-
Moin liebe Deutschlernerin,
moin lieber Deutschlerner,
-
schön, dass du wieder eingeschaltet
hast zu einer neuen Folge von Deutsches
-
Geplapper.
Ich freue mich, dass du da bist.
-
Und ich sage auch mal Moin David,
schön, dass du da bist.
-
Moin Flemming, danke,
dass ich dabei sein darf.
-
Ja, unsere letzte Folge ist ja
mittlerweile auch wieder schon ein halbes
-
Jahr her oder länger.
Ich weiß gar nicht, damals haben wir über
-
das 49 Euro Ticket geredet, glaube ich.
-
Richtig.
Das war das schon, das 49 Euro Ticket.
-
Krass.
Das war schon geplant zu dem Zeitpunkt?
-
Das war geplant.
Wir haben damals darüber geredet,
-
dass es im Frühjahr dann kommen wird.
-
Ja, stimmt, stimmt, stimmt.
Und dann hat sich das Ganze heftig
-
in die Länge gezogen.
-
Genau.
-
Stimmt. Krass.
Lange her.
-
Lange her ja.
Aber umso schöner,
-
dass du wieder da bist.
Und da das schon so lange her ist,
-
würde ich einfach sagen, David,
sag noch mal ein paar Worte zu dir
-
für all die Leute, die jetzt neu
dazugekommen sind oder alle die,
-
die möglicherweise vergessen haben,
was du machst, sag noch mal,
-
bring die Leute noch mal
auf den neuesten Stand.
-
Ja, super gerne.
Ich heiß David Allen Martin II.,
-
ein ganz langer Name, das weiß ich,
auch überhaupt nicht üblich.
-
Erstens, dass Martin ein Nachname
und kein Vorname ist in Deutschland.
-
Ich werde immer wieder gefragt, welcher
jetzt mein Nachname und mein Vorname ist.
-
Und vor allem dieses
“The Second”, der Zweite.
-
Ich wurde jetzt auch letzt letzte Woche
in Polen mehrfach gefragt, was das sei.
-
Jedenfalls ja, ich bin Deutschcoach.
Ich komme aus San Diego, Kalifornien,
-
wohne aber schon insgesamt
um die 15, 16 Jahre in Deutschland.
-
Damals, als ich das erste Mal
in Deutschland angekommen bin,
-
konnte ich nicht mal ein einfaches
Gespräch auf Deutsch führen und habe
-
aber nach meinem Deutsch-Studium an der
Universität Berkley und an der Uni
-
Göttingen dann ja mich gefragt,
wie es denn weitergeht mit dem Lernen
-
des Deutschen, mit dem Erlernen des
Deutschen und dann auch mit anderen
-
Sprachen.
Ich spreche mittlerweile um die zehn
-
Sprachen auf unterschiedlichen Niveaus
und ich arbeite vor allem mit Menschen
-
zusammen, die halt ja schneller,
effizienter Sprachen, Fremdsprachen
-
lernen wollen und
vor allem mit mehr Spaß.
-
Ich habe eine eigene Sprachlernmethode,
die heißt Translation Cubed,
-
das ist eine bilinguale Methode und ich
benutze die, um eben genau diese Ziele
-
mit meinen Schülern zu erreichen,
dass sie Sprachen einfach schneller
-
und spaßiger vor allem lernen.
-
Sehr, sehr cool.
Klingt alles sehr, sehr schön.
-
Und du hast gerade schon erwähnt,
du warst letzte Woche auch in Polen.
-
Und in Polen war ja…
Unser heutiges Thema ist
-
ja das Polyglot Gathering…
Probleme bei der Aussprache hier.
-
Genau. Und das war in Polen in Teresim?
-
Ja, genau.
Es wird unterschiedlich ausgesprochen,
-
aber Teresim, kann man auch Deutsch
sagen, genau eine Stunde westlich
-
von Warschau.
-
Genau, okay.
Und das ist einfach, finde ich, ein sehr,
-
sehr spannendes Thema, weil in diesem
Podcast Deutsches Geplapper geht es ja
-
nicht nur Deutschlernen,
also es ist nicht nur ein Deutschlern-
-
Podcast, sondern wir schneiden hier ja
auch immer wieder Themen an, in denen es
-
ja ums Sprachenlernen geht und generell
auch die Liebe zur Sprache.
