Von der Spitze der Nahrungskette abwärts: Die Renaturierung der Erde - George Monbiot
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0:07 - 0:09Wir alle kennen die Dinosaurier,
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0:09 - 0:11die einst den Planeten durchstreiften.
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0:11 - 0:13Aber lange nachdem sie ausstarben,
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0:13 - 0:15lebten große Bestien,
die wir Megafauna nennen, -
0:15 - 0:18auf jedem Kontinent.
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0:18 - 0:22In Nord- und Südamerika rissen
Bodenfaultiere, so groß wie Elefanten, -
0:22 - 0:24Bäume mit ihren Krallen heraus.
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0:24 - 0:27Säbelzahntiger in der Größe von Braunbären
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0:27 - 0:28jagten in Rudeln,
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0:28 - 0:30
hatten jedoch keine Chance
gegen Kurznasenbären, -
0:30 - 0:33die auf ihren Hinterbeinen vier Meter maßen.
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0:33 - 0:35Diese haben wahrscheinlich die Tiger
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0:35 - 0:37von ihrer Beute verjagt.
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0:37 - 0:40Es gab Gürteltiere,
die so groß wie Kleinwagen waren, -
0:40 - 0:412,5 Meter große Biber und
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0:41 - 0:44Vögel mit fast 8-Metern Flügelspannweite.
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0:44 - 0:47Beinahe überall auf der Welt
starb die Megafauna aus, -
0:47 - 0:50oft auch,
weil sie von Menschen bejagt wurde. -
0:50 - 0:54Manche Spezies überlebten
in Teilen Afrikas und Asiens. -
0:54 - 0:59Andernorts kann man teils noch
das Erbe dieser großen Bestien sehen. -
0:59 - 1:03Viele Bäume können
dort neu austreiben, -
1:03 - 1:05um den Verlust eines Großteils
ihrer Rinde zu verkraften. -
1:05 - 1:08und Spaltung, Verkrümmung
und Zertrampeln zu überleben, -
1:08 - 1:12teils weil sie sich weiterentwickelten,
um Elefantenangriffen standzuhalten. -
1:12 - 1:15Die amerikanische Antilope
kann nur so schnell rennen, -
1:15 - 1:18weil sie sich weiterentwickelte,
um den Geparden zu entkommen. -
1:18 - 1:21Die überlebenden Arten leben
in Geister-Ökosystemen, -
1:21 - 1:25an Bedrohungen durch längst
vergangene Spezies angepasst. -
1:25 - 1:28Heute könnte man diese Geister
wieder auferstehen lassen, -
1:28 - 1:31mit Hilfe von genetischem Material
verlorene Arten wieder zurückbringen. -
1:31 - 1:33Zum Beispiel gibt es Forschungsarbeiten
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1:33 - 1:37um Wollmammuts
aus gefrorenen Überresten zu klonen. -
1:37 - 1:38Aber selbst wenn das nicht geht,
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1:38 - 1:41können wir viele der verlorenen Ökosysteme
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1:41 - 1:43dieser Welt wiederherstellen.
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1:43 - 1:47Wie? -- Indem wir
verlassene Bauernhöfe nutzen. -
1:47 - 1:49Wegen der Globalisierung
des Lebensmittelmarktes -
1:49 - 1:52ist unfruchtbares Land
nicht mehr wettbewebsfähig. -
1:52 - 1:54Bauern auf kargem Land
können nicht mithalten -
1:54 - 1:57mit denen, die bessere Böden
zur Verfügung haben. -
1:57 - 2:01Deshalb verschwindet die Landwirtschaft
langsam aus vielen Regionen -
2:01 - 2:04und Bäume kehren wieder zurück.
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2:04 - 2:07Schätzungen zufolge sind in den USA
zwei Drittel des -
2:07 - 2:10einst für die Landwirtschaft
gerodeten Landes -
2:10 - 2:12nun wieder bewaldet.
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2:12 - 2:14Nach einer weiteren Schätzung
wird bis 2030 -
2:14 - 2:16ein Gebiet in Europa so groß wie Polen
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2:16 - 2:18von Bauern verlassen worden sein.
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2:18 - 2:21Auch wenn wir also nicht mit Hilfe von DNA
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2:21 - 2:23Riesenfaultiere und Riesengürteltiere
wiederherstellen können -
2:23 - 2:26so können wir doch Bären, Wölfe, Pumas,
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2:26 - 2:27Luchse, Elche und Bisons
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2:27 - 2:29wieder in ihre alten Habitate zurückbringen.
