Psychologische Flexibilität: Wie Liebe Schmerz in existenzielle Bestimmung verwandelt | Steven Hayes | TEDxUniversityofNevada
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0:20 - 0:22Das Leben stellt uns vor Fragen.
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0:24 - 0:27Eine der wichtigsten Fragen, die
es uns stellt, ist wahrscheinlich: -
0:28 - 0:32"Was machst du mit schwierigen
Gedanken und Gefühlen?" -
0:34 - 0:39Wenn Sie sich schämen oder besorgt sind,
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0:40 - 0:42stellt Ihnen das Leben eine Frage.
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0:43 - 0:47Wenn man hier oben steht,
einen TEDx-Vortrag halten möchte -
0:47 - 0:49und der Kopf sehr geschwätzig wird,
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0:50 - 0:53wie geht man damit um?
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0:55 - 0:56Gute Frage.
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0:56 - 0:58(Lachen)
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0:59 - 1:02Und die Antwort auf diese Frage
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1:02 - 1:03und ähnliche Fragen
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1:03 - 1:06sagt viel über unseren Lebensweg aus,
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1:06 - 1:09ob er sich positiv entfaltet oder nicht,
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1:09 - 1:13zu Erfolg, Liebe, Freiheit, Teilhabe führt
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1:13 - 1:18oder eher in Pathologie
und Verzweiflung mündet. -
1:20 - 1:23Ich stehe hier und behaupte,
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1:23 - 1:27dass Sie eine großartige Antwort
auf diese Frage haben, -
1:27 - 1:29zumindest im Keim.
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1:30 - 1:32Aber Sie haben auch diesen arroganten,
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1:32 - 1:35in Geschichten verliebten,
denkenden, analytischen -
1:35 - 1:38und urteilenden Intellekt
zwischen Ihren Ohren, -
1:38 - 1:41der keineswegs die Antwort
auf diese Frage hat -
1:41 - 1:44und Sie fortwährend dazu verlockt,
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1:44 - 1:47die falsche Richtung einzuschlagen.
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1:50 - 1:51Ich heiße Steve Hayes,
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1:51 - 1:53und in den letzten 30 Jahren
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1:53 - 1:56erforschen meine Kollegen und ich
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1:56 - 1:59eine kleine Reihe von
psychologischen Prozessen -
2:00 - 2:02-- originelle Worte für Dinge,
die Menschen tun -- -
2:02 - 2:06die als psychologische
Flexibilität bezeichnet werden. -
2:07 - 2:11Es handelt sich um eine Reihe
von Antworten auf jene Frage. -
2:12 - 2:14In mehr als 1000 Studien
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2:14 - 2:18haben wir gezeigt, dass
psychologische Flexibilität vorhersagt, -
2:18 - 2:20ob Sie gerade ein psychisches
Problem entwickeln, -
2:20 - 2:22Ängste, Depression, Trauma.
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2:22 - 2:25Wenn Sie eines haben, sagt sie vorher,
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2:25 - 2:27ob Sie später ein zweites haben werden.
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2:27 - 2:29Sie sagt vorher, wie gravierend sie sind
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2:29 - 2:30und wie chronisch sie werden.
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2:30 - 2:31Aber nicht nur das --
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2:31 - 2:34sie sagt noch allerlei
andere wichtige Dinge vorher, -
2:34 - 2:37auch wenn es nicht um
psychische Erkrankungen geht, -
2:37 - 2:41beispielsweise, wie Sie
als Elternteil sein werden -
2:41 - 2:43oder wie Ihr Arbeitsverhalten ist;
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2:43 - 2:47wie sich körperliche Erkrankungen
auf Ihr Verhalten auswirken; -
2:47 - 2:50oder ob Sie Ihr
Fitnessprogramm durchhalten. -
2:50 - 2:53Für alles, womit sich
der menschliche Geist befasst, -
2:54 - 2:59ist psychologische Flexibilität relevant.
