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Ein von Soldaten finanzierter Irak-Kriegsfilm

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    Vor 3 Jahren bekam ich
    einen Anruf wegen eines älteren Films,
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    mit dem Angebot, die New Hampshire
    Nationalgarde einzubauen.
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    Ich wachte tatsächlich
    mitten in der Nacht auf --
  • 0:11 - 0:13
    wir haben alle so Momente.
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    Man geht schlafen --
    ich war aufgeregt über diesen Anruf.
  • 0:16 - 0:19
    Ich hatte grade einen Film
    über Veteranen des 2. Weltkrieges fertig,
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    und ich merkte, dass ich
    ihre Geschichten kannte,
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    dass dies eine einmalige Möglichkeit war,
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    die Geschichte eines Soldaten zu
    erzählen, während sie sich entwickelt.
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    Ich ging an diesem Abend
    ziemlich aufgeregt schlafen --
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    nicht im Klaren über
    die Details, aber aufgeregt.
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    Es war eher um Mitternacht
    als vier Uhr morgens.
  • 0:37 - 0:39
    Ich wachte auf. Ich war hellwach.
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    Ich hatte diese Idee: Könnte ich
    tatsächlich eine lose Beziehung
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    mit den Soldaten virtuell
    einbauen und erschaffen,
  • 0:45 - 0:49
    um die Geschichte von innen,
    anstatt von außen zu erzählen?
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    Ich rief Major Heilshorn an,
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    der Öffentlichkeitsbeauftrage für
    die New Hampshire-Nationalgarde.
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    Er kannte mich, also sagte ich: "Greg?"
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    Er sagte "Ja, Deborah?"
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    Ich erzählte ihm von meiner Idee,
  • 1:01 - 1:03
    und er ist einer der mutigsten
    Männer der Welt,
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    wie auch General Blair, der mir später
    die Erlaubnis für dieses Experiment gab.
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    Binnen 10 Tagen war ich in Fort Dix.
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    Er ließ mich meine Einheiten aussuchen.
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    Ich wählte eine Einheit --
    Charlie Company, Dritte der 172ten,
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    das sind Gebirgsjäger -- aus zwei Gründen.
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    Erstens, weil das Infanterie ist.
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    Zweitens, sie sollten auf der
    LSA Anaconda stationiert werden
  • 1:22 - 1:24
    und ich wusste, sie hätten Internetzugang.
  • 1:24 - 1:27
    Aber ich musste die Soldaten
    dazu bringen mitzuarbeiten.
  • 1:27 - 1:28
    Es war eine große Sache
  • 1:28 - 1:30
    und als mir Major H das erklärte,
  • 1:30 - 1:33
    erfasste ich das wohl nicht richtig.
  • 1:33 - 1:35
    Als ich also nach Fort Dix kam,
  • 1:35 - 1:39
    musste ich mich vor 180 Männer
    stellen und meine Vision erläutern.
  • 1:39 - 1:41
    Sie können sich den Ansturm
    an Fragen vorstellen.
  • 1:41 - 1:43
    Die erste war:
  • 1:43 - 1:46
    "Was wissen Sie eigentlich
    über die Nationalgarde?"
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    Ich fing 1607 in Massachusetts mit den
    Bay-Kolonie-Pequot-Indianerkriegen an.
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    Meine Antwort zog sich über 9 Minuten
  • 1:54 - 1:56
    und dann ging's los.
  • 1:56 - 1:59
    Ich würde Ihnen gerne
    einen Teil des Films zeigen.
  • 1:59 - 2:02
    Es ist der Trailer, denn ich weiß,
    wie beschäftigt Sie sind.
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    Viele von Ihnen haben ihn
    noch nicht gesehen.
  • 2:04 - 2:06
    Ich zeige Ihnen den Trailer
  • 2:06 - 2:09
    und dann möchte ich
    eine Szene detailliert besprechen.
