Wie man mit Verhaltenswissenschaft die Energierechnung senken kann
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0:01 - 0:03Wer hat heute schon seine E-Mails gelesen?
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0:03 - 0:05Na los – melden, bitte.
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0:05 - 0:07Und wer schaut gerade jetzt nach?
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0:07 - 0:09(Lachen)
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0:09 - 0:14Und die Finanzen? Heute schon gecheckt?
Kreditkarte, Investmentkonto? -
0:14 - 0:18Und diese Woche?
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0:18 - 0:21Jetzt mal: Ihr Energieverbrauch im Haushalt?
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0:21 - 0:23Heute schon überprüft?
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0:23 - 0:25Diese Woche?
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0:25 - 0:27Letzte Woche?
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0:27 - 0:30Ein paar versprengte Energiestreber im Saal.
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0:30 - 0:33Schön, Sie zu sehen.
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0:33 - 0:36Aber mal zum Rest –
dieser Saal ist voller Leute, -
0:36 - 0:39denen dieser Planet ein großes Anliegen ist,
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0:39 - 0:43aber selbst wir scheren uns wenig
um Energieverbrauch und das Klima. -
0:43 - 0:49Harriet hier neben mir lernte ich
in unserem ersten Familienurlaub kennen. -
0:49 - 0:54Sie kümmert sich um ihren Energieverbrauch,
obwohl sie keine Energiestreberin ist. -
0:54 - 0:59Hier kommt die Geschichte,
warum Harriet sich kümmert: -
0:59 - 1:01Das ist Kohle,
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1:01 - 1:05die gängigste Quelle
der Elektrizität auf der Erde. -
1:05 - 1:08Diese Kohle enthält genügend Energie,
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1:08 - 1:12um diese Birne
über ein Jahr leuchten zu lassen. -
1:12 - 1:14Leider geht nur
auf dem Weg von hier nach hier -
1:14 - 1:18die meiste Energie
in Form von Wärme verloren. -
1:18 - 1:22Tatsächlich werden nur zehn Prozent zu Licht.
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1:22 - 1:26Diese Kohle hält also
etwas länger als einen Monat. -
1:26 - 1:30Wollte man die Birne ein Jahr
brennen lassen, brauchte man -
1:30 - 1:33so viel Kohle.
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1:33 - 1:39Das ist schlecht: Pro genutzter
Energieeinheit werden neun verschwendet. -
1:39 - 1:40Aber das Gute daran ist:
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1:40 - 1:43Für jede Energieeinheit, die wir nicht nutzen,
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1:43 - 1:46verschwenden wir die anderen neun auch nicht.
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1:46 - 1:50Die Frage ist also: Wie bekommen wir
die Menschen hier im Saal -
1:50 - 1:55und überall auf der Welt dazu,
sich um den Energieverbrauch zu kümmern, -
1:55 - 1:59und wie bekommen wir sie dazu,
weniger zu verschwenden? -
1:59 - 2:04Die Antwort liefert uns
ein Experiment der Verhaltenswissenschaft, -
2:04 - 2:08das in dem heißen Sommer vor zehn Jahren
nur 150 Kilometer von hier, -
2:08 - 2:11in San Marcos, Kalifornien, stattfand.
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2:11 - 2:14An jede Tür eines Viertels
hängten Studenten Zettel, -
2:14 - 2:18die Leute sollten doch die Klimaanlage ab-
und den Ventilator anstellen. -
2:18 - 2:21Ein Viertel trugen den Hinweis:
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2:21 - 2:25»Mit dieser Maßnahme können Sie
jeden Monat 54 $ sparen.« -
2:25 - 2:27Ein Viertel bekam einen Umwelthinweis.
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2:27 - 2:31Die dritte Gruppe sollte
als gute Bürger Stromausfälle verhindern. -
2:31 - 2:35Die meisten glaubten,
der Spar-Hinweis würde am Besten ziehen. -
2:35 - 2:38Aber keiner der Hinweise hat gewirkt.