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3:00 - 3:03In diesem Vortrag möchte ich
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3:03 - 3:06Sie durch unser Wissen
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3:06 - 3:08über psychologische Flexibilität führen,
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3:08 - 3:09weil wir gelernt haben,
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3:09 - 3:12wie man diese Prozesse ändert.
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3:12 - 3:15In mehreren hundert Studien
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3:15 - 3:17mit der Akzeptanz- und
Commitmenttherapie -
3:17 - 3:19oder ACT, aber nicht nur mit ACT,
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3:19 - 3:21auch ähnlichen Verfahren,
die auf Flexibilität zielen, -
3:21 - 3:23haben wir gezeigt, dass wir
sie ändern können. -
3:23 - 3:24Wenn man das macht,
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3:24 - 3:26werden Lebensverläufe, die negativ sind,
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3:26 - 3:28positiv mit Resultaten in allen Bereichen,
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3:28 - 3:32die ich eben erwähnt habe,
und darüber hinaus in vielen anderen. -
3:34 - 3:41Zunächst möchte ich die Elemente
psychologischer Flexibilität vorstellen. -
3:42 - 3:45Dazu werde ich mit Ihnen
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3:45 - 3:4834 Jahre in meinem Leben zurückgehen.
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3:49 - 3:53Damals fing ich an, mich ihnen
mit aller Macht zuzuwenden. -
3:55 - 3:57Jahrzehnte zurück.
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3:58 - 4:01Vor 34 Jahren, um 2 Uhr morgens,
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4:01 - 4:04auf einer goldbraunen Wolldecke,
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4:04 - 4:07in annähernd dieser Körperhaltung
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4:07 - 4:10und mental ganz sicher in dieser Haltung.
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4:11 - 4:15Bereits seit 2 bis 3 Jahren
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4:15 - 4:18war ich immer mehr
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4:18 - 4:22in eine extreme Panikstörung
hineingeraten. -
4:22 - 4:25Es begann in einer
entsetzlichen Institutssitzung, -
4:25 - 4:27in der ich miterleben musste,
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4:27 - 4:29wie gestandene Professoren
aufeinander losgingen, -
4:29 - 4:31so wie es nur zwischen wilden Tieren
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4:31 - 4:34oder eben Professoren möglich ist.
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4:34 - 4:36(Lachen)
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4:39 - 4:44Mir war nach nichts anderem, als sie
inständig zu bitten innezuhalten, -
4:44 - 4:47aber stattdessen erlebte ich
meine erste Panikattacke. -
4:47 - 4:54Als sie mich schließlich ansprachen,
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4:54 - 4:58brachte ich keinen Ton aus mir heraus.
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5:00 - 5:03Unter diesem Schock,
dem Schrecken und der Peinlichkeit -
5:03 - 5:07jener ersten, zudem
öffentlichen Panikattacke -
5:07 - 5:10unternahm ich all die
logischen, folgerichtigen, -
5:10 - 5:12vernünftigen und pathologischen Dinge,
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5:12 - 5:14die einem der Verstand nahelegt.
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5:15 - 5:18Ich versuchte,
vor der Angst davonzulaufen; -
5:18 - 5:21ich versuchte, gegen die Angst zu kämpfen,
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5:21 - 5:25und ich versuchte, mich
vor der Angst zu verstecken. -
5:25 - 5:26Ich saß nah bei Türen.
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5:26 - 5:27Ich beobachtete ihr Kommen.
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5:27 - 5:29Ich argumentierte dagegen an.
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5:29 - 5:30Ich nahm Beruhigungsmittel ein
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5:30 - 5:32und während ich all das tat,
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5:32 - 5:34nahmen die Panikattacken
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5:34 - 5:37in Häufigkeit und Stärke zu.
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5:38 - 5:40Zuerst bei der Arbeit,
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5:40 - 5:42aber dann auch auf Reisen,
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5:43 - 5:45in Lokalen und im Kino,
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5:45 - 5:46und in Aufzügen,
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5:46 - 5:48und beim Telefonieren,
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5:49 - 5:52und dann selbst im
sicheren Umfeld zuhause, -
5:52 - 5:56und am Ende auch nachts
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5:56 - 5:59um 2 Uhr morgens,
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5:59 - 6:03wo mich die Panik
aus dem tiefsten Schlaf riss. -
6:04 - 6:08Doch diese Nacht auf der
goldbraunen Wolldecke, -
6:09 - 6:11diese Nacht,
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6:11 - 6:16in der ich unter Wellen von Angst
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6:16 - 6:18meine Körperempfindungen beobachtete --
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6:18 - 6:19die war anders.
