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Alain de Botton: Eine freundlichere, sanftere Erfolgsphilosophie

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    Normalerweise habe ich Karriere-Krisen,
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    ziemlich oft sogar, sonntagabends,
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    wenn die Sonne gerade untergeht
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    und die Kluft zwischen dem, was ich mir für mich selbst erhoffe,
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    und meiner Lebenswirklichkeit so schmerzhaft auseinander geht,
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    dass ich normalerweise zum Schluss in ein Kissen weine.
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    Ich erwähne dies,
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    Ich erwähne es, weil ich glaube, dass dies nicht nur ein persönliches Problem ist.
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    Vielleicht glauben Sie, ich liege damit falsch.
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    Aber ich denke, dass wir in einer Zeit leben, in der unsere Leben regelmäßig
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    von Karrierekrisen unterbrochen werden,
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    von Momenten also, in denen das, was wir glaubten über
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    unsere Leben und unsere Karriere zu wissen,
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    mit einer bedrohlichen Wirklichkeit in Berührung kommt.
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    Es ist heutzutage vielleicht leichter als jemals zuvor, sich ein gutes Auskommen zu sichern.
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    Es ist vielleicht schwieriger denn je zuvor,
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    ruhig und frei von Karriereangst zu bleiben.
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    Ich möchte nun, wenn ich darf,
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    einige Gründen beleuchten, warum
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    wir vielleicht Karriereangst verspüren.
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    Warum wir vielleicht Opfer dieser Karrierekrisen sind,
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    während wir in unsere Kissen weinen.
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    Einer der Gründe, warum wir vielleicht leiden,
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    ist, dass wir von Snobs umgeben sind.
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    Nun, in gewisser Hinsicht habe ich schlechte Nachrichten,
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    insbesondere für diejenigen, die aus dem Ausland nach Oxford kommen.
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    Snobismus ist ein echtes Problem.
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    Denn manchmal glauben Menschen von außerhalb Großbritanniens,
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    dass Snobismus ein vornehmlich in Großbritannien auftretendes Phänomen ist,
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    das sich um Landsitze und Titel dreht.
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    Die schlechte Nachricht ist, dass das nicht stimmt.
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    Snobismus ist ein globales Phänomen.
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    Wir sind eine weltumspannende Organisation. Es ist ein globales Phänomen.
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    Es existiert. Was ist ein Snob?
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    Ein Snob ist jeder, der ein kleinen Teil von jemandem nimmt,
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    und diesen benutzt, um zu einem Gesamtbild der Person zu gelangen.
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    Das ist Snobismus.
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    Und die heutzutage vorherrschende Art des Snobismus
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    ist der Berufs-Snobismus.
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    Man begegnet ihm nach wenigen Minuten auf einer Party,
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    wenn die berühmt-ikonische Frage des
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    frühen 21sten Jahrhunderts gestellt wird: "Was machen Sie beruflich?"
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    Und je nachdem, wie man diese Frage beantwortet,
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    sind Menschen entweder unglaublich froh, einen zu sehen,
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    oder sie schauen auf ihre Uhr und entschuldigen sich.
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    (Gelächter)
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    Nun, das Gegenstück eines Snobs ist Ihre Mutter.
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    (Gelächter)
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    Vielleicht nicht unbedingt Ihre Mutter, oder meine.
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    Aber die ideale Mutter.
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    Jemand, dem egal ist, was man erreicht hat.
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    Doch leider sind die meisten Menschen nicht unsere Mütter.
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    Bei den meisten Menschen besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem, wie viel Zeit
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    und, wenn Sie mögen, wie viel Liebe - nicht romantische Liebe,
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    obwohl das auch was wäre -,
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    sondern Liebe im Allgemeinen, Respekt,
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    sie bereit sind, jemandem entgegen zu bringen, und dessen
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    Position in der gesellschaftlichen Hierarchie.
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    Und das sind schon gute Gründe, warum wir uns so viele Sorgen über unsere Karrieren machen.
