüber Gedanken machen: Warum
sind Rechenzentren eigentlich kritisch?
-
Was hat es mit Energieeffizienz und
Nachhaltigkeit auf sich und was können wir
-
tun welche Themen gibt es für die Zukunft
der Rechenzentren nicht nur in Deutschland
-
und schließlich, wenn ich mein Timing
einigermaßen hinkriege haben wir noch Zeit
-
für Q&A. Okay, lasst uns mal schauen. Wenn
wir uns zu Rechenzentren unterhalten: Was
-
ist das eigentlich? Ja? Da gibt's ja ganz
unterschiedliche Vorstellungen
-
interessanterweise, Blick in die
Wikipedia, ihr seht schon: Ich habe den
-
Vortrag zeitnah vorbereitet, der sagt uns:
Okay also wenn du nach Datacenter suchst,
-
landest du bei Rechenzentrum, das ist also
das Gleiche und das gesamte Verständnis
-
ist Datacenter, Rechenzentrums ist das
Gleiche. Also: Bitte, wenn ich das
-
wechselseitig verwende, dann ist das nur
wegen der virtualität der Sprache und
-
nicht weil ich damit unterschiedliche
Inhalte ausdrücken möchte. Und dann
-
interessant ist, es geht darum, dass die
IT und die non-IT miteinander verbunden
-
werden. Also es gibt Anbieter die sagen
"da wo die Cloud die Erde berührt", also
-
das ist das Datacenter. Und am Ende, wir
wollen ja nicht nur über Cloud reden, aber
-
da wo die Server irgendwo ihre Heimat
haben und manche haben, existieren,
-
arbeiten unter wirklich Serverunwürdigen
Bedingungen, noch mal ein anderes Thema,
-
schauen vielleicht auch mal drauf. Dann
gibt es eine definition vom BSI, das
-
Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik, habt ihr
-
wahrscheinlich schon mal gehört, die
machen sich auch sehr viel Gedanken über
-
das Thema Datacenter, weil am Ende
natürlich die gesamte Bundes-IT auch in
-
irgendwelchen Rechenzentren, die meisten
zumindest in irgendwelche Rechenzentren
-
steht und die beziehen sich, so wie fast
alle Publikationen danach auch seit
-
2015/2016 auf das Thema, auf die DIN
EN-50600, das ist DIE klassische
-
Datacenter-Norm und da ist wirklich alles
geregelt, so quasi ganzheitlich, das ist
-
echt spannend. Es ist ein bisschen mühsam
zu lesen, ich werde nur auf einige Aspekte
-
eingehen aber, und das BSI hat nach meinem
Verständnis völlig Recht wenn man sagt:
-
Datacenter ist eben nicht nur das Gebäude,
auch wenn das mein primärer Bezugspunkt
-
heute sein wird also das Gebäude mit all
dem was da drin ist, denn ein Datacenter
-
ist eben auch alles das, was mit der
Organisation der IT zu tun hat, mit der
-
Organisation der, also der Basics zunächst
mal, der Stromversorgung der
-
Klimatisierung, der Sicherheit und all der
anderen Aspekte die eine Rolle spielen.
-
Witzig ist, hier nochmal der Hinweis, also
das ist beim BSI eine interessante
-
Perspektive, die IT-Betriebsbereiche, das
sind genau die Räume wenn ihr in einem
-
Rechenzentrum seid, wo wirklich die IT
steht, also die Hälfte aller Räume im
-
Rechenzentrum und die Hälfte der Fläche
ist ja Non-IT, in verschiedenen
-
Rechenzentren ist dieser Nicht-IT-Anteil
für Stromversorgung, für Klimatisierung,
-
für den ganzen Kram sogar noch größer,
also man kann so groB sagen Hälfte/Hälfte,
-
oder eben auch noch mehr für nicht-IT-
Themen und hier bezieht sich das BSI auf
-
das Thema IT-Betriebsbereiche und sagt
übrigens auch, was ich auch ziemlich cool
-
finde: In dem Augenblick, wenn in einem
IT-Raum, egal wie groß oder klein der ist,
-
Dienstleistungen für Dritte erbracht
werden, auch wenn die dafür nichts
-
bezahlen es ist ein Datacenter. Ich
vermute mal, dass wir unter so manchem
-
Schreibtisch ein Datacenter zu stehen
haben, ja also wenn wir das mal jetzt
-
quasi wirklich ins Extreme betrachten. Mal
kurz eine Frage um das Publikum besser
-
einzuschätzen: Wer von euch war schon mal
in einem ich sage jetzt mal größeren
-
Rechenzentrum mit mehr als 2000
quadratmeter, grob? Wow, etwa die Hälfte
-
wenn ich das richtig sehe. Sehr cool. Für
euch könnte es heute möglicherweise nicht
-
ganz so spannend sein, allen anderen kann
ich nur empfehlen: Nutzt, auch wenn ihr
-
mit IT gar nicht so viel zu tun habt,
nutzt, irgend eine Gelegenheit die sich
-
bietet, da gibt's mal Tage der offenen
Türen oder da gibt es halt irgendwelche
-
Führungen für Studenten oder für Schüler
oder was auch immer, sprecht nicht alle
-
mich an aber grundsätzlich könnte ich da
auch helfen, schaut euch das mal an, weil,
-
das ist wirklich auch erhellend. Okay. Was
macht ein Rechenzentrum? Da haben wir, wir
-
gucken mal von unten nach oben, zunächst
mal kümmert sich das Rechenzentrum darum,
-
dass es eine Umgebung gibt, ein Gebäude
einen Raum, eine passende Umgebung für IT.