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6:19 - 6:23Diese Nacht war noch schrecklicher,
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6:23 - 6:26aber irgendwie auch befriedigend,
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6:27 - 6:31weil ich eben keine Panikattacke hatte.
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6:31 - 6:36Ich war im Begriff, an einem
Herzinfarkt zu sterben. -
6:37 - 6:38Die Anzeichen waren völlig klar.
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6:38 - 6:40Ich hatte Druck auf der Brust.
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6:40 - 6:42Ich hatte stechende Schmerzen im Arm.
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6:42 - 6:44Ich schwitzte extrem.
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6:44 - 6:47Mein Herz raste und hatte immer
wieder unberechenbare Aussetzer. -
6:47 - 6:50Und dieselbe Stimme,
die empor kam und sagte: -
6:50 - 6:52"Du musst rennen!
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6:52 - 6:56Du musst kämpfen! Du musst dich
vor der Angst verstecken!", -
6:56 - 6:58erzählte mir nun:
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6:58 - 6:59"Ruf an!
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6:59 - 7:02In diesem Zustand kannst du nicht fahren!
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7:02 - 7:04Du stirbst!
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7:04 - 7:05Ruf den Notarzt!
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7:05 - 7:07Den Rettungswagen!
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7:07 - 7:09Das ist kein Scherz! Ruf an!"
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7:11 - 7:14Aber Minute um Minute verging,
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7:14 - 7:17ohne dass ich telefonierte.
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7:17 - 7:20Mir schien, als würde ich
ich meinen Körper verlassen -
7:20 - 7:23und auf mich selbst herabblicken.
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7:24 - 7:26Ich stellte mir vor, was wäre,
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7:26 - 7:28wenn ich den Notarzt rufen würde.
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7:29 - 7:32Wie eine Folge von Szenen,
kleine Ausschnitte, -
7:32 - 7:36wie in der Vorschau
für den nächsten Kinofilm. -
7:37 - 7:40Ich konnte hören,
wie die Rettungssanitäter -
7:40 - 7:41die Treppen heraufkamen,
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7:41 - 7:44das Klopfen an der dünnen Tür,
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7:45 - 7:47die Fahrt im Rettungswagen,
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7:47 - 7:48die Schläuche und Drähte,
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7:48 - 7:51die besorgten Gesichter
der Krankenschwestern, -
7:51 - 7:53als ich in die Notaufnahme kam,
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7:55 - 7:57und schließlich der letzte Ausschnitt,
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7:57 - 8:00die letzte kurze Szene dieser Vorschau,
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8:00 - 8:02in der ich plötzlich erkannte,
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8:02 - 8:04worum es in diesem Film gehen sollte.
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8:06 - 8:07Und ich sah es und sagte mir:
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8:07 - 8:09"Oh bitte, Gott, nicht das!
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8:09 - 8:11Bitte!"
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8:13 - 8:15Denn in jener letzten Szene,
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8:15 - 8:17in der ich in der Notaufnahme lag,
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8:17 - 8:19kam ein junger Arzt
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8:19 - 8:24vor meinem geistigen Auge
deutlich zu lässig auf mich zu. -
8:26 - 8:27Und als er näher kam,
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8:27 - 8:30konnte ich sein Grinsen sehen
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8:31 - 8:34und ich wusste schon, was kommt.
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8:35 - 8:37Er kam auf mich zu und sagte:
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8:37 - 8:39"Dr. Hayes,
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8:41 - 8:43Sie haben keinen Herzinfarkt",
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8:44 - 8:46und sein Grinsen wurde breiter,
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8:47 - 8:49"Sie haben eine Panikattacke."
