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Der Mythos von Arachne und Athene – Iseult Gillespie

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    Von Soldaten, die zu Schweinen wurden,
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    Nymphen, die zu Bäumen wuchsen,
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    und einem Blick, der den Betrachter
    zu Stein verwandelte:
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    Die griechische Mythologie
    ist voll von Formenwandlern.
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    Die mächtigen Götter änderten
    ihre Form nach Belieben,
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    doch für Sterbliche waren
    diese Änderungen oft unfreiwillig.
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    Eine dieser Veränderungen
    befiel die Spinnerin Arachne.
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    Arachne war die Tochter eines Händlers,
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    der seine Tage damit verbrachte,
    Stoff dunkelviolett zu färben.
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    Sie hatte das Talent,
    die feinsten Fäden zu spinnen,
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    fließenden Stoff daraus zu weben
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    und wunderbare Teppiche zu erschaffen.
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    Menschen umringten sie, um ihre Hände
    über den Webstuhl fliegen zu sehen,
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    als ob die Fäden direkt
    ihren Fingerspitzen entsprängen.
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    Als das Lob für ihre Arbeit stieg,
    tat es auch ihr Stolz.
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    Arachne prahlte oft mit ihren Fähigkeiten:
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    Ihr Talent würde Sterbliche
    und Götter übertreffen.
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    Sie lehnte es ab, das Weben
    als eine Gabe der Götter zu sehen
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    und bezeichnete es
    als ihre eigene Genialität.
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    Unglücklicherweise hörte Athene,
    die Göttin der Weisheit und des Handwerks,
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    von diesen Behauptungen Arachnes.
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    Sie plante, dem undankbaren Mädchen
    eine Lektion zu erteilen
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    und tarnte sich als alte Frau,
    die unter den Sterblichen wanderte.
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    Sie prangerte Arachne öffentlich an:
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    Wie könne eine Weberin es wagen,
    sich über die Götter zu stellen?
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    Doch Arachne lachte nur
    und sah kaum von ihrem Webstuhl auf.
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    Provoziert zog die Frau ihren Umhang aus
    und enthüllte ihre wahre Gestalt.
  • 1:49 - 1:53
    Sollte Arachne die Götter
    weiterhin verleumdnen,
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    würde Athene sie
    zum Wettkampf herausfordern.
  • 1:57 - 2:01
    Um den Schock über das Erscheinen
    der grauäugigen Göttin zu verstecken,
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    nahm Arachne die Herausforderung an.
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    Athene holte ihren goldenen Webstuhl,
    als sich eine Menge ansammelte.
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    Die beiden begannen; die Augen fixiert,
    die Weberschiffchen blitzschnell.
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    Athene beschwor Wolkenstreifen von oben
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    und schlanke Grashalme von unten,
    um ihre Stärke zu beweisen.
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    Sie webte enorme Szenen,
    die die Stärke der Götter zeigten:
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    Poseidon, der auf den Wellen ritt,
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    Zeus, der Blitze abfeuerte,
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    und Apollon, der über den Himmel raste.
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    In Athenes großartigem Teppich
    übertrafen die Götter die Sterblichen.
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    Doch Arachne war nicht interessiert,
    die göttlichen Egos zu verstärken.
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    Ihr Teppich zeigte die Götter,
    wie sie ihre Kraft missbrauchten:
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    Streitereien untereinander,
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    Trunkenheit und Prahlerei
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    und das Einmischen in sterbliches Leben.
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    Sie stellte Zeus als Schürzenjäger dar,
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    der sich verwandelte,
    um Frauen zu umgarnen:
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    ein Schwan für Leda,
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    ein Bulle für Europa,
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    ein Regen aus Gold für Danaë.
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    Dann nahm Arachne
    die Vergehen anderer Götter,
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    von Plutos Entführung von Persephone
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    bis hin zu Bacchus'
    wilder Jagd nach Erigone.
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    Obwohl sie die Götter
    im unvorteilhaftesten Licht abbildete,
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    glänzte ihre Arbeit doch
    durch herausragende Fähigkeit.
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    Ihr Teppich lebte nahezu,
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    gefüllt von Bewegung
    und strahlenden Farben,
  • 3:25 - 3:27
    die triumphierend glänzten.
  • 3:27 - 3:33
    Als Athene Arachnes Arbeit sah,
    die besser und offenkundig rebellisch war,
  • 3:33 - 3:37
    geriet sie in Zorn und griff
    die menschliche Weberin an.
  • 3:37 - 3:42
    Arachnes Freude erlosch, als sie fühlte,
    wie ihr Körper schrumpfte und sich verzog.
  • 3:42 - 3:46
    Ihre Finger flatterten hektisch,
    als ihre Arme an ihrer Seite hafteten,
  • 3:46 - 3:50
    und schwarzes Haar spross
    über ihren ganzen Körper.
  • 3:50 - 3:55
    Ihrem Bauch entsprang ein einziger Faden:
  • 3:55 - 3:59
    eine kleine Erinnerung
    an ihr menschliches Talent.
  • 3:59 - 4:02
    Athene hatte ihre Gegnerin
    in die erste Spinne verwandelt,
  • 4:02 - 4:07
    als Strafe für deren Zweifel
    an der Unantastbarkeit der Götter.
  • 4:07 - 4:11
    Bis heute spinnen Arachne
    und ihre Kinder aus Buße --
  • 4:11 - 4:13
    oder ist es tapfere Beharrlichkeit? --
  • 4:13 - 4:15
    im Schatten der Riesen.
Title:
Der Mythos von Arachne und Athene – Iseult Gillespie
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-myth-of-arachne-and-athena-iseult-gillespie

Von Soldaten, die in Schweine verwandelt wurden; Nymphen, die zu Bäumen wuchsen; und einem Blick, der den Betrachter in Stein verwandelte: Die griechische Mythologie ist voll von Gestaltwandlern. Die mächtigen Götter änderten ihre Form nach Belieben – doch für Sterbliche waren diese Veränderungen oft unfreiwillig. Iseult Gillespie erzählt, wie eine solche nervenaufreibende Verwandlung die Spinnerin Arachne befiel.

Lektion von Iseult Gillespie, Animation von Mette Ilene Holmriis.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:30

German subtitles

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