Entscheidungen treffen | Rolf Kunisch | TEDxBodensee
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0:17 - 0:19Klaus Reichert: Rolf Kunisch.
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0:21 - 0:26Wer Herrn Kunisch etwas
kennengelernt hat, der merkt, -
0:26 - 0:31dass er sich selbst nicht
laut in den Vordergrund stellt. -
0:31 - 0:33Was da aber passiert ist,
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0:33 - 0:36dass er sich automatisch da hin bewegt
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0:36 - 0:39oder von anderen bewegt wird,
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0:39 - 0:41das ist ein sehr interessantes Phänomen
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0:41 - 0:43und es passiert also von selbst.
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0:43 - 0:48Das Spannende, was ich von
ihm gehört habe, fand ich, -
0:48 - 0:52dass für ihn seine Aufgaben, seine Firma,
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0:52 - 0:56und seine Produkte sehr stark
im Fokus standen. -
0:56 - 1:00Herr Kunisch hat sehr viel
in seinem Leben bewegt -
1:00 - 1:03und mein Eindruck ist,
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1:03 - 1:10dass er ein Mensch
mit einem sehr großen Team -
1:13 - 1:17hinter, neben, unter sich ist,
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1:17 - 1:22dem er eine klare Führung gegeben hat.
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1:23 - 1:30Damit hat er diese Energien, die in dem
Team, in den einzelnen Menschen stecken, -
1:31 - 1:35nicht in alle Richtungen verpuffen
lassen, sondern kanalisiert, -
1:35 - 1:40auf ein Ziel, auf ein Ergebnis hin.
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1:40 - 1:47Ich glaube, dass er als Mensch diesem Team
den Weg dahin gezeigt hat, -
1:47 - 1:50dass er zum Wohle der Gruppe, der Firma,
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1:50 - 1:53des Produktes, der Beteiligten
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1:53 - 1:59-- ohne "Kuscheln", aber auf eine
andere Art und Weise -- -
1:59 - 2:01beigetragen hat.
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2:01 - 2:04Ich freue mich jetzt sehr auf Ihren
Vortrag, Herr Kunisch, -
2:05 - 2:07und bitte Sie auf die Bühne.
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2:08 - 2:10Rolf Kunisch: Guten Morgen.
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2:10 - 2:14Ich wollte mit Ihnen über
Entscheidungen sprechen. -
2:15 - 2:19Also nicht über Energie,
sondern über Entscheidungen, -
2:19 - 2:25mit denen man vielleicht
energetisieren kann. -
2:25 - 2:30Die erste Entscheidung, über die ich
sprechen kann, ist die, hier zu reden. -
2:30 - 2:33Dies war eigentlich
nicht meine Entscheidung, -
2:33 - 2:36sondern es war die Entscheidung
von Herrn Reichert, -
2:36 - 2:38der mich da bequatscht hat.
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2:38 - 2:40(Lachen)
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2:40 - 2:44Ich selbst wollte eigentlich
gar nicht mehr reden, -
2:44 - 2:46vor allen nicht öffentlich,
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2:46 - 2:50weil ich im April diesen Jahres,
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2:50 - 2:53als ich 70 wurde, gesagt habe:
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2:53 - 2:56Über 70 muss man nicht mehr
öffentlich reden, -
2:56 - 2:57man muss auch kein Hemd mehr anhaben,
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2:57 - 3:01man kann sich um seine Familie
und um seine Enkel kümmern. -
3:01 - 3:04Das habe ich auch bis heute durchgehalten.
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3:04 - 3:08Ich probiere es noch einmal.
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3:09 - 3:12Ich bin, wenn Sie so wollen
-- es klingt immer ein bisschen komisch -- -
3:12 - 3:16ich bin, was man einen PIP nennt.
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3:16 - 3:19Sie wissen, was ein VIP ist:
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3:19 - 3:21Very Important Person
[Sehr wichtige Person] -
3:21 - 3:23und ich bin die Nachfolge-Generation,
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3:23 - 3:27das sind die Previously Important Persons
[Ehemals wichtige Personen]. -
3:27 - 3:27(Lachen)
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3:27 - 3:31Diese erkennt man daran,
dass sie jeden Absatz, -
3:31 - 3:35jeden Satz mit den Worten beginnen:
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3:35 - 3:38(Englisch) "Wissen Sie nicht,
wie wichtig ich war?" -
3:39 - 3:41Und das interessiert keinen.