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8:52 - 8:54Und ich wusste, dass das wahr war.
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8:56 - 9:00Das war nur ein weiterer
Schritt zur Hölle. -
9:01 - 9:03Mir entfuhr ein Schrei,
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9:03 - 9:08der sich bizarr und fremd anhörte.
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9:09 - 9:11Etwa so...
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9:13 - 9:17(Greinen)
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9:20 - 9:23Und als ich mich von
diesem Schlag erholt hatte, -
9:23 - 9:26öffnete sich eine andere Tür.
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9:28 - 9:29Ich weiß nicht, wie lange das ging,
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9:29 - 9:31aber ein paar Minuten später kamen,
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9:31 - 9:33von einem wenig frequentierten,
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9:33 - 9:35aber ureigenem Teil meines Selbst,
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9:35 - 9:37dem Teil direkt hinter den Augen,
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9:37 - 9:39einem eher spiritueller Teil,
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9:39 - 9:42direkt aus meiner Seele
-- wenn Sie so wollen -- -
9:42 - 9:43diese Worte empor.
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9:43 - 9:44Ich bin mir sicher.
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9:44 - 9:46Ich sprach zu mir selbst,
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9:46 - 9:47morgens um 2 Uhr.
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9:49 - 9:50Ich sagte:
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9:51 - 9:54"Ich kenne dich nicht,
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9:54 - 9:58aber anscheinend kannst du mir wehtun.
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9:58 - 10:00Du kannst mich leiden lassen.
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10:01 - 10:05Aber ich sage dir, eines kannst du nicht:
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10:05 - 10:11Du kannst mich nicht von meiner
Erfahrung abbringen. -
10:11 - 10:14Das kannst du nicht."
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10:19 - 10:24Mein damals noch viel jüngerer Körper
schmerzte beim Aufstehen, -
10:26 - 10:32und die getrockneten, bitteren Spuren der
Tränen in meinem Gesicht verrieten mir, -
10:32 - 10:36dass ich dort sehr lange Zeit
gelegen hatte. -
10:37 - 10:41Doch ich stand mit einem
innerlichen Versprechen auf: -
10:43 - 10:44"Niemals wieder.
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10:46 - 10:50Ich werde nicht vor mir davonlaufen."
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10:53 - 10:56Ich wusste nicht, wie ich dieses
Versprechen halten konnte. -
10:56 - 10:58Ehrlich gesagt, ich lerne heute noch.
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10:58 - 11:02Ich hatte keine Ahnung,
wie ich dieses Versprechen -
11:02 - 11:05anderen vermitteln sollte.
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11:06 - 11:09Das sollte ich erst in der Arbeit
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11:09 - 11:12mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie
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11:12 - 11:14oder ACT erfahren, was noch vor mir lag.
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11:14 - 11:16Doch in diesen 34 Jahren
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11:16 - 11:18ist kein einziger Tag vergangen,
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11:20 - 11:24an dem ich mich nicht an dieses
Versprechen erinnert hätte. -
11:24 - 11:27Und wenn Sie dann hier oben stehen,
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11:27 - 11:29-- und Sie wissen das nun schon --
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11:29 - 11:32ist es klüger,
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11:32 - 11:34Schmerz und Leiden anzunehmen,
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11:34 - 11:35dann beginnt etwas Neues.
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11:36 - 11:37Ich kann es heute in Worte fassen,
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11:37 - 11:40was die Forschung zeigt,
was diese Haltung ausmacht. -
11:41 - 11:43Es ist emotionale Offenheit.
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11:43 - 11:45Zu fühlen, was zu fühlen ist,
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11:45 - 11:47auch wenn es schwerfällt.
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11:47 - 11:50Die eigenen Gedanken
als solche zu erkennen, -
11:50 - 11:51statt sie nur zu haben.