-
Und dazu gehört eben neben der
Stromversorgung weil ohne Stromversorgung
-
ist IT halt wirklich nur Blech, ja also
die IT-Cracks, sie sagen immer: Da steht
-
hat das Blech, das ist unspannend, aber am
Ende, wenn kein Strom, dann ist das ganze
-
Blech natürlich wirklich unspannend, dann
funktioniert aber auch keine IT, machen
-
sich viele übrigens nicht klar. Und der
zweite Punkt, der elementar wichtig ist:
-
Der gesamte Strom der da reingeht in die
IT, kommt als Wärme wieder raus, also die
-
Energiemenge. Da wundern sich dann manche
und dann sagen sie: ja passiert denn da
-
nichts anderes? Und dann stell ich immer
die Frage: Wie viel schwerer wird eine
-
Festplatte wenn sie beschrieben ist? Und
dann wundern sich manche weiter und sagen:
-
Okay, nein, nach dem Löschen ist sie
wieder genauso schwer wie vorher. Ja, naja
-
wisst ihr, ich habe mit Leuten zu tun, die
von IT so gar keine Ahnung haben und die
-
stellen sich dann halt Fragen die
interessant sind. Der nächste Punkt also:
-
kommt alles als Wärme wieder raus, die
Wärme muss wegtransportiert werden, und
-
das Wegtransportieren der Wärme ist eine
echt spannende Herausforderung, weil wir
-
haben nicht ohne weiteres die Möglichkeit
die Wärme einfach so rauszulassen, an die
-
Luft, das wollen wir vielleicht ja auch
gar nicht, dazu sage ich auch noch was,
-
sondern da geht es darum, dass bestimmte,
möglichst konstante Betriebsparameter
-
eingehalten werden. So ein Server mag es
halt nicht, wenn er zu heiß wird. Ja die
-
haben auf der einen Seite so ..., also gut, ihr kennt in der Regel so Server,
die haben vorne Ansaugbereich hinten
-
Ausblasbereich und dazwischen findet
der ganze IT-Kram statt und die mögen es
-
nicht wenn es vorn deutlich wärmer als
35-40°C ist, je nach Hersteller, die
-
Festplatten kriegen dann ein Problem oder
teilweise halt auch die IT auf den Board,
-
sie sind von den Kühlkörpern nicht
so ausgelegt, und so weiter, und so weiter,
-
das heißt also man muss dafür sorgen, dass
vorne an der an der Eingangsseite immer
-
ausreichend viel kalte Luft ist und auf
der anderen Seite müssen wir natürlich
-
dann dafür sorgen dass die warme Luft
hinten rausgeht, wie gesagt ich spreche
-
noch mal drüber, ist aber eine spannende
Herausforderung, insbesondere wenn man
-
nicht genau weiß: Wie viel Wärme
produzieren die denn jetzt eigentlich? Ist
-
das immer quasi gleich viel? Oder ist das
unterschiedlich? Dazu sage ich gleich noch
-
was. Dann haben wir das Thema Abwärme,
steht ja auch da, das war wunderbar
-
anmoderiert, wir müssten doch die ganze
Abwärme über 10 Terrawattstunden IT-Strom
-
wird heute verbraucht. Das heißt unsere
Datacenter wandeln pro Jahr über zehn
-
Terrawattstunden Strom in Wärme um. Das
sind 10 Mrd Kilowattstunden, ist das
-
richtig? Ja. Und wenn ihr wisst dass ihr
quasi anderthalb Kilowattstunden, nee, pro Jahr
-
stimmt nicht, Ungefähr 1500
Kilowattstunden braucht ihr pro Jahr um
-
ein normales Haus das jetzt nicht
Nullenergie-Haus ist zu heizen, da könnte
-
man echt eine ganze Menge Wohnungen mit
heizen, ist aber ein eigenes Thema.
-
Beleuchtung, Brandschutz, Zutrittsschutz,
Sicherheit, all dieser ganze Kram gehört
-
mit dazu und die meisten Unternehmen, die
sich mit IT beschäftigen wollen sich darum
-
nicht kümmern. Und deshalb nimmt der Trend
zu dass große Unternehmen auch
-
Großunternehmen, ihre eigenen
Rechenzentren aufgeben oder nur noch als
-
Backup-Rechenzentrum nutzen und
stattdessen sich mit sogenannten Housing-
-
Anbietern einmieten, die halt diesen
ganzen Kram, der sich ums Gebäude, um die
-
Stromversorgung, um die Klimatisierung,
um die Sicherung rankt, die ihnen den
-
ganzen Kram abnimmt. Hat übrigens auch was
damit zu tun, dass die Verfügbarkeit
-
relativ hoch sein soll, weil üblicherweise
möchte man ja nicht dass wenn abends
-
Feierabend ist und da ist irgendein
Fehler, dass dann das Internet bis zum
-
nächsten Morgen aus ist, das will man ja
normalerweise nicht. Das heißt also wir
-
wollen, in den großen Rechenzentren
brauchen wir einfach Leute die rund um Uhr
-
da sind, die dafür sorgen, dass Strom
läuft, Klima läuft und so weiter und das
-
machen Housing-Anbieter. Ist jetzt kein
super komplexes Thema, aber wenn man
-
tiefer rein schaut, dann wird das richtig
spannend. Alles das, was darüber die IT
-
macht, das es gibt auch Hostinganbieter,
die quasi, sich um das gesamte Gebäude
-
kümmern also den Housing-Anteil machen
machen und noch den IT-Teil und es gibt
-
natürlich die, die ihre eigene
Rechenzentren betreiben, über die Rede ich
-
jetzt nur am Rande, die Probleme die wir
haben sind aber in jedem Fall die
-
gleichen. Okay. Schauen wir erst mal, wenn
wir neues, also ihr wollt jetzt ein neues
-
Rechenzentrum bauen. Ihr habt jetzt gerade
mal ein bisschen Geld und wollte ein
-
Rechenzentrum bauen mit dem ihr Server
unterstellen könnt, die 1 Megawatt
-
Leistung ziehen. 1 Megawatt ist eine
ganze Menge, ist aber für die großen
-
Rechenzentrumsanbieter so quasi eigentlich
noch unter der Einstiegshürde, die meisten
-
großen bauen Rechenzentren, die ab 5
Megawatt Strom bereitstellen. So. Was
-
kostet das ungefähr, so ein Rechenzentrum?
Hat jemand eine idee? Wer baut
-
Rechenzentren von euch? Ok. Also eine
grobe Hausnummer ist für ein modernes
-
Rechenzentrum, mit entsprechender
Sicherheit, ist, dass wir pro Kilowatt
-
Leistung, die dann installiert werden
muss, und den nötigen platz dazu und die
-
Sicherung, und so weiter, und so weiter
zwischen 12.000 und 15.000 Euro anrechnen
-
müssen. Das ist schon nicht ganz wenig.
Also mal um Quadratmeterpreise, also je
-
nachdem wie viel Leistung man drin hat,
das wäre auch pro Quadratmeter der Fall
-
für Rechenzentren die eine Leistungsdichte
von einem Kilowatt pro Quadratmeter haben.
-
Das heißt also ein Gebäude bauen mit der
ganzen Technik innen, das circa 12.000
-
15.000 teilweise sogar 20.000 Euro pro
Qquadratmeter kostet ist schon eine
-
Ansage. Deshalb ist das halt auch relativ
teuer in der Herstellung, das machen halt
-
auch nur wenige, aber die Rechenzentren
die heute gebaut werden mit Blick auf das
-
ganze Thema Nachhaltigkeit, die sollen für
mindestens 15 jahre laufen und jetzt
-
gucken wir mal 2020 plus 15 sind wir bei
2035. Das heisst also jetzt werden die
-
Rechenzentren gebaut die uns nachher bei
dem ganzen Thema CO2 Einsparungen und
-
Nachhaltigkeit helfen sollen. Und deshalb
ist das inzwischen auch ein echtes Thema
-
für Neubauten von Rechenzentren. Wenn
wir uns also anschauen. Zunächst mal
-
brauche ich natürlich ein passendes
Grundstück und idealerweise ist das in der
-
Nähe der potenziellen Kunden, weil es
hilft nicht wenn ich ein Datacenter
-
irgendwo auf Neuseeland baue und Kunden in
Europa schwerpunktmäßig bedienen will.
