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Bart Weetjens: Wie ich Ratten beibrachte, Landminen zu erschnüffeln

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    Ich bin heute hier, um mit Ihnen
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    eine außergewöhnliche Erfahrung --
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    eine wirklich außerordentlich lohnende Erfahrung -- zu teilen,
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    die mich dazu brachte,
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    Ratten zu trainieren,
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    um Menschenleben zu retten,
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    indem sie Landminen
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    und Tuberkulose entdecken.
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    Als Kind hatte ich zwei Leidenschaften.
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    Die eine galt den Nagetieren.
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    Ich hatte jegliche Arten von Ratten,
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    Mäusen, Hamstern,
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    Wüstenrennmäusen, Eichhörnchen.
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    Ich züchtete sie und verkaufte sie an Tierhandlungen.
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    (Lachen)
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    Ich hatte aber auch ein großes Interesse an Afrika.
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    Ich bin in einer multikulturellen Umgebung aufgewachsen,
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    in unserem Haus lebten afrikanische Studenten
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    und ich erfuhr ihre Geschichten,
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    die unterschiedlichen Herkünfte und Hintergründe,
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    die Abhängigkeit von importiertem Wissen,
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    Gütern und Leistungen,
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    überschäumende kulturelle Vielfältigkeit.
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    Afrika war wirklich sehr faszinierend für mich.
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    Ich wurde Wirtschaftsingenieur --
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    Ingenieur der Produktentwicklung --
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    und ich beschäftigte mich mit angepasster Detektionstechnik,
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    die im Grunde die erste angepasste Technologie
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    für Entwicklungsländer ist.
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    Zuerst arbeitete ich in der Industrie,
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    aber ich war nicht wirklich glücklich, bei einer
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    materiellen Konsumgesellschaft mitzuwirken,
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    in einer linearen, extrahierenden
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    und produzierenden Art und Weise.
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    Ich kündigte, um mich auf das eigentliche Problem dieser Welt zu konzentrieren:
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    Landminen.
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    Es ist das Jahr 1995
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    Prinzessin Diana gibt im Fernsehen bekannt,
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    dass Landminen ein schweres Hindernis
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    für jegliche Entwicklung darstellen, was auch wirklich stimmt.
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    Solange es diese Vorrichtungen gibt,
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    oder auch nur der Verdacht auf Landminen besteht,
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    kann man das Land nicht betreten.
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    Tatsächlich gab es einen weltweiten Aufruf
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    für neue Detektoren
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    und nachhaltige Lebensräume,
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    wo sie benötigt werden,
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    das ist hauptsächlich in den Entwicklungsländern.
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    Wir haben uns für Ratten entschieden.
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    Warum sollte man Ratten wählen?
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    Sind das nicht Schädlinge?
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    Tja, eigentlich sind Ratten --
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    im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen denken --
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    höchst soziale Kreaturen.
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    Und unser Produkt -- können Sie hier sehen.
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    Hier ist irgendwo ein Zielobjekt versteckt.
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    Sie sehen einen Operator, einen ausgebildeten Afrikaner
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    und vor ihm seine Ratten,
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    die eigentlich links und rechts sind.
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    Hier findet das Tier eine Mine.
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    Es kratzt am Boden.
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    Hier kommt das Tier zurück, um sich Futter als Belohnung abzuholen.
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    Sehr, sehr einfach.
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    Sehr nachhaltig in dieser Umgebung.
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    Hier bekommt das Tier sein Futter als Belohnung.
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    Und so funktioniert es.
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    Sehr, sehr einfach.
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    Nun, warum sollte man Ratten benutzen?
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    Ratten werden seit Ende der fünziger Jahre
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    bei allen möglichen Experimenten eingesetzt.
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    Ratten besitzen mehr genetisches Material
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    das dem Geruchssinn zugeordnet wird
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    als jede andere Säugetierart.
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    Sie haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn.
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    Sie besitzen außerdem die Möglichkeit, diese Gerüche zu lokalisieren
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    und darüber zu kommunizieren.
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    Wie kommunizieren wir mit Ratten?
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    Wir können nicht mit Ratten sprechen,
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    aber wir haben einen Klicker,
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    ein Standardverfahren der Tierdressur.
