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Klauen gegen Fingernägel - Matthew Borths

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    Sehen wir uns die Krallen an.
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    Man findet sie bei Vierbeinern weltweit;
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    sie sind eins der vielseitigsten
    Werkzeuge der Natur.
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    Bären nutzen sie zum Graben
    und zur Verteidigung.
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    Die nadelartigen Krallen des Adlers
    können den Schädel der Beute durchbohren.
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    Beim Laufen können Löwen
    ihre mächtigen Krallen einziehen
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    und zur Jagd wieder ausfahren.
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    Sogar die Vorfahren der Primaten
    besaßen solch eindrucksvolle Fortsätze,
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    bis ihre Krallen zu Nägeln wurden.
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    Was also bewegte die Evolution
    zu einer so gepflegten Anpassung
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    und was haben Nägel
    ihren spitzeren Cousins voraus?
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    Als Nägel vor 55,8 Millionen Jahren
    zum ersten Mal auftauchten,
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    gab es Krallen schon
    seit über 260 Millionen Jahren
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    bei Vorfahren der Säuger und Reptilien.
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    Trotz der enormen Zeitspanne
    zwischen ihrer Entstehung
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    gehören Klauen und Nägel
    zur gleichen Evolutionsgeschichte.
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    Beide bestehen aus Keratin,
    einem harten, faserigen Protein,
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    das sich auch in Hörnern, Schuppen,
    Hufen und Haaren findet.
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    Es wird von einem Gewebekeil,
    der Keratin-Matrix, hergestellt.
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    Reich an Blutgefäßen und Nährstoffen,
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    produziert diese Proteinfabrik
    eine endlose Menge Keratin,
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    das fest in Keratinozyt-Zellen
    eingelagert wird.
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    Die extrem dichten Zellen geben Nägeln
    und Klauen die charakteristische Härte.
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    Da Nägel von Krallen abstammen,
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    ist die Keratinozyten-Produktion
    bei beiden gleich.
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    Die Zellen wachsen aus der Matrix,
    treten aus der Haut aus,
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    sterben ab und verhärten sich
    zu einer wasserfesten Schicht.
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    Der Hauptunterschied
    zwischen beiden Keratinschichten
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    ist tatsächlich nur die Form.
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    Sie hängt von der Form der Knochen
    an Finger- oder Zehenende ab.
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    Bei Klauen passt sich das Keratinozytbett
    an einen schmalen Fingerknochen an,
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    zieht sich um das Fingerende,
    geht strahlenförmig nach außen
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    und bildet eine kegelförmige Struktur.
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    Doch Tiere mit Nägeln
    haben viel breitere Finger und Zehen,
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    und die Keratinozyten bedecken nur
    die Oberfläche ihrer breiten Knochen.
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    Vielleicht erhielten sich Nägel
    bei Primaten nur als Nebeneffekt
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    bei der Entwicklung
    breiterer, geschickterer Finger.
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    Nach allem, was wir vom Lebensraum
    unserer Vorfahren wissen,
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    hatten Nägel wahrscheinlich
    ihre eigenen starken Vorzüge.
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    Hoch in den Baumkronen,
    wo die Primaten lebten,
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    waren breite Fingerknochen
    und vergrößerte Fingerbeeren ideal,
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    um schmale Äste zu greifen.
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    Nägel verbessern diesen Griff weiter.
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    Dank der festen, belastbaren Oberfläche
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    konnten Primaten ihre Fingerbeeren
    für mehr Haftung am Baum verbreitern.
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    Zusätzlich verbesserten Nägel
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    die Sensibilität der Fingerenden
    durch mehr Fläche,
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    damit beim Klettern
    Druckveränderungen erkannt werden.
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    Diese Kombination
    aus Feingefühl und Geschick
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    gab unseren Vorfahren die Feinmotorik
    zum Fangen von Insekten,
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    zum Sammeln von Beeren und Samen
    sowie für festen Halt an dünnen Ästen.
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    Die Entwicklung von Nägeln sowie
    von opponierbaren Daumen und Zehen
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    ist eng miteinander verbunden.
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    Als unsere Vorfahren
    von den Bäumen kletterten,
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    ermöglichte ihnen der flexible Griff
    Bau und Nutzung komplexer Werkzeuge.
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    Zwar hätten auch an breiten Fingern
    Krallen wachsen können,
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    aber die spitzen Enden
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    hätten die Primaten wohl
    bei ihren Tätigkeiten gestört.
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    Klauen sind ideal zum Schneiden,
    Durchbohren und Festkrallen,
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    aber die spitzen Enden machen
    das Festhalten schwierig und gefährlich.
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    Doch werden Krallen wie Nägel
    oft auf unerwartete Art genutzt.
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    Seekühe greifen mit ihren Nägeln Futter,
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    und Forscher vermuten,
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    dass Elefanten mit den Fußnägeln
    Vibrationen spüren,
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    was ihnen beim Hören hilft.
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    Bei einigen Primaten
    wie dem Fingertier aus Madagaskar
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    haben sich erneut Krallen gebildet.
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    Sie nutzen diese extralangen Fortsätze,
    um Äste und Stämme abzuklopfen
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    und mit ihren fledermausartigen
    Ohren nach Hohlräumen zu suchen.
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    Wenn sie solche Stellen orten,
    kratzen sie die Rinde auf
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    und spießen Maden mit
    dem nadelartigen Mittelfinger auf.
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    Wir kratzen hier nur an der Oberfläche
    der genialen Möglichkeiten,
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    wie Nägel und Krallen
    im Tierreich genutzt werden.
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    Doch welcher dieser Fortsätze ist besser?
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    Auf diese Antwort wird sich
    wohl niemand festnageln lassen.
Title:
Klauen gegen Fingernägel - Matthew Borths
Speaker:
Matthew Borths
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/claws-vs-nails-matthew-borths

Sehen wir uns mal die Krallen an. Man findet sie bei Vierbeinern weltweit, und sie sind eines der vielseitigsten Werkzeuge der Natur. Bären nutzen sie zum Graben und zur Verteidigung. Die nadelartigen Krallen eines Adlers können den Schädel ihrer Beute durchbohren. Sogar die Vorfahren der Primaten besaßen diese beeindruckenden Fortsätze, bis sich ihre Krallen zu Fingernägeln entwickelten.
Was also führte zu dieser Anpassung? Matthew Borths forscht nach.

Lektion von Matthew Borths, unter Regie von Augenblick Studios.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:54
Andrea Hielscher approved German subtitles for Claws vs. nails
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Andrea Hielscher accepted German subtitles for Claws vs. nails
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Katharina Luber edited German subtitles for Claws vs. nails
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