-
Also grundsätzlich kann man das zwar
machen, aber dann haben halt das Thema mit
-
den Latenzen, das heißt die die
Informationen laufen einfach viel zu lange
-
zwischen dem Rechenzentrum und den Kunden
mit ihren Systemen. Interessant ist auch
-
das Thema Rechtssystem, inzwischen gibt es
namhafte internationale Datacenteranbieter
-
die sagen: wir bauen ganz bewusst in einem
ansonsten nicht so optimalen Land, weil
-
wir glauben, dass wir auch in 5 oder in
10 Jahren die Rechenzentren noch
-
juristisch sauber betreiben können, auch
als Ausländer. Es gibt ja Länder
-
auf der Welt wo man nicht so genau weiß,
was es in 5 oder in 10 Jahren mit den
-
Investitionen auf sich hat, die wir heute
ausgeben und gerade Mitteleuropa hat
-
zumindest bei den größeren Ländern hat den
Ruf da relativ stabil zu sein; ich vermute
-
mal, das ein Land jetzt unter dem Aspekt
der Stabilität etwas, wie soll ich's
-
formulieren, nicht mehr ganz so im Fokus,
steht aber insgesamt ist es so dass die
-
europäischen Länder da einen ganz guten
Ruf haben, USA natürlich auch, Kanada auch
-
und so weiter. Relativ wichtig ist das
Thema Stromversorgung. Wenn ich 5
-
Megawatt oder 10 Megawatt, teilweise
sogar 50 oder 100 Megawatt Strom brauche,
-
dann muss mir irgendwie Stromversorger das
liefern können. Das heißt also wenn ich
-
jetzt ein Rechenzentrum aufbaue und sage:
lieber Stromversorger, ich will nächste
-
Woche eröffnen, kannst du mir gerade 5
Megawatt hinlegen, also eine
-
Anschlussleistung von 5 Megawatt, dann
sagte der: nö, weil habe ich nicht. Ich
-
muss das Umspannwerk aufrüsten, ich muss fette
Kabel verlegen, kostet so roundabout 5-7
-
Millionen Euro bei den Größenordnung, na
gut so 10-15 Megawatt, ach und übrigens
-
braucht dafür 2 Jahre. Das heißt also
ich hab dann ein Problem, wenn ich mich
-
nicht um das Thema Energie kümmere, dass
ich unter Umständen gar nicht mehr bauen
-
brauche, weil ich nicht genug Energie habe
um die um die IT zu versorgen, ist nicht
-
nur in Deutschland ein Thema. Man findet
natürlich immer, gegen Einwurf von eckigem
-
Geld findet man immer eine Lösung, braucht
aber seine Zeit. Ok, dann, das Thema
-
Glasfaser ist auch ziemlich wichtig; die
Datacenter leben ja nicht im luftleeren
-
Raum, die sind ja letztlich Knoten von
Kommunikation, ist glaub ich klar,
-
selbstredend. Interessant ist auch, dass
da wo schon Rechenzentren sind, andere
-
dazukommen. Weil da wo schon Rechenzentren
sind sind Glasfasern, sind üblicherweise
-
ausreichend Stromversorgung und so weiter
und da es gibt diesen Netzwerkeffekt und
-
das sehen wir in Deutschland insbesondere
in Frankfurt. In Frankfurt steht fast die
-
Hälfte der gesamten
Rechenzentrumskapazität die wir haben,
-
einfach weil da am Anfang einige
Großrechenzentren von der Finanzindustrie
-
waren, und die Carrier alle da waren, also
die, die die Glasfaser verlegt haben und
-
das hat Frankfurt mehr und mehr attraktiv
gemacht, so dass wir da heute eine extrem
-
hohe an Anballung von Rechenzentren haben.
Und was nicht schlecht ist, insbesondere
-
wenn man verschiedene Mieter im
Rechenzentrum hat ist, wenn man irgendwie
-
gut erreichbar ist. Wir haben, es gibt in
Berlin Rechenzentren oder andersrum:
-
Kunden die in Berlin unterwegs sind, die
kommen nicht mit dem Auto. Ja, also wenn
-
der Techniker, wenn er nicht gerade nen
fetten Router durch die Gegend schleppen
-
muss, dann kommt er halt mit der Bahn oder
mit dem Fahrrad. Und dann ist es hat
-
idealerweise ausreichend einfach dahin zu
kommen und deshalb ist auch die ÖPNV-
-
Anbindung ein echtes Kriterium für
Rechenzentren, die vermietet werden sollen.
-
Was ist jetzt nicht so toll? Rechenzentren
die direkt auf dem Vulkan stehen.
-
Rechenzentren, die in der Verlängerung von
Marianengraben stehen. Da haben wir
-
übrigens einige auf der Welt, ist aber ein
eigenes Thema. Rechenzentren die
-
regelmäßig von Hochwasser bedroht sind.
Das sind irgendwie nicht so tolle
-
Standortfaktoren. Auch solche mit
problematischen Nachbarn. So ein
-
Kernkraftwerk ist in Deutschland jetzt
kein Thema aber woanders in der
-
Nachbarschaft könnte unter Umständen
schwierig sein, ja, oder auch chemische
-
Industrie, gerne genommen sind auch
Sprengstofffabriken. lachen Und schließlich und
-
das hängt so ein bisschen von den
gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, die
-
Nachbarn mit erhöhter Sensibilität, was
ich auch gut nachvollziehen kann, weil
-
Rechenzentren machen, zumindest was die
Standard-Rechenzentren anbelangt, machen
-
halt einfach Lärm. Die Kühler die da
notwendig sind, gerade im Sommer die sind
-
relativ laut, da muss man eine Menge
Schallschutz betreiben, wenn man
-
Nachbarschaft zum Krankenhaus hat und
insofern finde ich das auch okay wenn man
-
darauf von vornherein Rücksicht nimmt.
Auch Wohngebiete mögen es nicht wenn
-
nachts Netzersatzanlagen angehen und dann
recht laut sind. Ach übrigens die
-
Baukosten und Grundstück spielen natürlich
auch eine Rolle, aber das mal am Rande.
-
Schauen wir mal wo sich Rechenzentren
heute so befinden. Diese Information ist
-
für alle verfügbar: datacentermap.com, die
ist nicht ganz exakt und die ist nicht
-
wirklich vollständig, aber gibt einen sehr
guten Überblick über den Status quo und
-
was ihr hier sehen könnt ist, wenn wir
jetzt mal auf die Zahlen schauen, das sind
-
aggregierte Zahlen, dann stellen wir fest,
dass deutlich mehr als in Europa haben wir
-
in den USA und auch in Kanada
Rechenzentren, aber insbesondere USA, und
-
was was hier fehlt ist China, muss man
klar sagen, in China gibt es riesige
-
Rechenzentren die nicht erfasst sind, das
ist ein Dienst der auf Google Maps
-
basiert, keine Ahnung ob das
zusammenhängt. Und relativ wenig sind auch
-
Rechenzentren in Afrika und Lateinamerika
zu finden. Also ihr seht schon, das ist
-
nicht ganz gleich verteilt. Schauen wir
uns das in Europa an: Wenn ihr hier die
-
roten Hotspots schaut, dann seht ihr
einmal UK insbesondere mit London und dann
-
seht ihr diesen über Belgien, diesen roten Babbel:
Das sind die Niederlande. Es gibt in
-
Amsterdam und in der Umgebung von
Amsterdam jede Menge Rechenzentren und die
-
Niederlande hat fast so viel RZ-Kapazität
wie Deutschland. Sind nicht ganz in der
-
gleichen Liga was die Wirtschaftsleistung
anbelangt. auch nicht unerheblich ist
-
Frankreich, also Paris, insofern staune
ich gerade, dass der nicht rot ist, aber
-
das ist besser verteilt. Schauen wir uns
Deutschland an: Ich hatte vorhin schon mal
-
gesagt. In Deutschland ist im wesentlichen
Frankfurt die Rechenzentrums-Hauptstadt,
-
hier stehen 38 Rechenzentren notiert, in
wirklichkeit sinds viel mehr, aber alle
-
anderen sind ferner liefen muss
fairerweise sagen. Alles andere sind
-
B-Standorte. Und wenn man dann noch mal
tiefer reinzoomt, dann stellt man fest,
-
ich habe jetzt mal München genommen, nur
exemplarisch, bis hin zu: Wie sehen die
-
Gebäude aus? Und wenn ihr jetzt mal guckt
auf den Gebäuden hier - dieser Laserpointer geht nicht - seht ihr
-
diese Strukturen, das sind Kühlanlagen.