  • 2:09 - 2:11
    Können wir loslegen?
  • 2:16 - 2:19
    (Video) Stephen Pink:
    Das ist Sergeant Stephen Pink.
  • 2:19 - 2:21
    Michael Moriarty:
    Spezialist Michael Moriarty.
  • 2:21 - 2:24
    Zack Bazzi: Will ich wirklich gehen?
    Wahrscheinlich nicht.
  • 2:25 - 2:27
    Soldat: Wir sollen nicht
    mit den Medien sprechen.
  • 2:27 - 2:30
    SP: Ich bin nicht die Medien, verdammt!
  • 2:31 - 2:33
    MM: Der Tag ist da. Das Leben
    wird sich verändern.
  • 2:33 - 2:35
    Stimme: Das einzig Wahre, Mann!
    Erzähler: Bereit?
  • 2:35 - 2:39
    Soldat: Leg los! Erzähler: Bereit?
    Stimme 2: Irak, wir kommen!
  • 2:40 - 2:43
    ZB: Jeder Soldat will letztlich
    in den Kampf ziehen.
  • 2:43 - 2:44
    Das ist natürlicher Instinkt.
  • 2:44 - 2:46
    SP: Lässt man Angst an sich ran,
  • 2:46 - 2:48
    dann kann man seinen Job nicht machen.
  • 2:48 - 2:50
    MM: Jedes Mal, wenn man
    rausgeht, gibt's Angriffe.
  • 2:50 - 2:52
    Es ist unglaublich.
  • 2:54 - 2:57
    ZB: Hey, Nestor, dein Hintern
    ist direkt vor meiner Nase.
  • 2:59 - 3:01
    Soldaten: IV! Feuern wir? IV!
  • 3:01 - 3:05
    Mann gefallen! Mann gefallen!
  • 3:05 - 3:07
    MM: Mach weiter, Bruder.
    Willst du spielen?
  • 3:08 - 3:11
    Michael Moriartys Frau: Es ist sehr
    schwer für ihn ohne seinen Vater.
  • 3:11 - 3:15
    MM: Das kleine Kind ist mitten
    in einem Kriegsgebiet.
  • 3:17 - 3:21
    Stephen Pinks Freundin: Anfangs sagte er:
    "Schreib etwas Schmutziges!"
  • 3:21 - 3:24
    George W. Bush:
    Die jüngste Demokratie der Welt.
  • 3:27 - 3:28
    MM: Sie schießen auf mich.
  • 3:28 - 3:30
    SP: Man bringt keine 150 000 Truppen rein,
  • 3:30 - 3:33
    und sagt dann: "Wir sind hier,
    um Demokratie zu schaffen".
  • 3:33 - 3:35
    Soldat: Burger King hat
    jetzt ein Drive-In!
  • 3:35 - 3:37
    SP: Wir sind hier, um Geld zu machen.
  • 3:37 - 3:40
    MM: Ich stehe zu George Bush.
    Es geht hier nicht ums Öl.
  • 3:40 - 3:42
    Jon Baril: Das Schlimmste in meinem Leben.
  • 3:42 - 3:44
    SP: Baril, schau nicht hin, Kumpel.
  • 3:44 - 3:46
    Michael Moriartys Frau:
    Er ist nicht mehr derselbe.
  • 3:46 - 3:48
    MM: Ich werde nicht zurückgehen.
  • 3:50 - 3:53
    Kevin Shangraw: Wir sind da,
    um dem irakischen Volk zu helfen --
  • 3:53 - 3:54
    und wir töteten gerade einen.
  • 3:54 - 3:57
    Soldaten: Sergeant Smith ist tot!
    Ist Sergeant Smith tot?
  • 3:57 - 4:01
    Sie sind hier! Genau dort! Feuer, Feuer!
  • 4:07 - 4:11
    JB: In 20 Jahren wird es ein besseres
    Land sein, weil wir dort waren.