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    Und warum wir damit anfangen, uns soviel um materielle Güter kümmern.
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    Wissen Sie, es wird oft gesagt, dass wir in materialistischen Zeiten leben,
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    dass wir alle gierige Menschen sind.
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    Ich glaube nicht, dass wir besonders materialistisch sind.
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    Ich glaube, wir leben schlichtweg in einer Gesellschaft,
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    die bestimmte emotionale Belohnungen an die
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    Anhäufung materieller Güter geknüpft hat.
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    Wir wollen nicht die materiellen Güter. Wir wollen die Belohnungen.
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    Und das ist eine neue Art Luxusgüter zu betrachten.
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    Das nächste mal, wenn Sie jemanden einen Ferrari fahren sehen,
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    denken Sie nicht: "Das ist ein gieriger Mensch".
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    Denken Sie: "Dies ist jemand, der unglaublich verwundbar ist und Liebe braucht."
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    Anders ausgedrückt -- (Gelächter)
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    haben Sie Mitleid anstelle von Verachtung.
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    Es gibt andere Gründe --
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    (Gelächter)
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    Es gibt andere Gründe, warum es heutzutage vielleicht schwieriger
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    denn je ist, ruhig zu bleiben.
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    Ein Grund - und das ist paradox, weil es mit etwas Schönem zusammenhängt -
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    liegt in den Hoffnungen, die wir für unsere Karrieren haben.
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    Niemals zuvor waren die Erwartungen von dem,
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    was Menschen in ihrer Lebenszeit erreichen können, höher.
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    Man bekommt von vielerlei Seiten gesagt, dass jeder alles erreichen kann.
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    Wir haben das Kasten-System abgeschafft.
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    Wir leben jetzt in einem System, in dem jeder zu der
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    Position aufsteigen kann, die ihm gefällt.
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    Und das ist eine schöne Idee.
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    Hinzu kommt ein Art Geist der Gleichheit. Im Grunde sind wir alle gleich.
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    Es gibt keine strikt definierten
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    Hierarchien.
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    Dabei gibt es jedoch ein großes Problem.
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    Diese Problem heißt Neid.
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    Neid - es ist ein echtes Tabu, Neid zu erwähnen -
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    aber wenn es ein vorherrschendes Gefühl in der modernen Gesellschaft gibt, dann ist es Neid.
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    Und es hängt mit dem Geist der Gleichheit zusammen. Lassen Sie mich das ausführen.
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    Ich denke, es wäre höchst ungewöhnlich, wenn irgendjemanden hier, oder irgendein Zuschauer,
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    die Königin von England beneidete.
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    Obwohl sie viel reicher ist als jeder von Ihnen.
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    Und sie hat ein sehr großes Haus.
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    Der Grund, warum wir sie nicht beneiden, ist, dass sie zu komisch ist.
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    Sie ist einfach zu seltsam.
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    Wir können keine persönliche Beziehung zu ihr herstellen. Sie spricht komisch.
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    Sie kommt aus einem sonderbaren Ort.
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    Wie können keine persönliche Beziehung zu ihr herstellen. Und wenn man das nicht kann, beneidet man die Person auch nicht.
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    Je mehr sich zwei Menschen ähneln, hinsichtlich des Alters, des Hintergrunds,
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    des Identifikationsprozesses, desto größer ist die Gefahr des Neids.
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    Deshalb sollte man im Übrigen auch nie zu Klassentreffen gehen.
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    So gibt es doch keinen stärkeren Vergleichspunkt
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    als die Leute, mit denen man auf der Schule war.
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    Doch das allgemeine Problem der modernen Gesellschaft ist, dass es die ganze Welt in
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    eine Schule verwandelt. Jeder trägt Jeans, jeder ist gleich.
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    Und dennoch: man ist es nicht.
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    Es gibt also einen Geist der Gleichheit, kombiniert mit tiefgehenden Ungleichheiten.
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    Daraus resultieren -- können sehr stress-behaftete Situationen resultieren.