Das da oben, das sind Kühlanlagen, das
-
heißt also man kann, ohne dass man weiß,
ob das ein Rechenzentrum ist oder nicht,
-
kann man schon sehen. das ist mit hoher
Wahrscheinlichkeit ein Rechenzentrum, weil
-
alle Rechenzentren brauchen Kühlung. Also
insofern auch einfach mal Google Earth
-
oder Google Maps mit einer KI durchkämmen,
dann kann man alle großen
-
Rechenzentrumsstandorte identifizieren.
Okay wie wäre denn das ideale
-
Rechenzentrum, wenn wir uns das wünschen
könnten? Ich hab ja schon mal gesagt mit
-
Blick auf die nächsten 15-20 Jahre, was
würde dann da passen? Es bleibt nach wie
-
vor das Thema politische, rechtliche
Stabilität. Das ist extrem wichtig. Dann
-
wäre es gut wenn die die Politik, die
Wirtschaftspolitik sich um digitale
-
Infrastrukturen kümmert. Wenn die also
glauben, dass es eine gute Idee ist
-
Rechenzentren anzusiedeln. Das hilft
nämlich. Auch Glasfasernetze helfen
-
grundsätzlich, wenn man Rechenzentren
ansiedeln will, hatte ich ja schon mal
-
gesagt. Interessant gerade mit Blick auf
die Zukunft: Das Thema Nachhaltigkeit,
-
wäre gut, wenn das ein politisches Ziel
ist. Es gibt Regierungen, die haben das
-
als politisches Ziel, teilweise sogar in
der Verfassung verankert. Oder auch gerne
-
genommen: einfache und schnelle
Behördenabläufe. Ja, man muss ja
-
Baugenehmigungen machen, Beantragungen und
so den ganze Kram. Wirtschaftlich: Nähe
-
zum Kunden, das ist klar, moderate und
Grundstücks- und Baukosten, moderate
-
Strompreise, auch gerne genommen, weil
fast 50 %, je nach dem, mal mehr mal
-
weniger, der Gesamtbetriebskosten sind
Stromkosten, und mit Blick auf
-
Nachhaltigkeit: Die dauerhafte
Verfügbarkeit von regenerativer Energie
-
und zwar solche die immer verfügbar ist,
also zum Beispiel Wasserkraft, weil
-
Gravitation fällt ja nachts nicht aus, im
Gegensatz zur Sonne oder zu Wind, wenn er
-
mal nicht weht. Das wäre halt wirklich
Klasse. So. Und wie sieht es damit aus in
-
Deutschland? Machen wir gerade mal den
Realitätscheck: Politisch relativ stabil,
-
kann man sagen. Nach 16 Jahren Merkel: Das
geht. Alles klar. Aktive Unterstützung für
-
digitale Infrastrukturen: Ich müsste es
jetzt gelb machen, ich glaube wirklich die
-
Politik hat erkannt, dass es da ein Thema
gibt und manche wollen auch wirklich was
-
tun. Also das jetzt nicht mehr so dass
alle sagen: Interessiert mich nicht, der
-
IT-Kram, setzt sich sowieso nicht durch,
das ist inzwischen anders. Nachhaltigkeit
-
als klares politisches Ziel: Auch in den
Handlungen den Gesetzen: Da lass ich es
-
rot stehen, bezogen auf Deutschland.
Einfache und schnelle Behördenabläufe?
-
Nee. Tut mir leid. Also ich kenne
Unternehmen aus der Datacenterbranche die
-
1.5 Jahre auf eine Baugenehmigung
warten. Ja, weil Fragen zu klären sind,
-
und Formulare und überhaupt. Wie sieht's
wirtschaftlich aus? Nähe zu Kunden: Klar.
-
Moderate Grundstücks- und Baukosten: Das
hängt ein bisschen davon ab, die gibt es
-
in der Tat in Deutschland nicht überall.
Moderate Strompreise können wir mal gerade
-
vergessen. Deutschland ist das teuerste
Rechenzentrumsland bezogen auf den
-
Strompreis in Europa, weil Rechenzentren
produzieren ja nix. Na also ihr wisst ja
-
da gibt es diese EEG-Umlage, und die EEG-
Umlage, die ist ja so konzipiert, dass
-
diejenigen die im internationalen
Wettbewerb stehen begünstigt werden.
-
Teilweise komplett ihre EEG-Umlage
erlassen bekommen, die zahlen dann andere,
-
also wir als private Nutzer, und das gilt
aber nur für produzierendes Gewerbe. Das
-
gilt für Waffenhersteller, das gilt für...
ach übrigens für Kohleproduzenten. So ein
-
Kran im Tagebau, also so ein Bagger: Der
braucht 5 Megawatt, wenn er richtig voll
-
Power zieht, so viel wie'n mittelgroßes
Rechenzentrum. Mit dem Unterschied: Ich
-
bin mir nicht sicher ob es jetzt noch der
Fall ist aber zumindest letztes Jahr war
-
es noch so: Nur mit dem Unterschied, dass
diese 5 Megawatt Strom komplett von der
-
EEG-Umlage befreit sind. Ja? Weil
produziert ja Braunkohle. Im Gegensatz zu
-
den Daten, ich meine: Wer braucht Daten?
Also das ist ja: Findet den Fehler.
-
Derzeit auch nicht politisch durchsetzbar.
Wir haben mit verschiedenen Leuten im
-
Wirtschaftsministerium und in
verschiedenen anderen Bereichen, auf der
-
EU-Ebene gesprochen, ist politisch derzeit
nicht änderbar und es ist natürlich auch
-
schwer zu vermitteln, wenn wir sagen:
Jetzt nehmen wir die Datacenter auch noch
-
aus der EEG-Umlagenforderungen raus, etwa
3% des gesamten in Deutschland
-
verbrauchten Stroms gehen durch
Datacenter, die Tendenz geht bis hin zu 5
-
möglicherweise bis zu 10 % in den
nächsten 15 Jahren. Weil die Datacenter
-
wachsen, trotz des Strompreises. Und es
wäre natürlich jetzt irgendwie auch
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schwierig zu sagen, dass die privaten
Anwender plötzlich noch mehr EEG-Umlage
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zahlen müssen nur damit die Datacenter
rausgenommen werden können. Ist ein
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politisches Thema, nicht ganz einfach.