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3:41 - 3:45Das muss man aber lernen.
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3:46 - 3:52Und das lernen zu wollen,
ist eine persönliche Entscheidung. -
3:52 - 3:56Herr Reichert sagte dann sehr nett:
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3:56 - 4:00"Wenn Sie mal Chef von
einem MDAX-Unternehmen waren, -
4:00 - 4:03dann müssen Sie davon etwas weitergeben."
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4:03 - 4:06Und da hat er irgendwo
einen Nerv getroffen, -
4:06 - 4:09weil die Frage von Entscheidungen:
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4:09 - 4:11Wie findet man Entscheidungen?
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4:11 - 4:13Wie findet man sie nicht?
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4:13 - 4:16Was bedeutet eine Entscheidung?,
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4:16 - 4:17extrem wichtig sind,
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4:17 - 4:19nicht nur im Geschäftsleben,
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4:19 - 4:22sondern vielleicht auch im Privatleben.
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4:22 - 4:24Davon wollte ich Ihnen etwas erzählen
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4:24 - 4:26und vielleicht auch die Frage stellen:
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4:26 - 4:28Wie kann man das lernen?
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4:28 - 4:31Wie kann man lernen zu entscheiden
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4:31 - 4:36und wie kann man verlernen zu entscheiden?
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4:36 - 4:40Darüber wollte ich zu Ihnen sprechen.
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4:42 - 4:45Werbung darf ich nicht machen,
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4:45 - 4:48also in diesem Haus rechts oben
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4:48 - 4:50habe ich 15 Jahre gesessen.
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4:50 - 4:52Das ist aus dem Web genommen
und insofern nicht geheim. -
4:52 - 4:55[Bild der Beiersdorf-Zentrale]
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4:55 - 4:57Ich habe auch nicht vor,
Produktwerbung zu machen. -
4:57 - 5:00Ich kann Ihnen eines der
führenden Produkte zeigen, -
5:00 - 5:03[zeigt Nivea-Creme-Dose]
damit Sie das einmal gesehen haben. -
5:08 - 5:11Beiersdorf ist ein Unternehmen
kleinerer Größenordnung. -
5:11 - 5:16Es ist eines der kleinsten weltweiten
Konsumgüter-Unternehmen. -
5:16 - 5:18Es hat einen Umsatz
von etwa 6 Milliarden Euro, -
5:18 - 5:22davon sind 4 Milliarden die Marke Nivea.
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5:22 - 5:26Nivea gibt es in allen Ländern der Welt.
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5:26 - 5:33Wir haben etwa 70-80 Tochterunternehmen
überall in der Welt, -
5:33 - 5:36in so fern habe ich viel Zeit
verbracht mit Reisen, -
5:36 - 5:41aber auch hin und wieder mit Entscheiden.
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5:41 - 5:47Die große Frage ist:
Wie kommt man da oben rechts hin? -
5:47 - 5:50Ich will das sehr kurz fassen,
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5:50 - 5:52aber dazu braucht man
ein paar wichtige Entscheidungen. -
5:52 - 5:58Die erste große Entscheidung
in meinem Leben war nicht: "Hier rauf", -
5:58 - 6:01die erste große Entscheidung war,
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6:01 - 6:04dass ich mich 1953 entschlossen habe,
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6:04 - 6:07einen Mercedes haben zu müssen.
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6:07 - 6:11Das war 1953 nicht so üblich,
das man ein Mercedes hatte. -
6:11 - 6:13Es gab in unserem Ort
einen Einzigen, der einen hatte. -
6:13 - 6:15Das war ein Fabrikdirektor,
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6:15 - 6:17von einer, wie ich heute weiß,
sehr kleinen Fabrik, -
6:17 - 6:19aber der hatte einen Mercedes,
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6:19 - 6:20und das war toll.
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6:20 - 6:22Warum ist das hier entscheidend?