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11:51 - 11:54Wenn Sie denken, dann nicht einfach so,
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11:54 - 11:55dass Sie sonst nichts weiter sehen,
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11:55 - 11:58sondern sie als Äußeres
wahrnehmen zu können. -
11:58 - 11:59Sich mit diesem eher spirituellen Teil
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11:59 - 12:01zu verbinden und von da aus
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12:01 - 12:04die eigene Aufmerksamkeit
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12:04 - 12:06flexibel, flüssig und willentlich
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12:06 - 12:08auf das zu richten, was nun
Aufmerksamkeit verdient. -
12:09 - 12:12Und wenn Sie etwas Bedeutungsvolles sehen,
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12:12 - 12:13darauf zugehen zu können,
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12:13 - 12:15bereit anzupacken,
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12:15 - 12:17so dass Sie fühlen, handeln,
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12:17 - 12:19sich einbringen und teilhaben können.
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12:20 - 12:24Genau das ist psychologische Flexibilität.
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12:26 - 12:28Und sie beruht auf jenem Keim,
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12:28 - 12:30den Sie schon kennen.
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12:30 - 12:32Wenn man es in einem Wort
zusammenfassen müsste -
12:32 - 12:35-- ich glaube, Sie stimmen mir zu --
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12:35 - 12:38dann wäre das "Liebe".
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12:38 - 12:40Wenn Sie sich selbst
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12:40 - 12:45selbstfürsorglich, freundlich
und liebevoll begegnen, -
12:45 - 12:48öffnet sich das Leben und Sie können sich
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12:48 - 12:50sinnerfüllt und zielbezogen zuwenden
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12:50 - 12:53und dabei Liebe, Engagement,
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12:53 - 12:55Schönheit und Anteilnahme
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12:55 - 12:57in das Leben anderer bringen.
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12:59 - 13:02Anfangs hatte ich nicht verstanden,
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13:02 - 13:04dass dieser Kern von Schmerz und Leiden
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13:05 - 13:07aufs Engste mit dem anderen Angelpunkt,
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13:07 - 13:10Sinn- und Zielbezogenheit, verbunden war.
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13:10 - 13:11Zuerst sah ich es nicht.
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13:11 - 13:14Aber es zeigte sich mir
bei meinen Patienten, -
13:14 - 13:16als ich mit ACT anfing --
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13:16 - 13:18dann im eigenen Leben.
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13:20 - 13:24Und nach ein paar Jahren damit
hat es mich sehr wuchtig getroffen. -
13:24 - 13:28Zu der Zeit hatte ich schon einige
randomisierte Studien zu ACT gemacht -
13:29 - 13:30und angefangen, Trainings zu machen.
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13:30 - 13:34Ich reiste herum,
um kleineren Gruppen von Klinikern -
13:34 - 13:36unsere Arbeit zu vermitteln.
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13:37 - 13:39Dann hatte ich einen Workshop,
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13:39 - 13:41als diese Angst in Wellen aufkam,
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13:41 - 13:43was völlig normal war.
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13:43 - 13:45Auch heute noch werde ich ängstlich,
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13:45 - 13:47wenn ich Vorträge halte.
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13:48 - 13:50Das war in Ordnung. Dafür bin ich offen.
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13:50 - 13:52Mach schon. Es ist cool.
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13:54 - 13:56Aber dann kam eine weitere Welle.
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13:56 - 13:58Plötzlich war mir nach Schluchzen zumute,
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13:58 - 14:01vor all diesen Klinikern,
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14:02 - 14:05als ob ich vom Weinen
überwältigt werden würde. -
14:06 - 14:08Ich sagte mir: "Was ist los?"
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14:08 - 14:10Der Moment verging
und ich hielt den Workshop. -
14:11 - 14:14Bis zum nächsten Workshop
dachte ich nicht mehr daran, -
14:14 - 14:16dasselbe wiederholte sich.
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14:16 - 14:20Nun war ich geistesgegenwärtig genug, um
zu merken, dass ich mich sehr jung fühlte. -
14:21 - 14:24Also fragte ich mich,
während ich weitermachte: -
14:24 - 14:25"Wie alt bist du?"
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14:25 - 14:28Als Antwort kam: "8 oder 9".
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14:29 - 14:32Und dann kam eine Erinnerung auf;
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14:32 - 14:35an etwas, woran ich
nicht mehr gedacht hatte, -
14:35 - 14:39seit es sich mit 8 oder 9 ereignet hatte.