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    Wahrscheinlich ist es heutzutage ebenso unwahrscheinlich,
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    so reich und berühmt wie Bill Gates zu werden,
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    wie es im 17. Jahrhundert war,
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    in die Ränke des französischen Adels aufzusteigen.
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    Doch der springende Punkt ist: es fühlt sich nicht so an.
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    Es wird das Gefühl vermittelt, von Zeitschriften und anderen Medien,
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    dass wenn man Energie hat, ein paar kluge Ideen im Technologie-Bereich,
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    eine Garage, dass auch man selbst eine große Sache aufziehen könnte.
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    (Gelächter)
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    Man kann die Folgen dieses Problems in Buchhandlungen nachvollziehen.
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    Wenn man in eine große Buchhandlung geht und sich dort in der Selbst-Hilfe-Abteilung umsieht,
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    so wie ich das manchmal tue,
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    wenn man dort die Selbsthilfebücher analysiert,
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    so gibt es in der heutigen Welt grundsätzlich zwei Arten.
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    Die eine Sorte sagt Dir: "Du kannst es schaffen! Du wirst es hinkriegen! Alles ist möglich!"
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    Und die andere Sorte sagt Dir, wie Du mit dem,
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    was wir freundlich "geringes Selbstwertgefühl", oder
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    unfreundlich, "sich selbst gegenüber äußerst ungut fühlen" nennen.
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    Es gibt einen echten Zusammenhang,
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    eine echte Korrelation zwischen einer Gesellschaft, die ihren Bürgern vermittelt, sie könnten alles erreichen,
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    und dem Vorhandensein von geringem Selbstwertgefühl.
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    Dies ist also eine andere Art, auf welche etwas, das eigentlich recht positiv ist,
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    einen fiesen Rückschlag haben kann.
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    Es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir möglicherweise
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    unseren Karriere, unserem Status in der heutigen Welt, ängstlicher gegenüberstehen als je zuvor.
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    Und wiederum hängt es mit etwas Gutem zusammen.
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    Und dieses Gute ist eine Sache genannt "Meritokratie".
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    Heute ist sich jeder, alle Politiker, ob links oder rechts,
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    einig, dass Meritokratie gut ist,
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    und dass wir alle bemüht sein sollten, unsere Gesellschaften wirklich, wirklich meritokratisch zu machen.
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    In anderen Worten, was ist eine meritokratische Gesellschaft?
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    Eine meritokratische Gesellschaft ist eine, in welcher man,
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    wenn man das Talent, die Energie und den Willen hat,
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    an die Spitze aufsteigt. Nichts sollte einen davon abhalten.
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    Es ist eine schöne Idee. Das Problem ist,
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    wenn man wirklich an eine Gesellschaft glaubt, in welcher
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    diejenigen, die sich verdient gemacht haben, um an die Spitze zu gelangen, auch tatsächlich dort landen,
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    glaubt man gleichzeitig implizit auch daran - auf eine viel garstigere Weise -,
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    dass diejenigen, die es verdienen, an das untere Ende der Gesellschaft zu gelangen,
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    auch dort landen und bleiben.
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    In anderen Worten, die eigene Position im Leben erscheint somit nicht zufällig,
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    sondern verdient.
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    Und das macht es umso vernichtender, wenn man versagt.
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    Wissen Sie, im Mittelalter, in England,
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    wenn man jemanden traf, der sehr arm war,
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    nannte man diesen einen "Unglücklichen".
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    Wörtlich, jemanden, dem das Glück, das Schicksal, nicht hold war: ein Un-Glücklicher.
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    Heutzutage, insbesondere in den Vereinigten Staaten,
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    wenn man jemanden am unteren Ende der Gesellschaft trifft,
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    wird er unter Umständen unfreundlich als „Verlierer“ bezeichnet.
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    Es gibt einen echten Unterschied zwischen einem Unglücklichen und einem Verlierer.
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    Und dies zeigt sich in 400 Jahren gesellschaftlicher Entwicklung und
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    unserem Glauben, wer für unser Leben verantwortlich ist.