Kommen wir mal zu ein bisschen Technik.
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Strom, nur dass ihr das im Big Picture
habt, es geht immer darum, möglichst
-
Redundanzen zu schaffen, das heißt wenn
irgend ein Teil ausfällt, sollen soll alles
-
weiterlaufen, ihr könnt hier sehen: Hier
gibt es quasi eine Einspeisung A, eine
-
Einspeisung B und am Ende hier dieses
grüne Ding. Das ist die IT. Hier steht die
-
IT von den Kunden und so lange da auf A-
oder B-Seite Strom ankommt ist das völlig
-
ausreichend für ihn, gerne mag er beides aber
grundsätzlich ist das so ausreichend. Hat
-
nur den Nachteil: Ich muss auf der rechten
und auf der linken Seite die ganze Technik
-
bezahlen, ich muss sie laufen lassen, die
verbraucht dabei auch Strom, ich muss sie
-
warten, muss dafür sorgen, dass das alles
möglichst effizient funktioniert. Und was
-
ist wenn mal Strom ausfällt? Worst Case
ist ja Blackout, dann haben wir zunächst
-
mal auf der linken Seite USV-Anlagen,
Unterbrechungsfreie Stromversorgung, mit
-
riesengroßen Batteriespeichern, die
teilweise bis zu 15 Minuten die gesamte
-
Last des Rechenzentrums abfedern können
und weiter versorgen können. Und dann
-
springen nach 30 bis maximal 90 Sekunden
Netzersatzanlagen an, das sind sie
-
Diesegeneratoren, die ihr da seht, die
blauen Teile. Die sind darauf vorbereitet,
-
schnell zu starten und schnell Energie zu
liefern und wenn die anspringen, dann wird
-
auch sofort die Batterie wieder aufgeladen
und dann werden die Kältegeräte wieder in
-
Gang gesetzt und so weiter. Interessant
ist zum Beispiel die Frage: Was passiert
-
denn eigentlich wenn Strom weg ist, also
von A- und B-Seite mit der
-
Kälteversorgung? Diese Frage wird in
vielen Rechenzentren nicht betrachtet,
-
also nicht wirklich betrachtet. Weil es
springen ja nachher die Netzersatzanlagen
-
an. Aber hey. So Netzersatzanlagen sind
halt auch elektronisch gesteuert und da
-
kann's mal schiefgehen. Das war übrigens
das Thema "Das Deutsche Internet ist
-
ausgefallen", da ist die Netzersatzanlage
nicht angesprungen zwar aus dem ganz
-
profanen Grund, weil der Diesel alle war. Also
nicht nachgetankt. Also Details sind jetzt
-
auch unerheblich, aber die können mal weg
sein. Was passiert denn meinen Servern
-
wenn die Netzersatzanlage, nur die
Netzersatzanlage, für die Kühlung sorgt?
-
Das heißt die Server laufen weiter,
produzieren Wärme wie wild, volle Power,
-
ist gerade Onlineshop-Weihnachtseinkauf.
Strom funktioniert, möglicherweise
-
funktionieren auch die Lüfter, die dafür
sorgen, dass die gekühlte Luft wieder in
-
den Doppelboden kommt, aber woher kommt
die Kühlung, wenn das warme Wasser nicht da
-
ist, dann haben wir relativ schnell ein
relativ großes Problem. Es gibt
-
Installationen, die innerhalb von 30
Sekunden zu heiß werden, dann müssen die
-
Systeme runterfahren. Es gibt aber auch
Kunden, die das Thema im Blick haben, die
-
sagen: Ah, Moment mal. Ich glaub dir ja,
dass du deine Netzersatzanlagen im Griff
-
hast, ich hätte trotzdem gerne genug Zeit
meine Systeme, insbesondere die Storages
-
kontrolliert runterzufahren und bitte
sorge dafür, dass du mindestens 30 Minuten
-
meine Kühlung aufrecht halten kannst, auch
wenn deine NEAs nicht starten. Spannende
-
Herausforderung, kostet eine Menge Geld,
ist aber einen Schritt weiter gedacht.
-
Also durchaus nachvollziehbar, zumindest
für solche Systeme, die jetzt nicht
-
irgendwelche Katzenvideos hosten. Oder
vergleichbar. Ok. So und jetzt haben wir
-
gesagt: Okay, flächendeckender
Stromausfall ist ja echt doof. Wer von
-
euch, kurzes Handzeichen, kennt den Roman
"Blackout - Morgen ist es zu spät"? Ja?
-
Ist wirklich lesenswert, basiert
eigentlich auf einer Studie, die für den
-
Bundestag gemacht wurde, oder für BBK,
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
-
Katastrophenhilfe, kann ich euch
empfehlen, weil die Szenarien, die da
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drunter liegen sind relativ realistisch.
Also ist ein Roman, ich habe auch nichts
-
davon, dass ich den empfehle, ich hatte
Gelegenheit man mit dem Autor, mit Marc
-
Elsberg, gemeinsam Abend zu essen und habe
ihn gefragt, der hat 4 Jahre recherchiert,
-
was ist denn für ihn überraschendsten
gewesen und bei der Recherche und er
-
meinte, dass ihm mehrere Manager,
technische Manager von Energieversorgern
-
gesagt haben, dass sie schon kurz vor
einem Stromausfall, einem großen
-
Stromausfall gestanden haben. Das heißt
also, das was wir für selbstverständlich
-
halten, nämlich der Strom aus der
Steckdose, da kann ja nichts passieren,
-
das ist etwas, das ist eine Illusion und
die Illusion wird immer größer, je mehr
-
verteilte Systeme wir haben, je mehr
unberechenbare Einspeisung wir haben, das
-
ganze Thema regenerative Energie, ist unter
dem Aspekt der Versorgungssicherheit,
-
macht es schwieriger. Unter dem unter dem
Aspekt der Nachhaltigkeit ist ne komplett
-
andere Geschichte, will ich gar nicht
kleinreden. Also mal angenommen der
-
Blackout wurde länger andauern? Was
passiert dann? Dann ist die erste Frage:
-
Netzanlagen, die Dieselgeneratoren, die
haben für 24 oder 36, sorry, für 48 oder 72 Stunden,
-
also für 2 oder 3 Tage haben die
Dieselvorrat, wenn alles läuft und dann
-
sind die Vorräte leer. Und was passiert
dann? Dann gibt es Nachtankverträge mit
-
irgendwelchen Lieferanten, aber glaubt ihr
wirklich, dass wenn wir 2 Tage keinen
-
Strom in Deutschland haben, dass diese
Lieferanten dann nachtanken werden bei
-
irgendeinem Datacenteranbieter? Ich glaube
das ehrlich gesagt nicht. Nächstes Thema:
-
Glaubt ihr wirklich, dass die Mitarbeiter,
die Zuhause ja auch 2 Tage keinen
-
Strom haben dann frühmorgens noch, selbst
wenn sie's wollen, zur Arbeit kommen
-
können? Wenn sie irgendwie auf
öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind?