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6:22 - 6:24Das ist eine fundamentale
Lebensausrichtung. -
6:24 - 6:26Die muss man nicht nachmachen,
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6:26 - 6:27sie war sehr materialistisch,
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6:27 - 6:30und die können Sie nur verstehen,
wenn Sie wissen, -
6:30 - 6:34wie beschissen es 1953
auf der Welt noch war. -
6:34 - 6:36Als ich in die Schule gekommen bin,
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6:36 - 6:38gab es keine Währung,
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6:38 - 6:40sondern nur Kungeln mit Zigaretten.
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6:40 - 6:43Als ich 7 Jahre alt war, kam die D-Mark
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6:43 - 6:46und plötzlich konnte man
mit Papier etwas kaufen. -
6:46 - 6:49Das war für uns
eine völlig neue Erfahrung. -
6:49 - 6:52Das heißt, zu sagen: "Ich will
einen Mercedes", klingt banal, -
6:52 - 6:55ist aber eine wichtige Entscheidung.
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6:55 - 6:57Auf dem Weg nach oben
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6:57 - 7:00war die erste, naheliegendste
Entscheidung meiner Familie: -
7:00 - 7:02Er muss Jurist werden,
wie alle anderen auch. -
7:02 - 7:05Er muss in Marburg studieren,
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7:05 - 7:07weil das Studiengeld-frei ist --
ich bin Nord-Hesse. -
7:07 - 7:10Dann kann man auch in dieselbe
Korporation gehen wie der Vater. -
7:10 - 7:14Es war also alles fest und vorbestimmt.
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7:14 - 7:17Mit 16-17 Jahren habe ich dann
den normalen Koller gekriegt, -
7:17 - 7:20habe gesagt: Ich mache das alles anders.
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7:20 - 7:22Das war damals nicht so einfach,
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7:22 - 7:24denn außer Marburg gab es nur noch Gießen,
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7:24 - 7:26Kassel gab es noch nicht,
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7:26 - 7:28und Gott sei Dank Darmstadt.
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7:28 - 7:30Darmstadt hatte den Vorteil,
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7:30 - 7:32dass es sehr weit von Arolsen weg ist
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7:32 - 7:35und ich immer 200 km von zu Hause weg war.
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7:35 - 7:37So habe ich beschlossen,
nach Darmstadt zu gehen -
7:37 - 7:40und Wirtschaftsingenieur zu werden.
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7:40 - 7:42Damals wusste kein Mensch, was das ist,
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7:42 - 7:44heute wissen es ja ein paar Leute.
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7:44 - 7:46Das war damals ganz neu,
ich fand das toll. -
7:46 - 7:48Ich hatte keine Ahnung, was das ist,
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7:48 - 7:50aber der Name war so toll,
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7:50 - 7:52dass ich ihn immer wieder benutzt habe.
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7:52 - 7:55Nachdem ich 2 Jahre erzählt hatte:
"ich werde Wirtschaftsingenieur", -
7:55 - 7:57musste ich es ja dann auch machen.
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7:57 - 7:59So kam ich nach Darmstadt
und nicht nach Marburg. -
7:59 - 8:02Eine relativ schwierige Entscheidung,
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8:02 - 8:05sich in diesem Alter
gegen die Familie aufzulehnen, -
8:05 - 8:07aber nicht unüblich.
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8:07 - 8:09Die zweite Entscheidung
war wesentlich schwieriger. -
8:09 - 8:12Ich war dann Assistent an der Uni Köln,
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8:12 - 8:18und sollte und wollte die
wissenschaftliche Laufbahn beschreiten, -
8:18 - 8:23kriegte aber ein Gehalt von 1024 D-Mark.
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8:23 - 8:25Für die Wohnung zahlte ich 500 D-Mark
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8:25 - 8:28und meine Frau wurde schwanger.
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8:28 - 8:29Es war einfach abzusehen,
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8:29 - 8:33dass das mit 1024 D-Mark
nicht gut zu machen war. -
8:33 - 8:36Dann stieß ich auf eine Anzeige
von Procter & Gamble, -
8:36 - 8:38die fragten in der Headline:
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8:38 - 8:40"Wollen Sie viel Geld verdienen?"