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    Es sind nicht länger die Götter, wir sind es. Wir sitzen hinterm Steuer.
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    Und das ist aufregend, wenn es einem gut geht,
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    und sehr niederschlagend, wenn dem nicht so ist.
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    Das führt im schlimmsten Fallen, in der Analyse von Soziologen
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    wie Emil Durkheim, zu einer größeren Suizidrate.
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    Es gibt mehr Suizide in entwickelten individualistischen Ländern
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    als irgendwo sonst auf der Welt.
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    Und ein Teil des Grundes hierfür ist, dass sich Menschen das, was ihnen
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    zustößt, extrem persönlich zu Herzen nehmen.
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    Ihr Erfolg. Aber eben auch Ihr Versagen.
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    Gibt es irgendeine Möglichkeit, ein bisschen dieses Drucks,
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    den ich gerade skizziert habe, abzulassen?
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    Ich glaube ja. Ich möchte mich nun einigen widmen.
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    Nehmen wir Meritokratie.
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    Die Vorstellung, dass jeder dort zu landet, wo er verdient hat zu landen.
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    Ich halte das für eine verrückte Vorstellung, völlig verrückt.
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    Ich unterstütze jeden linken oder rechter Politiker,
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    der eine halbwegs vernünftige meritokratische Vorstellung hat.
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    Ich bin Meritokrat, so ist es halt.
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    Dennoch glaube ich, dass es verrückt ist zu glauben, dass wir
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    jemals eine wirklich meritokratische Gesellschaft haben werden können. Ein unmöglicher Traum.
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    Die Idee, dass wir eine Gesellschaft herbeiführen können,
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    in der buchstäblich jeder eingestuft wird,
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    die Guten an die Spitze und die Schlechten ans untere Ende,
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    und das dieser Vorgang genauso, wie es sein soll, durchgeführt wird, ist unmöglich.
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    Es gibt einfach zu viele Zufallsfaktoren.
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    Unfälle, Unfälle bei der Geburt,
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    Unfälle, bei denen Menschen Dinge auf den Kopf fallen, Krankheiten, etc.
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    Wir werde sie nie einstufen können.
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    Niemals so einstufen können, wie es sein müsste.
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    Das erinnert mich an ein schönes Zitat des Heiligen Augustinus aus "De civitate Dei",
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    in der er schreibt: "Es ist eine Sünde, den Menschen entsprechend seiner Stellung zu beurteilen."
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    Im modernen Englisch hieße das:
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    es ist eine Sünde, sich eine Meinung zu bilden, mit wem man sprechen sollte,
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    lediglich aufgrund deren Visitenkarte.
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    Es sollte nicht die Stellung sein, die zählt.
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    Und nach Augustinus
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    kann auch nur Gott allein wirklich jedem seinen Platz zuweisen.
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    Und das wird er beim Jüngsten Gericht machen
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    mit Engeln und Trompeten, und der Himmel wird sich öffnen.
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    Ein verrückte Idee, wenn man, wie ich, Sekularist ist.
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    Nichtsdestoweniger beinhaltet diese Idee etwas sehr wertvolles.
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    In anderen Worten, halte Dich zurück, wenn es um die Beurteilung anderer Menschen geht.
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    Man kennt nicht notwendigerweise den wahren Wert einer Person.
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    Das ist ein unbekannter Teil von ihnen.
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    Und wir sollten uns nicht so verhalten, als wäre er bekannt.
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    Es gibt hierin eine weitere Quelle des Trosts.
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    Wenn wir über Versagen im Leben nachdenken,
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    so ist einer der Gründe, warum wir Angst vor Versagen haben, nicht nur
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    der Verlust von Einkommen oder Status.
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    Was wir fürchten, ist die Abwertung durch andere und deren Spott. Und diese Dinge gibt es.
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    Wissen Sie, das Organ des Lächerlich-machens Nummer eins ist
  • 9:11 - 9:13
    heutzutage die Zeitung.