-
Und darum, was Sprachen eben alles
Wertvolles in der Welt schaffen und
-
für die Menschen bedeuten und was
Sprachen mit den Menschen auch machen.
-
Und genau deswegen halte ich dieses Thema
Polyglot Gathering einfach für unheimlich
-
interessant.
Und da du gerade da warst, wollte ich
-
unbedingt mit dir darüber sprechen.
Ich find’s jetzt richtig schade,
-
ich weiß, du warst letztes Jahr auch
schon da und ich hatte mich damals
-
schon gefragt, was ist das eigentlich?
Was passiert da eigentlich?
-
Ich bin da nie so sehr
ins Detail gegangen.
-
Und jetzt, im Vorfeld dieser Folge und
auch ja, im Zuge deiner Anwesenheit dort,
-
habe ich mich so ein bisschen mehr
darüber informiert und gedacht, geil,
-
eigentlich ist das eine Veranstaltung,
wo ich definitiv auch mal hin muss,
-
als Deutsch- und Sprachcoach.
Ich denke nächstes Jahr, wenn’s zeitlich
-
passt, wäre das eine Idee.
Aber ansonsten, ja, muss ich erst mal
-
schauen.
Aber wie gesagt, ich find’s einfach
-
interessant, jetzt mit
dir darüber zu reden.
-
Erzähl mal, was ist denn das eigentlich?
Was passiert da genau?
-
Warum gefällt’s dir da so?
Warum warst du da schon häufiger?
-
Ja, super gerne.
Nur damit du Bescheid weißt und natürlich
-
damit alle Hörer Bescheid wissen:
es gibt eine andere Konferenz,
-
also ein anderes Event, das
heißt Polyglot Conference.
-
Und das findet dieses Jahr in Ungarn
in der Hauptstadt, wie heißt denn nochmal
-
die Hauptstadt von Ungarn?
-
Budapest.
-
Budapest, Genau. Budapest. Dankeschön.
Genau. Und zwar im Oktober dieses Jahres.
-
Also für diejenigen, die kein ganzes
Jahr warten wollen, gäbe es auch noch
-
die Möglichkeit, da dorthin zu fahren.
-
Ich habe gelesen, das wird von Alex
Rawlings, glaube ich, mit organisiert.
-
Von dem hatte ich mal irgendwie auch ein
Buch gelesen, deswegen war mir der Name
-
so geläufig.
-
Genau das ist von Richard
Simcott gegründet worden.
-
Richard ist ein ganz, ganz Bekannter
überhaupt auf dem Gebiet sag ich mal
-
in der Polyglot-Szene, spricht um die
vierzig Sprachen und ist abgesehen davon
-
einfach eine ganz, ganz tolle Person.
Ich war letzte Woche in Polen mehrfach
-
einfach mit ihm unterwegs, haben
ganz viel gesprochen über natürlich
-
unterschiedliche Themen auf dem Gebiet
des Sprachenlernens, aber auch über
-
die Polyglot Conference,
ist sogar ein bisschen älter als
-
das Polyglot Gathering. Genau.
Und da ist ja, da werden vor allem mehr,
-
da gibt es mehr Präsentationen,
mehr Vorträge.
-
Auf dem Polyglot Gathering gibt es auch
Vorträge, da komme ich gleich drüber
-
zu sprechen.
Aber es geht da vor allem
-
um das Fachliche des Sprachenlernens,
des Fremdsprachenlernens,
-
würde ich sagen,
auf der Polyglot Conference.
-
Okay. Und beim Gathering ist es dann,
wie der Name schon sagt, eher so ein
-
Zusammenkommen und connecten,
also Netzwerken und so weiter oder
-
wie würdest du das beschreiben?
-
Genau, auf dem Gathering…
Es gab zum Beispiel ein Networking Event
-
am letzten Tag oder am
zweitletzten Tag, meine ich.
-
Aber ja, es geht vor
allem um die Menschen.
-
Also es gibt zum Beispiel jeden Tag,
das war dieses Jahr der Fall,
-
letztes Jahr, wo ich das…
oder als ich das erste Mal
-
da war, dieses
“Wo ich das erste Mal da war”,
-
das ist ja sehr umgangssprachlich.
