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rC3 Vorspannmusik
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Herald: So, unser nächster Speaker ist
Thomas. Thomas ist Lehrer an einer Schule
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in Bayern. So weit, so normal vermutlich.
Aber Thomas ist nicht nur das, sondern er
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macht auch Podcasts. Manche von euch
kennen vielleicht den Politikunterricht,
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in dem er Holgi alles rund um Politik
erklärt oder sich über das deutsche
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Bildungssystem aufregt. Jetzt gab es ja in
diesem Jahr so einiges, worüber man sich
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beim Thema Digitalisierung und Schule hat
aufregen können. So ging mir das
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jedenfalls als Hüterin eines Achtklässler.
Aber was war da eigentlich so auf der
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anderen Seite los bei den Lehrkräften? Und
was lässt sich neben vielen Dingen, die
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vielleicht eher nicht so top gelaufen
sind, vielleicht sogar an positiven
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Impulsen für eine schulische Realität im
Wandel mitnehmen aus diesem turbulenten
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Jahr? Dazu hat sich Thomas so einige
Gedanken gemacht, die er in der nächsten
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Stunde mit uns teilen wird. Ich bin schon
sehr gespannt und freue mich und sende ein
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ganz herzliches, virtuelles Willkommen an
dich, Thomas. The Stream is yours.
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Thomas Brandt: Dankeschön. Hallo!
Willkommen! Das ist mein digitales
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Klassenzimmer. Das ist jetzt neu. Das
haben wir seit diesem Jahr irgendwie alle.
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Und wir haben jetzt digitale Schule. So,
und ich hatte eigentlich im Vorgang, bevor
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das alles passiert ist und wir kommen
dazu, mich schon damit beschäftigt.
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Deswegen fangen wir erst einmal an. Anfang
Januar 2020. Also früher hat man von
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Digitalisierung der Schule geredet.
Digitalisierung heißt wir schaffen
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Computer an und wir digitalisieren
irgendwie Abläufe usw. Heute redet man in
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der Didaktik von Digitalität, also der
digitalen Realität der Schule. Das heißt
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also die Idee, dass diese ganzen Geräte,
die wir haben und wir reden da ja beim
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Congress regelmäßig drüber, dass sie dazu
führen, dass wir eine digitale Realität
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haben. Und die Politik hat das auch immer
mit Geld begleitet. Früher, kennt ihr noch
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so, 80er, 90er, frühe 2000er: Schulen ans
Netz. Und heute haben wir den Digitalpakt
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und da spielt natürlich auch gleich eine
Rolle. Aber im Endeffekt leben wir jetzt
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in einer didaktisch, pädagogischen Welt,
wo das Digitale nicht mehr wegzudenken ist
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und ein wunderschönes Beispiel dafür ist.
Ich bin ja aus Bayern bei uns. Im
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bayerischen Erziehungs- und Unterrichts-
Gesetz steht bis heute drin, dass digitale
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Speichermedien nicht erlaubt sind in der
Schule. Gleichzeitig sollen wir Unterricht
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machen mit WLAN, Routern und Handys und
allem Möglichen. Und das heißt so langsam
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aber sicher zieht hier halt die
Digitalität ein und ich habe regelmäßig
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Momente in meinem Unterricht, wo ich die
Leute dann auch auffordere, ihr Smartphone
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rauszuholen und einfach mal eine Umfrage
für mich zu machen. Okay, wir bleiben noch
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ein bisschen im Januar und gucken uns mal
die Grundlagen an, wie man darüber in der
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Didaktik geredet hat. Also die
Medienpädagogik hat immer zwei Seiten .
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Das eine ist immer die technische Seite.
Also es geht um die Frage Wie bringe ich
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Leuten bei, mit diesen ganzen digitalen
Medien zu arbeiten? Medienkompetenz im
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technischen Sinne. Und auf der anderen
Seite stellt sich natürlich die Frage: Was
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mache ich damit? Ja, also wie benutze ich
diese Technik jetzt neu? Das, was wir
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jetzt hier gerade benutzen, was bedeutet
das alles? Es gibt dann immer so eine
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Diskussion darüber, welchen Mehrwert hat
das? Also hat das ein Mehrwert für mich in
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der Schule? Wenn ich ein Smartboard habe?
Oder reicht nicht auch eine Tafel? Und
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diese Diskussionen werden manchmal als
müßig hingestellt, manchmal auch nicht.
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Und die Antwort ist: sie sind's ein bisschen
und sie sind es ein bisschen nicht. Denn
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die Frage, des Einsatzes digitaler Medien
ist am Ende ja auch eine Frage dessen,
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Welche Vorteile habe ich davon? Und
vielleicht so eine Grundlage, die wir
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jetzt dazu erst mal besprechen können.
Dieses Modell was ich euch da auf der
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rechten Seite zeige das SAMR-Modell, das
Substitution Augmentation Modifikation
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Redefinition Modell. Das ist die deutsche
Variante, die da steht. Es ist sehr schön
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didaktisch aufbereitet. Oben stehen die
englischen Buchstaben, unten stehen die
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deutschen Begriffe, damit auch dann jeder
komplett verwirrt ist. Also die Idee ist
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hier: Ich habe digitale Devices auf
irgendeiner Art und die erste Variante,
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die ich benutzen kann, ist Substitution.
Das heißt, ich wechsel einfach irgendwas,
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was ich bisher analog gemacht hab, durch
digital aus. Ja, also was weiß ich. Ich
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schmeiße meinen Overhead-Projektor weg und
lege eine Dokumentenkamera und einen
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Beamer hin. Also da tut sich nichts am
Unterricht oder so. Wobei das hier schon
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fast gar nicht mehr stimmt, weil das ist
nämlich schon fast Augmentation. Aber
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ich teile da was aus oder was weiß ich.
Ich nehme einen Beamer und werfe ein Bild
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mit dem Beamer an die Wand. Da hab ich
dann halt 'ne bessere Qualität, als wenn
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ich einen Overhead-Projektor benutzen
würde. Augmentation ist, ich erweitere
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das. Da sind wir schon bei der
Dokumentenkamera, die Dokumentenkamera
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macht mehr, denn auf einmal kann ich viel,
viel einfacher mit Dokumenten, die meine
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Schülerinnen und Schüler erstellen,
arbeiten. Ich kann halt einfach, so eine
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Schüler_Innen Leistungen mir geben lassen.
Leg die unter die Kamera, kann mit der
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arbeiten. Das konnte ich vorher nicht. Da
mussten die Leute auf Folien schreiben.
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Ich hatte auch immer nur eine Folie und
das war alles furchtbar. Und so weiter und
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so fort. Und man brauchte löschbare
Folienstifte. Das ist alles vorbei. Ja,
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das ist schon eine Erweiterung. Eine
andere Erweiterung sind natürlich so was
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wie Smartboards oder so. Dann kann ich auf
einmal auf meiner Tafel auch mit
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Animationen arbeiten. Das ist alles total
super und toll. Ja, wenn man das unbedingt
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machen möchte. Und das ist dann halt eine
Erweiterung meines didaktischen
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Spielraums. Modifikation. Also tatsächlich
die Veränderung didaktischer Welten. Also
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Level 3 ist dann schon etwas, da wird es
dann geil aus Nerd-Sicht. Ein gutes
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Beispiel habe ich an der Stelle. Es gibt
heutzutage Präsentations-Software, mit der
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man die Leute live im Klassenraum Umfragen
ausfüllen kann. Die sind auch Datenschutz
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konform. Und man kann also als Sozialkunde
Lehrer z.B. eine Umfrage im Klassenraum zu
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einem Thema machen und kriegt ein
anonymisiertes Meinungsbild. Das hat den
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großen Vorteil, dass die Schülerinnen und
Schüler wissen. Okay, ja, ich kann da
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einfach antworten, ohne dass es für mich
eine Konsequenz hat. Und gleichzeitig habe
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ich auf einmal die Möglichkeit abzufragen,
wie denn so ein Meinungsbild zu einem
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Thema wirklich im Raum ist. Ja, das konnte
ich früher nicht. Und es gab dann nur den
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sogenannten Meinungsstrahl. Da hat man
Leute sich im Raum aufstellen lassen und
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dann standen die da alle so. Und eine
stand an der Seite und so weiter. Und da
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gibt es natürlich in der empirischen
Sozialforschung die Idee des sozialen
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Stigma und der sozialen Erwünschbarkeit.