  • 9:13 - 9:15
    Und wenn man die Zeitung aufschlägt, egal an welchem Tag,
  • 9:15 - 9:17
    so ist sie voller Menschen, die ihr Leben verbockt haben.
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    Sie haben mit der falschen Person geschlafen. Sie haben die falsche Substanz zu sich genommen.
  • 9:20 - 9:22
    Sie haben die falschen Gesetze verabschiedet. Was auch immer.
  • 9:22 - 9:25
    Und somit sind sie geeignet, der Lächerlichkeit ausgesetzt zu werden.
  • 9:25 - 9:28
    In anderen Worten: Sie haben versagt. Und sie werden als "Verlierer" beschrieben.
  • 9:28 - 9:30
    Nun, gibt es dazu irgendwelche Alternativen?
  • 9:30 - 9:32
    Ich glaube, dass die Westliche Tradition uns eine ruhmreiche Alternative aufzeigt.
  • 9:32 - 9:35
    Und diese ist die Tragödie.
  • 9:35 - 9:38
    Die Tragödie, so wie sie sich im fünften Jahrhundert vor Christi,
  • 9:38 - 9:40
    in den Theater der griechischen Antike entwickelt hat, war im Kern eine Kunstform, die
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    sich damit beschäftigte, die Art und Weise, wie Menschen scheitern, nachzuvollziehen.
  • 9:43 - 9:47
    Und ihnen somit auch einen gewissen Grad an Mitleid entgegen zu bringen.
  • 9:47 - 9:51
    Mitleid, welches wir ihnen im Alltag nicht notwendigerweise entgegen bringen würden.
  • 9:51 - 9:52
    Ich erinnere mich, dass ich vor ein paar Jahren darüber nachgedacht habe.
  • 9:52 - 9:54
    Und ich ging zur "Sunday Sport",
  • 9:54 - 9:57
    einem Boulevardblatt, das ich Ihnen nicht empfehle zu lesen, wenn
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    Sie es bislang noch nicht tun.
  • 9:59 - 10:01
    Und ich habe mit den Mitarbeitern über
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    die großen Tragödien der abendländischen Kunst geredet.
  • 10:04 - 10:06
    Und ich wollte wissen, was sie aus den Grundkomponenten
  • 10:06 - 10:09
    gewisser Geschichten machen würden, wenn diese in Form von Pressemitteilungen
  • 10:09 - 10:12
    am Samstagnachmittag hereinkämen.
  • 10:12 - 10:14
    So habe ich ihnen von Othello berichtet. Sie hatten noch nie von ihm gehört, waren aber fasziniert.
  • 10:14 - 10:15
    (Gelächter)
  • 10:15 - 10:18
    Und ich bat sie, eine Schlagzeile für die Geschichte von Othello zu schreiben.
  • 10:18 - 10:21
    Sie dachten sich "Liebestoller Einwanderer bringt Senatorentochter um"
  • 10:21 - 10:23
    als Überschrift aus.
  • 10:23 - 10:25
    Ich erzählte ihnen dann die Handlung von Madame Bovary.
  • 10:25 - 10:27
    Wiederum ein Buch, das zu entdecken sie begeistert waren.
  • 10:27 - 10:32
    Und sie schrieben: "Kaufwütige Ehebrecherin nimmt Arsen nach Kreditbetrug".
  • 10:32 - 10:33
    (Gelächter)
  • 10:33 - 10:35
    Und schließlich mein Favorit.
  • 10:35 - 10:37
    Diese Leute besitzen wirklich ihre ganz eigene Art von Genie.
  • 10:37 - 10:39
    Meine Lieblingsschlagzeile ist "König Ödipus" von Sophokles:
  • 10:39 - 10:42
    "Blendender Sex mit Mutti"
  • 10:42 - 10:45
    (Gelächter)
  • 10:45 - 10:47
    (Applaus)
  • 10:47 - 10:50
    Wenn Sie also wollen, so haben wir quasi am einen Ende des Spektrums des Mitgefühls
  • 10:50 - 10:52
    die Boulevardzeitung.