Genau. Als ich das erste Mal da war,
-
war es auch der Fall.
Es gibt jeden Tag sogenannte Stammtische,
-
könnte man sagen.
Einfach so Language Talking Tables.
-
Und zwar den ganzen Tag lang,
normalerweise eine Stunde durchgehend
-
und dann wird durchgewechselt.
Zum Beispiel an zehn verschiedenen
-
Tischen werden zehn verschiedene
Sprachen gesprochen.
-
Ganz oft sind das, ich glaube,
es ist ganz durchgemischt.
-
Also es gibt da ein, zwei romanische
Sprachen, ein, zwei germanische Sprachen,
-
ein, zwei asiatische Sprachen und in der
nächsten Stunde dann die nächste Runde
-
von anderen Sprachen.
Das heißt, im Laufe eines Tages hast du
-
die Gelegenheit, auf jeden Fall
fünf bis zehn Sprachen zu sprechen,
-
wenn du da Bock drauf hast.
Also in einer Runde an einem Tisch.
-
Du hast natürlich jederzeit
die Möglichkeit, im Flur oder draußen
-
im Garten.
Im Garten fand ich sehr cool,
-
das gab es auch letztes Jahr,
es gab also die sogenannte
-
No-English-Area.
Das heißt dort, weil Englisch ist ja
-
die Lingua Franca.
Muss nicht sein, vor allem
-
auf so einem Event.
Also die allermeisten,
-
abgesehen von Englisch,
haben die allermeisten Französisch
-
und Spanisch gesprochen, glaube ich.
Aber viele Leute rutschen sozusagen
-
ins Englische rein und da war die Idee,
dass man das eben halt nicht tut,
-
also dass man andere Sprachen spricht.
Das fand ich richtig cool.
-
Sehr cool.
Ja, ich habe auch gesehen oder gelesen,
-
dass dann gerade für diesen Kontakt
zwischendurch im Garten oder im Flur
-
dann auch die Leute irgendwie Schilder
auf der Brust hatten mit den Sprachen,
-
die man bereit wäre zu sprechen.
Hat das so funktioniert?
-
Ja, genau.
Also nicht nur die man bereit wäre
-
zu sprechen, wobei das ist ja letzten
Endes das Ziel, sondern das sind eben
-
die Sprachen, die man gelernt hat.
Also die Muttersprache,
-
die steht ganz oben.
Es gibt natürlich Leute, die mehrere
-
Muttersprachen haben und dann hat man
die C Sprachen, die B Sprachen und
-
die A Sprachen.
Also diese Buchstaben, die entsprechen
-
ja dem Buchstaben des europäischen
Referenzrahmens für Sprachen. Genau.
-
Und es gibt Leute, die, also ich habe
auf jeden Fall Leute kennengelernt,
-
die hatten um die acht bis zehn Sprachen
auf dem C-Niveau. Also es war heftig.
-
Genau. Und dann 20 Sprachen im B-Bereich.
Und die konnten diese Sprachen wirklich.
-
Es ist nicht so, dass man das nur so…
Weil das Problem ist, wenn du da einfach
-
irgendwelche Fahnen drauf haust,
dann wirst du schon angesprochen
-
auf so einem Event.
Und wenn es sich dann…
-
Es ist ja keine Konkurrenz oder so,
aber wenn man das tut, dann ja,
-
dann möchte man damit sozusagen
signalisieren, dass man schon Bock
-
drauf hat, diese Sprache zu
sprechen, das ist schon richtig.
-
Krass.
Und das klingt jetzt so, als wenn
-
da wirklich, wirklich viele Leute waren,
die einfach unheimlich viele Sprachen
-
sprechen.
Gibt’s denn da, gab’s auch Leute da,
-
die jetzt beispielsweise nur
zwei Sprachen gesprochen haben?
-
Also wäre das, wenn man jetzt
interessiert ist, an diesem Event
-
teilzunehmen, kommt man dann da auch mit
Englisch und Französisch oder so über die
-
Runden oder wie läuft das?
-
Durchaus, durchaus.
Das ist ja wie gesagt gar
-
keine Konkurrenz.
Und man guckt ja auch nicht auf
-
dein Namensschild und denkt so,
“Oh du sprichst nur zwei Sprachen”,
-
das macht keiner.