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2:29 - 2:32Schon ein paar dieser Tiere
können ihre Umwelt verändern -
2:32 - 2:36und schaffen geeignete Lebensbedingungen
für andere Spezies. -
2:36 - 2:37Als die Wölfe 1995 wieder
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2:37 - 2:40im Yellowstone Nationalpark
eingeführt wurden, -
2:40 - 2:42veränderten diese schnell das Ökosystem.
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2:42 - 2:45Dort, wo sie die Anzahl des
überbevölkerten Rotwilds verringerten, -
2:45 - 2:47begann sich die Vegetation zu erholen.
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2:47 - 2:51Die Höhe einiger Bäume
verfünffachte sich in nur sechs Jahren. -
2:51 - 2:55Mit dem Wald kerten auch die Singvögel zurück.
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2:55 - 2:58Biber, die Bäume essen,
vermehrten sich in den Flüssen -
2:58 - 3:00und ihre Dämme boten Unterschlupf
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3:00 - 3:04für Otter, Bisamratten, Enten, Frösche und Fische.
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3:04 - 3:07Die Wölfe töteten Koyoten,
und ermöglichten somit -
3:07 - 3:08Hasen und Mäusen sich zu vermehren,
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3:08 - 3:11wodurch Habichte, Wiesel,
Füchse und Dachse -
3:11 - 3:13mehr Nahrung zur Verfügung hatten.
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3:13 - 3:16Weißkopfseeadler und Raben
ernährten sich vom Aas, -
3:16 - 3:18das die Wölfe zurückgelassen hatten.
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3:18 - 3:20Dies taten ebenfalls die Bären,
die auch Beeren -
3:20 - 3:22der nachgewachsenen Sträucher fraßen.
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3:22 - 3:24Die Anzahl der Bisons wuchs, während sie
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3:24 - 3:26durch den neubelebten Wald grasten.
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3:26 - 3:30Die Wölfe veränderten fast alles.
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3:30 - 3:33Dies ist ein Beispiel für eine trophische Kaskade,
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3:33 - 3:34eine Veränderung
an der Spitze der Nahrungskette, -
3:34 - 3:37die sich komplett durchzieht
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3:37 - 3:38und jede Stufe beeinflusst.
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3:38 - 3:41Die Entdeckung der weitverbreiteten
trophischen Kaskaden -
3:41 - 3:44ist vielleicht eines der aufregendsten
wissenschaftlichen Funde -
3:44 - 3:46der letzten 50 Jahre.
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3:46 - 3:48Von ihnen lernen wir, dass Ökosysteme,
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3:48 - 3:51die nur eine oder zwei Großtierarten
verloren haben, -
3:51 - 3:53sich völlig anders entwickeln können
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3:53 - 3:55als jene, in denen diese Arten
noch vorkommen. -
3:55 - 3:57Auf der ganzen Welt
wird mit neuen Plänen versucht, -
3:57 - 3:59den Wiederaufbau der Natur
zu beschleunigen. -
3:59 - 4:02Dieser Prozess wird Renaturierung genannt.
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4:02 - 4:05Dies bedeutet, den von uns verursachten Schaden
teilweise wieder gut zu machen, -
4:05 - 4:07indem wir vertriebene Tierarten
wieder ansiedeln -
4:07 - 4:09und uns dann nicht mehr einmischen.
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4:09 - 4:12Es wird nicht versucht
ein ideales Ökosystem, -
4:12 - 4:15eine Heide, einen Regenwald
oder ein Korallenriff zu erschaffen. -
4:15 - 4:18Renaturierung heißt vielmehr,
Tierarten zurückzubringen, -
4:18 - 4:20die dynamische Prozesse anregen
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4:20 - 4:22und dann der Natur freien Lauf zu lassen.
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4:22 - 4:25Es ist jedoch wichtig,
dass Renaturierung nie dafür benutzt wird, -
4:25 - 4:28um Menschen
aus ihrer Umgebung zu vertreiben. -
4:28 - 4:30Sie sollte nur mit der Zustimmung
und Begeisterung -
4:30 - 4:33der Menschen, die dort arbeiten,
ermöglicht werden. -
4:33 - 4:35Stellen Sie sich vor, Sie stehen
an einer Klippe in England -
4:35 - 4:38und beobachten Pottwale dabei
wie sie über Heringsschwärme herfallen. -
4:38 - 4:40Man konnte ihnen bis zum 18. Jahrhundert
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4:40 - 4:42von der Küste aus dabei zusehen.