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    Hier können Sie es sehen.
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    Der Klicker macht ein bestimmtes Geräusch,
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    mit dem man bestimmte Verhaltensmuster verstärken kann.
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    Als erstes bringen wir das Klickgeräusch mit einer Belohnung in Verbindung,
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    es handelt sich hierbei um zerdrückte Bananen und Nüsse in einer Spritze.
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    Sobald das Tier folgendes weiß: Klick, Futter,
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    Klick, Futter, Klick, Futter --
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    also, dass Klick Futter bedeutet --
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    bringen wir es in einen Käfig mit einem Loch.
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    Im Grunde lernt das Tier
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    seine Nase in das Loch zu stecken,
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    unter dem der Geruch des Zielobjekts platziert wurde.
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    Es macht das fünf Sekunden lang --
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    fünf Sekunden ist eine lange Zeit für eine Ratte.
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    Sobald die Ratte das verstanden hat, erschweren wir die Aufgabe ein wenig.
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    Sie lernt, den Geruch des Zielobjekts zu finden,
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    und das in einem Käfig mit mehreren Löchern, bis zu 10 Löchern.
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    Dann lernt das Tier,
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    im Freien an der Leine zu gehen
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    und Zielobjekte zu finden.
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    Im nächsten Schritt lernt das Tier,
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    richtige Minen in echten Minenfeldern zu finden.
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    Sie werden nach den offiziellen Mine Action Standards
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    geprüft und akkreditiert,
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    so wie Hunde getestet werden.
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    Das Testgebiet ist 400 Quadratmeter groß.
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    Darauf sind eine Anzahl an Minen
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    beliebig verteilt.
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    Das Trainer-Ratten-Team
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    muss alle Minen finden.
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    Wenn das Tier das schafft, bekommt es eine Lizenz,
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    um als akkreditiertes Tier
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    in diesem Gebiet eingesetzt zu werden --
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    übrigens, genauso wie Hunde.
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    Vielleicht mit einem kleinen Unterschied:
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    Die Ausbildung der Ratten kostet ein Fünftel von dem,
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    was die Ausbildung von Minenspürhunden kostet.
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    Das ist unser Team in Mosambik.
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    Ein tansanischer Trainer,
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    der sein Wissen
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    an diese drei einheimischen Kollegen weitergibt.
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    Sie sollten den Stolz in den Augen dieser Leute sehen.
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    Sie besitzen eine Fähigkeit,
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    die sie weniger abhängig macht von
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    Entwicklungshilfe.
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    Darüber hinaus braucht man
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    natürlich auch schwere Fahrzeuge
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    und anschließend manuelle Minenräumer.
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    Aber mit dieser geringen Investition in eine Fähigkeit der Ratten
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    haben wir in Mosambik gezeigt,
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    dass wir die Kosten pro Quadratmeter senken können
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    bis zu 60 Prozent
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    der derzeitig normalen Kosten --
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    2 Dollar pro Quadratmeter, wir machen es für 1,18
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    und wir können die Kosten noch weiter reduzieren.
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    Das ist eine Frage des Umfangs.
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    Wenn wir mit mehr Ratten arbeiten können,
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    können wir unsere bisherigen Ergebnisse verbessern.
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    Wir haben einen Schaubetrieb in Mosambik.
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    11 afrikanische Regierungen
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    haben erkannt, dass sie unabhängiger werden können,
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    wenn sie diese Technologie nutzen.
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    Sie haben das Abkommen über Sicherheit und Stabilität in
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    der Region der Großen Seen unterzeichnet.
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    Und sie alle befürworten die Heldenratten,
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    um ihre gemeinsamen Grenzen von Landminen zu befreien.
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    Aber lassen Sie mich Ihnen ein komplett anderes Problem schildern.
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    Im letzten Jahr traten etwa 6000 Menschen
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    auf Landminen.
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    Weltweit jedoch,
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    starben im letzten Jahr 1,9 Millionen Menschen an Tuberkulose
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    als Primärinfektion.
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    Vor allem in Afrika
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    gibt es eine enge Verbindung zwischen T.B. und HIV,
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    ein riesiges Problem.