  • 4:11 - 4:12
    Hoffentlich.
  • 4:17 - 4:20
    (Beifall)
  • 4:22 - 4:24
    Deborah Scranton: Vielen Dank.
  • 4:24 - 4:27
    Ich möchte mit Ihnen darüber sprechen,
  • 4:27 - 4:31
    wie man ein Gespräch
    über etwas Unangenehmes führt.
  • 4:31 - 4:34
    Ich möchte auch von einem
    Erlebnis hier bei TED erzählen.
  • 4:34 - 4:37
    Ich weiß nicht, wie viele von Ihnen
    es sich vorstellen können,
  • 4:37 - 4:41
    aber es gibt tatsächlich einen TEDster,
    der vor kurzem aus dem Irak zurückkam.
  • 4:41 - 4:44
    Paul? Komm, steh auf.
  • 4:44 - 4:46
    Dies ist Paul Anthony.
  • 4:46 - 4:50
    Er diente -- (Beifall) -- bei der Marine,
  • 4:53 - 4:55
    und ich möchte Ihnen
    eine kurze Geschichte erzählen.
  • 4:55 - 4:57
    Wir zählten zu den Glücklichen
  • 4:57 - 5:00
    in der Klasse mit Sony-Kameras
    und Vista-Software.
  • 5:00 - 5:02
    Und wir kamen ins Gespräch.
  • 5:02 - 5:04
    Menschen sehen mein Tag
    und die "The War Tapes"
  • 5:04 - 5:06
    und dann begannen wir,
    über Krieg zu sprechen.
  • 5:06 - 5:10
    Wir kamen mit anderen Leuten
    in der Klasse ins Gespräch
  • 5:10 - 5:12
    und es ging immer weiter.
  • 5:12 - 5:14
    Wir sprachen dort eine Stunde lang.
  • 5:14 - 5:17
    Das zeigt etwas,
    worum ich Sie bitten will,
  • 5:17 - 5:20
    darüber nachzudenken
    und möglichst mithelfen:
  • 5:20 - 5:24
    Viele von uns fürchten sich sehr
    vor Gesprächen über Krieg und Politik.
  • 5:24 - 5:26
    Zu recht -- vielleicht sind wir uneins.
  • 5:26 - 5:28
    Es wird vielleicht unbequem.
  • 5:28 - 5:32
    Wie beginnen wir, um wirklich
    ins Gespräch zu kommen?
  • 5:35 - 5:37
    Paul sprach,
  • 5:37 - 5:40
    und er wandte sich an Constance und sagte:
  • 5:40 - 5:43
    "Ich hätte dieses Gespräch nicht,
    wenn sie nicht hier wäre,
  • 5:43 - 5:45
    denn ich weiß, sie passt auf mich auf."
  • 5:45 - 5:47
    Ich war nervös, da ich Fragerunden kenne.
  • 5:47 - 5:50
    Ich verstehe, was James gestern sagte,
  • 5:50 - 5:52
    weil ich hinter der Kamera bin.
  • 5:52 - 5:54
    Ich kann Fragen zu
    meinem Film beantworten,
  • 5:54 - 5:56
    aber hier 18 Minuten
    zu sprechen, ist echt lang.
  • 5:56 - 5:59
    Paul, ich bin glücklich,
    dass du hier bist,
  • 5:59 - 6:02
    weil ich weiß, dass du auf mich aufpasst.
  • 6:02 - 6:04
    Dieser Film handelte nicht vom Internet,
  • 6:04 - 6:07
    aber ohne es, gäbe es ihn nicht .
  • 6:07 - 6:10
    Die Bänder brauchten im Schnitt
    2 Wochen vom Irak zu mir.
  • 6:10 - 6:14
    In der Zwischenzeit mailte und
    chattete ich mit den Soldaten.