Das ist ‘ne ganz, ganz tolle Community.
-
Und da gab’s viele Menschen, die halt nur
in Anführungsstrichen zwei, drei Sprachen
-
gekonnt haben.
Das sind dann, die sagen dann aber oft
-
von sich, ich bin halt angehender
Polyglott, ich möchte auf jeden Fall
-
mehr Sprachen können.
Und die suchen dann natürlich,
-
die suchen Gespräche mit Menschen,
die es geschafft haben, viele Sprachen
-
zu lernen, weil sie halt, die wollen ja
besser lernen, die wollen effizienter
-
lernen, die wollen wissen,
was die besten Ressourcen sind,
-
was die besten Techniken.
Ich sage natürlich nicht
-
die beste Technik,
weil die gibt es ja nicht.
-
Es gibt ja eben nur das, was
halt für dich funktioniert.
-
Und da ist es wichtig, dass man vor allem
halt viele Techniken mitbekommt,
-
damit man überhaupt entscheiden kann,
was für einen funktioniert.
-
Aber ja, genau.
Ich habe zum Beispiel die,
-
kennst du die Easy-Languages-Kanäle
auf YouTube?
-
Also es gibt Easy Polish,
Easy German und so weiter.
-
Genau.
Ich habe die zwei Damen von Easy Polish
-
zum Beispiel kennengelernt und ganz,
ganz tolle Menschen.
-
Und die haben ja auch zunächst einmal
gesagt “Ja, wir können ja nur
-
drei Sprachen”,
was heißt nur drei Sprachen?
-
Ihr könnt Polnisch.
-
Ja, genau.
-
Also das ist für mich ‘ne Superpower,
weil Polnisch ist ja richtig krass.
-
Und genau die haben…
Ich wurde sogar interviewt im Rahmen
-
einer Folge von Easy Polish
und die waren goldig.
-
Also das ist wirklich, die Leute,
also jetzt deine Hörer, die sollten
-
gar keine Angst haben,
wenn sie Bock haben,
-
dann sollten sie auf
jeden Fall hinfahren.
-
Ja, richtig gut.
Ja, finde ich auch gut,
-
was du gerade gesagt hast zu dem Thema.
Es gibt nicht nur die eine Technik oder
-
die eine Methode, deswegen da hinzufahren
und sich einfach inspirieren zu lassen
-
von dem, was die Leute da sagen und von
den Erfahrungen auch zu profitieren,
-
die andere hatten oder gemacht haben,
ist glaube ich unheimlich wertvoll.
-
Und dann kann man eben auch ausprobieren.
Und dann kann man sagen, okay, ich teste
-
mal das, was ich hier von den Leuten
da gehört habe, die hier 20 Sprachen
-
sprechen.
Und wenn das nicht für mich funktioniert,
-
nehme ich nächstes Jahr wieder teil und
hole mir irgendwie andere Inspirationen
-
oder wie auch immer.
Aber es war eigentlich genauso,
-
wie du es gesagt hast.
Es gibt eben da auch eine unheimliche
-
Fülle an verschiedenen Methoden und es
ist immer individuell, was dann für dich
-
funktioniert.
Was war denn vielleicht für dich…
-
Gab es irgendwelche neuen
Erkenntnisse bezüglich Sprachenlernen?
-
Dinge, die du vielleicht jetzt für
dich einfach mitgenommen hast aus
-
diesen Tagen?
-
Ja, das ist eine sehr gute Frage.
Also letztes Jahr muss ich sagen,
-
habe ich mehr an den Vorträgen
überhaupt teilgenommen.
-
Es gibt ja wie gesagt nicht nur Vorträge,
es gibt auch Workshops, zum Beispiel
-
letztes Jahr und dieses Jahr auch,
gab’s so Intensiv-Workshops zum Thema
-
Polnisch lernen oder Ukrainisch lernen.
Das war letztes Jahr zum Beispiel ganz,
-
ganz groß.
Dieses Jahr habe ich tatsächlich
-
mehr Zeit mit den Menschen passiert…
Das war pasado… verbracht.
-
Expresando en Español…
Mehr Zeit mit den Menschen verbracht,
-
einfach weil ich…
Ja, du hast ja eben, man kann online
-
im Nachhinein sich
auch die Talks anschauen.
