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Reuben Margolin: Wellen aus Holz und Zeit

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    Ich arbeite normalerweise gern in meiner Werkstatt,
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    aber wenn es regnet und die Einfahrt sich in einen Fluss verwandelt,
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    dann ist das einfach großartig.
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    Und dann säge ich Holz und bohre Löcher und sehe dem Wasser zu,
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    und vielleicht muss ich umherlaufen, ob etwas weggespült wird.
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    Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel Zeit ich so verbringe.
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    Das ist "Double Raindrop" ("Doppelter Regentropfen").
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    Von all meinen Skulpturen ist sie die gesprächigste.
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    Sie vereint das Interferenzmuster
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    zweier Regentropfen, die nahe beieinander landen.
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    Anstatt sich in Kreismustern auszubreiten, tun sie es in Sechsecken.
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    Alle Skulpturen bewegen sich mechanisch.
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    Seht ihr die drei Spitzen hier auf der gelben Sinuswelle?
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    Hier speise ich eine Sinuswelle mit vier Spitzen ein und schalte sie an.
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    Achthundert Zweiliter-Getränkeflaschen –
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    Oh ja.
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    (Lachen)
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    Vierhundert Aluminiumdosen.
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    Tule-Binsen sind in Kalifornien heimisch,
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    und das Beste an ihnen ist, dass sie beim Verarbeiten köstlich riechen.
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    Ein einzelner Regentropfen
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    breitet sich kreisförmig aus.
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    Der spiralförmige Strudel, der ein Paddel auf einem Kanutrip umwirbelt.
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    Hier werden vier verschiedene Wellen vereint.
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    Es erstreckt sich über die doppelte Wellenlänge
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    und vergrößert die einzelne.
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    Der antreibende Mechanismus hat neun Motoren
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    und um die 3.000 Flaschenzüge.
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    445 Fäden in einem dreidimensionalen Gewebe.
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    Auf einen größeren Maßstab übertragen –
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    viel größer sogar, mit einer Menge Hilfe –
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    14.064 Katzenaugen –
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    eine zwanzigtägige Installation.
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    "Connected" ("Verbunden") ist ein Gemeinschaftswerk
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    mit dem Choreographen Gideon Obarzanek.
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    Mit Tänzern verbundene Fäden.
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    Das ist ein Video von einer sehr frühen Probe,
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    aber die fertige Arbeit ist auf Tour
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    und kommt in ein paar Wochen auch nach L.A.
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    Ein Paar Helices und 40 Latten.
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    Fahrt mit eurem Finger diese Linie nach.
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    Sommer, Herbst, Winter, Frühling.
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    Mittag, Dämmerung, Dunkelheit, Dämmerung.
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    Haben Sie jemals diese Stratuswolken gesehen,
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    die in parallelen Streifen über den Himmel ziehen?
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    Wusstet ihr, dass das eine durchgängige Wolkendecke ist,
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    die immer wieder in die Kondensationsschicht übergeht?
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    Was, wenn nun jedes scheinbar isolierte Objekt
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    nur die Stelle wäre, wo die kontinuierliche Welle dieses Objekts
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    bis in unsere Welt reicht?
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    Die Erde ist weder flach noch rund.
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    Sie ist wellenförmig.
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    Das klingt gut, aber tief drin wisst ihr doch, dass das nicht die ganze Wahrheit ist.
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    Und ich sage auch, warum.
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    Ich habe eine zweijährige Tochter, die mein Ein und Alles ist.