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8:40 - 8:42Das fand ich gut.
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8:42 - 8:44(Lachen)
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8:44 - 8:46Dann habe ich also bei dieser,
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8:46 - 8:49damals völlig unbekannten Firma
Procter & Gamble angefangen. -
8:49 - 8:51Die hatten damals die Rei-Werke.
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8:55 - 8:59Procter & Gamble war damals
die Marketing-Schule der Nation, -
8:59 - 9:00gerade in Amerika.
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9:00 - 9:04Wenn einer etwas werden wollte,
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9:04 - 9:06ging er zu Procter & Gamble,
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9:06 - 9:09lernte dort Marketing
und ging dann woanders hin. -
9:09 - 9:11Es klingt blöd, aber es gibt
da schöne Beispiele. -
9:11 - 9:15Jeff Immelt von General Electric
hat da als Assistent gesessen, -
9:15 - 9:20und Margaret Whitman,
die jetzt bei Hewlett Packard ist, -
9:20 - 9:21hat da gesessen.
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9:21 - 9:23Also, es war die Schule der Nation.
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9:23 - 9:26Es war schön und ich habe es da
zum Produktmanager geschafft, -
9:26 - 9:30erst einmal in Deutschland
und dann in den USA. -
9:30 - 9:32Die dritte wichtige Entscheidung war,
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9:32 - 9:36als mich Procter & Gamble in das
Reich der Sowjetunion versetzte, 1989, -
9:36 - 9:38stellte ich relativ schnell fest,
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9:38 - 9:41dass das nicht unbedingt mein Ding war.
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9:41 - 9:44Zumal meine Russisch-Kenntnisse
sehr beschränkt sind. -
9:44 - 9:48Aber ich war General Manager
Eastern Europe and Soviet Union. -
9:48 - 9:52Dann erreichte mich
ein Headhunter und sagte, -
9:52 - 9:56er wolle mir einen Job
bei Beiersdorf anbieten. -
9:56 - 9:59Daraufhin bin ich dann
zu Beiersdorf gegangen -
9:59 - 10:04und habe das die letzten
15 Jahre lang gemacht. -
10:14 - 10:16Die wichtigste Entscheidung,
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10:16 - 10:20die ich in meinem Leben
bei Beiersdorf zu machen hatte, -
10:20 - 10:24war die Frage: Verkaufen wir die Firma
an Procter & Gamble oder nicht? -
10:24 - 10:27Das war vor etwa 10 Jahren.
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10:28 - 10:31Das war die damalige Presse.
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10:35 - 10:40[(Englisch) Beiersdorf zu übernehmen,
wird nicht leicht werden", Kunisch.] -
10:41 - 10:45Die Presse sagte: (Englisch) "Kunisch
wird es denen nicht leicht machen, -
10:45 - 10:48die Beiersdorf übernehmen wollen."
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10:48 - 10:51(Deutsch) Das war eine ganz
schwierige Entscheidung. -
10:51 - 10:52Ich wusste von Procter & Gamble,
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10:52 - 10:55dass wenn Procter & Gamble
eine Firma kaufen will, -
10:55 - 10:58sie diese auch kauft.
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10:58 - 11:01Es gab keinen Fall,
wo das gescheitert ist. -
11:01 - 11:05Die Frage, die ich damals mit meiner Frau
zu beantworten hatte, war: -
11:05 - 11:10Wehren wir uns, mit der hohen
Wahrscheinlichkeit zu scheitern? -
11:10 - 11:13Oder machen wir mit,
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11:13 - 11:17mit der hohen Wahrscheinlichkeit,
viel Geld zu verdienen? -
11:17 - 11:19Das ist eine sehr schwierige Entscheidung.
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11:19 - 11:23Gott sei Dank ist Beiersdorf
heute noch selbständig -
11:23 - 11:26und Beiersdorf ist selbständig geblieben,
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11:26 - 11:28nicht durch meinen Verdienst,
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11:28 - 11:30sondern die Stadt Hamburg
ist eingesprungen -
11:30 - 11:33und hat 1 Milliarde Mark
auf den Tisch gelegt und es gekauft. -
11:33 - 11:35Das war eine gute Investition,
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11:35 - 11:38denn heute ist Beiersdorf noch
guter Steuerzahler in Hamburg. -
11:38 - 11:40Das wäre er sonst nicht mehr.