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    Mikroskopie, die normale WHO Vorgehensweise,
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    erreicht eine Zuverlässigkeit von 40 bis 60 Prozent.
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    In Tansania -- die Zahlen lügen nicht --
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    werden nur 45 Prozent der an T.B. erkrankten Patienten
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    diagnostiziert, bevor sie sterben.
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    Das heißt, wenn man T.B. hat,
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    ist die Wahrscheinlichkeit, nicht diagnostiziert zu werden, größer,
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    aber man stirbt an sekundären Infektionen der T.B. usw.
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    Wenn man aber
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    frühzeitig diagnostiziert wird,
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    kann eine entsprechende Behandlung begonnen werden.
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    Und selbst bei HIV-positiven Menschen macht das Sinn.
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    Man kann tatsächlich T.B. heilen,
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    selbst bei Menschen, die HIV-positiv sind.
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    Also, in unserer Umgangssprache, Holländisch,
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    heißt T.B.
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    "tering"
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    was sich etymologisch
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    auf den Geruch von Teer bezieht.
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    Schon die alten Chinesen
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    und die Griechen, Hippokrates,
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    haben darüber geschrieben,
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    dokumentiert, dass T.B. diagnostiziert werden kann
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    durch die flüchtigen Bestandteile,
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    die die Patienten ausschwitzen.
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    Wir haben also Proben genommen --
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    zum Testen --
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    von Krankenhäusern
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    und unsere Ratten damit trainiert,
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    um zu sehen, ob es funktioniert,
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    und -- wir hatten Erfolg!
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    Wir können eine Sensitivität von 89 Prozent
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    und eine Sepzifität vom 86 Prozent erreichen
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    wenn wir mehrere Ratten hintereinander einsetzen.
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    Und so funktioniert es.
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    Und das ist wirklich eine generischeTechnologie.
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    Wir reden hier von Sprengstoffen, Tuberkulose,
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    aber stellen Sie sich vor,
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    dass Sie im Grunde alles unter die Löcher platzieren können.
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    Also, wie funktioniert es?
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    Wir haben eine Kassette mit 10 Proben.
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    Wie stellen die 10 Proben auf einmal in den Käfig.
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    Ein Tier benötigt nur zwei Hundertstel einer Sekunde,
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    um den Geruch zu unterscheiden, es geht also sehr schnell.
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    Hier ist sie schon an der dritten Probe.
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    Das ist eine positive Probe.
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    Es ertönt ein Klick-Geräusch und das Tier kommt für seine Belohnung.
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    Und so, sehr schnell,
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    können wir sowas wie eine zweite Meinung einholen,
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    um zu sehen, sehen welche Patienten positiv
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    und welche negativ sind.
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    Zum Vergleich,
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    am Mikroskop können
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    40 Proben am Tag bearbeiten werden,
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    eine Ratte kann
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    die gleiche Anzahl an Proben auswerten
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    in nur sieben Minuten.
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    Ein Käfig wie dieser --
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    (Applaus)
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    Ein Käfig wie dieser -- vorausgesetzt man hat Ratten,
  • 8:54 - 8:56
    wir haben mittlerweile
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    25 Tuberkulose-Ratten --
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    Ein Käfig wie dieser, der den ganzen Tag lang eingesetzt wird,
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    kann 1680 Proben auswerten.
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    Können Sie sich die potentiellen Nachfolgeanwendungen vorstellen --
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    Aufspüren von Umweltschadstoffen
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    in der Erde,
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    Anwendungen beim Zoll,
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    Aufspüren von illegalen Gütern in Kontainern usw.
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    Aber bleiben wir vorerst bei Tuberkulose.
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    Ich möchte ganz kurz etwas hervorheben.
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    Die blauen Balken
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    sind nur die Ergebnisse der mikroskopischen Auswertung
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    von fünf Kliniken in Dar es Salaam,
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    für eine Population von 500 000 Menschen,
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    wo 15 000 Menschen getestet wurden.
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    Mikroskopische Auswertung für 1800 Patienten.
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    Und indem wir die Proben dann nochmals den Ratten gaben
  • 9:42 - 9:45
    und diese Resultate zurückspielten,
  • 9:45 - 9:47
    konnten wir die Aufdeckungsraten
  • 9:47 - 9:49
    um über 30 Prozent steigern.