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14:39 - 14:41Im Workshop hatte ich keine Zeit,
dem nachzugehen, -
14:41 - 14:44erst am Abend im Hotel kam ich dazu.
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14:45 - 14:48Ich lag in meinem Bett
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14:48 - 14:51und hörte meine Eltern
im Nebenraum streiten. -
14:52 - 14:58Spät abends war mein Vater wieder
betrunken nach Hause gekommen. -
14:59 - 15:02Meine Mutter ging auf ihn los,
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15:03 - 15:07weil er das knappe Familieneinkommen
für seine Sucht ausgab. -
15:07 - 15:10Es ging um seine Unzulänglichkeiten
als Ehemann und Vater. -
15:11 - 15:16Und er sagte: "Hör auf!
Sonst passiert was!" -
15:16 - 15:19Mir war klar, dass seine
Fäuste geballt waren. -
15:19 - 15:22Ich hörte ein fürchterliches Krachen
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15:22 - 15:25und das Schreien meiner Mutter.
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15:26 - 15:28Später habe ich dann erfahren,
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15:28 - 15:31dass der Couchtisch
durchs Wohnzimmer geflogen war. -
15:32 - 15:33Ich dachte:
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15:34 - 15:35"Wird es Blut geben?
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15:36 - 15:38Schlägt er sie?"
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15:38 - 15:40Und der Verstand des kleinen Jungen
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15:40 - 15:43formulierte sehr entschieden:
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15:44 - 15:46"Ich muss etwas tun!"
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15:50 - 15:53Und ich erkannte,
dass ich nichts tun konnte -- -
15:53 - 15:56nichts, was sicher gewesen wäre.
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15:56 - 15:58So rutschte ich noch weiter zurück,
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15:58 - 16:01hielt mich umklammert und weinte.
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16:04 - 16:06Verstehen Sie das?
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16:06 - 16:10Ich sitze dabei und sehe
wie diese alten Bullen kämpfen, -
16:10 - 16:12im psychologischen Institut,
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16:12 - 16:15und -- ja -- ich bin zutiefst erschrocken,
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16:15 - 16:17und ja, ich habe Angst,
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16:18 - 16:22aber eigentlich ist mir einfach
nur nach Weinen zumute ... -
16:22 - 16:25in einem psychologischen Institut?
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16:25 - 16:28(Lachen)
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16:29 - 16:30Wirklich?
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16:32 - 16:35Aber ich hatte keinen Zugang zu ihm.
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16:36 - 16:38Ich hatte keinen Platz für ihn.
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16:39 - 16:43Er ist der Grund, warum ich
Psychologe geworden bin, -
16:43 - 16:46aber ich hatte keine Ahnung davon.
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16:47 - 16:51Und so war ich absorbiert,
vom Publizieren, -
16:51 - 16:54von der Karriere, von Anträgen
und vom Erfolg. -
16:54 - 16:55Wuhuuh!
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16:57 - 17:01Dahin kam ich, weil er mich
dazu aufgefordert hatte -- -
17:02 - 17:04dazu, "etwas zu tun".
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17:05 - 17:08Stattdessen war meine Antwort
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17:09 - 17:12gleichbedeutend damit,
abzuwiegeln und zu sagen: -
17:12 - 17:16"Sei einfach still! Geh weg!
Halt die Klappe!", -
17:17 - 17:21während ich rannte, kämpfte
und mich versteckte. -
17:22 - 17:24Es war so unfreundlich und lieblos.
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17:25 - 17:26Wem gegenüber?
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17:26 - 17:30Gegenüber mir selbst
und den Teilen von mir, -
17:30 - 17:34die mich auch mit dem verbinden,
was meinem Leben Sinn gibt. -
17:36 - 17:40Weil wir Schmerz empfinden,
wenn uns etwas wichtig ist, -
17:40 - 17:43und wir etwas wichtig nehmen,
wenn es uns schmerzt. -
17:43 - 17:44Diese beiden Angelpunkte,
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17:44 - 17:48diese beiden "Wendungen hin zu" sind eins.