-
Das heißt, dieses Jahr
wollte ich genau das machen.
-
Ich schaue mir die Talks einfach im
Nachhinein an und rede mit den Menschen,
-
solange ich da bin.
Und genau.
-
Aber ja, zum Thema Sprachenlernen,
was ich mitgenommen habe.
-
Also letztes Jahr zum Beispiel,
da gab es eine ganz, ganz coole Rede
-
oder einen Vortrag über asiatische
Sprachen und vor allem die Connection,
-
sozusagen die Verbindung zwischen
Chinesisch, Japanisch und Koreanisch.
-
Auf den ersten Blick würde man sagen,
ja, die haben ja nicht nicht so viel
-
abgesehen davon, dass das Japanische
natürlich Kanji benutzt,
-
was ja eigentlich
chinesische Zeichen sind,
-
teilweise ein bisschen veraltet oder
existieren nicht im Chinesischen.
-
Aber jemand der Chinesisch lesen kann,
kann die japanischen Zeichen größtenteils
-
verstehen beim Lesen.
Jedenfalls, aber was die gesprochenen
-
Sprachen angeht, merkt man auf
den ersten Blick nicht wirklich,
-
dass es eine Ähnlichkeit gibt.
Aber wenn man weiß,
-
wie das Altchinesische sich
weiterentwickelt hat bzw. wie sich das
-
Altchinesische geändert hat, so dass
wir heutzutage das Mandarin-Chinesisch,
-
so wie wir es kennen, wie diese Formen,
diese Wörter früher aussahen,
-
dann merkt man auf einmal die
Verbindungen zwischen dem Japanischen,
-
dem Koreanischen und dem Altchinesischen.
Und das war mega interessant, weil dann
-
kannst du ganz, ganz viele Wörter
im Japanischen und im Koreanischen
-
ableiten, wenn du das jeweilige
chinesische Wort schon kennst und weißt,
-
wie diese Lautverschiebungen
stattgefunden haben.
-
In der deutschen Sprache gab es auch
Lautverschiebungen, da hast du vielleicht
-
schon mal drüber gesprochen,
in einer Podcastfolge weiß ich nicht.
-
Aber die Tatsache, dass man zum Beispiel
im Hochdeutschen Pfanne sagt, während man
-
im Englischen pan und im Plattdeutschen
sagt man auch so viel wie Panne oder Pan
-
oder Zopf im Hochdeutschen,
top im Englischen das ist alles,
-
weil es ja irgendwann
eine Lautverschiebung gab.
-
Das sind die Themen,
die besprochen werden
-
und das ist natürlich mega interessant,
sowohl für Sprachenlerner als auch
-
überhaupt für Sprachenliebhaber, die
sich für das Historische interessieren.
-
Mega gut.
Spricht du alle drei Sprachen:
-
Japanisch, Koreanisch,
Chinesisch oder Mandarin?
-
Nein, ich spreche nur Mandarin-
Chinesisch und ich weiß jede Menge
-
über das Japanische und das Koreanische
aus linguistischer Perspektive.
-
Aber nee, diese anderen zwei Sprachen
kann ich leider noch nicht sprechen.
-
Ja, cool.
Aber gut, solche Erkenntnisse eben
-
da auch mitzunehmen, das ist mega
wertvoll und umso mehr für mich
-
auch interessant, dann da wirklich
mal daran teilzunehmen an diesem Event.
-
Ich habe gesehen, du hast auch
Luca Lampariello getroffen dort?
-
Genau.
-
Sehr gut.
Kanntet ihr euch schon oder habt ihr euch
-
da zufällig kennengelernt?
-
Nee, wir kannten uns schon.
Und zwar haben wir uns das erste Mal
-
kennengelernt auf oder überhaupt
kennengelernt auf der sogenannten
-
Expo Lingua in Berlin,
falls du das kennst.
-
Das ist auch so ein Polyglot-Event,
wobei da der Fokus eher auf…
-
Also da sind ganz viele Sprachakademien,
ganz viele Sprachschulen und so weiter
-
vertreten.
Und dann gibt es halt auch Talks
-
von bekannten Polyglots.
Jedenfalls findet das jedes Jahr
-
in Berlin statt,
mittlerweile auch online.