Und es gab halt wenig Leute, die sich in
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die andere Ecke gestellt haben. Das ist
jetzt hier anders und das ist eine klare
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Modifikation. Neuauslegung, also
Redefinition, finde ich immer sehr
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spannend, weil technisch gesehen geht das
nicht. Ich kann nicht mit technischen
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Mitteln Dinge neu definieren,
umdefinieren, neu gestalten, weil es im
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Endeffekt keine Software, keine Hardware
gibt, die nicht auf einer Idee des
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klassischen Unterrichtens aufbaut. Also
kann ich auch nicht dahinter gehen. Also
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sprich ich muss mir erst etwas vorstellen
können, um es zu bauen. Und ich kann nicht
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mit den Dingen, die bisher gebaut sind,
irgendwelche Dinge machen, die ich mir
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dann vorstellen kann. Die ich mir nicht
vorstellen kann. Da ist ein Problem drin,
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das geht nicht. Also das ist so typisch
ein bisschen, für die Didaktik, für die
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Mediendidaktik, für den Umgang mit
digitalen Medien. Es ist sehr viel
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Hoffnung in dem Diskurs gewesen und auch
immer noch drinne, dass da der große Wurf
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drin ist. Und sehr oft endet es damit,
dass Leute mit dem Handy einfach nur etwas
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aufnehmen. Und dann war es das. Es gibt
viele Möglichkeiten. Ich habe das ja bei
-
der Änderung gerade schon genannt. Ja,
aber es ist halt auch nicht der große Wurf
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dabei, sondern wir sind wie so oft nicht
bei der Revolution, sondern bei der
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Evolution des Lernens. Und das ist
vielleicht auch gar nicht so schlecht. Das
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große Thema natürlich immer war
Datenschutz. Es ging dann soweit, dass
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bekannte Didaktiker gesagt haben, sie
setzen sich mit der Frage gar nicht mehr
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auseinander. Generell für uns als
Lehrkräfte ist das ein Riesenproblem. Ich
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habe dieses Jahr glaube ich 5 Datenschutz
Dokumente austeilen müssen, damit die
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Schülerinnen und Schüler alles benutzen
können, was wir aktuell haben. Und das ist
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natürlich ein riesen Overhead. Die DSGVO
ist gut. Ja, da brauchen wir gar nicht
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drüber reden, schon gar nicht auf dem
Congress. Aber es ist natürlich das
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Problem dahinter, dass das nicht alles
datensparsam ist und vor allen Dingen
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auch, dass es da sehr viele Möglichkeiten
gibt, ja private Daten von Schüler_Innen
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zu missbrauchen. Heutzutage liegen halt
gerne auch Informationen über Lese-,
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Rechtschreib-Störungen usw. in
irgendwelchen Datenbanken in irgendwelchen
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Schulen rum und die sind halt alle immer
nicht so gut gesichert und so weiter. Ja,
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und dann gab es ganz viele
Fortbildungsoffensiven. Das heißt also, in
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Bayern gab es zum Beispiel eine große, an
der ich auch teilgenommen habe. Also die
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ich ausgefüllt habe und die
Fortbildungsoffensiven, ja, man hat
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wirklich versucht, möglichst viele Leute
in die praktische Benutzung digitaler
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Medien zu bringen. Meine Schule hat z.B.
direkt eine kleine Reihe an Fortbildungen
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gemacht, wo jede Woche ein Tool
vorgestellt wurde, was man verwenden kann
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usw., um einfach mal den Leuten zu zeigen,
was da draußen möglich ist. Und das ist
-
halt alles im Bereich Erweiterungen,
Augmentation und so weiter. Also das war
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so die Grundlage im Januar. Wir sind also
so im Laufen gewesen. Ja, didaktisch. Wir
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haben uns da immer weiter angenähert und
so weiter und so fort. Die Verwaltung hat
-
die Digitalisierung auch entdeckt. Das
heißt, auf einmal gab's ganz viele Tools
-
zur Schulverwaltung. Ja, alles hübsch.
Cloud basiert, ja. Also Cloud basiert im
-
Sinne von PHP, MySQL Tabellen irgendwo,
lauter solche Sachen. Auf einmal gibt es
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datenschutzkonforme Messenger, es gibt
digitale Stundenpläne. Das Problem ist man
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hat halt nicht alles in einer Plattform.
Es gibt verschiedene staatliche Projekte,
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wir werden auch nachher dann die eine oder
andere sehen, die dann wichtig war. Jedes
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Bundesland hat seine eigene Lernplattform.
Es gibt die Hasso Plattner Schule Cloud.
-
Bayern zum Beispiel hat Mebis. Viele
andere Bundesländer haben ein reines
-
Moodle. Schleswig-Holstein hatte ja dieses
Ding, das sie sich bei its learning eine
-
Fronter-Plattform geklickt haben und dann
leider da vorne SH.itslearning dran
-
geschrieben haben. Und dann haben wir alle
mal kurz gelacht. Das gibt's heutzutage
-
alles. Das Problem ist eigentlich ist das
sehr disparat und es gibt vor allen
-
Dingen, obwohl man das erwarten würde,
eigentlich kein großes staatliches oder
-
wenigstens Projekt in einem Bundesland,
was jetzt das alles erschaffen soll. Ich
-
kenne das hier in Bayern, da wird schon
längere Zeit daran gearbeitet, das zu
-
machen. Und sie sind immer noch nicht
richtig fertig geworden. Wir hoffen da
-
Großes. Es liegt dann sehr oft in den
Händen der Schulen, für welche Software
-
sie sich entscheiden. Oder es liegt bei
der kommunalen Schulverwaltung und es
-
hängt auch direkt davon ab, wie viel Geld
hat so eine Schule und wie viel Geld hat
-
die Kommune. Das heißt also, wir sind da
tatsächlich bei Digitalisierung auf der
-
Seite angekommen. Es gibt unheimlich viele
Tools und diese ganzen Tools fliegen alle
-
durcheinander und jede Schule sucht sich
da irgendetwas raus. Ja und man tut sein
-
Bestes und stellt dann fest, dass keine
Lösung die optimale ist, weil das
-
natürlich auch wie immer, das wissen wir
bei Software, keine optimale Lösung geben
-
kann. Aber auch das ist Digitalisierung.
Also das findet dann auf der anderen Seite
-
auch statt, solange bis das erste Mal
richtig Daten verloren gehen. Und das ist
-
auch leider nur eine Frage der Zeit. Ja,
Digitalpakt Schule. Wir müssen kurz drüber
-
reden. Der Bund hat gesagt, er macht 5
Milliarden Euro locker. Ja, davon sind 23
-
Millionen am 30.6. verwendet. Ich hab dort
vor zwei, drei Tagen erst nach geguckt.
-
Also die sind jetzt mal irgendwie auch
ausgezahlt worden. Woran liegt das? Ganz
-
einfach. Alle Bundesländer mussten erst
einmal klären, wer für was etwas bekommt,
-
weil es geht ja hier nur um Hardware. Dazu
gab es diesen Streit um das Grundgesetz.
-
Ich habe, glaube ich, die letzten zwei
Jahre in meiner Schule mehrfach ein
-
sogenanntes Medien Curriculum anfertigen
müssen, wo wir reingeschrieben haben, was
-
wir mit digitalen Medien schon so die
ganze Zeit machen, damit wir jetzt eine
-
gute Ausstattung bekommen. Und ich kann
das wenigstens für meine Schule sagen. Wir
-
haben tatsächlich Ausstattung bekommen.
Ja, seit November ist im Digitalpakt mit
-
der letzten Erweiterung tatsächlich auch
die Idee verankert worden, dass man Geld
-
für Administrator_Innen da dazu tut. Da
haben wir uns dann im Schulleben
-
tatsächlich längere Zeit gefragt, warum
das so lange dauert, dass man auf die Idee
-
kommt, weil naja. Das Problem mit der
Software und mit der Hardware ist nicht,
-
sie anzuschaffen. Das Problem mit der
Software und Hardware ist die Pflege. Und
-
es war bei "Schulen ans Netz" damals schon
das große Problem, dass man den ganzen
-
Kram angeschafft hat und dann hat sich
keiner drum gekümmert und um euch das zu
-
verraten. An einer normalen Schule bekommt
eine normale Lehrkraft meistens ein paar
-
Freistunden, also sogenannte
Anrechnungsstunden. Die sind dann
-
Bezahlung in Freizeit sozusagen, die sie
darauf verwendet, das zu pflegen. Ja, es
-
wäre natürlich natürlich viel, viel
schlauer, jemanden das pflegen zu lassen,
-
der wirklich Ahnung hat. Und das ist, wenn
die Lehrkraft nicht gerade irgendwie
-
Fachinformatiker ausbildet, meistens keine
Lehrkraft. Ich bin Experte für alles
-
Mögliche. Ja, Englisch, Politik. Ich bin
definitiv kein Experte für das Pflegen von
-
irgendwelchen Netzwerken und ähnlichem. Ja
und dann war März. Und da gab's Bier. So,
-
15. März. Ich kann mich noch dran
erinnern. Bei uns in der Schule waren
-
überall die Beamer an . Unterricht fand
nicht statt. Wir haben uns das alle
-
gemeinsam angeguckt und dann waren die
Schulen zu. Ja, hier haben wir noch die
-
Tagesschau. Wo bleiben die Schulen zu und
wie lange? Stellte sich dann raus, das
-
waren ungefähr 6 Wochen. Ja, und dann hat
man umgeschaltet auf digital. Und zwar am
-
16. März war Mebis down. Mebis ist die
Lernplattform Bayerns. Und wenn ihr das da
-
lest, da steht dann automatisierter
Angriff, automatisierte Seitenaufrufe. Ich
-
glaube das ja nicht ganz. Weil ich glaube,
das war nicht automatisiert. Ich glaube,
-
das war manuell, weil was ist natürlich?
Schulsystem und das heißt am Montag morgen
-
um 8 haben ganz viele Schulen ganz vielen
Schülerinnen und Schülern gesagt: Liebe
-
Kinder, ihr habt jetzt digitalen Distanz-
unterricht, bitte ruft doch mal diese
-
Webseite auf. Und das haben die dann auch
gemacht. Und ich glaube, dass es immer
-
noch Distributed Denial of Service (DDoS).
Es ist halt nur nicht automatisch. Man hat
-
dann ganz schnell Server angeschafft usw.
Das sagt auch sehr viel über den
-
Stellenwert dieser Lernplattform aus, dass
die da umgefallen ist. Da weiß man
-
nämlich, wie sehr die vorher benutzt
wurde. Leider nicht so sehr, wie man sich
-
das wünscht. Und wir kommen dann nachher
noch drauf, dass Lernplattform eigentlich
-
eine gute Idee sind. Okay. Die ersten 6
Wochen März bis so Ende April, Mitte Mai.