-
Schwierig. Wenn sie mit ihrem Auto
unterwegs sind: So lange der Tank voll
-
ist: Prima. Aber wenn der Tank leer ist:
Was meint ihr wie viele Tankstellen in
-
Deutschland Notstromanlagen haben? Weniger
als 1 Prozent. Es gibt welche, ja, aber
-
weniger als 1 Prozent. Also mit anderen
Worten: Wir haben dann auf verschiedenen
-
Ebenen und nicht nur im Rechenzentrum
substanzielle Probleme und die Frage ist:
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Was hilft es uns, wenn wir grundsätzlich
die Rechenzentrumsverfügbarkeit
-
hochschrauben, wenn wir sagen wir haben,
keine Ahnung, für 120 Stunden Strom vor
-
Ort, aber wenn das Personal nicht mehr da
ist, dass sich um die Wartung
-
kümmert. Übrigens auch eine spannende
Frage bei Stromausfall: Was passiert
-
eigentlich mit den Backbone-Verbindung,
was passiert mit den Glasfasernetzen? Ja,
-
da gibt es doch überall Batterien! Ja,
vielleicht, aber wie lange halten die? Und
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wenn überhaupt? Das was die meisten nicht
wissen: Glasfasernetze brauchen, wenn sie
-
quer durch Deutschland laufen,
zwischendurch Verstärkerstationen,
-
sogenannte Repeater. Und diese Repeater
sind per default eben genau nicht mit
-
Notstrom ausgestattet, sondern mit USV-
Anlagen. Es gibt einige Carrier, die das
-
anbieten, die nehmen dann entsprechend
viel Geld, aber standardmäßig haben wir
-
das nicht. Und by the way auch, wenn der
Strom weg ist: Eure Handys könnt ihr dann
-
gerade vergessen. Also Taschenrechner
funktioniert weiter, keine Sorge, aber nur
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der, der nicht online irgendwie sein muss
aus welchen Gründen auch immer. Aber
-
sämtliche Kommunikation nach aussen
funktioniert nicht mehr. Wir haben in
-
Deutschland die Situation, dass
Mobilfunkverbindung müssen keinen Notstrom
-
vorsehen, die haben in der Regel Batterien
für ein Drittel der Kapazität. Ich hatte
-
mit Peter Schmidt mal dazu gechattet, der
am Tag 2 einen sehr guten Vortrag zum
-
Thema "Von 4G zu 5G" gehalten hat und er
sagte: "Also bei der Telekom sind so zwei
-
bis drei Stunden Reserve eingebaut, aber
danach ist Schluss." Das heißt also: Wenn
-
ihr noch eine Mobilfunkverbindung zu
irgendjemandem habt: Nutzt sie bald. Nach
-
Hause wird's eh nicht mehr funktionieren
Festnetz oder Internet, Voice-over-IP sei
-
dank, das ist sofort tot. Es gab früher
mal, also da wurde der Strom quasi aus der
-
Vermittlungsstelle mitgebracht, ist alles
vorbei. Also wenn Strom weg, dann echt
-
schlecht. Und die Frage ist natürlich
trotzdem, wir werden Rechenzentren
-
brauchen, die für die Krisenbewältigung
notwendig sind, wo die Informationen
-
zusammenlaufen, wo die Behörden und die
Verantwortlichen quasi ihre Maßnahmen
-
abstimmen, das werden wir brauchen. Und da
ist es eine gute Idee, wenn die besonders
-
gut abgesichert, sind gegen alle oder fast
alle denkbaren Eventualitäten. Ok. Schauen
-
wir uns hier mal Wärme an, ich habe jetzt
viele über Strom gesprochen. Wärme in den
-
IT-Systemen wird heute als Abfall
betrachtet. Es ist leider so, dass wir das
-
fast, wie gesagt mehr als 10
Terawattstunden Strom gehen in die
-
Rechenzentren, die kommen nahezu
vollständig als Wärme oben wieder raus.
-
Das heißt direkt an die Luft, ohne dass
die zwischendurch noch mal durch 'nen
-
Warmwasserkreislauf gegangen wären, oder
durch 'ne Fußbodenheizung, oder irgendwas
-
anderes, Schwimmbad, sonstergleichen. Alle
Wärmenutzungskonzepte, von denen ich bisher
-
gehört habe, die gibt es, die existieren
real, decken aber in der Regel weniger als
-
1 Prozent der anfallenden Wärme ab. Also
es ist toll, dass es das gibt, hilft uns
-
aber im Endeffekt nicht wirklich weiter.
Das heißt: Abwärmenutzung hat im
-
Wesentlichen 3 Themen, nämlich: Ich
brauche ein Fernwärmenetz, ja, ich kann
-
die Wärme nicht in Tüten raustragen. Ich
brauche auf der anderen Seite eine
-
Politik, die dazu bereit ist, diese Netze
aufzubauen, zu unterhalten, das ist eine
-
kommunale Aufgabe, das machts auch nicht
einfacher, nicht ohne Grund haben wir in
-
Deutschland 5 große Heizungshersteller.
Wenn wir überall Fernwärme hätten, die
-
viel effizienter zu verteilen wäre, dann
hätten die weniger zu verkaufen, muss man
-
nüchtern konstatieren. Und insofern ist es
ein ziemlich langer Weg, nachhaltige oder
-
Fernwärmekonzepte, falsch,
Wärmenutzungskonzepte für Datacenter
-
umzusetzen, wenn dich gerade zufällig
irgendwas geht. Ich merke gerade, dass ich
-
aus meiner Zeit rauslaufe, das finde ich
nicht so spannend. Sicherheit ist ein
-
Thema, will ich jetzt nicht weiter darauf
eingehen, da gibt es ganz viele
-
Unterschiedliche Ansätze. Verfügbarkeit
ist ein extrem wichtiges Thema. Beim Thema
-
Verfügbarkeit: Kurzer Blick in die
Wikipedia. Wir wollen ja alle immer online
-
sein und wir wollen dass unsere unsere
Server immer funktionieren und natürlich
-
insbesondere Netflix und Amazon Prime und
wie sie alle heißen sollen immer
-
funktionieren. Aber dafür ist ein relativ
hoher Preis zu zahlen, dass die immer
-
funktionieren. Und die Verfügbarkeit 100
Prozent, die wir immer gerne hätten, die
-
gibt es nirgendwo, die ist technisch nicht
möglich. Aber es gibt halt Ansätze, die
-
Verfügbarkeit durch technische Maßnahmen
oder organisatorische Maßnahmen zu
-
verbessern. Und hier dieses Spiel mit den
Neunen, ihr seht schon: Heute üblich sind
-
99,99, also 4 Neunen, bis 99,999, 5
Neunen, dazwischen bewegt sich heute bei
-
den meisten Rechenzentren die Wahrheit.
Heißt aber unterm Strich auch, dass die
-
schon mal 5 Minuten ausfallen können. Wir
haben da das Problem, dass die Wahrnehmung
-
in der Politik nicht so toll ist, was
Rechenzentren anbelangt. Dann haben wir
-
mit Kollegen aus verschiedenen
Rechenzentren, von verschiedenen
-
Betreibern schon mal gesagt: Hey lasst uns
doch mal an einem Montagmorgen um 9 für
-
3 Minuten ausschalten. Innerhalb der SLAs,
ja, aber deutlich zu merken. Ihr würdet
-
nicht mal mehr die Seite erreichen auf der
steht, dass der Strom ausgefallen ist, das
-
das Rechenzentrum ausgefallen ist, weil
die stecken dahinter. Falls das wirklich
-
mal passiert: Es ist nicht abgesprochen.