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11:40 - 11:42Eine extrem schwierige Entscheidung.
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11:43 - 11:45Und meine letzte Entscheidung war,
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11:45 - 11:47das hatte ich schon angedeutet:
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11:47 - 11:49Wann höre ich freiwillig auf?
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11:49 - 11:51Die ist auch schwierig,
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11:51 - 11:54weil wenn man plötzlich nicht mehr
so richtig wichtig ist, -
11:54 - 11:57dann hat man damit Probleme.
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11:57 - 12:00Entscheidungsfindung,
meine Damen und Herren, -
12:00 - 12:03ist ein extrem schwieriges Thema.
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12:03 - 12:06Warum ist das so schwierig?
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12:06 - 12:08Sie kennen die Extreme:
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12:08 - 12:11Wir sprechen umgangssprachlich
von der Last der Entscheidung, -
12:11 - 12:16oder wir billigen einem Menschen
Entscheidungsfreude zu. -
12:16 - 12:19Es ist weder das Eine noch das Andere.
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12:19 - 12:21Es ist, wie ich meine,
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12:21 - 12:25eine Notwendigkeit,
unser Leben zu bestimmen. -
12:25 - 12:28Da muss man sich manchmal entscheiden.
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12:28 - 12:31Und das fällt schwer,
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12:31 - 12:36weil man mit der Entscheidung
Optionen eliminiert. -
12:36 - 12:40Und wir leben gerne in Optionen.
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12:40 - 12:43Wir lassen gerne Sachen offen.
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12:43 - 12:46Die Entscheidung beendet das
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12:46 - 12:48und das macht es so schwierig.
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12:48 - 12:52Da Ja-Sagen ist noch relativ einfach.
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12:52 - 12:55Das Nein-Sagen ist extrem schwierig,
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12:55 - 12:57aber extrem wichtig.
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12:58 - 13:01Das beste Beispiel ist die Eheschließung,
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13:01 - 13:03nach dem Motto:
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13:03 - 13:04"Man kann ja nicht alle heiraten."
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13:04 - 13:08Das bedeutet also eine Festlegung.
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13:08 - 13:11Und Festlegungen mögen wir nicht.
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13:11 - 13:14Weswegen die modernen Medien
uns auch erlauben, -
13:14 - 13:17uns nicht mehr festzulegen,
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13:17 - 13:22d. h. alles, was Sie heute
so tun, mit chatten usw. ... -
13:22 - 13:24Ein ganz einfaches Beispiel:
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13:24 - 13:26Wo gehen wir heute Abend hin?
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13:26 - 13:28Was machen wir heute Abend?
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13:28 - 13:33Dies ist ein Thema, das man heute
bis 7 oder 8 Uhr abends bespricht, -
13:33 - 13:36bevor man sich festlegt.
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13:36 - 13:38Ganz früher war das anders.
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13:38 - 13:41Ganz früher konnte man
mit dem Telefon anrufen, -
13:41 - 13:45aber diese kontinuierliche Information,
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13:45 - 13:50das Immer-erreichbar-sein
gab es früher nicht. -
13:50 - 13:53Wenn meine erste Tochter
telefonieren wollte, -
13:53 - 13:55gab es ein Telefon im Haus.
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13:55 - 13:57Das war an einer
deutlich sichtbaren Stelle. -
13:57 - 13:59Wenn man sich verabreden wollte,
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13:59 - 14:00musste man dahin,
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14:00 - 14:02und die ganze Familie konnte hören,
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14:02 - 14:04was du da gesagt hat.
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14:04 - 14:05Das war unangenehm.
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14:05 - 14:07Die zweite Tochter hatte schon Glück,
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14:07 - 14:09da gab es die sogenannten Schnurlosen.