-
Ja, haben dem deutschen Schulsystem, wir
haben es in den Medien gesehen. Wir haben
-
sehr viele Realitäten des digitalen
Fernunterrichtes dort kennengelernt. Ja,
-
Schulen hatten erst mal das Problem, dass
auf einmal die Kommunikationsmittel
-
entweder gefehlt haben oder verwirrend
waren. Ja, du hattest auf einmal E-Mail.
-
Du hattest Messenger. Leute haben
Telefonketten gemacht und so weiter und so
-
fort. Dann fehlten natürlich vielen
Kolleginnen und Kollegen und mir auch zu
-
einem gewissen Teil schlicht und
ergreifend Konzepte. Das ist einfach eine
-
Sache gewesen. Es haben unheimlich viele
Lehrkräfte ganz, ganz schnell ganz neue
-
Materialien erstellen müssen, weil halt
Materialien dafür ausgerichtet sind, dass
-
Menschen vor Ort mit dir sprechen und mit
diesem Material arbeiten und jetzt auf einmal
-
mussten die Schüler_Innen damit das
alleine daheim machen. Und das ist halt
-
eine ganz schwere Sache. Die Kompetenzen
fehlten und zwar bei eigentlich Allen.
-
Also es fehlten die Kompetenzen bei den
meisten Lehrkräften, auch bei mir
-
irgendwo. Ja, man hatte eine steile
Lernkurve. Man muss sich das erst einmal
-
angucken. Es fehlten natürlich die
Kompetenzen bei den Schüler_Innen, weil
-
die das auch nicht gewohnt sind. Es
fehlten die Kompetenzen bei den bei der
-
Verwaltung. Es fehlten die Kompetenzen bei
den Eltern. Die sich damit dann auch
-
beschäftigen mussten. Und ein Stichwort
Zoom. Alle waren auf Zoom. Heutzutage sind
-
wir übrigens nicht mehr auf Zoom. Weil
Zoom durften wir nur solange benutzen,
-
solange im Bayern der Katastrophenfall
ausgerufen ist. Weil wenn der
-
Katastrophenfall ausgerufen ist,
funktioniert der Datenschutz nicht. Ja,
-
dann kann man das mal machen. Danach war
dann irgendwie das so ein Problem. Aber
-
ich glaube Zoom fasst irgendwie deutsche
Fernunterrichts-Realität jedenfalls auf
-
das Schulseite dann irgendwie zusammen.
Ja, auf der Lernenden-/Elternseite. Die
-
hatten sehr auf Kommunikations-Overload.
Ja, weil sich natürlich das System erst
-
einmal gedacht hat: Ja okay, du hast so 6
Unterrichtsstunden, dann kriegst jetzt für
-
jede Stunde 45 Minuten Arbeitsaufträge.
Okay. Das ist viel zu viel didaktisch
-
gesehen. Also wir müssen ganz anders da
rangehen. Meine Erfahrung ist zum Beispiel
-
eine große Aufgabe auf 4 Stunden verteilt
. Die Leute, wenn sie daheim sitzen. Also
-
ich habe eher erwachsene Schüler_Innen. Da
ist wirklich das Problem, dass die viel,
-
viel mehr Zeit brauchen, um diese ganzen
Informationen aufzunehmen. Und natürlich
-
dann auch das Problem haben. Zweitens sie
haben teilweise kein Internet. Dann haben
-
wir zwar Zoom und dann haben die Leute
keine Webcams. Eine der schönsten Sachen
-
war, das erzählte mir dann eine Kollegin,
die hatte eine Klasse aus dem Fachbereich
-
Technik. Meine Schule hat so
unterschiedliche Fachbereiche und der
-
Fachbereich Technik, das sind die Nerds
und die hatten alle keine Webcams, weil so
-
ein Gaming-PC hat keine Webcam. Da wird
man auch weniger geswattet mit. Ja und die
-
Eltern waren die Ersatz-Lehrkräfte. Und
das heißt, auf einmal musste man auf die
-
didaktisch-pädagogischen Kompetenzen der
Eltern zurückgreifen und die sind sehr
-
disparat. Also da muss man ja ganz klar
sagen, die können das mehr, mal weniger.
-
Und es ist auch sehr anstrengend, in einer
Heim Situation ein Kind zum Lernen zu
-
kommen. Der Raum spielt eine gewisse Rolle
dabei, dass das Kind die Idee hat Ich muss
-
jetzt hier lernen und das geht dann
irgendwann nicht mehr gut. Es gab viel
-
Überforderung auf der Elternseite. Auf der
einen Seite kann man natürlich als
-
Lehrkraft dann sagen: sehr schön, jetzt
haben sie mal gesehen, warum es uns gibt.
-
Auf der anderen Seite muss man sagen, das
ist eine Situation, dem sollten Eltern
-
schlicht und ergreifend nicht ausgesetzt
sein. Sondern man muss einen Weg finden,
-
die Lehrkraft besser an die Kinder heran
zu kriegen. Das ist natürlich alles nicht
-
passiert, sondern wir sind alle
geschwommen. Was haben wir gelernt? Okay,
-
die Schulen und die Eltern waren alle
überfordert. Schulen sind als
-
Betreuungseinrichtung wirtschaftlich
wichtig. Man hat sehr darüber gelacht, als
-
Söder das im Fernsehen gesagt hat. Ich
finde das gar nicht so lustig, weil er hat
-
als Einziger nicht gelogen. Ja, also wir
kommen jetzt nochmal auf die Diskussion,
-
Präsenz und Fernunterricht und so weiter
zu sprechen. Und das ist wirklich wichtig.
-
Ja, ich habe auch Lehrkräfte gehört, die
gesagt haben: "Aber ich bin doch keine
-
Betreuung". Das stimmt einfach nicht. Ja,
nur betreuen wir die Schülerinnen und
-
Schüler halt anders. Wir betreuen sie,
indem wir ihnen Matheaufgaben geben,
-
anstatt ihnen was zum Spielen zu geben.
Aber wo ist da der Unterschied? Ja, die
-
Kinder sind in einem Raum, wo eine Person
auf sie aufpasst, die nicht ihre Eltern
-
sind. Das ist ein Betreuungsangebot. Ja,
ich muss an der Stelle auch sagen, wir
-
kommen vielleicht nochmal dran vorbei. Man
sollte bitte in der Betrachtung von
-
Schule, Betreuungsaufgabe und Beschulung
und Bildungsaufgaben auch trennen. Es ist
-
vollkommen okay, auf den auf die Idee zu
kommen, dass das getrennt ist. Ja,
-
digitaler Unterricht verstärkt soziale
Ungleichheiten nicht nur wegen der Technik
-
und so weiter, sondern auch weil einfach
die Support-Netzwerke nicht da sind. Wenn
-
ich irgendwie Akademiker Eltern im
Homeoffice habe, kann ich ganz anders
-
versorgt werden, als wenn ich in der
Notversorgung bin und meine Eltern
-
systemrelevante Berufe haben. Auf der
anderen Seite. Es gingen auf einmal Dinge.
-
Also ich habe hier irgendwo so ein
magisches Dokument, wo drinsteht: ja, wenn
-
Sie mit Schüler_Innen Kontakt aufnehmen
wollen, nehmen Sie jeden Messenger, den
-
Sie wollen, aber wenn Sie einen nehmen,
nehmen Sie bitte Signal, weil der ist
-
verschlüsselt. Ich bin hinten umgefallen.
Wir durften Sachen, die Stundenpläne
-
wurden aufgehoben. Ich wurde gefragt, wie
viel Unterricht ich wirklich machen muss
-
in der Pandemie und wie viel Unterricht
ich digital vorbereiten kann. Das hat dann
-
dazu geführt, dass meine Schülerschaft
großflächig meinen Sozialkunde Unterricht
-
über den Podcast wahrgenommen hat und
nicht darüber, dass ich das jetzt
-
tatsächlich live gehalten habe. Warum
auch? Ich hab's ja schon mal erzählt.
-
Solche Dinge gingen alles, was auch
passiert ist. Man hat in vielen Schulen
-
auf Papier zurück umgestellt und das ist
gar keine schlechte Idee gewesen, denn das
-
nivellierte Bildungsunterschiede auch an
verschiedenen Stellen. Denn wenn ich im
-
Endeffekt so eine Art Telefonkette habe,
in dem ein Elternteil für eine Klasse
-
irgendwie so einen Packen Papier abholt,
die verteilt. Ich kann differenzieren und
-
so weiter. Insbesondere wenn ich keine
digitalen Mittel habe und die Kinder keine
-
Zugänge zu digitalen Mitteln haben, ist
dann tatsächlich Papier auch wieder eine
-
gute Lösung. Das sieht jetzt erstmal
komisch aus, insbesondere wenn ich darüber
-
rede. Okay. Digitale Schule. Aber man muss
dann halt pragmatisch sein. Was wollen
-
wir? Wollen wir die Bildungsgerechtigkeit
von der ja immer wieder geredet wird und
-
Beschulung oder wollen wir auf Teufel komm
raus Digitales? Das Digitale muss auf
-
beiden Seiten vorhanden sein. Und das ist
auch wieder ein Gerechtigkeitsproblem. Das
-
haben wir auch im Frühjahr gelernt. Okay,
es kommt das neue Schuljahr und man sieht.
-
Captain Lorca hat vollkommen recht. Ja,
der Präsenz Unterricht ist da. Schilde
-
hoch, volle Kraft zurück. Im Endeffekt
wurden diese ganzen Freiheiten
-
zurückgedreht und wir sind jetzt wieder
erst mal dabei, dass wir Präsenz
-
Unterricht machen. Also wir kommen jetzt
zu diesen drei großen Diskussions-
-
Varianten. Wir sehen uns das nochmal an.
