Vor 3 Jahren bekam ich einen Anruf wegen eines älteren Films, mit dem Angebot, die New Hampshire Nationalgarde einzubauen. Ich wachte tatsächlich mitten in der Nacht auf -- wir haben alle so Momente. Man geht schlafen -- ich war aufgeregt über diesen Anruf. Ich hatte grade einen Film über Veteranen des 2. Weltkrieges fertig, und ich merkte, dass ich ihre Geschichten kannte, dass dies eine einmalige Möglichkeit war, die Geschichte eines Soldaten zu erzählen, während sie sich entwickelt. Ich ging an diesem Abend ziemlich aufgeregt schlafen -- nicht im Klaren über die Details, aber aufgeregt. Es war eher um Mitternacht als vier Uhr morgens. Ich wachte auf. Ich war hellwach. Ich hatte diese Idee: Könnte ich tatsächlich eine lose Beziehung mit den Soldaten virtuell einbauen und erschaffen, um die Geschichte von innen, anstatt von außen zu erzählen? Ich rief Major Heilshorn an, der Öffentlichkeitsbeauftrage für die New Hampshire-Nationalgarde. Er kannte mich, also sagte ich: "Greg?" Er sagte "Ja, Deborah?" Ich erzählte ihm von meiner Idee, und er ist einer der mutigsten Männer der Welt, wie auch General Blair, der mir später die Erlaubnis für dieses Experiment gab. Binnen 10 Tagen war ich in Fort Dix. Er ließ mich meine Einheiten aussuchen. Ich wählte eine Einheit -- Charlie Company, Dritte der 172ten, das sind Gebirgsjäger -- aus zwei Gründen. Erstens, weil das Infanterie ist. Zweitens, sie sollten auf der LSA Anaconda stationiert werden und ich wusste, sie hätten Internetzugang. Aber ich musste die Soldaten dazu bringen mitzuarbeiten. Es war eine große Sache und als mir Major H das erklärte, erfasste ich das wohl nicht richtig. Als ich also nach Fort Dix kam, musste ich mich vor 180 Männer stellen und meine Vision erläutern. Sie können sich den Ansturm an Fragen vorstellen. Die erste war: "Was wissen Sie eigentlich über die Nationalgarde?" Ich fing 1607 in Massachusetts mit den Bay-Kolonie-Pequot-Indianerkriegen an. Meine Antwort zog sich über 9 Minuten und dann ging's los. Ich würde Ihnen gerne einen Teil des Films zeigen. Es ist der Trailer, denn ich weiß, wie beschäftigt Sie sind. Viele von Ihnen haben ihn noch nicht gesehen. Ich zeige Ihnen den Trailer und dann möchte ich eine Szene detailliert besprechen. Können wir loslegen? (Video) Stephen Pink: Das ist Sergeant Stephen Pink. Michael Moriarty: Spezialist Michael Moriarty. Zack Bazzi: Will ich wirklich gehen? Wahrscheinlich nicht. Soldat: Wir sollen nicht mit den Medien sprechen. SP: Ich bin nicht die Medien, verdammt! MM: Der Tag ist da. Das Leben wird sich verändern. Stimme: Das einzig Wahre, Mann! Erzähler: Bereit? Soldat: Leg los! Erzähler: Bereit? Stimme 2: Irak, wir kommen! ZB: Jeder Soldat will letztlich in den Kampf ziehen. Das ist natürlicher Instinkt. SP: Lässt man Angst an sich ran, dann kann man seinen Job nicht machen. MM: Jedes Mal, wenn man rausgeht, gibt's Angriffe. Es ist unglaublich. ZB: Hey, Nestor, dein Hintern ist direkt vor meiner Nase. Soldaten: IV! Feuern wir? IV! Mann gefallen! Mann gefallen! MM: Mach weiter, Bruder. Willst du spielen? Michael Moriartys Frau: Es ist sehr schwer für ihn ohne seinen Vater. MM: Das kleine Kind ist mitten in einem Kriegsgebiet. Stephen Pinks Freundin: Anfangs sagte er: "Schreib etwas Schmutziges!" George W. Bush: Die jüngste Demokratie der Welt. MM: Sie schießen auf mich. SP: Man bringt keine 150 000 Truppen rein, und sagt dann: "Wir sind hier, um Demokratie zu schaffen". Soldat: Burger King hat jetzt ein Drive-In! SP: Wir sind hier, um Geld zu machen. MM: Ich stehe zu George Bush. Es geht hier nicht ums Öl. Jon Baril: Das Schlimmste in meinem Leben. SP: Baril, schau nicht hin, Kumpel. Michael