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2:38 - 2:41Sie hatten nicht den geringsten Effekt.
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2:41 - 2:45Es war grad so, als ob
die Studenten nie da gewesen wären. -
2:45 - 2:49Aber dann gab es da noch
einen vierten Hinweis, nämlich: -
2:49 - 2:53»Bei einer Umfrage
unter Ihren Nachbarn haben 77% gesagt, -
2:53 - 2:56dass sie die Klimaanlage
ab- und den Ventilator anstellen. -
2:56 - 2:58Machen Sie es genauso!«
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2:58 - 3:01Man mag es kaum glauben –
sie machten mit. -
3:01 - 3:05Diese Haushalte verbrauchten
substanziell weniger Energie, -
3:05 - 3:09nur weil ihnen gesagt wurde,
was die Nachbarn taten. -
3:09 - 3:10Was lernen wir daraus?
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3:10 - 3:14Selbst wenn wir an etwas glauben –
wenn es unbequem ist, -
3:14 - 3:19beeinflussen uns Maßhalteappelle oder
finanzielle Anreize nicht besonders. -
3:19 - 3:22Aber Konformitätsdruck –
da steckt was drin. -
3:22 - 3:26Richtig angewandt kann das
Dinge zum Guten wenden. -
3:26 - 3:28Und das tut es auch schon.
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3:28 - 3:31Vor diesem Hintergrund
haben Dan Yates und ich -
3:31 - 3:33die Firma »Opower« gegründet.
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3:33 - 3:38Unsere Software soll Kunden
der Energieversorger beim Energiesparen helfen. -
3:38 - 3:42Wir liefern pro Haushalt
einen Energieverbrauchsbericht, -
3:42 - 3:46und vergleichen mit Nachbarwohnungen
vergleichbarer Größe. -
3:46 - 3:50Wie in dem Experiment vergleichen wir
das Verhalten der Leute -
3:50 - 3:54mit dem ihrer Nachbarn
und geben ihnen dann gezielt Spar-Tipps. -
3:54 - 4:00Das ging von Ausdrucken über eine App und
das Netz bis zum regulierbaren Thermostat. -
4:00 - 4:02Wir haben so in diesen fünf Jahren
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4:02 - 4:06das größte verhaltenswissenschaftliche
Experiment durchgeführt. -
4:06 - 4:08Und es funktioniert.
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4:08 - 4:10Normale Hausbesitzer und Mieter haben
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4:10 - 4:13über 250 Millionen Dollar
an Energiekosten gespart, -
4:13 - 4:15und das ist erst der Anfang.
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4:15 - 4:20Allein in diesem Jahr werden wir
zusammen mit 80 Versorgern in sechs Ländern -
4:20 - 4:23noch einmal zwei Terawattstunden
Elektrizität einsparen. -
4:23 - 4:26Energiefanatiker wissen, was das heißt,
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4:26 - 4:27aber für den Rest von uns:
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4:27 - 4:31Mit zwei Terawattstunden
könnte man jeden Haushalt -
4:31 - 4:36in St. Louis und Salt Lake City
für über ein Jahr mit Energie versorgen. -
4:36 - 4:37Das ist etwa halb so viel,
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4:37 - 4:42wie im letzten Jahr in den USA
an Solarenergie produziert wurde. -
4:42 - 4:43In Kohle ausgedrückt:
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4:43 - 4:48Wir müssten ein ganzes Jahr lang jede Minute
34 solcher Schubkarren verbrennen, -
4:48 - 4:52um zwei Terawattstunden
Elektrizität zu produzieren. -
4:52 - 4:54Und wir verbrennen überhaupt nichts.
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4:54 - 4:59Wir regen die Menschen nur an, acht zu geben
und ihr Verhalten zu ändern. -
4:59 - 5:03Dabei sind wir nur eine Firma
und kratzen grade mal an der Oberfläche. -
5:03 - 5:0720% der Elektrizität
in Haushalten wird vergeudet. -
5:07 - 5:09und damit meine ich nicht
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5:09 - 5:12uneffiziente Glühbirnen.