Präsenz Unterricht ist wichtig. Warum?
-
Naja gut, das ist das Standardmodell der
Beschulung. Das ist das, was wir alle
-
gelernt haben. Okay, viele Leute stellen
sich Schule so vor. Schwaches Argument.
-
Nivelliert am besten soziale
Ungleichheiten. Das ist richtig, weil halt
-
am Endeffekt der Raum getrennt ist von dem
Elternraum und damit die sozialen
-
Ungleichheiten ein bisschen ausgeglichen
werden können. Achtung, Deutschland hat
-
ein dreigliedrigen Schulsystem, in dem
soziale Ungleichheiten sich durchaus in
-
der Schulart widerspiegeln, in der man
ist. Das heißt also so schön ist es nicht,
-
wenn wir ein integratives Schulsystem
hätten. Das sei ein Hinweis. An der Stelle
-
wäre das noch ein stärkeres Argument. Wir
haben bessere soziale Kontrollen. Das
-
bedeutet auf der einen Seite Wir können
die Schüler_Innen beim Lernen besser
-
kontrollieren. Wir können natürlich Eltern
kontrollieren in dem Sinne, dass man
-
aufmerksam wird auf Missbrauch in der
Familie und ähnliche Sache. Das ist eine
-
wichtige Sache, die jetzt weggefallen ist.
Und man kann natürlich auch Lehrkräfte
-
besser kontrollieren, dass die aus einer
Arbeitssicht ihre Arbeit machen, weil
-
ansonsten sitzen wir ja alle nur vor
unseren Computern und langweilen uns oder
-
machen nichts. Das schwang da auch mit.
Also es ist so ein schönes, hierarchisch
-
sortiertes System und deswegen ist
Präsenzunterricht toll und das hat es
-
schon immer gegeben. Und natürlich schafft
es die, wir hatten ja Herrn Söder das
-
sagen hören, die Betreuung, damit die
Eltern arbeiten gehen können. Er ist aber
-
auch altbacken. Präsenzunterricht ist
immer noch teilweise frontal und ich bin
-
auch jemand, der das regelmäßig macht,
weil es halt an bestimmten Stellen sehr
-
effizient ist. Ja, effektiv nicht
unbedingt, aber effizient. Er ist
-
teilweise fremdstrukturiert. Man hat
heutzutage natürlich viele
-
Projektarbeiten, Gruppenarbeiten und so
weiter und so fort. Ja, er ist immer noch
-
sehr rigide. Er ist eng getimed. Ich habe
halt 45 Minuten Stunden mit Pausen und so
-
weiter. Das ist alles streng. Es wechselt
sich das alles ab. Es gibt kaum
-
Beweglichkeiten in diesem System. Da
könnte man ja jetzt was machen.
-
Distanzunterricht, reiner
Distanzunterricht überträgt Eltern
-
Aufgaben, für die sie nur teilweise
geeignet sind. Hatten wir schon vorhin.
-
Die Eltern haben halt einfach dann
irgendwie eine Anforderungsüberforderung.
-
Und eigentlich sollten wir als Schule ja
die Kinder betreuen, damit die Eltern dann
-
in Ruhe arbeiten gehen können. Die
kapitalistische Gesellschaft.
-
Distanzunterricht, ist gerne überladen mit
Inhalten, weil Lehrkräfte zwar ein sehr
-
gutes Gespür dafür haben, wie viel Inhalt
sie in eine Unterrichtsstunde kriegen,
-
aber überhaupt kein Gespür dafür haben,
wie schnell und wie langsam Kinder
-
eigentlich arbeiten, wenn sie das alleine
daheim machen müssen. Wir haben schlicht
-
und ergreifend dafür keine schulische
Sozialisation auf der Seite der
-
Lehrkräfte. Die wächst jetzt langsam. Oder
auf der Seite der Schülerinnen. Das heißt
-
also, wir können das einfach nicht
einschätzen und die Tendenz, die Leute zu
-
überladen, ist sehr hoch. Also, wenn alle
full-fledged flipped-classroom Unterricht
-
machen, wo alles vorbereitet wird, muss
man die Inhalte sehr stark zurückziehen.
-
Auch ich musste mich erst daran gewöhnen.
Ja, die enge Betreuung durch die
-
Lehrkräfte ist natürlich auch nicht so da.
So eine Videokonferenz bringt es dann
-
nicht ganz, insbesondere wenn man nicht
Augenkontakt haben kann. Ja, und auch die
-
Interaktion, eine persönliche Interaktion
hat einen eigenen Wert. Wir haben ganz
-
viele technische Hürden. Es sind nicht nur
die Schülerinnen und Schüler, die nicht
-
leistungsfähige Rechner und
Internetanschluss haben. Das geht auch den
-
Lehrkräften so. Es gibt Lehrkräfte, die
können wir mit dieser Technik auch
-
teilweise nicht umgehen oder sind sich
unsicher und ähnliches oder haben
-
Datenschutzbedenken und ähnliches. Und
natürlich, das ist nicht abrechenbar unter
-
Verwaltung. Ja, also wenn ich 23
Wochenstunden Deputat habe, kann ich das
-
abrechnen. Wenn ich 23 Wochenstunden habe
und sage, naja, das ist irgendwie im
-
Distanzunterricht und wir waren da
vielleicht in einer Videokonferenz, aber
-
ich habe denen dann eine Aufgabe gegeben
und die haben die irgendwann gemacht. Ja,
-
da kriegt dann irgendwann jemand das
Schwitzen. Also das ist das Problem des
-
Distanzunterrichts. Aber dafür hat man ja
jetzt eine Lösung gefunden.
-
Hybridunterricht. Hybridunterricht. Die
Idee ist irgendwie, ich habe die Hälfte
-
der Schülerinnen und Schüler da und die
andere Hälfte schalten wir zu. Ich hab
-
hier mal eine Beispielrechnung gemacht.
Man nehme eine so durchschnittliche Schule
-
mit 1.000 Schüler_Innen. Das sind ungefähr
45 Klassen. Ja, also so ein Video-Call,
-
bei Zoom, Microsoft, Big Blue Button ist
irgendwie so in 500 kilobit bis 1 Mbit. Es
-
ist jedenfalls das, was ich gefunden habe.
Das heißt, ich brauch irgendwie 50 Mbit
-
up, verlässlich, um so eine Schule
anzuschließen. Das ist sportlich. Ja, das
-
hat halt nicht jede Schule, geschweige
denn in jedem Klassenraum einen Rechner
-
und eine Anbindung und Mikrofone und so
weiter. Also rein die technische Seite
-
davon ist schon schwierig. Das ist aber
gar nicht das Haupt-Gegenargument. Das
-
Haupt-Gegenargument ist: Das ist
didaktisch einfach nur 'ne Katastrophe.
-
Okay, ich spreche jetzt einfach mal aus
der Praxiserfahrung heraus. Stellt euch
-
einfach vor, vor euch sitzen
Schüler_Innen, daneben steht ein Computer
-
mit, wenn ihr Glück habt, Videoaufnahmen
von Schüler_Innen, so wie ihr das jetzt
-
hier gerade seht. Und ihr müsst euch
darauf konzentrieren und darauf
-
konzentrieren. Habe dort meistens nur ein
Mikrofon, weil keine Kamera in
-
Klassenräumen, wir wollen keine Kameras in
Klassenräumen. Ihr müsst dort
-
interagieren. Ich habe, als ich das
thematisiert habe, auf Twitter mal
-
gesehen, dass es jemanden gab, der meinte
ja, sie hatten eine Person, die war halt
-
dauerhaft als Risikopatient_In. Keine
Ahnung, was das war, daheim, in Quarantäne
-
sozusagen. Und die hatte dann irgendwie
ein großes Plüschtier, mit dem sie
-
gewunken hat, damit man gesehen hat, dass
die Person das gemacht hat. Halte ich für
-
eine praktische Lösung, aber das ist im
Endeffekt die Realität von
-
Hybridunterricht. Welche Aufgabenformen
kann ich da machen? Arbeitsblätter, die
-
ich austeilte. Wobei, wenn ich das
Arbeitsblatt digital austeile, muss ich
-
mir die Frage stellen, warum ich die Leute
zu schalte. Okay, dann können die
-
wenigstens noch antworten. Aber dann kann
ich allen das Arbeitsblatt digital
-
austeilen. Warum sitzen die dann vor mir?
Kann man es auch gleich in 'ner
-
Videokonferenz machen? Ja, die Interaktion
zwischen den Schüler_Innen im Raum und den
-
Schüler_Innen im digitalen Umfeld ist
nicht so richtig gegeben. Das läuft am
-
Ende alles über die Lehrkraft. Man macht
sehr viel Vortragsunterricht, sehr viel
-
Frontalunterricht. Das macht man auch in
Videokonferenzen. Wir haben hier also
-
einen didaktischen Rückschritt. Von sehr
eigentlich offenen Methoden hin zu Lehrer,
-
Lehrer, Lehrer. Ja, es ist furchtbar. Also
auch die geteilte Aufmerksamkeit. Es ist
-
unheimlich anstrengend und man kommt an so
eine Unterrichtsstunde im Vergleich zu
-
einer Präsenzunterrichtsstunde, aber
auch im Vergleich zu einer digitalen
-
Distanzunterrichtsstunde kommt man
eigentlich nicht weiter, weil man wirklich
-
nur sehr rudimentäre Dinge machen kann.