Moriartys Frau: Er ist nicht mehr derselbe. MM: Ich werde nicht zurückgehen. Kevin Shangraw: Wir sind da, um dem irakischen Volk zu helfen -- und wir töteten gerade einen. Soldaten: Sergeant Smith ist tot! Ist Sergeant Smith tot? Sie sind hier! Genau dort! Feuer, Feuer! JB: In 20 Jahren wird es ein besseres Land sein, weil wir dort waren. Hoffentlich. (Beifall) Deborah Scranton: Vielen Dank. Ich möchte mit Ihnen darüber sprechen, wie man ein Gespräch über etwas Unangenehmes führt. Ich möchte auch von einem Erlebnis hier bei TED erzählen. Ich weiß nicht, wie viele von Ihnen es sich vorstellen können, aber es gibt tatsächlich einen TEDster, der vor kurzem aus dem Irak zurückkam. Paul? Komm, steh auf. Dies ist Paul Anthony. Er diente -- (Beifall) -- bei der Marine, und ich möchte Ihnen eine kurze Geschichte erzählen. Wir zählten zu den Glücklichen in der Klasse mit Sony-Kameras und Vista-Software. Und wir kamen ins Gespräch. Menschen sehen mein Tag und die "The War Tapes" und dann begannen wir, über Krieg zu sprechen. Wir kamen mit anderen Leuten in der Klasse ins Gespräch und es ging immer weiter. Wir sprachen dort eine Stunde lang. Das zeigt etwas, worum ich Sie bitten will, darüber nachzudenken und möglichst mithelfen: Viele von uns fürchten sich sehr vor Gesprächen über Krieg und Politik. Zu recht -- vielleicht sind wir uneins. Es wird vielleicht unbequem. Wie beginnen wir, um wirklich ins Gespräch zu kommen? Paul sprach, und er wandte sich an Constance und sagte: "Ich hätte dieses Gespräch nicht, wenn sie nicht hier wäre, denn ich weiß, sie passt auf mich auf." Ich war nervös, da ich Fragerunden kenne. Ich verstehe, was James gestern sagte, weil ich hinter der Kamera bin. Ich kann Fragen zu meinem Film beantworten, aber hier 18 Minuten zu sprechen, ist echt lang. Paul, ich bin glücklich, dass du hier bist, weil ich weiß, dass du auf mich aufpasst. Dieser Film handelte nicht vom Internet, aber ohne es, gäbe es ihn nicht . Die Bänder brauchten im Schnitt 2 Wochen vom Irak zu mir. In der Zwischenzeit mailte und chattete ich mit den Soldaten. Ich habe nicht alles gespeichert, da ich anfangs gar nicht begriff, dass es etwas war, das ich nachverfolgen wollen würde. Aber es gab 3211 E-Mails, Chats und Textnachrichten, die ich speichern konnte. Ich beziffere das, weil wir uns wirklich gemeinsam auf diese Reise begaben, um uns ganz darin zu vertiefen. Ich möchte Ihnen einen Ausschnitt zeigen und etwas darüber sagen, wie ich ihn zusammengestellt habe. Könnten wir ihn abspielen? (Video) SP: Heute ist Sport. [Unklar] Radio: [Unklar] christliche Soldaten. SP: Wir wollen diesen Aufständischen eine faire Chance geben. Also fahren wir mit offenen Fenstern. Weil wir natürlich im Vorteil sind. Ich scherze nur. Wir fahren verdammt noch mal nicht mit offenen Fenstern. Es ist nicht wahr. Sehr unsicher. Langsam! Soldat: Genau dort. SP: In Ordnung, gehen wir. Achtung! Wir verlassen Taji jetzt. Wir glauben, die Explosion war direkt vor dem Taji-Tor. Wir fahren jetzt zu dieser Stelle. Soldat: Das ist eine verdammte Autobombe! Soldat: Scheißkerle! Soldaten: Zieh deine Weste an! Hey, geh über die verdammte -- ja, ja. Alle Elemente 1-4, ans Tor kommen! SP: Sheriff 1-6 oder irgendeins der Elemente 1-4, Wir brauchen euch jetzt, an der Pforte des Taji, Roger. Soldat: Ich bringe dich dahin. (Stimmen) SP: Bleibt unten. Kopf nach rechts. Nehmt eure Tasche, eure Tasche! (Schreie) SP: Es gab Massenaufkommen von Verletzten. Wahrscheinlich 20 Tote, mindestens 20 oder 30 verwundete Iraker. SP: Es sah genau aus, als hätte jemand hatte ein Cent-Stück durch den Kerl geworfen. Es trat kein Blut aus aus den Schrapnell-Wunden. Alles war abgetötet, und