Natürlich machen wir so was nicht, auf gar
-
keinen Fall. Aber wichtig: Auch einen
Ausfall, selbst ein Ausfall von 32
-
Sekunden würde ein Storage zerschießen,
potenziell, würde eine Datenbank
-
zerschießen, die dann fürs recovern
möglicherweise Stunden braucht. Oder noch
-
länger. Das heißt also: Auch ein Ausfall
von 32 Sekunden könnte ein echtes Problem
-
sein, auch wenn er innerhalb der SLAs
passiert. Ok. So. Energieffizienz: PUE. Es
-
gibt so viele Gründe, PUE nicht gut zu
finden, aber es gibt einen, ihn trotzdem
-
weiter zu verwenden: Er ist einfach. PUE,
die Power Usage Effectiveness sagt nichts
-
weiter als: Wie viel Strom geht insgesamt
ins Rechenzentrum rein? Im Verhältnis zu:
-
Wie viel hat davon die IT verbraucht? Und
ein optimaler PUE wäre: Der gesamte Strom,
-
der ins Rechenzentrum reingeht wird durch
die IT verbraucht, also Server, Storage
-
und so weiter. Aber wir brauchen natürlich
auch noch Strom für Kühlung, für die
-
Stromversorgung selber, da fallen Verluste
an und so weiter und so weiter und deshalb
-
gibt es immer einen PUE der größer ist als
1. Als wenn jemand sagt, ein PUE ist
-
kleiner als 1, dann hat der irgendetwas anders
gemacht, als wir es üblicherweise rechnen.
-
Es geht um den Stromverbrauch
wohlgemerkt, nicht um Wärme. Heute, für neue
-
Rechenzentren werden PUEs von 1,2 bis 1,4
erreicht. Das heißt, zusätzlich zum IT-
-
Strom werden 20% bis 40% also 1,2 bedeutet
20 Prozent zusätzlich und 1,4 bedeutet 40
-
Prozent zusätzlich zum IT-Strom
verbraucht, als Hilfsenergie. Das heißt um
-
die Systeme alle zu betreiben und so
weiter und so weiter, das ist schon nicht
-
schlecht, das hängt aber unter anderem
damit zusammen, dass wir viele Sachen
-
redundant aufbauen. Man könnte deutlich
weniger machen, wenn man auf USV-Anlagen
-
verzichtet, wenn man auf Kühlanlagen
verzichtet, die mit unterschiedlichen
-
Lastgängen klar kommen, die komfortabel
sind, alles das, da gäbe es noch
-
Potenzial, aber, wie ihr seht: Bei der
Kühlung zum Teil über 30 Prozent der
-
Verluste, teilweise sogar 50 Prozent und
bei der Stromversorgung so zwischen 3 und
-
10, manchmal sogar ein bisschen weniger.
Okay was können wir denn machen, um den
-
PUE zu reduzieren? Na also um quasi diese
Hilfsenergie zu reduzieren? Wir können auf
-
Redundanzen verzichten. Lasst einfach das
Rechenzentrum öfter mal ausfallen, dann
-
brauche wir nicht so viel Strom. Das Thema
Auslastung, das ist super wichtig. Keiner
-
der IT plant, weiß genau, wie viel Strom
brauche ich denn, über ein Jahr mit meiner
-
IT-Installation, mit den 100 Racks? Und
dann gehen wir los, und dann sagen wir:
-
Ok, 2 Kilowatt pro Rack macht 200 Kilowatt.
Passt das? Naja, aber die Summe der
-
Netzteile ist schon größer, lasst uns mal
mit 200 Kilowatt ansetzen, wir haben noch
-
Reserven, noch mal 100 Kilowatt dazu zu
buchen. Führt aber dazu, dass wir in der
-
Regel und zwar über fast alle
Rechenzentren verteilt zu geringe
-
Auslastung haben. Die USV-Anlagen werden
einfach nicht ausreichend ausgelastet, die
-
arbeiten dann, stellt euch vor: 50 Prozent
ist der Schnitt. Ungefähr. 50 Prozent
-
Auslastung für zwei USV-Anlagen bedeutet
für jede einzeln 25 Prozent. und die
-
Effizienz der USV-Anlagen fängt an, von
den Herstellern angegeben: Bei 30 Prozent
-
Auslastung. Würde also bei zwei USV-
Anlagen, die ja parallel arbeiten 60
-
Prozent in Summe bedeuten, und die haben
wir üblicherweise gar nicht. Das heißt wir
-
liegen unterhalb der Arbeitspunkte. Und es
gibt unglücklicherweise wirklich Kunden,
-
die 10 Prozent von dem, was sie irgendwann
mal geplant haben verbrauchen. Das macht
-
es natürlich super schwierig, da macht PUE
überhaupt keinen Spaß. Und für
-
Housinganbieter ist es halt extrem
schwierig das irgendwie zu steuern. Das
-
Wetter und das Klima, das könnte
interessant werden: Nur einen Punkt: Die
-
meisten Rechenzentren, oder viele
Rechenzentren, die heute gebaut sind, sind
-
auf eine Höchsttemperatur von 36 grad
Celsius ausgelegt, in Deutschland. Könnte
-
unter Umständen schwierig werden. Und ein
anderer Punkt, der auch noch interessant
-
ist: Die Zulufttemperatur im Kaltgang, das
heißt da, wo die ganzen Server ansaugen:
-
Die es heute zwischen 21 und 25 Grad, wenn
wir die nach oben setzen würden: 27 bis 30
-
Grad, da gibt es eine
Standardisierungsorganisation in den USA,
-
ASHRAE, die haben Modelle dafür gemacht:
Es würde wirklich substanziell
-
Kälteenergie sparen, aber die Bereitschaft
höhere Zulufttemperaturen zu akzeptieren
-
ist halt limitiert. Zum einen ist es für
die Mitarbeiter echt doof, wenn die
-
regelmäßig rein müssen, in ne 30 Grad-
Umgebung, ja, macht jetzt nicht so
-
wahnsinnig viel Spaß, das aber gar nicht
der Hauptgrund. Der Hauptgrund ist: Ich
-
hab dann weniger Puffer wenn der Strom mal
ausfällt oder wenn die Kühlung mal
-
ausfällt, weil von 30 bis 35 oder 40 Grad
wo die Server herunterfahren müssen ist es
-
hat einfach ein schnellerer Schritt als
von 25 oder 22 Grad auf 35. Ja, das heißt
-
also: Viele sagen: Lasst uns lieber mehr
Energie verbraten, damit wir mehr
-
Sicherheit haben beim Puffern. So
Stromverbrauch. Woah, ich lauf völlig aus
-
der Zeit das ist ja furchtbar. Der
Stromverbrauch in Deutschland soll
-
substanziell gesenkt werden, wir wollen ja
25 Prozent bis 2050 genau bis 2050
-
reduzieren. 2050 ist irgendwie in 30
Jahren, das sind zwei Lebenszyklen
-
Rechenzentren. Wir schauen uns an, wir
haben jetzt noch einmal aus 2016, aktuell
-
ist der Strombedarf für, das könnt ihr
hier glaube ich ein bisschen sehen, für
-
Server, Storage, Netzwerk, USV bin ich mir
nicht so sicher, also der Strombedarf über
-
im wesentlichen Rechenzentren beträgt halt
derzeit in der Größenordnung um 14
-
Terrawattstunden pro Jahr in Deutschland.