Ich bin Oberstufen-Lehrkraft
-
hauptsächlich. Wir machen keine
rudimentären Dinge. Wir machen komplexe
-
Dinge. Die komplexen Dinge sind das, was
wir eigentlich machen wollen. Wir wollen,
-
dass die Leute Kompetenzen erwerben, Dinge
durchdenken, gemeinsam in Gruppen
-
arbeiten. Okay, wir haben Pandemie. Wir
können nicht in Gruppen arbeiten. Ja, aber
-
da wäre doch ein Breakoutroom wieder gut.
Ja, also der digitale Anschluss des
-
Klassenzimmers an das real existierende,
indem wir da einfach irgendwie überall so
-
eine MS-Teamsitzung oder sonst was
aufmachen und dann da einfach hineinreden,
-
ist tatsächlich aus der Sicht des
Schulsystems ein didaktisch methodischer
-
Rückschritt ins 19. Jahrhundert. Es ist in
der Betreuung der Schüler_Innen total
-
furchtbar und vor allen Dingen ist es ein
Indikator dafür, dass wir versuchen, etwas
-
an ein System zu packen, das aktuell nicht
hält. Diese Pandemie hat dazu geführt,
-
dass wenn wir digitalen Unterricht machen,
wir einen flexibler halten müssen und wir
-
uns überlegen müssen, die Leute
gleichzeitig getrennt, aber gut betreut zu
-
haben. Aber das kann halt nicht sein in 45
Minuten und die eine Hälfte sitzt hier und
-
die andere Hälfte ist daheim, sondern dann
müssen wir komplett neu strukturiert
-
anfangen, neu über Schule denken und neu
auch über digitalen Distanzunterricht
-
denken. Und uns die Frage stellen: Was ist
denn eigentlich unser Ziel? Weil viele
-
Dinge gehen ja digital trotzdem. Also
digitale Schule scheitert an der
-
Vorstellungskraft. Wenn wir digitalen
Unterricht machen, dann kann er nicht
-
dieser Hybridunterricht sein. Es kann aber
auch nicht Distanzunterricht in 45 Minuten
-
Stunden sein. Warum denn bitte? Also mir
geht das ja gar nicht ein. Also ich stelle
-
mir jetzt schon die Frage, was eigentlich
jetzt gerade mich und meine Schüler_Innen
-
dazu treiben sollte, jeden Morgen um 8 vor
diesem Rechner zu sitzen. Warum? Wo ist
-
der Mehrwert? Ja, ich habe eine
Lernplattform. Jede Schule hat eine
-
Lernplattform. Mebis ist die Lernplattform
in Bayern. Wir haben noch eine zweite
-
Lernplattform, die wir benutzen. Ich habe
eine Lernplattform, da kann ich alles
-
hineinstellen, was ich haben will. Für
Lehrkräfte total luxuriös. Man kann da die
-
ganzen Aufgaben erstellen, die ploppen
automatisch auf, die gehen weg, man kriegt
-
Bewertungskriterien. Man kann sehen, wer
die Aufgabe sich angeguckt hat, teilweise
-
auch, und in absoluten Kontrollwahn, wer
sie bearbeitet hat. Man kann Quizzes
-
stellen und so weiter. Also warum sollten
die Leute in einer Videokonferenz sitzen?
-
Keine Ahnung. Ich muss da nicht sitzen.
Die Schülerschaft muss da auch nicht
-
sitzen. Alle stellen sich die Frage, warum
wir dort sitzen wollen. Ganz einfach weil
-
es Leute gibt, die hinter Stundenpläne
nicht dahinter gucken können. Ja so! Das
-
heißt also, ich kann das schon mal
aufbrechen. Wir können das zeitsouverän
-
machen. Ihr kennt es vielleicht auch. Es
gibt Menschen, die können frühs nicht
-
arbeiten. Hier im Nerd-Umfeld ganz
begeistert. Leute, die ab 22 Uhr anfangen
-
irgendwie gut coden zu können. Über Nacht
so. Denen könnten wir doch jetzt endlich
-
mal entgegenkommen. Es ist nicht jedem
gegeben. Also ich bin 'nen Morgen-Mensch.
-
Es ist nicht jedem gegeben. Irgendwie
frühs um 8 auf der Matte zu stehen und
-
intellektuell fit zu sein. Wir wissen in
der Schule eigentlich ab um 9 bauen die
-
Leute ab. Lassen wir ihnen doch die
Möglichkeit. Zeitsouverän - sinnvoll. Wir
-
können flipped-classroom machen Flipped-
classroom ist die Idee, dass die Leute
-
sich die Erarbeitung selber machen und
dann die Übung mit der Lehrkraft und die
-
Besprechung mit der Lehrkraft. Das ist im
Endeffekt das, was ich zum Beispiel in
-
meinem Sozialkundeunterricht mache, weil
ich die komplette Erarbeitung als Podcast
-
und als Website und so weiter da draußen
im Internet stehen habe. Aber ich kann
-
halt auch Leute einfach zu Erklärvideos
auf YouTube schicken und so weiter und so
-
fort. Hat übrigens auch den Vorteil, dass
wenn ich als Lehrkraft da ein bisschen
-
Selbstruflektion habe und meine, es gibt
bestimmte Sachen, da bin ich immer
-
schlecht drin, die zu erklären. Das sind
Themen, in denen fühle ich mich nicht so
-
wohl. Jeder hat die, ich habe die auch.
Ja, dann schicke ich die Leute vielleicht
-
zu einem guten Youtube-Video, wo das
jemand erklärt, der das besser kann. Da
-
gehen die nämlich auch von alleine hin.
Oh, digitale Schule führt übrigens auch zu
-
engerer Betreuung, weil ich kann natürlich
auch eine 1o1 Videokonferenz machen. Ich
-
kann mir Zeit nehmen. Ich kann mir meinen
Tag als Lehrkraft flexibel einteilen. Aber
-
ich habe schon gesagt, das widerspricht
allen Stundenplan und Kontrolllogiken, die
-
im Schulsystem natürlich auch angelegt
sind, weil man muss ja irgendwie
-
nachweisen, dass man so und so viel Zeit
an die Bildung der Kinder verwendet hat.
-
Das muss so und so viele Stunden Englisch
müssen nachgewiesen werden, weil ansonsten
-
ist ja der Leistungsnachweis nichts wert
und so weiter und so fort. Ja, so und so.
-
Wir haben noch gar nicht über
Leistungsnachweise geredet. Es gibt in
-
Deutschland im Endeffekt keine ordentliche
Möglichkeit, einen Leistungsnachweis zu
-
erheben, der nicht irgendwie mit Papier
schriftlich vor Ort führt. Alles andere,
-
da könnte man ja bescheißen. Und das
Problem ist auch die Aufgabenstellung, die
-
wir machen würden, wenn die Menschen das
Internet an der Hand haben, sind so
-
komplex, dass sie Schülerinnen und Schüler
mit einer Schulsozialisation in
-
Deutschland eigentlich nicht lösen können.
Weil die sind darauf vorbereitet, die
-
Aufgaben lösen zu können, die wir in der
Hand haben, und die wir ihnen geben. Ja.
-
Digitale Schule ist aber auch keine
alleinige Lösung. Ich habe Kolleginnen und
-
Kollegen aus dem Fachbereich Mathematik
zum Beispiel, die sagen: Ja, bringt mir
-
nix. Warum? Ganz einfach In Mathe brauchst
du halt jemanden, der dahinter steht und
-
dir Fragen stellt oder dir sagt: Guckt
dann nochmal hin. Ich hab selbst hin und
-
wieder mal Mathe Nachhilfe gegeben, so im
Mittelstufen Niveau, wo ich das noch kann.
-
Und tatsächlich das beste ist, dass man
einfach dahinter steht und sagst: so,
-
jetzt schau dir das nochmal. Guck mal. Das
kann nicht richtig sein das Ergebnis. Guck
-
mal, da fehlt ein Minus und so weiter.
Einfach durch immer wieder Fragen, die
-
Leute darauf hinweisen. Das bedeutet aber
persönliche Betreuung und das geht über
-
digitale Wege sehr, sehr schlecht. Da
kannst du auch mit Lernplattform nicht
-
kommen. Natürlich. Ich kann hochkomplexe
leitende Arbeitsblätter erstellen. Aber
-
auch das ist wieder nicht Jedem und Jeder
gegeben. Also es ist ein großes Problem.
-
Die Eigenständigkeit der Schüler_Innen ist
eine höhere Belastung. Ich habe es gerade
-
schon gesagt: Unsere Schulsozialisation
für Lehrkräfte wie für Schüler_Innen ist
-
nicht darauf ausgestattet, tatsächlich
eigenständig mit einem eigenen Timing zu
-
arbeiten. Das lernst du halt nicht. Ja, du
kommst ja in der ersten Klasse in eine
-
Schule rein und dir wird die ganze Zeit
gesagt: Ja, das ist hier fremdbestimmtes
-
Lernen. Die Lehrkraft weiß, was für dich
gut ist und so weiter und so fort. Dann
-
gibt es natürlich solche Konzepte wie
Montessori. Das ist schon freier. Und
-
diese freien Konzepte, die funktionieren
dann, wenn Schüler_Innen darin
-
sozialisiert sind, dann funktioniert das.