  • 6:14 - 6:18
    Ich habe nicht alles gespeichert,
  • 6:18 - 6:20
    da ich anfangs gar nicht begriff,
  • 6:20 - 6:23
    dass es etwas war, das ich
    nachverfolgen wollen würde.
  • 6:23 - 6:28
    Aber es gab 3211 E-Mails,
    Chats und Textnachrichten,
  • 6:28 - 6:32
    die ich speichern konnte.
  • 6:32 - 6:37
    Ich beziffere das, weil wir uns wirklich
    gemeinsam auf diese Reise begaben,
  • 6:37 - 6:39
    um uns ganz darin zu vertiefen.
  • 6:39 - 6:41
    Ich möchte Ihnen einen Ausschnitt zeigen
  • 6:41 - 6:44
    und etwas darüber sagen,
    wie ich ihn zusammengestellt habe.
  • 6:44 - 6:46
    Könnten wir ihn abspielen?
  • 6:46 - 6:49
    (Video) SP: Heute ist Sport. [Unklar]
    Radio: [Unklar] christliche Soldaten.
  • 6:49 - 6:53
    SP: Wir wollen diesen Aufständischen
    eine faire Chance geben.
  • 6:53 - 6:56
    Also fahren wir mit offenen Fenstern.
  • 6:56 - 6:59
    Weil wir natürlich im Vorteil sind.
  • 7:01 - 7:02
    Ich scherze nur.
  • 7:02 - 7:05
    Wir fahren verdammt noch mal
    nicht mit offenen Fenstern.
  • 7:05 - 7:08
    Es ist nicht wahr. Sehr unsicher.
  • 7:11 - 7:12
    Langsam!
  • 7:12 - 7:13
    Soldat: Genau dort.
  • 7:14 - 7:17
    SP: In Ordnung, gehen wir.
  • 7:18 - 7:21
    Achtung! Wir verlassen Taji jetzt.
  • 7:21 - 7:25
    Wir glauben, die Explosion
    war direkt vor dem Taji-Tor.
  • 7:25 - 7:27
    Wir fahren jetzt zu dieser Stelle.
  • 7:29 - 7:31
    Soldat: Das ist eine verdammte Autobombe!
  • 7:31 - 7:32
    Soldat: Scheißkerle!
  • 7:32 - 7:34
    Soldaten: Zieh deine Weste an!
  • 7:34 - 7:36
    Hey, geh über die verdammte -- ja, ja.
  • 7:36 - 7:38
    Alle Elemente 1-4, ans Tor kommen!
  • 7:38 - 7:41
    SP: Sheriff 1-6 oder
    irgendeins der Elemente 1-4,
  • 7:41 - 7:44
    Wir brauchen euch jetzt,
    an der Pforte des Taji, Roger.
  • 7:44 - 7:46
    Soldat: Ich bringe dich dahin.
  • 7:46 - 7:52
    (Stimmen)
  • 7:52 - 7:55
    SP: Bleibt unten. Kopf nach rechts.
  • 7:55 - 7:58
    Nehmt eure Tasche, eure Tasche!
  • 7:59 - 8:04
    (Schreie)
  • 8:04 - 8:06
    SP: Es gab Massenaufkommen von Verletzten.
  • 8:06 - 8:10
    Wahrscheinlich 20 Tote, mindestens
    20 oder 30 verwundete Iraker.
  • 8:17 - 8:19
    SP: Es sah genau aus,
  • 8:19 - 8:22
    als hätte jemand hatte ein Cent-Stück
    durch den Kerl geworfen.
  • 8:22 - 8:24
    Es trat kein Blut aus
    aus den Schrapnell-Wunden.
  • 8:24 - 8:26
    Alles war abgetötet,
  • 8:26 - 8:30
    und es war gerade so, als ginge
    ein Loch durch den Körper.
  • 8:30 - 8:33
    Dies ist die nördliche Szene.
  • 8:34 - 8:38
    Sie entfernten einen verbrannten Körper
    oder einen halben Körper von hier.