Vielleicht gibt's die noch. -
5:12 - 5:15Ich meine: Licht in leeren Räumen anlassen,
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5:15 - 5:18und die Klimaanlage,
obwohl niemand daheim ist. -
5:18 - 5:23Damit vergeuden wir pro Jahr
für 40 Milliarden Dollar Elektrizität, -
5:23 - 5:27die nicht zu unserem Wohlbefinden,
wohl aber zum Klimawandel beiträgt. -
5:27 - 5:3040 Milliarden! – Mill-iar-den!
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5:30 - 5:32Allein in den USA jedes Jahr.
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5:32 - 5:35Das ist die Hälfte unseres Kohleverbrauchs.
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5:35 - 5:39Zum Glück versuchen einige
der weltbesten Materialwissenschaftler -
5:39 - 5:43Kohle durch erneuerbare Materialien
wie diese zu ersetzen, -
5:43 - 5:46und das ist zugleich toll und wichtig.
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5:46 - 5:50Aber die wichtigste Quelle
für eine nachhaltige Energiezukunft -
5:50 - 5:52steht gar nicht da oben.
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5:52 - 5:56Die sitzt nämlich hier im Saal.
Das sind Sie, und das bin ich. -
5:56 - 5:59Diese Ressource können wir ohne viel
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5:59 - 6:01Materialwissenschaft einsetzen –
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6:01 - 6:04indem wir einfach Verhaltenslehren anwenden.
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6:04 - 6:07Wir können sofort anfangen, es funktioniert,
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6:07 - 6:10und wir sparen vom ersten Moment an Geld.
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6:10 - 6:13Worauf warten wir?
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6:13 - 6:16Naja – die Versorgerrichtlinien haben sich
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6:16 - 6:20seit den Tagen von Thomas Edison
nicht viel geändert. -
6:20 - 6:24Die Versorger werden belohnt,
wenn ihre Kunden Energie verschwenden. -
6:24 - 6:28Sie sollten belohnt werden,
wenn ihre Kunden sie einsparen. -
6:28 - 6:31Aber der Energieverbrauch
der Haushalte ist nicht alles. -
6:31 - 6:33Schauen wir uns mal den Prius an.
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6:33 - 6:36Toyota hat in das Material investiert,
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6:36 - 6:39aber auch in Verhaltenswissenschaft.
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6:39 - 6:43Die Armaturen, die
die laufende Energieersparnis anzeigen, -
6:43 - 6:47lassen Geschwindigkeitsjunkies
jetzt fahren wie vorsichtige Großmütter. -
6:47 - 6:50Womit wir wieder – bei Harriet wären.
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6:50 - 6:55In unserem ersten Familienurlaub
kam sie wegen unserer kleinen Tochter rüber, -
6:55 - 6:59und freute sich so darüber,
dass die auch Harriet heißt. -
6:59 - 7:03Sie fragte, wovon ich lebe,
und ich erzählte ihr von meiner Firma. -
7:03 - 7:06Da leuchteten ihre Äuglein auf.
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7:06 - 7:08Sie sah mich an und sagte:
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7:08 - 7:09»Genau Sie brauche ich!
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7:09 - 7:14Vor zwei Wochen haben wir einen Brief
von unserem Energieversorger bekommen. -
7:14 - 7:17Wir verbrauchen doppelt so viel
wie unsere Nachbarn.« -
7:17 - 7:21(Lachen)
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7:21 - 7:26»Seit zwei Wochen denken und sprechen,
ja – streiten wir sogar über nichts anderes, -
7:26 - 7:29als das, was wir zum Energiesparen tun sollen.
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7:29 - 7:35Wir haben alles gemacht, was in dem Brief
stand – aber es muss noch mehr geben. -
7:35 - 7:40Jetzt hab ich den richtigen Experten –
was soll ich tun, um Energie zu sparen?« -
7:40 - 7:44Es gibt viele Experten,
die Harriets Fragen beantworten können. -
7:44 - 7:46Mein Ziel ist es, dafür zu sorgen,
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7:46 - 7:48dass wir alle diese Fragen stellen.