es war gerade so, als ginge ein Loch durch den Körper. Dies ist die nördliche Szene. Sie entfernten einen verbrannten Körper oder einen halben Körper von hier. Ich glaube, ab seinem Bauch abwärts war nichts mehr übrig. Das ist Blut. Wissen Sie, Sie gehen und hören die Stücke der Haut. Das ist alles, was übrig ist. Ich erinnere mich, drei Infusionen gegeben und einige Verwundete bandagiert zu haben. Soldaten saßen zitternd und schreiend in Ecken von Sandsack-Mauern. Schockierte Mediziner konnte nicht arbeiten. Später hörte ich, dass irakische Opfer nicht in Taji behandelt wurden. Sie dürfen für ein paar Cent auf dem Posten arbeiten, aber nicht dort sterben. Sie müssen außerhalb sterben. Wenn mir ein unfähiger Sanitätsoffizier befiehlt, die Behandlung zu stoppen, würde ich direkt dort seine Kehle durchschneiden. 21:00 Uhr, es ist nur unsere Truppe, die im Kopf die Ereignisse des heutigen Tages durchgeht, ob wir wollen oder nicht. Nachrichtensprecherin: Mehr Gewalt im Irak. 8 tote Iraker und Dutzend Verletzte durch zwei Selbstmordattentate mit Autobombe bei einer Militärbasis nördlich von Bagdad. SP: Wir machten Schlagzeilen. Ich fühle mich ausgenutzt und stolz zugleich. Ich habe allen Glauben an die Medien verloren -- ein schlechter Witz, über den ich lieber lachen würde, als ein Teil davon zu sein. Ich sollte Gott danken, dass er mir den Arsch gerettet hat. Ich werd's tun und mir dann einen runterholen. Denn diese Seiten riechen wie Linds und morgen wird keine Zeit zum Wichsen sein. Eine weitere Mission um 06:00. DS: Nun -- (Beifall) -- danke. Als ich davon sprach, eine Geschichte von innen statt von außen zu erzählen -- Chris sagte so schön in seiner Einleitung -- ist diese Verschmelzung. Es ist eine neue Art, einen Dokumentarfilm zu machen. Als ich die Jungs traf und 10 davon zustimmten, Kameras zu nehmen, filmten schließlich insgesamt 21 von ihnen. Fünf Soldaten filmten die ganze Zeit. Drei werden im Film vorgestellt. Ich erfuhr von Taji durch eine E-Mail, die mir Steve Pink sendete. Darin war ein Foto eines verbrannten Körpers vor einem Auto. Der Ton der E-Mail war ... Es war offensichtlich ein sehr schlechter Tag gewesen. Ich sah in meinem Chat, dass Mike Moriarty auf der Basis war. Also schrieb ich Mike an: "Mike, kannst du bitte das Interview mit Pink machen?" Denn eine Sache fehlt sehr oft -- im Militär "heiße Wäsche" genannt: ein Interview unmittelbar nachdem etwas passiert. Wenn man Zeit vergehen lässt, glätten sich irgendwie die Wogen. Und ich wollte das wirklich. Um die Intimität zu erhalten, um diese Erfahrung mit Ihnen zu teilen -- Die beiden beliebtesten Befestigungen waren eine Kamera auf dem Geschützturm, und dann auf dem Armaturenbrett des Humvee. Bei den meisten Humvees befestigten wir zwei Kameras. So kann man es in Echtzeit erleben. Sie sehen das Interview, das Mike machte binnen 24 Stunden, nachdem dieser Vorfall passiert war. Steve Pink las in seinem Tagebuch, fünf Monate nachdem er nach Hause kam. Ich wusste von dem Tagebuch, aber es war sehr privat. Man gewinnt jemandes Vertrauen, vor allem beim Dokumentarfilmen, über die Beziehung. Erst fünf Monate nachdem er zu Hause war, las er dieses Tagebuch. Dieses Nachrichtenmaterial fügte ich ein, um zu zeigen -- die Massenmedien versuchen ihr Bestes, in dem Format, das sie haben. Aber Sie alle haben sicher viele Male davon gehört, dass amerikanische Soldaten sagen: "Warum sprechen sie nicht über die guten Sachen, die wir tun?" Das ist ein perfektes Beispiel. Pinks Truppe und ein weitere waren den ganzen Tag außerhalb des Zauns. Sie hätten nicht außerhalb des Zauns zu gehen brauchen. Es gab da draußen keine verletzten Amerikaner. Sie