Da muss ich jetzt echt drüber springen,
-
wir irgendwann festgestellt, 2015, im IT-
Sicherheitsgesetz, das Datacenter echt
-
wichtig sein könnten, so als
Basisinfrastruktur, um das Funktionieren
-
der Gesellschaft weiter zu ermöglichen und
haben gesagt: Hey wir nehmen die mit rein,
-
die sind ab sofort KRITIS (KRitische IT
InfraStruktur), es spielt dabei keine
-
Rolle welche Kunden da sind, weil: Das
können wir nicht vernünftig ableiten, also
-
nehmen wir nur ein quantitatives Kriterium
und das quantitative Kriterium heißt: Alle
-
Rechenzentren, die mehr als 5 Megawatt
Leistung haben sind KRITIS. Ende. Ob die 5
-
Megawatt für die Steuerung von
Atomkraftwerken verbraucht werden oder für
-
die Bereitstellung von Katzenvideos ist
dabei unerheblich. Auch hier springe ich
-
so ein bisschen durch. Unten der der
Bereich, sorry, das ist beim Reinkopieren
-
hier nicht so ganz toll, unten der
Bereich, das ist das was die
-
Housinganbieter betrifft, oben der Bereich
ist Hosting? Also das ist ja sogar falsch,
-
ist Hosting, das ist ein offizielles
Dokument, ich habe das da mal rauskopiert,
-
räuspert sich
Günther: an dem ich mitgearbeitet habe,
-
und, also wie gesagt oben ist Hosting und
Housing und wir haben am Ende, haben wir
-
Abhängigkeiten der IT und jede einzelne
Netzersatzanlage, jede einzelne
-
Stromversorgung, jede einzelne Klimaanlage
wird natürlich digital gesteuert. Und es
-
ist elementar, dass diese Steuerung nicht
in fremde Hände geht. Ja, hier auf dem
-
Hackerkongress ist es glaube ich noch mal
wichtig zu sagen: Es ist auch kein
-
lohnendes Angriffsziel, weil wir haben
echt richtig Trouble, wenn ihr da
-
erfolgreich wärt, so ähnlich wie bei
Energieversorgern; es gibt sogar
-
Energieversorger, die zum Teil ihrer IT im
Rechenzentren haben, wollen wir garnicht
-
drüber nachdenken. Interessant an der
Stelle, und das ist dann zum Thema KRITIS
-
auch schon der Schluss: Es gibt
Rechenzentrumsbetreiber, die die Steuerung
-
ihrer Stromversorgung nachts, also wenn quasi:
tagsüber machen sie's mit Kollegen aus
-
Deutschland, nachts auf Zentralen
umschalten, die außerhalb der EU liegen.
-
Und jetzt lassen wir uns mal gerade
überlegen, was passiert, wenn ein
-
Datacenter, das außerhalb der EU
steuert, einen - keine Ahnung -
-
politischen, gesetzlichen Druck bekommt
bestimmte Dienste in Europa nicht mehr
-
bereit zu stellen. Das wäre jetzt
irgendwie nicht so prall, ne? Also
-
digitale Souveränität ist an der Stelle
anders. Gibt es, ist auch nicht wirklich
-
thematisiert, wird als Risiko lediglich
betrachtet. Okay. Wie geht's weiter? Wir
-
werden weiterhin, andauernd wachsen.
Datacenter wächst extrem, inzwischen
-
werden allerdings 80 Prozent des
Wachstums, also der neuen Rechenzentren
-
die in Deutschland und Europa gebaut
werden, werden durch die sogenannten
-
Hyperscaler, durch die großen
Cloudanbieter initiiert, die treiben das
-
Wachstum und die sorgen dafür, dass wir
Rechenzentren über Rechenzentum bauen. Ok.
-
Hey, cool. Dann noch mal ganz kurz: Also:
der Stromverbrauch wird mitwachsen. Das
-
ist also jetzt nicht nur bezogen auf
irgendwie Umsätze oder sonst dergleichen,
-
sondern der Stromverbrauch wird mitwachsen
und zwar sogar exponentiell, wenn das was
-
wir derzeit erleben weiter passiert, das
geht so ein bisschen gegen die Pläne der
-
Regierung den Stromverbrauch in
Deutschland zu senken, aber man könnte ja
-
die Bedingungen für die Datacenter in
Deutschland noch schlechter machen, dann
-
würden noch mehr Datacenter Nutzer sich
entscheiden ins Ausland zu gehen und dann
-
hätten wir Deutschlands Problem gelöst.
Für den Fall, dass ihr euch dann richtig
-
reinknien wollt: Hier ein paar
Literaturhinweise, lass ich einfach so
-
stehen. So. Fasse zusammen: Wir haben
Rechenzentren, und wir brauchen sie, und
-
sie sind aus meiner Sicht zumindestens
politisch völlig in der Bedeutung völlig
-
unterschätzt, weil sonst hätte man
bestimmte Entscheidung anders getroffen
-
als man sie getroffen hat. Gilt nicht nur
für Rechenzentren, aber auch. Sind das
-
Fundament für das, was digital passiert.
Weitgehend. Wie schon gesagt: Strombedarf
-
wird steigen, Rechenzentren sind, die
Großen sind kritische Infrastruktur, falls
-
digitale Souveränität ein Ziel der
Wirtschaftspolitik sein sollte, Politiker
-
spreche darüber, müssen sie auch die
Rechenzentren betrachten. Und die Nutzung
-
der Abwärme als Sekundärwärme, was wir uns
alle wünschen würden, nochmal: 14
-
Terrawattstunden Wärme wären
grundsätzlich verfügbar,,lasst uns nur 50
-
Prozent davon nehmen, dann könnten wir
locker mehrere 10.000 Gebäude heizen, ganz
-
locker, ist aber Moment infrastrukturell
nicht möglich. Ja, und es bleibt dabei:
-
Die EEG-Umlage macht Deutschland sehr
unattraktiv, als, oder andersrum: Macht
-
Deutschland zum teuersten RZ-Standort,
aber das passt ja ganz gut, dass wir auch
-
den teuersten Mobilfunk haben und das
teuerste Internet, insofern ist das ja
-
alles auch stimmig in Summe. Herzlichen
Dank für Aufmerksamkeit, eure Fragen?
-
Applaus
Günther: Nur ganz kurz, für den Fall, dass
-
ihr irgendwelche Fragen habt, da ist eine
Mailadresse, die funktioniert etwa in
-
einer halbe Stunde.
-
räuspert sich
-
postroll music
-
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 202?. Mach mit und hilf uns!