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7:48 - 7:50Vielen Dank.
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7:50 - 7:54(Beifall)
- Title:
- Wie man mit Verhaltenswissenschaft die Energierechnung senken kann
- Speaker:
- Alex Laskey
- Description:
-
Wie senkt man seine Energiekosten am besten? Kaum zu glauben: indem man erfährt, was die Nachbarn zahlen. Alex Laskey zeigt, wie eine Eigenheit menschlichen Verhaltens aus uns bessere, klügere Energieverbraucher machen kann - mit entsprechend kleineren Rechnungen.
Alex Laskey hilft Energieversorgern dabei, ihren Kunden beim Sparen zu helfen - mit Datenanalyse, Marketing, und einer Prise Psycholgie. - Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 08:11
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Norbert Langkau
Liebe Reviewer,
aus gegebenem Anlass möchte ich gerne darstellen, wie es zu dieser Übersetzung gekommen ist – und zwei Bitten äußern:
Ich folge der Empfehlung in
http://translations.ted.org/wiki/Transcribing_talks
und dort insbesondere 4. (4.2, 4.3) und 5. (5.3, 5.4). Um damit klar zu kommen, mache ich starken Gebrauch von diesen Tips:
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Compress_Subtitles .
Aus dem Inhalte des ersten Link leite ich auch ab, dass ich etwa 15 bis 17½ Zeichen pro Sekunde habe und versuche, nie über 20 zu kommen. Außerdem steht bei einem der Verweise auf der Seite, dass man nicht über 2½ Worte pro Sekunde zeigen soll – auch daran versuche ich mich zu halten.
Ich mache beim »rephrasing« und beim »compressing« auch Gebrauch von der Maßgabe (des ersten Links), dass man Informationen weglassen kann, wenn die in der näheren Umgebung schon einmal steht oder man von einem Zuschauer vermuten darf, dass er das Weggelassene normalerweise weiß.
Außerdem habe ich – dem neuen Interface sei Dank – die Timings der Untertitel so geändert, dass die meisten Untertitel unter 15 Zeichen pro Sekunde zeigen.
So viel zur Erklärung. Jetzt die erste Bitte: In
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Review
steht unter Punkt 2 dass der Reviewer den Translator kontaktieren soll, bevor ein Review zum Approval geschickt wird, weil ja schließlich unsere beiden Namen neben dem Talk erscheinen werden. Und da ich nicht gerne einen anderen Text übergebrezelt bekomme, wenn es gar nicht sein müsste, bitte ich auch um Beachtung von Punkt 4.11. Ich weiß allerdings auch, dass ich nicht immer richtig recherchiere und manches schlichtweg nicht kenne oder weiß und dann Feeler mache – für deren Korrektur ich natürlich hochgradig dankbar bin.
Und die zweite Bitte: Ich habe, falls direkte oder indirekte Rede vorkam, durchweg »Chevrons« (auch ›Guillemets‹ genannt) benutzt. Ich würde mich freuen, wenn die auch so bleiben. Doppelte Hochkommata " sind keine deutschen (http://de.wikipedia.org/wiki/Anführungszeichen#Deutschland_und_.C3.96sterreich), sondern englische Satzzeichen, schlechter zu lesen, und wir verlieren damit Information (Anfang und Ende des Zitats) – und dazu gibt es keinen Grund. Ich habe mich im April und Mai 2013 mit einigen der deutschen Language Coordinators auch dahingehend auseinandergesetzt, und demnach ist das OK.
Vielen Dank – Norbert
Norbert Langkau
Ich habe vergessen, bei den Untertiteln die ¶-Zeichen einzufügen (oben links in der Untertitel-Box). Ich schlage vor, die bei den Untertiteln etwa zu diesen Zeiten zu setzen: 0:33 – 0:59 – 1:59 – 2:45 – 3:09 – 3:28 – 4:08 – 5:03 – 5:46 – 6:31 – 6:47.