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    Innerhalb des letzten Jahres
  • 9:51 - 9:53
    haben wir -- je nachdem welche Zeitabständen man nimmt --
  • 9:53 - 9:55
    haben wir ständig
  • 9:55 - 9:57
    die Aufdeckungsrate
  • 9:57 - 9:59
    in fünf Krankenhäusern in Dar es Salaam gesteigert
  • 9:59 - 10:02
    um 30 - 40 Prozent.
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    Das ist wirklich beachtlich.
  • 10:04 - 10:06
    Mit dem Wissen, dass ein Patient, der mikroskopisch unentdeckt bleibt,
  • 10:06 - 10:08
    bis zu 15 Menschen infiziert --
  • 10:08 - 10:10
    15 gesunde Menschen -- pro Jahr,
  • 10:10 - 10:12
    können Sie sich sicher sein,
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    dass wir bereits viele Leben gerettet haben.
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    Zumindest haben unsere Heldenratten schon viele Menschenleben gerettet.
  • 10:17 - 10:19
    Als nächsten Schritt muss
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    diese Technologie standartisiert werden.
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    Kleinigkeiten,
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    wie, zum Beispiel, der kleine Laser im Schnüffelloch,
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    in dem das Tier bis zu fünf Sekunden stecken soll.
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    Das muss standartisiert werden.
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    Auch die Pellets müssen standartisiert werden,
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    die Futterbelohnungen.
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    Es muss halbautomatisiert werden,
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    damit es im größeren Rahmen repliziert werden kann
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    und so Auswirkungen auf viel mehr Menschenleben haben wird.
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    Abschließend möchte ich sagen, dass es in Zukunft auch andere Anwendungen geben kann.
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    Hier sehen Sie einen ersten Prototyp
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    unserer Kameraratte,
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    einer Ratte mit einem Rattenrucksack,
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    ausgestattet mit einer Kamera, die unter Schutt eingesetzt werden kann,
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    um Verunglückte nach einem Erdbeben usw.
  • 10:56 - 10:58
    aufzuspüren.
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    Wir befinden uns hier in der Prototypphase.
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    Es gibt noch kein Arbeitssystem.
  • 11:03 - 11:06
    Zum Schluss würde ich gerne sagen,
  • 11:06 - 11:08
    Sie denken vielleicht, hier geht es um Ratten, bei diesen Projekten,
  • 11:08 - 11:10
    aber letzendlich geht es um Menschen.
  • 11:10 - 11:12
    Es geht darum, verletzlichen Gemeinschaften Kraft zu geben,
  • 11:12 - 11:15
    um die schwierigen, teuren,
  • 11:15 - 11:18
    und gefährlichen humanitären Aufgaben des Aufpürens in Angriff zu nehmen,
  • 11:18 - 11:21
    und das mit den örtlichen Ressourcen --
  • 11:21 - 11:23
    die zahlreich vorhanden ist.
  • 11:23 - 11:26
    Es ist etwas völlig anderes,
  • 11:26 - 11:29
    seine eigene Wahrnehmung immer wieder aufs neue herauszuforden,
  • 11:29 - 11:32
    der Dingen um einen herum,
  • 11:32 - 11:35
    egal, ob es sich um die Umwelt,
  • 11:35 - 11:38
    Technik, Tiere oder Menschen handelt,
  • 11:40 - 11:43
    und respektvoll mit ihnen im Einklang zu leben,
  • 11:43 - 11:46
    um nachhaltige Arbeit zu fördern.
  • 11:46 - 11:48
    Ich danke Ihnen vielmals.
  • 11:48 - 11:50
    (Applaus)
Title:
Bart Weetjens: Wie ich Ratten beibrachte, Landminen zu erschnüffeln
Speaker:
Bart Weetjens
Description:

Auf TEDxRotterdam spricht Bart Weetjens über sein außergewöhnliches Projekt: Das Ausbilden von Ratten für das Aufspüren von Landminen. Er zeigt seine "Heldenratten" in Aktion und spricht über sein nächstes Projekt: Ratten sollen lernen Tuberkulose zu entdecken!

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
11:50
Franziska Lutz added a translation

German subtitles

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