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4:42 - 4:44Wenn man Meeresschutzgebiete ausweist,
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4:44 - 4:45in denen nicht
kommerziell gefischt wird, -
4:45 - 4:47kann dies wieder möglich werden.
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4:47 - 4:49Stellen Sie sich eine
europäische Serengeti vor, -
4:49 - 4:51mit all den Tieren, die einst dort lebten:
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4:51 - 4:55Nilpferde, Nashörner,
Elefanten, Hyänen und Löwen. -
4:55 - 4:57Was die Renaturierung zurückbringt,
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4:57 - 5:00neben ausgestorbenen
Tierarten und Pflanzen, -
5:00 - 5:03ist diese seltene Spezies namens Hoffnung.
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5:03 - 5:05Sie verdeutlicht uns, dass sich
der ökologische Wandel -
5:05 - 5:08nicht immer in die gleiche Richtung
bewegen muss. -
5:08 - 5:12Auf einen stummen Frühling
könnte ein wilder Sommer folgen.
- Title:
- Von der Spitze der Nahrungskette abwärts: Die Renaturierung der Erde - George Monbiot
- Description:
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Unser Planet war einst von Megafauna bevölkert, das sind große Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette. Diese halfen das Gleichgewicht unserer Ökosysteme zu erhalten. Wenn diese Megafauna aussterben, kommt es zu einer "trophischen Kaskade", bei der das gesamte Ökosystem auf den Verlust reagiert. Wie können wir das natürliche Gleichgewicht erhalten? George Monbiot schlägt die Renaturierung vor, was soviel heißt, das Wölfe, Löwen und andere Raubtiere wieder an die Spitze der Nahrungskette gestellt werden. Die Ergebnisse sind überraschend!
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:28
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Angelika Lueckert Leon
Hallo zusammen,
sehr schöne Übersetzung!
Aber bitte ein bisschen sorgsamer arbeiten + korrigieren.
Allg.: Der Text ist auch als Fließtext/Transkript verfügbar und da fällt es besonders auf.
Bitte auch bei Untertiteln die Zeichensetzung beachten!
0:06 Komma fehlt vor Relativsatz
0:10 Komms fehlt
0:12 Komma fehlt nach Ende des Nebensatzes
0:33 Immer auch auf Kürze achten, für "likely" reicht hier "wahrscheinlich" (statt: höchstwahrscheinlich)
0:59/1:00 Lesbarkeit beachten! - keine Dreizeile, sondern evtl. kürzen. Außerdem stimmt der dt. nicht mit dem engl. Abschnitt überein.
2:32 Keine Dreizeiler:
2:37 Komma fehlt + und "wieder eingeführt" (nicht "zurückgeführt")
2:42 Zu lang! Video immer auch mit UT und ohne Ton anschauen, um Anzeigedauer / Lesbarkeit zu kontrollieren. Habe es ein bisschen umformuliert.
2:54 Hier steht, dass Biber die Bäume essen, nicht "fällen"
3:15 Komma fehlt
3:48 Komma fehlt
3:54 Rechtschreibfehler
4:01 Keine Dreizeiler (schlechtere Lesbarkeit)+ "SOME of the damage"
4:29 Auch wenn es sich schöner anhört, sollte man bei dem bleiben, was der Sprecher sagt: er spricht nur von "work".
4:41 Komms fehlt
4:43 Komma fehlt
Beschreibung:+
"Diese Megafauna ... aussterbeN" - Singular
LG, Angelika
ifb Kempten
Hallo Angelika,
vielen Dank für die Kommentare. Eine Frage: auf der TedEd Seite sind die deutschen Untertitel noch nicht zu sehen. Wann werden sie voraussichtlich veröffentlicht?
Viele Grüße!
Judith Matz
Hallo! Ich sehe gerade die Frage hier, wann die dt. UTs auf der TED-Ed-Seite veröffentlicht werden. Ganz ehrlich können wir euch das auch nicht sagen, aber ein guter Ansprechpartner hier wäre translate@ted.com. Wenn ihr nicht fragen wollt, können auch wir fragen. Da ich keine Kommentarbenachrichtigungen bekomme, kann ich hier keine Antworten lesen also bei Gegenfrage bitte Message an mich. Oder Angelika.