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17:49 - 17:51Wenn Sie zu sich selbst stehen,
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17:51 - 17:53selbst wenn es schwerfällt,
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17:53 - 17:55tun Sie etwas Liebevolles für sich selbst,
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17:55 - 17:59und aus dem heraus können
Sie sich dann das Risiko leisten, -
17:59 - 18:01sich hinzuwenden
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18:02 - 18:05und der Welt Liebe,
das Schöne, Kommunikation -
18:05 - 18:08und Engagement entgegenzubringen.
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18:08 - 18:12Und als ich das erkannte,
gab ich mir ein anderes Versprechen. -
18:13 - 18:19Niemals mehr werde ich dich abschieben
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18:19 - 18:25oder deine Botschaft
über unsere Bestimmung. -
18:25 - 18:28Ich werde dich nicht auffordern,
den Workshop zu abzuhalten, -
18:28 - 18:30und auch nicht den TEDx-Vortrag --
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18:30 - 18:32(Lachen) --
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18:33 - 18:36aber ich möchte dich hier bei mir haben,
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18:37 - 18:39weil du mich weich sein lässt.
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18:40 - 18:46Du bist der Grund, warum sich
mein Leben um diese Dinge dreht. -
18:47 - 18:49Meine Botschaft an Sie lautet also,
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18:51 - 18:55sich mit dem Wissen über
psychologische Flexibilität zu befassen, -
18:55 - 18:59und -- mehr noch -- es zu nutzen,
um noch mehr darüber zu erfahren, -
19:00 - 19:03wie Sie sich selbst lieben können,
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19:03 - 19:05auch wenn es schwerfällt.
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19:05 - 19:07Es wird Ihnen helfen,
der Welt mit Liebe zu begegnen, -
19:08 - 19:12in der Art, wie Sie sie der Welt
entgegenbringen wollen. -
19:14 - 19:16Und das ist wichtig.
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19:17 - 19:18Sie wissen das.
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19:18 - 19:22Die weinenden 8-Jährigen
in Ihnen wissen das. -
19:23 - 19:25Wir alle wissen das.
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19:27 - 19:28Denn Liebe ist nicht alles,
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19:30 - 19:32sie ist das Einzige.
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19:33 - 19:34Danke.
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19:34 - 19:36Ich hoffe, ich konnte Ihnen nutzen.
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19:36 - 19:38(Beifall)
- Title:
- Psychologische Flexibilität: Wie Liebe Schmerz in existenzielle Bestimmung verwandelt | Steven Hayes | TEDxUniversityofNevada
- Description:
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Wie können wir uns entfalten, wenn uns das Leben mit Schmerz und Leiden konfrontiert? Mehr als 1000 Studien legen nahe, dass ein wesentlicher Teil der Antwort auf diese Frage im Erwerb psychologischer Flexibilität liegt. Steven C. Hayes gehört zu den ersten, der diesen Prozess erforscht und als Akzeptanz- und Commitmenttherapie, einem inzwischen populären Verfahren aus dem Bereich Akzeptanz und Achtsamkeit, für die Praxis umgesetzt hat. In diesem bewegenden Vortrag fasst Hayes den Kern psychologischer Flexibilität leicht verständlich zusammen. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine berührende Reise durch seine eigene Panikstörung, hin zu jenem Moment, in dem er eine lebensverändernde Wahl trifft: Ich werde nicht vor mir selbst davonlaufen. Hayes zeigt, wie es diese Entscheidung möglich macht, dass wir uns mit unserem eigenen, tiefen Empfinden für Bedeutung und Sinn verbinden. Eine liebevolle Haltung gegenüber unserem eigenen Schmerz einzunehmen, so Hayes, ermöglicht es uns, der Welt mit Liebe und Engagement zu begegnen.
Dieser Vortrag, der als TEDx Event im TED Format gehalten wurde, wurde von einem unabhängigen lokalen Zusammenschluss organisiert. Mehr dazu unter http://ted.com/tedx - Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 19:40