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Wie riechen wir? - Rose Eveleth

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    Er ist der erste Sinn,
    den wir bei der Geburt verwenden.
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    Eines von fünfzig Genen
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    widmet sich diesem Sinn.
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    Also muss er wichtig sein, stimmt's?
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    Gut. Atme tief
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    durch deine Nase ein.
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    Das ist dein Geruchssinn
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    und der ist atemberaubend kraftvoll.
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    Als Erwachsener kannst du
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    ungefähr 10 000 verschiedene
    Gerüche unterscheiden.
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    So funktioniert es.
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    Geruch beginnt, wenn du Moleküle
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    aus der Luft in deine
    Nasenhöhlen schnüffelst.
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    95 % deiner Nasenhöhlen
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    werden allein darauf verwendet,
    Luft zu filtern,
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    bevor sie in deine Lunge dringt.
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    Aber ganz weit hinten in deiner Nase
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    findet sich eine Region, die sich
    "olfaktorisches Epithel" nennt,
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    ein kleiner Hautbereich,
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    der der Schlüssel zu allem ist,
    was du riechst.
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    Das olfaktorische Epithel
    besitzt eine Schicht
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    olfaktorischer Rezeptoren,
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    spezielle Neuronen,
    die Gerüche wahrnehmen,
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    quasi die Geschmacksknospen
    deiner Nase.
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    Wenn Duftmoleküle auf den
    hinteren Bereich deiner Nase treffen,
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    bleiben sie in einer
    Schleimschicht kleben,
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    die das olfaktorische Epithel bedeckt.
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    Wenn sie sich auflösen,
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    binden sie sich an die
    olfaktorischen Rezeptoren,
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    die losfeuern und Signale senden
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    durch den olfaktorischen Trakt
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    hinauf ins Gehirn.
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    Nebenbei bemerkt,
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    kann man anhand der Größe des
    olfaktorischen Epithels
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    viel darüber erfahren,
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    wie gut der Geruchssinn eines Tieres ist.
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    Das olfaktorische Epithel eines Hundes
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    ist 20 Mal größer
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    als dein mickriges menschliches.
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    Aber es gibt auch noch vieles,
    das wir noch nicht
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    über diesen kleinen Zellteppich wissen.
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    Unser olfaktorisches Epithel
    ist beispielsweise pigmentiert
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    und Wissenschaftler wissen
    auch nicht, warum das so ist.
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    Aber wie kann man eigentlich
    den Unterschied
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    zwischen Gerüchen erkennen?
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    Wie sich gezeigt hat,
    verfügt das Gehirn
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    über 40 Millionen verschiedene
    olfaktorische Rezeptorneuronen,
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    Geruch A könnte also die Neuronen
    3, 427 und 988 auslösen,
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    und Geruch B könnte die Neuronen
    8, 76 und 2 496 678 auslösen.
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    All diese verschiedenen Kombinationen
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    lassen dich ein gigantisches Spektrum
    an Gerüchen wahrnehmen.
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    Deine olfaktorischen Neuronen
    sind immer frisch
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    und bereit, in Aktion zu treten.
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    Sie sind das einzige Neuron im Körper,
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    das regelmäßig ausgetauscht wird,
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    alle vier bis acht Wochen.
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    Werden diese Neuronen einmal ausgelöst,
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    wandert das Signal durch ein Bündel,
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    den olfaktorischen Trakt,
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    hin zu Zielorten überall im Gehirn
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    mit Zwischenhalten in der Amygdala,
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    dem Thalamus
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    und dem Neocortex.
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    Das funktioniert anders
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    als die Verarbeitung
    des Sehens und Hörens.
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    Jedes dieser Signale gelangt zunächst
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    zu einer Schaltzentrale
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    im Zentrum der zerebralen Hemisphäre
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    und dann hinaus zu
    anderen Regionen des Gehirns.
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    Aber der Riechsinn -- weil er sich
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    vor den meisten unserer anderen Sinnen
    herausgebildet hat --
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    nimmt den Direktweg
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    zu diesen verschiedenen
    Regionen im Gehirn,
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    in denen es deine
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    Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslösen kann,
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    dir hilft, Erinnerungen hervorzurufen,
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    oder das Wasser in deinem Mund
    zusammenlaufen lässt.
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    Aber selbst, wenn wir alle
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    die gleichen körperlichen
    Voraussetzungen haben,
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    zwei Nasenlöcher und
    Millionen olfaktorische Neuronen,
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    riecht nicht jeder das gleiche.
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    Eines der bekanntesten Beispiele dafür
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    ist die Fähigkeit, den sogenannten
    "Spargelpinkel" zu riechen.
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    Für etwa ein Viertel der Bevölkerung,
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    heißt Urinieren nach dem Spargelverzehr
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    das Riechen eines bestimmten Geruchs.
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    Die anderen 75 % von uns
    nehmen ihn nicht wahr.
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    Das ist nicht der einzige Fall,
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    in dem sich Gerüche
    von Nase zu Nase unterscheiden.
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    Für manche Menschen
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    riecht dieses chemische
    Androstenon nach Vanille;
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    für andere riecht es
    nach schwitzigem Urin,
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    was sehr schade ist,
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    denn Androstenon
    findet sich üblicherweise
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    in schmackhaften Dingen
    wie Schweinefleisch.
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    Mit Rücksicht auf die Urin-Riecher
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    werden Schweinefleischhersteller
    also Eber kastrieren,
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    um sie davon abzuhalten,
    Androstenon zu produzieren.
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    Die Unfähigkeit,
    einen Duft riechen zu können,
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    nennt sich "Anosmie"
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    und es gibt ca. 100 bekannte Muster.
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    Menschen mit Allicin-Anosmie
    können keinen Knoblauch riechen.
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    Solche mit Eugenol-Anosmie
    können keine Gewürznelken riechen.
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    Und manche Menschen
    können gar nichts riechen,
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    absolut nichts.
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    Diese Art der vollständigen Anosmie
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    könnte mehrere Ursachen haben.
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    Manche Menschen werden
    ohne Geruchssinn geboren.
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    Andere verlieren ihn
    nach einem Autounfall
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    oder während einer Krankheit.
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    Wenn das olfaktorische Epithel
    anschwillt oder sich infiziert,
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    kann dies deinen Geruchssinn
    einschränken,
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    wie du vielleicht schon erlebt hast,
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    als du krank warst.
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    Und nicht in der Lage zu sein,
    irgendetwas zu riechen,
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    kann auch deine
    anderen Sinne beeinflussen.
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    Viele Menschen, die überhaupt
    nichts riechen können,
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    können auch nicht so gut schmecken
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    wie der Rest von uns.
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    Es hat sich gezeigt, dass der
    Geschmack einer Sache
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    eng mit dessen Geruch zusammenhängt.
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    Wenn du dein Essen kaust,
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    wird Luft durch
    deinen Nasenrachen gedrückt,
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    der den Geruch deiner Nahrung
    in sich trägt.
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    Diese Düfte treffen auf dein
    olfaktorisches Epithel
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    und erzählen deinem Gehirn
    einiges darüber,
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    was du gerade isst.
  • 3:45 - 3:47
    Ohne die Fähigkeit zu riechen,
  • 3:47 - 3:48
    verlierst du die Fähigkeit,
    etwas zu schmecken,
  • 3:48 - 3:49
    das komplexer ist
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    als die fünf
    Geschmacksrichtungen,
  • 3:50 - 3:52
    die deine Geschamcksknospen
    wahrnehmen können:
  • 3:52 - 3:52
    süß,
  • 3:52 - 3:54
    salzig,
  • 3:54 - 3:54
    sauer,
  • 3:54 - 3:54
    bitter
  • 3:54 - 3:55
    und herzhaft.
  • 3:55 - 3:57
    Das nächste Mal also,
    wenn du Abgase riechst,
  • 3:57 - 3:58
    salzige Seeluft,
  • 3:58 - 3:59
    oder gebratenes Hähnchen,
  • 3:59 - 4:01
    dann weißt du jetzt genau,
    wie das funktioniert
  • 4:01 - 4:04
    und bist vermutlich etwas
    dankbarer dafür, dass du es kannst.
Title:
Wie riechen wir? - Rose Eveleth
Speaker:
Rose Eveleth
Description:

Ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-do-we-smell-rose-eveleth

Ein erwachsener Mensch kann bis zu 10 000 Düfte unterscheiden. Du verwendest deine Nase, um herauszufinden, was du essen oder kaufen sollst, und sogar, wann es Zeit zum Duschen ist. Aber wie werden die Moleküle in der Luft in deinem Gehirn umgewandelt? Rose Eveleth veranschaulicht dir die müffelige Reise durch dein olfaktorisches Epithel und erklärt, warum Düfte so subjektiv sein können.

Lektion von Rose Eveleth, Animation von Igor Coric.

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English
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TED-Ed
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04:20
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  • Hallo. Gute Übersetzung. Aber hier noch ein paar kleine Hinweise: 1. Ganz wichtig: In TED-Ed-Videos nur du oder ihr benutzen!! Wir sprechen doch damit Schüler an. 2. Bitte von der Satzstruktur des Englischen weggehen. Im Deutschen steht das Verb oder die Anfangssilbe eines Verbs meistens am Ende. Es ist toll, wenn im Deutschen das da steht, was im Englischen gesagt wird, aber das geht leider nicht immer, da die deutsche Satzstruktur anders aufgebaut ist. Bitte nicht auf Biegen und Brechen versuchen, das Englische nachzubilden. Lg, Nadine

  • Hallo Nadine, danke für deinen Kommentar! Okay, ab jetzt immer 'du'. Bezüglich der Satzstruktur, so habe ich mich bewusst dafür entschieden, die Verben bereits eher in den Satz einzubauen. Bei diesem Video fand ich es besonders ratsam, da die Sprecherin sehr schnell spricht und mit teils schwierigen Begriffen arbeitet. Die Nähe der Verben zu den Nomen soll das Verstehen vereinfachen. Nein, die englische Satzstruktur auf Biegen und Brechen zu übertragen ist nicht meine Absicht. LG, Marcel

German subtitles

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