  • 8:38 - 8:42
    Ich glaube, ab seinem Bauch abwärts
    war nichts mehr übrig.
  • 8:45 - 8:46
    Das ist Blut.
  • 8:48 - 8:52
    Wissen Sie, Sie gehen und
    hören die Stücke der Haut.
  • 8:55 - 8:57
    Das ist alles, was übrig ist.
  • 8:57 - 9:01
    Ich erinnere mich, drei Infusionen gegeben
    und einige Verwundete bandagiert zu haben.
  • 9:01 - 9:06
    Soldaten saßen zitternd und schreiend
    in Ecken von Sandsack-Mauern.
  • 9:06 - 9:09
    Schockierte Mediziner
    konnte nicht arbeiten.
  • 9:10 - 9:15
    Später hörte ich, dass irakische Opfer
    nicht in Taji behandelt wurden.
  • 9:15 - 9:19
    Sie dürfen für ein paar Cent auf dem
    Posten arbeiten, aber nicht dort sterben.
  • 9:19 - 9:22
    Sie müssen außerhalb sterben.
  • 9:24 - 9:28
    Wenn mir ein unfähiger Sanitätsoffizier
    befiehlt, die Behandlung zu stoppen,
  • 9:28 - 9:31
    würde ich direkt dort
    seine Kehle durchschneiden.
  • 9:41 - 9:43
    21:00 Uhr, es ist nur unsere Truppe,
  • 9:43 - 9:46
    die im Kopf die Ereignisse
    des heutigen Tages durchgeht,
  • 9:46 - 9:49
    ob wir wollen oder nicht.
  • 9:49 - 9:51
    Nachrichtensprecherin:
    Mehr Gewalt im Irak.
  • 9:51 - 9:55
    8 tote Iraker und Dutzend Verletzte durch
    zwei Selbstmordattentate mit Autobombe
  • 9:55 - 9:57
    bei einer Militärbasis
    nördlich von Bagdad.
  • 9:57 - 9:58
    SP: Wir machten Schlagzeilen.
  • 9:58 - 10:00
    Ich fühle mich ausgenutzt
    und stolz zugleich.
  • 10:00 - 10:03
    Ich habe allen Glauben
    an die Medien verloren --
  • 10:03 - 10:07
    ein schlechter Witz, über den ich lieber
    lachen würde, als ein Teil davon zu sein.
  • 10:07 - 10:10
    Ich sollte Gott danken,
    dass er mir den Arsch gerettet hat.
  • 10:10 - 10:12
    Ich werd's tun und mir
    dann einen runterholen.
  • 10:12 - 10:14
    Denn diese Seiten riechen wie Linds
  • 10:14 - 10:17
    und morgen wird keine Zeit
    zum Wichsen sein.
  • 10:17 - 10:20
    Eine weitere Mission um 06:00.
  • 10:23 - 10:27
    DS: Nun -- (Beifall) -- danke.
  • 10:27 - 10:32
    Als ich davon sprach, eine Geschichte
    von innen statt von außen zu erzählen --
  • 10:32 - 10:37
    Chris sagte so schön in seiner
    Einleitung -- ist diese Verschmelzung.
  • 10:37 - 10:40
    Es ist eine neue Art,
    einen Dokumentarfilm zu machen.
  • 10:40 - 10:44
    Als ich die Jungs traf und 10 davon
    zustimmten, Kameras zu nehmen,
  • 10:44 - 10:46
    filmten schließlich
    insgesamt 21 von ihnen.
  • 10:46 - 10:48
    Fünf Soldaten filmten die ganze Zeit.
  • 10:48 - 10:50
    Drei werden im Film vorgestellt.
  • 10:50 - 10:54
    Ich erfuhr von Taji durch eine E-Mail,
    die mir Steve Pink sendete.