Die Schüler_Innen, die ich aktuell noch
-
habe, sind sehr oft ganz anders
sozialisiert. Da wurde gesagt: Was die
-
Lehrkraft sagt das richtig. Darauf kannst
du dich verlassen. Und da gibt es
-
Menschen, die in ihrer Sozialisation an
diesen Freiheiten scheitern, und zwar in
-
beide Richtungen. Entweder indem sie fast
ausbrennen oder aber, indem sie dann halt
-
nicht genug machen und dieses Gefühl dafür
zu bekommen. Wo ist denn meine
-
Leistungsfähigkeit? Wie muss ich wie
arbeiten, wie es meine Zeiteinteilung und
-
so? Da haben wir bisher keine Antwort. Und
das ist halt auch nie Teil des
-
Schulsystems gewesen, das Leuten mal zu
zeigen. Soziale Interaktion ist übrigens
-
auch wichtig für die Sozialisation. Das
ist für für Kinder in den Elementarstufen
-
Grundschule ja aber auch Sekundarstufe 1,
5., 6., 7. Klasse unheimlich wichtig,
-
diese soziale Interaktion zu haben.
Teenager sein ist, soziale Interaktion in
-
der Peergroup, die findet aktuell
natürlich auch nicht statt. Das heißt
-
also, wir müssen natürlich auch Räume
schaffen, in denen trotz digitaler Schule
-
im Zweifel diese Interaktion stattfindet.
Und wir haben immer noch die
-
Betreuungsaufgabe für die Eltern. Denn,
naja, es geht um die Wirtschaft. Aber
-
diese Betreuungsaufgabe ist halt auch
mehr. Interaktion mit anderen
-
Sozialisationsinstanzen, mit
Erzieher_innen, Sozialpädagog_innen ja,
-
aber auch Lehrkräften, aber auch anderen
Mitgliedern der Peergroup in einem
-
sozialen Schutzraum ist halt an sich
wichtig. Das heißt, wir können jetzt nicht
-
auf voll digitale Distanz umstellen, weil
das gut ist und flexibel ist. Aber wir
-
können aus dem Digitalen die Flexibilität
des Lernens mitnehmen, wenn die
-
Schülerinnen und Schüler dafür dann auch
irgendwie sozialisiert werden. Und das
-
sind sie halt noch nicht. Also es ist
alles so ein bisschen zweiseitig. Wir
-
können aber mitnehmen. Hybridunterricht
ist absoluter Quatsch. Also wenn ich
-
Hybridunterricht in dem Sinne mache, muss
ich eigentlich zu Lehrkräften hingehen und
-
sagen: Okay, was brauchst du? Was willst
du machen? Wie sieht dein Unterricht aus?
-
Wie willst du den gestalten? Das sind
deine Möglichkeiten. Und dann uns die
-
Flexibilität geben zu sagen, die
Kolleginnen und Kollegen, die sagen: In
-
meinem Fach brauche ich eine hohe soziale
Interaktion, aber ich habe jetzt Pandemie.
-
Das heißt, wir brauchen geteilte Gruppen.
Ich beschul halt zwei Gruppen jeden Tag.
-
Direkt, persönlich, mit Anstandsregeln und
allem. Und gleichzeitig zum Beispiel so
-
jemanden wie mir zu sagen, der sehr viel
halt einfach in Eigenständigkeit machen
-
lassen kann, weil er Denkfächer und Fächer
hat, wie Englisch. In denen die Person so
-
und so hauptsächlich selber lernt oder
aber eine persönliche Betreuung braucht.
-
Zu denen zu sagen: Okay, deine Stunden
nehmen wir dir weg, du brauchst sie nicht
-
in der großen Menge. Ihr trefft euch
irgendwie abends in einem Videochat für
-
"Conversation in English" und das war's.
Oder zu einer zu einer Besprechung. Diese
-
Flexibilitäten sind aber nicht da, sondern
wir haben einfach nur entweder Stundenplan
-
oder nicht Stundenplan. Präsenzunterricht
ist wichtig und so. Und da ist das große
-
Problem. Ja, und das bringt uns an den 13.
Dezember 2020, der Präsenzunterricht
-
scheitert an den Realitäten. Wir sind dann
halt einfach alle in die Weihnachtsferien
-
gegangen. Ich habe bisher noch niemanden
gehört, der mir gesagt hat, dass wir am
-
10. Januar wieder kommen. Aber keine
Sorge, ich hab dann nachher ein Zitat von
-
jemandem, der das schon glaubt. Ja, die
technische Ausstattung konnte nur
-
teilweise verbessert werden. Also es wurde
investiert. Keine Sorge. Allerdings hat
-
man festgestellt, dass der Markt halt
komischerweise leer gekauft war, weil alle
-
anderen brauchten, auch Headsets, Computer
und so weiter und so fort. Und die
-
didaktischen Konzepte und die Schulordnung
wurden nur teilweise angepasst. Ja, also
-
die Frage der Leistungsnachweise und wo
die herkommen und die Zeugnisse und
-
Selektion und Ausbildung und
Qualifikationen ist halt auch ein Teil von
-
Schule. Die ist immer noch wichtig. Ja,
man hat sich darum nicht gekümmert und man
-
hat sich halt einfach gedacht: Okay, wir
machen die ganze Zeit Präsenzunterricht
-
und wenn die Klassen in Quarantäne gehen,
dann machen wir halt Distanzunterricht oder
-
Hybridunterricht. Und fertig ist es. Das
wir so in einen kompletten Lockdown kommen
-
und dass wir dann auf einmal wieder die
Probleme haben, dass die Leute gar nicht
-
da sind und auch nicht da sein können. Und
es ist jetzt auf einmal Studien gibt, die
-
nachweisen, dass Schulen gefährlicher
sind, als man bisher daher geredet hat,
-
ist ein Riesenproblem. Es ist natürlich
auch wieder ein Riesenproblem für die
-
Wirtschaft, denn Betreuung und so weiter.
Also sprich wir haben die Zeit eigentlich
-
verstreichen lassen. Ja, aber Schulsysteme
sind Bildungsföderalismus. Es ist alles
-
langsam. Das heißt nicht, dass nicht Dinge
passiert sind, aber ist es ist leider
-
langsam. Ja, und nu? Also Flexibilität
gibt's im Schulsystem anscheinend nur,
-
wenn schon alles kaputt ist. Dann gehen
Dinge. Ja. Ist ein bisschen traurig
-
eigentlich. Ich hatte mir da mehr erhofft.
Aber okay. Wir haben den organisatorischen
-
und digitalen Vorsprung nicht ausgebaut.
Also, nee... Stattdessen haben wir jetzt
-
Verträge mit Microsoft. Na immerhin
Italien ist hingegangen, hat einmal
-
irgendwie Google Classroom gekauft. Gab's
ja auch in Deutschland, dann gab's
-
irgendwie DSGVO-Beschwerden und so. Ich
muss ehrlich dazu sagen ich hab mir Google
-
Classroom angeguckt. Na das ist ja
wenigstens geiler Scheiß. Leider verkauft
-
man halt auch die Daten irgendwie an
Google. Geht halt in Deutschland nicht.
-
DSGVO-mäßig geht das auch nicht und das
ist vielleicht auch gar nicht so schlecht.
-
Ja, aber im Endeffekt das interne Know-how
ist nicht vorhanden. Das interne Know-how
-
ist auch nicht unbedingt gewünscht und man
ist halt immer noch sehr viel bei Captain
-
Lorca da vorne. Warum denn? Wir kommen
doch irgendwie zurück zum
-
Präsenzunterricht. Die einzige Stelle,
wo man wirklich Digitalisierung aus meiner
-
Sicht gut genutzt hat, ist die Idee, dass
man damit Schüler_Innen und Lehrkräfte
-
besser kontrollieren kann. Die hat sich
schnell durchgesetzt. Ja, also die
-
Verwaltungsplattformen sind alle
unheimlich gut darin zu gucken, wann ich
-
welche Note eintrage, ob ich meinen
Unterricht gehalten habe, ja. Mir mehr
-
Aufgaben zu geben und so weiter und
Bringschuld für mich und aber auch für
-
meine Schüler_Innen einzuführen. Die
nämlich auf einmal auch regelmäßig
-
irgendwelche Nachrichten, irgendwelche
E-Mails und alles mögliche selber
-
konsumieren müssen. Und das ist
Digitalisierung in der Verwaltung. Ja, was
-
nicht flexibilisiert wurde, war Stunden,
Unterricht, Umgang mit
-
Leistungsnachweisen. Das wurde alles nicht
flexibilisiert. Was hoch flexibilisiert
-
wurde, ist meine Arbeitszeit. Denn
anscheinend wird von mir implizit
-
mittlerweile erwartet, dass ich 22 Uhr
abends an einem Sonntag dann auch mal
-
gerne irgendwie doch noch eine E-Mail
beantworte oder auf sowas reagiere. Das
-
ist auch nicht der Sinn. Also ich
will jetzt nicht den Beamten spielen. Wir
-
sind gut bezahlt usw. Aber VW hat schon
vor Jahren eingeführt, dass man E-Mails
-
nach seiner Arbeitszeit nicht beantwortet
bekommt. Das reißt jetzt gerade bei uns
-
alles so richtig ein. Nach dem Motto: Das
die Mittel sind da. Warum denn nicht? Ja
-
und dann kann ich ja schnell eine
Nachricht schicken. Und Bringschulden
-
bei Schüler_Innen sind noch viel, viel
katastrophaler. Ich arbeite an einer
-
Schule, wo ich hauptsächlich erwachsene
Schüler_Innen habe und das ist halt
-
ernsthaft gefährlich, wenn man dann halt
nicht erstmal irgendwie einen Diskurs
-
sucht. So, als letztes: Ich hab ganz
viele Projekte gehört, wo zivile
-
Helfer_Innen, Leute aus dem Nerd-Umfeldern
usw. da Geräte ran geschafft haben. Ja,
-
Schulungen gemacht haben, Fortbildung
gemacht haben, Software bereitgestellt
-
haben. Wir können so froh sein, dass es
das irgendwo gibt. Wir können auch so froh
-
sein, dass das Chaos da was macht. Dass es
auch sowas gibt wie "Chaos macht Schule".