  • 10:52 - 10:55
    Am anderen Ende des Spektrums haben wir die Tragödie.
  • 10:55 - 10:57
    Und ich denke, was ich sagen will, ist, dass wir ein wenig daraus lernen sollten,
  • 10:57 - 10:59
    was in der Tragödie passiert.
  • 10:59 - 11:02
    Es wäre wahnsinnig, Hamlet einen Verlierer zu nennen.
  • 11:02 - 11:05
    Er ist kein Verlierer, wenngleich er Verlust erlitten hat.
  • 11:05 - 11:07
    Und ich glaube, dass dies die Botschaft der Tragödie für uns ist,
  • 11:07 - 11:10
    und warum sie, wie ich meine, so unglaublich wichtig ist.
  • 11:10 - 11:12
    Die andere Sache, die es mit der modernen Gesellschaft auf sich hat
  • 11:12 - 11:14
    und warum diese Angst auslöst,
  • 11:14 - 11:17
    ist, dass nichts Nicht-Menschliches in ihrem Zentrum steht.
  • 11:17 - 11:19
    Wir sind die erste Gesellschaft, die in einer Welt lebt,
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    in welcher wir nichts außer uns selbst anbeten.
  • 11:22 - 11:24
    Wir haben eine hohe Meinung von uns selbst. Und das sollten wir auch.
  • 11:24 - 11:27
    Wir haben Menschen auf den Mond gebracht. Wir haben allerlei außergewöhnliche Dinge erreicht.
  • 11:27 - 11:29
    Und so sind wir geneigt, uns selbst anzubeten.
  • 11:29 - 11:31
    Unsere Helden sind menschliche Helden.
  • 11:31 - 11:33
    Das ist eine sehr neue Situation.
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    Im Zentrum der meisten anderen Gesellschaften stand
  • 11:35 - 11:37
    die Anbetung irgendetwas Transzendentalem. Einem Gott,
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    einem Geist, einer Naturgewalt, des Universums.
  • 11:39 - 11:42
    Was auch immer, auf jeden Fall etwas anderes, was angebetet wird.
  • 11:42 - 11:44
    Wir haben diese Gewohnheit so ziemlich abgelegt.
  • 11:44 - 11:46
    Deshalb, glaube ich, zieht es uns auch in die Natur.
  • 11:46 - 11:49
    Nicht unserer Gesundheit wegen, auch wenn es oft so dargestellt wird.
  • 11:49 - 11:53
    Sondern weil es eine Flucht vom menschlichen Ameisenhaufen ist.
  • 11:53 - 11:55
    Es ist eine Flucht vor unserer eigenen Wettstreiterei,
  • 11:55 - 11:57
    vor unseren eigenen Dramen.
  • 11:57 - 11:59
    Und deshalb schauen wir auch so gerne Gletscher und Ozeane an,
  • 11:59 - 12:03
    und denke über die Erde von außerhalb ihrer Grenzen nach, usw.
  • 12:03 - 12:07
    Wir möchten gerne das Gefühl haben, mit etwas Nicht-Menschlichem in Kontakt zu stehen.
  • 12:07 - 12:11
    Und das ist uns so unglaublich wichtig.
  • 12:11 - 12:14
    Worüber ich, denke ich, wirklich gesprochen habe, ist Erfolg und Versagen.
  • 12:14 - 12:17
    Und eine der interessanten Dinge im Zusammenhang mit Erfolg
  • 12:17 - 12:19
    ist, dass wir glauben, wir wüssten genau, was Erfolg bedeutet.
  • 12:19 - 12:21
    Wenn ich Ihnen sagen würde, dass dort jemand sehr, sehr erfolgreiches
  • 12:21 - 12:24
    hinter der Bühne stände, würde dies sofort bestimmte Vorstellungen hervorbringen.
  • 12:24 - 12:26
    Sie würden vielleicht denken, dass die Person viel Geld verdient hat
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    oder eine besondere Reputation in einem Fachgebiet hat.