-
Also es gibt beide Varianten.
Das Polyglot Gathering gibt es
-
auch offline, so wie letzte
Woche in Polen und online.
-
Das war vor zwei, drei Monaten oder so,
weiß ich nicht mehr.
-
Da müsste man auf
polyglotgathering.com gucken.
-
Jedenfalls, genau, Luca und ich,
wir hatten uns 2019 kennengelernt
-
und dann nochmal letztes Jahr auf dem
Polyglot Gathering gesehen und dann halt
-
dieses Jahr noch einmal.
-
Okay, ja, Luca, für alle die,
die sich jetzt fragen,
-
wer ist das?
Der war hier auch schon in zwei
-
Podcastfolgen von Deutsches Geplapper.
Anfang des Jahres müsst ihr nochmal
-
gucken.
Das war auch mega spannend mit ihm
-
zu reden, weil Luca ist auch eine
unheimlich inspirierende Persönlichkeit.
-
Ich weiß nicht, wie du ihn kennengelernt
hast, aber ich glaube, das merkt man sehr
-
schnell bei ihm, dass er auch für die
Sprache einfach oder fürs Sprachenlernen
-
einfach brennt, oder?
-
Ja, und wie!
Wir haben ganz, ganz viele ganz tolle
-
Gespräche zum Thema geführt,
auch mit Richard Simcott zusammen,
-
der wie gesagt halt die Polyglot
Conference gegründet hat und der auch
-
ein unglaublich, ich möchte nicht
talentierter, weil Talent von Talent
-
halte ich halt nicht,
sondern erfolgreicher Polyglot ist.
-
Genau, genau.
-
Okay. Ja, sehr gut, dass du das sagst.
Dazu hatte ich vor ein paar Wochen auch
-
eine Folge, Talent
wird total überbewertet.
-
Aber darüber brauchen wir nicht noch
weiter reden, ich glaube, das wissen
-
die Leute hier auch zur
Genüge auf jeden Fall.
-
Ja. Genau. Ja, welche Sprachen hast
du denn im Endeffekt auf deiner Brust
-
zu stehen gehabt?
Das interessiert mich noch mal.
-
Also welche Sprachen
hast du dort gesprochen?
-
Und wie waren so die
Begegnungen im Einzelnen?
-
Also von den beiden polnischen
Frauen hast du schon gesprochen.
-
Aber gab’s noch irgendwie andere
Begegnungen, die du dann beim Sprechen,
-
beim Fremdsprachen sprechen gemacht hast?
-
Ich wurde auch für den Kanal Easy Dutch
interviewt, auf Holländisch natürlich.
-
Ich hab selbst mehrere
Interviews durchgeführt.
-
Ein Interview auf Deutsch, Englisch und
Schwedisch mit einem Julian heißt der,
-
der ist auch auf italki
und ein ganz toller Lehrer.
-
Und dann mit einem anderen, der arbeitet
für oder macht Folgen für Easy Dutch,
-
Italiener wohnt in Holland,
hat früher hat seinen Doktor glaube ich
-
in Deutschland gemacht und spricht
hervorragend Deutsch und Holländisch
-
als Italiener.
Das war ganz, ganz toll.
-
Ja, was sonst noch auf
meiner Brust stand sozusagen.
-
Schwedisch hatten die vergessen,
aber normalerweise hätte das da
-
gestanden.
Hab sehr, sehr viele Gespräche
-
auf Spanisch geführt.
Wie gesagt, ich würde sagen,
-
abgesehen von Englisch haben die
meisten entweder Französisch oder
-
Spanisch gekonnt.
Also das waren die zweite und die dritte
-
Lingua Franka, denke ich mal.
Sehr, sehr viele haben Deutsch
-
gesprochen.
Deutsch ist eine sehr, sehr beliebte
-
Sprache und die allermeisten sagen,
dass Deutsch besonders schwierig sei.
-
Was ich interessant finde und ich meine,
ich verstehe schon warum, aber dem stimme
-
ich auch nicht ganz zu.
Ich glaube, man hat ja,
-
weiß ich nicht, du hast ja vielleicht
schon mal was zum Thema gesagt,
-
aber Deutsch ist gar nicht so
schwierig wie alle, sagen, oder?