-
Und nachdem wir jetzt alle nicht gemeinsam
da sitzen, aber ihr vor euren Geräten
-
sitzen, hoffe ich, dass an der Stelle ein
kleiner Applaus durch die Mengen geht,
-
weil ja, kreatives Chaos ist das, was wir
hier noch mehr brauchen. Ja, da habe ich
-
nun noch eine Folie. 28.12.2020, das ist
Frau Eisenmann, die Kultusministerin von
-
Baden-Württemberg "der Präsenzunterricht
ist durch nichts zu ersetzen". Ich mache
-
jetzt Frau Eisenmann, mal einen
Gegenvorschlag: der Präsenzunterricht wäre
-
zu ersetzen durch einen digitalisierten
Unterricht, in dem durchaus Teile, wo es
-
didaktisch und methodisch sinnvoll ist,
sie in Präsenz durchzuführen, in Präsenz
-
durchgeführt werden müssen. Wir haben eine
Pandemie und man sollte das reduzieren auf
-
eigentlich nichts. Aber es gibt halt
bestimmte Sachen, wo wir sagen, wir müssen
-
aufpassen. Die Betreuung muss auch
klargestellt werden. Ja,
-
Wirtschaftslogiken greifen noch viel mehr
als Bildungslogiken. Aber, ganz ehrlich,
-
ein digitalisierter, flexibilisierter
Unterricht, wo Menschen kreativ, frei mit
-
neuen Aufgabenstellungen und alleine
selbstverantwortlich lernen können, wäre
-
ja viel, viel besser. Weil das ist
komischerweise dann die Schule, von der
-
sie immer reden, die kompetenzorientiert
Menschen herbeibildet. Die auch in einer
-
zukünftigen Wirtschaft, und sind alles
Ziele die dieses Bildungssystem hat. Ja,
-
und die auch von Politikern immer für das
Bildungssystem ausgegeben werden. Das sind
-
alles Ziele, die wir dadurch erreichen
könnten. Da ist dann allerdings die
-
interessante Sache: Präsenzunterricht ist
dadurch sehr wohl zu ersetzen. So, damit
-
ist meine Schulstunde von 45 Minuten rum.
Ich danke sehr für die Aufmerksamkeit.
-
Und kann das...
-
Regie: Ja und erledigt. Weiter.
-
Herald: Okay. Ja, danke Thomas, für diese
tollen Einblicke, soll ich dir sagen. Es
-
gab hier schon ein fettes Danke für den
aufschlussreichen Einblick in deinen Job
-
über das IRC und eine sehr lebendige
Diskussion. Es gab direkt mal 'ne Frage.
-
Ich weiß nicht, ob du sie beantworten
möchtest. An welcher Art von Schule du
-
unterrichtest.
Thomas: Das kann ich sagen, dass eine
-
berufliche Oberschule. Wir sind so eine
Art Berufsgymnasium.
-
H: Ok, ich hoffe, das beantwortet schon
mal diese Frage. Wir haben nämlich doch
-
eine ganze Menge Fragen an dich hier..
T: Auweia,
-
H: ...die wir gesammelt haben. Ja, es ist
alles entspannt. Wir fangen mal entspannt
-
an. Es gab für nämlich die Frage, welche
Software oder Plattformen denn eigentlich
-
so genutzt werden für Distanzunterricht.
Also, ob du da ein paar nennen kannst. Wie
-
das so läuft?
T: Also erstmal gibt's einen schönen
-
Verweis da. Ich habe einen Podcast, der
heißt Lernfragen. Da habe ich Tools
-
gesammelt und es gibt zwei Folgen von
Maha's Leetkultur Podcast, wo ich mit Maha
-
zusammen auch über digitale Lehre rede.
Wir reden da über sehr, sehr viele
-
Plattformen. Die Schulen in Deutschland
benutzen sehr viel Moodles. Also diese
-
offene Lernplattform. Bayern benutzt mebis
was ein Moodle-Klon ist. Und meine
-
Schulart zum Beispiel benutzt noch
itslearning fronter. Das ist eine
-
professionelle Lösung. Das ist halt eine
kommerzielle Lösung und da gibt's mehrere
-
Sachen. Also wie gesagt, ich glaube die
Waffe der Wahl im Bildungssystem ist
-
tatsächlich immer noch Moodle, weil das
halt OpenSource und kostenlos ist und man
-
das anpassen kann. Das sind so die Sachen,
die ich kenne und wie gesagt, was Tools
-
angeht. Wir haben da mehrere Podcasts
drüber gemacht und das länglich irgendwie
-
erörtert, was es da alles gibt und womit
man da spielen kann.
-
H: Wunderbar, da kann man sich also noch
mal durchhören. Ich, von unserer Schule
-
kenne ich auch itslearning z.B. Das
scheint irgendwie alles so ein bisschen
-
unterschiedlich zu sein und eine Frage,
die sich dann mehr auf die Frage
-
Datenschutz bezogen hat: Steht denn aus
deiner Sicht die DSGVO dem Fernunterricht
-
manchmal im Wege?
T: Nö. Warum? Wir haben jetzt aktuell MS
-
Teams hast du. Das wird oft benutzt. Es
gibt immer noch Leute, die benutzen Zoom.
-
Aber wir haben jetzt aktuell 4 Tage rC3
mit Jitsi-Servern und Big Blue Buttons gemacht.
-
Und die Dinger schneiden nichts mit. Da
bleibt hinten nichts übrig. Wenn ich das
-
auf Servern hoste, die der Schule gehören,
wo ist das Problem? Wenn das Moodle auf
-
einem Server läuft, der der Schule gehört
oder der dem Schulamt gehört, wäre das
-
alles kein Problem. Ich sehe die
Datenschutz Problematik tatsächlich
-
eigentlich nur, wenn Schulen auf
kommerzielle Lösungen zurückgreifen. Ja,
-
aber dann hast du halt sowas wie
itslearning und mit denen kannst du eine
-
Auftragsdatenverarbeitung machen und
kannst du ja auch aussuchen was du dort
-
rein tust. Gerade diese itslearning
Plattform. Das weiß ich halt aus eigener
-
Anwendung. Da ist ein Name drin und ein
Avatar Bildchen. Das ist vollkommen ok.
-
Insbesondere wenn ich dort keine Lösung
einlegen lasse oder ähnliches, ist das
-
sicherer als wenn ich mir irgendwie Lösung
per E-Mail schicken lasse. Aber es gibt
-
natürlich da draußen die MS Teams und so,
die dann alles auf Cloud speichern. Und es
-
gibt relativ viele Schulverwaltungs-
Software die in Clouds funktioniert. Weil
-
natürlich auch in Schulen sich das
eingerichtet hat, dass man auf die Idee
-
kommt. Aber ich kann doch meine Noten
daheim auch in Ruhe eintragen und so.. Ja,
-
und da fängt es dann an, so ein bisschen
eklig zu werden, weil in dieser Software
-
stehen Noten drin. Da stehen natürlich
auch gerne Hinweise über, ja
-
Lernschwierigkeiten und Lernstörungen
drin. Also gerade Legasthenie, LRS, diese
-
Prozentzahlen. Wieviel Zeit brauche ich?
Wie ist die Benotung der Noten? Das musst
-
du dann ja mit einer Notensoftware auch
wissen. So, das ist halt eine sehr
-
sensible Information. Gerne hat sowas
auch mal so Brief-Funktionen, wo man dann
-
halt so Kettenbriefe rausschreiben kann,
und da sind komplette Datensätze drinne.
-
Und das ist eine andere Welt. Aber so den
Distanzunterricht kann man alles hübsch
-
mit Datenschutz datensparenend mit Open
Source Zeug machen. Ja selbst wie gesagt
-
so die Lernplattform, dieses
professionelle itsearning Zeug. Da fällt
-
hinten nix an. Die Leute kriegen halt ihre
Credentials von der Schule. Da brauchst du
-
nicht mal eine E-Mail Adresse.
H: Naja, aber du hast gerade gesagt, also
-
in gerade mal Homeschooling, da sind ja
dann auch mehrere Welten
-
aufeinandergeclasht, wo dann irgendwie
ziemlich viele verschiedene Akteur_innen sich
-
nochmal neu verständigen müssen,
vielleicht auch auf neue Spielregeln. Das
-
war nämlich auch eine Frage im IRC. Welche
Arten von neuen Spielregeln hast du beim
-
digitalen Unterricht festgestellt? Also
wie motivierst du Schüler_innen ja, die ja
-
eh schon genug vor YouTube verbringen. Das
ist jetzt hier, ich zitiere mal nur. Bzw.
-
wie aktivist du deine Schüler_innen.
T: Also die klassische Antwort ist: Als
-
Lehrkraft kann man immer extrinsisch über
Noten motivieren. So zynisch das klingt.
-
Also ich habe natürlich Menschen, die von
mir ein Fachabitur haben möchten,
-
hauptsächlich. Das heißt, sie haben alle
eine intrinsische Motivation. Ich arbeite
-
auch nicht an einer Pflichtschule.
Ansonsten gilt wie immer: Das Angebot muss
-
halt den Menschen irgendwie entsprechen.
Wenn die Jugend gerne YouTube konsumiert.
-
Ich hätte da ja einen Tipp. Es gibt auf
YouTube ja auch Lernvideos. Jetzt so als
-
Konzept.
H: [stumm] ... du mal so ein paar
-
Bewegungsübungen anbietst.