  • 10:54 - 10:57
    Darin war ein Foto eines
    verbrannten Körpers vor einem Auto.
  • 10:57 - 10:59
    Der Ton der E-Mail war ...
  • 10:59 - 11:02
    Es war offensichtlich
    ein sehr schlechter Tag gewesen.
  • 11:02 - 11:06
    Ich sah in meinem Chat,
    dass Mike Moriarty auf der Basis war.
  • 11:06 - 11:08
    Also schrieb ich Mike an:
  • 11:08 - 11:11
    "Mike, kannst du bitte
    das Interview mit Pink machen?"
  • 11:11 - 11:13
    Denn eine Sache fehlt sehr oft --
  • 11:13 - 11:15
    im Militär "heiße Wäsche" genannt:
  • 11:15 - 11:18
    ein Interview unmittelbar
    nachdem etwas passiert.
  • 11:18 - 11:20
    Wenn man Zeit vergehen lässt,
  • 11:20 - 11:22
    glätten sich irgendwie die Wogen.
  • 11:22 - 11:25
    Und ich wollte das wirklich.
  • 11:25 - 11:27
    Um die Intimität zu erhalten,
  • 11:27 - 11:30
    um diese Erfahrung mit Ihnen zu teilen --
  • 11:30 - 11:32
    Die beiden beliebtesten
    Befestigungen waren
  • 11:32 - 11:34
    eine Kamera auf dem Geschützturm,
  • 11:34 - 11:36
    und dann auf dem
    Armaturenbrett des Humvee.
  • 11:36 - 11:41
    Bei den meisten Humvees
    befestigten wir zwei Kameras.
  • 11:41 - 11:45
    So kann man es in Echtzeit erleben.
  • 11:45 - 11:49
    Sie sehen das Interview, das Mike machte
  • 11:49 - 11:52
    binnen 24 Stunden, nachdem
    dieser Vorfall passiert war.
  • 11:52 - 11:54
    Steve Pink las in seinem Tagebuch,
  • 11:54 - 11:56
    fünf Monate nachdem er nach Hause kam.
  • 11:56 - 11:59
    Ich wusste von dem Tagebuch,
    aber es war sehr privat.
  • 11:59 - 12:01
    Man gewinnt jemandes Vertrauen,
  • 12:01 - 12:04
    vor allem beim Dokumentarfilmen,
    über die Beziehung.
  • 12:04 - 12:07
    Erst fünf Monate nachdem er zu Hause war,
  • 12:07 - 12:09
    las er dieses Tagebuch.
  • 12:09 - 12:13
    Dieses Nachrichtenmaterial
    fügte ich ein, um zu zeigen --
  • 12:13 - 12:17
    die Massenmedien versuchen ihr Bestes,
  • 12:17 - 12:19
    in dem Format, das sie haben.
  • 12:19 - 12:21
    Aber Sie alle haben sicher
    viele Male davon gehört,
  • 12:21 - 12:23
    dass amerikanische Soldaten sagen:
  • 12:23 - 12:26
    "Warum sprechen sie nicht über
    die guten Sachen, die wir tun?"
  • 12:26 - 12:28
    Das ist ein perfektes Beispiel.
  • 12:28 - 12:31
    Pinks Truppe und ein weitere waren
    den ganzen Tag außerhalb des Zauns.
  • 12:31 - 12:34
    Sie hätten nicht außerhalb
    des Zauns zu gehen brauchen.
  • 12:34 - 12:36
    Es gab da draußen
    keine verletzten Amerikaner.
  • 12:36 - 12:40
    Sie verbrachten den ganzen Tag
    außerhalb des Zauns,
  • 12:40 - 12:43
    um irakisches Leben zu retten --
    die Iraker, die auf dem Posten arbeiten.
  • 12:43 - 12:46
    Wenn Sie Soldaten klagen hören,
  • 12:46 - 12:48
    sprechen sie über solche Sachen.
