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El Anatsui: Sprache & Symbole | "Exklusiv" | Art21

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    [Geräusch von Folienteilchen,
    die im Wind aneinander reiben]
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    Ich wünschte, ich spräche mehr Sprachen,
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    denn ich glaube,
    dass jede Sprache ein komplettes Fenster ist.
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    Sie ist ein neues Fenster.
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    Zuweilen bereue ich es,
    dass ich nicht sehr gut in Sprachen bin.
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    Ich hätte gerne mehr Fenster,
    die sich für mich öffnen würden.
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    Manchmal benenne ich - betitel ich - meine Werke
    in meiner Sprache Ewe.
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    In meiner Sprache gibt es eine Vielzahl an Wörtern, die mehrfache Bedeutungen haben.
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    Mit einer kleinen Tonänderung kann das Wort "Gli"
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    so viele verschiedene Dinge bedeuten:
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    "Gli" heißt "Wand",
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    "Gli", gleich geschrieben, heißt "Geschichte",
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    "Gli" heißt "unterbrechen"
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    oder "Gli" kann 'ausbrechen' bedeuten.
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    Und so weiter und so fort.
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    Mehrere Wörter, die ich benutze, haben eine solche Bandbreite an Bedeutungen,
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    während ich Englisch ein bisschen zu speziell finde.
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    Und da ich mit dem Konzept von Unbeständigkeit arbeite
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    und etwas Intermediärem, möchte ich nicht,
    dass Sprache informiert.
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    Denn anzustreben, dass sie informiert, und durch
    einen Kontext, den man ihr gibt,
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    schränkt man ihre Fähigkeit, sich auszudehnen, ein
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    und ich möchte, dass sie ohne Kontext bleibt,
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    so dass sie Sie überall hin führen kann.
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    Die Tradition, die ursprünglich meinen Beruf
    ins Leben gerufen hat,
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    war diese Symbolsammlung, die
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    die Adinkra-Symbole genannt werden.
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    "Adinkra" bedeutet Lebewohl zu sagen.
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    Es ist ursprünglich eine Reihe an
    Zeichen und Symbolen, die
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    auf Textilien gedruckt waren.
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    In einer Bibliothek las ich ein paar Bücher,
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    in denen die These aufgestellt wurde, dass Afrika keine Kunst habe
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    bzw. dass afrikanische Kunst nicht abstrakt sei,
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    und dann sah ich diese Zeichen,
    in denen man deutlich
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    menschliche Versuche erkennen kann,
    abstrakte Konzepte einzufangen,
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    wie die Einheit von Gott oder Einigkeit.
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    Das öffnete mir wirklich die Augen und ich widmete mich diesen Zeichen für gut mehr als fünf Jahre,
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    nachdem ich mit der Schule fertig war.
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    Genau wie in Europa geht man auch hier ins Museum,
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    um die Kunst seiner Vorfahren zu sehen;
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    dies war das Museum, das ich für mich entdeckt hatte.
Title:
El Anatsui: Sprache & Symbole | "Exklusiv" | Art21
Description:

Folge 165: Aufgenommen im Jahr 2011 am Museum für moderne Kunst in Hayama, Japan, bespricht El Anatsui die Rolle von Sprache und Symbolen in seinen Werken. Bei der Benennung von Werken wie "Gli" (2010) greift Anatsui oft auf seine Muttersprache Ewe zurück, denn Wörter in Ewe können mit veränderter Aussprache eine Fülle von Bedeutungen erlangen. Anatsui beschreibt auch das prägende Erlebnis seiner Entdeckung von Adinkra-Symbolen, einem westafrikanischen System abstrakter Zeichen, die spezifische Konzepte oder Aphorismen wiedergeben.

In der Arbeit mit Holz, Ton, Metall und alten Metallverschlüssen von Schnapsflaschen bricht El Anatsui mit der traditionellen Bindung in der Bildhauerei an feste Formen und stellt dabei einen Bezug her zur Geschichte der Abstraktheit in der Kunst Afrikas und Europas. Anatsuis Arbeiten zeichnen works trace a broader story of colonial and postcolonial economic and cultural exchange, told in the history of cast-off materials, while exploring ideas about the everyday function of objects and the role of language in deciphering visual symbols.

Learn more about El Anatsui at:
http://www.art21.org/artists/el-anatsui

CREDITS: Producer: Ian Forster. Consulting Producer: Wesley Miller & Nick Ravich. Interview: Susan Sollins. Camera: Takahisa Araki & Joel Shapiro. Sound: Steve Bores. Editor: Morgan Riles. Artwork Courtesy: El Anatsui & Museum for African Art. Special Thanks: Lisa Binder, The Museum of Modern Art, Hayama, Japan, Jack Shainman Gallery & Wellesley College. Theme Music: Peter Foley.

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Video Language:
English
Team:
Art21
Project:
"Extended Play" series
Duration:
04:07

German subtitles

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