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14:09 - 14:12-- den Begriffe kennen Sie
wahrscheinlich nicht mehr -- -
14:12 - 14:15und damit konnte man schon
in sein eigene Zimmer gehen, -
14:15 - 14:17wenn der Empfang stark genug war
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14:17 - 14:19und die Tür nicht ganz zu war.
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14:19 - 14:21Aber man konnte sich zurückziehen.
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14:21 - 14:23Eine ganz andere Qualität der Verabredung.
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14:23 - 14:25Danach kamen die Handys
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14:25 - 14:29und heute sind Sie natürlich mit
Chat-Möglichkeiten und dem Internet -
14:29 - 14:32sowieso simultan mit vielen verbunden,
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14:32 - 14:35ohne dass Ihr Vater
oder Ihre Mutter das mitkriegt. -
14:35 - 14:40Das heißt die ganz simple Frage
"Was tun wir heute Abend?", -
14:40 - 14:43wo man sich früher am Vormittag
entscheiden musste, -
14:43 - 14:46braucht man heute erst
abends um 7 [Uhr] zu entscheiden. -
14:46 - 14:48Das ist etwas, das einem dabei hilft,
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14:48 - 14:51Entscheidungsfreude zu verlernen.
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14:51 - 14:54Und mein Punkt ist der:
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14:54 - 14:57Bemühen Sie sich -- da werde ich gleich
noch ein paar Worte dazu sagen -- -
14:57 - 15:01einmal Entscheidungen zu treffen,
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15:01 - 15:03auch wenn es weh tut.
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15:03 - 15:08Ich benutze jetzt einmal
als Illustration die Wirtschaft. -
15:08 - 15:11Da müssen Sie Entscheidungen treffen.
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15:11 - 15:15Dazu müssen Sie sich klar werden.
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15:15 - 15:17Man nennt das Strategie.
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15:17 - 15:21Das ist ganz simpel
ein Plan zu einem Ziel, -
15:21 - 15:24und man überlegt sich,
was zu dem Ziel führt. -
15:24 - 15:27Für die Strategie entwickelt man Optionen,
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15:27 - 15:30also: "Wo bin ich stark?
Wo ist meine Firma stark? -
15:30 - 15:32Wo sind die Anderen schwach?"
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15:32 - 15:35Dann wählt man aus, welches
die stärksten Punkte sind, -
15:35 - 15:40und Entscheidungen, die zu den
stärksten Punkten beitragen, -
15:40 - 15:43helfen, sie zu verstärken,
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15:43 - 15:46sind dann die Entscheidungen.
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15:46 - 15:50Das heißt, Sie brauchen einen Maßstab
für die Entscheidungen. -
15:51 - 15:53Es ist eine Wahl zwischen Alternativen.
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15:53 - 15:57Wir sprechen nicht von den
emotionalen Entscheidungen, -
15:57 - 16:00die auch wichtig sind, zu denen
ich aber nichts sagen kann, -
16:00 - 16:02die müssen Sie selbst treffen,
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16:02 - 16:04aber es gibt rationale Entscheidungen.
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16:04 - 16:08Und den Leitfaden für diese
rationalen Entscheidungen -
16:08 - 16:12müssen Sie Ihrer Strategie,
Ihrer Zielrichtung entnehmen. -
16:12 - 16:15Mein Vorschlag an Sie ist,
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16:15 - 16:17sich auch mal selbst zu überlegen,
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16:17 - 16:19nicht täglich, aber so alle 3-4 Monate:
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16:19 - 16:21Wo will ich eigentlich hin?
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16:21 - 16:23Wo sind meine Stärken?
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16:23 - 16:26Was sind meine Schwächen?
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16:26 - 16:28Wie will ich gesehen werden von außen?
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16:28 - 16:31Wie will ich selbst mich sehen?
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16:31 - 16:34All das sind strategische Fragen
für Ihr persönliches Leben, -
16:34 - 16:36für Ihre Zukunft.
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16:36 - 16:39Die müssen Sie entscheiden
-
16:39 - 16:41und dann müssen Sie abwägen.
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16:41 - 16:43Was ist mir eigentlich wirklich wichtig?
-
16:43 - 16:44Das ist der schwierigste Teil.
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16:44 - 16:47Was ist mir wirklich wichtig?