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    Meine eigene Theorie des Erfolgs, und ich bin jemand,
  • 12:31 - 12:34
    der sehr an Erfolg interessiert ist. Ich will wirklich erfolgreich sein.
  • 12:34 - 12:36
    Ich denke immer: "Wie könnte ich noch erfolgreicher sein?"
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    Doch nun, da ich älter ich werde, habe ich auch sehr differenzierte
  • 12:38 - 12:40
    Vorstellungen davon, was das Wort "Erfolg" bedeuteten könnte.
  • 12:40 - 12:42
    Dies ist eine Einsicht, die ich über Erfolg gewonnen habe:
  • 12:42 - 12:45
    Man kann nicht bei allem erfolgreich sein.
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    Man hört viel über die Balance zwischen Berufs- und Privatleben.
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    Unsinn! Man kann nicht alles haben. Geht nicht.
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    Und so muss jede Vision von Erfolg auch
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    anerkennen, was ihr fehlt,
  • 12:54 - 12:56
    was ihr verloren geht.
  • 12:56 - 12:59
    Und ich glaube, dass jede weise Person akzeptieren muss, dass
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    wie ich glaube, es immer ein Element gibt, in dem wir keinen Erfolg haben.
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    Und die Sache mit dem erfolgreichen Leben ist die, dass
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    sehr oft, unsere Vorstellungen
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    von dem, was erfolgreiches Leben meint, gar nicht unsere eigenen sind.
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    Wir übernehmen sie von anderen Leuten.
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    Männer hauptsächlich von ihren Vätern.
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    Und Frauen von ihren Müttern.
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    Die Psychoanalyse posaunt diese Botschaft schon seit ungefähr 80 Jahren heraus.
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    Doch hört niemand genau genug zu. Ich jedoch glaube sehr, dass dies wahr ist.
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    Wir übernehmen auch Botschaften
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    vom gesamten Rest der Umwelt, vom Fernsehen über Werbung
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    zum Marketing, etc.
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    Dies sind unglaublich mächtige Einflüsse,
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    die definieren, was wir wollen, und wie wir uns selbst sehen.
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    Wenn man uns vermittelt, dass Banker ein respektabler Beruf ist,
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    wollen viele von uns Banker werden.
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    Wenn Banker dann nicht mehr so respektable ist, verlieren wir Interesse daran.
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    Wir lassen uns sehr leicht Dinge suggerieren.
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    Ich plädiere also nicht dafür, unsere Vorstellungen von
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    Erfolg aufzugeben.
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    Doch sollten wir sicherstellen, das diese auch wirklich unsere eigenen sind.
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    Wir sollten uns auf unsere eigenen Vorstellungen konzentrieren.
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    Wir sollten sicherstellen, dass es unsere sind,
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    dass wir wirklich die Urheber unserer eigenen Ambitionen sind.
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    Denn es ist schon schlimm genug, nicht das zu kriegen, was man will.
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    Doch ist es noch schlimmer, eine Vorstellung von dem zu haben,
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    was man will, nur um dann am Ende der Reise herauszufinden, dass das
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    überhaupt nicht das war, was man eigentlich für sich selbst gewollt hatte.
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    Ich möchte also meinen Vortag hiermit schließen.
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    Doch was ich wirklich betonen möchte:
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    Erfolg - auf jeden Fall. Ja!
  • 14:16 - 14:18
    Aber lassen Sie uns anerkennen, wir komisch einige unserer Vorstellungen sind.
  • 14:18 - 14:21
    Überprüfen wir kritisch unsere Erfolgsvorstellungen.
  • 14:21 - 14:25
    Stellen wir sicher, dass unserer Vorstellungen von Erfolg auch wahrlich unsere eigenen sind.
  • 14:25 - 14:27
    Haben Sie vielen Dank!
  • 14:27 - 14:43
    (Applaus)
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    Chris Anderson: Das war faszinierend. Wie vereinbaren Sie diese
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    Vorstellung von jemanden --
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    dass es schlecht ist, von jemandem als einem Verlierer zu denken,
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    mit der Vorstellung, die von vielen Leuten gemocht wird, nämlich dass man selbst die Kontrolle über sein Leben ergreift.