  • 12:48 - 12:52
    Es ist so eine erstaunliche Gabe,
    dass sie dies teilen wollen
  • 12:52 - 12:54
    als Art der Brückenbildung.
  • 12:54 - 12:56
    Wenn ich über diese Polarität rede,
  • 12:56 - 12:59
    erhalte ich so viele
    verschiedene Fragen und Antworten,
  • 12:59 - 13:01
    und die Leute sind echt rechthaberisch.
  • 13:01 - 13:03
    Die Leute wollen wohl nicht so viel hören,
  • 13:03 - 13:05
    zuhören oder versuchen,
    sich auszutauschen.
  • 13:05 - 13:08
    Ich bin so hitzig wie jeder,
    aber ich glaube wirklich ...
  • 13:08 - 13:13
    Verschiedene Redner haben über
    ihre Sorge um die Welt gesprochen,
  • 13:13 - 13:16
    und meine Sorge ist,
    dass wir diese Gespräche brauchen.
  • 13:16 - 13:20
    Wir müssen uns in beängstigende
    Situationen begeben können,
  • 13:20 - 13:22
    die wir vielleicht zu kennen glauben.
  • 13:22 - 13:26
    Aber wir müssen uns etwas
    Offenheit bewahren.
  • 13:26 - 13:28
    Die Kluft ist so groß.
  • 13:28 - 13:33
    Für mich geht es um den Versuch,
    die Kluft zu überbrücken.
  • 13:33 - 13:35
    Ich werde eine Geschichte erzählen.
  • 13:35 - 13:37
    Ich werde oft gefragt,
  • 13:37 - 13:41
    was für besondere Momente
    es bei der Arbeit an diesem Film gab.
  • 13:41 - 13:43
    Bei Vorführungen, unweigerlich --
  • 13:43 - 13:47
    Ich bin sicher, dass alle
    von Ihnen Redner sind.
  • 13:47 - 13:51
    In der Regel gibt es Menschen, die bleiben
    und weitere Fragen stellen möchten.
  • 13:51 - 13:53
    Normalerweise sind die ersten Fragen:
  • 13:53 - 13:55
    "Welche Kameras haben Sie benutzt?",
  • 13:55 - 13:56
    oder solche Dinge.
  • 13:56 - 14:01
    Aber fast immer sind
    ein paar Jungs die letzten.
  • 14:01 - 14:05
    Ich habe im Laufe der Zeit gelernt,
    dass das immer Soldaten sind.
  • 14:05 - 14:09
    Sie warten, bis fast jeder gegangen ist.
  • 14:09 - 14:18
    Eine der tiefgründigsten Geschichten,
    die jemand mir erzählte,
  • 14:18 - 14:20
    die dann zu meiner Geschichte wurde.
  • 14:20 - 14:25
    Für diejenigen, die den Film noch nicht
    gesehen haben -- ich verrate nichts.
  • 14:25 - 14:28
    Es ist sehr üblich,
    dass es viele zivile Unfälle gibt,
  • 14:28 - 14:30
    wo Menschen vor Humvees
    geraten und getötet werden.
  • 14:30 - 14:35
    In diesem Film gibt es eine Szene,
    in der eine irakische Frau getötet wird.
  • 14:35 - 14:42
    Ein Soldat kam zu mir
    und stand ziemlich nah bei mir,
  • 14:42 - 14:44
    30 cm von mir entfernt.
  • 14:44 - 14:46
    Er ist ein großer Kerl.
  • 14:46 - 14:48
    Er sah mich an und ich lächelte,
  • 14:48 - 14:53
    und dann sah ich Tränen
    in seinen Augen aufsteigen.
  • 14:53 - 14:56
    Er blinzelte nicht.
  • 14:56 - 14:59
    Er sagte: "Mein Schütze warf Süßigkeiten."
  • 14:59 - 15:02
    Ich wusste, was er sagen wollte.