-
Ich glaube, hatten wir beide das Thema
nicht auch in der vergangenen oder in
-
einer unserer Folgen bisher?
Irgendwie haben wir darüber glaube ich,
-
auch schon mal gesprochen.
-
Ein bisschen.
-
Bitte?
-
Ein bisschen, ja.
-
Ja, ja, genau. Also ja, definitiv.
Ich sehe es ähnlich wie du.
-
Es ist ‘ne Sprache, die ja gerade
dann aufgrund der Deklinationen und
-
so weiter, was den meisten Leuten sehr
große Probleme bereitet, aber es ist
-
trotzdem auch eine sehr logische Sprache.
Und bei vielen Dingen ist es einfach so,
-
wenn du sie verstanden hast,
dann funktioniert’s irgendwie,
-
um es jetzt ganz platt
und einfach zu sagen.
-
Also genau, aber interessant, dass es
dann trotzdem so viele Leute dort gibt,
-
die sich auch mit Sprachen sehr gut
auskennen und dann trotzdem der Meinung
-
sind, ist sehr, sehr schwer.
-
Genau, eben. Deswegen, also das hat
mich auch letztes Jahr überrascht.
-
Vor allem, wenn ein Mensch, der, das war
ein Spanier zum Beispiel, der konnte
-
tatsächlich diese drei asiatischen
Sprachen, also Chinesisch, Japanisch,
-
Koreanisch und der meinte, ne, Deutsch
mit Deutsch habe ich noch gar nicht
-
angefangen, weil es so schwer sei.
-
Ach krass.
-
Aber ich glaube, das weiß er nicht,
sondern das denkt er, weil es einfach
-
immer wieder…
Weißt du, das sind so diese Mythen.
-
Das Gleiche gilt für das Mandarin-
Chinesische, was ja gar nicht
-
so schwierig ist, wie alle sagen.
Zumindest nicht die gesprochene Sprache,
-
die ist viel viel
einfacher als man denkt.
-
Aber man hört ja immer
diese Horror-Storys.
-
Ja, ja, genau.
-
Na ja. Jedenfalls genau, also um deine
Frage vollständig zu beantworten:
-
genau Spanisch, Italienisch, Französisch,
Portugiesisch, Schwedisch und Polnisch,
-
Niederländisch und Deutsch.
Das waren die Sprachen,
-
die ich gesprochen
habe auf dem Gathering.
-
Ich stelle mir vor,
wenn man jetzt…
-
Wie viele Tage warst du dort?
-
In Polen, also in Warschau war ich
insgesamt zehn Tage, aber das Gathering,
-
das sind um die sechs Tage insgesamt.
-
Okay, also ich stelle mir vor, wenn man
jetzt sechs Tage dort auf jeden Fall mit
-
so vielen Menschen in Kontakt ist und so
viele unterschiedliche Sprachen spricht,
-
also man weiß, jeder, der hier diesen
Podcast hört, weiß ja, wie anstrengend
-
es dann auch sein kann, für den Kopf
einfach eine Stunde lang einfach nur
-
in ‘ner Fremdsprache zu reden,
die man eben noch nicht perfekt
-
beherrscht.
Und dass es ja irgendwo auch sehr viel
-
Energie zieht, einfach,
wenn man in ‘ner Fremdsprache spricht.
-
Und wenn man dann die ganze Zeit umdenken
muss, in ‘ner anderen Sprache sprechen
-
soll, was mega, mega schön und
wertvoll ist, einfach für die persönliche
-
Entwicklung auch.
Aber ich glaube, am Ende des Tages ist
-
man auch platt.
Wäre jetzt meine Vorstellung, oder?
-
Wie ging es dir damit?
-
Ja, physisch und mental.
Komplett. Das stimmt ja.
-
Aber es ist tatsächlich sehr,
sehr wertvoll und alle vor allem Menschen
-
auf dem Polyglot Gathering, die wissen
ganz genau, was das auf sich hat.
-
Dass es klar ist, dass man zunächst
einmal die Sprachen durcheinander
-
bringt, dass man, so wie ich vorhin
irgendwas auf Deutsch sagen wollte
-
und aber auf Spanisch gedacht habe,
wenn man das nicht als Fehler sieht,
-
sondern als Wachstumsmöglichkeit,
dann ist auf einmal das Problem
-
gar kein Problem mehr.