  • 14:57 - 15:00
    Und das eine Gesellschaft, die dies bestärkt,
  • 15:00 - 15:03
    vielleicht Gewinner und Verlierer haben muss.
  • 15:03 - 15:06
    Alain de Botton: Ja. Es ist jedoch diese Zufälligkeit, die
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    den Prozess des Gewinnens und Verlierens bedingt, die ich betonen will.
  • 15:08 - 15:10
    Denn heutzutage liegt doch das Hauptaugenmerk so sehr
  • 15:10 - 15:12
    auf der Gerechtigkeit von allem.
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    Und Politiker sprechen immer über Gerechtigkeit.
  • 15:14 - 15:17
    Nun, ich glaube stark an Gerechtigkeit. Nur glaube ich auch, dass diese unmöglich ist.
  • 15:17 - 15:19
    Wir sollten alles, was wir können,
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    alles, was in unserer Macht steht, daran setzen, dieses Ziel zu verfolgen.
  • 15:21 - 15:23
    Doch schlussendlich sollten wir uns immer gewahr sein, dass es,
  • 15:23 - 15:26
    wem auch immer wir uns gegenübersehen, was auch immer in unserem Leben passiert,
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    ein starkes Zufallselement gibt.
  • 15:29 - 15:31
    Und dem versuche ich Platz einzuräumen.
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    Andernfalls kann es ganz schön klaustrophobisch werden.
  • 15:33 - 15:35
    Chris Anderson: Ich meine, glauben Sie, dass man Ihre sozusagen
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    freundlichere, sanftere Arbeitsethik mit einer erfolgreichen
  • 15:37 - 15:41
    Wirtschaft in Einklang bringen kann?
  • 15:41 - 15:43
    Oder denken Sie, dass das nicht möglich ist.
  • 15:43 - 15:45
    Oder ist es schlichtweg egal, wie sehr wir unser Augenmerk darauf richtig?
  • 15:45 - 15:48
    Alain de Botton: Es ist ein albtraumhafter Gedanke, dass die
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    beste Möglichkeit, Arbeit aus Menschen herauszuholen ist, sie einzuschüchtern.
  • 15:52 - 15:55
    Und dass, irgendwie, je grausamer die Umwelt,
  • 15:55 - 15:57
    desto eher Menschen Herausforderungen bewältigen werden.
  • 15:57 - 16:01
    Sie möchten sich Vorstellen: Wen hätten Sie gerne als idealen Vater?
  • 16:01 - 16:04
    Und Ihr idealer Vater ist jemand, der zwar hart, aber doch freundlich ist.
  • 16:04 - 16:06
    Und es ist sehr schwierig, hier zwischen die richtige Linie zu ziehen.
  • 16:06 - 16:10
    Wir brauchen Väter, also die beispielhaften Vaterfiguren in der Gesellschaft,
  • 16:10 - 16:12
    die beide Extreme vermeiden.
  • 16:12 - 16:16
    Das ist die autoritäre, disziplinierende Option auf der einen Seite,
  • 16:16 - 16:20
    und auf der anderen, die lachse, regelfreie Option.
  • 16:20 - 16:22
    Chris Anderson: Alain de Botton.
  • 16:22 - 16:24
    Alain de Botton: Haben Sie vielen Dank.
  • 16:24 - 16:34
    (Applaus)
Title:
Alain de Botton: Eine freundlichere, sanftere Erfolgsphilosophie
Speaker:
Alain de Botton
Description:

Alain de Botton untersucht unsere Vorstellungen von Erfolg und Versagen -- und hinterfragt die diesen Urteilen zugrundeliegenden Annahmen. Ist Erfolg immer verdient? Ist Versagen? Ein eloquentes und geistreiches Plädoyer dafür, Snobismus zu überwinden, um zu wahrer Freude an unserer Arbeit zu finden.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:39
Christoph F. Rehrmann added a translation

German subtitles

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