-
16:47 - 16:49Wenn Sie das entschieden haben,
-
16:49 - 16:52dann können Sie Entscheidungen
danach ausrichten. -
16:52 - 16:53Zurück zu meinem Beispiel:
-
16:53 - 16:55Wenn dir der Mercedes
wirklich wichtig ist, -
16:55 - 16:58musst du eben Geld verdienen,
und musst sagen: -
16:58 - 17:01Ich nehme ein paar Ungemache auf mich,
um Geld zu verdienen, -
17:01 - 17:03um viel Geld zu verdienen.
-
17:03 - 17:05Sie können das Entscheiden auch üben.
-
17:05 - 17:08Wenn Sie sich einmal in der Woche
hinsetzen am Montagmorgen -
17:08 - 17:11und fragen: Was will ich
diese Woche erreichen? -
17:11 - 17:14Und dann am Freitag hinsetzen
und schauen: Was habe ich erreicht? -
17:14 - 17:16Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten.
-
17:16 - 17:18Wenn Sie nichts erreicht haben,
-
17:18 - 17:21dann sind entweder Ihre Ziele
nicht richtig oder nicht wichtig, -
17:21 - 17:24oder Sie waren unehrlich zu sich selbst.
-
17:24 - 17:26Wenn Sie alle erreicht haben,
-
17:26 - 17:28gilt das selbe von der anderen Seite.
-
17:28 - 17:32Das heißt, die Frage stellen:
Was will ich in dieser Woche, -
17:32 - 17:36in diesem Jahr, in diesem Leben erreichen?
-
17:36 - 17:39Was ist mir eigentlich wirklich wichtig?,
-
17:39 - 17:43und danach als
Entscheidungsrahmen zu handeln. -
17:43 - 17:46Dazu wollte ich Sie einladen.
-
17:46 - 17:48Fangen Sie am Montag an
-
17:48 - 17:50und überlegen Sie,
was Sie heute Abend machen. -
17:50 - 17:52Das ist alles ganz simpel,
-
17:52 - 17:55führt aber dazu, sich auch
langfristig zu überlegen: -
17:55 - 17:58Was bin ich? Was will ich sein?
-
17:58 - 18:01Was will ich erreichen
oder nicht erreichen? -
18:01 - 18:03Das sind Ihre Entscheidungen.
-
18:03 - 18:08Danach kommt noch, was vorher
hier bei Goethe schon anklang: -
18:08 - 18:11"Die Entscheidung ist schön und wichtig,
-
18:11 - 18:13aber die Umsetzung genauso entscheidend,
-
18:13 - 18:17sonst bleibt es eine Gedankensimulation."
-
18:17 - 18:18Ein tolles Wort.
-
18:18 - 18:22Sie brauchen Entscheidungen,
-
18:22 - 18:24um aus der Gedankensimulation
-
18:24 - 18:26ins wahre Leben rein zu kommen.
-
18:26 - 18:28Schönen Dank.
-
18:28 - 18:30(Applaus)
- Title:
- Entscheidungen treffen | Rolf Kunisch | TEDxBodensee
- Description:
-
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx.
Die Beiersdorf AG ist eines der traditionsreichsten und bekanntesten Unternehmen Deutschlands. Zu ihr gehören so namhafte Marken wie Nivea, Labello oder Tesa – Rolf Kunisch war elf Jahre lang Vorstandsvorsitzender dieses Unternehmens und erzählt bei TEDxBodensee, dass das Leben eine Abfolge von sehr persönlichen Entscheidungen ist. Nur das zu tun, was andere von einem erwarten – genau davon rät er ab. Stattdessen setzt er sich dafür ein, dass jeder seinen eigenen Weg finden kann und soll, immer getreu dem Motto "Tue das, was du tust, mit Lust und Liebe – und das gut". - Video Language:
- German
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 18:41
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Entscheidungen treffen | Rolf Kunisch | TEDxBodensee | |
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Nadine Hennig accepted German subtitles for Entscheidungen treffen | Rolf Kunisch | TEDxBodensee | |
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Nadine Hennig edited German subtitles for Entscheidungen treffen | Rolf Kunisch | TEDxBodensee | |
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