-
Ja, sehr gut.
Genau das ist ein richtig guter,
-
eine richtig gute Stütze auch für
den Alltag, für Leute, die mehrere
-
Sprachen lernen, sich da nicht fertig
zu machen, sondern wie du sagst,
-
es als Wachstumselement
im Sprachlernprozess einfach
-
zu akzeptieren.
-
Eben. Genau. Das heißt auch meistens,
wenn das passiert, dann ist es meistens
-
deswegen, weil es an Intensität
fehlt beim Sprachlernprozess.
-
Also wenn man zum Beispiel
Deutsch und Englisch…
-
Nehmen wir mal an, man ist
spanischsprachiger Mensch,
-
lernt Deutsch und Englisch gleichzeitig
und bringt die beiden Sprachen
-
durcheinander, das kommt, weil die
einfach nicht intensiv genug gelernt
-
werden bzw. vielleicht sollte man sich
auf das eine einen Monat lang intensiv
-
konzentrieren und dann das andere halt
nach und nach allmählich einführen.
-
Da gibt es ja unterschiedliche Techniken,
wie man mit diesen, wenn man das machen
-
muss, wie man damit umgehen kann.
-
Klar, genau, wenn man es machen muss.
Aber auf der anderen Seite, wenn du nicht
-
den Druck hast, glaube ich,
ist es ja trotzdem hilfreich
-
oder ist es trotzdem in Ordnung,
wenn du es nebenbei parallel machst,
-
dann nimmst du eben diese Fehler in Kauf.
Aber viele Leute haben ja auch Angst
-
davor, dann, wenn sie mehrere Sprachen
gleichzeitig lernen, sich dann wirklich
-
auf eine so viel mehr zu konzentrieren,
weil das andere dann immer mehr in
-
Vergessenheit gerät, wenn man jetzt nicht
das beste System zur Wiederholung hat
-
oder so.
Ich glaube, da überwiegt dann
-
wahrscheinlich doch die Angst und
deswegen versucht man da so ein bisschen
-
einen Schritt zu halten und die andere
Sprache eben, ja, für die andere Sprache
-
genauso viel Zeit zu investieren.
-
Ja, verständlicherweise.
-
Ja, okay.
David, auf jeden Fall vielen Dank für
-
deine Erläuterungen hier
zum Polyglot Gathering.
-
Ich find’s mega spannend.
Ich hoffe, die Leute, die Zuhörerinnen
-
und Zuhörer hier auch.
Vielleicht ist das ja was für den einen
-
oder anderen von euch.
Leute, überlegt es euch, nächstes
-
Jahr wahrscheinlich wieder im Juni,
nehme ich an, wird es stattfinden.
-
Ansonsten gibt’s natürlich auch andere
Sprachkonferenzen und Sprachtreffen,
-
auf denen man seiner
Leidenschaft frönen kann.
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Ich werd’s mir auf jeden Fall überlegen,
nächstes Jahr dabei zu sein, wenn ich das
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zeitlich einrichten kann.
Vielleicht sehen wir uns dann
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ja endlich mal auch live hier in Person
und nicht nur über den Bildschirm hier.
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Würde mich auf jeden Fall freuen.
Ja, würde mich freuen.
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Vielleicht fahren wir
gemeinsam einfach nächstes Jahr.
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Nächstes Jahr, ja, das darf ich schon
bekannt geben, nächstes Jahr findet
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das Polyglot Gathering in der
Tschechischen Republik in Prag statt.
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Ah wow, okay, Prag ist
natürlich dann auch nochmal…
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Genau, also wenn du noch nie in
Prag warst, dann die Gelegenheit.
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Das ist natürlich noch
‘ne extra Motivation.
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Die Stadt ist wunder-wunderschön.
Okay, sehr gut. Gut, David.
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Dann sag ich vielen, vielen Dank.
Ich denke, wir werden uns demnächst
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mal wiedersehen zu ‘ner weiteren Folge.
Und ja, ansonsten, Leute,
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ihr habt’s gehört: ruhig bleiben,
weiter lernen und dann wird das schon.
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Macht’s gut. Vielen Dank,
David. Und bis bald.
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Ja, vielen Dank auch von mir.
Bis bald. Tschüss!
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Ciao.