  • 15:02 - 15:05
    Der Schütze warf Süßigkeiten.
  • 15:05 - 15:08
    Sie warfen den Kindern Süßigkeiten zu.
  • 15:08 - 15:11
    Kinder kommen sehr oft zu nah.
  • 15:11 - 15:14
    Er sagte: "Ich tötete ein Kind.
  • 15:14 - 15:18
    Und ich bin Vater. Ich habe Kinder.
  • 15:18 - 15:20
    Ich konnte nicht mit meiner Frau sprechen.
  • 15:20 - 15:23
    Sie wird denken,
    dass ich ein Monster bin."
  • 15:27 - 15:29
    Ich umarmte ihn natürlich und sagte:
  • 15:29 - 15:31
    "Es wird alles wieder gut."
  • 15:31 - 15:34
    Er sagte: "Ich werde sie dazu bringen,
    Ihren Film zu sehen.
  • 15:34 - 15:37
    Und dann sage ich es ihr."
  • 15:45 - 15:47
    Wenn ich über diese "Kluft" spreche,
  • 15:47 - 15:50
    geht es nicht nur um Leute,
    die keinen Soldat kennen,
  • 15:50 - 15:51
    die gibt es natürlich.
  • 15:51 - 15:55
    Heute ist es nicht wie im 2. Weltkrieg,
    wo es eine Kriegs- und Heimatfront gab,
  • 15:55 - 15:57
    und jeder beteiligt schien.
  • 15:57 - 16:00
    Sie können hier tagelang laufen
    und meinen, es gäbe keinen Krieg.
  • 16:00 - 16:01
    Ich höre oft wie Leute,
  • 16:01 - 16:04
    die vielleicht wissen, dass ich
    diesen Film gemacht habe, sagen:
  • 16:04 - 16:09
    "Ich bin gegen Krieg,
    aber ich unterstütze die Soldaten."
  • 16:11 - 16:14
    Ich habe begonnen, sie zu fragen:
  • 16:14 - 16:17
    "Das ist gut. Was machen Sie?
  • 16:17 - 16:20
    Leisten Sie Freiwilligenarbeit
    beim Kriegsveteranenministerium?
  • 16:20 - 16:22
    Besuchen Sie irgendjemand?
  • 16:22 - 16:29
    Verbringen Sie Zeit mit ihrem Nachbarn,
    wenn Sie merken, dass er gedient hat?
  • 16:29 - 16:32
    Nicht unbedingt, um zu fragen,
    aber um zu sehen, ob sie reden wollen?
  • 16:32 - 16:35
    Geben Sie irgendwelchen
    Wohltätigkeitsorganisationen Geld?"
  • 16:35 - 16:38
    Dean Kamins arbeitet
    an dieser erstaunlichen Sache,
  • 16:38 - 16:43
    aber es gibt Hilfswerke, da kann man
    Computer für verwundete Soldaten spenden.
  • 16:43 - 16:47
    Ich denke, ich fordere uns heraus,
  • 16:47 - 16:52
    diese Begriffe zu operationalisieren,
    wenn wir jemanden unterstützen.
  • 16:52 - 16:53
    Sind Sie ihnen ein Freund?
  • 16:53 - 16:55
    Kümmern Sie sich?
  • 16:55 - 16:59
    Ich hoffe und möchte Sie bitten,
    etwas zu tun.
  • 17:05 - 17:09
    Und umarmen Sie sie wirklich einmal.
  • 17:09 - 17:11
    Vielen Dank.
Title:
Ein von Soldaten finanzierter Irak-Kriegsfilm
Speaker:
Deborah Scranton
Description:

Die Filmemacherin Deborah Scranton spricht über und zeigt Ausschnitte aus ihrem Dokumentarfilm "The War Tapes" [Die Kriegsbänder], bei dem Soldaten, die im Irak kämpfen, Kameras in die Hand bekamen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:19

German subtitles

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