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    Und ich sage es rundheraus:
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    Meine Tochter ist keine Welle.
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    Vielleicht sagt ihr ja: "Aber klar, Reuben, schau dir doch mal die Kreisläufe
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    aus Hunger und Essen, aus Wachen und Schlafen,
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    aus Lachen und Weinen distanzierter an,
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    und schon erkennst du ein Muster."
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    Aber dann würde ich sagen: "Wenn ich das täte,
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    ginge zu viel verloren."
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    Diese Spannung zwischen dem Bedürfnis, einen tieferen Blick zu wagen,
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    und der Schönheit und Unmittelbarkeit der Welt,
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    wo man schon bei dem Versuch, tiefer zu blicken, das verpasst, wonach man suchte,
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    diese Spannung bringt die Skulpturen zum Leben.
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    Und für mich hat der Weg zwischen den zwei Extremen
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    die Form einer Welle.
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    Ich zeige euch noch eine.
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    Vielen Dank. Danke.
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    (Applaus)
  • 7:06 - 7:07
    Danke.
  • 7:07 - 7:11
    (Applaus)
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    June Cohen: Das Betrachten einer jeder deiner Skulpturen
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    erweckt in uns so unterschiedliche Bilder.
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    Einige von ihnen sind wie der Wind, einige wie Wellen,
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    manchmal scheinen sie lebendig, ein andermal wie Mathematik.
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    Steckt hinter einer jeden eine Inspiration?
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    Denkst du beim Entwerfen an etwas Greifbares, etwas Körperhaftes?
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    RM: Na ja, einige von ihnen beruhen schon auf einer direkten Beobachtung ...
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    wie eben die fallenden Regentropfen,
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    und wie beeindruckend es ist, dieses Muster zu beobachten.
  • 7:36 - 7:42
    Dann muss ich nur herausfinden, wie ich das nachbilden kann mit ... Zeug.
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    Ich arbeite gern mit den Händen.
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    Es gibt nichts Schöneres, als ein Stück Holz zurechtzuschneiden,
  • 7:46 - 7:48
    und zu versuchen, es zum Bewegen zu bringen.
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    JC: Und ändert sich das jemals?
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    Wenn du eine Sache entwirfst,
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    sieht das Endprodukt dann wie etwas anderes aus?
  • 7:53 - 7:56
    RM: An "Double Raindrop" arbeitete ich neun Monate,
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    und als ich sie schließlich anschaltete,
  • 7:59 - 8:02
    hasste ich sie.
  • 8:02 - 8:06
    Ich hasste sie in dem Moment, als ich sie anschaltete.
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    Es war ein Gefühl aus dem Bauch heraus und ich wollte sie rauswerfen.
  • 8:10 - 8:12
    Zufällig war aber gerade ein Freund zu Besuch,
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    und er sagte: "Warte doch erstmal ab."
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    Und ich wartete ab und am nächsten Tag mochte ich sie etwas mehr,
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    am Tag darauf noch ein Stück mehr und jetzt liebe ich sie.
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    Also denke ich erstens, dass das Bauchgefühl manchmal daneben liegt,
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    und zweitens, es sieht nicht so aus wie erwartet.
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    JC: Die Beziehung entwickelt sich mit der Zeit.
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    Vielen lieben Dank! Das war eine wahre Freude für uns.
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    RM: Danke. (JC: Danke, Reuben.)
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    (Applaus)
Title:
Reuben Margolin: Wellen aus Holz und Zeit
Speaker:
Reuben Margolin
Description:

Reuben Margolin schafft kinetische Skulpturen, wunderschöne Werke, die sich im Muster fallender Regentropfen oder sich vereinender Wellen bewegen. In neun Minuten verzaubert er uns mit seiner meditativen Kunst – zugleich inspiriert von Mathematik und Natur.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
08:58
Judith Matz approved German subtitles for Sculpting waves in wood and time Jun 2, 2012, 1:38 PM
Katja Tongucer accepted German subtitles for Sculpting waves in wood and time Jun 2, 2012, 12:31 PM
Katja Tongucer edited German subtitles for Sculpting waves in wood and time Jun 2, 2012, 12:17 PM
Judith Matz edited German subtitles for Sculpting waves in wood and time Jun 1, 2012, 11:19 AM
Judith Matz added a translation Jun 1, 2012, 8:45 AM

German subtitles

Revisions