verbrachten den ganzen Tag außerhalb des Zauns, um irakisches Leben zu retten -- die Iraker, die auf dem Posten arbeiten. Wenn Sie Soldaten klagen hören, sprechen sie über solche Sachen. Es ist so eine erstaunliche Gabe, dass sie dies teilen wollen als Art der Brückenbildung. Wenn ich über diese Polarität rede, erhalte ich so viele verschiedene Fragen und Antworten, und die Leute sind echt rechthaberisch. Die Leute wollen wohl nicht so viel hören, zuhören oder versuchen, sich auszutauschen. Ich bin so hitzig wie jeder, aber ich glaube wirklich ... Verschiedene Redner haben über ihre Sorge um die Welt gesprochen, und meine Sorge ist, dass wir diese Gespräche brauchen. Wir müssen uns in beängstigende Situationen begeben können, die wir vielleicht zu kennen glauben. Aber wir müssen uns etwas Offenheit bewahren. Die Kluft ist so groß. Für mich geht es um den Versuch, die Kluft zu überbrücken. Ich werde eine Geschichte erzählen. Ich werde oft gefragt, was für besondere Momente es bei der Arbeit an diesem Film gab. Bei Vorführungen, unweigerlich -- Ich bin sicher, dass alle von Ihnen Redner sind. In der Regel gibt es Menschen, die bleiben und weitere Fragen stellen möchten. Normalerweise sind die ersten Fragen: "Welche Kameras haben Sie benutzt?", oder solche Dinge. Aber fast immer sind ein paar Jungs die letzten. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass das immer Soldaten sind. Sie warten, bis fast jeder gegangen ist. Eine der tiefgründigsten Geschichten, die jemand mir erzählte, die dann zu meiner Geschichte wurde. Für diejenigen, die den Film noch nicht gesehen haben -- ich verrate nichts. Es ist sehr üblich, dass es viele zivile Unfälle gibt, wo Menschen vor Humvees geraten und getötet werden. In diesem Film gibt es eine Szene, in der eine irakische Frau getötet wird. Ein Soldat kam zu mir und stand ziemlich nah bei mir, 30 cm von mir entfernt. Er ist ein großer Kerl. Er sah mich an und ich lächelte, und dann sah ich Tränen in seinen Augen aufsteigen. Er blinzelte nicht. Er sagte: "Mein Schütze warf Süßigkeiten." Ich wusste, was er sagen wollte. Der Schütze warf Süßigkeiten. Sie warfen den Kindern Süßigkeiten zu. Kinder kommen sehr oft zu nah. Er sagte: "Ich tötete ein Kind. Und ich bin Vater. Ich habe Kinder. Ich konnte nicht mit meiner Frau sprechen. Sie wird denken, dass ich ein Monster bin." Ich umarmte ihn natürlich und sagte: "Es wird alles wieder gut." Er sagte: "Ich werde sie dazu bringen, Ihren Film zu sehen. Und dann sage ich es ihr." Wenn ich über diese "Kluft" spreche, geht es nicht nur um Leute, die keinen Soldat kennen, die gibt es natürlich. Heute ist es nicht wie im 2. Weltkrieg, wo es eine Kriegs- und Heimatfront gab, und jeder beteiligt schien. Sie können hier tagelang laufen und meinen, es gäbe keinen Krieg. Ich höre oft wie Leute, die vielleicht wissen, dass ich diesen Film gemacht habe, sagen: "Ich bin gegen Krieg, aber ich unterstütze die Soldaten." Ich habe begonnen, sie zu fragen: "Das ist gut. Was machen Sie? Leisten Sie Freiwilligenarbeit beim Kriegsveteranenministerium? Besuchen Sie irgendjemand? Verbringen Sie Zeit mit ihrem Nachbarn, wenn Sie merken, dass er gedient hat? Nicht unbedingt, um zu fragen, aber um zu sehen, ob sie reden wollen? Geben Sie irgendwelchen Wohltätigkeitsorganisationen Geld?" Dean Kamins arbeitet an dieser erstaunlichen Sache, aber es gibt Hilfswerke, da kann man Computer für verwundete Soldaten spenden. Ich denke, ich fordere uns heraus, diese Begriffe zu operationalisieren, wenn wir jemanden unterstützen. Sind Sie ihnen ein Freund? Kümmern Sie sich? Ich hoffe und möchte Sie bitten, etwas zu tun. Und umarmen Sie sie wirklich einmal. Vielen Dank.