T: Was ich tatsächlich schwierig finde,
-
aber ich muss ein bisschen gucken, wie ich
das so formuliere, dass das passt. Also
-
was ich schwierig finde, ist es jetzt in
diesem Modus, in dem wir jetzt gerade
-
sind, ja eine dreiviertel Stunde oder 90
Minuten die ganze Zeit vor einem Computer
-
zu sitzen. Also ich glaube, diese
Videokonferenzen neigen sehr zum Couch
-
Potato sein und bringen eigentlich wenig,
weil die dann auch konsumierend
-
wahrgenommen werden. Also ich hab da sehr
oft die Erfahrung gemacht, dass du als
-
Lehrkraft dann im Endeffekt erzählst,
erzählst, erzählst. So richtig hyper-
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frontal und der Rest hat seine Mikrofone
aus Kameras aus und im Zweifel dich auf
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stumm geschaltet, damit du nicht nervst.
Hauptsache die sind da. Weil das ist die
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offizielle Anforderung. Wir haben
mittlerweile Anwesenheitskontrollen im
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digitalen Unterricht. Ich lachte leicht.
Aber ist so. Und motivieren tut man
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Menschen halt im Endeffekt dadurch, dass
man ihnen am besten vorher eine Aufgabe
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gibt oder ähnliches und dann ein
Gesprächsanlass bietet und dann halt auch
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das Gespräch nur solange führt, wie man es
brauch. Aber da sind wir halt bei der
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Flexibilität von Unterricht. Dann musst du
halt irgendjemanden mal vermitteln können,
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dass so eine Videokonferenz, die nur 15
Minuten dauert, am Ende denselben
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Unterrichts Wert hat wie 45 Minuten
Stundenplan Präsenzunterricht. Weil die
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Aufgaben auf denen das basiert wurden halt
ohne deine Anwesenheit vorher gemacht.
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H: Da passt eine Frage auch aus dem Chat
noch direkt dazu. Hast du vielleicht
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eventuell Literaturempfehlungen zu
didaktischen Modellen, die da vielleicht
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ein bisschen dran andocken? Sag ich mal
wenigstens.
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T: Ich war da schon im Studium furchtbar
schlecht. Ich wüsste jetzt auf die
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Schnelle nichts. Es gibt da sehr viel. Was
ich da aber empfehlen kann, das einfach
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mal auf Twitter mit dem #TWLZ oder
#twitterlehrerzimmer dann nachzufragen. Da
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gibt es Menschen, die kennen sich damit
weitaus besser aus. Ich bin da sehr
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autodidaktisch unterwegs. Ja und bin durch
meinen Nerd-Hintergrund halt sehr in einem
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"Aber es ist doch logisch"-Modus und
deswegen hab ich mich damit leider nicht
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auseinandergesetzt.
H: Ja, da lernen ja alle so ein bisschen
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voneinander. Aber das Hashtag ist wirklich
ne gute Idee, ein guter Hinweis weil dort
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auch immer sehr viel Aktuelles auch an
eigenen Projekten vorgestellt wird.
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Apropos praktische Tipps. Es gab eine
Frage, die bezog sich eher so ein bisschen
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auf Eltern bis Klasse 10, die verstehen
möchten, was im Onlineunterricht klappt
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und was nicht. Damit sie dem gezielt
nachgehen können. Hast du da Hinweise?
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Also wenn es um Erreichbarkeit der
Lehrkräfte, Online-Elternabende und so was
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angeht?
H: Also generell. Ich würde von meiner
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Schule mindestens eine E-Mail-Adresse
verlangen, die funktioniert. Das würde ich
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jetzt mal so für Erreichbarkeit sagen.
Online-Elternabende über Videoplattformen
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sollten eigentlich auch kein Akt sein. Ich
bin auch der Meinung, dass man als
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Lehrkraft sich dort gefälligst zu
exponieren hat und wenn man sich dafür in
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die Schule hinter eine Kamera setzt und
nicht daheim hinsetzt. Man sieht jetzt
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gerade im Hintergrund mein Büro. Ich habe
kein Problem damit. Ich finde auch, dass
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das kein Problem sein sollte, wenn wir das
von der Schülerschaft verlangen. Weil die
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Frage in die Richtung geht, was jetzt so
zu erwarten ist, was nicht zu erwarten
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ist. Es gibt eigentlich gesetzliche
Vorgaben mittlerweile dafür. Jedenfalls
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ist es in Bayern so. Ich bin halt
verpflichtet, im Rahmen von x
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Unterrichtsstunden pro Fach einen
gehaltvollen Unterricht anzubieten. Das
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ist unheimlich schwer messbar. Das ist
aber normalerweise auch unheimlich schwer
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messbar. Das heißt, man sollte auf jeden
Fall irgendwie eine Progression sehen.
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Wenn ihr irgendwie seht, ja, ich kriege
jede Woche irgendwie so 2 Arbeitsblätter
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hingeschmissen und die sehen alle gleich
aus, oder ich finde die hausaufgaben.de,
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dann hab ich ein Problem. Ein guter
Hinweis, was ich, was sich bei uns in der
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Schule durchgesetzt hat. Auch über den
Lernplattform ist, von Lehrkräften
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Wochenpläne zu wünschen. Nicht verlangen,
die reagieren da immer kritisch drauf.
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Aber sich zu wünschen. Und halt zu
erzählen, okay, ja, wir möchten halt gern
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einen Wochenplan haben. Diese Wochepläne
helfen den Lehrkräften und sie helfen den
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Schüler_Innen unheimlich. Weil dann ist
klar zu dem Zeitpunkt muss ich das
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abgeben, dann kann ich zeitneutral
arbeiten. Ich glaube, das ist eigentlich
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das Beste und es ist auch eine schöne
Übung für Eigenständigkeit später im
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Leben. Denn dann lernt man sich schon sich
selber organisieren.
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H: Also das Thema Eigenständigkeit,
Selbstständigkeit war auf jeden Fall auch
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ziemlich häufig gefragt. Meinst du denn,
dass es da sozusagen bei der Übertragung
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von Selbstständigkeit auf die
Schülerinnen und Schüler, dass es auch
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positive Effekte von der ganzen
Pandemielage gibt? Dass sie aktiver
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werden vielleicht?
T: Sie müssen ja. Und ich habe es mehrfach
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im Talk schon angesprochen. Wir haben ein
Problem mit unserer schulischen
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Sozialisation. Also ich höre immer wieder
Sachen, dass jetzt gerade in den unteren
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Klassen das schon aufgebrochen wird, auch
im Pflichtschulen, also nicht nur
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Montessori Ding ist, sondern dass er das
ist, dass es dort immer freier wird, dass
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Schülerinnen und Schüler die
Möglichkeit haben, frühs z.B. im
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Unterricht die ersten 2-3 Stunden
selbstbestimmt jeden Tag zu lernen. Da
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gibt's dann halt die Aufgaben. Also die
Bedingungen ist Ihr müsst hier was tun,
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aber was ihr tut als Vorbereitung für
welche Aufgabe und in welcher Gruppe ihr
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das tut, das sucht ihr euch alles selber
aus. Das sind unheimlich gute Modelle. Das
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Problem ist nur Ich sehe das am Ende des
Schulsystems. In der beruflichen
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Oberschule. Ich habe 16, 17, 18 -jährige.
Wir sehen das immer als letzte. Aktuell
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scheitern unsere Schülerinnen und Schüler
da immer wieder dran. Weil die das halt
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anders beigebracht bekommen haben. Das ist
eine Frage der Sozialisation. Wenn jetzt
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die Kinder in den Grundschulen in der
Sekundarstufe 1 dorthin gebildet werden,
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dann ist das toll. Ich habe auch mit den
Kollegen aus dem Grundschullehramt immer
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wieder geredet und die haben genau solche
Sachen. Die machen wirklich solchen
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Unterricht. Das Problem ist dann gerne,
dass das an den weiterführenden Schulen
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alles immer noch wieder kaputt gemacht
wird und nicht mitgenommen wird. Also du
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hast ja auch diese didaktischen Brüche in
den Schulsystemen drin. Ich merke das. Als
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jemand, der hinter hauptsächlich Real- und
Mittelschulen steht, merke ich z.B., dass
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unser Anspruch der sehr gymnasial ist und
dieser Weiterdenkanspruch ist, dass der
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sehr oft nicht gut ankommt, weil die Leute
das nicht gewohnt sind, jetzt eigenständig
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zu arbeiten.
H: So, dann noch eine ganz kurze Frage zum
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Thema neue Unterrichtsarten. Hast du eine
Institution, einen Verein, den man
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unterstützen kann?
T: Nee.
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H: Fällt dir nichts ein?
T: Mir fällt nichts ein. Es gibt
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unheimlich viele Leute, die da draußen zu
dem Thema was machen. Ich glaube, die
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meisten Sachen sind gut. Ja, ich stehe
jetzt hier so als jemand, der das alles
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für sich selber herausgefunden hat. Aber
ich bin jetzt nicht Mitglied in einem
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Verein oder so. Und es gibt auch nichts,
was mir jetzt auf die Schnelle einfällt.
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Aber geht mal suchen. Also ich habe jetzt
letztens edulabs z.B. gesehen, die kann
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man vielleicht nennen. Die, die machen da
jetzt so OpenSource mäßig viele Dinge und
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"Chaos macht Schule" macht ja auch solche
Sachen. Genau.
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H: [stumm] ...dem Talk mit dem Thomas.
Ganz herzlichen Dank für die vielen Inputs
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und Eindrücke in dieses wirklich
herausfordernde Schuljahr. Lieber Thomas,
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schön, dass du Teil der ersten Remote
Chaos Experience warst und halt bitte die
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Ohren steif. Dankeschön.
T: Tschüss. Es war mir eine Freude.
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Abspannmusik
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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